Міністерство освіти і науки України

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Ministerium für Ausbildung und Wissenschaft der Ukraine
Staatliche Universität Sumy
3581 RAHMENMETHODISCHE ANWEISUNGEN
für praktische Arbeit
im Fach „Praktischer Deutschkurs“
für die Studenten der Fachrichtung 6.020303 „Übersetzung“
Direktstudium
Sumy
Staatliche Universität Sumy
2013
Rahmenmethodische Anweisungen für die praktische Arbeit
im Fach „Praktischer Deutsch“ / Verfasser S. W. Ermolenko.
– Sumy : Staatliche Universität Sumy, 2013. – 31 S.
Institut für Germanistik
4
THEMENBEREICH: STEREOTYPEN UND VORURTEILE
1.
Finden Sie mögliche Varianten für das ABC der
Vorurteile:
Viele Menschen bleiben starr bei einem vorgefassten Urteil, ohne
dieses an der Realität auf seine Richtigkeit zu überprüfen. Sie
halten z.B. jeden Schotten für geizig, jeden Italiener für
musikalisch und jeden Deutsch für fleißig.
Vorurteile von verschiedenen sozialen Gruppen äußern sich
oft verhängnisvoll im Verhalten gegenüber politischen oder
rassistischen Minderheiten. Vorurteile können auch als sich selbst
erfüllende Prophezeiungen wirksam werden. Wer z.B. Juden oder
Schwarzen aufgrund seiner Vorurteile ablehnend gegenübertritt, wird
mit einiger Wahrscheinlichkeit dann auch im Umgang mit Leuten
aus diesem Personenkreis Erfahrungen machen, die ihn in seiner
vorgefassten Meinung bestätigen.
A ...merikaner... verklagen den Hersteller ihrer Mikrowelle
auf eine Million Dollar Schadenersatz, weil in
der Gebrauchsanweisung nichts davon stand, dass man nasse Pudel
nicht in der Mikrowelle trocknen darf.
B ... können über Blondinenwitze lachen, obwohl sie sie nicht
verstehen.
C ... sind keine lustigen Typen, sondern depressive und
deprimierte Menschen, die nach der Vorstellung die ganze Zeit
weinen.
D... tragen Regenmantel, Hut und Sonnenbrille. Sie haben
eine markante Nase und schnüffeln damit überall rum.
E ... küssen sich mit der Nase, haben dreißig Wörter für
Schnee, aber kein Wort für Badehose.
F ... tragen stets ein Baguette unter dem Arm, geben ihren
Babys Wein in den Schoppen und reden noch schneller, wenn ein
Ausländer sie bittet, einen Satz zu wiederholen, den er nicht
verstanden hat.
G ... wollen immer mit dem gleichen Spielzeug spielen wie
ich und werden von den Eltern maßlos verhätschelt.
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H ... fahren zu Hause ein uraltes Fahrrad und jeden Sommer
mit dem Wohnwagen quer durch Europa.
I ... wohnen im Alter von vierzig Jahren noch bei Mutter, die
früher eine wunderschöne, schlanke, elegante Frau war. Irgendwann
hat sie sich über Nacht in eine füllige Mama verwandelt, die die
beste Bolognese der Welt kochen kann.
J ... sind stets mit einer japanischen Kamera unterwegs und
knipsen einfach alles.
K ... sind blond und hübsch und in den Chefarzt verliebt. Nur
die Oberschwestern sind fürchterliche Drachen.
L ... schreiben ab und zu Leserbriefe, oft aber Ansichtskarten
aus den Ferien, die sie lieber in einem Kloster oder auf einer
Studienreise zwischen griechischen Ruinen bei 38 Grad im Schatten
als am Strand von Lloret de Mar verbringen.
M ... haben in jedem Hafen eine Braut, sind aber mit dem
Meer verheiratet. Unter dem tätowierten Herz auf dem Arm steht der
Name ihrer Mutter.
N ... haben kein Verständnis für fetzige Partys, mehrere
dämliche Bekannte, die immer an der falschen Tür klingeln, und im
Garten viele Blumen, die man der Mutter zum Muttertag schenken
kann.
O ... heißen Adele, Anneliese, Elisabeth oder Rosa, backen an
Weihnachten die besten Plätzchen und lösen den ganzen Tag
Kreuzworträtsel. Sie kennen jeden Fluss in Sibirien mit zwei
Buchstaben, haben aber keine Ahnung, wer Torhüter der
Nationalmannschaft ist. Obwohl sie sich an nichts erinnern können,
behaupten sie, dass früher alles besser gewesen sei.
P ... antworten auf die Frage, ob sie gerne gewählt werden
möchten, nicht mit Ja oder Nein, sondern mit „Sollte mich die Partei
und das Volk in die Verantwortung nehmen wollen, werde ich alles
versuchen, um das Vertrauen zu rechtfertigen.“
R ... halten sich nicht für süchtig, glauben, sie könnten ihre
Zigarettenmarke am Geschmack erkennen, husten beängstigend nach
dem Aufstehen und meinen, dass gerade sie keinen Lungenkrebs
bekommen werden.
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S ... sind zickig und haben Marotten. Das Hotelzimmer darf
kein Fenster nach Nordosten haben, der Kaffee muss mit
Mineralwasser aus Vichy gekocht sein und sie klagen in Interviews,
wie anstrengend es ist, berühmt zu sein.
T ... bekommen zu wenig Taschengeld, geben aber horrende
Summen für Markenklamotten aus. Sie verbringen ihre Zeit mit ihrer
Clique, in der grundsätzlich alle dasselbe tragen und dieselbe Musik
hören, und sie streiten sich, ob McDonald’s oder Burger King besser
ist.
V ... tragen geschmacklose Klamotten, haben einen
katastrophalen Musikgeschmack, können die MathematikHausaufgaben nicht mehr lösen, sobald das Kind in die siebte Klasse
kommt, und finden den ersten Freund ihrer Tochter doof.
W ... arbeiten nur im Dezember, neigen zu übermäßigem
Bartwuchs, tragen gerne Rot, fragen: „Warst du auch brav?“ und
reden so wie Onkel Hans.
Z ... kontrollieren ungewaschene und ungekämmte Hippies
und legen sie in Handschellen, weil der Drogenhund wegen eines
vergessenen Hühnchenknochens am Rucksack schnüffelt. Den
geschniegelten Großdealer im Mercedes winken sie großzügig durch.
2. Lesen Sie den Text, besprechen Sie die darin angedeuteten
Stereotype:
Es geht um 2 Kühe!!
Christdemokrat
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Sie behalten eine
und schenken ihrem armen Nachbarn die andere. Danach bereuen Sie
es.
Sozialist
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine.
Die Regierung nimmt Ihnen eine ab und gibt diese ihrem Nachbarn.
Sie werden gezwungen, eine Genossenschaft zu gründen, um Ihrem
Nachbarn bei der Tierhaltung zu helfen.
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Sozialdemokrat
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Sie fühlen sich
schuldig, weil Sie erfolgreich arbeiten. Sie wählen Leute in die
Regierung, die Ihre Kühe besteuern. Das zwingt sie, eine Kuh zu
verkaufen, um die Steuern bezahlen zu können. Die Leute, die sie
gewählt haben, nehmen dieses Geld, kaufen eine Kuh und geben
diese ihrem Nachbarn. Sie fühlen sich rechtschaffen. Udo
Lindenberg singt für sie.
Freidemokrat
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Und?
Kommunist
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Die Regierung
beschlagnahmt beide Kühe und verkauft Ihnen die Milch. Sie stehen
stundenlang für die Milch an. Sie ist sauer.
Kapitalismus pur
Sie besitzen zwei Kühe. Sie verkaufen eine und kaufen einen Bullen,
um eine Herde zu züchten.
EU Bürokratie
Sie besitzen zwei Kühe. Die EU nimmt Ihnen beide ab, tötet eine,
melkt die andere, bezahlt Ihnen Entschädigung aus dem
Verkaufserlös der Milch und schüttet diese dann in die Nordsee.
Amerikanisches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe. Sie verkaufen eine und leasen sie zurück.
Sie gründen eine Aktiengesellschaft. Sie zwingen die beiden Kühe,
das Vierfache an Milch zu geben. Sie wundern sich, als eine tot
umfällt. Sie geben eine Presseerklärung heraus, in der sie erklären,
sie hätten Ihre Kosten um 50 % gesenkt. Ihre Aktien steigen.
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Japanisches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe. Mittels modernster Gentechnik werden die
Tiere auf ein Zehntel ihrer ursprünglichen Größe gezüchtet um das
Zwanzigfache an Milch zu geben.
Deutsches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe. Mittels modernster Gentechnik werden die
Tiere „redesigned“, so dass sie Milch von höchster Qualität geben
und 160 km/h schnell laufen können. Leider fordern die Kühe
dreizehn Wochen Urlaub im Jahr und saufen eine Menge Bier.
Italienisches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe, aber sie wissen nicht, wo sie sind. Während
Sie suchen, sehen Sie eine schöne Frau. Sie machen Mittagspause.
Das Leben ist schön.
Russisches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe. Sie zählen jedoch fünf. Sie trinken noch
mehr Wodka. Sie zählen erneut und kommen nunmehr auf 42 Kühe.
Hoch erfreut zählen sie gleich noch mal und jetzt sind es zwölf Kühe.
Enttäuscht lassen sie das Zählen sein und öffnen die nächste Flasche
Wodka. Die Mafia kommt vorbei und nimmt Ihnen (wie viele es
auch immer sein mögen)alle Kühe ab.
Schweizer Unternehmen
Sie verfügen über 5.000 Kühe, von denen ihnen aber keine einzige
gehört. Sie betreuen die Tiere nur für andere. Wenn die Kühe Milch
geben, erzählen sie es niemandem.
Französisches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe. Sie streiken, weil sie drei Kühe haben
wollen. Sie gehen Mittagessen. Das Leben ist schön.
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Polnisches Unternehmen
Deutsche Versicherungsagenten holen die Kühe wieder nach
Deutschland zurück.
THEMENBEREICH: DEUTSCHE GESCHICHTE
1. Lesen Sie die Chronologie der Berliner Mauer. Wandeln Sie
die Sätze jeweils ins Passiv oder Aktiv um:
23. Mai 1949 In den drei alliierten Westzonen wird das
Grundgesetz verkündet, die Verfassung für die Bundesrepublik
Deutschland.
7. Oktober 1949 In Ost-Berlin wird die Deutsche
Demokratische Republik (DDR) gegründet.
17. Juni 1953 Volksaufstand in der DDR nach Streiks in OstBerlin. Sowjetische Truppen schlagen den Aufstand blutig nieder, es
gibt 50 bis 70 Tote. Die Westmächte greifen nicht ein.
13. August 1961Die DDR lässt die Berliner Mauer bauen, die
die deutsch-deutsche Teilung für viele Jahre besiegelt.
19. März 1970 Die Entspannungspolitik der neuen
sozialliberalen Bundesregierung von Kanzler Willy Brandt beginnt:
Treffen mit DDR-Ministerpräsident Willi Stoph zunächst am 19.
März 1970 in Erfurt, dann am 21. Mai in Kassel.
21. Dezember 1972 Der Grundlagenvertrag zwischen der
Bundesrepublik und der DDR über die Normalisierung ihrer
Beziehungen wird unterzeichnet.
18. September 1973 Beide deutschen Staaten werden
Mitglieder der Vereinten Nationen (UN).
7. Oktober 1989 Der 40. Jahrestag der DDR wird vor dem
Hintergrund einer starken Flüchtlingsbewegung und einer
erstarkenden Opposition im Lande gefeiert. Der sowjetische
Staatschef Michail Gorbatschow mahnt grundlegende Reformen in
der DDR an („Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“).
Zehntausende Bürger protestieren gegen das SED-Regime: „Wir sind
das Volk“. SED-Chef Erich Honecker wird wenige Tage später
abgelöst. Nachfolger wird Egon Krenz.
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9. November 1989 Überraschend und in dieser Weise nicht
geplant, lässt die neue DDR-Führung die Grenzübergänge öffnen.
Noch in der Nacht des Mauerfalls strömen Tausende zu einem
Besuch in den Westen. In den nächsten Wochen fordern die DDRBürger nun immer lautstärker „Wir sind ein Volk“.
2.
Lesen Sie die Chronologie der Berliner Mauer und setzen
Sie die passenden Präpositionen ein:
Ergänzen Sie die passende Präposition
1. Am (a)-; b) am; c) im) 15. Juni 1961 sagt Walter Ulbricht,
ehemaliger Staats-und Parteichef der DDR den historischen Satz:
„Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten“.
2. … (a) nach; b) seit; c) während) Kriegsende geht es der DDR
wegen der Abhängigkeit von der Sowjetischen Besatzungsmacht
wirtschaftlich schlecht.
3. Deswegen und … (a) mit; b) vor; c) wegen) politischer
Repressalien verlassen immer mehr Menschen den Osten
Deutschlands.
4. … (a) bis zum; b) bis; c) zum) sind es über 3,1 Millionen
Menschen, bis zu 200 000 Menschen pro Jahr.
5. Am 13. August 1961 wird die Grenze geschlossen und bereits 24
Stunden (a) nach; b) seit; c) zwischen) der Verkündigung des DDRInnenministeriums…
6. … wird … (a) an; b) bei; c) in) den frühen Morgenstunden mit
dem Bau der Berliner Mauer begonnen.
7. Der U- und S-Bahn-Verkehr … (a) von…nach; b) über;
c) zwischen) Ost und West-Berlin wird unterbrochen.
8. In den ersten Stunden springen noch einige Ostdeutsche …
(a) auf; b) durch; c) über) die Grenze Richtung Westen.
9. Einer davon war ein ostdeutschen Soldat, der in Uniform über
den Stacheldraht springt – ein Foto, das … (a) auf; b) in; c) um) die
Welt ging.
10. In den nächsten 48 Jahren geht mitten … (a) durch; b) in;
c) nach) Berlin eine Mauer und trennt West- und Ost- Berlin.
11
11. Bis 1989 gibt es … (a) bis; b) über; c) zu) 5 000 Fluchtversuche,
dabei kamen fast 240 Menschen ums Leben.
12. … 1963 … (a) von… bis; b) von… nach; c) von… zu) Anfang
der 80er Jahre wird die Mauer bzw. auf DDR-Deutsch der
„Antifaschistische Schutzwall“ immer weiter ausgebaut und damit zu
einer fast unüberwindlichen Grenze.
13. Nur ausgewählte Personen mit speziellen Besuchervisum dürfen
… Ost … West (a) von… bis; b) von… nach; c) von… zu) und
umgekehrt reisen.
14. Das war das Ergebnis … (a) durch; b) für; c) von) vielen
Verhandlungsrunden und vielen Millionen D-Mark, die die DDRStaatsregierung von der BRD bekam.
15. … (a) durch; b) von; c) zu) Perestroika und Glasnost formt sich
in Osteuropa und später auch in der DDR eine Opposition, dank der
die Grenze zum Osten immer löchriger wird.
16. Noch … (a) am; b) im; c) –) Januar 1989, zehn Monate vor dem
Mauerfall erklärt der Staatsvorsitzende der DDR, Erich Honecker,
dass die Mauer noch in 50 oder 100 Jahren bestehen werde.
17. Neun Monate vor dem Mauerfall wird ein 20-Jähriger bei einem
Fluchtversuch … (a) an; b) neben; c) vor) der Mauer erschossen – er
ist das letzte Todesopfer.
18. Schließlich werden am 9. November 1989 die Grenzübergänge
geöffnet und Menschen … (a) aus; b) in; c) von) dem Osten und
Westen Deutschlands fallen sich in die Arme.
3. Lesen Sie die Geschichte von Chris Gueffroy an der Berliner
Mauer. Beachten Sie dabei die Lexik und erzählen Sie sie nach:
Als 1961 teilte die Berliner Mauer den … und den Osten Berlins.
Manche Bürger der damaligen DDR entschlossen sich deshalb zur …
in den Westen. Dies war jedoch ein großes …, denn viele wurden
sogar getötet. Trotzdem gab es immer wieder Menschen, die
versuchten, die … zwischen West- und Ostberlin zu überqueren.
Auch Menschen, die Familie und Freunde in Ostberlin hatten, hatten
es nicht leicht: Sie mussten ein … beantragen, im ihre Verwandten
und Freunde sehen zu dürfen.
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Ein fataler Irrtum brachte Chris Gueffroy im Februar 1989 auf
die Idee, einen Fluchtversuch aus der DDR zu wagen. Ein
befreundeter
Soldat
hatte
ihm
erzählt,
der
Schießbefehl sei ausgesetzt. Der zwanzigjährige Kellner entschloss
sich gemeinsam mit einem Freund zur Flucht über die Mauer. Am
Abend des 5. Februar 1989 versteckten sich beide in
einer Schrebergartenanlage direkt an der Grenze. Aber ihre Flucht
misslang.
Augenzeugen aus dem Westen berichteten später, sie hätten
mindestens zehn Schüsse gehört und gesehen, wie ein Mann
abtransportiert wurde. Chris Gueffroy starb innerhalb weniger
Minuten, sein Freund überlebte schwer verletzt und wurde ins
Gefängnis gebracht. Erst zwei Tage später teilte man der Familie mit,
dass ihr Sohn tot sei. Er sei umgekommen, als er
militärisches Sperrgebiet angegriffen habe, hieß es vage. In der
Todesanzeige war von einem „Unglücksfall“ die Rede –
die vorgeschriebene Sprachregelung.
Chris Gueffroy war der letzte Mauertote. Ein halbes Jahr später
brach die DDR zusammen. Der Soldat, der Chris Gueffroy
erschossen hatte, wurde Anfang der Neunzigerjahre zu dreieinhalb
Jahren
Gefängnis
verurteilt.
1997
musste sich das
letzte Politbüro der DDR für den Schießbefehl verantworten. Erich
Honeckers Nachfolger Egon Krenz wurde zu sechseinhalb
Jahren Haft verurteilt.
Dort, wo Chris Gueffroy versucht hatte, über die Mauer zu
klettern, befindet sich jetzt ein Park. Hier sind Spaziergänger und
Radfahrer unterwegs. Ein Gedenkstein erinnert an den jungen Mann,
der als letzter an der Mauer erschossen wurde. Der
Berliner Senat hat ihn im Juni 2003 aufstellen lassen – zu seinem 35.
Geburtstag.
Glossar
Mauertote, der/die – ein Mensch, der bei der Flucht aus der DDR
getötet wurde
etwas mit dem Leben bezahlen – wegen etwas sterben
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etwas ist Geschichte – etwas ist Vergangenheit; etwas ist vorbei
fatal – mit schlimmen Folgen
es wagen, etwas zu tun – den Mut haben, etwas zu
tun Schießbefehl, der – der Befehl an die DDR-Soldaten, bei
Fluchtversuchen zu schießen etwas aussetzen – etwas unterbrechen
Schrebergarten, der – ein kleiner Garten, in dem Menschen, deren
Wohnung keinen Garten hat, sich erholen und Blumen, Gemüse und
Bäume anpflanzen
Augenzeuge/in, der/die – jemand, der etwas persönlich beobachtet
hat
umkommen – sterben
Sperrgebiet, das – ein Gebiet, das nicht betreten werden darf
vage – ungenau
Todesanzeige, die – eine Mitteilung in der Zeitung, mit der die
Familie über den Tod eines Menschen informiert
etwas vorschreiben – hier: befehlen; bestimmen, wie etwas sein
muss
sich für etwas verantworten müssen – für etwas die Verantwortung
übernehmen
Haft, die – die Gefängnisstrafe
Gedenk- – etwas, das an einen Toten oder ein Verbrechen erinnern
soll
Senat, der – hier: die Regierung des Bundeslandes Berlin
An diese Pressekonferenz wird man sich noch lange erinnern: Am
Abend des 9. November 1989 präsentiert Günter Schabowski,
Sprecher der DDR-Regierung, ein neues Reisegesetz für die DDR.
Dies sollte es den Ostdeutschen in Zukunft ermöglichen, in den
Westen zu reisen. Als ein Journalist Schabowski fragt, ab wann
dieses
Gesetz gelten soll,
antwortet
Schabowski
„…
sofort, unverzüglich“.
4. Lesen Sie die Geschichte „Die Tore in der Mauer stehen weit
offen!“
Beachten Sie dabei die Lexik und erzählen Sie sie nach:
14
„Die Tore in der Mauer stehen weit offen!“
Diese Information ist eigentlich falsch und hat große
Konsequenzen. Kurz nach dem Ende der Pressekonferenz sendet die
Presse erste Meldungen wie „DDR öffnet Grenzen“ oder „Die Tore
in der Mauer stehen weit offen!“
Unmittelbar danach ziehen zahlreiche
Bürger
zur
innerdeutschen Grenze in Berlin, um die andere Seite der Mauer zu
besuchen. Am Anfang leisten die Grenzbeamten noch Widerstand,
aber am späten Abend lassen sie schließlich die Menschenmassen
ohne Kontrollen passieren. Seit Monaten schon waren Tausende von
DDR-Bürgern in den berühmten Montagsdemonstrationen auf die
Straße gegangen und hatten politische Reformen gefordert. Sie
sahen die neue Politik Michail Gorbatschows in der Sowjetunion und
wünschten sich solche Reformen auch für die DDR. Aber die DDRRegierung unter Erich Honecker wollte ihre alte Politik nicht
aufgeben. Dies führte zur größten Demonstration am 4. November
auf dem Ost-Berliner Alexanderplatz, bei der etwa eine halbe Million
Menschen für die Reform des Staates protestierten. Nur fünf Tage
später fiel die Mauer.
Nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze forderten viele
Bürger und Politiker einen Zusammenschluss von West- und
Ostdeutschland. Der Vereinigungsprozess war kompliziert, denn
besonders Frankreich und Großbritannien hatten Angst vor einem
großen, wirtschaftlich starken Deutschland. Schließlich aber konnten
die Verhandlungen abgeschlossen werden und am 3. Oktober
1990 trat die frühere DDR der Bundesrepublik Deutschland bei.
Deutschland war endlich wiedervereint.
Glossar
versehentlich – so, dass man etwas ohne Absicht oder ungewollt tut
unverzüglich – sofort unmittelbar – direkt ziehen – hier: gehen
(meist mit vielen anderen Menschen zusammen)
Widerstand leisten – sich gegen etwas wehren; versuchen, etwas zu
stoppen
jemanden passieren lassen – hier: jemanden vorbeigehen lassen
auf die Straße gehen – hier: demonstrieren
15
Zusammenschluss, der – das Zusammenkommen Vereinigung,
die – hier: der → Zusammenschluss Ost- und Westdeutschlands
Verhandlungen abschließen – Gespräche mit einem Ergebnis
beenden
etwas beitreten (mit Dativ) – ein Teil von etwas werden
5. Lesen Sie den kurzen Text über den Berliner Dialekt. Finden
Sie Ihre Beispiele zu diesem Thema:
Berliner Luft und Berliner Schnauze Kaum ein deutscher
Dialekt, kaum eine fremde Sprache, die in Berlin nicht zu hören ist.
Aber die Zugereisten lieben die Hauptstadt vor allem für die Berliner
Schnauze. Schlagfertig und ein bisschen schnoddrig kommt das
Berlinerische oft daher, aber trotzdem offenherzig. Auch wenn der
Dialekt immer mehr verdrängt wird, heißt es doch an vielen Ecken
noch: Berlin, ick liebe dir.
6. Chronologie der Weltgeschichte: 1948-1996. Schreiben Sie
die Sätze zuerst ins Präteritum, dann ins Perfekt nach dem
Beispiel
Beispiel: 1945 Einmarsch der Alliierten in Deutschland
1945 marschierten die Alliierten in Deutschland ein.
1945 sind die Alliierten in Deutschland einmarschiert.
1. 1948 Blockade West-Berlins durch die Sowjets. Einrichtung
einer Luftbrücke zur Versorgung der Berliner.
2. 1949 Hochzeit von Prinz Ali Khan mit Hollywood-Star Rita
Hayworth.
3. 1950 Abschaffung der letzten Lebensmittelmarken für Zucker
und Brot.
4. 1951 Beginn des deutschen Wirtschaftswunder unter Ludwig
Erhardt.
5. 1952 Ausstrahlung des ersten deutschen Fernsehprogramms in
Hamburg und Köln.
6. 1953 Besuch Adenauers in den USA und Treffen mit Richard
Nixon.
7. 1953 Erster Linienflug einer Düsenmaschine von England nach
Tokio. Reisedauer nur noch 28,5 statt 44 Stunden.
16
8. 1955 Tod des Jugendidols James Dean bei einem Verkehrsunfall.
9. 1957 Verabschiedung eines Gesetzes über die rechtliche
Gleichstellung von Mann und Frau.
10. 1958 Lauf des Athleten Armin Harry von 100 Metern in 10
Sekunden.
11. 1960 Einführung der Antibabypille auf dem amerikanischen
Markt.
12. 1963 Abschaffung der Sklaverei in Saudi-Arabien.
13. 1963 Ermordung J.F. Kennedy in Dallas, Texas.
14. 1964 Begrüssung des Millionsten Gastarbeiters in der BRD.
15. 1965 14-stündiger Stromausfall in den USA wegen eines
Computerfehlers, 9 Monate später Geburt vieler Babys.
16. 1966 Diebstahl dreier Gemälde von Rubens und Rembrandt in
einer Londoner Galerie.
17. Einpflanzung eines fremden Herzens durch Professor Barnard.
18. 1969 Erstmaliges Betreten des Mondes (Neil Armstrong).
19. 1971 Beitritt Großbritaniens zur Europäischen Gemeinschaft.
20. 1972 Überfall arabischer Terroristen auf das israelische Quartier
im olympischen Dorf in München.
21. 1973 Sonntagsfahrverbot für deutsche PKWs wegen
Benzinknappheit.
22. 1974 Sturz des US-Präsidenten Richard Nixon wegen der
Watergate-Affäre.
23. 1977 Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin
Schleyer durch RAF-Terroristen.
24. 1978 Herstellung des letzten VW-Käfers in Deutschland.
25. 1980 Ausbruch des Krieges zwischen Iran und Irak.
26. 1980 Fünfter Wimbledon-Sieg des schwedischen Tennisspielers
Björn Borg.
27. 1981 Aufstellung der ersten Geldautomaten der deutschen
Banken.
28. 1983 Einzug der „Grünen“ als Abgeordnete ins Bonner
Parlament.
29. 1986 Explosion des Reaktors in Tschernobyl.
30. 1987 Rücktritt Willy Brandts als SPD-Vorsitzender nach 23
Jahren.
17
31. 1989 Fall der innerdeutschen Grenzen. Ende des SED-Regimes
nach 28 Jahren.
32. 1990 Rückgabe der vollen Souveränität an Deutschland durch die
vier Siegesmächte.
33. 1991 Auflösung der UdSSR und Gründung der Gemeinschaft
Unabhängiger Staaten.
34. 1993 Zunahme der Gewalttaten rechtsradikaler Gruppen.
35. 1994 Fertigstellung und Eröffnung des Eurotunnels, der
Frankreich und England miteinander verbindet.
36. 1995 Erdbeben in Kobe, Japan.
37. 1996 Explosion der Ariane 5 kurz nach dem Start.
THEMENBEREICH: DEUTSCHLAND IST EINE
MULTIKULTURELLE GESELLSCHAFT
1. Lesen Sie verschiedene Meinungen über die Deutschen und
drücken Sie Ihre Meinung zum Gelesenen aus:
Deutschland ist eine multikulturelle Gesellschaft. Die
deutsche Geschichte ist eine Geschichte von Migranten, Integration
und oft auch von kultureller Verschmelzung. In Deutschland sind
nicht nur Migranten, sonder auch viele Touristen, die nach
Deutschland kommen, um Urlaub zu machen oder um Deutsch zu
lernen. Was passiert wenn man ihnen begegnet? Man hört sofort den
Satz: „Das ist typisch deutsch!“ Jetzt kommt die Frage: Was ist
typisch deutsch? Was denken die Ausländer über Deutschaland?
Welche Vorurteile haben die Ausländer über Deutschland? Welches
Bild haben die Ausländer von Deutschland? Hier sind einige
Meinungen von Ausländern.
Adriana Sanmartin, 33
Kunststudentin, aus Bogota/Kolumbien, lebt seit fünf Jahren in
Deutschland.
Ich stand vor einem Fahrkartenautomaten in München und
verstand nichts. Diese ganzen Knopfe und Lichter! Ich drückte
irgendwo drauf, und auf einmal kam es mir vor wie ein Alptraum.
18
Ich fühlte mich so ohnmächtig vor dieser Maschine, die Dinger
ausspuckte!
München wirkt auf mich künstlich, sehr sauber, und alles
funktioniert. Die U-Bahn fährt, und alles hat einen Rhythmus, den
Rhythmus der westlichen Welt.
Sauberkeit ist typisch für Deutschland. Ganz pervers finde ich
diese Geschichte mit dem Hundedreck! Dass es Behälter gibt, wo
man das reintun soll. Das hangt für mich zusammen mit dem
Hundefimmel hier. Der ist sehr deutsch. Nirgendwo sonst machen
sich die Menschen Gedanken über solche Sachen wie Hundekot!
In Deutschland fühle ich mich sehr sicher. Ich genieße es,
dass ich, egal wie spät es ist, auf die Straße gehen kann. Natürlich
konnte mir auch hier was passieren. Aber ich habe genug gefährliche
Situationen in Bogota erlebt, ich kann mich auf meinen Instinkt
verlassen.
Ich schatze die Seriosität hier. Wenn ich meine Illustrationen
bei deutschen Verlegern vorlege, sagen sie klar ja oder nein. In
Bogota bekommt man nie ein klares Ja oder Nein zu hören. Das war
immer ein Spiel, das machte mich wahnsinnig!
Die Zuverlässigkeit gefällt mir, auch bei Freundschaften. Ich
habe die Erfahrung gemacht, dass deutsche Männer zuverlässiger
sind. Es ist nicht so wie bei den Latinos, die dir nach zwei Minuten
eine Liebeserklärung machen. Man darf das dann auf keinen Fall
ernst nehmen, es ist unseriös!
Eine Freundschaft mit Deutschen findet aber nicht so leicht
einen Anfang. Die Deutschen sind da sehr vorsichtig. Sie gucken erst
mal, wem sie vertrauen. Mir fehlt das Lockere, Spontane.
Gut finde ich, dass ich mich mit Menschen unterhalten kann,
ohne dass es gleich Streit gibt. Man kann über viele Sachen
diskutieren, ohne heiß zu werden. Es ist sehr südamerikanisch, dass
man sofort explodiert.
Man kann sich in einem Restaurant in Deutschland zu
Fremden an den Tisch setzen, ohne mit ihnen naher in Kontakt zu
kommen. Bei uns wäre das unmöglich. Denn diese Nahe, diese
Intimität, mit Leuten an einem Tisch zu sitzen, bedeutet, dass du mit
ihnen Kontakt aufnehmen musst! Das ist für mich ganz natürlich. Ich
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sitze also lieber alleine an einem Tisch, als mit Leuten einen Tisch zu
teilen, ohne mit ihnen zu reden. Das wäre für mich unerträglich.
Christian Klüver, 44
Buchhändler, aus Esbjerg/Dänemark, lebt seit zwanzig Jahren in
Deutschland.
Alles wird hier in Plastik verpackt. Die deutschen Bücher in
meinem Laden sind eingeschweißt. Sie können gar nicht steril genug
sein! Es muss alles sauber und ordentlich sein in Deutschland.
Manchmal verkaufen wir Kinderbücher für sechs Mark.
Kinderbücher! Die werden von den Kunden genau unter die Lupe
genommen, dass da bloß kein Kratzer drauf ist! Hier wird mehr
wegen des Scheins als wegen des Seins gekauft. Die Deutschen legen
sehr großen Wert aufs Äußere. Damals, in den Fünfzigern, mit dem
Wirtschaftswunder, fing man an, Wert aufs Äußere zu legen, weil
man das innere Gleichgewicht verloren hatte.
Aber die Leute sind hier kulturell offener als in Dänemark.
Das liegt mit daran, dass die Deutschen sehr viel reisen.
Was mir wirklich Schwierigkeiten macht: Es ist nicht herzlich
hier. Die Deutschen sind korrekt und höflich, aber es ist überhaupt
keine Warme da. Und die Deutschen mögen sich selbst nicht. Das ist
in Dänemark anders. Zum Beispiel die dänische Flagge. Jeder
benutzt sie bei uns. Dagegen haben die Deutschen kein Verhältnis zu
ihrer Flagge -was ich gut verstehen kann, denn da hangt ja der Krieg
dran.
Ich gehöre zu den gern gesehenen Ausländern in
Deutschland. Skandinavier fallen keinem zur Last. Mit mir kann man
sich zeigen.
Kenneth Anderson, 49
Gartenbauunternehmer, Sudamerikaner aus Guyana, lebt
seit 22 Jahren in Deutschland.
Ich gehe gern in deutsche Kneipen und gucke. Ich bin eben
ein komischer Mensch. Leute zu beobachten macht mir Spaß, das ist
mein Hobby.
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Wenn ich in ein fremdes Lokal gehe, spreche ich nie Deutsch.
Das ist mein Trick! Ich sitze da und trinke mein Bier. Die Leute
reden über mich: "Was will der Nigger hier bei uns?" Wenn ich mein
Bier ausgetrunken habe, dann gehe ich zu denen und sage ihnen die
Meinung. Da gucken sie dann dumm!
Ich werde oft von wildfremden Menschen geduzt. Ein Handwerker
kommt zu uns, redet meine Frau mit Sie an, mich duzt er. Ich habe
ihn rausgeschmissen!
Meine Frau kenne ich seit über zwanzig Jahren. Es gibt keine
Probleme zwischen uns. Ich habe mich angepasst an Deutschland.
Ich muss mich doch wie ein Gast benehmen. Ich bin in Guyana
geboren. Europa ist nicht mein Zuhause.
In den letzten Jahren fängt es in Deutschland an, schlimm zu
werden. Ich meine den Fremdenhass. Ein Fisch fangt am Kopf an zu
stinken, nicht am Schwanz! Diese Hetzerei gegen Ausländer kommt
natürlich von ganz oben.
Nachbarn und Freunde sagen zu mir: "Andy, für uns bist du
kein Ausländer, du bist einer von uns." Ein anderer, der erst kurz in
Deutschland ist und den sie nicht kennen, der wird dagegen
behandelt wie ein Stuck Dreck!
Doch wenn ein Fisch stinkt, dann müssen nicht gleich alle
Fische stinken.
Ich komme mit meinen Kunden gut zurecht. Die meisten
Aufträge habe ich ja von Deutschen.
Yuriko Tsuji, Anfang 40
Hausfrau, aus Tokio, lebt seit sechs Jahren in
Deutschland.
Eigentlich sehe ich keine großen Unterschiede zwischen
Japan und Deutschland, nur Kleinigkeiten.
In Deutschland diskutiert man gern, und man will sich durchsetzen.
Diskutieren an sich finde ich ja gut, aber den Deutschen fehlt oft die
Fähigkeit zum Zuhören und sie tun sich schwer, eine andere
Meinung zu akzeptieren. Bei Talkshows im Fernsehen beobachte ich,
wie heftig diskutiert und laut gesprochen wird, die anderen werden
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unterbrochen – das finde ich nicht gut. In Japan hört man besser zu
und nimmt Rucksicht aufeinander.
Die Hunde in Deutschland sind zahm, und die Kinder sind
folgsam. Da haben Kinder in Japan mehr Möglichkeiten zu toben
und sich zu widersetzen. Hier wollen die Leute oft gar keine Kinder
haben, auch wegen der Umweltverschmutzung.
Die Deutschen schatzen die Sauberkeit sehr. Mich wundert,
dass es überall diesen Hundekot gibt. In Tokio macht man das mit;
Schaufel und Tüte weg.
Deutsche Küchen sind sehr sauber. Ich verstehe nicht, wie die
Leute sie so sauber halten können.
Ich verhalte mich bei deutschen Gasten anders als bei
japanischen.
Mit den deutschen Besuchern spreche ich viel mehr und
bleibe immer dabei sitzen. Bei Japanern gehe ich oft in die Küche,
laufe hin und her. Das ist für uns Japaner normal. Die Deutschen
erwarten Aufmerksamkeit die ganze Zeit. Wenn ich viel aufstehe und
herumlaufe, dann ist das für sie merkwürdig. Wir machen einen
deutsch-japanischen Kochaustausch. Das funktioniert ziemlich gut,
wo man doch gerade beim Essen eher konservativ ist. Aber die
Deutschen, die ich kenne, sind nicht typisch. Sie interessieren sich
für Fremdes.
Ich glaube, die Zeit verändert sich. Die Deutschen, die offen
Fremdes sind, gewinnen an Einfluss. Dazu kommen ja auch die
Einflüsse von Ausländern, die hier schon langer leben.
Yang-Soon Dieckmeyer-Kang, 26
Verkäuferin im Lebensmittelladen ,,Asia Food“, aus Seul, lebt
seit dreizehn Jahren in Deutschland.
Die meisten Deutschen achten sehr auf Ordnung. Für mich ist
das Inflexibilität.
Einmal, als ich zu Fuß auf der Straße unterwegs war, wollte
ich links in einen Laden reingehen. Dabei kam ich einer Frau, die mir
entgegenkam, in die Quere. Sie fühlte sich von mir belästigt und
sagte: „Hier in Deutschland geht man rechts!“
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Die Menschen in Korea gehen anders miteinander um. Sie
sind rücksichtsvoller. Die Deutschen sind viel direkter. Asiaten sind
nie so direkt, sie versuchen auf andere Art und Weise zu zeigen, was
sie meinen. Inzwischen bin ich auch schon manchmal sehr direkt.
Mein Mann ist Deutscher. Wir haben in einigen Dingen schon
unterschiedliche Sichtweisen. Gerade wenn es um die Familie geht.
Er kann nicht verstehen, dass ich soviel Respekt vor meiner Mutter
und vor meinen Geschwistern habe. Er findet, dass die Familie zu
viel von mir erwartet. Manchmal muss ich ihm da Recht geben.
Ich versuche, aus den zwei verschiedenen Kulturkreisen das
Beste herausfinden -auch für meine Kinder. Ich möchte, dass meine
Tochter Respekt vor älteren Menschen hat. Und ich mochte ihr
vermitteln, dass es egal ist, welche Nationalität ein Mensch hat.
Gastfreundschaft ist bei uns sehr wichtig. Hier in Deutschland
habe ich sie manchmal schon verloren. Wenn ein Deutscher mich
besucht, da reicht es, wenn ich nur was zum Trinken anbiete.
Koreanern biete ich immer auch etwas zum Essen an. Die meisten
Deutschen trauern sich nicht richtig, mit mir in Kontakt zu kommen.
Die Deutschen sind ganz vorsichtig. Ich glaube weil sie nicht wissen,
wie sie mit mir als Asiatin umgehen sollen.
Ich finde es wichtig, dass die Deutschen wissen, wie sich
viele Ausländer hier fühlen: das ist die Angst, etwas falsch zu
machen.
Auf der Straße habe ich Angst, jemandem aus Versehen auf
die Füße zu treten. Denn es ist ja so: Ich muss damit rechnen, dass
gerade dieser Mensch etwas gegen Ausländer hat und mich dann
beschimpft.
Gabriella Angheleddu, 27
Germanistikstudentin, aus Sardinien, lebt seit fünf Jahren in
Deutschland.
Am Anfang war es für mich ein Problem, dass ich die Leute
nicht richtig verstehen konnte. Sie zeigen nicht viel. Ich konnte an
ihren Augen nicht richtig sehen, was in ihnen vorgeht. Inzwischen
weiß ich, dass es keine Kalte bedeutet und auch keine
Gleichgültigkeit. Ich verstehe die Körpersprache besser.
23
Natürlich gibt es in Deutschland auch Dinge, die ich schatze.
Ich habe gelernt, mich anständig bezahlen zu lassen und auf meinem
Recht zu bestehen. Es gibt auch gewisse Gerechtigkeit hier.
Und die Professionalität in Deutschland imponiert mir. Wenn
man etwas tut, dann betreibt man es richtig, mit Ernsthaftigkeit.
Gerade in diesem Punkt sind Deutschland und
Italien zwei Extreme. Wenn ich in Italien bin, atme ich auf
und denke: Ach sind die Leute locker!, aber ich kann mir kaum
vorstellen, in Italien ohne Nerv und Stress zu arbeiten. Und hier
funktioniert eben alles.
Vor ein paar Jahren an Weihnachten machte ich einen
Ausflug durch die Dorfer bei Göttingen. Da sah ich eine Frau, die
eine öffentliche Telefonzelle putzte. Das kann nur in Deutschland
passieren, dachte ich.
THEMENBEREICH: OSSI UND WESSI
Ossi und Wessi
1. Was ist der Unterschied zwischen Wessis und Russen? Die
Russen sind wir wieder losgeworden.
2. Was ist der Unterschied zwischen einem Fuchs und einem
Wessi? Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm – der Wessi macht
es anders rum.
3. Wann ist die Wiedervereinigung vollendet? Wenn der letzte Ossi
aus dem Grundbuch verschwunden ist.
4. Was erhält man wenn man einen Ossi mit einem Wessi kreuzt?
Einen arroganten Arbeitslosen.
5. Warum braucht man im Westen 13 Jahre fürs Abitur? Weil 1 Jahr
davon Schauspielunterricht ist.
6. Warum können die Ossis nicht vom Affen abstammen? Weil es
Affen nie 40 Jahre lang ohne Bananen ausgehalten hätten.
7. Warum lächelt der Chinese den WEST-Deutschen immer so an?
Weil die Chinesen die Mauer noch haben.
8. Beim Friseur im Osten: Das Rasieren bei Ihnen kostet seit der
Wende deutlich mehr! Na klar, die Gesichter sind ja auch länger
geworden.
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9. Meint der Ossi zum Wessi: „Wir sind ein Volk“ Antwortet der
Wessi dem Ossi: „Ja, wir auch!“
10. Ein Türke, ein Wessi und ein Ossi stehen vor dem lieben Gott.
Der liebe Gott zum Türken: „Du hast viel gelogen in Deinen Leben als Strafe bekommst Du 100 Stockhiebe aufs Kreuz, hast aber einen
freien Wunsch!“ Der Türke sagt: „Dann nehme ich ein Kissen auf
den Buckel“. Beim Wessi ist es genauso, auch er nimmt ein Kissen.
Der liebe Gott nun zum Ossi: „Du hast in zwei Staaten gelebt, hast
noch mehr gelogen als die anderen und bekommst dafür 200
Stockhiebe aufs Kreuz, hast aber auch zwei Wünsche frei!“ Der Ossi
zum lieben Gott: „1. Wunsch: Ich nehme 300 Hiebe“. „2. Wunsch:
Bindet mir den Wessi auf den Buckel!“
11. Treffen sich drei Penner in der Kölner Innenstadt: Sagt der Erste:
„Hier in Köln is nix mehr los! Ich hab' am Dom gesessen, 5 Stunden,
nur 20 DM hab’ ich verdient!“ Darauf der Zweite: „Stimmt! Ich hab’
7 Stunden lang am Römermuseum gesessen und nur 24 DM
verdient!“ Da meint der Dritte: „Versteh' ich nich’! Ich hab’ 2
Stunden am Bahnhof gesessen und 650 DM verdient!!!“ Die anderen
Beiden: „Was hattest du denn auf deinem Schild stehen?“ Der Dritte:
„Armer Ossi will nach Hause!“
12. Warum haben Ossis 53 Knochen mehr als Wessis? Weil ihr
Gehirn noch mechanisch arbeitet!!!
13. Enttäuscht sagt der Ossi: „Wessi, Sie haben Ihr Versprechen
gebrochen. Dieser tröstend: „Macht nichts, Sie bekommen ein
Neues!“
14. Was ist der Unterschied zwischen Gott und einem Wessi? Gott
weiß alles, Wessi weiß alles besser.
15. Warum sagt man nicht dummer Neger? Man sagt ja auch nicht
dummer Wessi!
16. Drei Männer – ein Ossi, ein Wessi und ein Neger – warten
aufgeregt vor dem Kreißsaal darauf, Vater zu werden. Endlich
kommt die Schwester und sagt: „Herzlichen Glückwunsch, sie haben
alle einen prächtigen Sohn bekommen. Aber es ist uns ein kleines
Missgeschick passiert. Wir haben die Kinder vertauscht. Aber wir
machen Ihnen ein Angebot, sie können sich eins aussuchen“.
Daraufhin rennt der Ossi los, schnappt sich das Negerbaby und will
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verschwinden. Die Schwester weist ihn darauf hin, dass er doch das
Negerbaby erwischt habe. Darauf der Ossi: „Das ist mir egal,
Hauptsache nicht den Wessi!“
THEMENBEREICH: DIE SCHWEIZ UND ÖSTERREICH
1. Lesen Sie zwei Texte über die Schweiz und Österreich und
füllen Sie die unten gegebene Tabelle aus:
Die Schweiz (CH= Confoederation Helvetica) ist ein kleines
Land mit vielen Unterschieden. Seine Einwohnerzahl beträgt ca.
7 300 000. Im Westen grenzt es an Frankreich, im Norden an
Deutschland, im Osten an Österreich und Fürstentum Liechtenstein
und im Süden an Italien. Trotz des hohen Anteils des Landes an
Hochgebirge sind 43 % Wiesen und weiden. Die höchsten und
bekanntesten Berge sind die Dufourspitze im Monte- Rosa- Massiv
(4634 m) an der italienischen Grenze, der Dom (4542 m ), das
Weißhorn ( 4507 m) und das Matterhorn (4477m). Politisch ist die
Schweiz in 20 Vollkantone und 6 Halbkantone mit jeweils eigener
Verfassung, Parlament und Regierung aufgeteilt. Die Schweiz hat
natürlich auch eine Bundesregierung, aber keinen Regierungschef:
alle Bundesräte (Minister) sind gleichberechtigt. Die Schweiz ist
nicht Mitglied der Europäischen Union.
Die Republik Österreich ( A= Ausrtia) grenzt im Norden an
Deutschland und Tschechien, die Slowakei und Ungarn im Osten,
Slowenien und Italien im Süden und die Schweiz und Liechtenstein
im Westen. Es hat ca. 8,2 Mio. Einwohner und ist doppelt so groß
wie die Schweiz (84 000 km). Von der Gesamtfläche Österreichs
entfällt nur etwa ein Viertel auf Tief- und Hügelländer. Nur 32 %
liegen tiefer als 500 m. Die höchsten Berge sind der Großglockner
(3797m), die Wildspitze (3768m) und die Weißkugel (3739m).
Österreich ist in 9 Bundesländer gegliedert. Die Regierung führt der
Bundeskanzler. Das Land ist seit 1995 in der Europäischen Union.
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I. Ergänzen Sie die Informationen in den Steckbriefen
Schweiz
Österreich
Nachbarländer
Einwohnerzahl
Größe in km (ca.)
Autokennzeichen
Hauptstadt
Einige Städte
Einige Berge
Einige Flüsse
Einige Seen
Politische Gliederung
in
Staats- und
Regierungschef
Mitglied der EU?
2. Lesen Sie den Text und machen Sie die Übungen zu den
Dialekten der Schweizer und der Österreicher:
Kein Schweizer isst Müsli
Die Schweiz ist zwar nicht das Land mit den meisten Sprachen,
aber immerhin aus einer der spannendsten Kreuzungen Europas. Von
jedem Nachbarland nahm sich die Schweiz ein Stück weg. Die
offiziellen Landessprachen sind Italienisch, Französisch und Deutsch
und außerdem seit 1939 noch das Rätoromanische. Man spricht es in
Teilen Graubündens, und es klingt wie eine Mischung aus
Portugiesisch und Esperanto. Italienisch und Französisch sind kein
größeres Problem, wenn man diese Sprachen spricht. Anders das
Deutsche! Des Schweizers gesprochenes Deutsch ist nämlich
Schweizerdeutsch, oder Schwiizerdüütsch. So schwierig ist es aber
nicht. Drei Tipps sollen den Zugang erleichtern:
1. Das K hat sich oft zum CH, wie in Dach verwandelt: Das Wort
Küche wird so zur Chuchi.
2. Wo der Schweizer ein langes u spricht (Muus, Huus), steht im
Deutschen meist ein au (Maus, Haus).
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3. Dafür sprechen die Schweizer allerdings, dort wo die Deutschen
ein langes u sagen (Tuch, Mut), ein für die deutschen Zungen
unmöglichen uä (Tuäch, Muät)Daraus erklärt sich ein in Deutschland weit verbreitetes
Missverständnis Wenn Sie in der Schweiz ein Müsli bestellen,
grinsen Ihre Gastgeber in sich hinein, denn Sie scheinen eine kleine
Maus verspeisen zu wollen. (Müsli- Verkleinerung von Muus). Die
in der Schweiz entwickelte Frucht-Joghurt-Getreidemischung ist
hierzulande ein Müesli. Würden Sie ein knappes halbes Jahr in der
Schweiz leben, Sie könnten fast jedes Wort verstehen.
3. Übersetzen Sie ins Deutsche:
Chuchi, Muus, Huus, Tuäch, Muät, Müsli, Müesli.
4. Gut aufgepasst! In der Schweiz und in Österreich sagt man
anders: Was möchten die Leute? Ordnen Sie zu.
I. Im Restaurant
Kartoffeln, Tomaten, Bohnen, (2x) Sahne, Aprikosen, Quark, Eis
A.1. Entschuldigen Sie bitte, wir hätten den Schweinebraten gern
mit Erdäpfeln. Geht das?
2. Wir haben heute frische Marillenknödel als Nachspeise.
3. Ich hätte gern den grünen Salat mit Paradeisern, bitte.
4. Ich möchte statt des Spinats gern die Fisolen, bitte.
5. Und dann bitte einen Topfenstrudel mit Schlagobers.
CH. Für mich bitte zum Dessert eine Glace mit Rahm.
II. Wohnen
Kühlschrank, Sessel, Klingel, Briefträger, Hausmeister, Aufzug
A. 1. Drück doch noch mal auf die Glocke. Die müssten doch zu
Hause sein.
2. Haben wir noch Bier im Eiskasten? – Ich glaube nicht.
CH. 3. Schaust du mal bitte nach, ob der Pöstler schon da war, wenn
du rausgehst? Ich warte auf einen wichtigen Brief.
4. Ich habe heute den Abwart noch gar nicht gesehen.
Normalerweise ist der doch recht früh unterwegs.
5. Komm, wir nehmen den Lift. Die wohnen ja im fünften Stock!
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A. CH. 6. Das ist ein schöner Fauteuil! Und so bequem! Woher
habt ihr den denn?
III. Unterwegs
Führerschein, Fahrrad, Haltestelle, Gehweg, Straßenbahn,
Fahrkarte, Vorfahrt
1. CH. Und? Hast du die Führerausweis-Prüfung bestanden? Nein, ich habe jemandem den Vortritt genommen.
2. Komm, lass uns mit dem Velo fahren, die Tram ist immer so
voll.
3. Also, dass die ihre Autos immer auf dem Trottoir parkieren.
4. Zeigen Sie mir doch mal Ihr Billet, bitte!
5. A. An der nächsten Station müssen wir aussteigen. Lass uns
schon einmal aufstehen.
III. Einkaufen
Rock, Kiosk, Hörnchen, Kaufhaus, Streichhölzer, Erdgeschoss
1. A.CH. Entschuldigen Sie, können Sie mir sagen, wo ich hier
Zündhölzer bekomme?
2. A. Entschuldigung, wo kann ich Zigaretten kaufen? – In der
Trafik.
2. Bringst du mir bitte ein Kipferl vom Bäcker mit?
3. CH. Komm, lass uns ins Warenhaus gehen. Da ist die Auswahl
größer.
4. Ich möchte mir gern einen neuen Jupe kaufen. Kommst du mit?
5. Hüte und Strümpfe finden Sie im Parterre.
THEMENBEREICH: LUXEMBURG
Luxemburg
(amtlich
Großherzogtum
Luxemburg,
luxemburgisch Groussherzogtum Lëtzebuerg, französisch GrandDuché de Luxembourg) ist ein demokratischer Staat in Westeuropa.
Mit einer Fläche von 2586 Quadratkilometern ist Luxemburg
einer der kleinsten Flächenstaaten der Erde und (nach Malta) das
zweitkleinste Mitglied der Europäischen Union. Es grenzt im Süden
über 73 Kilometer an Frankreich, im Westen über 148 Kilometer an
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Belgien und im Osten über 135 Kilometer an Deutschland. Mit
Belgien und den Niederlanden bildet es die sogenannten
Beneluxstaaten.
Luxemburg ist eine parlamentarische Erbmonarchie und hat unter
den ursprünglich neun europäischen Großherzogtümern als einziges
bis heute Bestand.
Das Land ist Gründungsmitglied der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und spielt im europäischen
Einigungsprozess eine bedeutende Rolle. Die Hauptstadt
Luxemburgs ist Verwaltungssitz der Europäischen Union. Sie ist Sitz
des Europäischen Gerichtshofs, des Europäischen Rechnungshofs,
des Sekretariats des Europäischen Parlaments, der Europäischen
Investitionsbank, der Dienststellen der Europäischen Kommission
und der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität. Luxemburg ist
außerdem Tagungsort des Rates der Europäischen Union.
Der Name Luxemburg leitet sich vermutlich von Lucilinburhuc
ab, später Lützelburg („lützel“ = „klein“; vgl. friesisch „lütt“, engl.
„little“), einer kleinen Burg, um die sich die (Haupt-) Stadt
Luxemburg gründete. Eine neuere Hypothese ist, dass die Bedeutung
des Namens Lucilinburhuc auf das Wort Letze zurückgehe und einen
befestigten Felsvorsprung bezeichnet.
Das Land ist als Grafschaft im damaligen Heiligen Römischen
Reich entstanden. Im deutschen Sprachraum wurde noch im 17.
Jahrhundert der Name Lützenburg verwendet, wie beispielsweise in
der Topographia des Matthäus Merian zu sehen ist. Später wurde
dieser Name dann durch Luxemburg ersetzt, was nichts anderes ist,
als die eingedeutsche Form des französischen Namens. Auf dem
Wiener Kongress wurde Luxemburg zum Großherzogtum erhoben;
Wilhelm I. von Nassau-Oranien wurde zum ersten Großherzog.
Heute ist das Land das letzte Großherzogtum der Welt.
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INHALTSVERZEICHNIS
1. Stereotypen und Vorurteile ………………………………………3
2. Deutsche Geschichte ……………………………………………. 8
3. Deutschland ist eine multikulturelle Gesellschaft……………….16
3. Ossi und Wessi ...………………………………………………..22
4. Die Schweiz und Österreich …………………………………….24
31
LITERATUR
1. Solke Hilpert,Anne Robert usw. - Schritte 6, - Max Hueber
Verlag, Ismaning, Deutschland, 2006, 200 S.
2. http://ru.toluna.com/opinions/954410/Was-Ihre-Meinung-uberAuslander-Deutschland.htm.
3. http://123diplom.ru/item/items901275.html.
32
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