als Worddokument

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Einleitung
Tina Tippmann, TU Chemnitz, LAGym Eng/Frz
Quelle:http://www.tu-chemnitz.de/~tina/Studium/Romanistik/Neologismen/Neologismen.html
1. Einleitung
Was ist Sprache? Beim Versuch einer Definition stößt man auf viele
verschiedene Ansätze, die jedoch alle eine Gemeinsamkeit
aufweisen, indem sie feststellen, dass ein wesentlicher Bestandteil
von Sprache deren ständiger Zuwachs an neuen Wörtern ist.
Sprache ist produktiv (productive, creative, open), d.h. zu jedem
denkbaren Thema kann neue Information jederzeit ver- und
entschlüsselt werden. So werden in jeder Sprache laufend neue
Beziehungen 'erfunden' (z.B. infotainment, eine Mischung aus
information und entertainment), aber wenn man sich dabei an die
Regeln der Wortbildung hält, kann sie auch der Hörer entschlüsseln,
der sie noch nie gehört hat.1
Auch Wilhelm von Humboldt, sicher ein wichtiger Vertreter der
Sprachwissenschaft nicht nur des 19. Jahrhunderts, betrachtet die
Sprache
als
einen
andauernden
schöpferische
Kraft,
"lebendiges
Prozess,
Wirken",
als
"die
dynamisch
sich
ewig
wiederholende Arbeit des Geistes", die sich im Sprechen ständig
selbst (neu) schafft.2 Er prägte die Begiffe Ergon und Energia und
unterteilt Sprache damit in einen statischen und einen dynamischen
Teil. Auf lexikalischer Ebene findet das kreative Potential, welches
Humboldt als Ursprung der Sprache sieht, seinen Ausdruck im
Neologismus. Seit der Prägung dieses Begriffes hat die Pro- und
Contra – Diskussion sprachlichen Innovationen gegenüber nicht
aufgehört zu existieren. Während die einen ein "délire néologique
intermédiaire entre la perversion et la névrose"3 beklagen, stellen
andere den Neologismus als "oxygène du vocabulaire" dar.4
Auch die vorliegende Arbeit möchte den Forschungsgegenstand
Neologismus untersuchen. Dabei sollen neben einer einführenden
Darstellung der Wortgeschichte und einem Definitionsversuch auch
eine Neologismenklassifizierung mit Beispielen der 90er Jahre
gegeben und Kriterien zur Akzeptanz französischer Neologismen
untersucht werden.
1
Korte/Müller/Schmied (1997), S.7
Helfrich (1993), S.1
3 Helfrich (1993), S. 2
4 ibid.
2
1
Neologie und Neologismus
Neologie und Neologismus : Wortgeschichte und der Versuch
Versuch einer Definition
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde der Begriff
Neologismus aus dem Französischen entlehnt. Die Haltung neuen
Wörtern gegenüber war im Allgemeinen sehr negativ und eine
traditionalistisch-konservative und sprachpuristische Haltung lehnte
jegliche sprachliche Innovation strikt ab.
Das vorliegende Kapitel wird untersuchen, inwieweit sich diese
pejorative Haltung gewandelt hat und wie man heutzutage
Neologismus definieren kann.
2.1. Neologismen als Ausdruck sprachlicher Dynamik und
traditionellem Konfliktpotential
In seiner Ausgabe von 1993 erklärt "Le Nouveau Petit Robert",
dass der Terminus Néologisme erstmals 1735 aufgetaucht ist. Das
Wort selbst war eine Neuschöpfung der mittleren ersten Hälfte des
18. Jahrhunderts und es handelt sich dabei um eine neoklassische
Lehnwortbildung,
zusammengesetzt
aus
den
griechischen
Komponenten [neos] "neu" und [logos] "Wort, Lehre".5
Eine umfangreiche neue Wortfamilie, die ebenfalls aus dem 18.
Jahrhundert stammt, lässt auf einen großen Benennungsbedarf im
Französischen schließen. So findet man als neue Einträge im
Wörterbuch néologique / neologisch, néologie / Neologie,
néologue/ Neologe, néologiste / Neologist.6
Entgegen dieser Entwicklung und der Verankerung im Wörterbuch
entstand bereits im 16. Jahrhundert ein Spannungsfeld um das
Pro und Contra in der Einstellung sprachlichen Innovationen
gegenüber.7 In jenem Jahrhundert gab es Befürworter, die sich für
Entlehnungen aus dem Lateinischen und Italienischen, aber auch
5
Kinne (1998), S. 68
ibid.
7 ibid.
6
2
Neologie und Neologismus
aus
allen
sozialen,
fachsprachlichen
und
geographischen
Registern und Untervarietäten aussprachen. Dem entgegen
standen Normierer, die gegen eine "exzessive" Form der
Bereicherung waren.8
Im 17. Jahrhundert herrschte eine derart puristische Einstellung
gegenüber der sprachlichen Neuschöpfung vor, dass jegliche
Neuaufnahme von modernen Wörtern abgelehnt wurde.
9
Dies
stellte nach damaliger Sicht nicht nur ein Zeichen sprachlichen,
sondern auch eines generellen Verfalls nationaler und kultureller
Werte dar.10
Die Aufklärung des 18. Jahrhunderts zeigt sowohl Anhänger, z.B.
Du Marsais, als auch Gegner, wie z.B. Desfontaines. Jener
veröffentlichte 1726 ein "Dictionnaire néologique à l'usage des
beaux du siècle", in dem er die aus seiner Sicht verruchten
neumodischen Wörter und Wortwendungen auflistet, um sich
anschließend über sie lustig zu machen und sie höhnischer Kritik zu
unterziehen.11
Von
Alletz
und
Mercier
folgen
1770
bzw.
1801
seriöse
Neologismenwörterbücher, die die Tradition der französischen
Neologismenlexikographie eröffnen.12
Außerdem prägt das 18. Jahrhundert den neuen Begriff néologie,
der seit 1759 als neutrales Pendant zu dem eher pejorativ
angehauchten néologisme verwendet wird.
Néologie se prend toujours en bonne part, et Néologisme en
mauvais, il y a entre ces deux mots, la même différence qu'entre
religion et fanatisme, philosophie et philosophisme. 13
Beide
Begriffe
sind
erstmals
in
dieser
Konnotation
im
Akademiewörterbuch von 1762 aufgenommen - néologie als
berechtigte und notwendige sprachliche Neuerung, néologisme als
8
Helfrich (1993), S. 4
ibid.
10 Kinne (1998), S. 68
11 ibid.
12 ibid.
9
3
Neologie und Neologismus
deren ausufernder Mißbrauch.14 In seiner Ausgabe von 1868
definiert Le Dictionnaire Universel de la Langue Française von
Bescherelle "la néologie est un art, le néologisme en est l'abus".15
Trotz des Bewusstseins, dass sprachliche Dynamik in der Natur der
Sprache selbst liegt und dass es keinen sprachlichen Stillstand gibt,
herrscht in der Einschätzung des 19. und 20. Jahrhundert die
Tendenz vor, Neubildungen nur eine eingeschränkte Notwendigkeit
im Bereich der Terminologie zuzugestehen, sie ansonsten aber als
néologismes im negativen Sinn abzuwerten bzw. sie als Bedrohung
zu empfinden.16
Heute stehen beide Begriffe nebeneinander, der Bedeutungsradius
von néologie ist allerdings weiter gefasst als der von néologisme.
Néologie représente le processus de la création lexicale inhérente
au système linguistique et au développement de la société. [...]
Néologisme désigne les produits de ce processus. 17
Noch
immer
weist
der
Neologismus
jedoch
ein
enormes
Konfliktpotential auf, das mit der Diskussion über die Verwendung
und Eindeutschung von Fremdwörtern hierzulande vergleichbar
ist.18
Der
Einsicht
in
das
Bedürfnis
nach
lexikalischem
enrichissement stehen nach wie vor sprachlicher Purismus und
sprachnormierende Bestrebungen gegenüber.19
2.2. Néologie und néologisme – verschiedene Definitionsansätze
Bei der Beschäftigung mit Neologismen wird Sprache gleichzeitig
synchronisch und im Werden beobachtet – die Saussuresche
Dialektik
von
Synchronie
und
Diachronie
scheint
in
der
Neologismusproblematik aufgehoben.20
Nimmt man zunächst das einsprachige französische Wörterbuch
"Le Nouveau Petit Robert" von 1993, so findet man
13
Helfrich (1993), S. 5
ibid.
15 Sabella (1992), S.14
16 Helfrich (1993), S. 5
17 ibid.
18 Kinne (1998), S. 68
19 Helfrich (1993), S. 5
14
4
Neologie und Neologismus
Processus par lesquels le lexique d'une langue s'enrichit, soit par
la dérivation et la composition, soit par emprunts, calques, ou par
tout autre moyen (sigles, acronymes...)
als Definition für néologie, stammend aus dem 20. Jahrhundert.
Dem entgegen steht die Definition für néologisme als
emploi d'un mot nouveau (soit crée, soit obtenu par dérivation,
composition, troncation, siglaison, emprunt, etc.. néologisme de
forme) ou emlpoi d'un mot, d'une expression préexistants dans un
sens nouveau (néologisme de sens).
Das
vorliegende
Baumdiagramm
zeigt
die
Einteilung
der
Neologismen in néologisme de forme und néologisme de sens und
die
daraus
resultierenden
Untergruppen
wie
Entlehnung,
Komposita, Akronyme oder auch Kryptonyme, aus der das für das
Französische sehr typische verlan resultiert.21
Neologie
affectant le signifié
éthymologie seconde
affectant le signe
Changement le sens
attraction paronique
sans éléments préexistants
sans éléments préexistants
anomatopée emprunt
dérivation
préfixation suffixation
abréviation
cryptonymie
mots valisses
infixation
interfixation composition
acronymie
siglaison troncation
verlan
largonii
javanais
Darmesteter veröffentlichte in der Frühphase der historischen
Wortbildungsforschung 1877 eine Studie De la création actuelle de
mots nouveaux dans la langue française. Damit veröffentlichte er
einen ersten systematischen und synchronischen Zugriff zum
Neologismus. Er definiert zwei Funktionen: zur Bezeichnung neuer
20
21
Helfrich (1993), S. 7
Arrivé/Gadet/Galmiche (1986), S. 403
5
Neologie und Neologismus
Sachverhalte ("néologismes de choses") und als Neubezeichnung
bereits existierender Sachverhalte ("néologismes d'expression").
Bezüglich der Form unterscheidet er die autochthone Bildung, die
gelehrte Bildung und die Entlehnung.22
In deutscher Literatur findet man folgende Unterscheidung.23
Als Neulexem betrachtet man dabei jede neue lexikalische Einheit
(u.a. Einwortlexem, Phraseologismus, Abkürzung), bei der Form
und Bedeutung neu sind. Je nach Bildungsart können die
Untergruppen Neuschöpfung, Neuprägung bzw. Neubildung und die
Neuentlehnung unterschieden werden.
Eine Neuschöpfung hat keine analogen Wortbildungsmuster und ist
daher sehr selten. Neuprägungen bzw. Neubildungen sind in der
Regel Komposita oder Derivate. Bei Entlehnungen aus anderen
Sprachen spricht man von Neuentlehnungen.
Eine Neubedeutung stellt jede neue Bedeutung dar, die einer
bereits vorhandenen mono- oder polysemen lexikalischen Einheit
hinzugefügt wird, in dem Falle eine Bedeutungserweiterung. 24 Diese
Neubedeutungen können auch auf fremdsprachliche Einflüsse
zurückgehen, vgl. die heftig diskutierten Anglizismen.
Der Neologismus ist also eine neue lexikalische Einheit in ihrer
Gesamtheit aus Form und Bedeutung (Neulexem) oder eine neue
(zum Vorhandenen hinzukommende) Bedeutung einer etablierten
Einheit (Neubedeutung). Die zu durchlaufenden Phasen vom
Entstehen zur Akzeptanz sollen in Kapitel 4 untersucht werden.
22
Helfrich (1993), S. 7
Teubert (1998), S. 86
24 Kinne (1998), S. 68
23
6
Neologismenklassifizierung
3. Neologismenklassifizierung
Das vorliegende Kapitel will versuchen, die aufgekommenen und
teilweise schon akzeptierten Neologismen der neunziger Jahre zu
klassifizieren. Die Punkte 3.1. bis 3.5. beziehen sich dabei auf die
Neologismenklassifizierung, die von Guilbert25 zugrunde gelegt
wird. Neben diesen fünf Kategorien26 gibt es jedoch noch weitere
Formen der Wortneubildung, die ab dem Punkt 3.6. näher
betrachtet werden.
Im fortlaufenden Text sollen nicht mehr als fünf Beispiele gegeben
werden, weitere finden sich im Anhang ab Seite 19.
3.1. Lehnübersetzungen
Bei der Lehnübersetzung handelt es sich um eine Neubildung, bei
der die semantischen Bestandteile des fremden Ausdrucks durch
mehr oder weniger genaue französische Entsprechungen übersetzt
werden. Der semantische Gehalt des ursprünglichen Äquivalents
wird nicht beeinflusst27.
Beispiele hierfür kommen in den neunziger Jahren vor allem aus
dem
Bereich
des
Computers
und
sind
demzufolge
fast
ausschließlich Anglizismen, wie disque compact für compact disc
oder auch en ligne für online28 zeigen. Aus dem Bereich des
Internet
finden
sich
Uniform
Resource
Locator29
für
das
gleichnamige englische Äquivalent, welches l'adresse d'un site
Internet30, sich zusammensetzend aus dem Protokoll, dem DomainNamen und dem Verzeichnis mit Dateinamen, bezeichnet. Ein
anderes
Beispiel
wäre
webcam31
25
für
den
gleichnamigen
Louis Guilbert veröffentlichte 1973 "Théorie du néologisme" im "Cahier de
l'association internationale des études françaises" vgl. Sabella (1992), S. 21
26 http://www.nineties.com/zongo/francoph/franc003.html
27 ibid.
28 ibid.
29 Fouquet (2000), S. 2038
30 ibid.
31 ibid.
7
Neologismenklassifizierung
Anglizismus, der eine petite caméra transmettant des images sur
Internet32 meint.
Ein Beispiel für eine deutsche Lehnübersetzung ist être schlag für
être drogué, was tatsächlich von dem deutschen Wort schlagen
kommt und wohl im Sinne von geschlagen steht.33
3.2. Kreative Neuprägung
Bei der kreativen Neubildung wird der semantische Inhalt mit mehr
oder weniger originellen Erfindungen aus autochthonem, also schon
vorhandenem, Wortmaterial ersetzt. Dies hat den Vorteil, dass der
semantische Gehalt von den Benutzern in einer Eins-zu-EinsEntsprechung zum Äquivalent korreliert werden kann. Die bereits
bestehende semantische Konnotation beeinträchtigt also das
Verständnis des Terminus nicht. Besonders bei Anglizismen, die
das alltägliche Gebrauchsleben bezeichnen, werden kreative
Neubildungen
verwendet.34
Populärstes
Beispiel
hierfür
ist
sicherlich ordinateur, da hier die Ausmerzung des englischen
computer erfolgreich gelungen ist.
Andere Beispiele wären matériel für hardware, logiciel für software,
volant für badminton oder auch écrasement für crash35.
Es kann natürlich auch vorkommen, dass sich bereits vorhandene
Bedeutungen ändern, wie das Beispiel P.E.D. – pays en
développement -, die neue Bezeichnung für das frühere pays sousdéveloppés, zeigt.
3.3. Französisierung
Diese Kategorie bezeichnet Neologismen fremder Herkunft, die
nach französischen Wortbildungsmustern neu formiert werden und
in die französische Sprache eingehen36.
32
Fouquet (2000), S. 2038
Merle (1999)
34 http://www.nineties.com/zongo/francoph/franc003.html
35 Fouquet (2000), S. 2039
36 http://www.nineties.com/zongo/francoph/franc003.html
33
8
Neologismenklassifizierung
Hierfür gibt es unzählige Beispiele, da es eine recht typische Art
und Weise der Franzosen ist, sich gegen Wörter fremder Herkunft in
ihrer ursprünglichen Form zu verwehren, sie aber trotzdem zu
benutzen – à la française jedoch, und wenn man schon das Wort an
sich so belässt, wird es zumindest französisch prononciert. Auch
hierbei haben Anglizismen wiederum den größten Anteil: scanneur
(auch scanograph) für scanner, marchandisage für merchandising
oder auch dopage für doping. An der Schwelle zum neuen
Jahrtausend und dem damit verbundenen Computerproblem der
Datumsumstellung war auch bogue für den englischen bug37, in der
EDV ein Programmierfehler, in aller Munde.
Beispiele für eine ausschließliche Änderung der Aussprache sind
e-business oder e-commerce, Synonyme für den Handel via
Internet.
3.4. Bedeutungserweiterung bereits vorhandener französischer
Lexeme
Für Außenstehende mag diese Variante der Eingliederung neuer
Wörter als besonders unnütz und unglücklich gewählt erscheinen.
Sachverhalte
des
modernen
Lebens
werden
mit
bereits
vorhandenen Wörtern besetzt38. In Abgrenzung zu den kreativen
Neubildungen beinhalten die bereits vorhandenen Wörter in diesem
Beispiel bereits eine solche Fülle an semantischem Material, dass
es
ohne
den
entsprechenden
Kontext
zwangsläufig
zu
Missverständnissen kommen muss: Le retour de Monica Seles lässt
beispielsweise offen, ob sich die Tennisspielerin auf dem Rückflug
befindet, ihr Comeback feiert oder einen bemerkenswerten Return
hat39. Die semantische Verdichtung macht eine Präzisierung
notwendig und spricht damit entschieden gegen das Prinzip der
Sprachökonomie,
was
Missverständnisse
semantische Inhalte zu vermeiden sucht.
37
38
alle Beispiele: Fouquet (2000), S. 2039f.
http://www.nineties.com/zongo/francoph/franc003.html
9
durch
zu
dichte
Neologismenklassifizierung
Oft ist die Vermeidung von Anglizismen nachzuvollziehen, wie z.B.
bidonville für slum oder auch commandataire für sponsor, da hier in
beiden Fällen das gleiche semantische Feld vorliegt 40. In vielen
anderen
Beispielen
jedoch
lässt
sich
kein
kommunikationstechnischer Grund41 erkennen und ein grober
Verstoß
gegen
das
schon
angesprochene
Prinzip
der
Sprachökonomie ist ein eindeutiges Plädoyer gegen Beispiele wie
manche à balai für joystick oder palmarès des chansons für hitparade. Im Beispiel baladeur für walkman kommt noch hinzu, dass
es sich bei der englischen Bezeichnung um einen eingetragenen
Markennamen der Firma Sony handelt42. Ein weiteres Beispiel
hierfür ist scotch43 für durchsichtiges Klebeband. Die gestellte
Frage,
ob
man
Markenzeichen
im
Zuge
der
"Anglizismenvertreibung" unterdrücken darf, ist sicher gerechtfertigt.
3.5. Analytische Umschreibungen
Diese
Kategorie
ist
sicher
eine
der
umstrittensten.
Die
Umschreibungen sind oft sehr umständlich und verfälschen sogar
teilweise den semantischen Gehalt des Ursprungswortes. Die
Umständlichkeit zeigt sich in den Beispielen von vélo tout terrain für
mountain bike oder auch location avec option d'achat für leasing,
wo zu der Umschreibung gleich noch eine Abkürzung, nämlich v.t.t.
bzw. L.O.A., mitgeliefert wird. Griffige und semantisch verdichtete wiederum hauptsächlich - Anglizismen werden durch langatmige
französische Entsprechungen ersetzt44. Der Benutzer will das
Original aus den genannten Gründen auch nur schwer oder gar
nicht aufgeben. Ein in den neunziger Jahren aufgekommenes
Beispiel ist M.B.O. für management by out, die französisch korrekte
Beschreibung wäre montage financier assurant la reprise d'une
39
http://www.nineties.com/zongo/francoph/franc003.html
ibid.
41 ibid.
42 ibid.
43 Merle (1999)
44 ibid.
40
10
Neologismenklassifizierung
société par ses dirigeants associés à des investisseurs. Bei der
politischen Debatte um Arbeitszeitverkürzungen kam aufgrund der
häufigen Verwendung R.T.T., réduction du temps de travail45, auf.
Natürlich gibt es auch noch andere Formen der Wortneubildung, die
in den folgenden zwei Kapiteln näher beschrieben werden sollen.
3.6. Abkürzungen
Diese Kategorie unterteilt sich in acronymie, siglaison und
troncation, vgl. dazu die Grafik Seite 5 der vorliegenden Arbeit.
Während auf erstere nicht näher eingegangen werden soll, muss
dennoch erwähnt werden, dass die troncation, "un procédé
d'abrégement d'un mot polysyllable par suppression d'une ou
plusieurs syllables"46, ein sehr typisches Phänomen für das
Französische darstellt und unzählige Beispiele gefunden werden
könnten: manif für manifestation oder manip für manipulation.47 Eine
Besonderheit innerhalb dieses Phänomens ist die Rückbildung auf
–o: vélo für vélocipiède oder dico für dictionnaire sind schon seit
langem akzeptiert, neuere Beispiele wären clodo für clochard,
wakos für walkman oder vidéo für cassette vidéo.
Neben all diesen genannten Untergruppen gibt es noch die
Verschmelzungen, beispielsweise aéroville für eine Stadt, die sich
um einen Flughafen herum entwickelt.
3.7. Ableitungen
Eine
Derivation
ist
eine
"Wortbildung
mit
Hilfe
eines
Derivationsmorphems"48, ein "gebundenes lexikalisches Morphem"
also, "das als Wortbildungsmittel fungiert, indem sein Antreten an
einen Stamm zu einem neuen Wort führt" 49. Präzisierend muss
noch hinzu gefügt werden, dass es sich dabei um einen Präfix
45
Fouquet (2000), S. 2037
Nouveau Petit Robert (1993)
47 Merle (1999)
48 Herbst / Stoll / Westermayr (1991), S. 70
49 Herbst / Stoll / Westermayr (1991), S. 75
46
11
Neologismenklassifizierung
handelt, wenn das Morphem vorangestellt, und um einen Suffix,
wenn es nachgestellt wird50.
3.7.1. Präfigierung
La préfixation est un procédé consistant à ajouter un ou plusieurs
préfixes à une unité préexistante; radical d'un mot et / ou mot
construit, pour former un dérivé. 'La formation obtenue par préfixation
s'oppose au terme de base par un contenu sémantique différent,
résultant de la relation établie entre les éléments constituants.' 51
Im Gegensatz zur Suffigierung führt das Anfügen eines Präfix nicht
zur Änderung der grammatikalischen Kategorie52.
Derivationspräfixe53 sind u.a. anti- (antimondialisme), après(après-guerre froide54), avant- (avant-guerre, ein Neologismus der
neunziger Jahre existiert nicht), auto- (auto-injecteur, Instrument um
sich selber Spritzen setzen zu können; Militärwesen), contre(contre-site, site Internet créé pour en contrer un autre), dé(démariage als Synonym für divorce), entre- (entre-jeu, Begriff aus
dem Fussball), ex- (ex-superpuissance, politischer Terminus für
eine gewesene Supermacht), hyper- (hyperthermophile als Adjektiv
für Mikroorganismen, die sich erst bei sehr hohen Temperaturen
entwickeln), inter- (interopérable), micro- (microcrédit, ein sehr
niedrig verzinstes Darlehen für die dritte Welt), mini- (minidisque),
multi- (multifonctionalité), non- (non-musulmans, eine Neubildung
in den neunziger Jahren existiert nicht), pré- (prémix, Mischung aus
Soda und Alkohol, die bereits fertig gemischt in Büchsen verkauft
wird), pro- (pro-Saddam, eine Bezeichnung aus dem Golfkrieg 1992
stammt55), quasi- (quasi-certain, Präfix, in dem Fall ein Synonym
für
presque56),
sous-
(sous-vide,
Nahrungsmittel,
die
vakuumverpackt sind), télé- (télétransmettre als Bezeichnung für
die Fernübertragung von Daten57) und ultra- (ultra-orthodoxe58).
50
vgl. Sabella (1992), S. 23
Sabella (1992), S. 23
52 ibid.
53 Sabella (1992), S. 25f.
54 Sabella (1992), S. 35
55 Sabella (1992), S. 47
56 Sabella (1992), S.50
57 ausser 51-53 und 54 alle Beispiele: Fouquet (2000), S. 2031ff.
51
12
Neologismenklassifizierung
Hypra- ist eine Neuerscheinung seit Ende der neunziger Jahre und
im Moment der höchste Superlativ neben méga, giga, supra usw.59
Zur Verwendung eines Bindestriches zwischen Präfix und Stamm
gibt es keine Regel: l'emploi [...] est souvent fantaisiste, le préfixe
peut se joindre [...] au radical ou [...] à l'aide d'un trait d'union.60
3.7.2. Suffigierung
La suffixation est un procédé consistant à ajouter un suffixe après
le radical d'un vocable déjà existant pour constituer un dérivé. [...]
Comme les autres signes linguistiques, le suffixe pris isolément est
arbitraire, mais placé dans la structure dont il est partie intégrante,
il devient apte à traduire une fonction précise. [...] Certains peuvent
s'ajouter à des noms propres comme classificateurs, d'autres
peuvent modifier la catégorie grammaticale du mot de base.61
Derivationssuffixe sind u.a. –age (nommage, Vergeben von Namen
für Internetadressen), –eur / -euse (twirleur/-euse, Kreiselspieler),
–ique (audimatique, den audimat, Messgerät für Einschaltquoten,
betreffend), –isation (judiciarisation, in Gesetzesform bringen), –
iser
(piétonniser,
Erschaffen
einer
Fußgängerzone),
–isme
(antimondialisme), –iste (vocaliste, SängerIn)62.
3.8. Zusammensetzungen
On appelle composition [...], le procédé par lequel on forme une
nouvelle unité lexicale significative, en unissant deux ou plus de
deux mots existant et qui se présentent naturellement séparés.63
Es gibt Komposita aus Gliedern gleicher Wortart [Adjektiv+Adjektiv:
dur-dur für ça va mal oder Nomen+Nomen: talk-show], oder
ungleicher Wortart [Adjektiv+Nomen: mal-développement oder
Nomen+Adjektiv: dos-nu, ein Kleidungsstück mit freiem Rücken]64.
Wie bereits angesprochen, können auch mehr als zwei Wörter
zusammengeführt werden, wie das Beispiel black-blanc-beur65, une
personne d'un mélange intercommunautaire zeigt.
58
Sabella (1992), S. 51
Merle (1999)
60 Sabella (1992), S. 25
61 Sabella (1992), S. 54
62 alle Beispiele: Fouquet (2000), S. 2031ff.
63 Sabella (1992), S. 61
64 Linke / Nussbaumer / Portmann (1996), S. 64; Beispiele in Klammern: Fouquet
(2000), S. 2031ff.
65 Fouquet (2000), S. 2031
59
13
Zur Akzeptanz französischer Neologismen
4. Zur Akzeptanz französischer Neologismen
Sitôt qu'il est né, le néologisme doit se charger d'une valeur sociale
pour répondre à des besoins et à certaines exigences de la
communauté linguistique, s'il n'y répond pas, il ne sera pas diffusé.
C'est le cas de ces hapax et de ces mots qu'on emploie et qu'on
ne peut relever qu'un exemple ou qu'une seule occurrence à une
époque ou dans un corpus donné.66
Ein von Uta Helfrich angebotenes Akzeptanzmodell zeigt die
verschiedenen Kriterien, wonach sich eine Pro- oder ContraEinstellung dem Neologismus gegenüber entscheidet.67
Der Neologismus muss sich also behaupten und durchläuft dabei
verschiedene Phasen:68
In seiner Ur- bzw. Entstehungs-Phase ist jeder Neologismus
zunächst ein Okkasionalismus, vgl. dazu auch die Grafik Seite 5 der
vorliegenden Arbeit. Diese erste Phase zeichnet sich dadurch aus,
dass ein neues Wort in einem bestimmten Abschnitt der
Sprachentwicklung
in
einer
Kommunikationsgemeinschaft
aufkommt, wenn dort ein kommunikatives Bedürfnis vorliegt.
Anschließend kommt es zur Phase der sogenannten Usualisierung,
das heißt der Neologismus breitet sich aus und wird in den
allgemeinsprachlichen
Wortschatz
der
Standardsprache
übernommen.
In
der
nun
folgenden
Akzeptierungs-Phase
wird
die
Neuerscheinung als sprachliche Norm allgemein akzeptiert. Der
66
Sabella (1992), S. 20
Helfrich (1993), S.290
68 Kinne (1998), S. 72
67
14
Zur Akzeptanz französischer Neologismen
Zeitraum
vom
Aufkommen
des
Neologismus
bis
hin
zur
Akzeptierung kann von unterschiedlicher Dauer sein.
Als
Lexikalisierung
bezeichnet
man
den
Vorgang
einer
lexikographischen Speicherung - der Neologismus wird in ein
Wörterbuch aufgenommen.
Von der Mehrheit der Sprachbenutzer wird die neue lexikalische
Einheit innerhalb des gesamten Entwicklungsprozesses über eine
gewisse Zeit hin als neu empfunden. Ist dies nicht mehr der Fall,
kann auch die letzte Phase, die Integration des Neologismus, als
abgeschlossen betrachtet werden.
Einsetzend mit Usualisierung und Akzeptierung und schließlich mit
der
Lexikalisierung
kommt
der
Integrationsprozess
des
Neologismus zum Abschluss.
Neben dieser expliziten Normierung, also dem Eintrag in ein
Wörterbuch, unterscheidet man auch die implizite Normierung.
Dabei handelt es sich um Neuwörter, die zeitweise von vielen
Mitgliedern der Sprachgemeinschaft benutzt werden, jedoch nie den
Eintrag in ein Wörterbuch schaffen. Diesem Schicksal erliegen viele
Neologismen. Zahlreiche Wörter erscheinen aus dem français
argotique, steigen in das français populaire oder sogar français
familier auf, werden eine zeitlang benutzt, schaffen jedoch nicht den
Sprung in das français courant oder gar préscriptive69 und gehen
wieder unter. Häufig handelt es sich bei diesem sogenannten
français branché / à la mode um idiomatische Redewendungen:
avoir l'oreille van Gogh, wenn man sehr lange telefoniert hat; ça le
fait! für c'est bon! / ça branche bien!; c'est le web! für c'est le
bordel!70
69
70
Einteilung nach Müller (1975)
Merle (1999)
15
Schlussbetrachtung
5. Schlussbetrachtung
Das Phänomen der Neologie existiert in jeder Sprache, da, wie
eingangs bereits erwähnt, Sprache produktiv ist und sich stets
weiterentwickelt.
Während sich jedoch beispielsweise im Deutschen die Diskussion
um die Aufnahme neuer Wörter
in Grenzen hält, hat sich im
Französischen die pejorative Einstellung nach wie vor nicht
gewandelt.
Seit mehr als zweihundert Jahren widmet sich die Académie
Française dem Erhalt der französischen Sprache und hat der
Aufnahme von Neologismen jeder Art den Kampf angesagt. Jedem
Anglizismus wird eine entsprechende französische Bezeichnung,
mehr oder weniger kreativ, zugewiesen. Während im Deutschen
zunächst jedes englische Wort bedingungslos aufgenommen wird,
lehnt man es im Französischen bedingungslos ab. Zu welchen
teilweise recht umständlichen und langatmigen Ausdrücken dies
führen kann, hat die vorliegende Arbeit gezeigt. Kaum eine andere
Sprache ist so kreativ - sowohl im Vergeben französischer
Entsprechungen, als auch im Erfinden von Abkürzungen und
Ableitungen für jene Termini, die o-Ableitung ist wohl eines der
verbreitetsten Beispiele daraus.
Im Hinblick auf die fortschreitende Zusammenarbeit in der ganzen
Welt ergibt sich jedoch das Problem der Vereinheitlichung der
Fachtermini. Auf der einen Seite sind die Bestrebungen zum Erhalt
der
französischen
nachvollziehbar,
auf
Sprache
der
sicher
anderen
Seite
gerechtfertigt
und
jedoch
eine
wäre
Einheitlichkeit gerade von Fachtermini erwünschenswert. Die Angst,
das Französische als Weltsprache zu verlieren, sollte auf keinen
Fall dazu führen, dass man sich völlig abkapselt und den Anschluss
an die neue Zeit verliert.
Wie bei vielen anderen Dingen, so gilt auch für die Ablehnung von
Neologismen: weniger kann manchmal mehr sein...
16
Bibliographie
6. Bibliographie
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[s.ed.] .Kategorisierung und Bewertung der offiziell empfohlenen
Neologismen.
<http://www.nineties.com/zongo/francoph/franc003.html>
18
Anhang
7. Anhang: Wortlisten der Neologismen der neunziger Jahre
Im folgenden sollen weitere Beispiel für Neologismen der neunziger
Jahre gegeben werden. Es handelt sich dabei nicht um eine
vollständige Auflistung, vielmehr geht es um ausgewählte typische
und markante Beispiele. Die Hochzahlen sind Quellenangaben und
am Ende erläutert.
Lehnübersetzungen
1autocaravane
1en
n.f. >engl. camping car
public > engl. live
3schmitt
n.m. policier, flic, keuf, kidse > dt. Herkunft
1succès
de vente >engl. best-seller
Kreative Neuprägungen
1feuillet
repostionnable [selbstklebender Notizzettel] > engl. post-it
1planche
folle > engl. fun board
1restauvite
/ restaupouce / plat-minute [Schnellrestaurants, Imbiss]
> engl. fast-food
1rétroaction
> engl. feedback
Französisierungen
1chalengeur
5finaliser
n.m. >engl. challenger
v. [zu einem guten Abschluss bringen] >engl. finalize
5mondialiser
5randomisé
4tee-shirt
/ globaliser v. [weltweit vernetzen, globalisieren]
adj. [stichprobenartig] >engl. random
n.m. tricot de corps
Bedeutungserweiterungen
3bavard
3bouger
n.m. répondeur téléphonique
v. danser (existierte bereits für s'en aller, se casser, être
actif, faire de choses)
3cadre
n.m. télé
19
Anhang
3chamalow
adj. personne sans l'intérêt, fade, moue (existierte
bereits
für
gros
bonbon
tendre,
eine
Art
Marshmellow)
3moulot
n.m. souris pour l'ordinateur (exisierte bereits für Feldmaus)
Analytische Umschreibungen
2train-autos
accompagnées (TAA) n.m. [Autoreisezug]
2voyageurs-représentants-placeurs
1centre
(VRP) n.m [Handelsreisende]
de placement immédiat (C.P.I.) n.m. structure destinée à
éloigner de leur quartier certains mineurs déliquants
Abkürzungen
1aéroville
1aquazol
n.f. ville qui se développe autour d'un aéroprt
n.f. carburant constitué d'une émulsion de gazole et d'eau,
permettant de reduire les rejets polluants
3asap
dès que possible > Verschmelzung: as soon as possible
6caf'conç
n.m. café conçert
4caméscope
6impecc
impeccable
3nuigrave
3RDV
n.m. >Verschmelzung: caméra + magnétoscope
m.f. cigarette >"nuit gravement à la santé"
/ erdève n.m. rendez-vous
3rockumentaire
n.f. documentaire rock, ou sur le rock
Ableitungen
1accidentologue
1audimatique
adj. qui concerne l'audimat [Einschaltquotenmesser]
1auto-injecteur
1barbouzard,
3cartophile
n. spécialiste d'accidentologie
n.m. instrument permettant de se faire des injections
-e adj. fam. qui relève des barbouzes [Geheimagent]
adj. collectioner de télécartes
20
Anhang
Zusammensetzungen
1bourre-pif
n.m. fam. coup dans la figure; conflit acharné
2espace-santé
n.m. [Fitnessraum]
2facteur-surprise
2messures
n.m. [unliebsame Überraschung]
anti-hausse n.fpl. [preisdämpfende Massnahmen]
2talons-minute
n.pl. [Schuh-Schnellservice]
Redewendungen
3avoir
la banane rire, sourire
3avoir
les tchoks réactualisation de la vieille expression "avoir les
chocottes" = avoir peur
3ça
dose! ça cartonne! ça fait très mal! c'est un peu fort.
3ça
me nostalge! ça me donne la nostalgie
3c'est
cafard c'est nul, zéro, snac
3c'est
focus tout le monde en parle71
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zu den Quellen: 1 Fouquet (2000)
2 Huber / Cheval (1996)
3 Merle (1999)
4 Haensch (1995)
5 Huber / Faux (1999)
6 Stephane-Gabinel (1995)
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