Weiterbildungskonzept Orthopädie - Chirurgie

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Weiterbildungskonzept Orthopädie und Unfallchirurgie
Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie, Hand- und Fußchirurgie
des Philippusstiftes in Essen Borbeck
Weiterbildungskonzept
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Am Philippusstift in Essen Borbeck besteht nach der Insolvenz des Bethesda-Krankenhauses
seit dem Jahre 2006 wieder eine Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie, Hand- und
Fußchirurgie. Diese Abteilung, wie auch die Abteilung für Allgemein- und Visceralchirurgie war
vorher am Bethesda-Krankenhaus angesiedelt und ist nach der Insolvenz in das Philippusstift
rücküberführt worden. Die Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie, Hand- und Fußchirurgie
wird seit dem 01.04.2008 gemeinsam im Kollegialsystem von den 3 leitenden Ärzten Dr. med.
Peter Feldmann, Dr. med. Christof Eicker und Dr. med. P. Kaivers geleitet. Für den Bereich
Orthopädie und Unfallchirurgie bestand für das Philippusstift vom 01.04.2008 bis zum
01.04.2009 bereits eine kommissarische Weiterbildungsermächtigung für ein Jahr. Es wird nun
hier die Erteilung einer dauerhaften Weiterbildungsermächtigung für Orthopädie und
Unfallchirurgie beantragt. Die Abteilung am Philippusstift ist mit insgesamt 44 Betten im
Landesplan Nordrheinwestfalen eingetragen. Am Philippusstift liegt eine Zulassung zum
Verletzungsartenverfahren und zum D-Arztverfahren durch die Berufsgenossenschaft vor. Die
Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie, Hand- und Fußchirurgie des Philippusstiftes ist
räumlich und personell entsprechend für die Weiterbildung im neuen Fachbereich Orthopädie
und Unfallchirurgie ausgestattet und mit entsprechenden Räumlichkeiten in der Ambulanz, der
zentralen Notaufnahme, der aseptischen und septischen Operationsabteilung sowie
entsprechender stationärer Betteneinrichtungen ausgestattet. In der Abteilung finden regelmäßig
Fortbildungsveranstaltungen statt, und das Haus unterstützt die Fortbildungskurse der ärztlichen
Mitarbeiter durch einen Fond. Es besteht eine abteilungsinterne Fachbücherei, wo Fachliteratur
und regelmäßig zur Verfügung gestellte Fachzeitschriften ständig den Mitarbeitern zur
Verfügung stehen. Der Stellenplan der Abteilung am Philippusstift beträgt zurzeit 3 leitende
Ärzte, 3 Oberärzte und 6 Assistenzärzte.
Folgende regelmäßig stattfindende Veranstaltungen werden in der Abteilung für Orthopädie und
Unfallchirurgie, Hand- und Fußchirurgie des Philippusstift in Essen Borbeck angeboten:
1. Frühbesprechung: Besprechung der Neuaufnahmen und Notfälle aus dem
Bereitschaftsdienst sowie Demonstration aller während des Bereitschaftsdienstes
angefertigter Röntgenaufnahmen (Mo. bis Fr. 7:15 Uhr)
2. Röntgenbesprechung: Demonstration aller während des Tages
Röntgenaufnahmen und Schnittbildverfahren (Mo. bis Fr. 15:15 Uhr)
angefertigter
3. Indikationsbesprechung: Besprechung des Operationsprogrammes für den nächsten Tag
mit Krankheitsbildern und OP-Indikationen sowie geplantem Vorgehen (Mo. bis Fr. in
unmittelbarem Anschluss an die Röntgenbesprechung)
4. Abteilungsfortbildung: jeden 4. Mittwoch im Monat, 15:30 bis 17:00 Uhr
Der gesamte Ausbildungs- und Weiterbildungsgang eines jeden Mitarbeiters wird durch
kontinuierliche Mitarbeitergespräche regelmäßig überprüft. Diese Gespräche finden alle 6
Monate statt. Dabei werden bereits erreichte Weiterbildungsziele festgestellt und noch zu
erreichende Ziele definiert, wobei jeweils auch die nächsten anzustrebenden Ziele bis zum
nachfolgenden Evaluationsgespräch festgelegt werden.
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Die jeweils erbrachten Leistungen des Weiterzubildenden werden individuell in einem Logbuch
festgehalten, und die darin enthaltenen Angaben werden jeweils im Rahmen der
Evaluationsgespräche ausgewertet.
Nach Absolvieren der Ausbildung in der Basischirurgie (2-jähriger sogenannter Common trunk)
ist eine Facharztweiterbildung im Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie vorgesehen. Hier
sollen die Kollegen sukzessive an die Ausbildungsinhalte sowohl im operativen Bereich, als
auch im nicht operativen Bereich herangeführt und auf die Facharztprüfung vorbereitet werden.
Dabei ist in der Anfangsphase der Facharztweiterbildung der Schwerpunkt im Bereich der
Ambulanztätigkeiten sowohl in der zentralen Notaufnahme, als auch im Bereich der
Spezialambulanzen und Spezialsprechstunden ebenso zu sehen, wie im Bereich der
Stationsversorgung. Auch schon während des ersten Ausbildungsjahres werden die
Assistenzärzte zunehmend im operativen Bereich eingearbeitet, indem sie zunächst bei
kleineren und größeren Operationen assistierend tätig werden, aber auch sowohl im Bereich der
notfallmäßigen Wundversorgung, als auch kleinerer operativer Eingriffe bereits als Operateure
eingesetzt werden. Insbesondere im Bereich der operativen Tätigkeit ist während der folgenden
Ausbildungsjahre eine schrittweise Ausdehnung der Tätigkeiten vorgesehen. Dabei sollen
bereits im 2. Ausbildungsjahr zunehmen operative Eingriffe auch selber jeweils unter Anleitung
durch einen Facharzt erbracht werden, dies wird während des 3. und 4. Ausbildungsjahres
weiter intensiviert. Auch werden die Assistenzärzte zunehmend an die ersten Assistenzen bei
komplexeren Operationen herangeführt. Bereits ab Beginn der Ausbildung werden die
Assistenzärzte in die Vorbeugung, Erkennung, operative und konservative Behandlung,
Nachsorge und Rehabilitation von Verletzungen und deren Folgezuständen sowie von
angeborenen und erworbenen Formveränderungen, Fehlbildungen, Funktionsstörungen und
Erkrankungen der Stütz- und Bewegungsorgane unter Berücksichtigung der Unterschiede in den
verschiedenen Altersstufen herangeführt und eingearbeitet. Die Behandlung von Schwer- und
Mehrfachverletzten einschließlich des Traumamanagements wird ab dem ersten
Ausbildungsjahr gelehrt. Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in den zur Versorgung im
Notfall erforderlichen neurotraumatologischen, gefäßchirurgischen und thoraxchirurgischen
sowie visceralchirurgischen Maßnahmen in interdisziplinärer Zusammenarbeit werden auch
bereits ab dem ersten Ausbildungsjahr vermittelt, dies ist zwingende Grundlage für die Tätigkeit
insbesondere im Dienstgeschäft und in der ZNA. Hier besteht eine interdisziplinäre zentrale
Notaufnahme, welche gemeinsam von Orthopäden und Unfallchirurgen, Allgemein- und
Visceralchirurgen, Neurologen, Psychiatern, Internisten, Kardiologen, Gastroenterologen und
Onkologen versorgt wird. Die Erhebung einer intraoperativen radiologischen Befundkontrolle
unter Berücksichtigung des Strahlenschutzes wird bereits ab dem 1. Ausbildungsjahr sukzessive
gelehrt. Kenntnisse, Erfahrungen, Fertigkeiten in der konservativen und funktionellen
Behandlung von angeborenen und erworbenen Deformitäten und Reifungsstörungen werden im
Rahmen der Mitarbeit in den orthopädischen Spezialsprechstunden sowie auch im Rahmen der
ambulanten und stationären Versorgung unserer Patienten sowohl in den Spezialambulanzen,
als auch im stationären Betrieb vermittelt. Gleiches gilt für die Vermittlung von Kenntnissen,
Erfahrungen und Fertigkeiten in den Grundlagen der konservativen und operativen Behandlung
rheumatischer Gelenkerkrankungen. Grundlegende Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten
der operativen Behandlung von Tumoren der Stütz- und Bewegungsorgane werden im Rahmen
der operativen Ausbildung bereits ab dem 1. Ausbildungsjahr sukzessive während der gesamten
Ausbildungszeit vermittelt. Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in der Erkennung und
Behandlung von Weichteilverletzungen, Wunden und Verbrennungen einschließlich Mitwirkung
bei rekonstruktiven Verfahren werden vermittelt sowohl im Bereich der zentralen Notaufnahme,
als auch im Bereich der operativen Einheiten. Hier werden die Mitarbeiter unter fachlicher bzw.
fachärztlicher Anleitung schrittweise auch in detaillierte Kenntnisse und Fertigkeiten
eingearbeitet. Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in der Erkennung und Behandlung von
Verletzungen, Erkrankungen und Funktionsstörungen der Hand können insbesondere deshalb in
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überdurchschnittlich hohem Maße vermittelt werden, als eine volle Weiterbildungsermächtigung
für den Bereich der Handchirurgie von 3 Jahren für die Kollegen Dr. Eicker und Dr. Kaivers
vorliegt. Die Prävention und Behandlung von Knochenerkrankungen und der Osteoporose
werden sowohl im Rahmen der orthopädischen Spezialsprechstunden, als auch im Rahmen der
stationären Versorgung von orthopädischen und unfallchirurgischen Patienten, insbesondere
auch bei der Nachsorge der Frakturversorgung vermittelt. Kenntnisse, Erfahrungen und
Fertigkeiten in der Biomechanik werden bei der stationären Versorgung, als auch im Rahmen
der Spezialambulanzen auch unter Mitwirkung unserer Vertragspartner aus dem Bereich der
Orthopädietechnik kontinuierlich gelehrt. Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten im Bereich
der chirotherapeutischen und physikalischen Maßnahmen einschließlich funktioneller und
entwicklungsphysiologischer Übungsbehandlungen sowie des medizinischen Aufbautrainings
und der Gerätetherapie werden an beiden Standorten, das heißt im Philippusstift und im St.
Vincenz-Krankenhaus in Essen-Stoppenberg, im Rahmen der kontinuierlichen Tätigkeit in den
beiden physikalischen Abteilungen gelehrt. Hier werden die in Weiterbildung befindlichen
Mitarbeiter regelmäßig und kontinuierlich eingesetzt und es erfolgt eine enge Zusammenarbeit
mit den Mitarbeitern der Physikalischen Therapie, welche regelmäßig die Stationsvisiten
begleiten und andersrum werden die Indikationsstellung und die Therapiedurchführung
kontinuierlich sowohl durch den in Weiterbildung befindlichen Assistenten, als auch fachärztlich
begleitet und kontrolliert. Für die Vermittlungen von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten
im Bereich der Technischen Orthopädie und Schulung des Gebrauchs orthopädischer Hilfsmittel
als Überprüfung bei Anproben und nach Fertigstellung gilt das gleiche wie für den Bereich der
Biomechanik. Hier besteht eine enge und intensive Zusammenarbeit mit Mitarbeitern aus dem
Bereich der Orthopädietechnik. Dabei werden sowohl die Spezialsprechstunden regelmäßig
durch Orthopädietechniker betreut, als auch besteht eine arbeitstägliche intensive
Zusammenarbeit mit unseren Orthopädietechnikern im Bereich der stationären Versorgung
unserer stationären Patienten, als auch unserer Patienten im Bereich der beiden Zentralen
Notaufnahmen. Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten im Bereich der Grundlagen der
Durchgangs- und Verletzungsartenverfahren der Gewerblichen Berufsgenossenschaften werden
kontinuierlich insbesondere im Bereich der BG-Sprechstunden vermittelt, welche täglich an
beiden Standorten stattfinden. Es liegt jeweils eine Zulassung zum D-Arztverfahren und zum
Verletzungsartenverfahren vor.
Der gesamte Ausbildungs- und Weiterbildungsgang eines jeden Mitarbeiters wird durch
kontinuierliche Mitarbeitergespräche regelmäßig überprüft.
Ilias Ziozios/Oberarzt
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
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