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Rundbrief 2
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Liebe SolidarAndhra-Familie
Tübach, im Dezember 2008
In der Beilage stellen wir Ihnen den neuen Prospekt von SolidarAndhra vor. Er trägt
in erster Linie den neuen Gegebenheiten Rechnung.
Gestaltung/Layout wurden in verdankenswerter Weise von Sandra Aeberhard und
Stan Erdin(betreut auch unsere Website) übernommen. Unser Logo wurde von
Adrian Elsener entworfen und gespendet.
In diesem Zusammenhang wird auch unsere Website neu gestaltet – schaut bitte mal
rein. Rundbriefe und Berichte können dort eingesehen werden.
Projektverlauf
Durch den Bezug unseres Hauses mit Office hat sich SolidarAndhra vor Ort als
Anlaufstelle etabliert.
Zur Zeit werden über 50 Kinder von SolidarAndhra unterstützt – Tendenz steigend.
Die Betreuung vor Ort sowie die Tatsache, dass die Kinder bzw deren Angehörige oft
weit zerstreut und an abgelegenen Orten leben, erfordert einen enormen
Zeitaufwand. Unserem Mitarbeiter Bhaskar steht nun ein junger, einheimischer und
gut ausgebildeter Volontär zur Seite.
Zeitliche Schulabsenzen von Kindern zeugen oft davon, dass Angehörige ihre
anvertrauten Kinder besonders während der Erntezeiten als billige Arbeitskräfte für
einen finanziellen Zustupf „missbrauchen“. In einigen Fällen musste Bhaskar
intervenieren und die Unterstützung einstellen oder androhen. Er wird dabei von den
Schulleitern unterstützt und prüft oft selbst die Anwesenheit der Kinder in den
Schulen.
Anlässlich des Diwali-Festes von Mitte Oktober wurden alle Kinder durch
SolidarAndhra neu eingekleidet.
Hedy ist am 30. Oktober für 6 Wochen nach Indien abgereist. Sie wird dort die
SolidarAndhra-Kinder in den Dörfern und Schulen besuchen und dabei auch die
Einträge über die Kinder in unseren Karteien auf den neusten Stand bringen. Nach
den eher strapaziösen Reisen in die Dörfer kann sie nun die Annehmlichkeiten eines
eigenen Zimmers mit Dusche/ WC in unserem Haus geniessen.
Sie hat inzwischen auch begonnen, den interessierten Frauen in der Umgebung
etwas Handarbeiten, wie Perlenarbeiten für Schmuckstücke(Ringe und Halsketten)
sowie Häkelarbeiten beizubringen. Das Interesse scheint besonders bei jüngeren
Frauen gross zu sein.
Persönlich werde ich Ende Januar mit Vereinsmitglied Urs Locher nach Indien
reisen. Dies bietet ihm Gelegenheit SolidarAndhra vor Ort näher kennenzulernen.
SolidarAndhra ist nicht ein „Projekt auf Zeit“, das man irgendwann abschliessen und vor Ort übergeben kann. SolidarAndhra begleitet Kinder über Jahre.
Solange es Armut und Elend in dieser Gegend gibt, bedeutet SolidarAndhra für
viele Menschen neue Hoffnung.
Kiran-Kumar(11) und Anusha(9) – wir sind nicht erwünscht und fallen nur zur Last!
„Unser Vater Narendra war Mechaniker im
Dorf Shandinagar. Er starb 2004 an AIDS.
Zurück liess er uns mit unserer Mutter Vijaya.
Weil sie im Dorf keine Existenzgrundlage mehr
fand zog sie mit uns zu ihren beiden ledigen
Schwestern in die Stadt Hyderabad.
Unsere Mutter starb im Juni dieses Jahres im
Alter von 28 Jahren an AIDS. Für unsere
beiden Tanten sind wir eine Bürde, weil sie es
sonst schon schwer haben in der Stadt über
die Runden zu kommen. Leider war keine
Schule bereit, uns internatsmässig aufzunehmen. Die Schulen befürchteten, dass wir ein
Risikofaktor für sie wären.
Ein weiteres Problem: Eine unserer beiden
Tanten möchte heiraten. Ihr zukünftiger Mann
ist jedoch nicht bereit uns aufzunehmen.
SolidarAndhra konnte uns dank der guten
Beziehungen fürs Erste internatsmässig in der
Gauthami-Schule in Mallepallay unterbringen.
Bhaskar besucht uns oft in der Schule.“
Inzwischen hat man festgestellt, dass KiranKumar und Anusha nicht AIDS-infiziert sind.
Dies ist schon mal ein kleiner Lichtblick.
Glückliche Momente und Zeichen der Hoffnung
dürfen wir immer wieder erleben, so etwa, wenn ein Kind dank guter aerztlicher
Betreuung oder Spitalaufenthalt wieder geheilt zu seiner Familie zurückkehren kann.
Wir freuen uns natürlich auch mit unseren Kindern über gute Abschlüsse bei
Prüfungen und Examen. So haben bereits 8 Schüler den Uebertritt in ein College
oder eine höhere Schule geschafft. Die Anforderungen sind hoch, es findet ein
Wettkampf um die besten Noten statt. Der „Ruf“ der Schule spielt dabei oft eine
wichtige Rolle. Die besten Schüler werden auf riesigen Plakaten präsentiert.
Das Mädchen Saraswati kann nun dank unserer Unterstützung eine 3 ½-jährige
Ausbildung als Krankenschwester machen, bestimmt eine gute Investition.
Wir sind uns bewusst, SolidarAndhra kann nur dank Eurer Hilfe wirken und gedeihen.
Wir sind vielleicht „das Werkzeug oder gar der Motor“, - wenn man das so nennen
darf, aber die treibende Kraft seid Ihr, liebe SolidarAndhra-Familie. So sind wir denn
zuversichtlich, dass wir auch weiterhin unsere Aufgabe zum Wohle von Menschen in
Not erfüllen dürfen – was wir auch weiterhin mit Freude tun möchten.
Möge auch an Ihrem Christbaum eine Kerze für SolidarAndhra leuchten. Sie möge
Ihnen im kommenden Jahr – ab und zu in Gedanken an „unsere“ Kinder den Alltag
erhellen.
Liebe Grüsse und ein herzliches „Namaste“
Verein SolidarAndhra
Josef Aeberhard
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