Elternbrief - Humboldt

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Sehr geehrte Eltern,
vor dem Hintergrund des augenblicklich beobachteten EHEC-Geschehens möchte das
Gesundheitsamt Sie aktuell informieren und zugleich einige Tipps zur Vermeidung von
EHEC-Infektionen geben.
Es handelt sich hier um einen der weltweit größten, bislang beschriebenen Ausbrüche von
EHEC und den bislang größten Ausbruch in Deutschland.
Die Zahl der Neuerkrankungen mit zum Teil schweren gesundheitlichen Folgen steigt
zumindest in Norddeutschland weiter an und es muss davon ausgegangen werden, dass die
Infektionsquelle noch aktiv sein könnte.
Vertiefende epidemiologische Studien, Laboruntersuchungen und die genaue Ermittlung von
Lebensmittelvertriebswegen sind erforderlich, um diese Erkenntnisse zu verdichten und zu
bestätigen.
Wie kann sich der Mensch mit EHEC infizieren?
Menschen infizieren sich in der Regel durch orale Aufnahme von EHEC, bspw. über
verunreinigtes Wasser, verunreinigte Lebensmittel oder über einen engen Kontakt zu
infizierten Menschen und Tieren (Schmierinfektionen)
Da schon geringe Keimmengen für Infektionen ausreichen, ist eine Übertragung sehr leicht
möglich.
In welchen Lebensmitteln kommen EHEC vor?
Als primäre Infektionsquelle des Menschen gelten Wiederkäuer, insbesondere Rinder, Schafe
und Ziegen. Diese infizierten Wiederkäuer erkranken nicht selbst, scheiden die Erreger aber
mit dem Kot aus. Durch Nutztiere können die Bakterien bei der Lebensmittelgewinnung auf
und in die Lebensmittel gelangen. EHEC werden vor allem in rohen und unzureichend
erhitzten Lebensmitteln nachgewiesen. Dazu gehören insbesondere :
> Rohmilch (Rohmilchkäse)
> Rohes und nicht ausreichend erhitztes Fleisch
> Pflanzliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse, welches über kontaminiertes Wasser bzw.
durch Kontakt mit Fäkalien, bspw. beim Düngen mit EHEC belastet werden.
Wann sterben EHEC ab?
Durch Erhitzungsverfahren, wie Kochen, Braten und Pasteurisieren, werden EHEC abgetötet.
Voraussetzung ist, dass mindestens 2 Minuten eine Temperatur von 70 Grad im Kern des
Lebensmittels erreicht wird.
Auch durch Tiefgefrieren von Lebensmitteln lassen sich EHEC-Bakterien nicht zuverlässig
abtöten.
Wie können sich Verbraucher vor einer lebensmittelbedingten EHEC-Infektion schützen?
> Rohmilch vor dem Verzehr abkochen; pasteurisierte und ultrahocherhitzte Milch ist als
sicher anzusehen.
> Hände vor der Zubereitung von Speisen und nach dem Kontakt mit rohem Fleisch gründlich
mit Wasser und Seife waschen und sorgfältig abtrocknen.
> Rohes Fleisch getrennt von anderen Lebensmitteln lagern und zubereiten, auch beim Grillen
(dabei auch verschiedene Bretter, Teller, Zangen verwenden).
> Flächen und Gegenstände nach Kontakt mit rohem Fleisch, Verpackung oder Tauwasser
sofort gründlich reinigen und abtrocknen.
> Lappen und Küchentücher nach der Zubereitung von rohem Fleisch möglichst auswechseln
oder bei mindestens 60 Grad waschen.
> Rohes Gemüse und Obst vor dem Konsum schälen und sehr gründlich waschen.
Diese Regeln sollten generell, nicht nur zur Vermeidung von EHEC-Infektionen, sondern
auch allgemein als Schutz vor Durchfallerkrankungen eingehalten werden.
Mit freundlichen Grüßen
K. Linke
Gesundheitsamt Potsdam
Telefon 0331/2892351
Fax 0331/289 2353
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