Pressenotiz - Essener Filmkunsttheater

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PRESSEHEFT
REGIE
MENNAN YAPO
Drehbuch: Lars-Olav Beier
Nach einer Idee von Mennan Yapo
Filmstart: 29. April 2004
eine Produktion von
gefördert von
FilmFernsehFonds Bayern
Filmförderanstalt
Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg
Filmboard Berlin Brandenburg
LAUTLOS
Inhaltsverzeichnis
Besetzung und Stab
Technische Daten
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Pressenotiz und Inhalt
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Langinhalt
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Produktionsnotizen
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Interview
Interview
Interview
Interview
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Joachim Kròl
Nadja Uhl
Christian Berkel
Mennan Yapo
Vor der Kamera
Joachim Król
Nadja Uhl
Christian Berkel
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Hinter der Kamera
Mennan Yapo
Lars-Olav Beier
Stefan Arndt
Tom Tykwer
Torsten Lippstock
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X Filme
X Verleih
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Pressebetreuung
VIA BERLIN
Joachimstr. 3-4
10119 Berlin
+ 49 (0) 30 - 240 877 - 41 tel./ + 49 (0) 30 - 240 877 - 47 fax
www.via-berlin.com
Das Pressematerial finden Sie unter www.x-verleih.de
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LAUTLOS
Besetzung
Victor
Nina
Lang
Strassmann
Gerwin
Hinrich
Sicherheitschef
„Russe“
Die Kettenraucherin
JOACHIM KRÓL
NADJA UHL
CHRISTIAN BERKEL
RUDOLF MARTIN
LISA MARTINEK
PETER FITZ
MEHMET KURTULUS
WILHELM MANSKE
JALE ARIKAN
Stab
Regie
Drehbuch
Produzenten
Ausführende Produzenten
Kamera
Ton
Szenenbild
Kostümbild
Schnitt
Maske nbild
Musik
MENNAN YAPO
LARS-OLAV BEIER
STEFAN ARNDT
TOM TYKWER
ALEXANDER STIGLER
RENÉ RICHTER
TORSTEN LIPPSTOCK
ALEXANDER VON ZÜNDT
SIMON BOUCHERIE
KATHARINA OST
DIRK VAIHINGER
MICHELE TIMANA
GARY MARLOWE
Komponisten
Technische Daten
Cinemascope
Farbe
Ca. 90 Minuten
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LAUTLOS
KURZINHALT
Der Profikiller Viktor (Joachim Król) begeht den größten Fehler, der in seinem Job
möglich ist: Er verliebt sich. Der schweigsame Todesengel, der seine Aufträge bisher
stets mit eiskalter Präzision erledigt hat, rettet der geheimnisvollen Nina (Nadja Uhl)
das Leben. Durch die vorsichtige Annäherung der beiden einsamen Seelen gerät
Viktors streng geregeltes Leben aus den Fugen – und er selbst ins Visier des
Profilers Lang (Christian Berkel), der sich erbarmungslos an seine Fersen heftet.
Viktor weiß nicht, ob er Nina vertrauen und ihr seine wahre Identität offenbaren
kann. Doch er ist bereit, für seine Liebe alles zu riskieren – auch wenn sich die
Schlinge immer enger um ihn zusammenzieht...
PRESSENOTIZ
Joachim Król einmal ganz anders: Mit LAUTLOS wagt der Sympathieträger einen
Imagewechsel und erweitert sein Repertoire um die Rolle eines Auftragskillers. Um
diese Figur überzeugend verkörpern zu können, unterzog sich Król einem
knallharten sechsmonatigen Trainingsprogramm. In LAUTLOS präsentiert er sich
seinem Publikum, wie es ihn noch nie zuvor erlebt hat.
Auch für die weiteren Rollen seines von Tom Tykwer und Stefan Arndt produzierten
Spielfilmdebüts konnte Regisseur Mennan Yapo eine hochkarätige Besetzung
gewinnen, darunter Nadja Uhl (DAS WUNDER VON LENGEDE), Christian Berkel (DAS
EXPERIMENT), Rudolf Martin (PASSWORT: SWORDFISH), Lisa Martinek
(HÄRTETEST), Peter Fitz (BEIM NÄCHSTEN KUSS KNALL ICH IHN NIEDER) und
Mehmet Kurtulus (KURZ UND SCHMERZLOS).
Regisseur Mennan Yapo errang mit seinem für den Deutschen Kurzfilmpreis
nominierten Film FRAMED auf zahlreichen Festivals internationale Anerkennung. In
LAUTLOS verwebt er Elemente aus Krimi und Liebesfilm geschickt zu einem leisen,
in fesselnden Bildern erzählten Hochspannungs-Thriller.
Das Drehbuch schrieb Lars-Olav Beier nach einer Idee von Mennan Yapo.
LAUTLOS ist eine Produktion von X Filme Creative Pool.
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LAUTLOS
LANGINHALT
Ein Mann lehnt mit einem Glas Whiskey am Geländer eines Balkons und blickt über
die nächtliche Großstadt. Da löst sich eine Gestalt aus dem Dunkel, richtet eine
Waffe auf ihn und drückt ab. Das Glas fällt, landet sanft im Blumenkasten, der Mann
sackt nach hinten, die Gestalt tritt heran, fängt den Körper rechtzeitig auf und lässt
ihn zu Boden gleiten – ohne jedes Geräusch.
Viktor (Joachim Król), ein Auftragskiller Mitte 40, hat es wieder einmal geschafft,
einen Mann zu töten, der von der Polizei streng bewacht wurde. Doch im Bett des
Opfers liegt eine Frau, die nicht zu Viktors Auftrag gehört: Nina (Nadja Uhl), Mitte
30. Als er die Waffe auf sie richtet, wendet sie sich ihm im Schlaf zu und fängt an zu
summen. Die Melodie durchbricht seine innere Stille.
Am nächsten Morgen findet Nina die Leiche auf dem Balkon. Sie wird einem harten
polizeilichen Verhör unterzogen, bei dem sie wie paralysiert wirkt. Der Profiler Lang
(Christian Berkel), der die Ermittlungen leitet, glaubt nicht, dass sie etwas mit dem
Mord zu tun hat. Er lässt sie gehen.
Viktor folgt ihr heimlich. Als er sie einen Moment lang nicht im Blickfeld hat, stürzt
sie sich von einer Brücke ins Wasser. Kurz steht die Zeit still – dann springt Viktor
Nina hinterher und rettet ihr das Leben.
Mittlerweile sind Lang und sein Team (Lisa Martinek und Rudolf Martin) bei ihrer
Jagd nach dem Killer auf einen beinahe 40 Jahre alten Fall gestoßen: Ein Kind hatte
1965 den Mörder seiner Eltern erschossen und war seitdem spurlos verschwunden.
Die Genanalyse zweier Haare räumt jeden Zweifel aus: Jenes Kind und der gesuchte
Auftragskiller sind ein und dieselbe Person. Als Neunjähriger hatte Viktor, der
damals noch Felix hieß, zum ersten Mal getötet.
Ein Mann hatte dem Jungen geholfen, den Mord an seinen Eltern zu rächen: Hinrich
(Peter Fitz), ein Kriegskamerad des Vaters. Er wurde für Viktor zu einer Art
Ersatzvater – und zu seinem Auftraggeber: Er bildete ihn zum Töten aus.
Inzwischen ist Hinrich über 70 Jahre alt und todkrank. Einen letzten Auftrag hat er
noch für seinen Schützling: Viktor soll einen russischen Politiker umbringen, der sich
für drei Tage in der Stadt aufhält.
Doch der Killer kann sich nicht wie sonst auf seine Arbeit konzentrieren: Er hat sich
in Nina verliebt. Durch sie lernt er das normale Leben kennen, das ihm nach fast
vier Jahrzehnten Einsamkeit völlig fremd geworden war. Gleichzeitig spürt er, dass
die Nähe zu ihr, nach der er sich sehnt, auch große Gefahren birgt: Er weiß nicht,
ob er ihr vertrauen und ihr seine wahre Identität offenbaren kann. Deshalb gibt er
vorerst so gut wie nichts von sich preis. Um mehr über Viktor herauszubekommen,
folgt Nina ihm heimlich – und beobachtet, wie er in Uniform das Polizeipräsidium
betritt.
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LAUTLOS
Auch Lang kommt ihm auf die Spur: Immer tiefer dringt der Profiler in die Psyche
des Killers ein, immer dichter heftet er sich an seine Fersen. Dennoch kann er einen
neuen Mord nicht verhindern: Vom Dach des Polizeipräsidiums erschießt Viktor aus
großer Entfernung mit einer Armbrust den russischen Politiker, der schwer bewacht
im Hotel gegenüber residierte. Als Viktor das Gebäude verlassen will, stellt Nina sich
ihm plötzlich in den Weg. Nach einem kurzen Wortwechsel gelingt es den beiden,
unerkannt zu entkommen. In einem Waldstück richtet der Killer die Waffe auf sie,
kann jedoch erneut nicht abdrücken.
Zur gleichen Zeit wendet sich für Lang, der schon glaubte, die Spur verloren zu
haben, das Blatt: Bei einem Einbruch wurde ein Fingerabdruck gefunden, der mit
jenem von Felix identisch ist. Lang kennt die Frau, bei der eingebrochen wurde:
Nina. Der Profiler ahnt, dass Viktor sich in sie verliebt hat, und lässt sie nicht mehr
aus den Augen. Aber Viktor ist bereit, für seine Liebe alles aufs Spiel zu setzen: Er
möchte das Land verlassen und mit Nina ein neues Leben anfangen.
Auf dem Friedhof, auf dem seine Eltern begraben sind, will Viktor mit einem kühnen
Plan Nina aus dem Griff der Polizei befreien. Doch Lang wartet schon mit einem
Einsatzkommando auf ihn...
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LAUTLOS
PRODUKTIONSNOTIZEN
Ein deutscher Thriller
Mit seinem ambitionierten 19-Minuten-Film FRAMED, der 1999 eine Nominierung für
den Deutschen Kurzfilmpreis erhielt, hatte Mennan Yapo bereits eine eindrucksvolle
Visitenkarte als Regisseur abgegeben. „Man merkt sofort, dass da jemand nach
optischer Größe strebt und am liebsten die Leinwand sprengen möchte“,
charakterisiert Produzent Stefan Arndt den Film, der in ihm und in seinem Partner
Tom Tykwer den Wunsch nach einem gemeinsamen Projekt mit dem
Nachwuchsregisseur weckte.
Daraufhin schlug Yapo den beiden Produzenten einen Thriller über einen Profikiller
vor, der in die Jahre kommt und sich verliebt. Arndt und Tykwer gefiel die Idee:
„Wir fanden den Plan zu einem solchen Genre-Film schon deshalb interessant, weil
es uns seit Jahren nervt, dass es in Deutschland nur ein einziges Genre gibt,
nämlich den Deutschen Film“, sagt Arndt. „Ein deutscher Blick auf das Thriller-Genre
– das klang spannend.“ Zu dritt begab man sich auf die Suche nach einem
geeigneten Autor für den Stoff: „Ich wollte das Drehbuch nicht selber schreiben,
weil ich nicht in die typische Anfängerfalle tappen wollte, alles komplett an mich zu
reißen“, erklärt Yapo.
Da fiel ihm plötzlich „Rückstoß“ in die Hände, ein Drehbuch des Filmkritikers LarsOlav Beier: Es lag auf dem Kicker aus dem Film ABSOLUTE GIGANTEN, der damals
in Arndts Büro stand. „Der Titel hatte mich neugierig gemacht“, erinnert sich Yapo,
„und was ich las, fand ich toll: Das war ein spannender Thriller, atmosphärisch
dicht, in einer sehr kargen Sprache geschrieben: keine Schnörkel, kaum
Regieanweisungen. Jedes Wort saß. Da wusste ich: Das ist unser Mann.“ Beier ließ
sich tatsächlich für die Idee begeistern, und über diverse Drehbuchfassungen wurde
der Stoff schließlich bis zur Drehreife entwickelt.
Von Anfang an schwebte allen Beteiligten Joachim Król in der Hauptrolle vor. Arndt
hatte 1993 mit Tykwer dessen Regiedebüt DIE TÖDLICHE MARIA produziert –
ebenfalls mit Król als Protagonisten. „Seit jenem Film hatten wir Joachim Król
ständig im Hinterkopf“, erläutert Arndt, „und ich habe mich jahrelang richtig
geärgert, dass wir keine neue Rollle für ihn gefunden haben. Denn er ist zweifellos
einer der ganz großen deutschen Schauspieler – einer von der Sorte, von der es viel
zu wenige gibt.“
Bereits während der Treatment-Phase holte sich das LAUTLOS-Team Król mit ins
Boot. Die Möglichkeit eines Imagewechsels faszinierte ihn – und darum war er auch
bereit, sich für die Rolle des Killers radikal zu verwandeln. „Ich wollte, dass Joachim
Król ein völlig neues Körperbewusstsein entwickelt“, erklärt Regisseur Yapo, „und
dadurch ein ganz anderer Mensch wird. Er sollte sich seine Rolle über den Körper
erarbeiten, nicht über das übliche Spielen und Verstellen. Darum habe ich ihn schon
bei unserem ersten Treffen im Mai 2000 darauf eingestimmt, dass er hart trainiert
und abspeckt, dass er seine gesamte Haltung und seine Sprache verändert. Und
Joachim Król fand das eine großartige Herausforderung.“
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LAUTLOS
Hartes Training
Im Dezember 2001 wurde es dann Ernst für den Hauptdarsteller: Nachdem fest
stand, dass ab dem darauffolgenden August gedreht werden sollte, begann Król
zunächst damit, seine Ernährung umzustellen. Eine Trainerin und eine
Physiotherapeutin erstellten ihm Trainingspläne über einen Zeitraum von sechs
Monaten: „Wir wollten keine Hauruck-Aktion, sondern er sollte sich sauber und
konsequent eine athletische Figur aufbauen“, erläutert Yapo. „Im Februar 2002 hat
er mit dem Training angefangen, und im August war er tatsächlich topfit.“
Außerdem machte sich Król unter Anleitung eines Waffenmeisters mit den
verschiedensten Waffen vertraut, bis die mechanischen Bewegungsabläufe – etwa
beim Reinigen, Zusammenbauen, Laden und Abfeuern – in Fleisch und Blut
übergegangen waren. Sein Körpertraining setzte er auch während der Dreharbeiten
eisern fort. Dabei beeindruckte er den Regisseur mit seiner Disziplin: „Joachim Król
hatte einen eigenen Kraftraum für seine Übungen. Oft stand er schon um fünf Uhr
morgens auf, lief 90 Minuten lang, duschte und wurde um sieben Uhr zum Drehort
gebracht. Respekt!“
Der von Król verkörperte Killer Viktor wird im Film erbarmungslos von einem
polizeilichen Ermittler gejagt. „Es war uns wichtig, dass dieser Cop eine starke
Gegenfigur ist“, betont Yapo. „Wir wollten die Polizisten nicht wie in vielen anderen
Filmen als Dummköpfe darstellen. Bei uns sind sie allesamt gut und konzentriert bei
der Arbeit. Und Viktors Gegenspieler bei der Polizei, der Profiler Lang, ist ein
begnadeter Spurensucher, der fast etwas Indianisches hat, der Sachen
durchleuchtet und sich intensiv in die Person hineinversetzt, die er jagt, um ihre
nächsten Schritte vorauszuahnen und sie schließlich fassen zu können.“
Die Wunschbesetzung von Tom Tykwer und Mennan Yapo für den Part dieses
Profilers war Christian Berkel, der die beiden mit seinem Auftritt in DAS
EXPERIMENT beeindruckt hatte. Yapo sprach Berkel kurzerhand auf dem
Eröffnungsempfang der Berlinale an, und Berkel erinnert sich: „Mennan hatte schon
damals diese Mischung aus Entschiedenheit und Entspanntheit – ein Brennen in den
Augen, dem man anmerkt, dass er sehr genau weiß, was er will.“ Nach Lektüre des
Drehbuchs sagte Berkel sofort seine Mitarbeit zu. „Schon bei unserem ersten
Gespräch war mir klar, dass die Rolle perfekt zu ihm passt“, meint Yapo, „denn auch
er ist sehr offen und intelligent, macht sich Gedanken und durchleuchtet die Dinge –
wie unser Profiler!“
Die Besetzung der geheimnisvollen Nina, in die sich der Killer verliebt, stand noch
aus – nach Meinung des Regisseurs die schwierigste Rolle in dem Figurendreieck des
Films. Produzent Stefan Arndt schlug vor, ein Casting durchzuführen. Zehn
Darstellerinnen wurden zu Probeaufnahmen mit Joachim Król eingeladen, und am
Ende dieser Aufnahmen stand für Yapo fest, dass er mit Nadja Uhl die perfekte
Besetzung gefunden hatte: „Da war sofort eine deutliche Spannung zwischen den
beiden, eine unerklärliche, ambivalente Verbindung. Und Nadja besitzt eine Klarheit
und eine Kraft, die auch einer rätselhaften Figur wie Nina Leben einhauchen kann.“
Król zeigte sich ebenso begeistert von seiner Partnerin: „Als Mensch schätze ich
Nadja sowieso – aber wenn man sie auf der Leinwand erlebt, kommt noch etwas
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LAUTLOS
ganz Besonderes hinzu, etwas Geheimnisvolles, eine Art Zauber. Insofern ist sie
geradezu ideal für die Rolle der Nina.“
Die Suche nach geeigneten Motiven gestaltete sich aufwändig: Der Film sollte zwar
in einer deutschen Großstadt spielen, diese Stadt sollte aber nicht konkret
spezifizierbar sein. Es galt also, Locations zu finden, die sich nicht eindeutig einer
bestimmten Stadt zuordnen lassen. Tatsächlich sind manche Szenen, die im fertigen
Schnitt so wirken, als spielten sie an einem Ort, in Wahrheit in verschiedenen
Städten aufgenommen. Unglücklicherweise brach Mennan Yapo bei der Besichtigung
eines potenziellen Drehorts durch eine morsche Decke und stürzte rückwärts ein
Stockwerk tiefer, so dass er den Rest der Vorbereitungszeit und die Dreharbeiten
mit zwei gebrochenen Rippen durchstehen musste.
Gedreht wurde vor allem in München, aber auch in Stuttgart und Berlin – vom 13.
August bis 18. Oktober 2002 sowie zwei Tage im November 2002. Gefördet wurde
die Produktion vom FilmFernsehFonds Bayern, dem Filmboard Berlin–Brandenburg,
der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg und der Filmförderanstalt.
Der Look
Lange hatte sich Regisseur Mennan Yapo mit seinem Kameramann Torsten
Lippstock, mit dem er schon bei seinem Kurzfilm FRAMED zusammen gearbeitet
hatte, Gedanken über den Look seines Thrillers gemacht – und schließlich einen
Grundsatz aufgestellt: Die Bilder sollten keine abgefilmte Wirklichkeit darstellen,
sondern die Ereignisse stilisiert wiedergeben. Konsequenterweise wählten sie das
Cinemascope-Format und beschlossen darüber hinaus, grundsätzlich mit hohen
Brennweiten zu arbeiten: „Wir wollten interessante Tiefenwirkungen erzeugen, die
Figuren sozusagen aus ihrer Umgebung herausschälen“, erläutert Yapo. „Diese TeleAufnahmen sehen unglaublich schön aus, sie flirren richtig auf der Leinwand, und
man kann mit der Schärfe den Blick des Kinozuschauers gezielt auf bestimmte
Punkte lenken.“
Die Entscheidung für das Scope-Format und den massiven Einsatz von TeleObjektiven hatte vor allem zwei Dinge zur Folge: Zum einen mussten die Räume, in
denen gedreht wurde, doppelt so groß sein wie üblich. Zum anderen hatten die
Schauspieler wegen der geringeren Tiefenschärfe der Tele-Linsen wenig
Bewegungsfreiheit – sie mussten sehr genau ihre Markierungen treffen. „Das war
oft Millimeter-Arbeit für uns“, berichtet Joachim Król. „Mennan Yapo denkt sehr in
Bildern – das war für mich in dieser extremen Ausprägung neu. Jetzt erst, wenn
man den Film sieht, versteht man, wozu das gut war. Da musste man am Set
einfach dem Regisseur vertrauen. Dreharbeiten haben sowieso nichts mit
Demokratie zu tun – da kann nicht jeder dreinreden, sondern es muss klar sein: Der
Regisseur ist der Boss. Denn der Film ist sein Baby.“
Auch Christian Berkel kam mit dem optischen Konzept gut zurecht: „Ich mag es
grundsätzlich gern, wenn die Positionen genau festgelegt sind – da entsteht oft viel
mehr Freiheit als bei der Dogma-Methode, bei der schon der Kameramann nicht
weiß, wohin sich der Schauspieler als nächstes bewegen wird, und bei der ein
Regisseur viel extremer kontrollieren muss: Es zieht die schärfste Form der
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LAUTLOS
Kontrolle nach sich, wenn man vorher mit niemandem eine Verabredung eingeht.
Hier dagegen konnte ich mich innerhalb unserer Verabredung frei bewegen:
Grenzen erzeugen stets eine gewisse Freiheit!“
Im wesentlichen arbeitete Yapo am Set mit derselben Crew zusammen, mit der er
bereits seinen Kurzfilm FRAMED realisiert hatte: „Alles Super-Profis auf ihrem Gebiet
– selbst wenn die meisten noch sehr jung sind und es für viele der erste Spielfilm
war. Mein Kameramann, mein Oberbeleuchter, meine Kostümbildnerin und meine
Maskenbildnerin haben zum Beispiel immer wieder gemeinsam an verschiedenen
Werbeclips gearbeitet: Das ist ein eingespieltes Team, eine richtige, nette Familie,
die die Schauspieler herzlich aufgenommen hat. Dieses Team war die Kraft, die uns
durch diesen Film getragen hat. Anders geht es auch gar nicht: Ich muss mich als
Regie-Neuling mit Profis umgeben – schließlich kann ich nicht Król & Co. ans Set
bitten, wenn dort eine Jugend-forscht-Abteilung am Werk ist!“
Inmitten der teilweise blutjungen Crew fühlte sich Joachim Król wie ein alter Hase:
„Da habe ich mich gefragt, ob ich mich überall einmischen oder das Projekt wie
jeden anderen Dreh behandeln sollte. Es ist mir sehr leicht gefallen, mich für
Letzteres zu entscheiden, denn schließlich hatte ich ja FRAMED gesehen – und da
hatte ich schon gemerkt, dass dieses Team aus lauter Könnern besteht. Nehmen Sie
nur Torsten Lippstock, den großartigen Kameramann: Dass er noch kaum SpielfilmErfahrung hat, ist völlig unerheblich – der Mann ist ein Linsen-Gott!“
Mit großem Respekt verfolgte Nadja Uhl, mit wie viel Energie und Enthusiasmus
dieses Team zu Werke ging: „Es war wunderbar zu beobachten, wie diese
hingebungsvolle Crew improvisiert und das Beste aus der Situation gemacht hat,
wenn uns wieder mal Steine in den Weg geworfen wurden – etwa weil wir in der
geplanten Location plötzlich doch nicht drehen durften oder weil die Regenmaschine
nicht funktioniert hat. Da war keiner dabei, der schlechte Stimmung verbreitet oder
die Motivation zerstört hätte. Im Gegenteil: Jeder hat versucht, sich voll
einzubringen, jeder wollte das Beste für den Film, jeder hat an das Projekt geglaubt
und Mennan Yapo vertraut.“
Für Berkel ist diese Stimmung am Set in hohem Maße das Verdienst des Regisseurs:
„Er ist ein begnadeter Motivator, der stets ein großes Gemeinschaftsgefühl
vermitteln konnte. Ich begrüße es sehr, dass die X-Filmer ihm dieses Projekt
ermöglicht haben: Es ist ja relativ singulär in unserer Kinolandschaft, wie die Leute
bei X Filme an solche Stoffe rangehen, wie sie immer wieder jungen Regisseuren
eine Chance geben.“
Berkel sieht den Film als „eine gute Mischung aus Kunst und Kommerz – und
zugleich eine reizvolle Verquickung von Thriller und Liebesgeschichte“. Dabei sind
sich die Beteiligten einig, dass die Thriller-Elemente in LAUTLOS überwiegen. „Aber
jeder gute Thriller bietet auch eine Liebesgeschichte“, konstatiert Joachim Król.
Augenzwinkernd fährt er fort: „In den meisten Beziehungen bestimmen bekanntlich
die Frauen das Kinoprogramm. Da können wir mit unserem Film eindeutig punkten:
Erstens wollen die Frauen mich alle auf der Leinwand sehen“, lacht er. „Zweitens
wollen sie eine Liebesgeschichte. Und mit dem Thriller-Aspekt können sie ihre Kerle
ins Kino locken. „Sie sehen: LAUTLOS ist knallhart durchkalkuliert!“
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LAUTLOS
INTERVIEW MIT JOACHIM KRÓL
Wie haben Sie reagiert, als man Ihnen die Rolle eines Killers angeboten
hat?
Ich fand das sehr reizvoll. Es ist ja selten genug, dass man eine Rolle angeboten
bekommt, die es erfordern, dass man eine komplett neue Figur baut – der Trend
geht ja heute eher zur Selbstdarstellung, zur Marke und zum Type-Casting.
LAUTLOS war dagegen eine echte Herausforderung: Der Killer verlangte von mir
eine ganz andere Physis, eine völlig neue körperliche Präsenz. Vom Anspruch her
fühlte ich mich an die Figur des Rudi Kipp in Detlev Bucks WIR KÖNNEN AUCH
ANDERS erinnert: Die war ähnlich komplex gebaut, und auch die Intensität der
Vorbereitung war vergleichbar.
Vergleichbar war das sicher auch mit Ihrer Situation im Jahre 1993: Auch
damals sollten Sie die Hauptrolle in einem Debütfilm übernehmen, nämlich
in Tom Tykwers DIE TÖDLICHE MARIA...
Stimmt, mit Tom Tykwer war es wie jetzt mit Mennan Yapo – auch von ihm gab es
damals bloß einen bemerkenswerten Kurzfilm, und aufgrund dieses Kurzfilmes
entschloss ich mich, DIE TÖDLICHE MARIA zu machen. Ich dachte mir: Entweder ist
Tom Tykwer nur verrückt, oder er hat wirklich was drauf. Mittlerweile wissen wir,
dass er was kann.
Und mittlerweile hätten Sie es sich schon lange im Fernsehen bequem
machen können – zum Beispiel in der Routine der Donna-LeonVerfilmungen...
Ja, es ist für einen Schauspieler immer verführerisch, einen bestimmten Typ zu
verkörpern und damit sein sicheres Geld zu verdienen. Aber ich lasse mich gerne
mit Leidenschaft anstecken und aus einer drohenden Lethargie herausreißen.
Vielleicht habe ich eine altmodische Auffassung von meinem Beruf: Ich finde es
reizvoll, neue Aufgaben zu suchen. Darum bin ich nach vier Kommissar-Auftritten in
Venedig aus der Brunetti-Serie ausgestiegen, um Zeit für LAUTLOS zu haben.
Diesen Film sehe ich als Angebot an Regisseure und Produzenten: Ich kann auch
anders! Es war eine Entscheidung für ein Wagnis und gegen eine Form von Routine,
in der ich mich sicher noch weitere fünf bis sechs Jahre hätte treiben lassen können.
Aber danach hätte ich wohl auch ausgesehen wie ein gelangweilter Kommissar.
Stattdessen spielen Sie jetzt in LAUTLOS einen Profikiller. Ist Ihnen die
Figur sympathisch?
Das ist für mich immer eine Grundvoraussetzung, um mich für ein Filmprojekt zu
entscheiden. Kürzlich habe ich erst eine Rolle abgelehnt, weil ich sie durch und
durch negativ fand und keine Lust hatte, die Figur zu verteidigen. Aber bei dem
Killer Viktor hatte ich nie Zweifel. Sein Schicksal macht es mir leicht zu sagen: Ich
11
LAUTLOS
kann verstehen, dass man den Mann mag. Und ich hätte kein Problem, vor dem
Spiegel zu stehen und seine Taten zu erklären.
Haben Sie sich bei der Darstellung von Viktor an anderen Killern der
Filmgeschichte orientiert?
Mennan Yapo hat mich mit Filme aus allen Epochen versorgt, mit ganzen
Pappkartons voller Videokassetten – bis er den gewünschten Effekt erzielte: Ich
habe mir keinen dieser Killer als Vorbild genommen. „Jetzt hast du sie alle gesehen.
Mach’ mir einen anderen!“ sagte Mennan. „So mag es gut gewesen sein, aber so will
ich es nicht!“
Wie man hört, hatten Sie sogar für die Nacktaufnahmen in LAUTLOS kein
Body-Double. Wie haben Sie es geschafft, sich so in Form zu bringen?
Ich hatte eine persönliche Trainerin und eine Physiotherapeutin – und aufgrund
meiner Erfahrungen kann ich nur jedem Mann raten, unter Aufsicht von Frauen
abzuspecken, denn da steigt die Motivation nochmal mindestens um 20%! Ich habe
also meine Ernährung umgestellt, habe Übungen gemacht, die meine Haltung
verändert haben, und bin dann an die Kraftmaschinen gegangen. Und mein
Ausdauertraining, das ich sowieso mache, habe ich forciert.
Wie lange haben Sie das durchgezogen?
Etwa ein halbes Jahr vor den Dreharbeiten habe ich damit angefangen. Das war fast
ein Full-Time-Job: Während dieser sechs Monate konnte ich nicht viel anderes
machen, denn entweder war ich gerade im Training, oder ich war platt vom
Training, oder ich stellte mich mental aufs Training ein. Doch es hat sich gelohnt –
ich war selber überrascht, wie schnell sich Ergebnisse gezeigt haben. Letztlich habe
ich über zehn Kilo abgenommen. Meine Trainerin war sehr zufrieden mit mir. Und
meine Frau auch...
Haben Sie das Training auch nach den Dreharbeiten beibehalten?
Grundsätzlich ja, aber nicht mehr in Form einer Ganztagsbeschäftigiung. Inzwischen
habe ich wieder ein paar Kilo mehr drauf – denn meine Eitelkeit erstreckt sich nicht
unbedingt aufs Körperliche. Aber während der Drehzeit habe ich weiter fleißig
trainiert, was ziemlich anstrengend war: Vor der Arbeit habe ich meistens eine
Stunde im Kraftraum verbracht, und danach, wenn die anderen sich eine Flasche
Bier gegönnt haben, bin ich nach Hause gegangen und habe Müsli gegessen.
Wie hat Ihre Umgebung auf Ihr verändertes Äußeres reagiert?
Die meisten waren ziemlich beeindruckt. Und manche haben mich erst gar nicht
erkannt. Zum Beispiel sah ich Veronika Ferres, mit der ich ja schon gedreht habe,
eines Tages beim Einparken, ging zu ihr hin, begrüßte sie – und sie reagierte so, als
wäre ich ein Fremder, der sie um ein Autogramm bittet. Ich musste erst den
kompletten Einparkvorgang abwarten, bis bei ihr der Groschen fiel!
12
LAUTLOS
INTERVIEW MIT NADJA UHL
Sie haben sich in einem Casting gegen rund ein Dutzend Kolleginnen
durchgesetzt...
Ja, und es hat mich natürlich sehr gefreut, dass ich die Rolle bekommen habe. Ich
sehe ein Casting immer auch als Chance, einen Regisseur kennenzulernen und
herauszufinden, ob dessen Vorstellungen von der Rolle mit den eigenen
übereinstimmen. Man merkt ja gleich, ob einer nur quatscht oder ob da jemand wie
Mennan Yapo sitzt, der sehr genau weiß, wovon er spricht und was er vorhat. In
diesem Fall war es besonders wichtig, mit dem Regisseur auf einer Wellenlänge zu
sein, weil die Figur der Nina große Schwierigkeiten in sich birgt.
Inwiefern?
Nina ist eine archaische, rätselhafte, charakterlich kaum greifbare Figur, die schwer
zu definieren ist. Einerseits ist es eine reizvolle Aufgabe, eine solche Figur mit Leben
zu füllen, andererseits besteht die große Gefahr, dass das Spiel sehr allgemein
bleibt. Darum war die Verständigung mit Mennan Yapo so entscheidend, der ganz
klare Vorstellungen von Nina hatte: Er wollte, dass ich meine sprachlichen und
darstellerischen Ausdrucksformen extrem zurücknehme, damit die Figur in einem
permanenten Schwebezustand bleibt – alles im Rahmen der streng stilisierten
Ästhetik, in der der Film gehalten ist. Eine solche Herangehensweise vom Kopf her
war für mich neu, und das hat mich natürlich sehr gereizt.
Sie sind eher ein Bauchmensch?
Ja. Hinzu kamen die sehr abstrakten, metaphorischen Dialogtexte, bei denen die
Herausforderung darin bestand, nicht ins Schwülstige abzugleiten. Natürlich ist es
für einen Schauspieler angenehmer, wenn ihm Worte in den Mund gelegt werden,
die einem leicht und flüssig über die Lippen kommen. Hier musste ich mich der
Sprache anpassen, um das ästhetische Konzept des Films nicht zu zerstören –
ähnlich wie in klassischen Theaterstücken, wo man versucht, sich das Versmaß und
die altertümliche Sprache zu eigen zu machen.
Wie deuten Sie die Figur der Nina?
Ich sehe sie als Lichtgestalt, aber auch als verlorene Seele – eine Figur, die den
Bezug zum Leben verloren hat. Die Magie der Geschichte von LAUTLOS besteht
darin, dass diese Lichtgestalt ausgerechnet von einem Schattenwesen wieder zum
Leben erweckt wird: von Viktor, dem Killer, der bisher immer nur den Tod gebracht
hat. So finden beide wie Licht und Schatten zusammen – auf geradezu archaische
Weise.
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LAUTLOS
Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Ihnen und Nina? Haben Sie selbst
einmal erlebt, dass ein Mann alles für Sie riskieren würde?
Ich verspüre teilweise Parallelen zu Nina: Ihr Schweben und ihr Sehnen sind mir
einerseits nicht unbekannt, dann aber wieder ziemlich fern – ich glaube, dass ich ein
eher bodenständiger Mensch bin. Aber ich habe schon erlebt, dass mir jemand über
Jahre hinweg das Gefühl vermitteln konnte, für mich da zu sein und für die Liebe da
zu sein, die uns verbindet. Das ist doch ohnehin die größte Kraft, die uns antreibt
und am Leben hält: die Liebe.
Wie leicht ist Ihnen denn die Liebesszene mit Joachim Król gefallen?
Es ist eine ganz besondere Szene im Film, denn wir wollten nicht nur zeigen, dass
es zwischen Nina und Viktor schnackelt, sondern auch, dass mit Viktor etwas
passiert: das er loslässt, aufbricht, die Kontrolle verliert. Auch hier konnte Mennan
Yapo wieder sehr konkret sagen, was er sehen wollte. Wir waren uns einig, dass es
eine sehr erotische Situation sein sollte – aber auch sehr innig und zerbrechlich.
Natürlich fällt es da jedem Schauspieler schwer, seine persönlichen Hemmungen
abzustreifen. Doch nachdem wir alle ein Glas Sekt zusammen getrunken hatten, sah
die Sache schon viel besser aus. Ich mache in so einer Situation meistens Witze,
weil das Lachen die Verkrampfungen ganz gut löst.
Auch Joachim Król ist für seinen Humor bekannt...
Ja, wir haben viel zusammen gelacht. Ich erinnere mich besonders an einen Drehtag
im Wald – es ging um eine an sich sehr ernste Szene, in der Viktor damit droht,
Nina umzubringen. Doch an diesem Tag wurden wir alle von Mücken zerfressen. Ich
rede hier nicht von einer normalen Mückenplage, sondern von einem richtigen
Mückenkongress, vom Angriff der Killermücken! Wir sahen bald alle aus, als hätten
wir ansteckende Krankheiten. Das Schlimmste war, dass die Viecher eine besondere
Vorliebe für Joachim hatten – und dass er offenbar allergisch auf deren Stiche
reagierte. Das waren gar keine Stiche mehr, sondern monströse Beulen: Im Laufe
des Tages sah sein Gesicht immer abenteuerlicher aus, und die Maskenbildnerin
hatte alle Hände voll zu tun, das zu überschminken. Es ist wirklich schwer, noch
ernsthaft zu agieren, wenn ein Partner mit dem Witzpotenzial eines Joachim Król vor
dir steht, eingelullt in Mückenspray und übersät mit den unglaublichsten Beulen im
Gesicht – irgendwann konnten wir uns nicht mehr halten vor Lachen!
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LAUTLOS
INTERVIEW MIT CHRISTIAN BERKEL
Mögen Sie Thriller?
Ich freue mich grundsätzlich, wenn sich ein Deutscher an das Thriller-Genre wagt.
Eigentlich fand ich es schon immer schade, dass sich die Produzenten bei uns vor
allen Genre-Stoffen fürchten – abgesehen von den Komödien. Ich glaube, eine
gesunde Kinolandschaft funktioniert immer übers Genre: Dann ist die Möglichkeit,
andere Filme zu machen, viel größer. Wenn es keinen gesunden Mainstream gibt,
alles nur noch „independent“ ist und jeder Film erst mal die Existenz des Kinos
legitimieren muss, dann wird es schwer.
Was hat Sie an LAUTLOS am meisten gereizt?
Besonders schön fand ich die Rückbesinnung auf die Tradition der klassischen
französischen Krimis von Melville und anderen. Auch die Figurenkonstellation fand
ich spannend: diese drei isolierten Menschen, die wie schwimmende Inseln auf dem
Meer treiben. Und es hat mich interessiert, dass der Film ohne eine herkömmliche
Form von Psychologie und Handlungsablauf auskommt und trotzdem eine
spannende Geschichte erzählt.
Über Ihre Figur, den Profiler, erfährt man kaum Privates...
Das ist aber auch gut so: Auf diese Weise behält er ein Geheimnis. Ihn in privaten
Situationen zu zeigen, würde ihn banalisieren. Immerhin erfährt man, dass er sehr
stark assoziativ arbeitet, nicht nur deduktiv und logisch.
Und dass er mit dieser Methode sehr erfolgreich ist.
Das war eine klare Vorgabe von Mennan Yapo, der von vornherein deutlich gemacht
hat, dass er die Polizisten nicht wie in jedem deutschen Fernsehkrimi als Deppen
darstellen wollte. Ich glaube, das ist ein typisch deutsches Problem: Alles, was eine
Form von Autorität repräsentiert, muss bei uns unterlaufen werden. Das ist
natürlich für einen Genrefilm der Tod: Sicher darf dem polizeilichen Gegenspieler
auch mal was misslingen, aber wenn er sich bloß andauernd dämlich anstellt, dann
wird auch der Täter schwach.
Haben Sie sich mal mit einem echten Profiler getroffen?
Ja, schon früher, bei meiner Vorbereitung auf einen anderen Film. Diese Ermittler
nennen sich ja in Deutschland nicht Profiler, sondern Operative Fallanalytiker. Es
war sehr schwer, etwas aus dem Mann rauszukriegen. Wenn man ihn zum Beispiel
fragte, wie er denn die intensive Beschäftigung mit Serienkillern verarbeiten würde,
kam er mit einer Standard-Antwort: „Sobald ich anfange, von solchen Fällen zu
träumen, höre ich auf.“ Immerhin hat er erzählt, dass er ein Refugium besitzt, in
das er sich von Zeit zu Zeit zurückzieht, um sich zu regenerieren: ein Häuschen
ohne Telefon an einem Ort, den keiner kennt – weder seine Freunde noch seine
15
LAUTLOS
Polizeidienststelle. Ich finde, all das spricht dafür, dass der Mann einen ziemlich
heftigen Job hat.
Der Ermittler, den Sie spielen, entwickelt im Lauf der Zeit großen Respekt
vor dem Killer...
Ja, fast wie ein Torero! Ich habe eine große Affinität zum Stierkampf, weil ich schon
als Vierjähriger damit in Berührung kam: Da meine Oma in Spanien lebte, habe ich
in meiner Kindheit und Jugend viele Stierkämpfe gesehen – ich war davon fasziniert
und wollte selbst mal Torero werden. Wenn man sich der Sache ohne Vorurteile
nähert und genau hinsieht, stellt man fest, dass die Toreros einen enormen Respekt
vor den Tieren haben, sogar eine Art Liebe zu ihnen entwickeln. Und ein guter
Matador begibt sich im Moment des Todesstoßes selbst in tödliche Gefahr: eine
minimale falsche Bewegung, und er wird aufgespießt.
Sie würden Ihren Ermittler also mit einem Torero vergleichen?
Ja, die Situation ist ganz ähnlich: Auch der Profiler ist extrem genau und extrem gut
vorbereitet. Und er weiß, dass alles, was er tut, auch zu seinem eigenen Tod führen
kann. Ich finde, das macht den besonderen Reiz dieser Geschichte aus.
Haben Sie es bedauert, dass es in dem Film nie zu einer direkten
Begegnung zwischen dem Killer und dem Profiler kommt?
Nein. In HEAT habe ich zum Beispiel der Konfrontation der beiden Giganten Pacino
und DeNiro entgegengefiebert – und fand die Begegnung dann fast die
enttäuschendste Szene des Films. Auch das Aufeinandertreffen von Maria Stuart
und Elisabeth bei Schiller ist letztlich nicht besonders prickelnd. Ich denke, eine
solche Szene ist beinahe zwangsläufig zum Scheitern verurteilt: Was man an
Erwartungen im Zuschauer aufbaut, wird man in dieser Szene kaum einlösen
können. Außerdem entspricht es quasi einer alten Tradition, dass Joachim Król und
ich nicht direkt aufeinander treffen.
Inwiefern?
Zum ersten Mal haben wir am Bochumer Theater zusammengearbeitet: „Die
Räuber“ von Schiller. Er war einer der Räuber, ich spielte Franz Moor. Da aber Franz
nie in die Räuberwelt kommt, sind wir uns auf der Bühne nie begegnet. Unsere
zweite gemeinsame Arbeit war Dietls ROSSINI, wo ich einen der Banker spielte und
er der Bestseller-Autor. Auch da sind wir kein einziges Mal aufeinander getroffen.
Und nun begegnen wir uns in LAUTLOS wieder nicht! Ich finde, wir sollten bei der
Auswahl unserer nächsten Projekte unbedingt darauf achten, dass diese Tradition
fortgeführt wird...
16
LAUTLOS
INTERVIEW MIT MENNAN YAPO
Welche Grundidee steckt hinter LAUTLOS?
Der Ausgangspunkt der Geschichte war, dass ich mich gefragt habe, ob es möglich
wäre, dass die Liebe für jemanden lebensgefährlich ist. Was müsste das für ein
Mensch sein? Sicher kein Banker. Aber wie wäre es mit einem Killer? Einem
Auftragsmörder, der auf keinen Fall Emotionen zulassen darf, weil er sonst physisch
und psychisch in größte Gefahr gerät? So ist in mir die Idee gereift, einen Thriller
über einen Auftragskiller zu machen, der in die Jahre kommt, ein wenig nachlässt –
und sich verliebt.
Besteht nicht die Gefahr, in Klischees zu verfallen, wenn man einen Killer
auf der Leinwand porträtiert?
Nicht zwangsläufig. Dass Killer in Filmen oft klischiert daherkommen, hängt damit
zusammen, dass sie meistens nur Nebenfiguren sind, die schnell funktionieren
müssen und deshalb etwa mit Trenchcoat und tief ins Gesicht gezogenem Hut
rumlaufen. Kaum einer nimmt sich die Zeit, einen Killer vernünftig einzuführen.
Selten legt ihm jemand gute Dialogsätze in den Mund. Und so gut wie nie erfährt
man etwas über den Hintergrund einer solchen Figur.
Nun haben Killer ja auch nicht unbedingt den besten Ruf...
Stimmt, ein Killer ist prinzipiell negativ behaftet – und das ist auch der Grund,
weshalb es bisher noch kaum jemand gewagt hat, eine solche Figur zum
Protagonisten eines Films zu machen: Es gibt höchstens ein Dutzend Filme, die aus
Sicht eines Killers geschildert werden. Das fand ich aber gerade eine schöne
Herausforderung: Einerseits durfte unser Killer nicht unsympathisch sein,
andererseits sollte er auf keinen Fall glorifiziert werden – ich wollte nicht behaupten,
dass dieser Mann einen tollen Job hat oder ein tolles Leben führt.
Die Faszination des Tötens hat Sie nicht interessiert?
Nein. Ich wollte die Geschichte eines Mannes erzählen, der von einer fast
unerträglichen Einsamkeit und Stille umgeben ist.
Womit wir beim Titel des Films wären...
Ja, der Titel funktioniert auf mehreren Ebenen: Zum einen tötet der Killer ohne
jedes Geräusch. Zum anderen sind alle drei Hauptfiguren emotional gedämpft,
agieren wie unter einer Glocke, aus der sie am liebsten ausbrechen wollen. Vor
allem der Killer: Sein Inneres schreit förmlich nach Liebe und Geborgenheit,
äußerlich bleibt er aber stumm. Als Kind erlebt er, wie seine Eltern umgebracht
werden – doch er kann nicht schreien, bringt keinen Ton heraus. Ab diesem
Zeitpunkt verstummt er. Da bricht plötzlich die Liebe in seine Stille ein: zunächst in
Form eines Liedes, das Nina im Schlaf summt. Und wir beobachten, wie sich dieser
17
LAUTLOS
Mann völlig verändert. Schließlich, sozusagen am lautesten Punkt der Geschichte,
befreien sich die beiden mit einer Explosion aus der Realität, um wieder eine Stille
zu finden – nur diesmal gemeinsam.
Mit dem Profiler haben Sie dem Killer eine Figur gegenübergestellt, die sich
tief in seine Vergangenheit bohrt…
So ist es. Ich wollte ja keine Milieustudie drehen, sondern einen spannenden Thriller
– und dazu brauchte ich Jäger und Gejagten. Darum haben wir dem Killer eine
starke Gegenfigur zur Seite gestellt: einen Profiler, der ihn gnadenlos verfolgt, sich
mit enormem Gespür in ihn hineinversetzt und alles über seine Vergangenheit
herausfindet. Das ist wohl etwas typisch Deutsches an unserem Thriller: dass wir
die Figur des Auftragsmörders so gründlich durchleuchten. Dass wir ganz genau
wissen wollen, warum der Mann so geworden ist.
Gibt es bei Ihrer Herangehensweise an das Thriller-Genre noch andere
Dinge, die man als spezifisch deutsch bezeichnen könnte?
Durchaus. Zum Beispiel die Tatsache, dass wir von Anfang an strenge Regeln
aufgestellt haben. Regeln, die dafür sorgen sollten, dass wir nicht in die üblichen
Killer-Thriller-Klischees verfallen. So haben wir etwa beschlossen, dass es bei uns
auf keinen Fall auf der Bildebene zum obligatorischen Aufeinandertreffen zwischen
Jäger und Gejagtem kommen darf: Die beiden begegnen sich nur im Ton. Und wir
haben vereinbart, grundsätzlich eher zu stilisieren als abzufilmen, um einem platten
Krimi-Realismus entgegenzuwirken. Solche Regeln finde ich gut, weil sie helfen, die
Gefahr der Beliebigkeit zu umgehen – und weil sie fast automatisch etwas Neues
provozieren.
Sie haben am Set im Wesentlichen wieder mit denselben Leuten gearbeitet
wie bei Ihrem Kurzfilm FRAMED...
Ja, und ich möchte auch in Zukunft wieder mit ihnen arbeiten, weil ich sie schätze
und ihnen vertraue – und weil wir schon fast wie eine Familie sind. Hut ab, wie die
sich alle reingehängt und bis zum Schluss gekämpft haben! Ständig kamen sie mit
eigenen Anregungen – und ich habe das massiv ermutigt, denn ich kann nicht auf
allen Gebieten Bescheid wissen: Ich brauche Leute, die mitmachen, keine
Befehlsempfänger. Meine Maskenbildnerin hat zum Beispiel kleine Booklets mit
Zeichnungen und Texten angefertigt, in denen sie dokumentiert hat, wie die
einzelnen Figuren ihrer Meinung nach aussehen müssen und warum. Irre!
Es fällt auf, dass nicht nur Joachim Król sein Aussehen für diesen Film
verändert hat...
Stimmt: Nadja Uhl haben wir viel heller gemacht, Lisa Martinek sieht dafür
wesentlich dunkler aus als sonst, Mehmet Kurtulus haben wir von einem Türken in
einen Inder mit Turban verwandelt und so weiter. Bei jedem Schauspieler wollte ich
etwas Neues finden. Es interessiert mich einfach nicht, etwas zu machen, was schon
hundert Mal da war.
18
LAUTLOS
Was war für Sie die schönste Erfahrung bei den Dreharbeiten?
Der schönste Moment war für mich, als mein Kameramann Torsten Lippstock und
ich vor der ersten Klappe aufeinander zugegangen sind und uns umarmt haben –
ganz automatisch, ohne uns abzusprechen. Da wusste ich: Ich stehe da mit einem
Bruder im Geiste, der mit mir am selben Strang zieht und mit dem ich mich seit
meinem Kurzfilm einfach blind verstehe. Aber es gab viele schöne Momente:
Eigentlich war jeder Tag wie ein Traum. Und es sind auch viele witzige Sachen
passsiert.
Zum Beispiel?
Joachim Król, in körperlicher Top-Form, trifft eine alte Bekannte, die zu ihm sagt:
„Wow, du siehst ja toll aus. Was ist denn der Grund dafür?“ Und Joachim, dieser
Schlawiner, zieht ein Standfoto vom Set aus der Tasche, auf dem er mit Nadja Uhl
in inniger Umarmung im Wasser zu sehen ist, und sagt: „Das ist der Grund!“ Die
Bekannte, die auch Joachims Frau gut kennt, wird bleich und weiß gar nicht, was sie
sagen soll. Joachim lässt sie noch eine Weile zappeln, bevor er sie aufklärt...
Das Element Wasser zieht sich fast leitmotivisch durch Ihren gesamten
Film. Haben Sie einen persönlichen Bezug dazu?
In der Tat. Ich bin als Kind, als ich noch nicht richtig schwimmen konnte, in Italien
einmal fast ertrunken. Ein Mann hat mich an den Haaren aus dem Wasser gezogen
– und anschließend dafür gesorgt, dass ich sofort wieder reingehe, um meine Scheu
zu verlieren. Seitdem liebe ich dieses Element. Im Film ergab sich der Einsatz des
Leitmotivs aus einer Notwendigkeit heraus, sozusagen direkt aus den Charakteren:
Wasser bedeutet Leben, und sowohl Viktor als auch Nina versuchen, sich darin das
Leben zu nehmen, was beiden misslingt. Man könnte sagen: Sie sind beide
verdammt zum Leben.
19
LAUTLOS
VOR DER KAMERA
JOACHIM KRÓL
als Viktor
Joachim Król, 1957 in Herne geboren, konzentrierte sich nach seiner Ausbildung an
der Münchner Otto-Falckenberg-Schule zunächst auf die Theaterarbeit. Unter
anderem stand er in Bochum, Moers, Hannover, Basel, München und Köln auf der
Bühne und übernahm daneben kleinere Kinorollen für Krzysztof Zanussi und Doris
Dörrie. 1992 feierte er seinen Durchbruch auf der Kinoleinwand mit seiner ersten
Hauptrolle in Detlev Bucks WIR KÖNNEN AUCH ANDERS, für die er mit dem
Bundesfilmpreis ausgezeichnet wurde. Mit Filmen wie DIE TÖDLICHE MARIA (1993),
Tom Tykwers Kinodebüt, und Sönke Wortmanns Erfolgshit DER BEWEGTE MANN
(1994) spielte sich Król in die erste Riege der deutschen Filmschauspieler. Für beide
Filme erhielt er den Bayerischen Filmpreis, für die letztgenannte Rolle darüber
hinaus seinen zweiten Bundesfilmpreis.
Es folgten die Komödien KEINER LIEBT MICH (1994) von Doris Dörrie, DAS
SUPERWEIB (1995) von Sönke Wortmann und ROSSINI (1996) von Helmut Dietl. In
BIN ICH SCHÖN? (1997) arbeitete er erneut mit Regisseurin Doris Dörrie
zusammen. Noch zwei Mal stand er seither für Tom Tykwer vor der Kamera: in
LOLA RENNT (1997) und DER KRIEGER UND DIE KAISERIN (2000). Ende dieses
Jahres wird er an der Seite von Josef Hader in Wolfgang Murnbergers Wolf-HaasVerfilmung SILENTIUM (2003) auf der Leinwand zu sehen sein. Fernsehzuschauern
ist Joachim Król vor allem als Kommissar Brunetti aus vier Donna-Leon-Adaptionen
bekannt: VENDETTA (2000), VENEZIANISCHE SCHARADE (2000), IN SACHEN
SIGNORA BRUNETTI (2001) und NOBILITÀ (2001).
„Wir können auch anders...“ – dieses Motto füllt Król für jede Rolle mit neuer
Bedeutung. Intensive mentale und körperliche Vorbereitungsphasen kennzeichnen
seine Filme. Das Ungarn der 30er Jahre in EIN LIED VON LIEBE UND TOD –
GLOOMY SUNDAY (1999) vergegenwärtigte er sich lange vor Drehbeginn durch
Photos und Bücher. Für die Rolle des norwegischen Trappers Lars in Stijn Coninxs
Film DIE STUNDE DES LICHTS (1998) lernte er Schießen und Hundeschlittenfahren
– bei minus dreissig Grad Celsius in Spitzbergen eine große körperliche
Herausforderung. In den Profikiller Victor aus Mennan Yapos LAUTLOS (2002)
verwandelte sich Król unter anderem durch ein sechsmonatiges Fitnessprogramm.
Joachim Król lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Köln.
Filmografie (Auswahl)
2003
2002
2002
2001
2000
1999
Silentium
LAUTLOS
Viel passiert  Der BAP-Film
Bear's Kiss
Der Krieger und die Kaiserin
Gloomy Sunday  Ein Lied von Liebe und Tod
Wolfgang Murnberger
Mennan Yapo
Wim Wenders
Sergei Bodrov
Tom Tykwer
Rolf Schübel
20
LAUTLOS
1998
1998
1997
1997
1996
1996
1994
1994
1993
1993
1993
1992
1991
1988
Bin ich schön?
Lola rennt
Die Stunde des Lichts
Rossini
Zugvögel
Das Superweib
Keiner liebt mich
Der bewegte Mann
Ohne mich
Wir können auch anders
Die tödliche Maria
Happy Birthday, Türke!
Ein Leben für ein Leben
Wo immer du bist
Doris Dörrie
Tom Tykwer
Stijn Coninx
Helmut Dietl
Peter Lichtefeld
Sönke Wortmann
Doris Dörrie
Sönke Wortmann
Dani Levy
Detlev Buck
Tom Tykwer
Doris Dörrie
Krzysztof Zanussi
Krzysztof Zanussi
21
LAUTLOS
NADJA UHL
als Nina
Nadja Uhl erregte 2000 in Volker Schlöndorffs DIE STILLE NACH DEM SCHUSS
große Aufmerksamkeit. Für ihre Rolle als DDR-Arbeiterin, die still gegen das starre
Ost-System aufbegehrt, erhielt sie bei der Berlinale den Silbernen Bären in der
Kategorie „Beste Darstellerin“, sowie den Lettischen Filmpreis, ebenfalls als beste
Darstellerin. Zudem wurde sie für den Deutschen Filmpreis als beste
Nebendarstellerin nominiert.
Nadja Uhl wurde 1972 in Stralsund geboren und wuchs in Berlin auf. Ihre
Ausbildung absolvierte sie an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater „Felix
Mendelssohn-Bartholdy“. Danach begann sie ihre Karriere am Theater. So stand sie
zwischen 1994 und 1999 unter anderem als Viola in Shakespeares „Was ihr wollt“,
als Polly in Brechts „Die Dreigroschenoper“ und als Gretchen in Goethes „Faust“ auf
der Bühne.
Seit 1995 ist Nadja Uhl auch regelmäßig im Fernsehen zu sehen, wo sie unter
anderem mit Jürgen Vogel, Otto Sander, Ulrich Noethen, Heinz Hoenig, Dieter Pfaff
und Heino Ferch zusammenarbeitete. Für ihre schauspielerische Leistung in dem
erfolgreichen TV-Zweiteiler DAS WUNDER VON LENGEDE (2003) wurde sie mit dem
Bambi ausgezeichnet, der niederländische Film ZWILLINGE von Ben Sombogaart ist
für den OSCAR als bester ausländischer Film nominiert. Im Jahr 2004 wird man sie
erneut an der Seite von Heino Ferch auf dem Bildschirm erleben: in Matti
Geschonneks Polit-Thriller DIE LETZTE VORSTELLUNG.
Filmografie (Auswahl)
2003
2003
2002
2002
2001
2001
2000
2000
1999
1999
1992
Die letzte Vorstellung
Das Wunder von Lengede
LAUTLOS
Zwillinge
La Volpe A Tre Zampe
Scherbentanz
Was tun wenn´s brennt?
My Sweet Home
Die Stille nach dem Schuss
Schnee in der Neujahrsnacht
Der grüne Heinrich
Matti Geschonnek
Kaspar Heidelbach
Mennan Yapo
Ben Sombogaart
Sandro Dionisio
Chris Kraus
Gregor Schnitzler
Philipos Zitos
Volker Schlöndorff
Thorsten Schmidt
Thomas Koerfer
22
LAUTLOS
CHRISTIAN BERKEL
als Lang
Christian Berkel wurde 1957 in Berlin geboren. Zweisprachig aufgewachsen, zog es
ihn mit 14 Jahren nach Paris, wo er bereits neben der Schule Schauspielunterricht
bei Jean-Louis Barrault und Pierre Bertin nahm. Zurück in Berlin setzte er den
Unterricht bei Stefan Wigger, Jürgen von Alten und Margret Langen fort. Zeitgleich
mit
dem
Abitur
bestand
er
die
Abschlußprüfung
der
Deutschen
Bühnengenossenschaft, der ein paar Jahre später noch ein Regie- und
Drehbuchstudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb) folgte.
Ingmar Bergman entdeckte den 19-Jährigen für seinen Film DAS SCHLANGENEI und
empfahl ihm, seinen Weg auf der Bühne zu beginnen. Von 1977 bis 1993 war
Christian Berkel unter anderem an den Städtischen Bühnen Augsburg, am
Düsseldorfer Schauspielhaus, am Schauspielhaus Bochum, am Residenztheater
München, am Burgtheater Wien und am Schillertheater Berlin engagiert, wo er mit
Regisseuren wie Claus Peymann, Alfred Kirchner, Rudolf Noelte, Alexander Lang und
Niels-Peter Rudolph zusammenarbeitete.
Daneben war er in mehr als 40 Fernsehfilmen und einer illustren Mischung
nationaler und internationaler Kinoproduktionen zu sehen, darunter Bertrand
Taverniers preisgekrönter Berlinale-Wettbewerbsbeitrag LAISSEZ-PASSER (2002)
und Oliver Hirschbiegels mehrfach ausgezeichneter Erfolgsthriller DAS EXPERIMENT
(2000). Mit Oliver Hirschbiegel hat er inzwischen einen weiteren Kinofilm abgedreht:
DER UNTERGANG (2003), ein Drama über die letzten Tage des Dritten Reichs.
Filmografie (Auswahl)
2003
2003
2002
2002
2001
2000
1999
1998
1996
1996
1977
1976
Der Untergang
Lattenknaller
LAUTLOS
Erste Liebe
Laissez-passer
Das Experiment
Stille Nacht, heilige Nacht
Deine besten Jahre
Rossini
Schwarzer Advent
Eine Silvesternacht
Das Schlangenei
Oliver Hirschbiegel
Sherry Hormann
Mennan Yapo
Claudia Prietzel und Peter Henning
Bertrand Tavernier
Oliver Hirschbiegel
Thomas Stiller
Dominik Graf
Helmut Dietl
Jobst Oetzmann
Douglas Sirk
Ingmar Bergmann
23
LAUTLOS
HINTER DER KAMERA
MENNAN YAPO
Regie
Mennan Yapo wurde 1966 als Sohn türkischer Eltern in München geboren. Er
begann seine Filmaktivitäten 1988, durchlief nahezu sämtliche Assistenzpositionen
und war bis 1998 ebenso bei verschiedenen deutschen Filmverleihern im Marketingund Pressebereich tätig.
Seit 1995 schreibt Yapo Drehbücher sowohl in deutscher als auch in englischer
Sprache, produzierte drei Kurzfilme als Executive Producer und hatte Auftritte als
Nebendarsteller in Peter Greenaways DIE BETTLEKTÜRE (1996) sowie in Wolfgang
Beckers GOOD BYE, LENIN! (2003).
Im September 1998 begannen die Vorbereitungen zu Yapos erster Regiearbeit, dem
Kurzfilm FRAMED, der vom FilmFernsehFonds Bayern und der Filmstiftung NRW
gefördert und in Co-Produktion mit NDR und ARTE sowie UNIVERSAL STUDIOS
NETWORKS (13th Street) hergestellt wurde. In den Hauptrollen spielten Ulrich
Matthes (WINTERSCHLÄFER), Lisa Martinek (HÄRTETEST), Götz Otto (JAMES BOND
– TOMORROW NEVER DIES) und Herbert Knaup (IRREN IST MÄNNLICH).
FRAMED wurde im Januar 1999 gedreht, im Oktober des gleichen Jahres für den
Deutschen Filmpreis nominiert und auf zahlreiche nationale und internationale
Festivals eingeladen, unter anderem zu den Hofer Filmtagen und zum Seattle
International Filmfestival.
Ab Mai 2000 entwickelte Mennan Yapo mit X FILME CREATIVE POOL und dem Autor
Lars-Olav Beier seinen ersten abendfüllenden Kinospielfilm LAUTLOS.
LARS-OLAV BEIER
Drehbuch
Lars-Olav Beier, geboren 1965 in Bielefeld, ist Filmredakteur beim Wochenmagazin
„Der Spiegel“. Als freier Autor schrieb er unter anderem für die Frankfurter
Allgemeine Zeitung, das Berliner Stadtmagazin „tip“ und den „Focus“. Er ist
Mitarbeiter der Zeitschriften „Steadycam“ und „Filmbulletin“ sowie Autor und
Herausgeber mehrerer Bücher über das Kino, darunter „Teamwork in der
Traumfabrik“ und „Alfred Hitchcock“. Für das WDR-Fernsehen war er Co-Autor
zahlreicher Dokumentationen über Regisseure wie John Frankenheimer, Arthur Penn
und Paul Verhoeven.
24
LAUTLOS
STEFAN ARNDT
Produktion
Stefan Arndt wurde 1961 in München geboren. Mit Tom Tykwer, Dani Levy und
Wolfgang Becker ist er Gründer und Gesellschafter des Kreativzusammenschlusses
X Filme Creative Pool sowie Mitgründer und Vorstandsmitglied des X Verleihs. In
seiner Eigenschaft als Produzent war er beteiligt an der Entstehung von Dani Levys
STILLE NACHT (1995) und MESCHUGGE (1998), Wolfgang Beckers DAS LEBEN IST
EINE BAUSTELLE (1997) und GOOD BYE, LENIN! (2003), Tom Tykwers
WINTERSCHLÄFER (1997), LOLA RENNT (1998), DER KRIEGER UND DIE KAISERIN
(2000) und HEAVEN (2001) sowie Sebastian Schippers ABSOLUTE GIGANTEN
(1999), Connie Walthers WIE FEUER UND FLAMME (2001), Michael Kliers HEIDI M.
(2001), Achim von Borries‘ WAS NÜTZT DIE LIEBE IN GEDANKEN (2003) und
Mennan Yapos LAUTLOS (2003).
Gegenwärtig arbeitet Arndt neben AGNES UND SEINE BRÜDER (AT) von Oskar
Roehler an der Realisierung von CODE 82 von Hans Weingartner sowie zusammen
mit Michael Ballhaus und Peter Schneider an VIVALDI.
1984 war der Autodidakt Mitbegründer des Berliner Sputnik-Kollektivs, 1992
übernahm er die Geschäftsführung von Sputnik Film. Noch im selben Jahr gründete
er mit Tom Tykwer die Produktionsfirma Liebesfilm, die ein Jahr später Tykwers
Regiedebüt DIE TÖDLICHE MARIA herstellte.
TOM TYKWER
Produktion
Tom Tykwer wurde 1965 in Wuppertal geboren. Schon als Elfjähriger drehte der
filmbegeisterte Tykwer erste Super-8-Filme. Seit 1980 jobbte er in Programmkinos.
1988 übernahm er die Programmierung der Berliner Moviemento-Kinos. Daneben
hielt er sich mit Drehbuch-Lektoraten und der Erstellung von TV-Porträts
verschiedener Regisseure über Wasser. Nach den beiden Kurzfilmen BECAUSE
(1990) und EPILOG (1992) drehte er 1993 mit DIE TÖDLICHE MARIA seinen ersten
Spielfilm.
1994 gründete Tykwer gemeinsam mit Stefan Arndt, Wolfgang Becker und Dani
Levy die Produktionsfirma X Filme Creative Pool, die in den darauf folgenden sieben
Jahren vierzehn Filme realisiert. Darunter findet sich auch DAS LEBEN IST EINE
BAUSTELLE, wozu Tykwer 1995 mit Wolfgang Becker gemeinsam das Drehbuch
schrieb, bevor er seinen zweiten eigenen Kinofilm WINTERSCHLÄFER (1996/97)
inszenierte.
1998 folgte LOLA RENNT, mit dem X Filme erstmals auch im Ausland große Erfolge
feiern konnte. In der Heimat der größte deutsche Hit des Jahres, erzielte der Film
überall auf der Welt spektakuläre Resultate und war mit über sieben Millionen Dollar
25
LAUTLOS
Einspielergebnis allein in den USA einer der erfolgreichsten nichtamerikanischen
Filme, die jemals im US-Kino gezeigt wurden.
Tykwers vierter Film DER KRIEGER UND DIE KAISERIN, bei dem er erneut mit
LOLA-Darstellerin Franka Potente zusammenarbeitete, wurde zum gelungenen
Einstand der neu gegründeten X VERLEIH AG. Der Film, der bei den Internationalen
Filmfestspielen in Venedig 2000 erstmals einem Weltpublikum präsentiert wurde
und inzwischen in mehr als 20 Ländern im Kino lief, gewann 2001 auch eine silberne
Lola, den Deutschen Filmpreis für den besten Film.
Im September 2000 drehte Tykwer seinen ersten englischsprachigen Film: HEAVEN,
von X Filme in Coproduktion mit Miramax hergestellt und mit Cate Blanchett und
Giovanni Ribisi in den Hauptrollen, eröffnete im Februar 2002 die Internationalen
Filmfestspiele von Berlin. Beim Deutschen Filmpreis 2002 gewann HEAVEN den
Filmpreis in Silber in der Kategorie „Bester Film“, Remo Girone war gleichzeitig
nominiert als „Bester Nebendarsteller“.
Im August 2002 drehte Tykwer mit Natalie Portman und Melchior Beslon den
Kurzfilm TRUE, als Teil des Kompilationsprojektes PARIS, JE T´AIME, bei dem
international renommierte Regisseure jeweils eine Geschichte in einem der zwanzig
Pariser Arrondissements erzählen.
TORSTEN LIPPSTOCK
Kamera
Nach dem Studium der Philosophie absolvierte der 1966 in Marburg/Lahn geborene
Torsten Lippstock ein Praktikum bei Arnold und Richter in München, in den
Bereichen Licht, Kamera und Kopierwerk. Zwischen 1990 und 1996 war er als
Kamera-Assistent und Materialassistent unter anderem für Mike Bartlett, Klaus Brix,
Dieter Deventer, George Furner, Pierre William Glenn, Lajos Koltai, Chris Parker,
Martin Langer, Wedigo von Schultzendorff, Alexander Witt und Harris Savides tätig.
Er setzte das Licht bei zahlreichen Werbe- und Videoclips sowie bei verschiedenen
Dokumentarfilmen, die unter anderem in den USA entstanden, wie Jens Meurers
preisgekröntes Porträt ehemaliger Mitglieder der Black Panther Bewegung PUBLIC
ENEMY (1999).
Im szenischen Bereich sammelte er zahlreiche Erfahrungen als Kameramann in
diversen Kurzfilmen, wie auch in Mennan Yapos Erstling FRAMED (1999).
Seit zwei Jahren arbeitet er vermehrt im europäischen Ausland.
26
LAUTLOS
X Filme Creative Pool
Unter dem Namen X Filme haben sich im Juli 1994 die drei Regisseure WOLFGANG
BECKER, DANI LEVY und TOM TYKWER sowie der Produzent STEFAN ARNDT
zusammengeschlossen, um im Rahmen einer gemeinsamen Produktionsfirma neue
Möglichkeiten und bessere Wege zu finden, Filme zu entwickeln, herzustellen und zu
vertreiben.
Filmographie:
STILLE NACHT
von Dani Levy
Co-Regie: Maria
Schrader
Drehzeit: 12/94 bis 02/95, Kinostart: 04.April 1996
Offizieller Wettbewerbsbeitrag der Berlinale 1997
Lobende Erwähnung bei der Berlinale 1996
Bayerischer Filmpreis 1997 für Kamera und Musik
DAS LEBEN IST EINE Drehzeit: 11/95 bis 02/96, Kinostart: 20.März 1997
BAUSTELLE
Preis der Deutschen Filmkritik 1997
von Wolfgang Becker Offizieller Wettbewerbsbeitrag der Berlinale 1997
Lobende Erwähnung bei der Berlinale 1997, sowie
Filmband in Silber (bester Film) und je ein
Filmband in Gold für Jürgen Vogel (bester Hauptdarsteller) und
Martina Gedeck (beste Nebendarstellerin)
Pilar Miró für den besten neuen Regisseur, Int. Filmfest
Valladolid 97
WINTERSCHLÄFER
von Tom Tykwer
LOLA RENNT
von Tom Tykwer
Drehzeit: 02/96 bis 05/96, Kinostart: 30. Oktober 1997
Preise für die beste Regie und die beste Ausstattung auf dem
Internationalen Filmfest Gijon 1997
FIPRESCI-Preis (International Association of Film Critics)
Publikumspreis des Internationalen Filmfestivals
in Thessaloniki 1997
Bayerischer Filmpreis 1997 (bester Nachwuchsproduzent)
Bundesfilmpreis 1998 Filmband in Silber (bester Film) und
Filmband in Gold (beste Kamera)
Drehzeit: 06/97 bis 07/97, Kinostart: 20. August 1998
Großer Preis der Stadt Genf (Franka Potente)
Bambi 1998 (Franka Potente, Kategorie Newcomer)
Hongkong Critics Choice
Bayerischer Filmpreis 1998 (Produzentenpreis)
Sundance Film Festival 1999, Audience Award
Ernst-Lubitsch-Preis 1999 (Tom Tykwer für Drehbuch und Regie)
Kritikerpreis 1998 (Verband der deutschen Kritiker e.V.; bester
Film)
offizieller Wettbewerbsbeitrag Venedig 1998
Jupiter (Cinema-Leserpreis 1998, Bester Film, Beste Regie, Beste
27
LAUTLOS
Hauptdarstellerin, Bester Hauptdarsteller)
Preis der deutschen Filmkritik
Bundesfilmpreis 1999
Filmpreis in Gold für den besten Film, für die beste Regie, für Nina
Petri als beste Nebendarstellerin (auch für "Bin ich schön?"), für
Herbert Knaup als bester Nebendarsteller, für Mathilde Bonnefoy
(Schnitt) und Frank Griebe (Kamera), sowie den Publikumspreis Filmpreis in Gold für den "Deutschen Kinofilm des Jahres" und die
"Schauspielerin bzw. Schauspieler des Jahres" für Franka Potente.
Erfolgreichster deutscher Film 1998
Golden Space Needle Award for Best Picture, Seattle Int. Film
Festival 99
Independent Spirit Award 2000
MESCHUGGE
von Dani Levy und
Maria Schrader
Drehzeit: 06/97bis 09/97, Kinostart: 11. März 1999
Bayerischer Filmpreis 1998 (Produzentenpreis und beste Kamera
für
Carl F. Koschnick)
Bundesfilmpreis 1999 (Filmpreis in Gold als beste
Hauptdarstellerin für Maria Schrader (auch für "Aimée & Jaguar"),
sowie Niki Reiser für Musik (auch für "Pünktchen und Anton").
ABSOLUTE
GIGANTEN
von Sebastian
Schipper
PAUL IS DEAD
von Hendrik
Handloegten
Drehzeit: 08/98 bis 09/98, Kinostart: 30. September 1999
Bayerischer Filmpreis 2000 für den besten Nachwuchsdarsteller,
Festivals u.a. in Shanghai
Deutscher Filmpreis 2000 in Silber (Bester Film)
New Faces Award 2000 für Florian Lukas
Darstellerpreis für Frank Giering, Florian Lukas, Antoine Monot Jr.,
Internationales Filmfestival in Sochi 2000
New Directors Award, Brasilia International Film Festival 2001
Public Award as Best Film, Brasilia International Film Festival
2001
Drehzeit: 06/99 bis 08/99, Erstausstrahlung: 01. Dezember 2000
Preis des saarländischen Ministerpräsidenten,
Max Ophüls Filmfestival Saarbrücken 2000
Lucas 2000, Kinder- und Jugendfilmfestival Frankfurt/Main
Studio Hamburg Nachwuchspreis 2000
GWFF-HFF-Preis für den besten Absolventenfilm 2000
Adolf-Grimme-Preis 2001
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LAUTLOS
DER KRIEGER UND
DIE KAISERIN
von Tom Tykwer
Drehzeit: 07/99 bis 10/99, Kinostart 12. Oktober 2000
offizieller Beitrag bei den Filmfestivals von Venedig und Toronto 2000
Jupiter (Cinema-Leserpreis 2001, Beste Hauptdarstellerin)
Gilde-Filmpreis 2001 in Gold
nominiert für den Deutschen Filmpreis 2001: Bester Film /
Beste
Regie
/
Beste
Hauptdarstellerin
/
Bester
Nebendarsteller
Deutscher Filmpreis 2001 in Silber (Bester Film)
WIE FEUER UND
FLAMME
von Connie Walther
Drehzeit: 05/00 bis 07/2000, Kinostart: 14.Juni 2001
Deutscher Drehbuchpreis 2001
9th International Women’s Film Festival Torino, 2002
Spezialpreis „Giuria Giovani“ der Kritik in der Kategorie Bester Film
3. Preis in der Kategorie Bester Film
Silberne Schale der Region Piemont in der Kategorie Bester Film
nominiert für den Deutschen Filmpreis 2002: Bester Film / Bester
Hauptdarsteller (Antonio Wannek)
7th Linea d´ombra Salerno Film Festival 2002
Erster Preis in der Kategorie Bester Spielfilm „Unter 18“
Deutscher Kamerapreis Köln 2002: „Beste Kamera“ für Peter Nix
Deutschen Internet Award Neo 2002 in der Kategorie Film für
www.wiefeuerundflamme.de
HEIDI M.
von Michael Klier
Drehzeit: 09/00 bis 10/00, Kinostart: 29.März 2001
Deutscher Filmpreis 2001 in Gold (Beste Hauptdarstellerin Katrin
Saß)
HEAVEN
von Tom Tykwer
Drehzeit: 07/00 bis 09/00, Kinostart: 21.02.2002
Eine Koproduktion mit Miramax Films
Eröffnungsfilm und offizieller Wettbewerbsbeitrag der Berlinale 2002
Deutscher Filmpreis 2002 in Silber (Bester Film)
Nominierung für Remo Girone beim Deutschen Filmpreis 2002 als
"Bester Nebendarsteller"
Gilde-Filmpreis 2002 in Gold
Golden Prize beim Gaia International Film Festival in Portugal
Nominierungen für Frank Griebe als „Best European
Cinematography“ und Krzysztof Kieslowski und Krzysztof Piesiewicz
für „Best European Screenplay“ beim European Film Awards 2002
„Special Mention for Excellence in Filmmaking“ bei den National
Board of Review 2002
HERZ
von Horst Sczerba
Drehzeit: 03/01 bis 04/01
Kinostart: 28. März 2002
VÄTER
von Dani Levy
Drehzeit: 08/01 bis 09/01
Kinostart: 26. September 2002
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LAUTLOS
GOOD BYE, LENIN!
Drehzeit: 09/01 bis 11/01, Kinostart: 13. Februar 2003
von Wolfgang Becker Deutscher Drehbuchpreis 2002
Offizieller Wettbewerbsbeitrag Filmfestspiele Berlin 2003
Berlinale 2003 „Blauer Engel“: Bester europäischer Film
Goldene Leinwand für mehr als 3 Mio. Zuschauer
FIPRESCI Award, 31. Belgrad International Film Festival 2003
Ex Aequo Publikumspreis, Festivals des Deutschen Films in Rom
2003
Deutscher Filmpreis 2003 in Gold in den Kategorien Bester Film,
Beste Regie, Bester Hauptdarsteller (Daniel Brühl), Bester
Nebendarsteller (Florian Lukas), Bester Schnitt (Peter R. Adam),
Bestes Szenenbild (Lothar Holler), Beste Musik (Yann Tiersen),
Publikumspreis Bester Film und Publikumspreis Bester Schauspieler
(Daniel Brühl)
Nominierungen für den Deutschen Filmpreis 2003 in den Kategorien:
Beste Hauptdarstellerin (Katrin Sass), Beste Nebendarstellerin (Maria
Simon)
"Flaiano International Prize 2003" als Bester Ausländischer Film
GOLDENE LEINWAND MIT DIAMANT (für 6 Mio. Zuschauer,
verliehen am 01.08.03 in der Berliner Waldbühne)
Deutscher Beitrag für die Oscar-Nominierungen als bester
ausländischer Film 2004
EUROPEAN FILM AWARD 2003 jeweils für EUROPÄISCHER FILM,
EUROPÄISCHER DARSTELLER (Daniel Brühl), EUROPÄISCHER
DREHBUCHPREIS (Bernd Lichtenberg), PUBLIKUMSPREIS BESTE
REGIE, BESTE DARSTELLERIN (Katrin Saß), BESTER DARSTELLER
(Daniel Brühl)
BAYERISCHER FILMPREIS in der Kategorie Publikumspreis
nominiert für den BBC World Cinema Award
nominiert für den Golden Globe als bester ausländischer Film
nominiert für den Orange British Academy Film Award in der
Kategorie "nicht englischsprachiger Film"
TRUE
von Tom Tykwer
Kurzfilm für internationales Kompilationsprojekt PARIS, JE T’AIME
Drehzeit: 08/02
Kinostart: 12.Februar 2004
LIEGEN LERNEN
von Hendrik
Handloegten
Drehzeit: 08/02 bis 12/02
Kinostart: 04. September 2003
Hypo Drehbuchpreis 2004
WASNÜTZT DIE
LIEBE IN GEDANKEN
von Achim v. Borries
Drehzeit: 07/02 bis 09/02
Kinostart: 12. Februar 2004
Beitrag im Panorama der Berlinale 2004
Wettbewerbsbeitrag Sundance 2004
LAUTLOS
von Mennan Yapo
Drehzeit: 08/02 bis 10/02
Kinostart: 29. April 2004
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LAUTLOS
X VERLEIH
Im Februar 2000 gründete X Filme Creative Pool GmbH die Filmverwertungsgesellschaft X
Verleih AG mit Sitz in Berlin und entwickelte so den Ansatz von X konsequent weiter. Die
Idee ist dem ursprünglichen Modell der u.a. von Charlie Chaplin, Douglas Fairbanks und
D.W. Griffith gegründeten „United Artists“ nachempfunden: Regisseure, Autoren,
Produzenten und Verleiher arbeiten inhaltlich und wirtschaftlich innerhalb einer
gemeinsamen Infrastruktur von der ersten Idee bis zum Kinostart und darüber hinaus eng
zusammen. Statt Reibungsverluste zwischen Produktion und Verleih zu akzeptieren, begreift
man sich als freundschaftlich-kritische Gruppe, die vor allem eines gemeinsam hat: Die
Liebe zu guten Filmen und großem Kino.
X Verleih bringt exklusiv alle Produktionen der X Filme Creative Pool in die Kinos. Darüber
hinaus engagiert sich X Verleih eigenständig in der Akquise, der Kinoherausbringung und der
Auswertung aller Nebenrechte sowie im Einzelfall als Koproduzent weiterer Filme. Ziel ist ein
breitgefächertes Verleihprogramm, das das ganze Spektrum von anspruchsvollem und
populärem Kino abdeckt.
Dieses Modell bewährte sich gleich im ersten Jahr bei den preisgekrönten Filmen DER
KRIEGER + DIE KAISERIN (Regie: Tom Tykwer), HEIDI M. (Regie: Michael Klier) und WIE
FEUER UND FLAMME (Regie: Connie Walther). Es versteht sich als work in progress.
BLACK BOX BRD war der erste Film einer anderen Produktionsfirma, der in das
Verleihprogramm aufgenommen wurde. Er startete im Frühsommer 2001 mit großer Presseund Publikumsresonanz in den Kinos. Mit der spanisch-französischen Produktion VENGO
erweiterte X VERLEIH im Sommer 2001 sein Spektrum um den internationalen IndependentFilm. Mit SUZHOU RIVER, DAS GEHEIMNIS und AMORES PERROS folgten weitere
anspruchsvolle internationale Produktionen.
DAS WEISSE RAUSCHEN von Hans Weingartner sorgte 2002 für einen furiosen Auftakt. Tom
Tykwers HEAVEN eröffnete die 52. Internationalen Filmfestspiele in Berlin. Dani Levys
Familiendrama VÄTER folgten LIES – LUST UND LÜGEN (Regie: Jang Sun Woo), SOLINO
(Regie: Fatih Akin) und JEANS (Regie: Nicolette Krebitz).
Mit Wolfgang Beckers sensationellem Publikumserfolg GOOD BYE, LENIN! startete X
VERLEIH erfolgreich ins Jahr 2003. Wie GOOD BYE, LENIN! lief auch Oskar Roehlers
Liebesgeschichte DER ALTE AFFE ANGST als Wettbewerbsbeitrag bei den 53. Internationalen
Filmfestspielen in Berlin. Mit Max Färberböcks SEPTEMBER, der beim Festival in Cannes im
Rahmen der Reihe „Un certain régard“ Weltpremiere feierte, setzte X VERLEIH die
erfolgreiche Zusammenarbeit mit zero film fort, die mit BLACK BOX BRD begann. Im
Kinoherbst 2003 standen mit Hendrik Handloegtens LIEGEN LERNEN und Gabriele Heberlings
4 FREUNDE UND 4 PFOTEN - EIN TIERISCHES ABENTEUER zwei weitere Produktionen von X
FILME auf dem Verleihprogramm; im Frühjahr 2004 folgten WAS NÜTZT DIE LIEBE IN
GEDANKEN (Regie: Achim von Borries) und LAUTLOS (Regie: Mennan Yapo).
Das Unternehmen wird von den Vorständen Anatol Nitschke, Manuela Stehr und Stefan
Arndt geführt.
X VERLEIH AG
Bülowstraße 90
D-10783 Berlin
Tel +49-30-26933-600
Fax +49-30-26933-700
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