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EUROPÄISCHE KOMMISSION
PRESSEMITTEILUNG
Brüssel, 23. Oktober 2014
Europäische Union unterstützt Ebola-Forschung mit
24,4 Mio. EUR
Die Europäische Kommission hat heute bekannt gegeben, dass sie für dringend benötigte
Ebola-Forschungsarbeiten 24,4 Mio. EUR aus dem EU-Haushalt bereitstellen wird.
Gefördert werden fünf Projekte – von groß angelegten klinischen Studien über einen
potenziellen Impfstoff bis hin zur Erprobung bereits vorhandener und neuartiger
Komponenten zur Behandlung von Ebola. Das Geld aus dem Haushalt des EU-Forschungsund Innovationsprogramms „Horizont 2020“ wird über ein Schnellverfahren freigegeben,
damit die Arbeiten möglichst zügig aufgenommen werden können. Außerdem arbeitet die
Kommission gemeinsam mit der Industrie im Rahmen der Technologieinitiative für
innovative Arzneimittel an der Weiterentwicklung von Impfstoffen, Arzneimitteln und
Diagnoseverfahren für Ebola und anderen hämorrhagischen Erkrankungen.
Hierzu erklärte José Manuel Barroso, Präsident der Europäischen Kommission: „Angesichts
der Ebola-Ausbreitung führen wir einen Wettlauf gegen die Zeit. Wir müssen sowohl auf
die Notsituation reagieren als auch langfristige Maßnahmen ergreifen. Daher freue ich
mich ankündigen zu können, dass weitere Mittel in Höhe von 24,4 Mio. EUR zur Verfügung
gestellt werden, um einige äußerst vielversprechende Forschungsarbeiten zur Entwicklung
von Impfstoffen und zur Behandlung der Krankheit beschleunigen zu können.“
„Eine der wichtigsten Botschaften, die von der heute bei der WHO in Genf stattfindenden
Tagung der internationalen Gemeinschaft ausgehen muss, ist die, dass die medizinische
Erforschung von Ebola intensiviert werden muss," ergänzte das für Forschung, Innovation
und Wissenschaft zuständige Mitglied der EU-Kommission, Máire Geoghegan-Quinn. „An
diesen Projekten zur Bekämpfung der tödlichen Krankheit wirken die besten
Hochschulforschungseinrichtungen und die Industrie mit.”
Unterstützt werden Vorschläge, die Forscherteams aus der gesamten EU und zahlreichen
Drittstaaten eingereicht hatten und die anschließend von einer unabhängigen
Sachverständigengruppe bewertet wurden (siehe Anhang zu den ausgewählten Projekten).
Professor Peter Piot, Direktor des Londoner Instituts für Hygiene und Tropenmedizin
(„London School of Hygiene and Tropical Medicine“) und einer der Entdecker von Ebola,
reagierte mit folgenden Worten auf die Ankündigung: „Ich begrüße außerordentlich das
entschiedene Vorgehen der Kommission, eine Reihe klinischer Versuche und Studien zum
Ebola-Virus zu unterstützen und damit einen europäischen Beitrag zur Bekämpfung der
Ebola-Krise zu leisten, die bereits so vielen Menschen das Leben gekostet hat.“
Ferner hat die Kommission die Partnerschaft der Europäischen Länder und der
Entwicklungsländer zur Durchführung klinischer Studien (EDCTP) ersucht, neu
entstehende Epidemien, die Afrika betreffen, darunter auch Ebola, in ihren Arbeitsplan
aufzunehmen. Damit kann die EDCTP in den nächsten Aufforderungen finanzielle Mittel für
klinische Studien zu Arzneimitteln, Impfstoffen und Diagnoseverfahren bereitstellen.
IP/14/1194
Die Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die WHO eine hochrangige Tagung
in Genf abhält, auf der Vertreter der internationalen Forschergemeinschaft und der
Industrie zusammenkommen. Auf der Tagung soll über den Zugang zu bald verfügbaren
Impfstoffen sowie über die Finanzierung von Impf- und Immunisierungskampagnen
beraten
werden.
Außerdem
geht
es
um
Fragen
der
Konzeption,
der
Produktionskapazitäten, der Regulierung und der rechtlichen Absicherung klinischer
Studien.
Hintergrund
Die Europäische Union ist bereits in einer sehr frühen Phase der Krise tätig geworden.
Bislang hat allein die Europäische Kommission 180 Mio. EUR an humanitärer Hilfe und
Entwicklungshilfe zugesagt, um den von der Epidemie betroffenen Ländern zu helfen. Dies
erfolgt beispielsweise über die Bereitstellung unmittelbarer medizinischer Hilfe für die
betroffene Bevölkerung sowie durch Unterstützung bei der Eindämmung der Epidemie
durch Schnelldiagnoseverfahren und Sensibilisierungskampagnen. Nicht nur mit Geld,
sondern auch mit der Entsendung von Experten und der Koordinierung von
Materiallieferungen und Evakuierungen trägt die EU zur Bekämpfung der Epidemie bei.
Bereits auf der Grundlage des Siebten Rahmenprogramms für Forschung und Entwicklung
(RP7) hat die Kommission die Ebola-Forschung unterstützt: bei der Entwicklung neuer
antiviraler Arzneimittel, bei der Zusammenarbeit von Hochsicherheitslaboratorien, bei der
klinischen Behandlung von Patienten, vor allem in Europa, sowie bei der Lösung ethischer,
verwaltungstechnischer, regulatorischer und logistischer Engpässe, die eine rasche
Reaktion der Forschung behindern.
Weitere Informationen
Website zur Ebola-Koordinierung:
http://europa.eu/newsroom/highlights/special-coverage/ebola/index_en.htm
Datenblätter zu Reaktion der EU auf Ebola:
http://europa.eu/rapid/press-release_MEMO-14-599_de.htm
Website zu „Horizont 2020“: http://ec.europa.eu/programmes/horizon2020/
Kontakt:
Michael Jennings (+32 229-63388), Twitter: @ECSpokesScience
Monika Wcislo (+32 229-86595)
Für die Öffentlichkeit: Europe Direct – telefonisch unter 00 800 6 7 8 9 10 11 oder per
E-Mail
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Anhang - Liste der ausgewählten Projekte
Titel
1. EbolaVac
Koordinator
GlaxoSmithKline
Biologicals, BE
Betrag
15 153 216 EUR
Umfang des Projekts
Klinische Versuche in Europa
und Afrika zu den
fortgeschrittensten
Impfstoffkandidaten CHAd3EBOV. Diese Versuche
werden vertiefte
Erkenntnisse über die
Sicherheit der
Impfstoffkandidaten und
deren Fähigkeit liefern, eine
schützende Immunreaktion
auszulösen, sowie Aussagen
über einen geeigneten
Zeitplan für die Impfungen
ermöglichen. Sie sind
notwendig, um Fortschritte
bei den sich anschließenden
Studien zur Schutzwirkung zu
erzielen.
2. REACTION
Institut national
de la santé et de
la recherche
médicale
(INSERM), FR
2 575 810 EUR
Studie zur Sicherheit und
Wirksamkeit von Favipiravir,
einem bereits für Grippe
zugelassenem
Antivirenmittel, das zunächst
in einem Tiermodell und
anschließend bei Patienten,
die an Ebola erkrankt sind,
eingesetzt wird. Erste
Ergebnisse werden nach
sechs Monaten erwartet.
3. Ebola_Tx
Prins Leopold
Instituut voor
Tropische
Geneeskunde, BE
2 892 171 EUR
Studie zur Sicherheit,
Wirksamkeit und zu
praktischen Aspekten der
Verwendung von Vollblut
oder Plasma von
Überlebenden zur
Behandlung von EbolaPatienten.
4. EVIDENT
Bernhard-NochtInstitut für
Tropenmedizin,
DE
1 759 326 EUR
Erforschung der
Wechselwirkungen zwischen
Ebola-Virus und Wirt. Die
Studie wird die dringend
benötigten Antworten zur
Pathophysiologie und
Übertragbarkeit der
Krankheit liefern und den
geplanten klinischen Studien
zu Impfstoffen und möglichen
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5. IF-EBOla
Institut de
Recherche pour le
Développement,
FR
1 992 770 EUR
24 373 293 EUR
4
Behandlungen bessere
Orientierung bieten, auch für
die Behandlung der an Ebola
erkrankten Patienten.
Studie zur Sicherheit und
Wirksamkeit von Antikörpern
gegen Ebola, die in Pferden
gebildet werden, als passive
Immunbehandlung für an
Ebola erkrankte Patienten.
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