- Further Jäger

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Kreisgruppe Furth im Wald
im Landesjagdverband Bayern e.V.
Vorsitz: BJV - Kreisgruppe Furth im Wald
1.Vorsitzender: Eberhard Hauptvogel
Waldmünchener Str. 6,
93437 Furth im Wald
PROTOKOLL
Frühjahresversammlung 2014
Termin:
Beginn:
Ende:
Örtlichkeit:
Teilnehmer:
28.03.2014
19.00 Uhr (tatsächlicher Beginn 19.15 Uhr)
21.55 Uhr
Kolpinghaus FiW
36 Mitglieder (Hofstetter kam ca. 1Std später dazu)
Entschuldigt: Sorgenfrei, Vogl Ludwig
Besprechungspunkte:
1. Eröffnung/Abschluss durch Bläsergruppe Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden
2 Vortrag zum Thema Drogen
3. Jagdliche Neuerungen, Ausblicke, Aspekte
4. Abstimmung Satzung Namensänderung
5. Ressortleiter Schiesswesen
6. Bericht Hegegemeinschaftsleiter
7. Ehrungen
8. Sonstiges, Wünsche, Anträge
Top 1 – Begrüßung des Vorsitzenden:
- Die Bläsergruppe eröffnet die Versammlung mit der Begrüßung und zwei weiteren Stücken.
- Der Vorsitzende begrüßt die Teilnehmer und dankt für deren zahlreiches Erscheinen (? Von 147
Mitgliedern lediglich 36). Gesondert begrüsste werden: Pressevertreter Josef Rank. Entschuldigt
wurden Sorgenfrei und Vogl, die zeitgleich eine Veranstaltung in ihren Jagdrevier abhielten. Der
Vorsitzende verkündete das die Versammlung Form- und Fristgerecht schriftlich und über die Presse
geladen wurde. Das Protokoll der JHV aus 2014 liegt aus und kann eingesehen werden. Gleiches gilt
für den Rundbrief 2013/14.
- Dann übergaber Hauptvogel, aufgrund der Länge des anstehenden Vortrages über Drogen, an die
beiden Angehörigen der Zolldienststelle Furth im Wald (KEV)
Top 2. – Vortrag von Herrn ZOI Schwägerl und RHS Sporer zum Thema Drogen:
Die Herrn Schwägerl/Sporer erläuterte aus gegebenem Anlass (in jüngster Zeit 2 Drogenfunde in
Jagdrevieren der KG) die Drogenlage in der Umgehung von Furth im Wald / B20 und vermittelt
Basiswissen zu und um Drogen.
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- So unterscheidet man Drogen nach ihrer Herkunft und Machart in zwei Arten, wobei uns in erster
Linie Crystal Speed (chemische) interessiert; gelegentlich pflanzliche Stoffe (Cannabis)
Chemisch:
- Crystal Speed bestehend aus Amphetaminen und z.T. Methamphetamin (Mischform). Die Substanz
ist seit 1938 als Pervitin bekannt: es, Methamphetamin, diente im 2.Weltkrieg vornehmlich zur
Leistungssteigerung in der Luftwaffe (Flieger) bei Spezialkräften und Panzerfahrer (wirkt wie
körpereigenes Adrenalin. Damaliger Wirkstoffgehalt: 20%. Wurde bis in die 80iger auch als
Medikament gegen Asthma verwandt. Wirkstoffgehalt heute in den Drogen Crystal Speed: 70-90%.
- Crystal Speed entwickelt sich langsam aber sicher zur Hauptdroge, die in Tschechien hergestellt
wird.
- Umsatz/Aufgriff 2010 (18 Vorkommnisse) 2013 auf ca. 220 Vorkommnisse angestiegen.
- Gleiches gilt für Fahren unter Drogen, das bis 2012 ebenfalls erheblich angestiegen ist, nämlich auf
216 Vorkommnisse. Davon gelangten ca. 200 zur Anzeige. Diese Zahl kann man ruhig mit 2
multiplizieren, da auch bei der Polizei entsprechende hohe Aufgriffe gemacht wurden. Dunkelziffer?
Unbekannt. Bei Fahrten unter Drogennachweis erfolgt immer ein Führerscheinentzug; wird die
Unzuverlässigkeit festgestellt und das hat, gerade für Jäger, auch immer den unmittelbaren Entzug
des Jagdscheines zur Folge.
- in Tschechien sind Drogen zum Eigenverbrauch frei gegeben (keine Legalisierung), will heißen: bis
zu 2 Gramm Drogenbesitz sind zum Eigenverbrauch erlaubt. Vergehen dagegen werden mit bis zu 600
€ Strafe belegt (Verstoß gilt als OWI = Ordnungswidrigkeit)
- die Konsumenten aus Deutschland setzen sich vornehmlich aus Jugendlichen (jüngster Aufgriff 13
Jahre) bis hin zur alten Oma mit 77 Jahren zusammen.
- Der Preis für die Droge ist niedrig anzusetzen und rangiert in Tschechien bei ca. 30-40 € pro Gramm;
in Deutschland bei 100-120 €. Somit auch für Jugendliche erschwinglich.
- Verkauf erfolgt in den berühmten Tütchen
oder als Likör (WhiteWidow; grüne
Farbe, 18-20 % Drogengehalt, 30% Alkohol. In Tschechien frei verkäuflich.) in anderen Formen.
- Eventuelle Drogenfunde im Revier sollten mit Sorgfalt behandelt werden. Keinesfalls sollte man das
Zeug berühren, da es zu Wischspuren an den Händen, der Kleidunge kommen kann (Eigenschutz) die
man bei entsprechenden Kontrollen sofort nachweisen kann.
- Besser man lässt die Drogen liegen, verständigt sofort Zoll oder Polizei; macht Fotos davon.
- Für Jugendliche sollte der Fund nicht zugänglich gemacht werden.
- Sollten Jäger zum Drogenkonsum neigen ist im Falle des Falles der JS auf Dauer weg (Verstoß gegen
BTM Gesetz; Unzuverlässigkeit)
- Wirkungsweise: Die Wirkung einer üblichen Einmaldosis Amphetamin (Speed) hält ungefähr sechs
bis acht Stunden an.
Bei Mischung mit Methamphetamin (wirkt ähnlich wie Amphetamin)
wesentlich länger und stärker. Bei Methamphetamin reicht eine gesniefte Konsumeinheit („Line“)
dagegen aus, um bis zu 20 Stunden „drauf zu sein“. Bei häufigem Gebrauch wird die Wirkungsdauer
kürzer, und es entsteht eine rasche Toleranzentwicklung. Durch die Ausschüttung der körpereigenen
Botenstoffe Noradrenalin und Dopamin kommt es zu einer körperlichen Leistungssteigerung,
verbunden mit einer Erhöhung des Pulses, der Herzfrequenz und des Blutdrucks. Hunger und das
Schlafbedürfnis werden unterdrückt. Ein gehobenes Selbstwertgefühl, erhöhte Risikobereitschaft,
Euphorie, extreme Nervosität sowie ein gesteigerter Rededrang („Laberflash“) sind weitere typische
Symptome
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- Risiken und Langzeitfolgen: Grundsätzlich sind die Risiken des Konsums wie bei allen Wirkstoffen
abhängig von der Dosis, der Dauer des Konsums und der Verabreichungsform. Methamphetamin
allerdings ist wegen seiner ausgesprochen hohen Giftigkeit für die Nervenzellen vermutlich eine
höchst gefährliche aktivierende illegale Droge. Studien zeigen, dass besonders der Langzeitkonsum
von Methamphetamin zu Nervenschäden im Gehirn führen kann. Diese sind begleitet durch
Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme. Eine besonders riskante Konsumform ist das Rauchen der
freien Methamphetamin-Base (“Ice”), denn es kann sehr schnell zu einer Vergiftung durch
Überdosierung kommen.
Ein großes Risiko beim Konsum von Methamphetamin besteht in dem hohen
Abhängigkeitspotential, wobei sich eine intensive psychische Abhängigkeit entwickeln kann. Es
kann zum Beispiel zur Gewohnheit werden, gemeinsam mit anderen auf Partys zu konsumieren - oder
auch im Alltag, um zu „funktionieren” oder bestimmte Gefühle hervorzurufen. Hinzu kommt, dass
sich der Körper - ebenso wie bei Speed und Kokain - sehr schnell an Methamphetamin gewöhnt. Die
Dosis muss dann erhöht werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Bei hohen Dosen und längerem Gebrauch zeigen sich weitere körperliche und psychische Risiken:





starker Gewichtsverlust
Hautentzündungen („Speed-Pickel“)
Zahnausfall
Magenschmerzen (im Extremfall Magendurchbruch)
Herzrhythmusstörungen
Zudem können Zittern, Unruhe, erweiterte Pupillen, Schlafstörungen und Kopfschmerzen auftreten.
An den darauf folgenden Tagen kann es zu Depressionen, Gereiztheit, Trägheit und einem extremen
Schlafbedürfnis kommen.
Ein weiteres hervorzuhebendes Risiko ist die Auslösung einer so genannten drogeninduzierten
Psychose. Dabei kommt es durch den akuten Einfluss von Methamphetamin zu psychotischen
Symptomen wie Halluzinationen mit Angstzuständen und Panikattacken. Oftmals verschwinden diese
Symptome wieder nach Absetzen der Substanz. Doch es liegen auch Berichte vor, in denen eine länger
anhaltende Psychose vermutlich infolge des Methamphetaminkonsums ausgelöst wurde. Allerdings
herrscht noch Unklarheit darüber, ob es sich bei dauerhaften Methamphetaminpsychosen um
eigenständige Formen der Psychose oder um eine durch Drogenkonsum ausgelöste Schizophrenie
handelt.
Bilder zu Speed:
Struktur
Tütchen
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vorher/nachher
Zähne
Pflanzliche: Cannabis, Hanf (Hasch) Marihuana, Kox, Heroin. Für uns weniger von Interesse und
daher nicht Thema des Vortrages. Wobei auch hier anzumerken ist, dass der Wirkstoffgehalt in den
Drogen von vormals 8-10% (Holland) auf 18-20% angestiegen ist; damit auch hier die Abhängigkeit
steigt.
Abschließend kann gesagt werden, dass derzeit aus der CSSR ca. 6-10 Tonnen der Droge in die BRD,
in andere Staaten geliefert wird.
Top 3. – 1. und 2. Vorsitzender:
Hauptvogel/Vogl Kurt berichteten von der Bezirkstagung am 11.03.14 des BJV in Schwandorf, an der
sie teilgenommen haben:
- Es erfolgte die Wiederwahl von Dr. Baumer als Bezirksvorsitzender.
- Vocke stellte die Arbeit des BJV vornehmlich als Lobbyarbeit heraus. Sein Bestreben sei den BJV
und die Jägerschaft auf dem politischen Parkett ständig präsent zu halten. Dafür müssten auch Landund Bundestagsabgeordnete gewonnen werden. Im Bayerischen Landtag sind derzeit 9. Abgeordnete
Jäger und Mitglied im BJV.
- Angesichts der derzeit aufflammenden Wildkrankheiten ist Fallwild, das irgendwie belastet sein
könnte, unverzüglich den Behörden zu melden.
- sowohl Vocke, als auch Boxbach (MdB) der an der Tagung teil nahm, sprachen sich vehement gegen
die Legalisierung und den Einsatz von Nachtzielgerätgen aus. Schlagworte wie Jagdethik,
Waidgerechtigkeit, Nachtruhe der Tiere machten die Runde; es sei keine Akzeptanz in der
Bevölkerung zu erwarten. Angeblich müsste zur Legalisierung der Nachtzielgeräte das
„Waffenherstellungsgesetz“?? abgeändert werden.
Anm.: Erhebt sich die Frage, was eine Optik (NZG) mit einer Waffe zu tun hat und was man unter
dem Begriff „Waffenherstellungsgesetz“ den es nicht gibt, zu verstehen hat. Gemeint dürfte das
WaffG sein. Eine derartige Novellierung ist jederzeit möglich und in der Vergangenheit widerholt
erfolgt.
- man wäge derzeit eine ganzjährige Bejagung des SW ab.
- der Versuch mit NZG in 5 Kreisgruppen das SW zu bejagen sei derzeit noch nicht ausgewertet
(frühestens Herbst 2014) Wobei anzumerken ist, dass in Nittenau nur 2 NZG zum Einsatz kamen
(Aussagekraft gleich NULL).
- das Gesetz zum „Jagdverbot auf eigenem Grund“ des Europäischen Gerichtshofes für
Menschenrechte zeige erste Auswirkungen. Entsprechende Anträge lägen bei den LRA vor (Cham: 5)
Die anstehenden Entscheidungen durch die LRA lassen sich aufgrund mangelnder
Ausführungsbestimmungen noch nicht absehen. Dem Gesetz sei aber Genüge zu tun.
- bei Rotwild wurden im Allgäu (bisher 16) und GarmischPartenkirchen (2) vereinzelt TBC Befunde
festgestellt. Der generelle Abschuss in Rotwildgattern sei daher unnötig, da davon keine
Seuchengefahr ausgehe. Ein Monitoring laufe weiter.
Anm.: Auch bei Biber ist TBC möglich.
- Der bisher bei Kühen festgestellt TBC Virus ist mit dem bei Rotwild nicht vergleichbar; es muss eine
andere Quelle geben, die derzeit nicht feststellbar sei. Bislang wurden im Allgäu über 800 Kühe
gekeult.
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- Sonstiges: Man sollte den Anfängen wehren und das Bay. Jagdrecht nicht leichtsinnig abändern.
Andere Bundesländer machen hier vor zu was diese Änderungen führen können: Schonzeitänderung
beim Rehwild (Bockabschuss) SW-Bejagung (Keiler, führende Bachen) ganzjährig, Fütterungsverbote
in Notzeiten, Gatterabschuss etc.
- Es kann eine Jagdhundeunfallversicherung abgeschlossen werden um bei Drück- und Treibjagden
verunfallte Hunde entsprechend abzusichern. Allerdings gilt die Versicherung nur bei Teilnahme der
gesamten Kreisgruppe. Laut Hackl (Hundeobmann) nicht notwendig. Wird in einer der nächsten
Sitzungen erneut diskutiert.
- Es wurde allgemein für den freiwilligen Schiessnachweis plädiert. Eigenregie der KG sei gefragt.
- Gänse gestalten sich zunehmend zum Problem. In der BRD werden ca. 350.000 Gänse gezählt.
Reduzierung durch Abschuss nur marginal. Es wird vorgeschlagen aufgefundene Eier anzustechen.
- Im Februar wurde der Hundeobmann Hackl für seine Verdienste um das Hundewesen mit dem
„Goldenen Abzeichen“, das insgesamt bislang nur 2x vergeben wurde, vom BJV ausgezeichnet.
Top 4. - Namensänderung:
- Hauptvogel und Pongratz trugen nochmals ihre aus der Vollversammlung 2013 bekannten Positionen
in der Sache vor. Es folgte eine kurze Diskussion um Begrifflichkeiten aus der NS-Zeit. Sinn einer
Namensänderung.
Eine schriftliche Abstimmung pro/contra ergab dann ein Ergebnis von 30 Stimmen für den Verbleib
des alten Namens = Kreisgruppe Furth im Wald; 5 Stimmen für den Neuen Namen = Jagdverein Furth
im Wald und 1 Enthaltung.
Damit ist die Namensänderung vom Tisch, die von Pongratz erstellte Satzung als Ganzes wurde damit
mit einer 2/3 Mehrheit der Anwesenden Vereinsmitglieder angenommen. Die Satzungsänderung bei
den zuständigen Behörden kann somit durchgeführt werden. Ausführung: Hauptvogel
Top 5. - Schiesswesen
- Der Schießleiter Peter Köstler schließt sich den Ausführen Vogls bezüglich des Schiessnachweises
an und stellt ein Schiessbuch (Verkauf für 2,50 € vor Ort) vor in dem alle Teilnahmen am Schießen
festgehalten werden können. Damit sei, für Jedermann ersichtlich, ein freiwilliger Schiessnachweis
erbracht.
- jeden ersten Montag im Monat sei am Seugenhof die Gelegenheit gegeben seine Waffe
einzuschießen; Schießübungen zu absolvieren.
- derzeit werden Schiessnachweise nur bei staatlichen Drückjagden, Einladungen gefordert/benötigt.
- der BJV spricht sich momentan gegen einen amtlichen Schiessnachweis aus.
Top 6. – Hegeringleiter (Funktion als Veterinär)
Dr. Sigmund führt aus, dass Wildkrankheiten (Staupe, Räude = Füchse); AK, Afrikanische
Schweinepest - Seuche vornehmlich beim Schwarzwild, grassieren.
- so soll sich im LK Cham ein Fall (Hund) von Aujeszkysche Krankheit (AK) aufgetreten sein.
- Hundehalter werden deshalb angehalten ihre Hunde nicht an erlegtes Schwarzwild zu lassen bzw.
Abfälle derselben zu vergraben/auszubringen, es zu verfüttern. Sie von Aufbruchplätzen fern zu
halten.
- AK wird durch Körpersäfte aller Art übertragen.
- bei ersten Anzeichen von Befall (starker Juckreiz) sofort den Tierarzt aufsuchen.
- am 02.04./19.30 Uhr will Sigmund bei Christl Willy, Arnschwang eine Hegeringversammlung
abhalten zu der alle Pächter, Jagdverantwortlichen etc. eingeladen werden.
- nach wie vor ist Sigmund an Leberproben vom Schwarzwild interessiert. Es läuft in der
Angelegenheit ein Monitoring beim BJV, Hintergrund: nachweis von Plastikteilchen in der Leber, dem
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er zuarbeitet und wo derartige Proben benötigt werden. Anlieferung bitte im gefroren Zustand und
frisch.
- Fiskalstelle: Es fehlt nach wie vor eine Fiskalstelle zur Abfallsammlung/-beseitigung von
Tierexkrementen, Aufbrüche, Fellen etc. Sigmund will sich da schlau machen und nach einer
Möglichkeit suchen. Wird unter Umständen Kostenpflichtig.
- Die Schweinpest (Afrikanische Seuche) sei aus Polen kommend im Vormarsch (Marschrichtung
fast aller Seuchen erfolgt von Ost- nach West). Einmal eingeschleppt würde diese nicht nur das SW
befallen und stark dezimieren, sondern auch die Hauskulturen/-schweine betreffen. Unvermeidliche
Folge/Ergebnis: Keulung des gesamten Bestandes mit den dann einhergehenden wirtschaftlichen
Verlusten.
Daher soll besonders bei Reisen von und aus Polen/ Besuchen aus Polen äußerste Sorgfalt im
Umgang mit Kleidung und Schuhen vorherrschen. Der Virus ist generell (Luft) übertragbar und kann
überall anhaften, auch an den Reifen eines Kraftfahrzeuges. Das Virus bewegt sich, ohne sonstiges
Zutun, mit ca. 300 KM pro Jahr Richtung Westen, wenn es nicht durch andere Ursachen (Tourismus
etc.) beschleunigt wird.
- Es führt beim Tier innerhalb von 48 Std. zum Tode. Eine Heilung ist nicht möglich.
- Für Menschen ist die Seuche ungefährlich!!
Top 7. – Ehrungen:
- Kolbeck Johann 25 Jahre Mitglied
- Plötz Alois 50 Jahre Mitgliedschaft
- Wild Heinz 60 Jahre Mitglied KG
- Pongratz Erwin BJV Eichenkranz in Bronze für Verdienste um das Jagdwesen in Bayern
- Nachtrag: Hauptvogel, Hofstetter und Pongratz wurde am 06.März 2014 von LR Löffler die
Ehrenamtskarte des LK Cham verliehen (Verdienste um Vereinsarbeit)
Top 8. - Sonstiges:
- Hauptvogel verteilt Prospekt für Salzbestellungen. Himalaya Salz in Reinform. Palette: 600 €
Top 9. - Termine:
29/30.03 Jägertag in Altötting; Teilnahme erwünscht
30.03. Ausstellung Autohaus Mühlberger FiW; Teilnahme erwünscht (Schafkopf)
10.04. Hegeschau in Cham
11.04. Hegeschau in Roding
25.04. Hegeschau Waldmünchen
28.05. Vatertag Voithenberg
Top 10. - Anmerkungen:
a. Wissenswertes über Crystal Speed (Internet entnommen):
Crystal Speed
Chemische Bezeichnung: N-Methylamphetamin
Gesetz: nicht legal (BtmG)
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Szenenamen: Crystal, Crystal Meth, Pulver, Glass, Ice, Glass, Hard Pep, Meth, Crystal Ecstasy und alle gängigen Synonyme für Amphetamine
Crystal Speed ist ein Methamphetamin, gehört somit zu der Gruppe der Amphetamine (siehe auch Rauschmittel:
Amphetamine) und ist ein weißes (zum Teil auch eingefärbtes), kristallines Pulver. Bis in die Vorkriegszeit wurde es unter
dem Namen Pervetin als Psychopharmaka vertrieben. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Crystal Speed von
Soldaten der deutschen Wehrmacht oft als (angeordneter) Wachmacher zur Leistungssteigerung konsumiert.
Crystal wird in der Szene oft mit einem wesentlich höheren Reinheitsgehalt (ca. 90%) gehandelt als sein Artgenosse
Amphetamin/Speed, der meist gestreckt ist und nur mit einem Wirkstoffgehalt von 10-20 Prozent aufwartet. Crystal ist
daher ungleich gefährlicher, da viele Konsumenten die Konzentration des Stoffes unterschätzen.
Aufnahme/Wirkungsdauer
Das pulverförmige leicht kristalline Rauschmittel wird mittels eines dünnen Papierröhrchens durch die Nase gesnieft. Die
Droge wird auch in Tablettenform angeboten, aufgelöst in Wasser intravenös gespritzt sowie zunehmend geraucht (Pfeife).
Dadurch tritt die Wirkung schneller ein, ist jedoch auch kürzer.
Die Wirkung stellt sich nach ungefähr fünf Minuten (Schnupfen) bis erst nach 30 bis 40 Minuten (orale Einnahme) ein,
wobei Konsumenten beim Schlucken der Droge von einem milder einsetzenden Rausch berichten. Crystal Speed bewirkt –
wie alle anderen Amphetamine auch – die Freisetzung körpereigener Botenstoffe (Noradrenalin). Da Methamphetamin gut
fettlöslich ist, gelangt es nach dem Konsum schneller zum Gehirn, als andere Amphetamine.
Die Wirkungsdauer variiert je nach Stoff zwischen vier und elf Stunden und kann durch weiteren Konsum («nachwerfen»)
oder höhere bzw. konzentriertere Dosen verlängert werden.
Rausch
Die Wirkung von Crystal Speed ist mit der von Amphetaminen zu vergleichen. Es werden Adrenalin, Noradrenalin und
Dopamin (Glückshormon) freigesetzt, dies führt zu gesteigertem Selbstbewusstsein, vermindertem Schmerzempfinden,
unterdrücktem Hunger- und Durstgefühl.
Ebenso ist das Schlafbedürfnis verringert, die Leistungsfähigkeit und das sexuelle Verlangen gesteigert. Erhöhter
Blutdruck, überhöhter Aktivitäten- und Rededrang sind auch zu beobachten. Viele Konsumenten berichten von einem oft
auftretendem Kribbeln unter der Haut, was bei Extremzuständen während des Rausches mit krabbelnden Insekten unter der
Haut gleichgesetzt wird.
Nach dem Rausch folgt zumeist einer starker Kater, der in Verbindung mit Depressionen sowie körperlicher und
psychischer Abgeschlagenheit auftritt.
Abbau
Crystal Speed wird im Darm fast vollständig aufgenommen und dann unregelmäßig im Körper verteilt. Die höchste
Konzentration befindet sich im Fettgewebe, da Methamphetamin sehr gut fettlöslich ist. Nach enzymatischem Abbau in der
Leber wird die Droge als wasserlösliche Säure im Urin ausgeschieden. Bei einem hohen PH-Wert des Urins gelangen Teile
des Stoffes wieder zurück in das Blut, der Abbau kann sich somit verzögern.
Nachweiszeit
Ca. 90 Prozent der aufgenommenen Droge werden innerhalb von drei bis vier Tagen ausgeschieden. Die
Ausscheidungsmenge ist vom PH-Wert des Urins abhängig. Je saurer der Urin (z.B. durch Einnahme von Ascorbinsäure
oder sauren Fruchtsäften) desto schneller der Abbau.
Körperliche Wirkungen / Risiken während des Rausches
Während des Rausches kommt es zu Schlafstörungen, erhöhter Körpertemperatur, verstärkter Aggressivität und paranoiden
Wahnvorstellungen (verursacht durch den Schlafmangel). Nach Konsum von Crystal Meth kann es zu Lungenhochdruck
bis hin zum -infarkt kommen. Angstzustände, starke Nervosität, Augenrollen sowie Kaureflex und Schmerzen an den
Innenseiten der Wangen sind ebenso möglich.
In allen diesen Fällen sollte sofort der Notarzt gerufen werden.
Bei Überdosierung sind folgende Symptome zu beobachten:
- Zittern und plötzliches Schwitzen
- Brechreiz und trockener Mund
- hohe Temperatur
- Hirnblutungen mit plötzlichen halbseitigen Lähmungen
- starke Kopfschmerzen
- Schwindelgefühl und Kreislaufprobleme mit akutem Blutdruckabfall
- Angstzustände
- Bewusstlosigkeit
- Herzstillstand
Langzeitfolgen
Häufiger und regelmäßiger Konsum der Droge führt in den meisten Fällen zu starker psychischer Abhängigkeit. Ebenso
wird eine Toleranz gegenüber dem Rauschmittel aufgebaut, was dazu führt, dass immer höhere Dosen für einen
gleichbleibenden Rausch erforderlich sind.
Bei Langzeitkonsumenten ist ein starker körperlicher Verfall zu beobachten. Desweiteren kommt es zu Nierenschäden,
extremen Gewichtsverlust, Blutverdickung und Bluthochdruck, Potenzstörungen, Zerfall des Zahnschmelzes bis hin zum
Ausfall der Zähne, durch Vernachlässigung und Austrocknung der Mundschleimhäute.
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Weitere Langzeitfolgen:
- Aggressives Verhalten
- Hautentzündungen
- Magenschmerzen und -durchbruch
- Herzrhythmusstörungen
- Möglichkeit von Schlaganfällen
- Schäden der Neurotransmitter im Hirn
- manifestierte paranoide Wahnvorstellungen bis hin zur
- Amphetaminpsychose und Organblutungen
Glassplitter
Der Mythos, in Crystal befänden sich für den besseren Kick feine Glassplitter, ist nicht ganz von der Hand zu weisen aber
auch nicht ganz richtig. Anfang der 2000er Jahre wurde in osteuropäischen Drogenlabors Crystal hergestellt. Nicht des
Kickes für den Konsumenten wegen, sondern um Kosten zu sparen und möglichst billig herstellen zu können, wurde der
Stoff unter anderem mit feinen Glassplittern extrem gestreckt.
Da diese gestreckten Drogen nach einigen Zwischenfällen gemieden worden sind, sind diese Drogenlabors kaum noch
aktiv. Die Produktion von Crystal hat kurze Zeit später auch in Deutschland Fuß gefasst. Hier sind solche Streckungen
selten und die Gefahr Glassplitter in «seiner» Droge zu haben ist weitaus geringer, aber dennoch nicht unmöglich.
b. Zu o.a. erwähnten Wildkrankheiten:
Beschreibung (Internet entnommen): Aujeszkysche Krankheit
Das Thema Aujeszky ist brandaktuell. Jagdhunde erkranken bereits nach einem Kontakt mit infiziertem Schwarzwild – und sterben dann.
Wie verbreitet ist das Herpesvirus?
Mit Aujeszky infizierte Sauen sind eine tödliche Gefahr für jeden Jagdhund. Das Fatale an dieser Krankheit ist, dass man sie den
betroffenen Tieren nicht ansieht. Ausgewachsene Schweine können damit als Hauptwirt (Hauptträger) sogar sehr gut leben. Aber wehe,
das Virus gelangt zum Endwirt. Die Aujeszky’sche Krankheit (AK) endet bei Hunden immer tödlich. Der Mensch ist für das Virus
jedoch nicht empfänglich. Übertragung Jagdhunde können sich über den direkten Kontakt mit erkranktem Schwarzwild, über die
Aufnahme von rohem, ungekochtem Wildbret oder durch Sauenbisse infizieren. Zu den hoch infektiösen Wildteilen zählen die Mundund Nasenschleimhäute samt Gaumenmandeln (Speichel) und das Gescheide (Ausschuss, Aufbruch). Die Hunde müssen sich nicht erst
an einemerlegten Stück austoben oder es anschneiden – bereits der Schleimhaut- und Speichelkontakt beim Binden eines angeschossenen
oder gefangenen Stücks reicht für eine Infektion aus. Schweiß ist auch, jedoch weniger infektiös.
Symptome
Ist der Hund mit einem infizierten Schwein in Kontakt gekommen, treten innerhalb kürzester Zeit (binnen ein bis vier Tagen) die ersten
Symptome auf. Diese ähneln stark denen der Tollwut, weshalb die AK häufig auch als Pseudowut bezeichnet wird. Dazu zählen
Appetitlosigkeit und Mattigkeit – manchmal ist der Hund aber auch erregt, bellt oder winselt (im Unterschied zur Tollwut sind die Tiere
jedoch nicht aggressiv). Im weiteren Verlauf kommt es zu Atemnot, Schluckbeschwerden, verstärkter Speichelproduktion und
Erbrechen. Das auffälligste Symptom ist der intensive Juckreiz, der an Fang und Behängen beginnt und häufig zur Selbstverstümmelung
führt. Später kommt es zu Bewusstseinstrübungen, Krämpfen und Lähmungen. In der Endphase werden die betroffenen Hunde ruhig,
verlieren das Bewusstsein und sterben. Die Aujeszky’sche Krankheit verläuft nach ein bis zwei Tagen nach Auftreten der ersten
Symptome immer tödlich. Eine Behandlungsmöglichkeit oder einen Impfstoff gibt es nicht.
Schutz
Um das Ansteckungsrisiko für den Jagdhund auf ein Minimum zu reduzieren, sollten folgende Dinge beachtet werden: Nie rohes,
ungekochtes Schweinefleisch verfüttern – auch nicht in kleinen Mengen, den Kontakt zu Schwarzwild (egal ob lebend, erlegt oder
verendet) vermeiden, Hunde bei der Nachsuche immer am Riemen führen, nicht zum Strecken- oder Aufbrechplatz lassen, Aufbrüche
nicht an Luderplätzen oder Kirrungen im Revier ausbringen. Gänzlich lässt sich der Kontakt bei der Jagdausübung zwischen Hund und
Sau natürlich nicht vermeiden. Das Risiko kann aber durch die genannten Maßnahmen deutlich verringert werden. Da das Virus sehr
widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse ist – es kann bei vier Grad monatelang, bei 25 Grad bis zu 40 Tage und bei 80 Grad zirka acht
Minuten überleben –, erfolgt eine Inaktivierung erst durch Erhitzung über 55 Grad. Wer also seine Hunde mit Schweinefleisch füttern
möchte, sollte dieses vorher unbedingt abkochen. Bei 80 Grad stirbt das Virus bereits nach acht Minuten.
In der letzten Phase der Krankheit verlieren die Hunde das Bewusstsein – und sterben
Häufigkeit
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In Deutschland wurde in den letzten zehn Jahren bei insgesamt neun Jagdhunden eine Infektion mit dem Aujeszky-Virus bestätigt –
davon fallen allein vier Fälle ins vergangene Jahr (laut Angaben des Nationalen Referenzlabor für Aujeszky’sche Krankheit am
Friedrich-Loeffler-Institut). Hinzu kommen drei Verdachtsfälle in den letzten beiden Jahren. Grundsätzlich gilt die Bundesrepublik seit
2003 als Aujeszky-frei (im Sinne der Richtlinien der Kommission der Europäischen Gemeinschaft). Im Jahr 2004 wurden jedoch zwei
Ausbrüche der Krankheit in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen angezeigt. Dies bezieht sich allerdings nur auf Hausschweine. Das
Schwarzwild ist davon ausgenommen, obwohl in den vergangenen Jahren vermehrt Infektionen festgestellt wurden.
Weitere Fälle
Im vergangenen Jahr ist das Thema Aujeszky auch in Österreich neu entflammt. Insgesamt sollen sieben Hunde 2010 eingegangen sein.
Zuletzt verendeten zwei Parson-Russell-Terrier, nachdem sie Kontakt zu einem erlegten, infizierten Stück Schwarzwild hatten. Jäger
können – auf privater Basis – Proben von erlegten Schwarzkitteln (Schweiß, Schlund mit Mandeln, Lymphknoten aus dem
Trägerbereich, Lunge und Milz) von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) auf den Erreger
testen lassen. Die AGES veranstaltet Fachvorträge zur Information und Fortbildung. Außerdem ist eine systematische Erfassung
(Monitoring) der Aujeszky’schen Krankheit beim Schwarzwild geplant. Die Kosten dafür tragen der österreichische Jagdverband und
das Bundesinnenministerium für Gesundheit (BMG).
Forschung
Das Vorkommen von AK-Infektionen beim Schwarzwild in Deutschland wurde bisher nicht ausreichend erfasst. Um die Verbreitung
transparenter zu machen und um Jagdhunde besser schützen zu können, schlägt das Nationale Referenzlabor für Aujeszky’sche
Krankheit deshalb ein bundesweites Monitoring vor. Die meisten Bundesländer sind diesem Vorschlag gegenüber positiv eingestellt.
Anna L. Hollweg
Aujeszkysche Krankheit (AK)
Synonyme: Pseudowut, Juckpest, Tollkrätze
Beschreibung: Tödlich verlaufende Infektion des Hirnstammes und der Hirnnervenkerne
Erreger: Suide Herpesvirus 1 (SHV-1)
Entdeckung: 1902 durch den ungarischen Veterinärpathologen und Mikrobiologen Aladár Aujeszky
Hauptwirt: Schweine (Haus- und Wildschweine)
Endwirte: Fleischfresser, Nagetiere, Wiederkäuer
Verbreitung: weltweit (bei Hausschweinen anzeigepflichtige Tierseuche)
Aufnahme: oronasal (über die Maul- und Nasenschleimhäute), direkt über den Kontakt mit einem infizierten Schwein, durch die
Verfütterung von rohem, ungekochtem Schweinefleisch, durch Bisse
Inkubationszeit: ein bis vier Tage
Symptome: Wesensveränderungen, Appetitlosigkeit, Atemnot, Schluckbeschwerden, Erbrechen, Krämpfe, Lähmungen, Juckreiz bis zur
Selbstverstümmelung.
Beschreibung (Interne entnommen): Afrikanische Schweinepest
20.02.2014
Inzwischen wurden in Polen in Grenznähe zu Weißrussland zwei Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen
festgestellt.
06.02.2014
Nachdem am 24. Januar 2014 die Afrikanische Schweinepest bei zwei Wildschweinen in Litauen nahe der Grenze zu Weißrussland
diagnostiziert wurde, hat diese anzeigepflichtige Tierseuche nun auch die EU erreicht.
Bereits seit 2007 breitet sich diese seuchenhaft verlaufende Virus-Erkrankung der Haus- und Wildschweine in den transkaukasischen
Gebieten sowie der Russischen Föderation stark aus.
Eine Gefährdung für den Menschen und andere Haus- und Nutztiere besteht bei der ASP jedoch nicht!
Insbesondere durch Personen- und Fahrzeugverkehr aus betroffenen Gebieten ist eine Einschleppung der Seuche nach Deutschland
möglich. Besonderes Augenmerk ist auch auf mitgebrachte Nahrungsmittel/Speisereste zu legen, die unter keinen Umständen an Hausoder Wildschweine verfüttert werden dürfen, sondern sicher entsorgt werden müssen.
Nicht nur Schweinehalter sind aufgerufen, besondere Vorsicht walten zu lassen und die Regeln guter Betriebshygiene unbedingt
einzuhalten, auch Touristen können dazu beitragen, dass die Krankheit nicht eingeschleppt wird. Insbesondere sind auch Jäger
(Jagdtourismus) aufgerufen, sich zu informieren und besondere Schutzmaßregeln zu berücksichtigen.
Ein Impfstoff gegen Afrikanische Schweinepest ist nicht verfügbar und wird auch auf absehbare Zeit nicht zur Verfügung stehen!
Wie erkennt man die Afrikanische Schweinepest?
Möglichkeit der Ausschluss-Diagnostik
Wie wird die Afrikanische Schweinepest übertragen?
Was tun gegen die Afrikanische Schweinepest?
Was ist die Afrikanische Schweinepest?
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine fieberhafte, hoch ansteckende Allgemeinerkrankung der Schweine (Haus- und
Wildschweine) mit seuchenhaftem Verlauf, hoher Krankheitshäufigkeit (Morbidität) und hoher Sterblichkeit (Mortalität). Verursacht
wird die Erkrankung durch ein Virus (Virus der Afrikanischen Schweinepest, ASPV).
Für den Menschen und andere Haustierarten ist die Klassische Schweinepest nicht gefährlich. Selbst der Verzehr infizierten
Schweinefleisches birgt kein gesundheitliches Risiko!
Die Afrikanische Schweinepest ist anzeigepflichtig und kann klinisch nicht von der Klassischen Schweinepest (KSP) unterschieden
werden. Eingeschleppt in nicht verseuchte Gebiete verläuft die Erkrankung bei Schweinen verheerend und ist mit enormen
wirtschaftlichen Konsequenzen verbunden. Die Vorgehensweise zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest ist in Deutschland in
der "Schweinepest-Verordnung" geregelt (Rechtsvorschriften zur Afrikanischen Schweinepest). Neben der Tötung und unschädlichen
Beseitigung aller Schweine des betroffenen Betriebes sowie seiner Kontaktbetriebe werden großflächige Schutzzonen mit strengen
Handels- und Transportverboten eingerichtet.
Ein Impfstoff gegen Afrikanische Schweinepest ist nicht verfügbar und wird auch auf absehbare Zeit nicht zur Verfügung stehen!
Die Afrikanische Schweinepest wurde erstmals 1921 in Kenia beschrieben und ist in Afrika südlich der Sahara weit verbreitet. Dort
bilden Warzenschweine, die über längere Zeit infiziert bleiben, jedoch klinisch nicht erkranken, das natürliche Erreger-Reservoir.
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In Europa wurden sporadische Ausbrüche z. B. aus Frankreich (1974), Belgien (1985), den Niederlanden (1986), Spanien (1994) und
Portugal (1999) berichtet, die alle erfolgreich bekämpft werden konnten. In 1978 wurde die Seuche nach Sardinien (Italien)
eingeschleppt. Dort konnte sie bis heute nicht getilgt werden.
Seit 2007 kommt es zur Ausbreitung der ASP im Kaukasusgebiet und in Russland. Ausgehend von Georgien (Juni 2007), wo die Seuche
vermutlich durch Verfütterung von unsachgemäß behandelten Speiseabfällen von internationalen Schiffen eingeschleppt wurde, breitete
sie sich über Armenien (seit 2007), Aserbaidschan (2008) und Russland (seit 2007) bis in die Ukraine (Juli 2012) und Weißrussland (Juni
2013) aus.
Ende Januar 2014 wurde die ASP auch bei Wildschweinen in Litauen nachgewiesen und hat somit nun die EU erreicht.
Bei der Ausbreitung der Seuche sind insbesondere die Verfütterung von kontaminierten Speiseabfällen an Schweine, der unkontrollierte
Handel und Transport von Schweinen sowie von kontaminiertem Fleisch oder Fleischerzeugnissen von Bedeutung. Welche Rolle
infizierte Wildschweine bei der Ausbreitung der Krankheit spielen, ist noch nicht hinreichend bekannt.
Weitere Informationen finden sich auch auf den Internet-Seiten der Weltgesundheitsorganisation für Tiergesundheit (OIE), der Food and
Agriculture Organization der Vereinten Nationen (FAO) und des Friedrich-Loeffler-Institutes (FLI) in der Infospalte rechts.
Wie erkennt man die Afrikanische Schweinepest?
Die Ausprägung der klinischen Krankheitssymptome bei der Afrikanischen Schweinepest ist stark abhängig von den Eigenschaften des
auslösenden Virus-Isolates. Während manche ASP-Virusisolate nur geringe oder moderat krankmachende Eigenschaften aufweisen, sind
die momentan in der Russischen Föderation, den Transkaukasischen Gebieten sowie Sardinien auftretenden Viren als hoch virulent
einzustufen. Das bedeutet, dass mit einem solchen Virus infizierte Schweine zu einem sehr hohen Prozentsatz (bis zu 100 %) an der
Seuche verenden.
Erste Krankheitssymptome treten ca. 5 bis 15 Tage nach einer Infektion auf.
Achtung: Da in der Regel nicht alle Tiere eines Bestandes gleichzeitig infiziert werden, können die ersten Symptome einer Infektion
eines Bestandes mit ASP leicht übersehen werden. Bis zur Ausbreitung der Seuche durch den gesamten Bestand können abhängig von
den betriebsspezifischen Gegebenheiten durchaus einige Wochen vergehen.
Hauptsächlich abhängig von der Virulenz des ASPV-Isolates können verschiedene Verlaufsformen unterschieden werden. Im Gegensatz
zur Klassischen Schweinepest (KSP) hat das Alter der Tiere jedoch bei der ASP keinen oder allenfalls einen marginalen Einfluss auf den
Verlauf der Krankheit!
Bei der perakuten Verlaufsform (hoch virulentes Virus) verenden die Tiere innerhalb weniger Tage ohne vorher charakteristische
Krankheitssymptome gezeigt zu haben.
Der akute Verlauf (hoch virulentes Virus)ist gekennzeichnet durch anhaltend hohes Fieber (>40°C), Inappetenz, allgemeine Schwäche,
Atembeschwerden und plötzliche Todesfälle, wobei häufig alle infizierten Tiere verenden (Mortalität bis zu 100 %). Die Tiere können
Rötungen und Verfärbungen der Haut insbesondere im Bereich der Ohren, des Schwanzes, der unteren Extremitäten sowie im
Unterbauchbereich aufweisen, auch blutiger Durchfall kann beobachtet werden. Bei der Sektion verendeter Tiere können punkt- oder
flächenhafte Blutungen in der Haut und inneren Organen sowie eine vergrößerte Milz auffallen.
Beim subakuten Verlauf (moderat virulentes Virus), der häufiger in Gebieten zu finden ist, in denen die Krankheit endemisch ist, werden
weniger intensive Krankheitssymptome beobachtet. Neben wellenförmig verlaufendem Fieber, allgemeiner Schwäche und Inappetenz
können die Tiere Zeichen einer Pneumonie aufweisen. Auch Aborte werden beschrieben. Die Mortalität ist geringer als bei der akuten
Verlaufsform (häufig zwischen 30 und 70 %). Die pathologisch-anatomischen Veränderungen ähneln denen der akuten Verlaufsform,
sind jedoch weniger deutlich ausgeprägt.
Chronische Verlaufsformen der Krankheit sind selten. Beim chronischen Verlauf (moderat oder niedrig virulentes Virus)ist das klinische
Bild von unspezifischen Krankheitserscheinungen und häufig von bakteriellen Sekundärinfektionen geprägt. Fieber, verminderte
Futteraufnahme und Abgeschlagenheit, Atembeschwerden, Aborte, chronische Hautveränderungen, Durchfall, schlechte Mastleistung
sowie Gelenkentzündungen sind häufige Symptome. Ferkel können in der Entwicklung zurückbleiben.
Schweine, die die Erkrankung überleben, können über Monate das Virus ausscheiden.
Möglichkeit der Ausschluss-Diagnostik
Aufgrund des sehr variablen Krankheitsbildes der ASP kommt differentialdiagnostisch eine Vielzahl weiterer Erkrankungen in Frage.
Eine eindeutige Diagnose kann nicht anhand des klinischen Bildes oder der pathologischen Befunde im Falle einer Sektion
vorgenommen werden. Eine sichere Diagnose kann ausschließlich im Labor gestellt werden!
Bei unklarem Krankheitsgeschehen im Bestand sollte deshalb unbedingt frühzeitig eine Ausschluss-Diagnostik auf Schweinepest
durchgeführt werden!
Diese Labor-Untersuchung als Ausschluss-Untersuchung hat keine Folgen für den Betrieb und bedeutet auch nicht, dass ein Verdacht
auf Schweinepest vorliegt. Eine frühzeitige Erkennung trägt jedoch wesentlich dazu bei, dass das Seuchengeschehen rasch eingedämmt
wird und viele Betriebe von der Seuche verschont bleiben.
Wie wird die Afrikanische Schweinepest übertragen?
Übertragen wird Schweinepest durch direkten Kontakt von Tier zu Tier (z. B. im Stall, auf Transporten/
Viehsammelstellen/Viehmärkten sowie bei offenen Haltungsformen auch durch Kontakt von Wildschwein zu Hausschweinen oder
umgekehrt). Das Virus ist in Blut und Gewebe der infizierten Tiere vorhanden und wird mit allen Se- und Exkreten (z.B. Speichel, Urin,
Kot, Sperma) ausgeschieden. Insbesondere Kontakt zu Blut infizierter Schweine ist ein höchst effizienter Ansteckungsweg.
Als Virusreservoir fungieren chronisch infizierte Schweine, die das Virus über Jahre in sich tragen können. In Afrika spielt das
Warzenschwein, das klinisch nicht erkrankt, eine wichtige Rolle.
Neben der direkten Übertragung ist ebenso eine indirekte Übertragung über virusbehaftete Kleidung, Futtermittel, Schlacht/Speiseabfälle, Gülle/Mist oder sonstige Gerätschaften (Stalleinrichtung, Tröge, Spritzen, etc.) und Fahrzeuge (Viehtransporter,
Güllefahrzeug, etc.) möglich. Auch der Mensch kann nach Kontakt zu infizierten Tieren z. B. über schmutzige Hände das Virus
übertragen.
In Afrika wird die Krankheit auch durch Vektoren (Zecken der Gattung Ornithodoros), die das Virus über Jahre in sich tragen können,
übertragen. Diese Zecken-Gattung ist bisher in Deutschland nicht nachgewiesen worden, so dass dieser Übertragungsweg hier als nicht
relevant angesehen wird.
Das Virus der Afrikanischen Schweinepest ist sehr widerstandsfähig und hält sich in unbehandeltem Fleisch und Fleischprodukten, Blut
sowie in gepökelten oder geräucherten Waren monatelang. So sind die meisten Ausbrüche in europäischen Ländern auf Verschleppung
des Virus in Speiseabfällen im weltweiten Reiseverkehr zurückzuführen.
Eine mögliche Quelle für die Einschleppung der Krankheit nach Deutschland ist die Verfütterung oder der Kontakt zu nicht oder
ungenügend erhitzten, virushaltigen Fleisch- oder Speiseabfällen (z. B. auch Schinken, Salami, etc.). Eine besondere Gefahr stellen hier
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Wildschweine dar, die sich z. B. an Mülltonnen bedienen und hier an Nahrungsmittel aus Ländern kommen können, in denen
Schweinepest vorkommt (Mülltonnen an Autobahnen oder in großen Städten).
Aber auch über Transportfahrzeuge und Personen, die aus betroffenen Regionen zurückkehren, und hier mit Schweinen in Kontakt
kommen, kann das Virus weiter verbreitet werden.
Weitere Informationen finden sich auch auf den Internet-Seiten der Weltgesundheitsorganisation für Tiergesundheit (OIE), der Food und
Agriculture Organization der Vereinten Nationen (FAO) und des Friedrich-Loeffler-Institutes (FLI) in der Infospalte rechts.
Was tun gegen die Afrikanische Schweinepest?
Es gilt, die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Deutschland und ggf. ihre Ausbreitung in den Schweinebeständen oder
der Schwarzwildpopulation unbedingt zu verhindern!
Neben Landwirten, Tierärzten und Jägern ist hier auch die Gesamt-Bevölkerung (insbesondere Touristen) aufgerufen, das Risiko eines
Eintrags zu minimieren.
Bei der Verhinderung der Einschleppung und ggf. der Verschleppung der Seuche kommt der Einhaltung strikter Hygiene-Richtlinien in
der Schweinehaltung eine ganz entscheidende Rolle zu.
Es gilt:
 Küchenabfälle oder Essensreste dürfen grundsätzlich nicht an Schweine (Haus- und Wildschweine) verfüttert werden!
 Insbesondere von unkontrolliert aus dem Ausland eingeführten Fleisch- und Wursterzeugnissen (z. B. durch Touristen oder
ausländische (Saison)-Arbeitskräfte) aus Ländern, in denen Schweinepest auftritt, geht ein erhöhtes Risiko aus. Entsprechende
Produkte sollten grundsätzlich nicht mit nach Deutschland gebracht werden.
 Generell muss auf eine gute allgemeine Betriebshygiene geachtet werden!
 (Sauberkeit von Personal und Gerätschaften, Zugangbeschränkung zu den Stallungen, betriebseigene Schutzkleidung,
Schädlingsbekämpfung, usw.) Gesondertes Merkblatt für Landwirte beachten!
 Der direkte oder indirekte Kontakt von Hausschweinen zu Wildschweinen muss unbedingt vermieden werden.
Freilandhaltungen sind hier besonders gefährdet, aber auch konventionelle Betriebe müssen geeignete Vorsichtsmaßnahmen
ergreifen (z. B. wildschweinsichere Umzäunung des Betriebsgeländes; unzugängliche Lagerung von Futtermitteln und
Einstreu)
 Jäger, die auch selbst Schweine halten oder anderweitig Kontakt zu Schweinen haben, müssen besondere Vorsicht walten
lassen.
 Gesondertes Merkblatt für Jäger beachten!
 Auch Hobbyhalter von Schweinen sollten sich der Problematik bewusst werden und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen
ergreifen.
 Die Schweinepest wandert mit ca. 300 km pro Jahr gen Westen
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Wissenswertes zu Trichinen (Internet)
13.05.2013: Trichinen-Gefahr bei Wildschweinfleisch noch nicht gebannt!
Karlsruhe/Hohenheim - Die Trichinellose, eine Lebensmittelerkrankung, ist fast in Vergessenheit geraten, bis im März diesen
Jahres Personen des Landkreises Görlitz (Sachsen) aufgerufen wurden, sich bei ihrem Hausarzt, Notfalldienst oder
Gesundheitsamt zu melden, sofern sie auf Wochenmärkten Wildschweinfleisch verzehrt hatten. Einige Produkte standen im
Verdacht Trichinellen zu enthalten.
Die Trichinellose ist eine weltweit verbreitete Zoonose (Infektionskrankheiten, die von
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Tier zu Mensch und umgekehrt übertragbar sind). Infizieren können sich Menschen durch den Verzehr von rohem oder nicht
genügend erhitztem Fleisch, das Trichinella-Larven enthält.
Vom Verzehr eines mit Trichinellen kontaminierten Wildschweinbratens bis zur Erkrankung können bis zu 45 Tage vergehen. Typisch
in der Frühphase der Erkrankung sind Durchfälle, Bauschmerzen, Übelkeit und Fieber. Im weiteren Verlauf kann es zu schweren
Krankheitszuständen bis zu tödlichen Ausgang kommen. Da die therapeutischen Möglichkeiten begrenzt sind, kommen
den vorbeugenden Maßnahmen besondere Bedeutungen zu.
Als Reservoir der Trichinen gelten vorwiegend Haus- und Wildschweine. Wegen der seit 1937 in ganz Deutschland geltenden
obligatorischen Trichinenuntersuchung bei Haus- und Wildtierarten, ist die Krankheit im Inland sehr selten. Es gibt jedoch immer
wieder Hinweise auf Untersuchungslücken bei importiertem Fleisch.
Am sichersten für den Verbraucher ist das Abtöten evtl. vorhandener Trichinen im Fleisch durch Erhitzen auf über 70 Grad Celsius für
mindestens eine Minute - wobei wichtig ist - dass diese Temperatur auch im Kern dickerer Fleischstücke erreicht werden muss
(erkennbar am Farbumschlag von rot nach grau). Das Erhitzen in der Mikrowelle gilt nicht als ausreichend wirksam, ebenso wie
Räuchern, Pökeln und Trocknen.
Die Trichinen werden bei Schweinfleisch durch Tieffrieren abgetötet. Bei anderen Tierarten können jedoch kälteunempfindliche
Parasiten vorkommen. Ratsam ist, bei Verzehr von rohem oder halbgarem Fleisch nur Material aus garantiert trichinenfreien
Beständen zu verwenden. (Hr)
Versammlungsende: 21.55 Uhr durch Bläsergruppe
Protokollführer: Pongratz
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