Notfallkarte Nr. 22 Lagerungsarten für den Notfall

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Ausgabe 08 - 2016
PRAXIS: Altenpflege
Kurze Anleitungen und praktische Tipps für Ihren Pflegealltag
Notfallkarte Nr. 22: Lagerungsarten für den Notfall
Notfalllagerungen
~ Handlungsanleitung ~
Lagerungsart und
Anwendungsbeispiele
erhöhter Oberkörper:
Wenden Sie diese Lagerung an,
wenn Ihr Pflegekunde unter
Atemnot leidet, bei Asthmaanfall,
bei Verdacht auf
Lungenembolie, Lungenödem
(Beine tief), hypertensiver Krise,
Schwellungen im Gesichts- und
Halsbereich, Hitzschlag
Erklärung
Lagern Sie den Oberkörper Ihres Pflegekunden in erhöhter
Position.
Legen Sie dessen Arme seitlich ab.
Die Lagerung dient Ihrem Pflegekunden, damit er seine
Atemhilfsmuskulatur einsetzen kann.
Es entlastet seinen Lungenkreislauf und reduziert den venösen
Rückfluss.
Das Herz und die Lunge Ihres Pflegekunden werden entlastet.
Oberkörper 30° erhöht:
Erhöhen Sie den Oberkörper Ihres Pflegekunden nur leicht (bis
30°).
Diese Lagerung ist angezeigt bei
kardiogenem Schock, bei
Der Körper soll im Bereich der Hüftgelenke abgewinkelt sein.
Krafteinwirkungen auf dem Kopf
Bringen Sie den Kopf in eine Mittelstellung, knicken Sie ihn
Ihres Pflegekunden (Schädeljedoch nicht ab.
Hirn-Trauma, erhöhter
Hirndruck) und bei Sonnenstich.
Der Hirndruck und die Hirndurchblutung werden dadurch
gesenkt.
Flachlagerung:
Diese Lagerung ist wichtig bei
(Verdacht auf)
Wirbelsäulenverletzungen.
Legen Sie den Körper Ihres Pflegekunden ganz flach auf eine
Decke.
Benutzen Sie kein Hilfsmittel zur Unterlagerung.
Legen Sie die Arme Ihres Pflegekunden seitlich und die Beine
nebeneinander.
Achten Sie darauf, dass Ihr Pflegekunde nur achsengerecht
gedreht wird. Dadurch sollen weitere Schäden vermieden
werden.
Rückenlage mit angezogenen
Beinen:
Wenden Sie diese Lagerung an,
wenn Ihr Pflegekunden eine
Bauchverletzung oder starke
Bauchschmerzen (akutes
Abdomen) hat.
Ihr Pflegekunde soll sich in Rückenlage befinden.
Leiten Sie ihn an, die Beine anzuziehen und unterstützen Sie
ihn dabei.
Legen Sie eine Knierolle unter die Knie.
Geben Sie Ihrem Pflegekunden ein Kopfpolster.
Diese Lagerung entspannt die Bauchdecke.
stabile Seitenlage
Diese Lagerung wird im Notfall oft
benötigt. Sie dient dazu, die
Atemwege frei zu halten.
Auch, wenn sich Ihr Pflegekunde
beispielsweise übergeben muss,
dient die Lagerung dazu, dass das
Erbrochene abfließen kann.
Lagern Sie Ihren Pflegekunden
gegebenenfalls auf die verletzte
Seite, wenn der Brustkorb verletzt
ist.
Knien Sie seitlich neben Ihrem bewusstlosen Pflegekunden
und legen Sie dessen Arm, der auf Ihrer Seite liegt, im rechten
Winkel nach oben. Die Handfläche zeigt nach oben.
Legen Sie die andere Hand Ihres Pflegekunden an seine
Wange und lassen Sie die Hand nicht los.
Greifen Sie den Ihnen abgewandten Oberschenkel in Höhe
des Knies, beugen Sie das Bein und drehen Sie Ihren
Pflegekunden in einer Rollbewegung zu sich.
Richten Sie das obere Bein so aus, dass es im rechten Winkel
zur Hüfte liegt. Überstrecken Sie den Hals Ihres Pflegekunden
nackenwärts, sodass die Atemwege frei sind. Fixieren Sie den
Kopf eventuell mit der Hand Ihres Pflegekunden, diese darf
jedoch nicht den Mund verschließen.
Dadurch wird die Verletzung ruhig
gestellt und Ihr Pflegekunde kann
die gesunde Lungenseite besser
benutzen.
Schocklagerung
Lagern Sie Ihren Pflegekunden mit erhöhten Beinen.
Die Lagerung wenden Sie an bei
Schock, Blutvolumenmangel (z. B.
Blutverlust durch Verletzungen) und
Kreislaufschwäche.
Legen Sie dazu die Beine nebeneinander ca. 15° auf eine
Unterlage.
Diese Position ist nicht angezeigt
bei Erkrankungen und Verletzungen
im Brustbereich, dem Kopf,
Wirbelsäule, Becken, Bauch und
Beinen. Ebenso nicht, wenn ein
erhöhter Hirndruck vorliegt.
Durch diese Position liegt der Kopf tief und es kommt zu einem
vermehrten venösen Rückfluss zum Herzen.
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