Konzept „Forscherkiste“

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Die „Forscherkiste“
BBSS-II-Abschlussarbeit
von
Gerd Oberdorfer
Juni/November 2004
aktualisiert Februar 2006
1
gewidmet meinem langjährigen Berater, Vorbild und „Chef“
Ferdinand „Ferdi“ Bischofberger
Alt-Schulinspektor und ehemaliger Schüler der Schule Sulzbach
Initiant des Innerrhoder Fortbildungskonzeptes BBSS
2
Inhaltsverzeichnis
A
BBSS-Teil Hintergrundarbeit
S. 5
S. 7
S. 8
S. 10
S. 11
S. 12
S. 14
S. 16
S. 17
S. 26
S. 28
S. 29
Vorwort
Konzept „Forscherkiste“
Grundsätzliche Überlegungen
Umfrage-Brief Weihnachten 2003/2004
Forscherköpfe
Forschernamen – Forschergebiet
Forschernamen – Forschergebiet Auflösung
Wir basteln uns eine Forscherkiste
Auswertung der Antworten
Warum - Fragen
Literaturliste
Zeitplan / Finanzen
B
Praktischer Teil
S. 3
S. 4
S. 5
S. 7
S. 8
S. 13
S. 19
S. 21
S. 22
S. 26
S. 28
S. 29
S. 30
S. 46
S. 70
S. 78
S. 88
Infos zur Forscherkiste
Aufbau der Forscherkiste
Konzept Forscherkiste / Methodische – didaktische Hinweise
Vertrag
Schülerfragen zum Thema „Optik - Sehen“
Schülerfragen zum Thema „Physik - Tasten“
Schülerfragen zum Thema „Akustik – Hören“
Schülerfragen zum Thema „ Riechen – Schmecken“
Schülerfragen zum Thema „Mathematik“
Schüler – Protokoll – Vorlage
Ausgabe – Protokoll – Vorlage
Mängel-Liste
Inhaltsangaben und Anleitungen der Kisten „Sehen“
Inhaltsangaben und Anleitungen der Kisten „Tasten“
Inhaltsangaben und Anleitungen der Kisten „Hören“
Inhaltsangaben und Anleitungen der Kisten „Riechen / Schmecken“
Inhaltsangaben und Anleitungen der Kisten „Mathematik“
.
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4
Vorwort
Schulinspektor Ferdinand Bischofberger erzählte mir bei einem Beratungsgespräch
von seinem Wunsch nach einer „Forscherkiste“, den er als junger Lehrer immer
gehabt habe. Er wünschte sich sogar mehrere so genannte „Forscherkisten“, mit
Grundlagenmaterial zum Forschen und Experimentieren, zum entdeckenden Lernen.
Damit fand er bei mir ein offenes Ohr, denn mit dem Grundgedanken hatte ich mich
schon länger auseinander gesetzt. Ich konnte seinen Vorschlag und Wunsch nicht
ganz getreu umsetzen, denn mein Hintergrund und meine Voraussetzungen wiesen in
die Richtung einer einzigen, grossen „Forscherkiste“. Was nicht heisst, dass am Ende
nicht doch noch eine ganze Menge kleiner Forscherkisten herausschauen kann.
Seit der Intensivfortbildung am Pestalozzianum in Zürich 1988 beschäftigte ich mich
intensiv mit der so genannten Reform-Pädagogik, wie Freinet, Montessori, Petersen
u.a. Besonders einleuchtend schien mir die berühmte goldene Regel von Comenius:
„Es ist erforderlich, alles in möglichst grossem Umfang den Sinnen vorzuführen;
nämlich das Sichtbare dem Gesicht, das Hörbare dem Gehör, das Riechbare dem
Geruch, das Schmeckbare dem Geschmack, das Fühlbare dem Tastsinn und wenn
sich etwas mit mehreren Sinnen zugleich erfassen lässt, soll es mehreren zugleich
dargeboten werden.“ Diese Regel wollten zwei Kolleginnen und ein Kollege
zusammen mit mir umsetzen. Kurz vorher fand in Zürich die vielbesuchte
Ausstellung „Phänomena“ statt, deren Initianten ich später kennen lernen sollte. Wir
vier hatten die Idee, dass die präsentierten Objekte und Experimente auch auf der
Primarschulstufe erlebbar und umsetzbar sein müssten. Wir wollten mit möglicht
einfachen Materialien alltagstaugliche Experimente bauen und für die Schule eine
Kiste mit den Grundmaterialien bauen. Daraus entwickelten sich Arbeitsblätter, die
kopiert werden konnten, damit auch andere von unserer Arbeit profitieren konnten.
Die Sammlung, die wir zusammengestellt hatten, fand grosse Beachtung unter den
Kollegen, sodass ich allein auch später, nach dem Abschluss der
Intensivweiterbildung, an den Blättern arbeitete. Resultat war das Werkbuch „das
springende Ei“. Dann ging es Schlag auf Schlag. Ich wurde als Kursleiter angefragt,
erst
von den umliegenden Kantonen, dann von
Schweizerischen
Lehrerbildungskursen in den Sommerferien, dann kam die erste Ausstellung
„Experimenta“, ein weiteres Werkbuch „Phänomenale-Mathe-Magie“ bis zum
Höhepunkt, die Ausstellung „Pfeff ond Lischt“ im Jahre 2000 in Appenzell, die von
über 11'000 Menschen besucht wurde, hauptsächlich von Schulklassen. Diese
Ausstellung entstand zusammen mit Jugendlichen, mit Gymnasiasten, die auch ein
halbes Jahr die Ausstellung betreuten. Damals wurde ganz deutlich aufgezeigt, dass
Experimentieren, Forschen, entdeckendes Lernen ein Bedürfnis ist, ja ein
Grundbedürfnis, denn alle Museen gleich welcher Art, entwickeln sich immer mehr
zu interaktiven Forschungszentren.
Das Ende des Projektes „das rollende Klassenzimmer“, ein umgebautes Postauto,
hinterliess als Erbe einen grossen Anhänger, der auch von Personenwagen gezogen
5
werden kann. Er ist vier Meter lang, je zwei Meter hoch und breit, ideal für eine
„Forscherkiste“. Im Grunde genommen sind jetzt alle Experimente, die je von mir
gesammelt und zusammengestellt wurden, in dieser Forscherkiste vereint. Dazu
kommen neue Ideen und neues Material, denn natürlich wird auch andernorts
geforscht, experimentiert und gelernt. Zum Beispiel in der Lernwerkstatt am
Didaktischen Zentrum Stella Maris der Pädagogischen Hochschule in Rorschach. Ich
bin dort zu 20% als Beratungsperson angestellt und konnte bereits zwei Lerngärten
zu den Themen Optik und Mathematik beisteuern. Daraus entstanden zwei kleinere
Lernkisten, die ausgeliehen werden können. Diese Vernetzungen gestatten es mir, die
Forscherkiste immer weiter auszubauen. Es ist kein Projekt, das mit dem BBSSAbschluss beendet ist, im Gegenteil, das ist erst der Startschuss für den Einsatz und
die Weiterentwicklung der Forscherkiste.
Sulzbach, 18. Juni 2004
Gerd Oberdorfer
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Konzept „Forscherkiste“
Ein Schulprojekt für den naturwissenschaftlichen Unterricht auf allen Stufen.
Die goldene Regel des Comenius (17.Jh.)
„Es ist erforderlich, alles in möglichst grossem Umfang
den Sinnen vorzuführen;
nämlich das Sichtbare dem Gesicht,
das Hörbare dem Gehör,
das Riechbare dem Geruch,
das Schmeckbare dem Geschmack,
das Fühlbare dem Tastsinn
und wenn sich etwas mit mehreren Sinnen zugleich erfassen lässt,
soll es mehreren zugleich dargeboten werden.“
Ziel: Sammlung von Material (Experimenten), um Kindern und Jugendlichen BasisWissen und –Erfahrungen zu vermitteln.
Umsetzung: Fahrbarer Anhänger (PW-tauglich) gefüllt mit gebrauchsfertigen
Experimenten und Material für Projektwochen, eine „rollende Forscherkiste“.
Die „Forscherkiste“ kann von Schulklassen tage- oder wochenlang gemietet werden
und enthält ca. 200 verschiedene Experimente oder Materialien, mit denen
Experimente hergestellt oder ausprobiert werden können. Mit einem Fragebogen
können Schülerinnen und Schüler „checken“, ob sie die beschriebene Erfahrung
schon gemacht haben oder nicht. Erkenntnis inbegriffen. Farbcodes kennzeichnen
Experimente und Erfahrungen, die man „unbedingt im Leben einmal gemacht haben
muss!“ Andere sind einfach nur witzig, lustig, aber immer interessant und sprechen
alle fünf Sinne an.
Träger: Nach einer Prototyp-Phase können mehrere „Forscherkisten“ gebaut und in
Verkehr genommen werden. Unterhalt und Verleihung erfolgt durch eine
einschlägige Institution.
Bildungsauftrag: „Was sollte ein Schüler, eine Schülerin in ihrem Schulleben
erfahren haben, können, wissen?“ (Womit sollten sie zumindest in Berührung
gekommen sein?)
Die Forscherkiste gibt für den naturwissenschaftlichen Teil eine Antwort.
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Grundsätzliche Überlegungen
Gibt es ein „Weltwissen“, Entdeckungen, die jedes Kind mindestens einmal gemacht
haben muss? In einer Untersuchung über diese Frage hat Donata Elschenbroich
bereits in dieser Richtung geforscht und herausgefunden, dass es durchaus
gemeinsame Antworten gibt. In einer ersten Liste hat sie herausgefunden, dass ein
siebenjähriges Kind vier Ämter im Haushalt ausführen können sollte, etwa: Treppen
kehren, Bett beziehen, Wäsche aufhängen, Handtuch bügeln. Es sollte ein Geschenk
verpacken können, zwei Kochrezepte umsetzen können, ein Baby gewickelt haben,
einmal gefragt haben, wie Leben entsteht, eine Vorstellung davon haben, was bei
einer Erkältung in seinem Körper vor sich geht und eine Wunde versorgen können.
Das Kind sollte wissen, wie man drei verschiedene Tiere füttert und Blumen giessen
können. Und so weiter und so fort.
Das ist keine Checkliste, die überfordert. Im Gegenteil. Es ist ein Versprechen von
uns Erwachsenen, welche „Bildung“ wird den Kindern schulden.
Mein spezifisches Interesse betrifft den naturwissenschaftlichen Unterricht in der
Schule, das Alter zwischen 7 und 13-14 Jahren, die Primarschulstufe. Was muss ein
Kind in dieser Zeit erlebt haben, welche Erfahrungen gemacht haben? Gibt es
Experimente, die zur Entwicklung eines Menschen unabdingbar sind?
Aus pädagogisch-didaktischer Sicht bilden die Lernbiologie-Theorien von Prof.
Frederic Vester und die Didaktik-Forschungen von Ivo Nezel die Grundlage.
Vereinfacht gesagt geschieht Lernen immer über Assoziationen. Im spiralförmigen
Lernen bilden die Gefühle, die Emotionen, die erste Stufe, auf denen aufgebaut
werden kann. Je mehr Sinneskanäle benutzt werden, desto grösser die
Wahrscheinlichkeit, dass Informationen im Langzeitgedächtnis gespeichert werden
können. (siehe Kapitel „Lernbiologie“).
Praktisches Lernen, Erfahrungen machen, Experimentieren und Forschen in der
Natur, Sinneserlebnisse werden immer seltener in einer technologisierten,
automatisierten, anonymen und eingeschränkten Welt. Die Welt der Kinder wird
zunehmend enger, zubetoniert und reglementiert. Raum und Zeit werden knapper.
Aus Deutschland wird schon seit längerer Zeit ein Mangel an „Erfahrungsfelder“ für
die Sinne festgestellt. Negative Auswirkungen unseres industrialierten Zeitalters sind
Bewegungsarmut der Kinder und die daraus folgenden Störungen.
Beispiele aus meinem Umfeld:
- Beobachtung im Turnunterricht: Fast jedes zweite Kind stolpert über seine
eigenen Füsse beim seitwärts Hüpfen oder rückwärts Gehen.
- Die Kinder gehen nicht mehr jeden Tag und bei jedem Wetter den Schulweg,
sondern sie werden von besorgten Eltern mit dem Auto gefahren.
- Die Kinder holen ihr Wissen nicht mehr aus dem Wald und der Natur, sondern
vom Bildschirm.
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- Die Lieblingsspielzeuge werden nicht mehr selber hergestellt, sondern gekauft, sie
sind nicht mehr langlebig und ausbaubar, sondern kurzlebig und Wegwerfartikel.
Meist Elektronik (Play-Station oder Gameboy).
Die Schule kann diesen Trend nicht stoppen, es lohnt nicht einmal, darüber zu
jammern und sich zu beklagen. Gefragt sind Alternativen. Was kann die Schule tun,
wo kann sie kompensieren? Eine mögliche Antwort oder ein mögliches Angebot
bildet die Forscherkiste.
Ebenfalls enthalten sind Stationen, die Hugo Kükelhaus in seinen
„Erfahrungsfeldern“ beschrieben hat. Sie entsprechen auf besondere Weise den
Entfaltungsmöglichkeiten und auch den Betätigungswünschen von Kindern.
„Fühlen, Riechen, Schmecken, Hören und Sehen gehören zusammen mit weiteren
Sinnen wie der Gleichgewichtssinn“.
Zu den grundsätzlichen Überlegungen gehören auch Erkenntnisse aus der
Arbeitswelt. Der technische Fortschritt zum Beispiel hat das menschliche
Arbeitsvermögen in der Produktion drastisch reduziert. „Alles, was die Hände leisten
können, ist lediglich, was irgendeine Maschine noch nicht zustande bringt.“ (R.
Boguslaw)
Konditioniert durch die Einseitigkeit des Fortschrittdenkens und seiner
Konsequenzen fehlen uns zunehmend das freie Vorstellungsvermögen und der
anschauliche Erfahrungshintergrund.
Arnold Gehlen hat in seiner Sozialanthropologie die Formel „Fortschritt gleich
Entlastung“ zum Prinzip erhoben. Was das Auge kontrollieren kann, braucht
angeblich die Hand nie mehr zu betasten. Goethe hingegen sagte: „Mit den Händen
sehen, mit den Augen fühlen.“
Und schliesslich Konfuzius: „Erkläre mir, und ich vergesse, zeige mir, und ich
erinnere mich, lass es mich tun, und ich verstehe.“
Grundlagenforschung Fragebogen-Aktion
Der erste Teil der Umfrage umfasste 300 Personen aus dem Umfeld der Familie.
Verschiedene Berufsgruppen, nicht nur Lehrer, waren involviert. Rückmeldungen
trafen ein von folgenden Berufsgruppen:
9
- Ärzte, Pfarrer, Inspektoren, Pensionisten, Lehrerinnen und Lehrer, Hausfrauen
und Mütter, Schülerinnen und Schüler, Kursleiter, usw.
Zum Jahreswechsel 2003/2004
Forschen ist ein menschliches Grundbedürfnis, macht Leben lebenswert,
verhindert Stillstand. Das möchten wir dieses Jahr ein wenig ausleben,
abgesehen davon, dass es sehr zu unserer bekannten Experimentierlust passt.
Wir laden alle unsere Freunde und Bekannten ein, sich an einem
internationalen, streng wissenschaftlichen Forschungsprojekt zu beteiligen.
Es geht darum, welche Grunderfahrungen, Grunderlebnisse muss ein Mensch
in seinen Jugendjahren machen, damit er später das Leben versteht und sich
daran erfreut. Im konkreten Fall eingeschränkt auf Naturwissenschaft.
Diesen Floh hat Alt-Schulinspektor Ferdi Bischofberger Gerd ins Ohr gesetzt,
als er ihm eine „Forscherkiste“ für die Schule in Auftrag gegeben hat. Dies als
Abschlussarbeit der zweiten Stufe der BBSS (Berufsbegleitende StufenSpezialisierung).
Die Familie hat sich spontan (und freiwillig!!!) wie immer bereit erklärt,
ihren Beitrag daran zu leisten, denn auch dieses Projekt lässt sich auf einer
nach oben offenen Skala beliebig ausweiten. Letztes Jahr haben wir mit
einem weinenden und einem lachenden Auge Abschied genommen vom
„rollenden Klassenzimmer“. Als Erbstück davon ist der grosse Anhänger
geblieben, bemalt von Michael im Stil der Innerrhoder Bauernmalerei. Er fällt
zwar fast auseinander, aber als „Forscherkiste“ eignet er sich hervorragend.
Die Idee ist, den Anhänger mit Experimenten und Grundmaterial so
auszustatten, dass andere Schulen oder Schulklassen die Kiste mieten können
und in Form von Projekttagen Erfahrungen und Erlebnisse zu verschiedenen
Themen zum Beispiel Optik oder die fünf Sinne machen können. Zuallererst
möchten wir aber erfahren, was Euch dazu einfällt. Deshalb die Bitte, uns
Eure Erfahrungen und Erinnerungen mitzuteilen.
Als Dank schenken wir Euch dafür eine „Forscherkiste“ zum Eigengebrauch.
Sie muss allerdings selber nach Anleitung gebastelt werden. In diese Kiste
können alle Wünsche für das Neue Jahr gepackt werden. Von uns sind
natürlich nur die allerbesten gemeint. Eine etwas andere, eigenwillige
Auslegung des Begriffes „Forscherkiste“ ist mit einem kleinen Wettbewerb
verbunden. Eine „Forscherkiste“ ist doch auch eine Kiste mit Forschern drin.
Deshalb haben wir 70 Forscherköpfe kopiert, zu denen die Namen und das
Forschungsgebiet gefunden werden muss. Ideal für regnerische oder kalte
10
Winterabende. Die Lösungen können von uns angefordert oder abgeholt
werden!!! Als Preis setzen wir Essen und gemütliches Beisammensein aus.
Viel Forscherdrang und Forscherglück wünschen
Gerd Oberdorfer und Familie
Forscherköpfe
11
Bild Name
Forschungsgebiet
Roald Amundsen
Emil Behring
Carl Benz
Sir Henry Bessemer
Niels Bohr
August Borsig
Robert Bosch
Wernher von Braun
Alfred Brehm
Robert Bunsen
Adolf Butenandt
Marie Curie
Baron George Cuvier
Gottlieb Daimler
Charles Darwin
René Descartes
Rudolf Diesel
Hugo Eckener
Thomas Alva Edison
Paul Ehrlich
Albert Einstein
Leonhard Euler
Wilhelm Filchner
Sigmund Freud
Galileo Galilei
Carl Friedrich Gauss
Johann Wolfgang von Goethe
Ernst Haeckel
Otto Hahn
Sven von Hedin
Werner Heisenberg
Hermann von Helmholtz
Heinrich Hertz
12
Alexander von Humboldt
Hugo Junkers
Johannes Kepler
Robert Koch
Christoph Kolumbus
Nikolaus Kopernikus
Jean-Baptiste de Lamarck
Max von Laue
Gottfried Wilhelm Leibnitz
Justus von Liebig
Otto Lilienthal
Carl von Linné
David Livingstone
Fernâo Magellan
Lise Meitner
Abt Gregor Mendel
Fridtjof Nansen
Sir Isaac Newton
Alfred Nobel
Hermann Oberth
Blaise Pascal
Louis Pasteur
Auguste Piccard
Max Planck
Knud Rasmussen
Philipp Reis
Bernhard Riemann
Wilhelm Conrad Röntgen
Lord Ernest Rutherford
Ferdinand Sauerbruch
Heinrich Schliemann
Robert Falcon Scott
Ignaz Semmelweis
Werner von Siemens
Nathan Söderblom
James Watt
Carl Zeiss
Graf Ferdinand von Zeppelin
13
Bild Name
Forschungsgebiet
34
35
25
61
66
68
17
69
7
49
57
42
62
50
58
67
70
36
8
51
63
43
26
18
9
27
1
44
64
52
28
37
19
Polarforscher
Medizin
Automobil-Ingenieur
Bergwerk-Ingenieur
Atom-Physik
Eisenbahn-Ingenieur
Automobil-Ingenieur
Raketen-Ingenieur
Zoologie
Chemie
Bio-Chemie
Chemie und Physik
Natur-Zoologie
Auto-Ingenieur
Naturforscher
Philosophie / Mathematik
Motoren-Ingenieur
Luftschiff-Ingenieur
Elektrotechnik
Serumforscher
Physik
Mathematik
Forschungsreisender
Psychoanalyse
Naturforscher
Mathematik/Astronomie
Naturwissenschaft
Naturforscher
Chemiker/Atomforscher
Asienforscher
Physik
Naturforscher
Physik
Roald Amundsen
Emil Behring
Carl Benz
Sir Henry Bessemer
Niels Bohr
August Borsig
Robert Bosch
Wernher von Braun
Alfred Brehm
Robert Bunsen
Adolf Butenandt
Marie Curie
Baron George Cuvier
Gottlieb Daimler
Charles Darwin
René Descartes
Rudolf Diesel
Hugo Eckener
Thomas Alva Edison
Paul Ehrlich
Albert Einstein
Leonhard Euler
Wilhelm Filchner
Sigmund Freud
Galileo Galilei
Carl Friedrich Gauss
Johann Wolfgang von Goethe
Ernst Haeckel
Otto Hahn
Sven von Hedin
Werner Heisenberg
Hermann von Helmholtz
Heinrich Hertz
14
2
10
11
53
29
59
12
3
54
30
45
60
38
20
13
21
46
39
55
47
40
4
31
22
14
48
56
41
15
23
65
5
32
24
33
6
16
Alexander von Humboldt
Hugo Junkers
Johannes Kepler
Robert Koch
Christoph Kolumbus
Nikolaus Kopernikus
Jean-Baptiste de Lamarck
Gottfried Wilhelm Leibnitz
Justus von Liebig
Otto Lilienthal
Carl von Linné
David Livingstone
Fernâo Magellan
Lise Meitner
Abt Gregor Mendel
Fridtjof Nansen
Sir Isaac Newton
Alfred Nobel
Hermann Oberth
Blaise Pascal
Louis Pasteur
Auguste Piccard
Max Planck
Knud Rasmussen
Philipp Reis
Bernhard Riemann
Wilhelm Conrad Röntgen
Lord Ernest Rutherford
Ferdinand Sauerbruch
Heinrich Schliemann
Robert Falcon Scott
Ignaz Semmelweis
Werner von Siemens
Nathan Söderblom
James Watt
Carl Zeiss
Graf Ferdinand von Zeppelin
Naturforscher
Motoren-Wärmetechnik
Naturforscher
Medizin
Entdecker
Naturforscher
Naturforscher
Mathematik, Philosophie
Chemie
Flug-Ingenieur
Naturforscher
Afrikaforscher
Entdecker
Physik
Vererbungsforscher
Polarforscher
Physik, Mathematik
Chemiker
Raketen-Ingenieur
Mathematik
Chemie, Biologie
Physik
Physik
Polarforscher
Physik
Mathematik
Physik
Physik
Medizin
Archäologie
Polarforscher
Medizin
Elektrotechnik
Religionsforscher
Maschineningenieur
Ingenieur/Feinmechanik
Luftschiff-Ingenieur
15
Wir basteln uns `ne „Forscherkiste“!
Alle Forscherköpfe fein säuberlich ausschneiden und einzeln in die Kiste werfen.
Fertig ist die „Forscherkiste“.
Aus gegebenem Anlass können die Forscherköpfe auch durch unsere vielen guten
Wünsche für das Neue Jahr ersetzt werden, wahrscheinlich haben aber nicht alle Platz
in der kleinen Kiste!
WE WISH YOU A HAPPY NEW YEAR!
16
Auswertung der Antworten:
Vorbemerkung: Weitaus der grösste Teil schrieb ganz persönliche Erlebnisse und
Erfahrungen, die entweder nicht naturwissenschaftlichen Charakter haben oder aus
anderen Gründen für das Projekt nicht tauglich sind. Es stellte sich heraus, dass
früher (gemeint sind die Jahre vor 68!) ganz andere Experimente möglich waren. Die
Kinder wuchsen damals eben viel freier im Sinne von unbeaufsichtigt auf. Weniger
Einengung, weniger Vorschriften, aber auch weniger Sicherheitsdenken ermöglichten
Experimente, die aus heutiger Sicht grausamer (mit Tieren) oder gefährlicher (Wald,
Material) waren. Eindrucksvoll zeigt dies der folgende Text:
„....Als Kinder sassen wir in Autos ohne Sicherheitsgurten und ohne Airbags. Unsere
Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium. Die
Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie
die Flasche mit Bleichmittel. Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für
unsere Fingerchen. Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser
aus Wasserhähnen und aus Brunnen. Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und
entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen
vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar. Wir verliessen
morgens das Haus zum Spielen. Wie blieben den ganzen Tag weg und mussten erst
zu Hause sein, wenn die Strassenlaternen angingen. Niemand wusste, wo wir waren
und hatten nicht einmal ein Handy dabei. Wir haben uns geschnitten, brachen
Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle.
Niemand hatte Schuld ausser wir selber. Keine fragte nach „Aufsichtspflicht“. Wir
kämpften und schlugen einander manchmal bunt und blau. Damit mussten wir leben,
denn es interessierte die Erwachsenen nicht. Wir assen Kekse, Brot mit dick Butter
und wurden trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer
Flasche und niemand starb an den Folgen. Wir hatten keine Playstation, Videospiele,
64 Fernsehkanäle, eigene Fernseher, Computer, Internet mit Chat-Rooms. Wir hatten
nur Freunde. Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Strasse. Oder wir
marschierten einfach zu denen heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar
nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer
Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns. Wir dachten uns Spiele aus mit
Holzstöcken und Steinen. Ausserdem assen wir Würmer. Und die Prophezeiungen
trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit
den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus. Beim Strassenfussball
durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit
Enttäuschungen klar zu kommen. Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere.
Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu
emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung. Unsere
Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner konnte sich
verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstossen hatte, hauten ihn die
Eltern nicht aus dem Schlamassel heraus. Ganz im Gegenteil! Sie waren der gleichen
17
Meinung wie die Polizei! Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung.
Mit alldem wussten wir umzugehen. Du gehörst auch dazu! Herzlichen
Glückwunsch!
Der Initiant der „Forscherkiste“ schrieb zum Thema:
„Was mich damals selber faszinierte, was meine Kinder und Grosskinder
interessiert(e) und was ich deshalb allen Kindern gönnen möchte – zum Erleben,
Sehen, Verstehen, Handeln....
- Tannensamen keimen und die Pflanze wachsen sehen
- Samen sammeln: erkennen und benennen können
- Kartoffeln stecken und ernten
- Lebensmittel konservieren (Birnen dörren, Pilze und Apfelschnitze trocknen,
Kirschen einmachen, Erdbeer-Konfitüre machen)
- Rahm, Butter und Käse herstellen
- Mehl mahlen und Brot backen
- An der Türfalle, am Schraubschlüssel, am Brecheisen, am Schraubenzieher, am
Zappie die Hebelgesetze erfahren lernen
- Mit der Umlenkrolle, dem einfachen, dem doppelten und dem
Mehrfachflaschenzug hantieren, Kräfte messen und Lasten bewegen
- mit Wasserwaage und Senkblei verstehen, was „im Blei sii“ und „Schwerkraft“
heisst und bedeutet
- mit dem Wasser spielen, mit einem Schlauch und ohne Motor Wasser „in die
Höhe ziehen“ lernen, (schlüchle, Saugheber), eine Nadel schwimmen und
versinken lassen, Wasserwaage und Seespiegel, Gesetzmässigkeiten von Auftrieb
und Dichte erkunden
- Wasser verdampfen, verdunsten und kondensieren wie im Wasserkreislauf der
Natur
- Schnee schmelzen und mit Kälte und Wärme Flaschen sprengen
- Mit der Luft und dem Wind spielen: Watte blasen, Drachen bauen und steigen
lassen, Drehschlange auf dem Ofen, Flieger aus Papier und Balsaholz bauen,
Ballon-„Rückstossmotor“, Heissluftballon
- Was Thermoskrug, Stubenfenster, Hauswand und Skianzug gemeinsam haben
- Das Wetter beobachten, Geräte herstellen, messen, Daten festhalten und darstellen
- Froschlaich bei der Entwicklung zusehen können, über die Kaulquappen bis zum
Frosch (oder Molch)
- Eine Raupe beim Verpuppen und den Schmetterling beim Schlüpfen beobachten
- Ostereier oder Bibeli, das ist hier die Frage
- Mit einem Zirkel Kreise und Figuren darstellen können und einen Kreis in der
Landschaft ziehen dürfen
- Sonne und Schatten im Tageslauf beobachten und verstehen lernen (Sonnenuhr
und/oder Schattenwurf eines Baumes)
- Sonne und Schatten im Jahrelauf beobachten und verstehen (Sonnenaufgänge und
–untergänge, Wintersonnen-, Sommersonnenwende, Sonnenstände am Haus)
- Mondphasen kennen und verstehen
- Die Bestäubung von Blüten beobachten, „verstehen“ und das Wachstum begleiten
18
- Mit einem Brennglas ein Feuer anzünden und mit verschiedenen Linsen
experimentieren
- Mit Spiegeln Licht umlenken, um Leute zu necken und selber zu staunen über die
Möglichkeiten der Spiegelungen
- Die Taschenlampe und die Batterien „verstehen“ und „reparieren“ können
- Den einfachen Stromkreis aufbauen und Lampen zum Leuchten und Radio zum
Laufen bringen
- Mit Magneten hantieren, Magnete herstellen und anwenden
- Kompass verstehen und anwenden können
- Elektromagnet bauen und einsetzen
- Was haben Dynamo und Elektrizitätswerke miteinander zu tun?
- Telegrafieren mit dem Morsealphabet und selbstgebauten Teilen
- Mit der Reibungselektrizität „zaubern“
- Wasser „in die Bestandteile“ zerlegen und mit den Gasen experimentieren
- Kohlendioxydgas gewinnen und die Wirkung erleben
- Steine sammeln und untersuchen (Versteinerung) und etwas von den Dinosauriern
erfahren
- Wie funktioniert die Velo-Übersetzung?
- Den Sternenhimmel betrachten und etwas von den Dimensionen hören
- Unter der Stereolupe Boden- und Wasserkleinlebewesen beobachten können
 wenn dann auch noch das richtige Material zur Hand ist
 wenn gute Anleitungen greifbar sind
 wenn weiterführende Lektüre vorhanden ist
 wenn Erwachsene Hilfestellung geben können, Fragen beantworten
 wenn auch noch ein Teil des Schulunterrichts auf die Thematik ausgerichtet ist
 wenn „trotzdem“ und auch noch mit hoher Qualität und Effizienz gelehrt/gelernt
wird......
Ideal wäre es natürlich, wenn verschiedene Themen in der Familie zum Thema gemacht werden könnten, z.B. alles, was
mit Haushalt, Essen, Trinken, Kleiden usw. zu tun hat.
.........dann würde kaum mehr ein Kind das sagen, was kürzlich ein Mädchen zu seiner
Mutter sagte (sagen musste!) als es von der Schule heim kam:
„Du Mamme. Ha jetz I scho vill Zit versauet!“
Auf die Frage der Mutter, wie sie auf so etwas komme, kam die Antwort: „Jetz bin I
scho zwä Johr in Chindergarte ond jetz gang I scho bald zwä Johr i d’Schuel. Was
hett I i dere Zit alls chönne tue!“
A propos: Das Mädchen beschäftigten in dieser Zeit sehr viele interessante Fragen,
wie beispielsweise:
„Warum ist es denn in den Bergen oben kälter als hier unten? Man ist doch dort näher
an der Sonne.“
Oder: „Warum ist denn der Schnee so weiss? Er kommt doch aus ganz dreckigschwarzen Wolken.“
19
Oder: „ Warum steigen im Mineralwasser die Bläschen in die Höhe? Die
Seifenblasen fallen doch auf den Boden.“
Oder: „Woher nimmt die Sonne die Kraft oder den Strom, dass sie immer wieder so
warm und hell geben kann?“ (FB)
Über Grunderfahrungen im weitesten Sinn sprachen sich meine Kursteilnehmerinnen
und –teilnehmer an den Schweizerischen Lehrerfortbildungskursen 2003 in La
Chaux-de Fonds aus:
Grunderfahrungen sind für mich:
- sein engeres „Lebens-Revier“ abstecken
- sich „Zu Hause – fühlen“ lernen
- Bewegungsdrang ausleben können
- sich mit möglichst vielen Sinnen orientieren lernen – was ist wo?
- sich in einer Umgebung „heimisch“ und sicher fühlen
- Toleranz erleben für seine Schwächen
- Selbstbewusstsein aufbauen können
- Frei Zeit haben dürfen – nicht organisierte Freiräume
- geregelte Abläufe kennen lernen z.B. mit Essenszeiten
- Kochen lernen
- am Morgen früh im See fischen – den Fisch töten, ausnehmen, braten, essen
- Schwimmen im See
- Rennen, Laufen im Wald, einen Berg ersteigen (PS)
Grunderfahrungen sind für mich:
- grobmotorisch: schaukeln, balancieren, klettern, den eigenen Körper wahrnehmen,
was kann ich, was geschieht, wenn ich....
- Elemente: Spiele, Experimente mit Feuer, Wasser, Luft, Erde
- Grundgesetze erleben wie Schwerkraft, Magnetismus etc.
- Illusionen, Phänomene, staunen lernen
- Begriffsbildung: mehr – weniger, voll – leer, oben – unten durch Erleben,
Erfahren, durch eigene Handlung verändern
- Spiele: Gummitwist, Ballspiele, Hüpfspiele
- Die Erziehpersonen miteinbeziehen, miterleben lassen
- Spiel- und Experimentier-Raum schaffen – immer (oft) zugänglich
- Die Fülle der Angebote soll nicht zu gross sein, portionenweise
- Grundsätzlich: Das Material ansprechend, gesichert (Unfallgefahr) bereit stellen
und das Kind selber ausprobieren und erleben lassen. Eigene Erfahrung machen,
Dinge erleben. (TU)
Grunderfahrungen sind für mich:
- Sternenhimmel, Sternbilder, Milchstrasse
- Wie man ein Feuer macht – Was brennt?
- Welche Materialien schwimmen?
- Pflanzversuche
- Fremdes Essen, unbekanntes Essen probieren
20
-
Bach stauen, ein Wasserrad bauen
ein Heimtier pflegen
Entwicklung von Frosch, Schmetterling beobachten
Paläontologie, Versteinerungen suchen
Geschichte: Zeit, Vergangenheit erleben
Farben mischen
Mechanik: Wecker auseinandernehmen
Handwerk erleben: Schmied, Schreiner, Bauer
selber kochen (TF)
Grunderfahrungen sind für mich:
Die Kinder sollten, wenn möglich immer wieder die Möglichkeit haben mit den
Elementen Erde, Wasser, Luft, ev. Feuer in Kontakt zu kommen.
Sandkasten auf dem Pausenplatz! Wird in meiner Schule sehr genutzt, es geht über
Burgen bauen, Löcher graben, Berge aufschütten, Gärten anlegen, Mini-Biotope
machen mit Plastik und Wasser bis zu Küchlein backen. Toll ist, dass die Kinder mit
wenig Werkzeug und mit viel Eigeninitiative ans Werk gehen.
Ausflüge an Bächlein, auch hier haben die Kinder tausende Ideen: z.B. Baden,
stauen, Wassertiere fangen, von Stein zu Stein balancieren, Steine werfen, schiefern,
Mutproben: ins kalte Wasser rein gehen.
Die Möglichkeit mindest einmal auf einem Bauernhof zu sein, Tiere füttern, Eier
einsammeln, ausmisten, Äpfel lesen, etwas anpflanzen!
Die Möglichkeit mehrmals jährlich in den Wald zu gehen, verweilen zu können,
herum streifen zu können, Kunstwerke herzustellen. Dieser direkte Kontakt zum
Element empfinde ich wichtiger als bereits gekaufte oder zum Teil auch selbst
hergestellte Spiele. Es ist toll, wenn es das hat, aber noch wichtiger erscheint mir die
Tatsache, dass die Elemente in unmittelbarer Nähe in „Reinform“ vorkommen oder
kombiniert (z.B. Wasser und Erde etc.) und dass die Kinder das erleben und erproben
können. Man beobachte die Kinder! (RG)
Grunderfahrungen sind für mich:
- Mit dem Fahrrad fahren können. Ich kenne solche Personen, die das nicht können.
Eine wichtige, obwohl nicht angenehme Erfahrung: z.B. wenn man vom Fahrrad
stürzt, runterfällt und das Knie oder der Ellbogen blutet – keine Tragödie
eigentlich, nach ein paar Tagen ist es wieder geheilt.
- Wenigstens einen Stil schwimmen können. Es wäre super, wenn jeder wenigstens
einmal im Leben ans Meer fahren könnte. Die Geräusche, die das Wasser
verursacht sind phänomenal und ganz anders am frühen Morgen, wenn das
Wasser still ist und dabei beobachtet man den Sonnenaufgang oder wenn der
Sturm kommt und die grossen Wellen den Strand eroberten und zerstören. Das
sind unvergessliche Erlebnisse.
- Ein wunderschönes Gefühl ist auch, wenn man ins Wasser springt und taucht und
von allen Seiten „umarmt“ wird von frischem Wasser.
- Seilspiele, Schaukeln, Spiele mit dem Ball
- einmal Stricken oder Nähen lernen
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- in den Wald, ins Gebirge gehen und die Natur bewundern, viele verschiedene
Düfte einatmen
- wie macht man ein Lagerfeuer
- ein Zelt aufschlagen können
- Man sollte auch lernen, wie man überleben kann, wenn man den Weg im Wald
verliert.
- Die Kinder oder Jugendlichen sollten auch wissen, was man in die Berge
mitnehmen soll, eil das Wetter sich sehr schnell ändern kann. (VP)
Grunderfahrungen sind für mich:
bis 6/7: viele Sinneserlebnisse, viel in der Natur, Jahreszeiten,
Temperaturunterschiede, Elemente, Feuer, Tiere, Wasser etc. Wenig Vorgefertigtes.
Oft Kontakt mit anderen Kindern. Zuwendung der Eltern: Singen, Gespräche,
Geschichten erzählen, etc.
Im Kindergarten: grosses Angebot an Sand, Steine, Wasser, Schläuche, Trichter,
Waagen, Schachteln, Stoffe, Holz, Werkzeug, Kies etc. Bezugs-Stofftiere, viel
Bewegung.
Ich selbst erinnere mich an intensive Naturerlebnisse abseits der Zivilisation, an
meinen Bären, an Geschichten, an extrem viel Herumstreifen mit anderen Kindern
(ohne Erwachsene), Tier-Begegnungen, viele (ständige) Diskussionen über Politik
etc. am Mittagstisch (positiv). Ganz intensiv: Sternenhimmel.
Erinnerungen aus der Schulzeit: Bruchrechnen mit Wähe eingeführt. Sonst weiss ich
nicht mehr viel, ausser einem Glücksgefühl, wenn ein engagierter Lehrer(in) uns
etwas Neues beibrachte. Unterrichtsform war für mich damals weniger wichtig, die
Lehrperson riss mit. (MG)
Grunderfahrungen sind für mich:
- sich in den Finger geschnitten haben
- eine Ausstellung / Museum besucht haben
- eine Übernachtung im Freien (möglichst im Wald)
- einen Bach gestaut haben
- ein Konzert / eine Oper (live) besucht haben
- ein Tier gestreichelt haben / für ein Tier verantwortlich sein
- in einer Gruppe Gleichaltriger aktiv mitgemacht haben („Bande“)
- eine Höhle besucht haben
- ein Loch gegraben haben, einen Turm gebaut haben
- eine Maschine untersucht / auseinandergenommen / montiert haben
- einen Big Mac verspeist haben (im Europa-Park!) (JH)
Grunderfahrungen sind für mich:
- Spiele mit Naturgegenständen, v.a. Waldmaterialien
- Ballspiele zu zweit oder alleine mit Sprechversen
- Gummitwist, Seilspiele, allein, zu zweit oder in Gruppen
- Schaukeln
- Flechten im Kindergarten
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- Ausmalen
- Fingersprechverse
- Sandspiele (AB)
Aufzählung „unmöglicher“ Experimente, die aus pädagogischen Gründen tabu sind:
Gasexplosion: Eine Person sitzt mit blossem Hinterteil auf einem Tabourettli (Stuhl
mit Loch). Eine andere hält unter dem Stuhl ein brennendes Zündholz knapp
unter das Loch. Wenn ein „Furz“ kommt, entzündet sich das entweichende
Gas. Vorsicht: Das Experiment ist unter Umständen sehr schmerzhaft und kann
zu Verbrennungen führen!!! (FO)
Fliege: Eine Fliege im Wasser ertränken. Mit Salz knapp zudecken. Sie wird sich
wieder „bewegen“. (LvO)
Kaulquappen: In einem kleinen Becken schwimmen lassen. Mit einem Eisenbahn
Trafo (Gleichstrom) an beiden Ende je ein Kabel mit Plus- und Minuspol an
bringen. Langsam die Stromstärke steigern. Die Kaulquappen schwimmen
immer verrückter herum, bis sie kopfvoran in die Wand schwimmen. (GO)
Strom: Knaben (theoretisch geht es auch mit Mädchen) urinieren über einen
geladenen Viehhütedraht. Die Wirkung ist enorm. Man lernt, dass Wasser
Strom leiten kann. (GO)
Zunge: Mit der Zunge an einer gefrorenen Röhre lecken. Die Zunge bleibt kleben!
Man kann sich dabei ein Stück abreissen. (MI)
Auspuff: Töffli eine Weile laufen lassen. Blosse Beine an den Auspuff halten. Der
Auspuff ist heiss! (AS)
Ungeordneter Eingang der naturwissenschaftlichen Experimente, die in der
Forscherkiste aufgenommen werden können:
Flammensprung: Kerze anzünden, löschen. Ein brennendes Zündholz knapp über
den rauchenden Docht halten. Die Kerze wird sich wieder entzünden. (LvO)
Atemtest mit Gänseblümchen: Ein Gänseblümchen, dessen Stiel vorher gequetscht
wird, in ein dünnes Löwenzahnstengelchen stecken. Die Hälfte muss noch
übrigbleiben. Das Blümchen von einer Testperson anhauchen lassen. Den
Gänseblümchenstiel nach oben schieben. Die Blume wird sofort welk. (LvO)
Wasserstrudel: Eine Weinflasche mit Wasser füllen und stoppen, wie lange es geht,
bis das Wasser ausgeleert ist. Zweiter Versuch: Diesmal die Flasche mit der
Öffnung nach unten im Kreis schwingen. Das Wasser läuft viel schneller aus.
(LvO)
Morsen: Zwei Taschenlampen oder zwei Lautsprechern zum morsen nehmen.
Vorher Morsealphabet lernen. (SB)
Veloschneeketten: Schnur, Draht oder Kabel rund um den Pneu gewickelt kann zwar
effektiv sein, verunmöglicht aber das Bremsen, weil die Bremsbacken seitlich
an die Felge drücken. Effiziente Schneeketten können nur als Klammern über
dem Gummi montiert werden, die allerdings fallen sehr schnell ab. (SB)
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Strom: Normales Stromkabel und Stecker richtig zusammenbauen und –stecken.
Strom quelle Eisenbahntrafo (Gleichstrom) oder höchstens Viehhüteapparat.
(SB)
Pfeilbogen: Mehrlagigen Bogen aus verschiedenen Hölzern basteln. Optimale
Spannkraft herausfinden. (SB)
Knoten: Seemannsknoten nach Vorlage knüpfen. (SB)
Fallschirme: Normale Regenschirme nehmen und verschiedene Gewichte an den
Griff hängen. Flugzeit stoppen. Selber Schirme mit Stoff und Schnur basteln.
(SB)
Brückenbau: Seile und Dachlatten stehen zur Verfügung. Aus den Seilen Spann
brücke bauen, aus den Dachlatten mehrschichtige, begehbaren Steg. (SB, GO)
Aschenflug: Seidenpapier in der Form eines Gewölbes anzünden, es fliegt auch aus
gebrannt davon. (SB)
Heissluftballon: Ballonhülle aus Seidenpapier oder optimal aus speziell dünner
Alufolie formen, dünner Draht als Brennkorb, mit Brennspiritus getränkte
Watte anzünden. (SB)
U-Boot: Backpulver in Filmdose geben. Filmdose mit Büroklammern beschweren,
mit der Öffnung nach unten ins Wasser legen. (SB)
Brennglas: Mit einer Lupe auf Holz Zeichnungen brennen. (EOe)
Wärme-Schlange: Spirale aus Papier über einem Heizkörper an einem Faden
aufhängen. Die Spirale dreht sich, weil die gewärmte Luft über dem
Heizkörper aufsteigt. (EOe)
Postkartentrick: Man kann durch eine Postkarte schlüpfen, wenn man sie mehrfach
zusammenlegt und einschneidet. (EOe)
Senkrecht hüpfen: Brett auf zwei Flaschen legen, eine Art Rollbrett. Versuchen,
senkrecht aufhüpfen und wieder landen. Es ist nicht möglich.
Vorsicht! Gefährlich! (EOe)
Wassersäule: Wasser in einem Röhrchen kann mit einem Finger oder mit der Zunge
festgehalten werden. (EOe)
Brennglas: Lupe als Brennglas benutzen. Papier anzünden, Zeichen
in Holz einbrennen. (BS)
Glasharfen: Glasränder mit Wasser befeuchten und mit den Fingerspitzen reiben.
Mit Wasser kann die Tonhöhe variiert werden. (CB)
Klebriges Wasser: Kochtuch über ein gefülltes Wasserglas spannen. Glas umdrehen.
Fast kein Wasser läuft aus. (CB)
Wasser absaugen: Mit einem Schlauch Wasser ansaugen und tiefer legen. Das
Wasser läuft ab. (MI)
Kommunizierende Gefässe: Zwei Gefässe mit einem Schlauch verbinden. Der
Schlauch muss mit Wasser gefüllt sein. Es entsteht ein Druckausgleich. (MI)
Geheimschriften: Mit Zitrone oder Eiweiss Briefe schreiben. Über einer Kerze
lesbar machen. (MI)
Kraftakt: Mit ausgestreckten Armen ein Gewicht halten. Zeit stoppen, wie lange
man das machen kann. Zuerst schätzen! (MI)
Gebogenes Wasser: Einen aufgeblasenen Ballon an einem wollenen Tuch reiben.
Ein Wasserstrahl kann damit abgebogen werden. (SH)
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Springende Männchen: Aus feinem Papier kleine Männchen ausschneiden. Einen
aufgeblasenen Ballon an einem wollenen Tuch reiben. 10 cm über die
Männchen halten. Sie springen hoch. (SH)
Verrückte Ballons: Zwei aufgeblasene Ballons an einem wollenen Tuch reiben. An
Fäden aufhängen. Die Ballone bewegen sich auseinander. Ein Blatt Papier
zieht sie an und lässt sie kleben. (SH)
Klebende Zeitung: Mit einer Hand eine halbe Zeitungsseite an die Wand halten. Mit
einem Bleistift schnell auf und ab fahren. Sie bleibt kleben. (SH)
Flaschengeist: Flasche ganz kalt ausspülen. Ballon über die Öffnung stülpen. Mit
heissen Wasser Flasche abspritzen. Ballon wird aufgeblasen. (SH)
Zerknitterte Flasche: Pet-Flasche mit Schraubverschluss mit sehr heissem Wasser
ausspülen. Flasche in Kühlschrank oder Tiefkühler legen. (SH)
Wasserzauber: Durchsichtige Flasche mit gefärbtem, heissem Wasser füllen. Zweite
Flasche mit kaltem Wasser füllen. Kopfüber auf erste Flasche stellen. Wasser
zirkuliert. (SH)
Popcorn: Maiskörner roh essen und in wenig Öl in einer Pfanne erhitzen.
Restfeuchtigkeit lässt sie explodieren und aufquellen. (CE)
Blechei: Ei öffnet sich von selber, wenn es aus etwa einem Meter Höhe auf den
Boden fallen gelassen wird. (AS)
Keimlinge: Tannensamen, Bohnensamen oder Kartoffeln keimen und die Pflanze
wachsen sehen. (FB)
Konservation: Lebensmittel dörren, trocknen, einmachen, verdicken. Birnen, Pilze,
Apfelschnitze, Kirschen, Erdbeeren. (FB)
Quellen;
Parawissenschaftliche Mitarbeiter:
FO: Felix Oberholzer, Arzt
LvO: Loretta van Oordt, Erwachsenenbildnerin
SB: Stephan Blumer, Schulinspektor
EOe: Elisabeth Oertle, Hausfrau
AG: Agnes Grünvogel, Pensionierte Lehrerin
BS: Barbara Schreyer, Schülerin
CB: Conny Brunner, Kursleiterin
MI: Martin Inauen, Primarlehrer
SH: Silvia Hauser, Primarlehrerin
CE: Christa Ebneter, Hausfrau, Hauswirtschaftslehrerin
AS: Alexa Schiess, Primarlehrerin
FB: Ferdi Bischofberger, Pensionist, Alt-Schulinspektor
PS: Peter Schwerzmann, Sekundarlehrer
TU: Tanja Ulrich, Primarlehrerin
TF : Trudy Fretz, Primarlehrerin
RG: Regula Glauser, Primarlehrerin
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VP: Veronika Pfister, Primarlehrerin
MG: Markus Germann, Primarlehrer
JH: Jürg Haupt, Primarlehrer
AB: Amanda Bügler
Warum-Fragen
WARUM???
Warum - die Lieblingsfrage eines Kindes :-)
Auch manche Erwachsene Kinder nutzen sie gern *s*
Die Grundfrage ist: WARUM??
In diesen hektischen Zeiten ist es schwierig, sich die Zeit zu nehmen um sich
grundlegenden Fragen zu stellen.
WARUM wird einem eine Pizza schneller geliefert als ein Krankenwagen kommt?
WARUM gibt es einen Behindertenparkplatz vor einer Schlittschuhhalle?
WARUM bestellen Menschen einen Double Cheeseburger, eine große Portion
Pommes und eine Cola light?
Außerdem haben Sie sich wohl noch nie gefragt:
WARUM können Frauen keine Wimperntusche auftragen mit geschlossenem Mund?
WARUM ist das Wort "Abkürzung" so lang?
WARUM muss man um WINDOWS zu schließen das Startprogramm benutzen?
WARUM enthält Zitronensaft künstliche Geschmacksstoffe und ist das Produkt für
die Spülmaschine mit echtem Zitronensaft hergestellt worden?
WARUM gibt es kein Katzenfutter mit Mäusegeschmack?
WARUM Hundefutter "mit verbessertem Geschmack": wer hat das getestet?
WARUM werden Nadeln für Euthanasie(=Sterbehilfe) sterilisiert?
Sie kennen sicher jene unverwüstlichen "black boxes" in Flugzeugen. *
WARUM werden die Flugzeuge nicht aus diesem Material hergestellt? Wenn Fliegen
so
sicher ist *
WARUM heißt dann die Ankunftshalle "Terminal"?
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WARUM drückt man fester auf die Tasten der Fernbedienung, wenn die Batterien
fast leer sind?
WARUM waschen wir unsere Handtücher; wird denn nicht angenommen, dass wir
sauber sind, wenn wir uns damit abtrocknen?
WARUM tragen Kamikaze-Piloten einen Helm?
Freuen Analphabeten sich über Buchstabensuppe? Als der Mensch entdeckte,
dass Kühe Milch geben * wonach suchte er da eigentlich?
Wenn im Wörterbuch ein Wort falsch steht * woher weiß man das?
WARUM hat jener Blödmann Noah die beiden Mücken nicht erschlagen?
WARUM laufen Schafe nicht ein bei Regen?
Ich kaufe mir einen neuen Bumerang * wie werde ich den alten los?
WARUM haben Einrichtungen, die 24 Stunden geöffnet haben, überhaupt Schlösser?
WARUM bin ich aus dem Urlaub wieder gekommen?
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Literaturliste:
Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus: „Grundausstattung der
Sammlung“
Elschenbroich Donata: „Weltwissen der Siebenjährigen“
Fischli/Weiss: „Der Lauf der Dinge“ Film
Kükelhaus Hugo: „Entfaltung der Sinne“
Oberdorfer/Nezel: Das Springende Ei
Oberdorfer/Technorama: Phänomenale-Math-Magie
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Zeitplan:
2003
ab März
Juni
September
Dezember
2004
Januar
Februar
ab April
Juni
Sommer
Herbst/Winter
2005
Frühling
Planung
Bau Prototyp
Grundlagenforschung / Literatur
Fragebogenaktion Start
Ausschreibung / Einladung Partner
Fortsetzung Fragebogenaktion
Auswertung Fragebogen
Endbau Prototyp
Präsentation und Abschluss der BBSS-Arbeit
Einsatz
Prototyp
an
den
Lehrerfortbildungskursen in Winterthur
Auswertung 1. Einsatz Prototyp
Schweizerischen
Ausbau / Korrekturen
Praxis - Einsatz
Budget / Finanzierung:
Grundlagenforschung / Fragebogenaktion
Kauf Anhänger (Occasion)
Einbau Material
Experimente / Material
Versicherung / Unterhalt Anhänger
Total Kosten Prototyp
1000
4000
3000
5000
2000
Fr. 15‘000.-
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