In Freiheit das Leben wagen

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In Freiheit das Leben wagen - denn ER führt uns heim
In meinen Texten schreibe ich, was i c h meine und glaube. Jeder hat das Recht, zu sagen und zu schreiben,
was er meint und glaubt. Hörer und Leser können das Gesagte oder Geschriebene annehmen und ablehnen.
Die Freiheit ist eine Art der Liebe. Sie zeigt sich auch im Einfühlsamsein. Ein Muss im Glauben gibt es,
wenn eine Religion noch rückständig ist und die Menschen in ihr es auch sind. Statt dem einstigen Muss gibt
es bei uns jetzt die Freiheit. Niemand meint, etwas Falsches zu glauben. Deswegen gibt es einen Aberglauben
nur im Urteil derer, die meinen, nur ihr Glaube sei der richtige.
Handelt es sich um einen Guru, der sich profilieren, über andere Macht ausüben, als „Missionar“ Gewinne
machen will, ist es gut, wenn er rechtzeitig durchschaut wird. Hier ist ein Nein fast ein Muss, will jemand
nicht einem Schwindler in die Falle gehen, sich wie seine Angehörigen schädigen. Nur, auch hier ist jeder
frei. Ist ein Ich geschwächt, kann ein Nein nicht mehr möglich sein. Mit Liebe, Wahrheit, Gott und dgl., auch
von einer Gemeinschaft auf die Fahne geschrieben, kann verführt, können Menschen zerstört, Geld gemacht,
und auch getötet werden.
Für mich ist der, der bei uns Gott genannt wird Liebe. Die Vernunft kann an die Schwelle des Glaubens an
Gott führen. Da er mit nichts fassbar ist, kann er nur umschrieben genannt werden. Ich nenne ihn hier
Ganzheit, da das Ganze alles einschließt. Als gegenständliche Person wird Gott bei Christen Vater, bei den
Juden Jahwe, bei Moslems Allah genannt. Da er geschlechtslos ist, nenne ich ihn auch ES. ES kann ich in
den Milliarden Formen der Schöpfung als Spiegelbild mit meinen Sinnen wahrnehmen. Jede Person, jedes
Teil ist ein selbständiges, einmaliges Du und zugleich ein Teil im Ganzen. Wenn ES Liebe, ist Liebe nicht die
Leistung eines Menschen. Ihm bleibt, sich für sie zu entscheiden. Durch Verblendung und Ego kann es zu
Fehlentscheidungen kommen. Es kann auch sein, dass das Gewissen sich nicht mehr meldet. Lasse ich ES
durch mich wirken, bleibt mir das Danken. Das Ganze ist die Ursache von allem was ist, auch der Gedanken.
Die Gedanken kann ich lenken, ich kann schweigen und reden, diese und jene Aussage machen. So kann ich
erfreuen und verletzen.
ES sendet verschieden aus, weshalb der Glaube verschiedenen ist. Hinzu kommt, dass beim Einzelnen, wie in
den Religionen das Ego ist. Durch persönliche Vorstellungen und Überlegungen, kann ES verschieden
gesehen werden. ES gibt hier nur Teilwahrheiten preis. Die Frage, warum Religionen, die so viel von Liebe,
Gerechtigkeit, Vernunft und Lebensschutz sprechen, die Ursache von so viel Tod und Zerstörung sein
konnten, beantworte ich, weil deren Mächtigen meinten: a) wir haben die ganze Wahrheit, die einen höheren
Wert hat, als das Leben von denen, die ihrer eigener Wahrheit folgen, b) nur durch uns kann jemand zu Gott
kommen, c) wir können die Dämonen töten, wenn wir die „Besessenen“ töten, d) wenn wir sie töten, können
sie andere nicht mehr verführen. Durch solche Argumente kann der Mord als Gottesdienst gesehen werden.
Dazu kommt, e) dass Menschengruppen und einzelne Menschen wegen ihrer Begabung, Lebensweise und
dgl. nicht ganz zur Gattung Mensch gezählt werden, und f) Religionsführer verkannten und verkennen, dass
Wahrheit, Liebe, Erkenntnis, Friede, Freiheit, Freude, erst jenseits von Materie, Zeit und Raum als Ganzes zu
haben sind. - Aufgrund dieser Irrtümer gab/gibt es Religionskriege, mussten viele Millionen Menschen
sterben, zum Teil bestialisch durch Feuer. - Damit verkehrten sie, für was sie da sind - Seine Liebe
weiterzusenden - ins krasseste Gegenteil. Es kommt hinzu: Wenn beachtet worden wäre, dass alle Menschen
gleich sind, hätte es keine Sklaverei gegeben. Wäre die Profitgier nicht gewesen, hätte es die Kolonisierung
nicht gegeben. Die Kirchen waren da nicht neutral. Aus den „Heiden“ mussten Christen werden, denn sonst
blüht denen die Hölle, meinten sie. Unter Zwang wurden sie formal Christen und blieben doch bei ihren
Göttern, so stelle ich es mir das bei Vielen vor. - Diese Verblendungen, Besitztümer die heute noch sind, der
Prunk in und an Gebäude sowie der Gewänder, Kirchenschätze, diese Weltdinge, die mit der Evangelisierung
nichts zu tun haben, aber mit unbeschreiblichem Unrecht, werden heute von Vielen durchschaut. Sehe ich
pompöse Dome, herrliche Klosterkirchen, denke ich: Hier mussten Menschen ohne Lohn hart arbeiten,
wurden krank, starben, den Bauern wurde das Land weggenommen, sie mussten bis aufs Blut Abgaben
leisten, - und heute werden diese herrlichen Kulturgüter allgemein bewundert. Für die Gottesdienste braucht
es den Prunk nicht. Dies ist für mich nicht im Sinne des Gründers. Es kann argumentiert werden: Für Gott ist
das Beste gut genug. Es darf aber nie ein Mensch geschändet werden, da er eine kostbarere Gotteswohnung
ist, als Gebäude aus Stein, die als Ruinen einmal von einer „guten Zeit“ zeugen, der Mensch aber vergeht
nicht.
Bin ich, meiner Natur entsprechend Eins im Ganzen, tue ich meistens das Richtige: ich liebe, und habe
dadurch den Frieden. Der Dualismus dagegen teilt in gut und böse ein, beurteilt, trennt. Die Trennung ist der
Inbegriff der Leiden, die wir uns gegenseitig zufügen. Schädige ich einen anderen, schädige ich mich selbst,
da wir beide eins im Ganzen sind. Wir sind Töchter, Söhne, Teile des Ganzen. Dies wird von Ich-Menschen
viel zu wenig beachtet.
Weil Gutes wie Schlimmes heute deutlicher gesehen wird, weil wir weltweit vernetzt wurden, leben wir in
einer guten Zeit. Die Sonne dringt immer mehr durch. Sogar Wissenschaftler, besonders Dichter, Musiker,
Einfühlsame, kommen durch ihre Vernunft und Intuition zu solchen Erkenntnissen. Infolge Mängel in den
Religionen, leben immer mehr die Vereinigung mit IHM direkt.
Ob es nach diesem Leben, Gott, das Ganze gibt oder das Nichts, kann nur geglaubt werden. Ich glaube, dass
Atheisten angesichts des Todes ihre Sicht verändern. Durch Sehnsüchte, Ungerechtigkeiten, Leiden und die
Tatsache, dass die meisten Menschen schon immer glaubten, dass es ein Sein nach dem Tod gibt, ja sogar
sich dafür töten ließen, ist es für mich vernünftig anzunehmen, dass es die Gerechtigkeit und mit ihr die
Vollendung gibt. Dieser Glaube zeigt sich im Leben durch Achtsamkeit, dankbar sein für alles, Loslassen
können, weniger Ängste haben, in Vertrauen und Gerechtigkeit, wohlwollendes Miteinander, Barmherzigkeit,
einfühlsam sein, größere Einheit von Theorie und Praxis, Kopf und Herz, Ich und Wir, mit der Schöpfung
und ihren Vorräten sozialer umgehen lernen, weniger zum Abfall werfen, klug mit dem Unrecht umgehen, für
Freiheit und Gerechtigkeit sogar das Leben wagen, wenn erspürt wird, das tun zu sollen. - Friede und Freude
stellen sich ein. Durch so ein Leben können wir schon hier ein Stück Heimat erfahren.
Ihr Gutsein beweisen auch große und kleine Philosophen, die den Tugenden nicht nur einen hohen Wert
zusprechen, sondern sie leben, auch ohne den Glauben an Gott, rein aus der Vernunft und ihrem inneren
Erspüren. Diese haben vielleicht nicht mehr Angst vor dem Tod als Glaubende. - Es kann aber auch das
Gegenteil sein, dass bei denen der „Gott“ dieser Welt, die Angst, ein leichtes Spiel hat, indem sie dem Ich
sagt: So ein schmarrn, damit kommst du in dieser korrupten Welt ins Hintertreffen, je mehr Euro um so
besser, sichere dich ab, trau keinem, schütze dich, kämpfe stets gegen etwas, lass dir nichts gefallen, nimm
was du kannst, du hast´s verdient, nach dir die Sintflut, man lebt ja nur einmal, alle anderen sind böse, was du
verschenkst hast du nicht mehr, die Welt ist schlecht. Dieser Gott gibt denen Recht, deren Mitte das Ich-will,
das Habenwollen, der Besitz ist.
„Fortschrittliche“ Menschen glauben: Mit dem Tod darf ich Materielles loslassen, Verblendungen sind
entschwunden, ich bin im Ganzen, wie ein Fluss im Meer.
Mit Bildern kann ich das Künftige ausmalen. Es wird aber anders sein.
Ich glaube dass es die Gerechtigkeit gibt. Was ich in diesem Leben gesät habe, werde ich ernten.
Durch den Tod hat mein Körper und mein Ich seine Aufgaben in dieser Welt endlich erfüllt. Wann und durch
welche Weise er eintritt, wird mir immer unwesentlicher. Ich glaube, dass dies für jeden bestimmt ist.
Was antworte ich, wenn mich jemand fragt: Wie stellst du dir das Danach vor? Erschrecke ich? Blocke ich
ab? Sage ich auch als regelmäßiger Kirchgänger: ich weiß es nicht? Steigere ich mich in eine Katastrophe,
sollte es ernst werden, oder kann ich ein wahres Zeugnis meines Glaubens geben, so dass vielleicht jemand
angstfreier hier leben und angstfreier gehen kann?
Pfarrer Paul Ringseisen spricht meditativ in Bildern über das Danach, was logisch nicht erfasst werden kann:
In Zeiten lähmender Resignation, spricht Gott zu den mutlos Gewordenen durch den Propheten Jesaja (25,610) zur Zeit des babylonischen Exils:
Gott, der Herr, wird für alle Völker ein Festmahl geben, ein Gelage mit erlesenen Weinen, mit den feinsten
und besten Speisen.
Die Vollendung wird ein Fest. Alle sind eingeladen. Das letzte Gericht, dieses alte Gerücht, wird ein
köstliches Gericht, ein Gelage mit den köstlichsten Weinen und Speisen. Ich werde stauen, weil ich mich vor
der Abrechnung, die am Ende kommen soll, getäuscht habe und gebangt, weil ich nicht wusste, wie es weiter
geht. - Im Blick auf das Ende stellen sich die Frage: bin ich zum Aufbruch bereit, bin ich überhaupt gläubig
oder gibt es auch für mich nur das was ich sehe, was ich weiß?
Der Herr zerreißt die Hülle, die alle Nationen verhüllt und die Decke, die alle Völker bedeckt.
Bei diesem Fest werden die Binden verschwinden, die mein Herz verhüllt haben. - Wie wenig erkenne ich
mich, wie sehr ist mir der Blick für das Wesentliche verstellt. Ich bin angesichts der Ungereimtheiten wie mit
Blindheit geschlagen und sehe oft keinen Sinn. Auf die Warum`s kann ich mir und den anderen kaum eine
Antwort geben. Gebete werden an einen unbegreiflichen Gott gerichtet, dessen Wege die Beter mit seiner
Güte nicht zusammen bringen. Auch Paulus seufzt: „Jetzt sehen wir alles wie in einem Spiegel, rätselhaft,
jetzt erkennen wir nur Stückwerk“ (1. Kor. 13,9). Am Ende aber zerreißt er die Decke.
Gott der Herr vernichtet den Tod. Er wischt die Tränen ab von jeglichem Angesicht.
Wenn ER mich heimbringt, das wird ein Fest sein, bei dem der Tod nicht mittanzen kann. Dann wird
offenbar, was mir verheißen: „Gott hat den Tod nicht gemacht und er hat keine Freude am Untergang der
Lebenden“ (Weish 1,13). Wie eine Mutter ihr weinendes Kind tröstet, wird er mir die Tränen der Mühsal, des
Jammers, des Leids abwischen. Das Weinen weicht dem Lachen. Aus Drohworten, durch die mir das Lachen
verging, werden frohe Worte. Das Weinen ist vorbei.
Auf der ganzen Erde nimmt er von seinem Volk die Schande hinweg.
Der Vater trägt zum Fest sein bestes Gewand, da er sich über seine heimkehrenden Töchter und Söhne freut,
auch wenn sie bei den Säuen waren. Um seinen Tisch sitzen alle, niemand wird exkommuniziert. Er sticht
den Blinden den Star, damit sie ihn und alles mit den Augen des Herzens sehen.
Schon hier kann ich singen: „Unser Leben sei ein Fest …“, wenn ich IHN in mir zulasse. Dann gehe ich gut
mit mir und den anderen um. Meine gute Aussicht biete ich auch anderen an, auch wenn noch manches
dunkel in meinem Leben und in der Welt ist. Ich wische anderen die Tränen ab, indem ich ihnen zuhöre,
mitfühle, helfe. Als Teil der Menschheitsfamilie lebe ich so, dass alle Grund zum Lachen haben, teile Freud
und Leid, fühle, was dem anderen und mir gut tun.
An jenem Tag wird man sagen: Seht, das ist unser Gott, auf ihn haben wir unsere Hoffnung gesetzt. Wir
wollen jubeln und seiner uns freuen.
ER führt uns heim
nach Martin Gutl
Wenn Gott uns heim führt aus den Tagen der Wanderschaft, uns heimbringt aus der Dämmerung in sein
beglückendes Licht, das wird ein Fest sein! Da wird unser Staunen von Neuem beginnen. Wir werden Lieder
singen, die Welt und Geschichte umfassen. Wir werden singen und fröhlich sein: Denn er führt uns heim, aus
dem Hasten in den Frieden, aus der Armut in die Fülle.
Wenn Gott uns heimbringt aus schlaflosen Nächten, fruchtlosem Geschwätz, aus der Jagd nach dem Geld,
aus der Angst vor dem Tod, aus Kampf und aus Gier, das wird ein Fest sein. Dann wird er die Faust öffnen
und die Fesseln, mit denen wir uns der Freiheit beraubten. Grenzen fallen, Verirrten werden die Binden von
den Augen genommen, Suchende finden. Warum`s gibt es nicht mehr. Alles ist gut. Die Gott Vorwürfe
gemacht haben verstummen. Sie staunen.
Wenn Gott uns heimbringt, das wird ein Fest sein! Wir werden einander umarmen und zärtlich sein. Es
lachen die Hunger gelitten. Es singen nach langen unfreien Nächten, die von Mächtigen Gequälten. Täter und
Opfer umarmen sich. Lug und Trug, Verleumdung und Verurteilung gibt es nicht mehr. Es tanzen die, die hier
der Gerechtigkeit wegen kämpften und litten. Unrecht und jegliche Gewalt sind vernichtet. Ewiger Friede
kehrt ein. Freude greift um sich.
Wenn Gott uns heimführt, das wird ein Fest sein! Der Mensch sät in Betrübnis, leidet, reift und erntet in
Freude. Gottes Schöpfung ist ewig. Andauernd lässt er kommen und gehen. Steine, die wir für den Bau einer
besseren Welt sammelten, werden wie Kristalle glänzen. Wunderbar!
Wenn Gott uns heimbringt aus den Tagen der Wanderschaft, das wird ein Fest sein!
Darum darf ich gelassen
Den Aufbruch wagen
nach: Num Kap 13+14.
Die Kundschafter leben auch in mir, zwischen Hoffnung und Angst, Aufbruch und Resignation. Wenn ich an
die Zukunft denke, welche Probleme sehe ich, was gibt mir Mut zum Weiterleben, wovor habe ich Angst?
Der Kleinglaube ist auch in mir. - Spreche ich mit den Kundschafter: „Wir vermögen nichts gegen..., denn sie
sind stärker als wir“, „Die Zukunft frisst uns auf“, „gegen diese Riesen(Probleme) sind wir nur
Heuschrecken“, „zurück in die Vergangenheit“? - Bin ich geneigt, Schwierigkeiten aufzublähen, zu sagen:
alles ist schlecht, ich sehe nur noch Probleme, alles geht den Bach hinunter? Erkenne ich in Angst und
Misstrauen auch Chancen (die Trauben)? Die Zukunft madig machen, heißt IHN madig machen. - Die
Erzählung will ermuntern, mutig den Schritt in die Zukunft zu tun! Sie ist Sein Geschenk. Die Zukunft hat
auch inmitten von Problemen mit IHM zu tun. Deshalb lerne ich, die Chancen des Lebens wahrzunehmen
(Trauben, Granatäpfel), die Schwierigkeiten im Licht des „Gott ist mit uns, darum fürchtet euch nicht“, zu
sehen und mit Kaleb sagen: „Wir können trotzdem hinaufziehen“, und „Wir werden bestimmt damit fertig“.
Angesichts dieser Aussagen distanziere ich mich von Schwarzmalern, Angst- und Verrücktmachern. Das
Vertrauen in IHN lasse ich mir trotz all dem Negativen und den Hindernissen nicht nehmen. Ich beherzige:
„Lehnt euch nur nicht auf gegen Gott“ und „Fürchtet euch nicht vor den Menschen“.
Auf Grund dessen frage ich mich: Wo gelang es mir, in Schwierigkeiten eine Entscheidung ins Ungewisse zu
treffen, wann habe ich Veränderungen gewagt, Ängste überwunden, mir für eine gute Sache, für die
Gerechtigkeit blutige Hände geholt? - Letztlich ist alles gut, auch wenn die Ratio sagt, es sei nicht so. Trotz
Probleme, Unglück und Leiden ist alles wie es ist. Ich schreite vorwärts, trotz allem und verliere das
Vertrauen in das Leben nicht. Ich sage: Es ist wie es ist, ok, basta.
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