GrafikformateImVergleich

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Grafikformate
(speziell im Internet)
Christine Ribitsch KMM 3/4
2001
Eigenschaften der Grafikformate:
Name
GIF
JPEG
PGN
BMP
TIFF
PCD
Ext.
Farben
Kompr.
gut geignet für:
nicht geeignet für:
Vorteil
Nachteil
weite Verbreitung,
Bilder mit Flächen
fotorealistische Motive
gif
1-8 Bit
LZW
effektive Kompression, max 256 Farben
gleicher Farbwerte =>geringe Kompression
viel zusätzliche Features
als Format für die
weite Verbreitung,
jpg,
fotorealistische
Bearbeitung der
verlustbehaftete Kompression
bis 32 Bit JPEG
leistungsfähige
jpeg
Motive, Archivierung Grafiken, Speichern von
nicht für S/W Grafiken
Kompression
Strichzeichnungen
effektive Kompression,
LZW +
Alle Arten von
z.Z. noch nicht überall
png bis 24 Bit
viele zusätzliche
noch realiv wenig verbreitet
Huffman
Bildmaterial
lesbar
Features
bmp, 1, 4, 8, 24 Keine (meist)
Archivierung, Transport
jedes Bildmaterial
weite Verbreitung
große Dateien
dib
Bit
oder RLE
über Netze
universelles Format für
Keine, RLE,
Archivierung, Transport alle Anwendungen,
tif, tiff 1-32 Bit
LZW, CCITT, jedes Bildmaterial
komplexer Aufbau
über Netze
effektive Kompression
JPEG
möglich
Photo-CD für
nur Lesen möglich (1), feste
"YCC" +
flexiblen
pcd 24 Bit
jedes Bildmaterial
Archivierung,
Auflösungen, Speicherkapazität
Huffman
Datenaustausch
Vorschaugrafiken
wird nicht voll ausgenutzt
Bemerkung
animierte GIF´s, transparente
Hintergründe, Interlace Effekt
Bildqualität ist abhängig von
der Kompressionsrate
neues Format speziell für das
WWW, Animationen,
transparente Hintergründe
Standard-Format unter MSWindows, geräteunabhängig
mehrer Bilder in einer Datei
möglich
Spezifikationen sind nicht
veröffentlicht
RAS
ras
variabel
RLE
jedes Bildmaterial
Archivierung, Transport weite Verbreitung auf
über Netze
Sun-Workstations
geringe Kompression
wird von vielen
Grafikprogrammen anderer
UNIX-Plattformen unterstützt
TARGA
tga,
vst,
vda,
icb,
tpic
8, 16, 24,
32 Bit
Keine oder
RLE
Bilder mit Flächen
gleicher Farbe (bei
RLE)
Bilder bei denen selten gut spezifizierter
gleiche Farbwerte
Aufbau, weite
folgen
Verbreitung
komplexer Aufbau
der Opa unter den
Grafikformaten
PBM
pbm,
1, 16, 24
pgm,
Bit
ppm
keine
Konvertierung von
Grafiken in andere
Formate,
Grafikaustausch
wenn Dateigröße
unbedeutend
Konvertierung in und
Archivierung, Transport
von allen Formaten mit
über Netze mit geringer
große Dateien
kostenlosen Tools, sehr
Bandbreite
einfaches Format
EPS
eps
JPEG
Alle Arten von
Bildmaterial
Anwendung
überwiegend nur im
(semi-)professionellen
Bereich
bis 32 Bit
PostScrip Format
wird als "Zwischenformat" zur
Grafikkonvertierung benutzt
nur verlustbehaftete
im CMYK-System Farbkanäle
Kompression, Ausgabe erfordert
einzeln sicherbar
PostScript Drucker
Technischer Hintergrund zu den Grafikformaten:
Kompressionsarten:
HUFFMAN
Die Idee der Huffman-Kodierung geht auf das Prinzip des Morsealphabets zurück. Dort
werden häufig vorkommende Symbole (in diesem Fall Buchstaben) kürzeren Codes
zugeordnet als den seltener vorkommenden. Der Code für ein "e" z.B. besteht nur aus
einem einzigen Morsezeichen. Wohingegen zur Übertragung eines selten vorkommenden "y"
4 Morsezeichen nötig sind. Diese Methode wird als Entropie-Kodierung bezeichnet. EntropieKodierungen kodieren nicht die zu übertragenden Daten, sondern die Symbole der Quelle.
Entropie Kodierungen arbeiten verlustfrei.
LZW (Lempel,Ziv,Welch)
Das LZW-Verfahren ist nach seinen Entwicklern Lempel, Ziv und Welch benannt. Diese
Kompressionsmethode wird von vielen Grafikformaten (z. B. Gif) genutzt. Bei dieser
Kodierung wird nach Folgen einzelner Byte gesucht und diese durch eine Angabe von Anzahl
und Wert ersetzt. Das LZW-Verfahren sucht nach sich wiederholenden Zeichenketten und
ersetzt diese durch einen Verweis auf die identische Zeichenfolge.
Dieses Verfahren arbeitet mit einer Zuordnungstabelle in der Verweise auf die einzelnen
Zeichenketten gespeichert werden. Die Tabelle wird nicht in der eigentlichen Datei
gespeichert, sondern muß bei jeder Kompression und Dekompression erzeugt werden. Im
Gegensatz zum Huffman-Verfahren, in dem jedes Quellsymbol codiert wird, werden bei dem
LZW-Verfahren ganze Symbolfolgen zu jeweils einem neuem Symbol zusammengefaßt.
JPEG (Joint Photographic Experts Group)
JPEG ist ein standardisiertes Bildkompressionsverfahren, das von der Joint Photographic
Experts Group entwickelt wurde. Es ist ein zusammengesetztes Verfahren. Die
Komprimierung der Grafikdaten erfolgt in den Schritten Datenreduzierung (Sampling),
Diskrete Cosinus-Transformation (DCT), Quantisierung, Lauflängen-Kodierung und der
Huffman-Kodierung. Dieses Kompressionsverfahren ist nicht für S/W-Grafiken geeignet. Die
Bildqualität ist von der Kompressionsrate abhängig.
Die Farb-Modelle:
Das RGB-Modell ist ein additives Farbmodell, d.h. mischt man die drei Farben Rot, Grün,
Blau mit vollen Intensitäten zusammen, so ergibt sich die Farbe Weiß.
Das RGB-Modell ist wichtig bei der Farbdarstellung auf Monitoren. Bei Farbbildschirmen
werden drei Phosphorarten auf der Mattscheibe aufgebracht, die von drei unabhängigen
Elektronenkanonen angesteuert werden und das in drei Teilbilder (RGB) zerlegte Farbbild
erzeugen. Daraus ergibt sich die besondere Bedeutung des RGB-Modells: alle anderen
Farbbeschreibungen müssen vor der Farbausgabe in den äquivalenten Punkt des RGBWürfels umgerechnet werden.
Das CMY-Modell ( Cyan, Magenta, Yellow ) ist ein substraktives Farbmodell. Dies bedeutet,
daß die Mischung der Farben Cyan, Magenta und Gelb zusammen Schwarz ergibt. Farben
werden beschrieben durch die von der Farbe Weiß abgezogenen Anteile der Grundfarben
und nicht mehr durch deren Addition zur Farbe Schwarz.
Das CMY-Modell wird zur Farbausgabe auf Druckern verwendet, da ja im allgemeinen auf
weißem Papier gedruckt wird, es entspricht dem physikalischen Vorgang der Reflexion
weißen Lichts. Die beim Dreifarbendruck auf das Papier gebrachte Farbe sorgt dafür, daß
bestimmte Farbanteile des Weißen Lichts ausgefiltert und somit nicht mehr reflektiert
werden. So verhindert zum Beispiel die auf das Papier aufgetragenen Farbe Cyan, daß rotes
Licht von der Oberfläche absorbiert wird. Reflektiert wird somit noch der Grün- und BlauAnteil des Lichts. Die Druckfarbe Magenta absorbiert Grün und gelbe Druckfarbe absorbiert
Blau. Werden Cyan und Gelb nun übereinander auf das Papier aufgetragen, so wird nur der
Grün-Anteil des anstrahlenden Lichts reflektiert. Werden alle drei Farben auf das Papier
aufgetragen, dann werden Rot, Grün und Blau absorbiert und man erhält so die Farbe
Schwarz. Beim Farbdruck wird jedoch häufig zusätzlich schwarze Tinte eingesetzt (CMYKSystem), da sie ein dunkleres Schwarz liefert als man es durch die Mischung der drei
Grundfarben erhalten würde, und da der Trockenvorgang durch die reduzierte Menge an
Tinte beschleunigt wird.
Einleitung zu Grafikformaten im Web:
Als Anfang der 90-er Jahre das Internet mit dem Hypertext Transfer Protocol (HTTP) um
einen neuartigen Dienst erweitert wurde, änderten sich auch die typischen
Informationsinhalte der übertragenen Nachrichten: neben rein textueller Information, die
bisher bei den Protokollen email, ftp, telnet und gopher dominiert hatte, wurden nun auch
2-dimensionale Grafiken fester Bestandteil der im World Wide Web (WWW) angebotenen
Daten. Eingebettet in Seiten formuliert mit der Hypertext Markup Language (HTML),
vervollständigen diese Bilder auf anschauliche Weise den sie begleitenden Text.
2D-Grafiken werden entweder direkt im Rechner erstellt oder nach dem Einscannen einer
Fotovorlage mit einem digitalen Bildbearbeitungsprogramm manipuliert. Zu diesem Zwecke
gibt es eine Unmenge von Public Domain Tools und auch kommerziell verfügbare
Programme. Für die Windows-Welt seien stellvertretend PaintShop Pro und Adobe
PhotoShop genannt; für die UNIX-Welt gibt es die netpbm Library mit Utilities wie
ppmquant, cjpeg und djpeg.
Für den Gebrauch im Internet ist es selbstverständlich, daß die Grafikdaten komprimiert
werden, denn Übertragungsbandbreiten müssen sparsam genutzt werden. Je nach Vorlage
des Ausgangsmaterials und je nach intendierter Anwendung haben sich hierfür folgende
Formate zur Verwendung auf WWW-Servern etabliert, erkennbar an ihrer Dateiendung:
 GIF (Graphics Interchange Format)
 JPG (Joint Photographers Expert Group)
 PNG (Portable Network Graphic)
 FIF (Fractal Image Format)
 FPX (FlashPix)
 DJVU (Deja Vu)
 SWF (Shockwave Flash)
Nur zwei dieser Formate, nämlich GIF und JPG werden von allen gängigen Web-Browsern
unmittelbar angezeigt. Das PNG-Format wurde erst im Netscape Communicator 4.5 und
Microsoft Internetexplorer 4.7 eingeführt; die Formate FIF, FPX, DJVU und SWF erfordern
zum Betrachten zur Zeit noch ein Plugin.
In den folgenden Kapiteln werden Stärken und Schwächen aller sieben Formate erläutert
und ihre typischen Einsatzgebiete vorgestellt. Vorausgesetzt wird beim Leser die Kenntnis
des RGB-Farbmodells, welches Farbinformationen pro Pixel durch drei Parameter für den
Rot-, Grün- und Blau-Anteil kodiert.
Das GIF Format:
Das GIF-Format stammt aus den Anfangstagen des World Wide Web. Der Begriff »GIF«
steht für »Grafics Interchange Format« und ist das im Internet am häufigsten verwendete
Grafikformat. Bei den auf WWW-Seiten verwendeten Formaten nimmt GIF den Spitzenplatz
in punkto Häufigkeit ein. Insbesondere bei künstlich erzeugten Bildern mit einheitlich
gefärbten Farbflächen ist es an Kompaktheit nicht zu schlagen. Dieses Format ist auf allen
Computerplattformen (Windows-PC, Macintosh, Linux etc.) und in allen jeweiligen InternetBrowsern darstellbar und unterstützt eine Farbtiefe von 8 Bit, was maximal 256 Farben
entspricht. Je mehr Farben Ihre Grafik enthält, desto größer wird natürlich auch die
Dateigröße.
GIF-Dateien bieten ein paar Besonderheiten. So lassen sie sich auch in verschiedenen
zeitlichen Phasen herunterladen und anzeigen. Diesen Effekt nennt man »Interlacing«.
Durch das Verwenden dieser Darstellungsart wird ein Bild schon früh in groben Zügen im
Internet-Browser erkennbar, bevor es sich Schritt für Schritt immer mehr aufbaut.
Eine weitere Eigenschaft des GIF-Formats ist es, eine der unterstützten 256 Farben als
»transparent« zu definieren, so dass durch diese transparenten Farbbereichen hindurch der
Hintergrund sichtbar wird.
Die Dateigröße von GIF-Dateien werden durch eine spezielle Komprimierungstechnik
reduziert. Dabei sucht sich die Komprimierung automatisch wiederkehrende Farbmuster und
faßt diese einfach zusammen.
Je geringer die Anzahl der Farben des Bildes ist, desto stärker kann die Komprimierung die
Dateigröße reduzieren - allerdings meist auch auf Kosten der Bildqualität!
Eine besondere Form des GIF-Formats ist die »Animated Gif«. Bei diesem GIF-Format
werden mehrere einzelne GIF-Dateien in einer einzigen Datei, welche zudem mit TimingInformation versehen werden können so gespeichert, dass sie automatisch in schneller
Abfolge »abgespielt« werden. (animated GIF). Hierdurch ist die Erstellung einfacher
Animationen möglich, bei denen wenige kleine Grafiken in schneller Abfolge die Illusion
eines Films verursachen.
Auf diese Weise können Sie kleinere Animationen schnell und wirksam erstellen und als
einzelne GIF-Datei auf Ihrer Internet-Seite einbinden.
Auch wenn sich das GIF-Format aufgrund der Beschränkung auf die maximale Anzahl von
256 Farben nicht gerade für Bilder empfiehlt, die einen hohen Detail- oder Präzisionsgrad
aufweisen müssen - farbenreiche und detaillierte Fotos in etwa - eignet es sich
hervorragend für rein grafische Elemente.
Zwei Kompressionsideen tragen zur Datenreduktion bei:
Farbpalette:
Statt in jedem Pixel das komplette RGB-Tripel mit 3 Byte = 24 Bit Farbinformation zu
speichern, werden für geeignetes p die 2p wichtigsten Farben in einer Tabelle, genannt
Farbpalette, gehalten und über einen p -Bit langen Index referiert. Für p = 8 schrumpft
der Platzbedarf daher auf ein Drittel.
LZW:
Das von Lempel, Ziv und Welch entwickelte und als Patent geschützte Verfahren zur
Kompression beliebiger Zeichenfolgen basiert auf der Idee, in einer sogenannten PräfixTabelle die Anfangsstücke bereits gelesener Strings zu speichern und wiederholtes
Auftauchen derselben Strings durch Verweise in die Tabelle zu kodieren.
Das JPG Format
Das zweite Format - JPEG - ist relativ neu und wurde nach seinen Entwicklern, der Joint
Photographic Experts Group Mitglieder der Standardisierungsgremien CCITT und ISO.
benannt. Es besitzt mit 24 Bit eine deutlich höhere Farbtiefe, was einer maximalen
Farbanzahl von 16,7 Millionen entspricht!
Auch JPEG-Bilder werden mit Hilfe einer Komprimierungstechnik in der Dateigröße reduziert.
Der hier verwendete Komprimierungsansatz fasst nicht - wie beim GIF-Format - Gruppen
eines gleichen Musters zusammen, sondern lediglich kleinere Farbabweichungen. Dieses
Verfahren nutzt die Schwäche des menschlichen Wahrnehmungsvermögens aus, das
geringe Abweichungen im Farbton oder in der Helligkeit praktisch gar nicht wahrnimmt.
Durch das Weglassen dieser »unbedeutenden« Bildinformationen werden deutlich bessere
Ergebnisse beim Verringern der Dateigröße erzielt, als beim GIF-Format.
Beim Komprimieren einer JPEG-Datei können Sie selber den Komprimierungsgrad und damit
die Höhe der Abweichung bestimmen, wobei Sie dadurch auch den Mittelweg zwischen der
Qualität und der Dateigröße selber festlegen können.
Durch die hohen Kompressionsraten bei JPEG-Dateien benötigt der verwendete InternetBrowser mehr Zeit, um die Grafik wieder zu dekomprimieren und darzustellen.
JPEG ist ideal geeignet für Bilder mit sehr hoher Farbanzahl und Bildqualität, zum Beispiel
detaillierte Fotos, eingescannte Bilder etc., die durch eine hohe Kompression deutlich in der
Dateigröße reduziert werden sollen.
Zunächst wird das RGB-Bild in den YUV-Raum transformiert, d.h. die Farbinformation wird
verlustfrei durch einen Helligkeitsanteil Y ´und zwei Farbdifferenzen U und V kodiert. Da das
Auge für Helligkeitssprünge sensitiver ist als für Farbdifferenzen, kann man nun die Y Matrix in der vollen Auflösung belassen und in den U, V-Matrizen jeweils 4 Pixel mitteln
(4:1:1 Subsampling).
Für je 4 Originalpixel mit insgesamt 12 Bytes werden nun 4 + 1 + 1 = 6 Bytes benötigt (pro
Bildpunkt also 6 x 8/4 = 12 Bit). Die Reduktion beträgt 50 %.
Nun werden die drei Matrizen in Blöcke mit 8 x 8 Abtastwerten aufgeteilt. Anschließend
durchlaufen die Blöcke folgende Schritte:
Diskrete Cosinus Transformation:
Hierdurch wird die 8 x 8 Ortsmatrix verlustfrei in eine 8 x 8 Frequenzmatrix
umgewandelt. Die Helligkeitsinformation einer Fläche ist nun kodiert als Überlagerung
von 64 zweidimensionalen Schwingungen.
Quantisierung:
Die errechnete Matrix hat längs einer im Zickzack laufenden Scanline von links oben
nach rechts unten Werte abnehmender Größe. Da die Werte rechts unten den hohen, für
das menschliche Auge eher unwichtigen Frequenzen entsprechen, werden alle Einträge
längs dieser Scanline durch Faktoren zunehmender Größe dividiert.
Komprimierung:
Die Folge der quantisierten Koeffizienten wird einer Lauflängenkomprimierung
unterzogen und anschließend durch eine empirisch ermittelte Huffman-Tabelle kodiert.
Um aus dem komprimierten Bild das Original zu rekonstruieren, werden die Schritte in
umgekehrter Reihenfolge und inverser Funktionalität durchlaufen. Bild 3 zeigt die
Durch die Wahl der Rundungstabelle läßt sich der Tradeoff zwischen Qualität und
Kompression beliebig steuern. Ein typisches Farbbild läßt sich auf etwa 5% seiner
Originalgröße reduzieren, ohne daß ein menschlicher Betrachter die Detailfehler
bemerken könnte. Bei 2% und weniger entstehen deutlich sichtbare Artefakte in Form
von einfarbig gefärbten Klötzchen.
PNG
Das PNG-Format entstand vor einigen Jahren, als sich das World Wide Web anschickte, zum
Marktplatz zu werden und die Firma Unisys beschloß, ihr bisher an CompuServe lizenzfrei
abgegebenes Patent an LZW zu versilbern. Empört über dieses Ansinnen entschloß sich die
Internet-Gemeinde umgehend dazu, ein neues, frei verfügbares Format zu entwickeln. Bei
dieser Gelegenheit sollten natürlich auch einige der Unzulänglichkeiten von GIF ausgebügelt
werden.
Herausgekommen ist ein Format zum verlustfreien Abspeichern von Farbbildern und steht
damit auch in Konkurrenz zu JPEG steht, welches ja - wie oben beschrieben - ein
(informationstheoretisch gesehen) verlustbehaftetes Verfahren darstellt. Die wichtigsten
Merkmale lauten:
Farbtiefe:
Unterstützt werden True Color in 32 und 24 Bit sowie Palettenbilder mit bis zu 8 Bit
langen Indizes.
Streaming:
Dateien können seriell gelesen werden und eignen sich daher für
Kommunikationsprotokolle, welche Bilder on-the-fly erzeugen wollen.
Interlacing:
Ein PNG-Bild kann in verschränkter Weise abgelegt und übertragen werden, so daß es
beim Empfänger schrittweise eingeblendet werden kann. Das nach seinem Autor Adam
Costello benannte Verfahren Adam7 strukturiert die Übertragung in 7 Phasen gemäß
dem folgenden Pattern, welches in wiederholter Form über den gesamten Bildinhalt
gelegt wird:
16462646
77777777
56565656
77777777
36463646
77777777
56565656
77777777
Hierdurch erscheint ein initiales PNG-Bild beim Empfänger 8 mal so schnell wie im GIFFormat, da der erste Durchlauf nur 1/64 der Information überträgt statt 1/8 . Ein
typisches PNG-Bild kann nach dem 5. Durchlauf (25 % der Daten) schon gut erkannt
werden, beim GIF-Bild dauert es doppelt so lange, nämlich bis zum Ende des 3.
Durchlaufs (50 % der Daten).
Transparenz:
Über einen sogenannten Alphakanal kann in der gewählten Auflösung eine variable
Transparenz von völlig durchsichtig bis völlig opak eingestellt werden. GIF-Bilder
dagegen erlauben nur die Extremwerte und keine Abstufungen. Bild 5 soll das
Ausblenden der Bildinformation in den Hintergrund hinein zeigen; nicht alle Browser
können mit dem Alphakanal schon korrekt umgehen.
Gamma-Korrektur:
Der nichtlineare Zusammenhang zwischen beabsichtigter Helligkeit und Spannungsgröße
zum Ansteuern der Bildröhre variiert zwischen verschiedenen Geräteherstellern und
kann durch eine Korrekturangabe im PNG-Bild normiert werden.
Text:
Textuelle Zusatzinformation zum Bildinhalt, wie Autor, Copyrighthinweise und
Kameraparameter können in die PNG-Datei aufgenommen werden.
Bewußt wurde von den Autoren keine Möglichkeit der Abspeicherung mehrerer
Einzelbilder zum Zwecke der Animation vorgesehen. Dieses von der GIF-Fangemeinde
intensiv genutzte Feature wird sicherlich sehr vermißt. Zur mangelnden Verbreitung
trägt jedoch in erster Linie bei, daß bis zum Sommer 98 kein Web-Browser PNG-Bilder
direkt anzeigen konnte, sondern immer noch separat zu installierende Plugins
erforderlich waren. Es bleibt abzuwarten, ob die Lizenzpflicht für GIF tatsächlich am
Markt durchsetzbar ist und somit PNG den weiteren Weg ebnet.
Welches Grafikformat ist das Richtige?
Wenn Sie ein Farbbild haben, das sich durch ausgedehnte Farbverläufe, Helligkeits- und
Kontrastunterschiede kennzeichnet, keine Transparenz gefordert wird und längere
Ladenzeiten vertretbar sind, ist das JPEG-Format die richtige Entscheidung.
Besteht Ihre Grafik dagegen aus einer Illustration mit wenigen, gut voneinander
abgegrenzten Farben; wollen Sie schnelle Ladezeiten realisieren, Transparenz einsetzen
oder Animationen verwenden, ist das GIF-Format die richtige Wahl.
Was sollte man alles beim Einsatz von Grafiken beachten? Neben der richtigen Wahl des
Grafik-Formats gibt es ein paar Regeln, die man beachten sollte, um die Grafiken optimal
einzusetzen:
 Vermeiden Sie zu große Grafiken. Große Grafiken führen nicht nur dazu, dass Sie
unter Umständen Platzprobleme auf Ihrer Seite bekommen, sie benötigen auch
deutlich mehr Zeit beim Laden, was die Besucher Ihrer Seite vielleicht eher
abschreckt.
 Wenn Sie große Grafiken verwenden müssen, teilen Sie diese in mehrere kleine
Bilder auf, um beim Darstellen des Bildes Zeit zu sparen. Das Splitten eines großen
Bildes in mehrerem kleine




Verwenden Sie nicht zu viele Grafiken, um Ihre Seite nicht zu »überfrachten« und
die Ladezeit nicht unnötig zu erhöhen.
Wenn Sie dieselben Grafiken auf mehreren Seiten verwenden - zum Beispiel bei
einem Logo oder grafischen Navigationselementen - geht diese wiederholte Anzeige
schneller von statten, da die meisten Browser die zuletzt geladenen Bilder im
Zwischenspeicher halten und nicht erneut laden müssen.
Wenn Sie eine Grafik als Hintergrundmuster einsetzen wollen, erstellen Sie eine
möglichst kleine Grafik. Der Browser kachelt die Grafik bildschirmfüllend als
Hintergrundbild aus.
Nutzen Sie die Größenparameter in Ihrem HTML-Editor, um die Größe der Grafik auf
Ihrer Internet-Seite zu hinterlegen. Der Internet-Browser muß dann die Größe der
Grafik beim Laden nicht jedesmal zeitaufwendig berechnen, sondern weiß schon
beim Aufbau der Seite, wie viel Platz das Bild in Anspruch nehmen wird. Das
beschleunigt die Ladezeiten zusätzlich.
Größe der Grafik fest hinterlegen im HTML-Editor...

Mit den beiden Angaben "Height=65" und "Width=792" wird die Größe der Grafik
exakt auf 65 x 792 festgelegt.
Verwenden Sie das sogenannte Ersatztext, um eine alternative Information
darzustellen, während der Browser die Grafik noch lädt. Dadurch erhält der
Betrachter der Seite schon vorab eine Information, welche Grafik geladen wird.
Mit der Angabe von "ALT=Malediven" im Abschnitt <Img SRC=...> des HTML-Code
wird der Ersatztext »Malediven« für die Grafik definiert.
Bedenken Sie, dass es auch Besucher gibt, die mangels einer schnellen
Internetverbindung die Grafikanzeige ihres Internet-Browsers abgeschaltet haben
oder vielleicht nur einen textorientierten Internet-Browser einsetzen. Für den Fall,
dass Sie Grafiken zur Navigation Ihrer Seiten einsetzen, sollten Sie auch Textlinks als
Alternative einsetzen.
Fazit
Bevor Sie Grafiken in Ihre Web-Seiten einbinden, sollten Sie sich erst einmal über das zu
verwendende Grafikformat Gedanken machen. Experimentieren Sie mit verschiedenen
Größen, Farbtiefen und auch mit den Formaten, um den besten Kompromiß zwischen der
Dateigröße und der damit verbundenen Ladezeit und der Qualität zu finden.
Testen Sie die Ladezeiten Ihrer Grafiken, um die Geschwindigkeit auf der Internet-Seite zu
optimieren. Holen Sie sich beim Aufbau Ihrer Seite mit Grafiken ruhig Anregungen von
anderen Internet-Seiten oder auch von anderen Medien, die verstärkt mit dem Einsatz von
Grafiken arbeiten - zum Beispiel der Anzeigenwerbung in Zeitschriften und Magazinen.
Wenn Sie die Regeln, Hinweise und Tipps dieses Workshops befolgen, werden Sie ganz
leicht und schnell zu professionellen Ergebnissen kommen und sehr viel Spaß am Einsatz
von Grafiken auf Ihrer Internet-Seite haben.
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