File

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Kritischer Beweis
Patient
Leon Schuster
Störungsbild
Sprachentwicklungsverzögerung / Multiple Dyslalie
(SEV)
Erarbeitet durch:
Nicola Pugh (0933465)
Logopädie
Hochschule Zuyd, Heerlen
Praktikumsbegleiter: Mareike Mir
Dozentenbegleiter: Nicole Hamers
Inhalt
1. Theoretischer Hintergrund:
 Theoretisches Hintergrundwissen zum Störungsbild :
LRS ( Lese–Rechtschreib–Schwäche) /
ADS/ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Störung/
Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung);
Sprachentwicklungsverzögerung /Multiple Dyslalie
2) Diagnostik:
 Anamnesebericht
 Untersuchungsplan
 Untersuchungsbericht
 Logopädischer Befund
 ICF (Beginn Situation) / ICF (Status Präsens)
 ICIDH
3) Therapie
 Therapieplan
 Behandlungen ( 1-5)
◦ Behandlungsvorbereitungen
◦ Ausführungen
◦ Evaluierungen
4) Evaluation
 Evaluierung der gesamten Therapiephase
◦
◦
Eigenes logopädisches Handeln
Fortschritte des Patienten in der vergangenen Behandlungsphase
5) Beilagen: Siehe separat abgegebener Ordner
Theoretischer Hintergrund zum Störungsbild LRS ( Lese-Rechtschreibstörung)
Lese Rechtschreibstörung (LRS)
Im Gegensatz zu früheren Definitionen wird der Begriff der Legasthenie von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun durch die Bezeichnung Lese- und Rechtschreibstörung
ersetzt. Es handelt sich bei der LRS um eine umschriebene Lernstörung, die speziell das Lesen und
das Schreiben betrifft. Sie entsteht in der früheren Entwicklung oder wird als Anlage mitgebracht
und kann über Jahre hinweg andauern. Die Lrs findet sich bei Menschen mit normaler bis
überdurchschnittlicher Intelligenz. Als Folge der LRS kann es zu Auffälligkeiten im psychischen
Bereich kommen.
Lese - Rechtschreibschwäche (LRS)
Der Begriff wird heute überwiegend gleichbedeutend zur Lese- Rechtschreibstörung benutzt und
ebenfalls mit LRS abgekürzt. Teilweise findet sich in der Literatur noch die Abgrenzung von
Legasthenie als „echter“ Lese-Rechtschreibstörung und Lese-Rechtschreibschwäche als durch
äußere Einflüsse erworbene Schwierigkeit des Lesens und Schreibens.
Legasthenie:
Diese Bezeichnung wird besonders im Bereich der Medizin und Psychologie und vom
Bundesverband Legasthenie (BVL) verwendet. Der Begriff Legasthenie ist umgangssprachlich
durchaus präsent, wird jedoch in der Amtssprache, in wissenschaftlichen Publikationen und von
internationalen Organisationen wie der WHO zunehmend durch die Bezeichnung LeseRechtschreibstörung (LRS) bzw. Dyslexie ersetzt.
Lese-Rechtschreibschwierigkeiten
Hierbei handelt es sich um das problematische Erlernen des Lesens und Schreibens aufgrund
vorrangig äußerer Einflussgrößen. Dies kann z.B die längere Krankheit des Kindes sein, welche zu
Schulausfall führt. Ebenso können häufiger Lehrer oder Schulwechsel, familiäre Konflikte u.Ä das
Lernen erschweren. Auch organische Faktoren z.B in Form einer Seh- oder Hörstörung, führen zu
Problemen im Schriftspracherwerb, die jedoch häufig durch Hilfsmittel wie Brille oder Hörgerät
behoben werden können. Die Lese Rechtschreibschwierigkeiten können damit im Gegensatz zur
Lese Rechtschreibstörung vorübergehender Art sein. Leider führt das Kürzel LRS zur Verwirrung.
Es ist bei Lese Rechtschreibschwierigkeiten jedoch nicht zu verwenden.
Teilleistungsschwäche:
Die Lese-Rechtschreibstörung ist eine Teilleistungsschwäche, d.g bestimmte Lern- und
Leistungsbereiche (hier das Lesen und Schreiben) sind beeinträchtigt. Eine andere bekannte
Teilleistungsschwäche ist die Rechenschwäche (Dyskalkulie)
Dyslexie:
Die moderne Bezeichnung Dyslexie (engl. / lat. Dyslexia) wird zunehmend auch von deutschen
Fachleuten für das Bild der LRS verwandt.
Funktionaler Analphabetismus:
Dieser liegt vor, wenn die betroffene Person gar keine oder nur geringe LeseRechtschreibkenntnisse besitzt, so dass diese den Anforderungen in unserem gesellschaftlichen
Alltag nicht genüge. Ursachen liegen u.a. in unzureichender Beschulung,
Diskriminierungserfahrungen oder geringem Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten. Unter deutlich
ungünstigen Bedingungen kann aus einer LRS ein Analphabetismus entstehen.
Woher kommt die LRS?
Was man heute weiß ist, dass niemand Schuld hat an dieser Lernstörung. Es führt auch niemals nur
eine Ursache zur LRS. Die Ursachen sind vielfältig und bedingen sich teilweise, so dass man von
„Multikausalität“ spricht.
Viele Eltern machen sich Vorwürfe. Ein Mangel an Zeit oder ein hoher Fernsehkonsum allein
machen noch keine Lese-Rechtschreibstörung! Auch schulische Methoden oder psychosoziale
Schwierigkeiten sollten nicht als alleinige Ursachen der LRS dargestellt werden.
Der bekannte Hirnforscher Galaburda, der seit ca. 20 Jahren seine Forschungsergebnisse zur LRS
veröffentlicht, fand heraus, dass die linke Hirnhälfte, in der die Sprachverarbeitung
schwerpunktmäßig stattfindet, bei Menschen mit LRS funktional anders strukturiert ist als bei
Menschen ohne LRS. Auch scheint ein Problem der Zusammenarbeit von linker und rechter
Hirnhälfte zu bestehen. Ist die Verbindung zwischen beiden Hirnhälften, die u.a durch einen
verbindenden Balken (Corpus Callosum) gewährleistet wird, nicht voll funktionsfähig, kann es zur
LRS kommen.
Kann die LRS vererbt werden?
Es gibt mittlerweile differenzierte Erkenntnisse über die erbliche Weitergabe der LRS. Zahlreiche
Studien belegen, dass die Bereitschaft (Disposition) zur LRS vererbt werden kann. Man stellte fest,
dass das Chromosom 6 als Erbträger der LRS fungiert. Es beeinflusst die Wanderung von
Nervenzellen bei dem sich entwickelnden Gehirn, so dass anschließend spezielle Voraussetzungen
für den Schriftspracherwerb gegeben sind. Ist ein Elternteil legasthen, wird von einem ca. 50 %igen
LRS Risiko für das Kind gesprochen. Bei einem Geschwisterkind wird von einem 3,2-fach erhöhten
Risiko für die Entwicklung einer Lese Rechtschreibstörung ausgegangen.
Jungen sind von der LRS häufiger betroffen als Mädchen. Dies Zusammenarbeit der beiden
Hirnhälften ist bei den Jungen weniger ausgeprägt. Wird aber die Entwicklung des Kindes von
Beginn an aufmerksam beobachtet, besteht die Möglichkeit, ihm bei Auffälligkeiten rasch zu helfen
und so einer späteren LRS vorzubeugen.
Gibt es einen Zusammenhang von Bewegungsfähigkeit (Motorik) und LRS?
Als Folge einer eingeschränkten motorischen Entwicklung und einer gestörten Sprachentwicklung
kann es zur LRS kommen. Motorik und Sprache sollten bei Defiziten bereits vor Schuleintritt
gefördert werden, um gute Voraussetzungen für das Erlernen des Lesens und Schreibens zu
schaffen.
Was hat die Wahrnehmung mit der LRS zu tun?
Besonders die auditive, die visuelle und die taktil-kinästhetische Wahrnehmung spielen beim Lesen
und Schreiben eine wichtige Rolle. Das störungsfreie Funktionieren der Wahrnehmungssysteme und
deren Vernetzung untereinander stellt eine grundlegende Voraussetzung für erfolgreiches Lernen
dar. Defizite im Bereich der Wahrnehmung können zur LRS führen.
Organische Faktoren und äußere Einflüsse
Die LRS ist multikausal: Bei ihrer Entstehung und Ausprägung können im Zusammenspiel sowohl
innerer als auch äußere Faktoren eine Rolle spielen. Im Inneren des Kindes beeinflussen u.a
Gehirnstruktur und -funktion, Erbfaktoren, Wahrnehmungsfähigkeit und organische Gegebenheiten
die Lese-Rechtschreibleistungen, außerhalb des Kindes nehmen z.B Schule und Erziehung Einfluss.
Wie und von wem wird die LRS festgestellt?
Geht es um Abklärung, ob eine LRS vorliegt oder nicht, ist zunächst der Ausschluss von Seh,- und
Hörstörungen und neurologischen Erkrankungen wichtig. Hier sind Augenarzt, Hals Nasen Ohren
Arzt und Neurologe zuständig.
Tests und andere diagnostische Verfahren
Was eine sinnvolle Diagnostik beinhalten sollte:
 Ausschluss einer Seh- und Hörstörung und einer neurologischen Erkrankung
 Anamnese: Erfragung der Vorgeschichte des Kindes
 Testung: Überprüfung der Lese- Rechtschreibleistungen und der Intelligenz
 Fehleranalyse
 Beobachtung: u.a Verhalten bei Leistungsanforderungen, Situation in der Schule
 Einbeziehung und Berücksichtigung anderer Fachdisziplinen, z.B Untersuchung der
Sprache, Motorik oder Wahrnehmung
Woran erkennt man die LRS?
Das Erkennen der LRS ist schwierig, da es nicht das eine Symptom gibt, das diese Lernstörung
kennzeichnet. Es gibt jedoch vor und nach der Einschulung Anzeichen, welche z.B die
Sprachwahrnehmung, die Lese-Rechtschreibfähigkeit oder die Psyche betreffen, die auf eine LRS
hinweisen können. Der Verdacht auf LRS sollte unbedingt ernst genommen und eine professionelle
Diagnostik angestrebt werden.
Kann einer LRS vorgebeugt werden?
Das LRS Risiko eines Kindes kann bereits im Vorschulalter festgestellt werden. Je nach zugrunde
liegendem Problem sollte eine entsprechende therapeutische Förderung des Kindes frühzeitig
angestrebt werden. Für zu Hause und die Förderung im Kindergarten gibt es eine Reihe von
spielerischen Übungen, die gute Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb schaffen und
außerdem Freude bereiten. Zu fördern sind besonders die Bereiche Motorik, Wahrnehmung,
Sprache und Bedeutung von Schriftzeichen. Die Anregungen sollten die Lernfreude des Kindes
wecken und spielerisch sein.
Wie lernen Kinder Lesen und Schreiben?
Der Schriftspracherwerb ist ein kontinuierlicher Prozess, in dessen Verlauf das Kind immer wieder
neue Lese-und Schreibstrategien entwickelt.
1. Logografische Phase (einzelne Wörter im Ganzem erkennen)
2. Alphabetische Phase (Verstehen der Beziehung zwischen Lauten und Buchstaben)
3. Orthografische Phase (Beim Lesen ordnet das Kind nun Wörter nach Buchstabengruppen
wie z.b Vor-und Nachsilben. Häufig vorkommende Wörter lies es auf einen Blick, außerdem
wird der Kontext benutzt. Beim Schreiben kann das Kind Gruppen von Buchstaben abrufen
und zunehmend Regeln berücksichtigen)
Wie kann bei LRS geholfen werden?
Eine diagnostizierte LRS sollte immer auch professionell behandelt werden. Leider gibt es nicht den
Beruf, der fachlich erstklassige Therapeut/en/innen bei der LRS verspricht. Es sollten genaue
Informationen bzgl. der Qualifikation eingeholt werden – seriöse Therapeut/en/innen werden
darüber gerne Auskunft geben. Misstrauen ist beim Versprechen eines schnellen Erfolges durch
Therapieren nach „Schema F“ geboten.
Übungsvorschläge für zu Hause
Liegt eine LRS vor, ist zu Hause im alltäglichen Miteinander besonders die gefühlsmäßige
Unterstützung des Kindes wichtig. Das Kind braucht Bestätigung und Zuspruch, um seine
Schulschwierigkeiten bewältigen zu können. Daneben können Übungen zu hause von Eltern und
anderen Bezugspersonen durchgeführt werden. Das spielerische Üben sollte 15-20 Minuten täglich
nicht überschreiten und auf einer Schwierigkeitsstufe beginnen, die das Kind gut bewältigen kann.
Ergänzend sollten Lernstrategien und -techniken vermittelt werden. Durch zusätzliches Schaffen
von zwanglosen Lese- und Schreibanlässen im Alltag kann das Kind positiv an die Schriftsprache
herangeführt werden. Als motivierendes Medium zur Förderung des Lesens und Schreibens ist der
Computer geeignet. Mit ihm kann das Kind anhand von ausgesuchten Lern – und Spielprogrammen
gefördert werden – Betreuung und zeitliche Begrenzung sollten jedoch gewährleistet sein.
Theoretischer Hintergrund zum Störungsbild ADS / ADHS
ADS / ADHS – Was ist das überhaupt?
Symptomatik
Unter einer ADS/ADHS Störung versteht man ein Krankheitsbild, welches sich durch drei
Hauptsymptome auszeichnet:
1. Unaufmerksamkeit (Mangel an Ausdauer bei Leistungsanforderung)
2. Motorische Unruhe/Hyperaktivität (erhebliche Unruhe, nicht still sitzen können, zappeln)
3. Impulsivität (motorische und/oder sprachliche Ausbrüche)
Kriterien der Diagnose
Um die Diagnose einer ADS/ADHS Störung zu stellen, müssen folgende Punkte erfüllt
werden/sein:
 Die Symptome sind vor dem 7. Lebensjahr aufgetreten
 Die Beeinträchtigung umfasst mindestens zwei soziale Umfelder
 Die schulische, soziale und berufliche Entwicklung ist gestört
 Andere Erkrankungen und Störungen lassen sich ausschließen
 Die Verhaltensauffälligkeiten treten über eine Dauer von mindestens 6 Monaten auf
 Die Auffälligkeiten liegen deutlich über dem altersgerechten Maß gesunder Kinder
Bei 2/3 der betroffenen Kinder / Jugendlichen treten weitere Störungen auf:
 LRS
 Ticks
 Störungen des Sozialverhaltens
 emotionale Störungen
Für die tatsächlich Betroffenen ist es wichtig, dass die ADS / ADHS Störung festgestellt wird, denn
in der Regeln benötigt man Hilfe von Eltern, Lehrern, Ärzten und Therapeuten
Klassifikationssysteme:
ADS/ADHS Störung kann durch 2 Klassifikationssysteme genauer bestimmt werden. Es gibt drei
Varianten:
1. ADS / ADHS Störung vom Mischtyp, dh Aufmerksamkeitsstörung und
Hyperaktivität/Impulsivität stellen sich gleichrangig dar
2. ADS / ADHS Störung vom Hyperaktiven-impulsiven Typ, dh hier dominieren die
Hyperaktivität und Impulsivität
3. ADS / ADHS Störung vom vorwiegend unaufmerksamen Typ, d.h hier dominiert die
Unaufmerksamkeit
Ursachen der ADS / ADHS Störung
1. Genetische Störung
 Die Vererbung scheint bei ADS /ADHS eine Rolle zu spielen. Das Risiko erhöht sich bei
Geschwistern um das zwei-bis vierfache, wenn bereits ein Kind erkrankt ist. Auch die
Betroffenheit der Eltern scheint das Risiko der Kinder, betroffen zu sein, zu erhöhen.
2. Neurobiologische Störung
 Neurotransmitter stehen nicht in ausreichender Menge zur Verfügung
3. Allergien und Ernährung
 Vermutung liegt nahe, dass die Erkrankung einen Zusammenhang mit
Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Mangelzuständen im Gehirn hat
4. Störung des Gleichgewichts
 Es liegt eine Theorie nahe die sagt, das die ADS /ADHS Störung auf einer Störung im
Gleichgewichtssinn des Innenohrs beruht
5. Umweltfaktoren
 Umwelteinflüsse werden ebenfalls immer wieder zur Erklärung für die ADS /ADHS
Störung herangezogen ( Umweltgifte, Zusatzstoffe...etc.)
6. Jäger – Sammler Theorie
 Man geht davon aus, dass es unter den Menschen 2 Typen gibt die Jäger und
Sammler/Bauern. Man vertritt die These, dass Menschen mit einer ADS /ADHS Störung
eher dem Jäger Typus entsprechen und in den derzeitigen stabilen klimatischen
Verhältnissen mit Anpassungsstörungen zu kämpfen haben.
Kurzfristig ist der zu behandelnde Patient mit LRS /ADHS abgesprungen und kommt nicht mehr
zur logopädischen Behandlung in die Praxis. Deshalb habe ich nun einen anderen Patienten als
kritischen Beweis genommen, der zuverlässig ist und regelmäßig zur Behandlung kommt. Da ich
sowieso noch mehr Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerungen behandeln wollte (Siehe Ziele
vor meinem zweiten Praktikum) kommt mir dies sehr gelegen. Da der theoretische Hintergrund
zu LRS und ADHS schon ausgearbeitet wurde, werde ich diesen trotzdem als Teil des kritischen
Beweises bestehen lassen.
Theoretischer Hintergrund zum Störungsbild Multiple Dyslalie /
Sprachentwicklungsverzögerung
Definition
Dyslalie bezeichnet den Prozess, in dem ein Phonem fehlerhaft gebildet wird. Das heißt, es liegt
eine fehlerhafte Artikulation vor. Dyslalie ist ein Begriff der auch die Bezeichnungen wie
„Aussprachsstörung“ oder „Artikulationsstörung“ abdeckt. Jedoch findet man den Begriff der
„Dyslalie“ in fachlicher Literatur häufiger.
Ursachen der Dyslalie
Mögliche Ursachen einer Dyslalie können verschieden sein. Es kann z.B eine genetische oder eine
endokrene Ursache sein. Infektionen,bakterielle Meningitis oder sogar ein Hirntrauma können auch
mögliche Ursachen für eine Dyslalie darstellen. Es gibt auch verschiedene Faktoren die eine
Dyslalie hervorrufen können: Mechanische, -chemische oder Ernährungsfaktoren. Auch der
Umweltfaktor sollte nicht außer acht gelassen werden.
Die hier oben erwähnten Faktoren können zu Störungen der zeitlichen Koordination von
Sprechbewegungen führen. Eine Störung des Muskeltonus kann hierdurch auch hervorgerufen
werden. Weiterhin können diese Faktoren zu einem verminderten Sprechantrieb oder zu einer
Störung des sensomotorischen Gedächtnisses führen. Zusätzlich kann es zu Störungen des
Gedächtnisses für Klangbilder, der peripheren Wahrnehmung oder des emotionalen Verhaltens
kommen.
Formen der Dyslalie:
 Isolierte Dyslalie : 1 Laut / 1 Konsonantenverbindung wird verstammelt
 Partielle Dyslalie: 2-3 Laute / Konsonantenverbindungen werden verstammelt
 Multiple Dyslalie: 4-6 Laute / Konsonantenverbindungen werden verstammelt
 Universelle Dyslalie: mehr als 6 Laute / Konsonantenverbindungen werden verstammelt
Ätiologisch eingeteilte Dyslalien:
6) Audiogene Dyslalie: Durch Hörstörung verursachte Stimmfehler der Sprechorgane
7) Funktionelle Dyslalie: Physiologische Dyslalie, ohne organisch pathologische Veränderung
der Sprechorgane
8) Konsequente Dyslalie: der Laut wird immer auf die gleiche Weise falsch gebildet
9) Inskonsequente Dyslalie: der Laut wird nicht immer auf die gleiche Weise fehlgebildet
10) Konstante Dyslalie: ein Laut wird immer falsch gebildet
11) Inkonstante Dyslalie: ein Laut wird mal richtig mal falsch gebildet
12) Konditionierte Dyslalie: Lautfehler wird beibehalten und immer wieder verstärkt
13) Mechanische Dyslalie: Es besteht eine Veränderung der Mundmuskulatur, des Kiefers und /
oder des Zahnsystems
14) Motorische Dyslalie: motorische Ungeschicklichkeit während der Artikulationsbewegung
15) Multiple Dyslalie: Falschbildung von 2-4 Lauten oder Lautverbindungen
16) Organisch bedingte Dyslalie: Durch Verletzungen, Schäden und Anomalien der
Artikulationsorgane oder durch eingeschränktes Hörvermögen
17) Patielle Dyslalie: Störung der Aussprache von 1-2 Lauten und / oder Lautverbindungen
18) Sensorische Dyslalie: Durch Wahrnehmungsstörung bedingtes Stammeln
19) Universelle Dyslalie: 5 oder mehr Laute und /oder Lautverbindungen werden fehlgebildet
20) Zentrale Dyslalie: Dyslalie durch Hirnschädigung, bei 30% der Mehrfachbehinderten.
Schwierigkeiten, die Lautfolgen in einem Satz in geordnetem Nacheinander zu sprechen.
Typische Dyslalien
2. Gammazismus : /g/ fehlgebildet
3. Schetismus: /sch/ fehlgebildet
4. Sigmatismus: /s/; /z/ fehlgebildet
5. Lambdazismus: /l/ fehlgebildet
6. Kapazismus: /k/ fehlgebildet
7. Rotazismus: /r/; /R/ fehlgebildet
Verschiedene Arten der Fehlbildung:
 Substitution (Laut wird durch anderen ersetzt)
 Addition (Laut wird hinzugefügt)
 Distorsion (Laut wird fehlgebildet)
 Elision ( Laut wird weggelassen)
Quellen:
1. Geries, Kristina C.M (2007); Lese Rechtschreibstörungen (LRS) Ein Ratgeber für Eltern
und pädagogische Berufe; 2. Aufl.;Schulz Kirchner Verlag, Idstein
2. Gelb, Matthias & Völkel-Halbrock, Dina (2007); ADS / ADHS Ein Ratgeber für Eltern,
Pädagogen und Therapeuten; Schulz Kirchner Verlag; Idstein
3. Martina Weinrich, Heidrun Zeher, U. Wohlleben; (05. März 2008); Phonetische und
phonologische Störungen bei Kindern: Dyslalietherapie in Bewegung; Auflage 3; Springer
Berlin Heidelberg
4. Adriane Matha Grunenberg; Multiple Dyslalie ein Fallbeispiel; 10. Juli 2011; VDM Verlag
Dr. Mueller
5. dba-ev; (Jahr anonym), Dyslalie (online); available: http://dba-ev.de (Mai 2012)
6. Wikipedia; (Jahr unbekannt); Dyslalie (online); available: http://wikipedia.de
Anamnesebericht Leon Schuster
Personalien:
_______________________________________
Name:
Adresse:
Telefonnummer:
Geburtsdatum:
Versicherung:
Hausarzt:
Leon Schuster
Simmer Straße 23
52156 Monschau
02472/96492
05.12.2007
BEK (Barmer)
Frau Dr. Sonja Keilen
Einleitung (Stand Februar 2012)
Leon Schuster ist 4;10 Jahre alt und wurde im Februar 2012 vom Hauskinderarzt Frau Dr. Sonja
Keilen (Simmerath) aufgrund des Verdachts einer Aussprachstörung (Multiple Dyslalie) zum
Logopäden überwiesen. Eine zweimal wöchentliche logopädische Behandlung wurde von der
Kinderärztin empfohlen.
Anfangsituation: (Stand Februar 2012)
Erworbene Informationen aus der Anamnese:
Das Anamnesegespräch wurde in den Behandlungsräumen der logopädischen Praxis Mir mit den
Eltern von Leon Schuster, Marco und Marina Schuster und der Logopädin Frau Mareike Mir selbst
geführt. Leon selbst, war auch dabei.
Persönliche Daten
Leon Schuster wurde am 05.Dezember 2007 in Simmerath geboren.
Schwangerschaft / Geburt:
Unkomplizierte Schwangerschaft, Spontanpartus, postpartal keine Auffälligkeiten
Verhalten/Besonderheiten:
Schon vor einem halben Jahr (Juli 2011) wurde den Eltern durch die Erzieherin des Simmerather
Kindergartens gesagt, dass Leon einige Auffälligkeiten in der Aussprache hätte. Andere Kinder
würden ihn nur schwer verstehen und deshalb auch auslachen. Sie empfahl der Mutter in einem
persönlichen Gespräch dies mit dem Kinderarzt zu besprechen und eventuell zu überlegen, ob eine
logopädische Behandlung in Anspruch genommen werden sollte. Leons Mutter Marina Schuster
befürwortete zuerst diesen Rat und versicherte der Erzieherin, dass sie dies mit ihrem Mann
besprechen würde. Jedoch kam es zu heftigen Streitereien, als sie dies mit dem Ehemann
besprochen wollte. Herr Marco Schuster wollte es anscheinend nicht wahrhaben, dass sein eigener
Sohn Verzögerungen in der Sprachentwicklung haben könnte, laut Frau Marina Schuster. Er hielt
eine logopädische Behandlung für unnötig und wolle erst mal abwarten. Die Erzieherinnen hätten
sowieso keine Ahnung. Trotz voriger Befürwortung durch Frau Marina Schuster wurde der Rat der
Erzieherin zu einer logopädischen Behandlung schließlich abgelehnt. Erst nach ein paar Monaten
(Januar 2012) wurde auch dem Vater klar, dass eine logopädische Behandlung in Anspruch
genommen werden sollte, da sogar er selber bemerkte, dass er Schwierigkeiten hatte seinen eigenen
Sohn zu verstehen, und da er andere Söhne im gleichen Alter beobachtet hatte, die aber durchaus
verständlicher sprachen.
Familienanamnese
Leon Schuster ist 4,10 Jahre alt und wohnt in Simmerath. Er besucht zur Zeit den Kindergarten und
hat viele Freunde, die ihn jedoch manchmal auslachen, da er schlecht zu verstehen ist. Dies nagt an
seinem Selbstbewusstsein. Er hat keine Geschwister und keine auditiven Einschränkungen.
Leons Vater, Marco Schuster (40 Jahre) arbeitet als Mathelehrer am Gymnasium in Monschau.
Leons Mutter, Marina Schuster (27 Jahre) arbeitet halbtags als Putzhilfe in mehreren Haushälten in
Konzen und ist nebenbei selbst Hausfrau und Mutter. Beide Großelternteile leben nicht mehr.
Untersuchungsbefund
Im Februar 2012 wurde eine Artikulationsüberprüfung durch die logopädische Praxis Mir nach
Frank Geiwertz abgenommen. Hierbei werden alle bestehenden Laute überprüft, indem das Kind
verschiedene vorgelegte Bilder benennen soll. Dadurch kann, für das Kind unauffällig, die
Lautsprache phonematisch transkribiert werden, sodass man am Ende des Testes weiß, welche
Laute noch nicht zielorientiert richtig umgesetzt werden. Bei diesem Test kam heraus, dass Leon
verschiedene Laute falsch umsetzt oder gar komplett falsch ausspricht. Das /SCH/ wird zum /S/,
wobei das /S/ interdental ausgesprochen wird. Er führt eine Vorverlagerung vom /K/ zum /T/ aus,
sodass /Katze/ zu /Tatze/ wird. Verschiedene Konsonantenverbindungen wie /KN/ oder /BL/ werden
reduziert ausgesprochen.
Bisherige Diagnostik
Differenzialdiagnose: Multiple Dyslalie (SP1) / SEV
Geplante Diagnostik:
Wiederholter Test „Artikulationsüberprüfung“ und MuMo Screening (orientierte
Mundmotoriküberprüfung) sowie ein Screeningsverfahren zur Überprüfung der auditiven
Merkspanne.
Bisherige Therapie
Keine
Empfehlungen/Behandlungsplan
Aufgrund der deutlichen Schwächen in seiner sprachlichen Entwicklung ist eine logopädische
Behandlung mit einer Einheit von zweimal pro Woche anzuraten. Mit einer frühzeitigen intensiven
Behandlung können diese Schwächen aufgehoben werden. Es muss mit einer mittel- bis
langfristigen Therapiedauer gerechnet werden.
Untersuchungsplan Leon Schuster Stand Oktober 2012
Was möchte ich untersuchen?
Da die letzte Untersuchung (Artikulationsüberprüfung nach Frank & Grzwotz) im Februar 2012
stattgefunden hat, möchte ich nun eine Folgeuntersuchung machen, die die
Artikulationsüberprüfung nach Frank & Grziwotz, das MuMo Screening (Mundmotorik, Bonn
Lehranstalt für Logopädie) und das Screeningsverfahren zur Überprüfung der auditiven
Merkfähigkeit (Tertia Schule für Logopädie Bonn) beinhalten wird. Es ist sinnvoll nun einen
Zwischenstand im Bezug auf das sprachliche Können von Leon zu bekommen, um feststellen zu
können, ob Fortschritte gemacht worden sind.
Warum möchte ich die oben genannten Punkte untersuchen?
Um einen optimalen Behandlungsplan weiterhin gewährleisten zu können, ist es wichtig auf dem
neusten und aktuellsten Stand von Leons sprachlichen Können zu sein. Es ist wichtig einen
regelmäßigen Zwischenstand zu haben, um einen optimalen Behandlungsverlauf versichern zu
können und um feststellen zu können, ob Fortschritte in der vergangen Therapiephase zu
verzeichnen sind.
Warum benutze ich genau diese Teste/ Instrumente?
Da ich in den vergangenen Malen der Diagnostik das Diagnostikverfahren von PLAKSS angewandt
habe, Frau Mir jedoch überzeugt war von dem Verfahren von (Frank & Grziwotz) hatte ich mich
dazu entschlossen, dieses Verfahren einmal auszuprobieren (Siehe Beilage EBP
Diagnostikverfahren, Ravensburger Stammler Prüfbogen). Dies ist ähnlich aufgebaut wie der
PLAKSS. Verschiedene Bilder müssen anhand Bildvorlagen vom Kind benannt werden, wobei der
Therapeut sich Notizen im Bezug auf die Lautsprache macht (Transkription). Da das MuMo
Screening (orientierende Mundmotoriküberprüfung) aus der Lehranstalt für Logopädie in Bonn
stammt und Frau Mir an dieser Schule ihre Ausbildung machte und mir sagte, dass ausschließlich
dieses Material für das Diagnoseverfahren der mundmotorischen Leistungen benutzt wird,
entschloss ich mich hierfür. Da ich viele niederländische Diagnoserverfahren kenne, kaum aber
deutsche hatte ich mich also dazu entschlossen dieses deutsche Verfahren zu wählen (Siehe
Beilage). Auch das Screeningsverfahren zur Überprüfung der auditiven Merkfähigkeit, stammend
aus der Tertia Schule für Logopädie in Bonn, überzeugte mich, sodass ich mich für dieses
Testverfahren entschied.(Siehe Beilage)
Was mache ich mit den Untersuchungsresultaten?
Aufgrund der Untersuchungsresultate werde ich eine logopädische Diagnose stellen können, in der
die Frage zur Hilfestellung für den Patienten und seine Umgebung berücksichtigt wird. Ich stelle
eine Diagnose folgens des ICF und des ICIDH und kann die wichtigsten Störungsfaktoren und die
hierdurch möglichen Ursachen und instandhaltende Faktoren festhalten. Hierdurch kann ich auch
ein vorläufiges Fazit ziehen. Aufgrund dessen ist es möglich weitere Empfehlungen für den
Patienten auszusprechen und einen Behandlungsplan zugespitzt auf den Patienten, aufzustellen.
Meine Therapie kann ich schließlich aufgrund der Untersuchungsresultate optimal aufbauen,
vorbereiten, ausführen und evaluieren.
Untersuchungsbericht Leon Schuster (Oktober 2012)
Logopädische Untersuchung
__________
Interpretation:
Um die Lautsprache, die mundmotorischen Leistungen, sowie die auditive Merkspanne Leons´ zu
untersuchen wurden folgende Tests ausgeführt:
1. Artikulationsüberprüfung (Frank & Grzwotz)
2. MuMo Screening – orientierende Mundmotoriküberprüfung
3. Screeningsverfahren zur Überprüfung der auditiven Merkspanne
Resultate der Artikulationsüberprüfung:
Es wurde der Bilderbenennungstest (Artikulationsüberprüfung nach Frank & Grziwotz)
abgenommen. Hierbei musste Leon verschiedene Bilder spontan benennen. Wenn er Probleme hatte
durfte ich Hilfestellung geben indem Ich einen Lückentext angab: z.B „In der Nacht scheint am
Himmel der...(Mond)?“.
Der Test ist wie folgt ausgefallen (Siehe auch Beilage):
 Leons /SCH/ wurde in allen möglichen Positionen verbessert (Siehe Stand Februar 2012).
Jedoch kommen trotzdem noch manchmal Aussprachfehler vor.
 Das /S/ bleibt bei Leon in allen Positionen ein Problem. Es wird immer noch interdental
ausgesprochen.
 Die Vorverlagerung des /K/ zum /T/ hat sich stark verbessert. Nur ab und zu noch wenn
Leon unkonzentriert ist verlagert er das /K/ nach vorne.
 Manche Konsonantenverbindungen werden immer noch reduziert ausgesprochen wie z.B
/KN/ → /N/ und /BL/ wird zu /L/, /ZW/ → /W/
 Endungen mit /en/ werden oft ganz weggelassen
 Die Endungen mit /en/ die mal nicht vergessen werden, werden übertrieben ausgesprochen.
Resultate der MuMo Untersuchung
Untersucht worden bei diesem Test sind die Haltung/Tonus, die Gesichtszüge, der Mundschluss, der
Speichelfluss, die Habits, die Bewegungsleistung der Zunge und Bewegungsleistung der Lippen.
Der Test beinhaltet folgende Resultate:











leichte hypotone Haltung
aufgeweckte Mimik, lacht viel
Gebiss schließt nicht komplett gerade (Kreuzbiss)
Bewegung der Zunge nach oben: eingeschränkt (Zunge kommt nicht gut raus)
Bewegung der Zunge oben / unten auch eingeschränkt (im Wechsel →Zunge kommt nicht
gut raus)
Zunge in die linke Wange drücken: eingeschränkt (nicht lang genug?)
Lippen können nicht gut spitz (zum Kussmund) gemacht werden
Lippen können nicht gut breit gezogen werden ohne die Zähne zu zeigen
Da er beides getrennt nicht gut kann, kann er es im Wechsel auch nicht gut
Er kann die Lippen nicht flattern lassen (Hypertone Spannung)
Pfeifen kann er nicht, da der Kussmund nicht geformt werden kann
Resultate des Screeningsverfahrens zur Überprüfung der auditiven Merkfähigkeit
Untersucht worden bei diesem Test ist das Nachsprechen von Zahlen und Silben. Der Untersucher
spricht die Zahlen /Silben vor und der Patient muss diese versuchen ohne Fehler nachzusprechen.
Der Test beinhaltet folgende Resultate:
 keine Auffälligkeiten
Fazit:
Aufgrund der festgestellten Befunde ist deutlich geworden, wo Leon die meisten Probleme mit
hat.Auffällig bei ihm ist die Aussprache des /S/ in allen Positionen (Interdental). An dem /SCH/
muss trotz Verbesserungen weiter gearbeitet werden. Manche Konsonantenverbindungen sollten
angegangen werden wie /KN/, /BL/ und /ZW/. Die Reduzierung der Endungen /EN/ sollten auch
bearbeitet werden. Da Leon bestimmte Schwächen in der Lippen,-und Zungenmotorik aufweist ist
es weiterhin wichtig an der Mundmotorik zu arbeiten. Seine auditive Merkspanne weist keine
Probleme auf. Jedoch kann es auch sinnvoll sein in diesem Sinne mit Audiolog zu arbeiten da
hierdurch die Differenzierung zwischen naheliegenden Lauten geübt werden kann z.B SCH & S.
Praxis Mareike Mir, Stern Straße 9a, 52156 Monschau
Logopädischer Befund:
_________________________
Oktober 2012
Personalien:
Name:
Adresse:
Telefonnummer:
Geburtsdatum:
Versicherung:
Hausarzt:
Leon Schuster
Simmer Straße 23
52156 Monschau
02472/96492
05.12.2007
BEK (Barmer)
Frau Dr. Sonja Keilen
Patient:
Geb.:
Leon Schuster
05.12.2007
Logopädische Diagnose zum Zeitpunkt der Vorstellung (Februar 2012):
Multiple Dyslalie (SP1) / SEV
Befund (Oktober 2012)
Zur Zeit der Übernahme vom Patienten Leon Schuster lag das Störungsbild Multiple Dyslalie (SP
1) /SEV vor. Leon spricht das /S/ in allen Wortpositionen interdental aus. Das /SCH/ wurde
verbessert, jedoch wird dies nicht konsequent in allen Positionen zielorientiert umgesetzt. Die
Vorverlagerung des /K/ zum /T/ hat sich verbessern können, jedoch wird dies auch nicht konsequent
zielgenau umgesetzt. Wenn Leon unkonzentriert ist, rutscht ihm dann schon mal das /T/ anstatt das
/K/ raus. Das heißt auch hier hat der Transfer in die Spontansprache noch nicht statt gefunden.
Konsonantenverbindungen wie /KN/, /BL/ und /ZW/ werden oftmals reduziert, sodass letztendlich
/KN/ zu /N/ wird, /BL/ zu /L/ und /ZW/ zu /W/ wird. Manche Wörter die auf /EN/ enden werden
durch das /EN/ reduziert. Das /CH/ gleicht bei aktiver Aussprache noch sehr dem /SCH/, wobei dies
auditiv rezeptiv sehr gut unterschieden werden kann.
Leons´ Lippen,- und Zungenbeweglichkeit ist für sein Alter noch stark eingeschränkt. Darum sollte
auch an der Mundmotorik gearbeitet werden. Auch ist die auditive Differnzierungleistung
unterschiedlich. Manchmal ist sie gut, manchmal schlechter. Laute wie Sch oder ch die zu
unterscheiden sind, sind manchmal problematisch für Leon.
Therapieziele (Oktober 2012)
Für die folgende Therapieeinheit ist es das Ziel das /S/ und das /SCH/ auf Silbenebene initial gut
auszusprechen. Dazu werden verschiedene sprachfördernde Spiele wie „Na Logo“ und „Hex Hex“
oder das „Spielhaus“ verwendet. Weiterhin wird kräftig an der Mundgymnastik gearbeitet, sodass
die Lippen,- und Zungenfunktion gestärkt wird. Auch die auditive Differenzierungsleistung muss
besser werden.
Therapiebestand /Prognose (Oktober 2012)
Aus logopädischer Sicht ist eine logopädische Therapie dringend erforderlich. Leon weist
Schwächen in seiner sprachlichen Entwicklung auf, welche durch eine intensive Therapie langsam
behoben werden können. Es muss von einer mittel- bis langfristigen Therapiedauer ausgegangen
werden.
Für eventuelle Rückfragen stehen wir ihnen gerne zur Verfügung und verbleiben mit freundlichen
Grüßen
Nicola Pugh
(Logopädin)
Mareike Mir
(Logopädin)
Oktober 2012
ICF Beginnphase → Siehe Internetseite unter diesem Dokument (Separate Datei)
ICF Endphase → Siehe Internetseite unter diesem Dokument (Separate Datei)
ICIDH → Siehe Internetseite unter diesem Dokument (Separate Datei)
Behandlungsplan Leon Schuster
Leon Schuster ist mittlerweile 4,10 Jahre alt und ist seit Februar 2012 in logopädischer Behandlung.
Die Differentialdiagnose lautet Multiple Dyslalie (SP1) / SEV. Leon spricht das /S/ in allen
Wortpositionen interdental aus. Das /SCH/ wurde verbessert, jedoch wird dies nicht konsequent in
allen Positionen zielorientiert umgesetzt. Die Vorverlagerung des /K/ zum /T/ hat sich verbessern
können, jedoch wird dies auch nicht konsequent zielgenau umgesetzt. Wenn Leon unkonzentriert
ist, rutscht ihm dann schon mal das /T/ anstatt das /K/ raus. Das heißt auch hier hat der Transfer in
die Spontansprache noch nicht statt gefunden. Konsonantenverbindungen wie /KN/, /BL/ und /ZW/
werden oftmals reduziert, sodass letztendlich /KN/ zu /N/ wird, /BL/ zu /L/ und /ZW/ zu /W/ wird.
Manche Wörter die auf /EN/ enden werden durch das /EN/ reduziert. Das /CH/ gleicht bei aktiver
Aussprache noch sehr dem /SCH/, wobei dies auditiv rezeptiv sehr gut unterschieden werden kann.
Leons´ Lippen,- und Zungenbeweglichkeit ist für sein Alter noch stark eingeschränkt. Darum sollte
auch an der Mundmotorik gearbeitet werden. Auch ist die auditive Differenzierungleistung
unterschiedlich. Manchmal ist sie gut, manchmal schlechter. Laute wie /Sch/ oder /ch/ die zu
unterscheiden sind, sind manchmal problematisch für Leon. Laut Verordnung des Kinderarztes soll
Leon zweimal wöchentlich Logopädie erhalten.
Lange Termin Ziele: (Über 12 Monate)
 In 12 Monaten ist Leon in der Lage das /S/ auf Wortniveau korrekt zu bilden
(Nachkontrolle Artikulationsüberprüfung nach Frank & Grziwotz).
 In 12 Monaten ist Leon in der Lage das /SCH/ auf Wortniveau korrekt zu bilden
(Nachkontrolle Artikulationsüberprüfung nach Frank & Grziwotz).
 In 12 Monaten ist Leon in der Lage das /CH/ auf Wortniveau richtig zu bilden
(Nachkontrolle Artikulationsüberprüfung nach Frank & Grziwotz).).
 In 12 Monaten ist Leon in der Lage das /K/ auf Wortniveau richtig zu bilden und nicht
mehr zum /T/ vorzuverlegen (Nachkontrolle Artikulationsüberprüfung nach Frank &
Grziwotz).
 In 12 Monaten ist Leon in der Lage die Konsonantenverbindung /KN/ auf Silbenebene
richtig zu bilden (Nachkontrolle Artikulationsüberprüfung nach Frank & Grziwotz).
 In 12 Monaten ist Leon in der Lage die Konsonantenverbindung /BL/ auf Silbenebene
richtig zu bilden (Nachkontrolle Artikulationsüberprüfung nach Frank & Grziwotz).
 In 12 Monaten ist Leon in der Lage die Konsonantenverbindung /ZW/ auf Silbenebene
richtig zu bilden (Nachkontrolle Artikulationsüberprüfung nach Frank & Grziwotz).
 In 12 Monaten ist Leon in der Lage die Endung /EN/ auf Wortniveau nicht mehr zu
reduzieren.
 In 12 Monaten haben sich Leons Zungenleistungen verbessert (Nachkontrolle MuMo).
 In 12 Monaten haben sich Leons Lippenleistungen verbessert (Nachkontrolle MuMo).
Kurze Termin Ziele: (10 Wochen)
 In 10 Wochen ist Leon in der Lage das /S/ in allen Positionen auf Wortebene korrekt zu
bilden.
 In 10 Wochen ist Leon in der Lage das /SCH/ in allen Positionen auf Wortebene korrekt
zu bilden.
 In 10 Wochen ist Leon in der Lage das /SCH/ vom /CH/ auditiv auf Wortniveau
(Quatschwörter / Initial) richtig zu unterscheiden.
 In 10 Wochen ist Leon in der Lage das /SCH/ vom /S/ auditiv korrekt auf Wortniveau zu
unterscheiden.
 In 10 Wochen hat sich Leons Zungenleistungen (Mundmotorik) verbessert (Kontrolle
durch Notizen der Leistungen).
 In 10 Wochen hat sich Leons Lippenleistungen (Mundmotorik) verbessert (Kontrolle
durch Notizen der Leistungen).
Arbeitsweise
Leon ist 4;10 Jahre alt und ein sehr freundlicher und aktiver Junge. Er lässt sich gut, ohne viel
Selbstzweifel korrigieren und kommt sehr gerne zur Logopädie. Dies sind gute Voraussetzungen,
um eine gute Behandlung mit Erfolgen anstreben zu können.
Da die meisten Kinder und Erwachsenen in seiner Umgebung Probleme damit haben ihn zu
verstehen, arbeiten wir zuerst an der korrekten Sprachlautumsetzung des /S/, des /SCH/ und
des/CH/. Wir beginnen die Therapie mit diesen Lauten, da diese die korrekte Sprachproduktion und
somit das Sprachverständnis der Umgebung am meisten beeinflussen. Mit Hilfe der MundmotorikKarten und des Spiels „Pustekuchen“ werden wir versuchen die mundmotorischen Leistungen
Leons´ zu steigern. Die verkehrte Lautaussprache des /S/ des /SCH/ und des /CH/ werden mit Hilfe
verschiedenster interessanter Spiele eingeübt und versucht in die Spontansprache zu transferieren.
Auch die auditive Differenzierung verschiedener Laute wie z.B /sch/ und /s/, sowie /sch/ und /ch/
müssen trainiert werden. Ein Belohnungssystem hierbei ist für junge Kinder sehr wichtig, um deren
Motivation weiterhin während der Therapie gewährleisten zu können.
Hilfsmittel zur Gestaltung der Therapien:
 Na Logo
 Lauter Hexerei
 Spielhaus
 Mundmotorik-Karten
 Pustekuchen
 Audiolog
 Belohnungssystem
Ausschnitt der Behandlungen:
Behandlung 1: Leon Schuster, 4;10 Jahre, Sprachlaute /sch/, auditive
Differenzierung /sch/ /ch/, Mundmotorik
Anfangssituation
Leon Schuster ist mittlerweile 4,10 Jahre alt und ist seit Februar 2012 in logopädischer
Behandlung. Die Differentialdiagnose lautet Multiple Dyslalie (SP1) / SEV. Leon spricht
das /S/ in allen Wortpositionen interdental aus. Das /SCH/ wurde verbessert, jedoch wird
dies nicht konsequent in allen Positionen zielorientiert umgesetzt. Die Vorverlagerung des
/K/ zum /T/ hat sich verbessern können, jedoch wird dies auch nicht konsequent zielgenau
umgesetzt.
Wenn Leon unkonzentriert ist, rutscht ihm dann schon mal das /T/
anstatt das
/K/ raus. Das heißt auch hier hat der Transfer in die Spontansprache noch nicht statt gefunden.
Konsonantenverbindungen wie /KN/, /BL/ und /ZW/ werden oftmals
reduziert, sodass
letztendlich /KN/ zu /N/ wird, /BL/ zu /L/ und /ZW/ zu /W/ wird. Manche Wörter die auf /EN/
enden werden durch das /EN/ reduziert. Das /CH/ gleicht bei
aktiver Aussprache noch sehr
dem /SCH/, wobei dies auditiv rezeptiv sehr gut unterschieden werden kann.
Leons´ Lippen,- und Zungenbeweglichkeit ist für sein Alter noch stark eingeschränkt.
Darum sollte auch an der Mundmotorik gearbeitet werden. Auch ist die auditive
Differnzierungleistung unterschiedlich. Manchmal ist sie gut, manchmal schlechter. Laute
wie /Sch/ oder /ch/ die zu unterscheiden sind, sind manchmal problematisch für Leon. Laut
Verordnung des Kinderarztes soll Leon zweimal wöchentlich Logopädie erhalten. Heute
arbeiten wir an der Mundmotorik, an der richtigen Lautaussprache des /sch/ und an der
auditiven Differenzierung des /sch/ und des /ch/
Ziele für diese Behandlung
 In dieser Behandlung zu Beginn ist Leon in der Lage alle 20 mundmotorischen Karten
auf seinem Niveau hintereinander abzuarbeiten (Lippen,-und Zungentraining)
Arbeitsweise:
Da seine Zungen,-und Lippenleistungen im Bezug auf die Mundmotorik sehr schwach sind,
ist es wichtig hieran zu arbeiten, um die korrekte Aussprache der verschiedenen Laute
zusätzlich unterstützen zu können. Hierbei nehmen wir zuerst die 20 mundmotorischen
Karten zur Seite, die er vor dem Spiegel macht, um sich selbst observieren und reflektieren
zu können. Gegebenenfalls kann er sich hierbei selbst korrigieren. Dies gibt ihm das Gefühl,
dass er etwas eigenständig macht. Zusätzlich, wenn es die Zeit noch zu lässt, kann er noch
das Spiel „Pustekuchen“ mit mir spielen, das zusätzlich die Lippenfunktion stärkt.
Material:
Mundmotorische Übungskarten, Spiegel, Spiel: Pustekuchen
Weitere Ziele:
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage das /SCH/ vom /CH/ auf Lautebene auditiv
korrekt zu unterscheiden.
Arbeitsweise:
Nachdem ich mit Leon an seiner Mundmotorik gearbeitet habe, gehen wir über zur auditiven
Differenzierung von dem /SCH/ und /CH/ auf Lautebene. Hierbei habe ich verschiedene
Karten die entweder einen Zug beinhalten oder eine Hexe. Zuerst erkläre ich Leon was die
Hexe für ein komisches Lachen hat (Ch-Ch-Ch) und was der Zug für ein Geräusch
beim fahren macht (Sch-Sch).
Ich lege ihm anschließend die Karten hin und fange an mit vorgehaltener Hand abwechselnd
jeweils eins der Laute zu vor zu machen. Er muss dann die richtige Karte anzeigen
(Hexe oder Zug). Wenn er die richtige Karte angezeigt hat, bekommt er einen Glitzerstein
als Punkt.
Material:
Auditive Differenzierung SCH & CH (Spiel)
Weitere Ziele:
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage zumindest 10 mal das /SCH/ auf Silbenebene
initial korrekt auszusprechen.
Arbeitsweise:
Ich spiele mit Leon das Spiel „Na Logo“. Hierbei muss er, bevor er das Männchen setzt und
würfelt, immer erst (auch den Spiegel zur Selbstobservation) die Silbenreihe „Schi-SchaScho“ korrekt vor dem Spiegel aufsagen. Nicht nur ich soll also sagen ob es richtig oder
falsch war, sondern auch er selber durch seine Selbstobservation. Wenn er es korrekt
ausspricht, darf er sich einen Token auf seine Punktetafel legen. Dies motiviert die
Mitarbeit. Wenn dies gut klappt, nehmen wir bestimmte Karten hinzu, die Wörter
beinhalten die initial ein /Sch/ verbildlichen z.B „Schnee“. Solch eine Karte muss er nach
jedem Setzen des Männchen auf ein anderes Feld ziehen.
Material:
Spiel Na Logo
Alternative:
Wenn es Leon schwer fällt bestimmte mundmotorische Übungen auszuführen, werde ich
ihm diese erst vormachen und dann zusammen mit ihm machen. Ich nehme dann den
Spiegel (falls er zu frustriert sein sollte) erst mal weg, damit der den Unterschied
zwischen mir und sich selber nicht so gut sehen kann. Wenn ich sehe, dass es dann viel
besser ist, setze ich den Spiegel wieder hin, damit er sieht, wie gut er es kann. Falls die
auditive Differenzierung zwischen /sch/ und /ch/ nicht gut klappen sollte, werde ich es mit
ihm zusammen machen und mehr Tipps geben, damit er ein paar Erfolge hat. Danach werde
ich versuchen meine Tipps zurückzunehmen, damit ich seine eigenen Leistungen besser
sehen kann. Wenn das Spiel „Na Logo“ mit den zusätzlichen Karten zu viel sein sollte,
lassen wir es auf der Silbenreihe beruhen. Ich werde zusätzlich selbst Fehler einbauen, wenn
ich die Silbenreihe auf sage, um zu sehen, ob er meine Fehler sehen und auditiv erkennen
kann.
Evaluierung:
Leon hat diese Stunde sehr gut mitgearbeitet. Von Frustration war nichts zu spüren. Bei
manchen mundmotorischen Übungen hatte er noch Probleme, da seine Kraft in der Zunge &
Lippe nicht hoch ist. Jedoch hat er immer wieder versucht es besser zu machen. Manchmal
musste man ihn vor Übermut stoppen, damit er noch konzentriert blieb. Bei dem Spiel „Na
Logo“ hatte Leon erst mal genug zu tun mit der Silbenreihe als noch die zusätzlichen Karten
dabei zu haben. Dies machte er für den Anfang aber sehr gut und war motiviert. Die auditive
Differenzierung zwischen /sch/ und /ch/ lief gut ab. Zwar kamen wir nicht höher als auf
Lautebene, jedoch machte er hier nach ein paar Einheiten kaum noch Fehler. Das
Belohnungssystem mit den Token und den Glitzersteinen kam sehr gut an.
Behandlung 2: Leon Schuster, 4;10 Jahre, Sprachlaute /sch/, auditive
Differenzierung /sch/ /ch/, Mundmotorik; Audiolog
Anfangssituation
Leon Schuster ist mittlerweile 4,10 Jahre alt und ist seit Februar 2012 in logopädischer
Behandlung. Die Differentialdiagnose lautet Multiple Dyslalie (SP1) / SEV. Leon spricht das
/S/ in allen Wortpositionen interdental aus. Das /SCH/ wurde verbessert, jedoch wird dies
nicht konsequent in allen Positionen zielorientiert umgesetzt. Die Vorverlagerung des /K/
zum /T/ hat sich verbessern können, jedoch wird dies auch nicht konsequent zielgenau
umgesetzt. Wenn Leon unkonzentriert ist, rutscht ihm dann schon mal das /T/ anstatt das /K/
raus. Das heißt auch hier hat der Transfer in die Spontansprache noch nicht statt gefunden.
Konsonantenverbindungen wie /KN/, /BL/ und /ZW/ werden oftmals reduziert, sodass
letztendlich /KN/ zu /N/ wird, /BL/ zu /L/ und /ZW/ zu /W/ wird. Manche Wörter die auf
/EN/ enden werden durch das /EN/ reduziert. Das /CH/ gleicht bei aktiver Aussprache noch
sehr dem /SCH/, wobei dies auditiv rezeptiv sehr gut unterschieden werden kann.
Leons´ Lippen,- und Zungenbeweglichkeit ist für sein Alter noch stark eingeschränkt.
Darum sollte auch an der Mundmotorik gearbeitet werden. Auch ist die auditive
Differnzierungleistung unterschiedlich. Manchmal ist sie gut, manchmal schlechter. Laute
wie /Sch/ oder /ch/ die zu unterscheiden sind, sind manchmal problematisch für Leon. Laut
Verordnung des Kinderarztes soll Leon zweimal wöchentlich Logopädie erhalten. Heute
arbeiten wir weiter an der Mundmotorik, an der richtigen Lautaussprache des /sch/ und an
der auditiven Differenzierung des /sch/ und des /ch/
Ziele für diese Behandlung
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage zumindest 5 mundmotorische Karten im
Bezug auf die Lippenstärkung mit deutlicher Verbesserung zum letzten mal (Kontrolle
Notizen) auszuführen
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage zumindest 5 mundmotorischen Karten im
Bezug auf die Zungenstärkung mit deutlicher Verbesserung zum letzten mal (Kontrolle
Notizen) auszuführen.
Arbeitsweise:
Da seine Zungen,-und Lippenmotorik immer noch zu schwach sind ist es wichtig weiterhin
hieran zu arbeiten, um die Muskulatur stärken zu können und um die korrekte Aussprache
der verschiedenen Laute gewährleisten zu können. Hierfür üben wir wieder mit den
mundmotorischen Karten (dort sind lustige Gesichter drauf zu sehen) und dem Spiel
„Pustekuchen“ wobei vor allem die Lippenmuskulatur trainiert wird.
Material:
Mundmotorische Übungskarten, Spiegel, Spiel: Pustekuchen
Weitere Ziele:
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage das /SCH/ vom /CH/ auf Wortebene
(Quatschwörter) auditiv korrekt zu unterscheiden.
Arbeitsweise:
Nachdem ich mit Leon an seiner Mundmotorik gearbeitet habe, gehen wir über zur auditiven
Differenzierung von dem /SCH/ und /CH/ auf Wortebene mit Quatschwörtern..Hierbei habe
ich wieder verschiedene Karten die einen Zug oder eine Hexe beinhalten.
Ich lege ihm wieder die Karten hin und fange an mit vorgehaltener Hand abwechselnd
jeweils eins der Laute vor zu machen (Erst mal anfangen mit der Lautebene). Er muss dann
wieder die richtige Karte anzeigen (Hexe oder Zug). Wenn er die richtige Karte angezeigt
hat, bekommt er einen Glitzerstein als Punkt. Wenn ich sehe, dass dies wieder ohne
Probleme klappt, gehe ich über auf die Wortebene (Quatschwörter). Ich benutze bewusst
keine bekannten Wörter, damit er nichts daran koppeln kann. Wenn er das Wort nicht kennt,
konzentriert er sich wirklich auf das Geräusch und nicht auf die Bedeutung des Wortes.
Material:
Auditive Differenzierung SCH & CH (Spiel)
Weitere Ziele:
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage zumindest 15 mal das /SCH/ auf Silbenebene
initial korrekt auszusprechen.
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage zumindest 5 mal das /SCH/ auf Wortebene
korrekt auszusprechen
Arbeitsweise:
Ich spiele mit Leon das Spiel „Spielhaus“. Hierbei muss er vor jedem Würfeln vor dem
Spiegel wieder erst mal „schi-scha-scho“ sagen. Hierbei kann er sich wieder im Spiegel
selbst observieren, um zu gucken wie er es macht. Ich korrigiere ihn wenn nötig. Danach
darf er eine Karte ziehen. Hierauf befinden sich verschiedene Gegenstände die ein „sch“
beinhalten. Diese Gegenstände muss er auf dem Spielfeld (Ein Haus) finden und sein
Männchen anschließend dort hinsetzen. Natürlich muss er den Gegenstand vor dem Spiegel
versuchen korrekt auszusprechen. Wenn er es richtig gemacht hat, darf er einen Token auf
seine Punktetafel legen.
Material:
Spiel : Spielhaus
Weitere Ziele:
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage das /sch/ vom /s/ initial auf Wortebene auditiv
zu unterscheiden.
Arbeitsweise:
Wenn wir es zeitlich noch schaffen, üben wir die auditive Differenzierung vom /sch/ und /s/
initial auf Wortebene mit Hilfe des Programms „Audiolog“. Hierbei sagt eine elektrische
Stimme via Computer ein Wort. Dieses Wort ist aber nicht immer richtig. Es kann z.B
„Snee“ anstatt „Schnee“ sagen. Hierbei muss Leon dann anklicken ob die Stimme es richtig
oder falsch gesagt hat. Hierfür gibt es dann den entsprechenden Knopf (Button) den er via
Maus anklicken kann. Das Lob wird durch die elektrische Stimme automatisch gegeben.
Material:
Computerprogramm Audiolog
Alternative:
Ich gehe nicht davon aus, dass es Probleme mit den mundmotorischen Übungen geben wird,
da er schon das letzte Mal sehr gut mitgemacht hat. Wenn es bei der Differenzierung des
/Sch/ und des /Ch/ Probleme geben sollte (auf Wortebene) werden wir erst mal wieder
zurück auf Silben,-oder Lautebene gehen. Wenn Leon Probleme mit dem Spiel das
Spielhaus auf Wortebene (keine Quatschwörter) haben sollte und dadurch frustriert wirkt,
werden wir erst mal auf Silbenebene bleiben. Wenn ich merken sollte, dass er Audiolog noch
befremdlich findet, werde ich es mit ihm zusammen machen oder gar erst mal raus lassen
und es ohne PC machen.
Evaluierung:
Leon hat diese Stunde wieder sehr gut mitgearbeitet. Von Frustration war wieder nichts zu
spüren. In den mundmotorischen Übungen konnte ich schon feststellen, dass es schon besser
wurde. Bei dem Spiel „Spielhaus“ konnte Leon das „schi-scha-scho“ auf Silbenebene gut
umsetzen, was mich dazu brachte, dass wir wirklich die Karten zusätzlich hinzunahmen.
Dies klappte eigentlich gut, nicht fehlerfrei, aber ohne Frustration, was eine gute
Voraussetzung ist, um weiterhin gut mit ihm arbeiten zu können. Die auditive
Differenzierung zwischen /sch/ und /ch/ lief gut ab. Diesmal kamen wir sogar auf das
Niveau der Quatschwörter. Hierbei machte er auch Fehler, jedoch ließ er sich gut und ohne
Probleme korrigieren. Die Korrektur machten wir immer vor dem Spiegel. Da wir nur noch
5 Minuten restliche Zeit hatten, startete ich nicht das Programm Audiolog, sondern
versuchte es schnell mündlich, ohne PC mit /sch/ und /s/. Dies klappte für den Anfang ganz
gut, auch wenn er noch einige Unsicherheiten aufwies.
Behandlung 3: Leon Schuster, 4;10 Jahre, Sprachlaute /sch/, Mundmotorik; Audiolog
Anfangssituation
Leon Schuster ist mittlerweile 4,10 Jahre alt und ist seit Februar 2012 in logopädischer
Behandlung. Die Differentialdiagnose lautet Multiple Dyslalie (SP1) / SEV. Leon spricht das
/S/ in allen Wortpositionen interdental aus. Das /SCH/ wurde verbessert, jedoch wird dies
nicht konsequent in allen Positionen zielorientiert umgesetzt. Die Vorverlagerung des /K/
zum /T/ hat sich verbessern können, jedoch wird dies auch nicht konsequent zielgenau
umgesetzt. Wenn Leon unkonzentriert ist, rutscht ihm dann schon mal das /T/ anstatt das /K/
raus. Das heißt auch hier hat der Transfer in die Spontansprache noch nicht statt gefunden.
Konsonantenverbindungen wie /KN/, /BL/ und /ZW/ werden oftmals reduziert, sodass
letztendlich /KN/ zu /N/ wird, /BL/ zu /L/ und /ZW/ zu /W/ wird. Manche Wörter die auf
/EN/ enden werden durch das /EN/ reduziert. Das /CH/ gleicht bei aktiver Aussprache noch
sehr dem /SCH/, wobei dies auditiv rezeptiv sehr gut unterschieden werden kann.
Leons´ Lippen,- und Zungenbeweglichkeit ist für sein Alter noch stark eingeschränkt.
Darum sollte auch an der Mundmotorik gearbeitet werden. Auch ist die auditive
Differnzierungleistung unterschiedlich. Manchmal ist sie gut, manchmal schlechter. Laute
wie /Sch/ oder /ch/ die zu unterscheiden sind, sind manchmal problematisch für Leon. Laut
Verordnung des Kinderarztes soll Leon zweimal wöchentlich Logopädie erhalten. Heute
arbeiten wir weiter an der Mundmotorik, an der richtigen Lautaussprache des /sch/ auf
Wortniveau und an der auditiven Differenzierung des /sch/ und des /s/.
Ziele für diese Behandlung
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage zumindest 7 mundmotorische Karten im
Bezug auf die Lippenstärkung mit deutlicher Verbesserung zum letzten mal (Kontrolle
Notizen) auszuführen.
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage zumindest 7 mundmotorische Karten im
Bezug auf die Zungenstärkung mit deutlicher Verbesserung zum letzten mal (Kontrolle
Notizen) auszuführen.
Arbeitsweise:
Da seine Zungen,-und Lippenmotorik noch zu schwach sind und positiv zu der Aussprache
beitragen, wenn sie trainiert werden, beginnen wir heute wieder mit mundmotorischen
Übungen. Hierbei variieren wir heute wieder etwas damit es nicht zu langweilig ist. Jeder
darf sich abwechselnd verschiedene Übungen ausdenken, die wir jedoch immer vor dem
Spiegel ausführen. Als Stütze dienen die mundmotorischen Übungen auf den Karten. Jedes
mal wenn er eine gute Übung ausgedacht und ausgeführt hat, bekommt er wieder einen
Glitzerstein.
Material:
Mundmotorische Übungskarten als Vorlage, Spiegel, Glitzersteine
Weitere Ziele:
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage zu 80% das /SCH/ auf Silbenebene initial
korrekt auszusprechen.
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage zumindest 10 mal das /SCH/ auf initialer
Wortebene korrekt auszusprechen
Arbeitsweise:
Ich spiele mit Leon das Spiel „Lauter Hexerei“. Hierbei muss er vor jedem Würfeln vor dem
Spiegel wieder erst mal „schi-scha-scho“ sagen. Hierbei kann er sich wieder im Spiegel
selbst observieren, um zu gucken wie er es macht. Ich korrigiere ihn wenn nötig. Danach
darf er eine Karte ziehen (von Na Logo). Hierauf befinden sich verschiedene Gegenstände
die ein „sch“ beinhalten. Diese Karte muss er korrekt mit dem /sch/ aussprechen. Hierfür
observiert er sich wieder selber vor dem Spiegel und kann sich erst mal gegebenenfalls
selbst korrigieren. Ich korrigiere sonst, wenn nötig. Danach darf er mit seinem Männchen
weitergehen. Jedes mal wenn er es richtig ausspricht, darf er sich einen „Diamanten“ in
verschiedenen Farben auf seine Schatztruhe legen.
Material:
Spiel : Lauter Hexerei
Weitere Ziele:
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage das /sch/ vom /s/ initial auf Wortebene auditiv
zu unterscheiden.
Arbeitsweise:
Heute arbeiten wir mit dem PC Programm Audiolog zur Übung der auditive Differenzierung
vom /sch/ und /s/ initial auf Wortebene. Hierbei sagt eine elektrische Stimme via Computer
ein Wort. Dieses Wort ist aber nicht immer richtig. Es kann z.B „Snee“ anstatt „Schnee“
sagen. Hierbei muss Leon dann anklicken ob die Stimme es richtig oder falsch gesagt hat.
Hierfür gibt es dann den entsprechenden Knopf (Button) den er via Maus anklicken kann.
Das Lob wird durch die elektrische Stimme automatisch gegeben.
Material:
Computerprogramm Audiolog
Alternative:
Ich gehe nicht davon aus, dass es Probleme mit den mundmotorischen Übungen geben wird,
da er schon die letzten Male sehr gut mitgemacht hat. Wenn Leon Probleme mit dem Spiel
Lauter Hexerei auf Wortebene (keine Quatschwörter) haben sollte und dadurch frustriert
wirkt, werden wir erst mal auf Silbenebene bleiben (Schi-Scha-Scho). Wenn ich merken
sollte, dass er Audiolog noch befremdlich findet, werde ich es mit ihm zusammen
machen oder gar erst mal raus lassen und es ohne PC, wieder mündlich wie beim letzten Mal
machen.
Evaluierung:
Leon hat diese Stunde wieder sehr gut mitgearbeitet. Von Frustration war wieder nichts zu
spüren. Die mundmotorischen Übungen setzt er immer mehr mit Stärke und Ausdauer um.
Ich finde persönlich auch, dass sich dies schon positiv auf die Aussprache der verschiedenen
Laute auswirkt. Bei dem Spiel „Lauter Hexerei“ konnte Leon das „schi-scha-scho“ ohne
Probleme umsetzen, jedoch waren noch Probleme auf Wortebene zu erkennen. Die
Korrektur machten wir immer vor dem Spiegel. Da wir noch genügend Zeit übrig hatten, um
mit Audiolog zu arbeiten, startete ich auch den PC. Ich erklärte ihm das Programm und er
war begeistert. Wir machten die ersten Aufgaben zusammen, jedoch hatte er schnell den
Dreh raus und konnte fast selbstständig arbeiten. Fehler machte er noch, jedoch lag es auch
denke ich viel daran, dass seine Konzentration nachließ, da er so begeistert von dem
Programm war (Überschwinglich).
Behandlung 4: Leon Schuster, 4;10 Jahre, Sprachlaute /sch/, Mundmotorik; Audiolog
Anfangssituation
Leon Schuster ist mittlerweile 4,10 Jahre alt und ist seit Februar 2012 in logopädischer
Behandlung. Die Differentialdiagnose lautet Multiple Dyslalie (SP1) / SEV. Leon spricht das
/S/ in allen Wortpositionen interdental aus. Das /SCH/ wurde verbessert, jedoch wird dies
nicht konsequent in allen Positionen zielorientiert umgesetzt. Die Vorverlagerung des /K/
zum /T/ hat sich verbessern können, jedoch wird dies auch nicht konsequent zielgenau
umgesetzt. Wenn Leon unkonzentriert ist, rutscht ihm dann schon mal das /T/ anstatt das /K/
raus. Das heißt auch hier hat der Transfer in die Spontansprache noch nicht statt gefunden.
Konsonantenverbindungen wie /KN/, /BL/ und /ZW/ werden oftmals reduziert, sodass
letztendlich /KN/ zu /N/ wird, /BL/ zu /L/ und /ZW/ zu /W/ wird. Manche Wörter die auf
/EN/ enden werden durch das /EN/ reduziert. Das /CH/ gleicht bei aktiver Aussprache noch
sehr dem /SCH/, wobei dies auditiv rezeptiv sehr gut unterschieden werden kann.
Leons´ Lippen,- und Zungenbeweglichkeit ist für sein Alter noch stark eingeschränkt.
Darum sollte auch an der Mundmotorik gearbeitet werden. Auch ist die auditive
Differnzierungleistung unterschiedlich. Manchmal ist sie gut, manchmal schlechter. Laute
wie /Sch/ oder /ch/ die zu unterscheiden sind, sind manchmal problematisch für Leon. Laut
Verordnung des Kinderarztes soll Leon zweimal wöchentlich Logopädie erhalten. Heute
arbeiten wir weiter an der Mundmotorik (Zunge /Lippen), an der richtigen Lautaussprache
des /sch/ auf Wortniveau und an der auditiven Differenzierung des /sch/ und des /s/ auf
Wortebene in allen Positionen.
Ziele für diese Behandlung
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage alle mundmotorische Karten im Bezug auf die
Lippenstärkung mit deutlicher Verbesserung zum letzten mal (Kontrolle Notizen)
auszuführen.
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage alle mundmotorische Karten im Bezug auf die
Zungenstärkung mit deutlicher Verbesserung zum letzten mal (Kontrolle Notizen)
auszuführen.
Arbeitsweise:
Da seine mundmotorischen Fähigkeiten zwar immer besser werden, jedoch noch nicht
ausreichend sind, arbeiten wir heute wieder an der Mundmotorik. Zuerst aber, da wir dieses
Spiel noch nicht so oft gespielt haben, spielen wir das Spiel „Pustekuchen“. Bei diesem
Spiel wird vor allem der Ringmuskel der Lippe trainiert. Wenn er dann noch kann, machen
wir mit den mundmotorischen Karten wie immer vor dem Spiegel weiter.
Material:
Pustekuchen, Mundmotorikkarten, Spiegel
Weitere Ziele:
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage das /SCH/ auf Silbenebene initial korrekt
auszusprechen.
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage das /SCH/ auf Wortebene initial korrekt
auszusprechen
Arbeitsweise:
Um das /sch/ auf Silbenebene initial und auf Wortebene initial gut zu trainieren, machen wir
ein Spiel namens „Angelspiel“. Hierbei muss er wie immer erst bevor er am Zug ist, vor
dem Spiegel /schi-scha-scho/ sagen. Wenn er dies richtig gemacht hat, darf er mit der
Magnetangel einen Fisch angeln. Hierbei formuliert er den Satz „Ich habe einen Fisch
geangelt“. Danach muss er eine Karte vom Spiel „Na Logo“ ziehen die nur Wörter mit /sch/
beinhalten.Wenn er alles gut und richtig gemacht hat, bekommt er einen Stempel auf sein
Belohnungsblatt „Schatzsuche“.
Material:
Spiel : Angelspiel, Spiegeln, Karten /sch/ Na Logo, Stempel, Belohnungsblatt
Weitere Ziele:
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage das /sch/ vom /s/ in allen Positionen auf
Wortebene auditiv zu unterscheiden.
Arbeitsweise:
Heute arbeiten wir weiter mit dem PC Programm Audiolog. Hierbei muss er diesmal das
/sch/ vom /s/, aber in allen Positionen voneinander versuchen zu unterscheiden. Hierbei hat
er den Spiegel vor sich stehen und darf die Wörter die er hört selbst noch einmal vor dem
Spiegel sagen, um nicht nur eine auditive Unterstützung sondern auch eine visuelle
Unterstützung zu haben. Wenn er meint, dass er die richtige Antwort weiß, darf er selbst mit
der Maus den richtigen „Button“ drücken. Wenn er es richtig macht, bekommt er weitere
Stempel auf sein Belohnungsblatt. Wenn das Blatt am Ende voll ist, bekommt er einen
großen Stempel (Mit Absprache der Mutter) auf die Hand.
Material:
Computerprogramm Audiolog, Spiegel, Stempel, Belohnungsblatt
Alternative:
Ich gehe nicht davon aus, dass es Probleme mit den mundmotorischen Übungen geben wird,
da er schon die letzten Male sehr gut mitgemacht hat. Wenn Leon Probleme mit dem Spiel
„Angelspiel“ auf Wortebene haben sollte und dadurch frustriert wirkt, werden wir erst mal
auf Silbenebene bleiben (Schi-Scha-Scho). Da er sehr gerne mit dem Computer arbeitet,
gehe ich davon aus, dass er keine Probleme damit haben wird. Ich denke nicht, dass er Zeit
dazu haben wird frustriert zu sein, da er genug zu tun hat mit dem Computer, aber falls ich
merke, dass er frustriert wird, werde ich die Übungen zusammen mit ihm machen und ihm
das Gefühl geben, dass er es eigentlich kann.
Evaluierung:
Leon hat diese Stunde wieder sehr gut mitgearbeitet. Von Frustration ist bisher niet etwas zu
spüren gewesen. Das Spiel Pustekuchen für die Mundmotorik hat er geliebt und machte es
sehr gerne mit. Dies war auch für ihn mal eine Abwechslung, als immer nur die Karten zu
machen.Man merkt mittlerweile sehr gut an der Aussprache, dass Leon viel deutlicher und
kräftiger redet. Bei dem Spiel „Angelspiel“ konnte Leon das „schi-scha-scho“ wieder ohne
Probleme umsetzen. Obwohl es letzte Woche Probleme gab auf Wortebene, konnte man
diese Woche nicht viel davon merken. Er setzte das /ach/ auf Wortebene viel besser als
letztes mal um, sodass ich keinen Anlass fand wieder nur auf „Silbenebene“ zurückzugehen.
Da wir noch genügend Zeit übrig hatten, um mit Audiolog zu arbeiten, machten wir auch
wieder Übungen hiermit. Da er letzte Woche so positiv begeistert war, wollte ich diese
Woche mal probieren den Unterschied zwischen /s/ und /sch/ aber in allen Positionen zu
versuchen. Ich war ziemlich beeindruckt, dass er dies mit nur sehr wenigen Fehlern q
umsetzen konnte. Er selber war sehr stolz, als wir dies seiner Mama nach der Stunde
erzählen konnten.
Behandlung 5: Leon Schuster, 4;10 Jahre, Sprachlaute /sch/, Mundmotorik; Audiolog
Anfangssituation
Leon Schuster ist mittlerweile 4,10 Jahre alt und ist seit Februar 2012 in logopädischer
Behandlung. Die Differentialdiagnose lautet Multiple Dyslalie (SP1) / SEV. Leon spricht das
/S/ in allen Wortpositionen interdental aus. Das /SCH/ wurde verbessert, jedoch wird dies
nicht konsequent in allen Positionen zielorientiert umgesetzt. Die Vorverlagerung des /K/
zum /T/ hat sich verbessern können, jedoch wird dies auch nicht konsequent zielgenau
umgesetzt. Wenn Leon unkonzentriert ist, rutscht ihm dann schon mal das /T/ anstatt das /K/
raus. Das heißt auch hier hat der Transfer in die Spontansprache noch nicht statt gefunden.
Konsonantenverbindungen wie /KN/, /BL/ und /ZW/ werden oftmals reduziert, sodass
letztendlich /KN/ zu /N/ wird, /BL/ zu /L/ und /ZW/ zu /W/ wird. Manche Wörter die auf
/EN/ enden werden durch das /EN/ reduziert. Das /CH/ gleicht bei aktiver Aussprache noch
sehr dem /SCH/, wobei dies auditiv rezeptiv sehr gut unterschieden werden kann.
Leons´ Lippen,- und Zungenbeweglichkeit ist für sein Alter noch stark eingeschränkt.
Darum sollte auch an der Mundmotorik gearbeitet werden. Auch ist die auditive
Differnzierungleistung unterschiedlich. Manchmal ist sie gut, manchmal schlechter. Laute
wie /Sch/ oder /ch/ die zu unterscheiden sind, sind manchmal problematisch für Leon. Laut
Verordnung des Kinderarztes soll Leon zweimal wöchentlich Logopädie erhalten. Heute
arbeiten wir weiter an der Mundmotorik (Zunge /Lippen), an der richtigen Lautaussprache
des /sch/ auf Wortniveau und an der auditiven Differenzierung des /sch/ und des /s/ auf
Wortebene in allen Positionen. Dies hatten wir schon letzte Woche gemacht, jedoch muss es
weiterhin gefestigt und automatisiert werden.
Ziele für diese Behandlung
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage alle mundmotorischen Karten
altersentsprechend korrekt auszuführen.
Arbeitsweise:
Leons mundmotorischen Fähigkeiten & Leistungen steigern sich stetig und kontinuierlich.
Um dies weiterhin verbessern zu können, üben wir weiter an seinen mundmotorischen
Fähigkeiten. Dazu nehmen wir als Abwechslung ein Bild mit Wasserfarbe und Pinsel. Nun
ist es seine Aufgabe den Pinsel mit viel Wasser und Farbe anzurühren und anschließend
einen Farbklecks auf das Bild zu machen. Direkt danach pustet er den Fleck auf dem Blatt
weg, sodass sich die Farbe auf dem Bild in Form einer deformierten Hand verbreitet.
Hierdurch wird auch der Ringmuskel sehr gestärkt. Wenn wir noch Zeit haben, machen wir
weiter mit den mundmotorischen Karten.
Material:
Blatt Papier, Wasserfarbe, Wasser, Pinsel, Karten, Spiegel
Weitere Ziele:
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage das /SCH/ auf Silbenebene initial korrekt
auszusprechen.
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage das /SCH/ auf Wortebene korrekt
auszusprechen
Arbeitsweise:
Um das /sch/ auf Silbenebene initial und auf Wortebene in allen Positionen gut zu trainieren,
machen wir das Spiel „Labyrinth“. Hierbei muss er wie immer erst bevor er am Zug ist, vor
dem Spiegel /schi-scha-scho/ sagen. Wenn er dies richtig gemacht hat, darf er eine Karte des
Spieles ziehen und die Steine des Spielfeldes so verschieben, dass er dahin kommt was auf
der Karte zu sehen ist. Anschließend nimmt er wieder eine Karte des Spiels „Na Logo“, nun
aber in allen möglichen Positionen (initial, medial, final). Wenn er dies alles richtig gemacht
hat, bekommt er am Ende des Spieles einen Sticker auf seine Mappe.
Material:
Spiel : Labyrinth, Spiegel, Karten Na logo, Sticker
Weitere Ziele:
 In dieser Behandlung ist Leon in der Lage das /sch/ vom /s/ in allen Positionen auf
Wortebene auditiv zu unterscheiden.
Arbeitsweise:
Heute arbeiten wir weiter mit dem PC Programm Audiolog. Hierbei muss er wieder das /sch/
vom /s/, aber in allen Positionen voneinander versuchen zu unterscheiden. Hierbei hat er
wieder den Spiegel vor sich stehen und darf die Wörter die er hört selbst noch einmal vor
dem Spiegel sagen, um nicht nur eine auditive Unterstützung sondern auch eine visuelle
Unterstützung zu haben. Wenn er meint, dass er die richtige Antwort weiß, darf er selbst mit
der Maus den richtigen „Button“ drücken. Dies hatten wir auch schon letzte Woche gemacht.
Da er aber noch manche Fehler bei dieser Aufgabe machte, hatte ich mich nun dazu
entschlossen dies lieber nochmal so zu wiederholen, bis das es wirklich sitzt. Wenn er dies
wieder richtig gemacht hat, bekommt er auch am Ende dieses Spieles wieder einen Sticker,
den er sich aussuchen darf.
Material:
Computerprogramm Audiolog, Spiegel, Sticker
Alternative:
Ich gehe nicht davon aus, dass es in dieser Stunde Probleme geben wird im Bezug auf ein
eventuelles Frustrationsverhalten. Bisher hatte er nie irgendeine Art von Frustration
durchblicken lassen, sodass es relativ einfach und gelassen ist ihn ohne Probleme zu
korrigieren, selbst wenn er viele Fehler machen sollte. Wenn er aus irgendeinem Grund
frustriert wirken sollte, werde ich einen Gang zurückschalten und mit ihm zusammen
arbeiten, sowie viel loben.
Evaluierung:
Leon hat diese Stunde mal wieder sehr gut und ohne Probleme mitgearbeitet. Von
Frustration war wieder nicht viel zu sehen. Er war absolut begeistert als wir zu Beginn die
Farben gepustet haben. Es war dann aber natürlich schwer ihn davon weg zu bekommen.
Das Spiel Labyrinth fand er auch super, da es hierbei auch um Geheimgänge ging. Dies fand
er natürlich sehr spannend. Man konnte jedoch merken, dass er noch Probleme mit dem
/sch/ in medialer Position hatte. Initial war mittlerweile, wenn er sich gut konzentrierte, fast
kein Problem mehr. Das heißt, dass wir verstärkt an den anderen Positionen arbeiten
müssen. Audiolog hatte auch besser geklappt als letzte Woche. Es ist dann schon mal gut zu
wissen, dass er es auditiv gut unterscheiden kann, aktiv aber noch nicht so gut umsetzen
kann.
Evaluierung der Therapiephase
Eigenes logopädisches Handeln:
Um einen optimalen Behandlungsplan und einzelne Behandlungen vorbereiten, ausführen und
evaluieren zu können, habe ich mir zuerst die Akte des Patientin Leon Schuster durchgelesen. Bei
der Übernahme im Februar 2012 wurde das Störungsbild diagnostiziert: Eine multiple Dyslalie /
SEV. Aufgrund dessen habe ich ein ICF vor dem Start der Behandlung und am Ende der
Therapiephase aufgestellt. Zusätzlich habe ich anhand des Schemas ICIDH gearbeitet. Mit diesen
Daten und Informationen war es mir möglich einen patientenbezogenen Behandlungsplan mit
einzelnen Behandlungen aufzustellen, diese auszuführen und zu evaluieren.
Um einen Zwischenstand haben zu können, wurde nochmals ein Sprachtest, ein Artikulationstest
sowie ein Test der auditiven Merkspanne durchgeführt, um seinen jetzigen Gesundheitszustand im
Bezug auf Sprach,- und Artikulationsfertigkeiten festlegen zu können. Dies wurde auch in dem
neuen logopädischen Befund notiert und berücksichtigt.
Mein eigenes logopadisches Handeln habe ich versucht nach dem Schema des „Methodisch handeln
in der Logopädie“ (Henriette Kuiper) aufzubauen und durchzuführen, um meine Entschlussnahme
anhand relevanter Literatur belegen zu können. Ich habe stets bedacht und auf den Patienten
gerichtet gearbeitet, um eine Behandlung mit den bestmöglichen Resultaten erzielen zu können.
Fortschritte des Patienten in der vergangenen Behandlungsphase
Leon Schuster konnte sich im Laufe der Therapiezeit auf mich einlassen, sodass wir „warm“
werden konnten. Er war aber schon zu Beginn der Behandlungsphase ein sehr offenherziger und
temperamentvoller Junge. Mit ihm konnte man immer gut arbeiten und ihn gut korrigieren, ohne
das man das Gefühl hatte, dass er schnell frustriert wirkt und dadurch blockiert.
Er hat vor allem im mundmotorischen Bereich, sowie in der Umsetzung der Laute sehr gute
Fortschritte gemacht. Er hat mittlerweile viel mehr Kraft in den Lippen sowie in der Zunge, welches
sich natürlich sehr positiv auf die Aussprache der verschiedenen Laute auswirkt. Auch im
Lautbereich /sch/ und /s/ hat er große Fortschritte gemacht. Das /Sch/ und das /s/ kann er auf
Wortebene via „Audiolog“ unterscheiden, wobei die aktive Aussprache der beiden Laute noch
besser erarbeitet werden müssen. Auf Laut, - sowie Silbenebene ist das /SCH/ kein Problem. Initial
auf Wortebene macht er auch nur noch selten Fehler. Wenn das /sch/ jedoch in anderen Positionen
liegt, als nur in initialer (z.b medial), macht er noch einige Fehler, wenn er sich nicht genug
konzentriert. Jedoch ist er grundsätzlich immer motiviert und kommt gerne zur Logopädie. Um
jedoch die Laute, die noch nicht zielorientiert genug umgesetzt werden zu verbessern (siehe Tests)
ist es anzuraten weiterhin Logopädie zu geben. Hierdurch kann ein langfristiger Erfolg
gewährleistet werden.
November 2012
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