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PEULA : EIN JÜDISCHER
AUSWEIS
Alter:
ab 12 Jahre
Gruppengröße:
10 bis 15 Personen
Dauer:
ca. 100 Minuten
Material:
Ein Magen David aus gelbem Karton für jeden Chanich
(siehe Anlage).
Farbige Kartons, Filzstifte, Wachsmalstifte, Aufkleber,
Stecknadeln
Ziel:
Das Übermitteln von jüdischen Werten und
Symbolen. Kennenlernen eines Teiles der jüdischen
Identität des Chanichs.
Aufbau eines kreativen Rahmens, der dazu beiträgt,
Vorurteile gegenüber dem typischen Juden klarzumachen.
Erläuterung der Dimensionen, in denen das „Jüdischsein“
der Chanichim zum Ausdruck kommt
Durchführung:
1. Wege der Vermittlung:
-
Diskussion
Zeichnen
Eigenarbeit
Spiel
2. Phasen der Arbeitsgruppe ( 10 – 15 Chanichim)
1. Phase: „Jüdischer Spiegel“ – Wie wir uns in unseren eigenen Augen sehen,
15 min. Dauer, Arbeitsmethode: Zeichnen und Analysieren
2. Phase: „Ausweis“ – Kennenlernen der Identitätskomponenten des
Chanichs, 30 min. Dauer, Arbeitsmethode: Ausfüllen des Magen David und
Diskussion
3. Phase: „Was charakterisiert mich als Juden?“, 30 min. Dauer,
Arbeitsmethode: Einstufungsspiel und Diskussion
1
3. Entwickeln der Phasen:
a) 1. Phase
Ziel: Aufbau eines bequemen, kreativen Rahmens, der dazu beiträgt,
Vorurteile gegenüber dem typischen Juden klarzumachen.
Dauer: 20 min.
Handlungsablauf:
1. Der Gruppenleiter verteilt Kartons und farbige Filzstifte.
2. Der Gruppenleiter bittet die Teilnehmer einen Juden, gemäß ihrer
Vorstellung, zu zeichnen. Dazu ist 10 min Zeit.
3. Jeder Mitspieler muss seine Zeichnung erläutern und erklären, warum er
den Juden gerade so und nicht anders gezeichnet hat.
4. Der Gruppenleiter eröffnet eine Diskussion, die sich auf die
Interpretationen der Zeichnungen bezieht.
Fragen zur Diskussion:
1. Wenn viele Chanichim den Juden als frommen Juden gezeichnet haben,
stellt sich die Frage, ob ein Jude immer ein frommer Jude sein muss.
2. Warum ist es so, dass, wenn wir gebeten werden einen Juden zu zeichnen,
wir es nicht auf uns selbst beziehen?
3. Sehen wir uns selbst nicht als Juden an?
4. Warum haben wir nicht uns selber gezeichnet? Etc.
b) 2. Phase
Thema: Ausweis in Form eines Magen Davids.
Ziel: Das Kennenlernen von Teilen der jüdischen Identität des Chanichs.
Dauer: 30 min.
2
Beschreibung des Handlungsablaufs:
Der Chanich wird dazu aufgefordert, in die Mitte des Magen Davids seinen
Namen zu schreiben. Weiterhin wird er gebeten, in die sechs Ecken des Sterns
folgendes zu schreiben:
1. Den Namen seines Großvaters
2. Den Namen seines Sohnes (oder zukünftigen Sohnes)
3. Den Wichtigsten seiner jüdischen Werte
4. Seinen liebsten Feiertag
5. Seine liebste Geschichte oder Person aus dem Tanach
6. Eine bevorzugte, jüdische, zeitgenössische Persönlichkeit
Jeder Chanich bekommt einen Magen David wie auf der Zeichnung. Um den
Magen David auszufüllen werden 5 –10 Minuten zur Verfügung gestellt. Es
genügt, ein Wort zu schreiben, welches eine vollständige Idee ausdrückt.
Name des Großvaters
Zeitgenöss. Persönlichkeit
Name des Sohnes
Name
Geschichte/Name
aus dem Tanach
Wert
Feiertag
3
Jüdische Werte:
-
Du sollst Vater und Mutter ehren
Du sollst nicht töten
Du sollst nicht ehebrechen
Du sollst nicht stehlen
Du sollst Deinem Freund gegenüber keine falsche
Zeugenaussage machen
Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst
Beschäme Deinen Freund nicht in Gegenwart von anderen
Du sollst nicht lügen
Du sollst keine Bestechungsgelder annehmen
Du sollst nicht falsch richten
Du sollst keine Witwe und kein Waisenkind ausnutzen
Du sollst nicht grundlos mit einem Menschen streiten
Du sollst auf die Moral Deines Vaters hören und die Lehre
Deiner Mutter nicht aufgeben
Anmerkungen für den Gruppenleiter:
1. Dies ist nur eine kleine Auswahl von Beispielen jüdischer Werte. Einige von
„Schmot“ und einige von „Mischlej“. Beim Ausfüllen des Magen Davids kann
die obige Liste zu Hilfe genommen werden, falls der Chanich nicht versteht,
was mit jüdischen Werten gemeint ist. Man soll dem Chanich aber nicht die
Liste vorlesen, weil wir wissen wollen, was er selber weiß und woran er
glaubt.
2. Noch vor der Diskussion soll jeder Chanich den gelben Magen David an
seinen Kragen heften. Es sollen ihm auch die Symbolik des Sterns und die
gelbe Farbe erklärt werden.
Analyse der Übung:
1. Man führt ein Gespräch, in dem jeder Chanich seinen Ausweis vorträgt und
die Einzelheiten erläutert.
2. Es wird empfohlen, den Chanich zu ermutigen, über persönliche Erlebnisse,
die mit dem „Jüdischsein“ des Chanichs zu tun haben, zu sprechen.
3. Während der Chanich seinen Magen David vorträgt, sollte er vom
Gruppenleiter durch folgende Fragen ermutigt werden:
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a) Warum wurdest Du nach Deinem Großvater benannt und würdest
Du Deinen Sohn auch nach Vater oder Großvater benennen?
b) Findest Du es wichtig, jemanden nach jemandem zu benennen?
Oder magst Du lieber moderne Namen?
c) Findest Du, dass moderne Namen etwas in der Tradition des
jüdischen Volkes verderben oder glaubst Du, dass sie einen eigenen
Beitrag zur jüdischen Tradition leisten?
d) Warum findest Du gerade diesen Wert besonders wichtig?
e) Was hat Dich dazu veranlasst, gerade diesen Feiertag
aufzuschreiben? Was zieht Dich an diesem Feiertag an? Wirst Du die
Bräuche dieses Feiertages ausführen, wenn Du Dein eigenes Heim
hast?
f) Was hat Dich bei dieser biblischen Geschichte oder Persönlichkeit
angezogen?
g) Warum hast Du gerade diese Persönlichkeit und nicht eine andere
gewählt?
h) Verstehst Du unter einer jüdischen Gestalt nur jemanden, der ein
Käppchen trägt und die Tradition einhält, oder auch jemanden, der
sich an jüdische Werte hält?
c) 3. Phase:
Thema: Was charakterisiert mich als Juden?
Dauer: 30 Minuten
Ziel: Der Chanich soll sich mit Eigenschaften auseinandersetzen, die ihn als
Juden charakterisieren und ihren Beitrag zu seinem „Jüdischsein“ verstehen.
Ablauf des Spieles:
Jeder Chanich bekommt zwei Tabellen. Eine leere Tabelle und ein Blatt, auf
dem sich kleine Aufkleber mit jüdischen Eigenschaften befinden. Diese
Aufkleber werden auf die leere Tabelle geklebt. Die Reihenfolge wird danach
bestimmt, inwieweit die Eigenschaft ihn selber als Juden identifiziert.
Folgende Aussagen/Begriffe stehen auf den Aufklebern:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
Ich bin Kind einer jüdischen Mutter.
Ich leiste meinen Militärdienst in Israel.
Das Befolgen der Gesetze des Schabbats.
Ich werde nach dem jüdischen Gesetz heiraten.
Beschneidung.
Die Feste, die Tradition, die Bräuche.
Das alte Testament (Tanach) lesen.
Ich lebe in Israel.
Ich habe Bar/Bat-Mitzwa gefeiert.
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10. Der Glaube an nur einen Gott.
11. Ich fühle mich als Jude .
12. Leerer Aufkleber für eigene Ideen.
Anmerkungen für den Gruppenleiter:
a) Gewöhnlich würden die Gruppenleiter das Geschriebene einstufen
oder es den Chanichim selber überlassen, ihre eigenen Präferenzen
zu bestimmen. Doch bei dieser Gruppe von Chanichim haben wir
beschlossen, nur das zwölfte Viereck für eigene Ideen freizulassen.
Der Chanich nimmt die beschrifteten Aufkleber vom Blatt und klebt
sie auf die Tabelle, gemäß seiner eigenen Präferenzen.
b) Jeder Chanich muss seine Einstufung erklären und begründen. Der
Gruppenleiter kann die Diskussion mit provokativen Bemerkungen
oder Antithesen, die den Chanich zum Nachdenken anregen,
würzen, z.B.:
1. Auch der Terrorist aus Hebron ist Sohn einer jüdischen Mutter.
2. Es gibt auch Drusen und Beduinen, die in der israelischen Armee
ihren Dienst ableisten.
3. Nicht die ganze Bevölkerung hält alle Gebote ein.
4. Du hast keine andere Wahl, in Israel muss man durch das Rabbinat
getraut werden.
5. Auch Kinder von afrikanischen Stämmen werden beschnitten.
6. Ein Jude, der die Gebote streng einhält, wird bei einem
nichtreligiösen Juden am Pessach noch nicht einmal Wasser trinken.
7. Auch auf einer Mission lernt man das alte Testament.
8. In Israel leben Araber, Cherkessen und Drusen.
9. Ändert ein einzelner Akt im 13. Lebensjahr die Persönlichkeit?
10. Wenn ein Christ behauptet sich jüdisch zu fühlen, wird er dann für
einen Juden gehalten?
c) Lasse den Chanich selber erklären und mische Dich möglichst wenig
ein. Rege andere Chanichim dazu an, ihm zu widersprechen, zu
diskutieren und Fragen zu stellen. Stelle Deine eigenen Fragen zur
Diskussion.
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7. Ziel der Übung:
a) Den Chanich dazu anregen, an Ausdrücke zu denken, die ihn als
Juden identifizieren. Dinge, mit denen der Chanich sich vielleicht
früher nicht beschäftigt hat, aus der Nähe zu betrachten.
b) Bei den Chanichim Neugierde zu wecken und Fragen aufzuwerfen,
die dann später evtl. in anderen Arbeitsgruppen bearbeitet werden
können, z.B. „Was macht mich eigentlich zum Juden?“, „Was ist das
Besondere an einem Juden?“, „Warum haben die Juden tausende
von Jahren am Judentum festgehalten?“
Es wäre gut, zu erwähnen, dass dem Gesetz nach derjenige Jude ist, der von
einer jüdischen Mutter geboren wird.
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