Schmerztherapie - Chirurgische Gemeinschaftspraxis

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Schmerztherapie
Fast jeder kennt gelegentlich auftretende Schmerzen. Am häufigsten sind sicherlich Kopfoder Rückenschmerzen. Wenn Schmerzen regelmäßig auftreten, werden sie zur Qual und
haben einen starken Einfluss auf die Lebensqualität. Zur Behandlung von Schmerzen gibt es
viele Möglichkeiten. Eine Schmerztherapie sollte immer als erstes Ziel die Beseitigung der
Ursache des Schmerzes haben.
Akuter und chronischer Schmerz
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Wohl jeder hat schon einmal unter einem akuten Schmerzereignis gelitten, wie zum
Beispiel einem Hexenschuss. Je nach Art des Schmerzes werden häufig die
Beschwerden durch eine kurzfristige z.B. medikamentöse Schmerzbehandlung
gelindert. Oft klingt dann die Ursache ohne weitere Untersuchungen und spezielle
Behandlung von alleine ab.
Der akute Schmerz ist oft eine Schutzreaktion des Körpers auf eine akute Gefahr,
beispielsweise eine Verletzung.
Tritt ein Schmerz über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten regelmäßig auf, so
spricht man von chronischen Schmerzen. Der chronische Schmerz kann unbehandelt
zu einer eigenständigen sogenannten „Schmerzkrankheit“ führen. Die Schmerzen
haben dann ihre eigentliche Leit- und Warnfunktion verloren. Sie führen oft zu einer
starken Beeinträchtigung im Alltag.
Chronische Schmerzen sollten in jedem Fall behandelt werden. Zu den chronischen
Schmerzen gehören beispielsweise Migräne, Schmerzen bei einer Krebserkrankung,
Schmerzen bei chronischen Erkrankungen oder Schmerzen nach schweren
Verletzungen oder Amputationen.
Das Schmerzempfinden ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden. Jeder versteht
unter „starken Schmerzen“ etwas anderes. Um einen besseren Eindruck der
Schmerzstärke zu bekommen, wird Ihr Arzt Sie fragen: „Wie stark ist der Schmerz auf
einer Skala von 1 bis 10?“ 1 markiert hier das unterste Schmerzniveau, 10 steht für
den stärksten vorstellbaren Schmerz.
Man geht davon aus, dass etwa fünf Prozent der Bevölkerung in Deutschland von
chronischen Schmerzen betroffen sind. Am häufigsten sind Kopfschmerzen, gefolgt
von Rücken- und Gelenkschmerzen.
Möglichkeiten der Schmerzbehandlung
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Die Schmerzbehandlung sollte immer auf die Ursache des Schmerzes ausgerichtet
sein. Dies gilt besonders für die Auswahl von Schmerzmedikamenten.
Medikamente mit Acetylsalicylsäure (ASS) oder Paracetamol helfen beispielsweise
recht gut gegen Spannungskopfschmerzen, bei Gelenkschmerzen sind andere
Wirkstoffe oft besser geeignet.
Zur Behandlung von Schmerzen gibt es neben Medikamenten eine Vielzahl von
Behandlungsmöglichkeiten. Es empfiehlt sich, nicht immer gleich zum Schmerzmittel
zu greifen, sondern beispielsweise bei Kopfschmerzen auch mal einen kalten
Waschlappen auf die Stirn zu legen.
Prinzipiell sollten Sie auftretende Schmerzen aber immer ernst nehmen und sofort
behandeln, um eine Wandlung von akuten Schmerzen zu chronischen Schmerzen
möglichst zu verhindern
Behandlungsmöglichkeiten von Schmerzen:
 Medikamente können als Tabletten eingenommen oder als Spritze
verabreicht werden. Bei chronischen oder sehr starken akuten
Schmerzen gibt es auch Schmerzpflaster, bei denen der Wirkstoff
gleichmäßig über die Haut aufgenommen wird und im ganzen Körper
wirkt.
 Lokale Medikamentenanwendung kann in Form von Salben oder durch
Injektion von Mitteln zur örtlichen Betäubung erfolgen.
 Oft hilft die physikalische Therapie bei Schmerzen des
Bewegungsapparates sehr gut. Hier können je nach Erkrankung und
Wirkung Kälte, Wärme oder auch Massagen angewendet werden.
 Die Behandlung der Schmerzursache kann sehr unterschiedlich sein.
 Gerade bei chronischen Schmerzen spielt die Psyche eine große Rolle.
Die Möglichkeiten der Behandlung reichen vom Entspannungstraining
bis zur Psychotherapie.
 Schmerztherapie ist oftmals eine Kombinationstherapie aus
Medikamenten, physikalischer Therapie und psychische Unterstützung.
 Die Medikamente zur Schmerztherapie werden in drei Gruppen ein. In
der ersten Stufe werden die sogenannten Nicht-Opioid-Schmerzmittel
wie Paracetamol, Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac und Cox2-Hemmer verordnet. Einige Schmerzmittel dieser Gruppe sind in
geringer Dosierung auch ohne Rezept erhältlich. Die nächste Stufe
umfasst die schwachen Opioide wie Tramadol. Als dritte Stufe stehen
noch die starken Opioide wie Morphin zur Verfügung. Mittlerweile
wird dieses bewährte Schema oft um eine vierte Stufe ergänzt. In ihr
finden sich Medikamenten mit sehr verschiedenen Wirkmechanismen,
u.a. sorgen Sie für eine bessere Schmerzverarbeitung. Aber auch
invasive schmerztherapeutische Verfahren (z. B. rückenmarksnaher
Schmerzkatheter) können als Stufe 4 bezeichnet werden.
 Gelegentliche akute Schmerzen können mit rezeptfrei erhältlichen
Schmerzmitteln meist gut behandelt werden. Tritt durch das
Schmerzmittel keine Besserung ein oder treten die Schmerzen über
längere Zeit auf, so sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Er wird eine
stufenweise und individuelle Schmerztherapie verordnen.
 Sie sollten bei der Behandlung Ihrer Schmerzen nie verschiedene
Schmerzmittel gleichzeitig einnehmen. Dies sollte nur im Rahmen
einer vom Arzt verordneten Schmerztherapie erfolgen.
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Bei Schmerzmitteln sollten Sie sehr genau auf die Nebenwirkungen
achten. Diclofenac, Acetylsalicylsäure, aber auch andere Schmerzmittel
können eine Magenschleimhautentzündung bis zum Magengeschwür
verursachen. Hier kann der Arzt bei Gelenkerkrankungen
beispielsweise so genannte COX-2-Hemmer verordnen, die den Magen
oft weniger angreifen.
Starke Schmerzmittel machen oft müde und Sie dürfen nach der
Einnahme beispielsweise nicht Auto fahren.
Bei entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Rheuma gibt es
Medikamente, die die Entzündung im Gelenk reduzieren.
Gelegentlich auftretende akute Schmerzen lassen sich meist einfach mit physikalischen
Maßnahmen oder einem Schmerzmittel behandeln. Schmerzmittel sollten ohne einen
Arztbesuch nie über längere Zeit eingenommen werden. Bestehen Schmerzen über einen
längeren Zeitraum wird Ihr Arzt Ihnen eine individuelle Schmerztherapie empfehlen.
Diese Website/Information ersetzt keinen Arztbesuch!
Publikationsdatum: 31.08.11
Datum geändert: 02.10.12
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