Untersuchungen zur Diagnostik und Prävalenz von Infektionen

Werbung
Literaturrecherche
Prävalenz porziner Circoviren in ausgewählten deutschen Wildschweinpopulationen
S. Knell et al.
Tierärztliche Praxis 33 (G), 2005, 247-253
Circoviren sind in den Hausschweinepopulationen weit verbreitet, kommen aber auch beim
Wildschwein vor. Epidemiologische Studien aus Belgien und Spanien sowie Einzelbefunde aus
Deutschland sprechen für eine potenzielle Rolle von Wildschweinen als Multiplikator und Reservoir für
den Erreger. Epidemiologische Daten zur Verbreitung porziner Circoviren bei Wildschweinen in
Deutschland zur Abschätzung des Übertragungsrisikos auf Hausschweinepopulationen fehlen bislang.
Mit der vorliegenden Studie sollte ein Einblick gegeben werden.
Mittels PCR-Analyse wurden Milzproben von 238 Wildschweinen aus den Regionen Westerwald,
Hunsrück, Rheingau und Odenwald untersucht und die Befunde mit Alter und körperlicher Entwicklung
der Tiere verglichen. Bei 185 Wildschweinen wurde das Zahnalter bestimmt, welches zwischen 3 und
25 Monaten lag. Die geschätzten Körpergewichte schwankten zwischen 3 und 100 kg. Aus der
Regression zwischen Alter und Körpergewicht wurde für jedes Tier dessen theoretisches „Soll“Gewicht errechnet. Es diente als Mass zur Beurteilung des körperlichen Entwicklungszustandes. Bei
61.8% der Tiere konnte weder PCV1 noch PCV2 nachgewiesen werden. 21.9% waren positiv für
PCV1 und 18.1% für PCV2, vier Tiere waren für beide Viren positiv. Die Prävalenzen differierten
zwischen den einzelnen Revieren und Regionen signifikant. Jüngere Tiere erwiesen sich signifikant
stärker betroffen als ältere. Daraus leitet der Autor eine gesteigerte Empfindlichkeit von jüngeren
Tieren gegenüber einer PCV Infektion ab. Ein Einfluss auf die Entwicklung der Tiere konnte jedoch
nicht festgestellt werden. Als möglicher Erklärungsansatz hierfür könnten die qualitative und
quantitative Beschaffenheit der Kofaktoren dienen, die zur Auslösung Circovirus-assoziierter
Krankheitsbilder notwendig sind. Leider war es nicht möglich, eine pathologisch-anatomische und
histopathologische Untersuchung der Tiere durchzuführen. Damit liegen keine detaillierten
Informationen zum PMWS-Status und zu weiteren assoziierten Krankheitsbildern vor.
Die Daten belegen an ausgewählten Beispielpopulationen, dass in Deutschland von einer
flächendeckenden Infektion von Wildschweinpopulationen auszugehen ist. Damit können auch
Wildschweine einen Risikofaktor für PCV-assoziierte Erkrankungen von Hausschweinepopulationen
darstellen.
Ersteller : Riccarda Ursprung
Datum : 30.09.05
Seite 1 von 1
Herunterladen