10. Post ASN-Meeting in Berlin Bereits zum zehnten Mal

Werbung
Presse-Info Februar 2015
Verband Deutsche Nierenzentren (DN) e. V.
Immermannstraße 65 A, 40210 Düsseldorf, Tel. 0211-179579-0, Fax 0211-179579-60
Presse-Info als Word und PDF sowie hochauflösende Fotos auf Website www.dnev.de im Bereich
„Presse“ herunterladbar.
10. Post ASN-Meeting in Berlin
Bereits zum zehnten Mal veranstaltete der Verband Deutsche Nierenzentren (DN) e.V. das
Post ASN-Meeting in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN)
und der American Society of Nephrology (ASN), das in diesem Jahr vom 31.01. bis
01.02.2015 in Berlin stattfand.
In einer kompakten Zusammenfassung präsentierten deutsche, amerikanische und
kanadische Referenten den über 200 interessierten niedergelassenen Nephrologen und
Klinikärzten die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Kidney Week 2014 der ASN
in Philadelphia:
Dr. Heather N. Reich, Toronto/Kanada, referierte zum Thema „Glomeruläre Erkrankungen“.
Neben Therapiedaten zur FSGS (möglicher CD80-vermittelter Ansatzpunkt durch Abalacept)
fokussierte sie sich auf neue Daten zur Bedeutung des PLA2-Rezeptor
Antikörpernachweises bei membranöser Glomerulonephritis und wies auf bisher nicht
bekannte Diskrepanzen zwischen bioptischem PLA2-R-AK Nachweis in Nierengewebe und
serologischen PLA2-R Antikörpernachweis hin. Komplement-bezogene glomeruläre
Erkrankungen nahmen einen weiteren Teil ihres Vortrags ein. Die Bedeutung neuer Hepatitis
C-Therapeutika für die Therapie HCV-assoziierter Glomerulonephritiden wurde in einem
weiteren Teil des Vortrags herausgestellt. Abschließend ging Heather N. Reich auf neue
klinische Studien bei Lupus-Nephritis und systemischer Vaskulitis ein.
Zum Thema „Nierentransplantation“ sprach Dr. John J. Friedewald aus Chicago, USA.
Zunächst stellte er die neuen Regeln zur Allokation postmortaler Nierenspenden in den USA
vor, an deren Erstellung er selbst mitbeteiligt war. Neue Studien zur Frage, ob eine
Nierenspende mit langfristigen klinischen Risiken assoziiert ist, wurden erläutert, und Dr.
Friedewald ging in dem Zusammenhang auch auf die Frage ein, ob und wie starkes
Übergewicht die Prognose nach einer Nierentransplantation verändert und ob ausgeprägtes
Übergewicht eine Kontraindikation für eine Nierentransplantation darstellt. Aktuelle
immunologische Konzepte zur Toleranzinduktion nach Nierentransplantation, was mittel- und
langfristig eine starke Reduktion oder ein Absetzen der Immunsuppression bedeutet, wurden
von Dr. Friedewald ausführlich präsentiert, und er wies auch auf zurzeit laufende Studien hin.
Zum Thema „Klinische Nephrologie“ fasste Prof. Dr. Christoph Wanner, Würzburg, die auf
der Kidney Week präsentierten Arbeiten zusammen. In einer Follow-up-Untersuchung der
ADVANCE-Studie wurde der Einfluss einer intensiven Blutzuckerkontrolle auf die
Entwicklung einer terminalen Niereninsuffizienz bei Patienten mit Diabetes mellitus
untersucht. Prof. Wanner stellte die Ergebnisse zu einem neuen Kaliumsenker, Patiromer,
vor. Das als Tablette einnehmbare Präparat tauscht Kalium gegen Calcium, ist wirksam und
offenbar besser verträglich als aktuell verfügbare Kaliumsenker. Für zukünftige klinische
Studien zur Therapie der Progression chronischer Nierenkrankheiten könnten die Analysen
des „CKD Prognosis Consortium“ von Bedeutung werden: Hier wurde nach einer Definition
renaler Endpunkte für Endpunktstudien mit kürzerer Verlaufszeit bei zuverlässiger prädiktiver
Sicherheit gesucht. Bislang nur vorläufige Ergebnisse liegen aus der CKDOPPS-Studie vor.
Derzeit beteiligen sich Zentren aus drei Ländern an der Studie: Deutschland, Frankreich und
Brasilien. Erfasst werden Daten von Patienten mit Niereninsuffizienz im Stadium CKD 3 und
schlechter. Präsentiert wurden Daten zur Übergangsphase in die Dialyse.
Beiträge zum Thema „Bluthochdruck“ stellte Prof. Dr. Danilo Fliser, Homburg, vor. Zunächst
wurden neue Daten über die Blutdruckeinstellung bei Dialysepatienten diskutiert, wie
beispielsweise die Frage, welche Messungen den besten prädiktiven Wert bezüglich
Endorganschäden und Mortalität haben. Darüber hinaus wurden Daten präsentiert, die
belegen, dass auch bereits in der Prädialysephase eine Volumenüberladung häufiger mit
höherem, therapierefraktärem RR und schlechterem CV-Outcome assoziiert ist. In
epidemiologischen Studien konnte gezeigt werden, dass bei älteren niereninsuffizienten
Patienten (über 80 Jahre) höhere Blutdruckwerte nicht in der gleichen Weise mit Mortalität,
ESRD und CV Ereignissen assoziiert sind wie bei Patienten mit einem Alter unter 50 Jahren.
Dr. Vandana Niyyar, Atlanta, USA, trug eine umfassende Übersicht der Studien zum Thema
endgültiges Nierenversagen vor. Laut einer Studie ist die Peritonealdialyse (PD) als initiale
Nierenersatztherapie bei terminaler Niereninsuffizienz auch bei akutem Beginn in der Klinik
möglich und sogar mit einer geringeren Mortalität in den ersten 10 Wochen verbunden. Die
ersten klinischen Studien mit eisenhaltigen Phosphatbindern (PA-21, Eisenzitrat) zeigen
einen Vorteil in Bezug auf die einzunehmende Anzahl an Tabletten, können aber zu
Erhöhung der Aluminiumspiegel führen. Eine sehr innovative Studie mit implantierbaren
Herzmonitor-Systemen brachte neue Erkenntnisse über Art und Häufigkeit von schweren
Herzrhythmusstörungen bei Dialysepatienten.
Prof. Dr. Bernhard K. Krämer, Mannheim, stellte Untersuchungen zum Akuten
Nierenversagen (ANV) vor. Eine genomweite Assoziationsstudie an 709 Patienten mit
akutem Nierenversagen und an 619 gesunden Kontrollen erbrachte sechs sogenannte
Cluster von Markern auf verschiedenen Chromosomen, die alle mit einem geringeren Risiko
für das Auftreten eines ANV assoziiert sind. Die klinischen Studien zur Therapie des ANV
waren bis auf eine negativ, d.h. ohne signifikante Unterschiede. Dazu zählen die Frequenz
der intermittierenden HD (3x/Woche versus 6x/Woche), früher (innerhalb von 6 Stunden)
versus später Beginn einer kontinuierlichen Nierenersatztherapie (CRRT) oder die
präoperative Gabe von Aspirin oder Clonidin zur Prävention eines ANV. Weder die Gabe von
mesenchymalen Stammzellen, noch die aufwendige selektive Leukozyten-Apherese können
das ANV verhindern oder die Erholung beschleunigen. Lediglich die ischämische
Präkonditionierung (Unterbindung der arteriellen Durchblutung eines Beines durch
Blutdruckmanschette 4 x für 5 Minuten) kann bei Kindern das Auftreten eines ANV nach
einer Herz-Operation verhindern.
Jetzt schon vormerken:
Das nächste Post ASN-Meeting findet vom 30. Bis 31. Januar 2016 in Berlin statt.
Herunterladen