Protokol prvog kongresa hrvatskih znanstvenika iz domovine i

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Protokoll vom ersten Kongress der kroatischen Wissenschaftler aus der
Heimat und der Diaspora, Zagreb und Vukovar, 15.-19. November 2004.
Teilnehmer von der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main:
Dr. Siniša Kušić
Michael König
Daniel Maroslavac
Teilnehmer und Sektionsleiter von der Texas A&M University, College Station
Prof. Dr. Stjepan Meštrović
Einleitung
Das Ministerium für Wissenschaft, Bildung und Sport (MZOS) hat alle kroatischen
Wissenschaftler, sowohl aus der Heimat als auch aus dem Ausland, aus allen
wissenschaftlichen Disziplinen, also aus den Gebieten der technischen-, biomedizinischen-, gesellschaftlichen-, humanistischen-, und biotechnischen- Wissenschaften zu der Teilnahme am ersten Kongress eingeladen.
Damit verfolgte das Ministerium die Absicht ein Treffen von Wissenschaftlern
kroatischer Herkunft zu ermöglichen, die über die ganze Welt verstreut arbeiten und
leben, mit ihren Kollegen aus der Heimat und bei dieser Gelegenheit Zielvorgaben
für die weiterführende Entwicklung der Wissenschaft und Wirtschaft in Kroatien zu
machen.
Bedeutendes Ziel
Die Strategie einer Entwicklung der kroatischen Wissenschaft als das vorrangige Ziel
des Ministeriums für Wissenschaft, Bildung und Sport wurde durch den Minister doc.
Dr. Dragan Primorac in seinem Eröffnungs-Vortrag dargestellt. Gezeigt wird, dass
der Bildungsstand der Bevölkerung in der Republik Kroatien sehr niedrig ist. Nur
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4,08% der Bevölkerung besitzt einen Abschluss von einer höheren Schule oder
einer Fachhochschule. Universitätsabschlüsse und Abschlüsse an künstlerischen
Akademien absolvierten nur 7,27% der kroatischen Bevölkerung. Ein Grund dafür ist
sicherlich der im Durchschnitt niedrige Anteil von Investitionen in die Wissenschaft,
Technologie und höhere Bildung, welcher gerade einmal 1,33% des BIP Kroatiens in
der Zeit von 2000-2004 beträgt. Aus diesem Grund wird in der Strategie für die
Entwicklung der Wissenschaft, welche sich die kroatische Regierung und das
Parlament zum Ziel gesetzt haben, betont, falls die wissenschaftlichen Rahmenbedingungen in Kroatien unverändert bleiben, dies die größte Gefahr für Kroatiens
Zukunft darstellen würde. Ein solches Szenario würde die Entwicklung einer
konkurrenzfähigen Masse an Wissen und die Rezeption von Innovationen stark
beeinflussen. Dies wiederum hätte zur Folge, dass Kroatien ohne seine wichtigsten
Triebkräfte für einen allgemeinen gesellschaftlichen Fortschritt und für eine gleichberechtigte Teilnahme an der Entwicklung der globalisierten Welt bleiben würde.
Weiterhin wurde die Ausgangslage für die Entwicklung der Wissenschaft dargestellt,
und es wurde betont, dass die Politik um die wissenschaftlich-technologische
Entwicklung, Science and Technology (S&T) momentan das Hauptbeschäftigungsgebiet des Ministeriums sei. Das Ministerium erkennt, dass es tatsächlich die Universitäten und öffentliche Institute sein müssten, die die Hauptfunktion
bei der
Entwicklung der wissenschaftlich-technologischen Potentialen tragen. Gleichzeitig
sind die Universitäten und öffentliche Institute die Basis für die Definition der
visionären Ziele und gewährleisten die Voraussetzungen für eine Verwirklichung
dieser Ziele. Zusätzlich notwendige Bedingungen sind in dem Strategiepapier von
Lissabon aufgeführt, welche ebenfalls für eine zeitgemäße Entwicklung in der EU
sorgen.
Die Investitionen seitens des Staates und der Wirtschaft in S&T müssen erhöht
werden, so dass sie annäherungsweise 3% des BIP Kroatiens im Jahr 2010
betragen werden. Verlangt wird dieser Anstieg der Investitionen in S&T von dem
Barcelona Protokoll. In Kroatien wird momentan nur 0,9% des BIP in S&T investiert.
Der Privatsektor ist mit nur 0,25% des BIP daran beteiligt, was nichts anderes
bedeutet, als dass nur ein Drittel der Investitionen in S&T aus dem privaten Sektor
kommt. Vergleicht man Kroatien mit führenden Ländern der Welt, so gelangt man zu
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der Erkenntnis, dass der Anteil der Investitionen des Privatsektors (0,25% des BIP
vs. Schweden: 2,6% des BIP) in S&T als Anteil am BIP am geringsten ist.
Momentan verfügt Kroatien über die folgenden Ausgangsbedingungen: die
staatlichen Investitionen in S&T sind den empfohlenen Höhen der Investitionen von
durchschnittlichen EU-Ländern in S&T fast gleich auf. Bis vor kurzem war die
Wirtschaft an Investitionen in die Wissenschaft nicht besonders interessiert, da sie
nicht
die Wichtigkeit
der Wissenschaften
für
die
Erhöhung
der
eigenen
Wettbewerbsfähigkeit erkannt hat.
Gegen Ende des Vortrags betont der Minister die gemeinsamen Zielsetzungen, wie
die
Entwicklung
und
Ausweitung
der
Gemeinsamkeiten
der
kroatischen
Wissenschaftler aus der Heimat und der Diaspora sowie die Gründung eines
langanhaltenden wissenschaftlichen Netzwerkes der kroatischen Wissenschaftler
aus allen Bereichen, dem das Ministerium die volle Unterstützung und die
notwendige Logistik bereitstellen wird. Mit gemeinsamen Kräften soll die Promotion
der kroatischen Wissenschaft in der Welt voranschreiten und gemeinsam sollen
Wachstumspfade der Wirtschaftsentwicklung bestimmt und in die richtige Richtung
gelenkt werden, besonders im Hinblick auf den Beitritt zur EU.
Plenum
In dem Plenum werden Interessen, Ideen und der momentane Stand der
Wissenschaft von jeder Sektion vorgetragen. Die einzelnen Wissenschaftler melden
sich zu Wort und tragen ihre Gedanken, Zielvorgaben über ein bestimmtes Gebiet
ihrer Zuständigkeit vor.
Anschließend haben sich Repräsentanten von führenden kroatischen Unternehmen
vorgestellt und einen kurzen Überblick über ihre jeweiligen Unternehmenstätigkeiten
und Unternehmensziele gegeben.
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Arbeit in den Sektionen
Auf Grundlage der Vorträge der Wissenschaftler erarbeitete jede Sektion selbständig
Beschlüsse, die der Deklaration am Ende des Kongresses beigefügt werden.
Verabschiedung der Deklaration
Am Donnerstag, den 18. November 2004 wurde die Deklaration von allen SektionsLeitern unterzeichnet und dem Minister für Wissenschaft, Bildung und Sport doc. Dr.
Dragan Primorac übergeben.
Daniel Maroslavac
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