Ich glaube an Rav Laitman, Erinnerungen von Feiga Ashlag, der

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Ich glaube an Rav Laitman
Erinnerungen von Feiga Ashlag, der Witwe des verstorbenen Rav Baruch Ashlag
Mai 2005
Nachdem Baal HaSulam diese Welt verlassen hatte, betonte Rav Baruch Ashlag immer, dass
wenn der rechtschaffene Mann geht und seine Studenten nicht erschüttert sind, sie vergessen
würden, was für ein großartiger Mensch bei ihnen war und sie alles verlören, was sie einmal
von ihrem Lehrer empfingen.
Als Rav Baruch starb, waren wir am Boden und begannen zu verstehen, wie viele
Gelegenheiten wir verpasst hatten, als er bei uns war. Wir fühlten das Gewicht der
versäumten Gelegenheiten über lange Zeit. Auch Rav Laitman benötigte zwei Jahre, um
darüber hinwegzukommen. Während dieser Zeit suchte er nicht nach irgendwelchen
Verlegern; er versuchte nicht, in die Öffentlichkeit zu gehen. Doch ich ermutigte ihn, das zu
tun. Ich weiß nicht warum. Doch ich wollte, dass er anfängt, Lektionen zu geben, damit ich
zuhören könnte. Warum dachte ich, dass ich seinen Lektionen zuhören würde und nicht den
Lektionen von Rav Baruch? Es kam mir so vor, dass Rav Laitman den Stoff auf eine sehr
interessante Art vermittelte. Ich hörte ihm gerne zu und ich war überzeugt, viele andere auch.
Er wollte nichts davon hören. Meistens ging ich zu ihm und sagte: „Rav so und so verkauft
seine Kassetten. Warum nimmst du nicht auch welche auf?“ Und so begannen wir, Flyer zu
verteilen und die Öffentlichkeit zu Lektionen einzuladen. Am Anfang erschienen drei Leute,
dann fünf und sechs... und so begann es. Immer ein bisschen mehr, nach zwei oder drei Jahren
dieser ganzen Lektionen in Tel Aviv stellte Rav Laitman eine Gruppe zusammen und begann
sie zu unterrichten.
Danach entwickelte sich alles sehr schnell. Seit Rav Laitman bewusst die Feuerprobe auf sich
nahm, erschien er in einem bestimmten Licht, und einige von denen, die kamen, bekamen
Zweifel. Die Menschen glauben, dass ein Rav jemand sein muss, der sich auf eine bestimmte
Art und Weise verhält und aussieht. Es gibt einen Standard, den man erwartet und Rav
Laitman erfüllte diesen nicht. Es war, als ob er bewusst bestimmte konventionelle Normen
verletzte; äußerlich versuchte er nicht wie ein Heiliger oder ein Rechtschaffender auszusehen.
Er hatte mehr von einem normalen Mann als von einem Rabbi. Rav Baruch pflegte sich
wenigstens in seiner rechtschaffen aussehenden Kleidung zu zeigen. Stattdessen zeigte sich
Rav Laitman in der Öffentlichkeit als ein einfacher, relativ junger Mensch (er war 45 Jahre
alt). Diese Jungs mussten ihn als ihren Lehrer akzeptieren, ihren Rav. Sie taten es, aber es
kam ein Punkt, an dem sie große Zweifel bekamen.
Ich sagte mal zu einigen von ihnen: „Es liegt alles in euren Händen. Wenn ihr Rav Laitman
jetzt gehen lasst, werdet ihr euren Wunsch nach Spiritualität entgleiten lassen und ihr werdet
nicht in der Lage sein, ihn wachsen zu lassen! Danach wird keiner da sein, von dem ihr es
empfangen könnt. Ihr werdet nichts haben! Jetzt habt ihr nur den vollständigen Glauben, dass
alles in den Händen von Rav Laitman liegt, dass er etwas zu sagen hat. Alles andere ist
Außen! Dieser Zweifel, den ihr habt, wird euch wahrscheinlich aus einem bestimmten Grund
gegeben!“ Ich erinnerte mich daran durch Rav Baruch. Er pflegte bestimmte Dinge vor seinen
Studenten mit Absicht zu tun, um ihre Ehrfurcht vor ihm zu verringern. „Missachte, was an
der Oberfläche erscheint! Konzentriere dich auf den Kern des Themas – Rav Laitman hält die
Fäden zum Spirituellen in den Händen!“
Der Herr erhörte meine Gebete. Es bildete sich eine Gruppe, welche es schaffte, Rav Laitman
davon abzuhalten, mit dem Lehren aufzuhören. Jeder Mensch, unabhängig von seiner oder
ihrer Stufe, musste spüren, dass er gebraucht wird. Ohne dieses Verlangen kann er weder
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wachsen, noch etwas vermitteln oder schaffen (eine neue Sprache zum Beispiel). Daraus
folgt, dass man suchen sollte, woher man diese Verlangen nimmt. Vor vielen Jahren ereignete
sich ein gefährlicher Moment, an dem die Studenten nicht verstanden, das des Lehrers
äußerliches Verhalten nicht folgerichtig etwas mit seinem innerlichen Potential zu tun haben
muss, und mehr noch sein Potential vollständig vom Verlangen seiner Schüler abhängt. Sie,
als Kinder, die mit ihren Eltern bitten, erwecken ihrer Eltern Aufstieg, welche umgekehrt,
ihren Kindern sogar mehr zurückgeben.
Dieses „Verlangen“ baute sich sehr langsam auf. Ich erinnere mich, dass Rav Laitman mich
1994 auf einen Spaziergang einlud. Wir gingen in einen Wald, in dem Rav Baruch immer
spazieren ging, und Rav Laitman erzählte mir unter Tränen: „Wie kann das sein? Es wird
gesagt, dass 1995 all das bereits die Massen erreicht haben muss, während ich nur 20 Schüler
habe?“ Und plötzlich, genau 1995, kam eine Welle von wirklich Interessierten. Heute ist diese
Gruppe die Hoffnung aller, die einen beispiellosen Durchbruch schaffen wird und Rav
Laitman zwingt, in sich selbst noch tiefer zu graben. Vierzehn Jahre sind vergangen, seit uns
der Rabbi verließ. Es gibt keinen Grund, weitere sechs Jahre zu warten, wie Rabash es nach
dem Tod Baal HaSulams tat. Die Menschen müssen sich selbst prüfen und das Verlangen
nach dem Schöpfer finden. Heute braucht die Welt das Licht des Schöpfers! Die Kenntnis
geht durch Rav Laitman zu uns und wir müssen das Licht empfangen, über das Baal HaSulam
sprach. Und dieses Licht kann nur durch eine lebende Person empfangen werden. Deshalb
sollten wir immer zuerst darum bitten, dass Rav Laitman gesund bleibt, so dass er die Kraft
hat, gegen alle Arten von Leiden resistent zu sein.
Zweitens müssen wir das Verlangen nach dem Schöpfer in uns erschaffen und nicht einfach
nur mit dem Wissen zufrieden sein, dass alles bereits in den Büchern geschrieben steht. Rav
Laitman muss die Möglichkeit haben, seine Arbeit zu vollenden und uns die Zuversicht
geben, dass wir unsere Erwartungen erfüllt werden. Aber wir müssen schnell handeln! Die
Zeit zwingt uns.
Frage: Damit sagst du jetzt, dass die Gruppe nahezu alles bedeutet?
Nun nicht irgendeine Gruppe. Dass muss die Gruppe sein, in der jede Person tief in den
versteckten Stellen ihres „Ich“, irgendwo in der Stille ihres „Zuhause“, weiß, dass sie ihre
Seele korrigieren möchte. Ich wiederhole: Meiner Meinung nach, ist es sehr gut, wenn es eine
Gruppe gibt, in der jeder nur studiert und so das Interesse der anderen aufrechterhält. Aber
worüber ich rede hat nicht unbedingt mit einer Gruppe zu tun. Auch eine Person, auf einer
Stufe, welche solch einen großen Willen entwickeln würde, könnte es schaffen! Die Gruppe
ist sehr wichtig. Was wirklich zählt ist das Verlangen im Inneren jedes Gruppenmitglieds.
Es gibt ein Kredo: Verbreitung. Es ist klar, dass die Verbreitung die Situation in Israel rettet
und vielleicht sogar sein Überleben garantiert. Äußerlich wird die zielgerichtete Verbreitung
Israel an einen Punkt bringen, an dem sein innerer Teil aktiv in diesen Prozess einbezogen
wird. Jedenfalls muss jeder Mensch in sich innere Bedürfnisse und Fragen schaffen. Er muss
in Bezug auf seine eigene Seele arbeiten. Dass ist es, was er durchlaufen muss.
Frage: Nennen wir das „die Ausrichtung“?
Ausrichtung, ja. Aber ich möchte sagen, dass man sein Verlangen finden muss, den Punkt, an
dem man einen Disput mit dem Schöpfer hat. Tatsächlich haben alle von uns dasselbe
Problem – Schwäche im Glauben. Glaube ist die Verbindung mit dem Schöpfer. Dieser
Kontakt ist immer noch ziemlich schwach. Drei Jahre lang fragte ich Rav Baruch Shalom
immer wieder: „Wie kann jemand Liebe für den Schöpfer erreichen?“ Er antwortete mir jedes
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Mal: „Das ist eine Belohung. Man sollte uneigennützig arbeiten und wird dafür belohnt
werden.“
Ich denke, dass die innere Einstellung eines Menschen eine wichtige Rolle spielt. Jeder
Mensch muss irgendwo im Stillen Zeit für seine persönlichen Bestrebungen finden. Das kann
während eines einfachen Gesprächs passieren. Wenn dieses Verlangen in ihm selbst existiert,
das Verlangen nach dem Rav, nach dem Schöpfer, dann wird Rav Laitman es aufnehmen.
Studium und Verbreitung ist nicht alles. Man muss auch individuelle Bestrebungen ergänzen;
das meint Baal HaSulam wenn er sagt „Kenne die Bedingungen des Lebens in der letzten
Generation.“ Man sollte darüber nachdenken was erforderlich ist, um wie Moshe Rabeinu zu
sein.
Durch eure Gruppe nimmt Rav Laitman die Bedürfnisse der ganzen Welt auf. In dieser
Gruppe müssen mindestens 10 Leute sein, die das ultimative Verlangen besitzen. Sie werden
bereit sein, allen ihre Seele, Individualität und Besitz zu geben, und Rav Laitman wird es
aufnehmen, seine Arbeit tun und auf dem Fluss des Vertrauens weitermachen, welchen man
„Glauben“ nennt.
Frage: Feiga, woher kommt dein Glaube an Rav Laitman?
Ich will ehrlich zu dir sein – da gibt es einfach keinen Grund. Zum Beispiel habe ich fünfzehn
Jahre lang Frauen unterrichtet. Rav Baruch Shalom gab mir eine Erlaubnis zu lehren, als er
noch lebte. Jetzt gibt es eine Gruppe, viele talentierte Leute, begabte Dozenten, Übersetzer
und Lehrer. Junge Menschen verstehen das viel besser. Jedoch gleichzeitig brauche ich meine
Leute zum Überleben. Ich will, dass meine Kinder und Enkelkinder niemals die Atombombe
erleben. Ich will, dass wir die physische und spirituelle Unterdrückung verhindern. Ich
möchte daran glauben, dass es eine Gruppe von Menschen gibt, welche für das spirituelle und
materielle Überleben unseres Landes kämpfen. Wenn ich „Land“ sage, meine ich das
Überleben von Israel und der gesamten Menschheit.
Wenn es keine Massenverbreitung der authentischen Wissenschaft Kabbalah gäbe, ihres
Kerns, der kleinsten Details, die Anfänger anziehen - und wenn all dies nicht auf der Stufe
einer Gruppe vorhanden wäre, würde ich traurig und ängstlich denken „Wer wird das auf sich
nehmen?“
Können wir auf jemand anderen als Rav Laitman warten? Ist es besser auf jemanden zu
warten, der direkt mit der gesamten Reihe der Kabbalisten vom Altertum bis heute verbunden
ist? Das ist einfach die Hoffnungslosigkeit! Ich sah, dass Rav Baruch sich sehr darum
kümmerte, dass seine Schüler alles durchliefen. Ich verband diese beiden Dinge miteinander
und erkannte, dass der nächste in dieser Reihe Rav Laitman ist.
Über viele Jahre wollte ich das vielleicht nicht so sehr betonen, weil ich immer dachte, dass es
Jahrzehnte dauern wird. Es gibt auch andere Menschen, die eine Menge tun. Aber jetzt sehe
ich, dass wir einzig über das Überleben jeder Seele und der Menschheit im Ganzen sprechen.
Baal HaSulam betonte das. Heute hören wir bereits schreckliche Dinge, die auf uns warten,
wenn wir nicht den inneren Teil der Torah in unsere Hände nehmen und die Regierung der
Welt überzeugen, wenn wir der Welt nicht die Erreichung des Ziels bieten. Und in welche
Hände sollten wir uns legen, wenn uns das Wissen der Gesetze oder Eigenschaften des
Höheren fehlt? Kenntnis in sich selbst bedeutet nichts. Kenntnis darüber, wie man den
höchsten Grad des Glaubens erreicht, die Verwandlung unseres „Ich“, die Nächstenliebe - das
alles kann uns durch Rav Laitman vermittelt werden. Wenn eure Gruppe ihn durch ihren
natürlichen Wunsch darin bestärkt, dann wird dieses Wissen enthüllt werden. Ich träume
schon lange davon.
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Frage: Es ist interessant: ARI reichte alles nur an Chaim Vital, Rav Baruch, praktisch
nur an Rav Laitman weiter..
..Baal HaSulam nur an Rav Baruch Shalom und Baruch Shalom nur an Rav Laitman.
Wenn auch oberflächlich, druckt und verbreitet ein anderer früherer Student, Rav Miller, jetzt
Bücher. Aber wir sprechen über die innere Essenz, darüber, was Rav Laitman aus dieser
besonderen erster Hand empfing. Das ist es, was wirklich weitergereicht werden muss. Es ist
verblüffend, wie all das in einer Generation passieren konnte, so schnell. Das zeigt, dass die
kommenden Zeiten sich noch schneller verändern werden.
Unsere Aufgabe ist, zu garantieren, dass Rav Laitman eure Verlangen nach der höchsten
möglichen Stufe in der individuellen Seele aufnimmt, so dass sie ihre Reife erlangt.
Baal HaSulam betonte, dass der innere Teil der Torah, die Wissenschaft der Kabbalah, nicht
für die Entwicklung oder den Dienst der Gesellschaft bestimmt ist, aber für die persönliche
Korrektur jeder einzelnen seiner Seele. Eine korrekte Entwicklung der Gesellschaft wird sich
als Konsequenz daraus ergeben.
Frage: Feiga, wie genau hat sich Rav Baruch gegenüber Rav Laitman verhalten?
Nun grundsätzlich pflegte er Laitman und Miller anzuschreien. Er übertrug alles an beide und
sie anzuschreien war ein Teil davon. Im Privaten jedoch war es ihm unmöglich, hart zu ihnen
zu sein.
Rav Baruch hatte auch einen sehr schwierigen Charakter. Im Allgemeinen denkt man, eine
rechtschaffene Person sei ein sanfter und netter Mensch. Aber dann hören wir, dass es
unmöglich war, in der Nähe von ARI zu stehen, wie schwierig ein Mensch wie Baal HaSulam
war und dass Rav Baruch wie Bulle, Adler, Löwe und menschliches Wesen in einem war.
Und dann gibt es Rav Laitman mit seinem unerträglichen, ungeduldigen Charakter.
Rav Baruch behandelte ihn wie einen Sohn. Aber nur wenn sie alleine waren. Er liebte Rav
Laitman innig. Ich erinnere mich nicht, dass er mit ihm Streit hatte. Nie! Er erzählte mir viel
über manche Menschen und weniger über andere. Aber er sprach nie mit mir über Rav
Laitman, weil der Schüler ein Teil seiner selbst wurde! Und man spricht nicht über sich
selbst.
Frage: Gibt es einen Teil vom Rabbi in Rav Laitman?
Ja, ich denke, dass Rav Laitman seinen Lehrer stark inspirierte. Das sind die Ziele der
höheren Vorsehung.
Frage: Manchmal scheint es, dass Rav Laitmans Erscheinung ihm ähnelt...
Ja, er beginnt langsam auszusehen wie der Rabbi. Ihr seid jung! Ihr werdet Rav Laitman
sehen, wenn er 84 wird! Sie werden sich wirklich einander ähneln (Gelächter), vollkommen.
Dennoch bedenke, dass ein Mensch im Alter von 60 würdig wird... ich meine, ein großer
Mensch, der etwas an jemanden geben kann, was er selbst von jemandem empfing, der in der
Lage war zu geben... Die Tage, die ein solcher Mensch im Leben erreicht, hängen
ausschließlich vom Bedarf daran ab. Daraus folgt, dass sein spirituelles Leben und spirituelle
Entwicklung von euren Bedürfnissen abhängt. Das sollten besser keine materiellen
Bedürfnisse sein (ich beziehe es auf die Ansammlung von Erkenntnis). Es sollten reine
spirituelle Bedürfnisse sein, die sich auf die eigene persönliche Korrektur beziehen. Das fehlt
bisher. Und vielleicht sollten wir uns jetzt darauf konzentrieren.
Frage: Meine nächste Frage hat einen leicht historischen Charakter. Als Rav starb...
Es war früh am morgen. Einen Monat bevor Rav Baruch anfing, sich zunehmend schlechter
zu fühlen. Davor sagte er immer: “Schau, ich kann die Treppe hoch und runter laufen.“ Baal
HaSulam litt an ernstem Rheumatismus. Und er starb jung, mit „60 plus“. Alle Brüder von
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Rav Baruch Shalom starben ungefähr im Alter von 60. Der älteste Sohn von Baal HaSulam,
Rav Baruch Shalom, blieb an unserer Seite, bis er 85 war.
Rav Laitman machte immer Sportübungen und ging mit ihm in die Sauna. Es ist sehr schwer
für einen großen Rav seinem Schüler zu erlauben, dass er sich um ihn kümmert. In diesem
Moment merkt ein Schüler nicht immer, wie wichtig das ist. Es war sehr schwer für mich,
Rav Baruch auch nur eine Tasse Tee zu bringen. Und plötzlich begann sich sein Zustand zu
verschlechtern. Während dieses Monats kamen alle mit ihren eigenen Problemen und
Krankheiten und es war ein schwieriger Monat. Rav Laitman rief unseren Arzt und er
untersuchte Rav Baruchs Gesundheit. Uns wurde gesagt, es ginge ihm gut.
Es war Neujahr. Rav Laitman kam vorbei und sagte zu mir: „Vielleicht sollten wir Rav
Baruch bitten, nicht vor der Gruppe Studenten und Chassids zu beten? Er ist in einer sehr
schlechten Verfassung.“ Aber Rav Baruch setzte seine Lektion fort und tat alles wie gewohnt.
In seiner letzten Woche trug er das Gebet für den neuen Monat mit sehr niedrigem Blutdruck
vor. Auf einmal legte sich der Rabbi hin, während er ein Gebet führte. Das ist ein langes
Gebet und braucht viel Energie. Dann kam Rav Baruch um zu essen. Er nahm in fünf Minuten
nur ein paar Bissen und las dann das zweite Gebet. In diesem Moment sahen wir deutlich,
dass er vollkommen erschöpft war. Dann überzeugte ihn Rav Laitman: „Trotzdem, vielleicht
solltest du im Krankenhaus bleiben?“
Er war sehr stur. Nachdem wir entschieden, dass er im Krankenhaus bleiben sollte, machte er
sich Sorgen. Aber wie ihr wisst musste er die Entscheidung von Schülern und nahen
Familienmitgliedern in die Tat umsetzen. Wir sagten zu ihm: „Du solltest das tun,“ und so tat
er es. In allen materiellen Dingen machte er uns, Ehefrau und Student, welchen er als seinen
Sohn betrachtete, Zugeständnisse. Wir brachten ihn ins Krankenhaus und sie fragten ihn: „Wo
tuts ihnen weh?“ Er antwortete: „Nirgendwo. Sie sagen, dass ich mich besser hinlegen sollte.“
Sie machten ein EKG und schlossen ihn an einen Überwachungsmonitor an. Der Arzt sagte:
„Er muss für zwei oder drei Tage im Bett bleiben. Nichts bestimmtes, nur im Bett bleiben.“
Für sie war er einfach ein alter Mensch. Benachbarte Patienten erzählten uns später, dass er
um fünf Uhr früh, am Tag, an dem er unsere Welt verließ, aufstand und anderen Patienten
half. Um 5:30 Uhr machten sie wieder ein EKG. Es war immer noch alles in Ordnung. Um
5:50 Uhr war Rav Laitman schon an seinem Bett, obwohl er später kommen sollte. Die
Besuchszeit begann um sechs. Er kletterte über den Zaun und schaffte es irgendwie, vor der
Besuchszeit auf der Station zu sein.
Ich kam um 5:55 Uhr herein, auch unerwartet. Zu dieser Zeit hörte das Herz von Rav auf zu
schlagen und es geschah genau während dieser zehn Minuten. Rav Laitman hielt immer noch
seine Hand. Rav Baruch drehte sich zu ihm und schaffte es, etwas zu sagen, nur zu ihm. Der
Herzschlag verstummte. Er verließ uns plötzlich, innerhalb von zehn Minuten, die Hand von
Rav Laitman haltend; ruhig, friedlich, ohne Schmerzen.
Ich fragte Rav Baruch immer: „Kann ein rechtschaffener Mann verrückt sein? Kann er
verwirrte Gedanken haben?“ Er sagte immer zu mir: „Dem echten Seher sind nie verwirrte
Gedanken gegeben und er wird nie in den Zustand des Wahnsinns verfallen.“ Ich fragte ihn
immer als Psychiater. Er sagte mir: „Exaktheit der Gedanken und Klarheit des Verstandes
bleiben einer wirklichen Person bis zum Ende erhalten. Wenn nicht, würde er sofort aufhören
zu existieren.“
Frage: Was tat Rav Laitman danach?
Ich hatte ein Auge auf alles. Natürlich war da etwas! Obwohl ich nicht dachte, dass es mehr
war, als das was Rav Baruch nach dem Tod von Baal HaSulam durchmachen musste. Rav
Laitman musste diesen Prozess unbewusst durchmachen. Es war ein Vorgang, durch den ihn
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der Schöpfer hindurch schickte, so dass er zu einer bestimmten Empfindung,
Vervollständigung und Befreiung kommen würde. Ich zog nicht in Betracht, dass er es selbst
tat – er ging da durch unter Kontrolle der Höheren Vorsehung. Ich denke er war derselben
Meinung. Irgendetwas passierte mit ihm. Von außen sah es seltsam aus. Er hätte eine gängige
„Wichtige Person“ Haltung annehmen können und die Menschen hätten Schlange gestanden,
um ihn zu sehen. Er hätte die Fähigkeit gehabt, das mit Leichtigkeit buchstäblich in einer
Woche zu tun. Alles was die Öffentlichkeit will, ist eine Art äußere Hülle. Rav Laitman ist
eine Erscheinung. Er hat eine durchdringende Stimme und war ein bekannter Heiler. Wenn er
es gewollt hätte, wären Volksmassen zu ihm geströmt. Aber er tat nichts in dieser Art. Ganz
im Gegenteil, Rav Laitman tat alles um zu zeigen, dass er wie jeder andere war. Er zeigte sich
absichtlich als ein normaler, schwacher, gewöhnlicher Mann.
Frage: Also mit anderen Worten lehnte er alle ab, die sich nach dem Äußeren richteten
und zog all jene an, die...
Vielleicht kann man es so sagen. Ich sage dir, dass sogar ich das nicht richtig verstand. Ich
wusste, dass er in den Zustand kam, sich bewusst von den äußerlichen Hüllen wie Respekt,
Anerkennung und die Fähigkeit sich vor etwas erwartungsgemäß zu verbeugen, loszusagen.
Rav Laitman war, ist und wird von der höheren Vorsehung geführt, um der Welt die
Vervollständigung und Korrektur zu bringen und über die Grenzen von Raum und Zeit hinaus
zu gehen. Und ich denke sogar er selbst weiß manchmal nicht, was er tut.
Ich möchte euch aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass ich Rav Laitman alles verdanke.
Ich verstand, dass all die negativen Dinge, die ich jemals von ihm empfangen habe (in Form
von Bemerkungen, oder in Zeiten seiner plötzlichen und vollständigen Vernachlässigung und
ich würde sogar sagen Verachtung meinerseits) mich schließlich dahin brachten, die
äusserliche Hülle mehr und mehr aufzugeben.
Ich bin Rav Laitman dankbar, dass er mir geholfen hat, dieses äußerliche starke Streben nach
Anerkennung aufzugeben und eine abweisende Haltung gegenüber allem Materiellen zu
entwickeln. Da waren all diese kleinen Dinge, deren ich mir nicht bewusst war, die die
spirituelle Arbeit stark behinderten. Es ist sehr schwer, einfach, naiv und frei von jeder Hülle
zu sein. Was für ein Erfolg! Rav Laitman ist ein wahrer Meister in dieser Beziehung. Ich
fühlte es tief in meinem Herzen. Ich bin dankbar für jede Lektion. Es tut trotzdem weh, wenn
es passiert. Manchmal wollte ich nach Hause und sagen: „Ich will nicht weiter leben. Ich
verstehe nicht, warum Rav Laitman mir so weh tut.“ Aber später war ich froh darüber! So
wusste er zweifelsfrei, was er tut.
Jetzt wird das Ganze mit mehr Bewusstsein, Verständnis und tieferer Deutung empfunden.
Und es wird noch schwerer: du musst nach diesem inneren Teil suchen, welchen du nicht in
der Lage bist, zu erfassen, und ihn Rav „geben“. Diese Arbeit muss entgegen egoistischer
Empfindungen und Verständnis getan werden. Es muss immer etwas Neues geben. Rav
Baruch betonte immer: „Solange es neu ist!“ Wir müssen dieses Element des Neuen immer
anwenden. So arbeitet die Höhere Vorsehung: in einem einzigen Moment, in dem das Neue
alt wird und sich die Zeit selbst beschleunigt.
Frage: Was bedeutet „neu“?
Die spirituelle Suche muss immer Neues beinhalten. Ich beziehe das nicht auf neue Arten der
Arbeit oder die Erneuerung der äußeren Erscheinung eines Stoffes. Technisch wird es Laser,
Hologramme oder etwas anderes geben.
Die Menschen müssen sich in sich selbst erneuern! Rav nimmt dann diese Erneuerungen auf.
Darin liegt eine große Schwierigkeit; für jeden Menschen innerlich nie aufzuhören, wirklich
zu wünschen und unaufhörlich seine individuelle Arbeit fortzuführen! So scheint es mir. Ich
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will nicht lügen. Vor zwei Jahren wäre ich nicht in der Lage gewesen, solche Sachen zu
sagen. Ich hatte einen Groll auf Rav Laitman. Nicht in Bezug auf sein Verhalten. Ich
verstand, dass er sich auf eine bestimmte Art verhielt, um das Wissen zu vermitteln, um
Studenten anzuziehen – es war offensichtlich. Aber es schien mir, dass er den Namen von
Rav Baruch Shalom nicht genug vertrat. In einfachen Worten schien es mir, dass der Name
von Rav Baruch öfter auftauchen musste.
Ich verstehe jetzt, dass es noch nicht die richtige Zeit war. Und schaut euch das jetzt an, die
Zeit kam und Rav Baruch ist die erste Frage auf der Tagesordnung. Alles zu seiner Zeit. Es
gibt keinen Zweifel, dass die allgemeine Öffentlichkeit Baal HaSulam viel schneller versteht.
Und wie gut verstehen die Menschen Rambam! Und wie perfekt versteht jeder Ari und
Rashbi! Je weniger sie verstehen, desto überzeugter sind sie, dass sie es tun. Stattdessen muss
jemand einen bestimmten Level erreicht haben oder muss vollständig an die Weisheit
glauben, um Rabash zu verstehen. Das rührt von der Wurzel einer Seele her. Und jetzt sind da
schon hunderte Menschen, die in der Lage sind, Rav Baruch Shalom zu verstehen. Diese
Menschen werden Rav Laitman auch noch mehr brauchen. Sie werden kommen und sich von
Rav Laitman nehmen, was sie brauchen.
Frage: Ist das Hebräisch von Rav Laitman ist nun besser als das von Rav Baruch?
Natürlich! Er hat ein ausgezeichnetes, korrektes Hebräisch! Es ist moderner und besser als das
Hebräisch von Rav Baruch Shalom. Grundsätzlich ist es die gleiche Sprache, aber etwas
reiner und natürlich moderner. Rav Baruch wies darauf hin, das wir wissen was „Willen zu
geben“ ist und er sprach über verschiedene Dinge, während es uns schien, als ob er dennoch
die gleichen Dinge wiederholte. Und wenn Erklärung nicht nur die reine Phrase beinhaltet,
sondern eine Erklärung der Bedeutung der Worte und ihre Definition, enthüllt sich die
unendliche Tiefe der Bedeutung. Rav Laitman tut das in seinen Kommentaren: er erklärt was
er wirklich dachte.
Frage: Feiga, wie standen die restlichen Schüler Rav Baruchs Rav Laitman gegenüber?
Als Rav Laitman dem Rabbi diente und gewöhnlich mit zu ihm nach Hause ging? Ich denke
die Leute hatten verschiedene Meinungen. Aber sie hatten keine Wahl. Er machte weiter, alles
wurde durch ihn übermittelt. Davor geschah alles auf eine andere Art – nach traditionellem
chassidischem Brauch. Außerdem gab es Menschen, die er hineinbrachte. Er brachte sie alle
heran und kümmerte sich um sie. Ich ging zu Rav Baruch Ashlag, und sah, dass Rav Laitman
einen Mini-Kühlschrank auf seinem Rücken schleppte. Ich fragte ihn: „Was, könnte das
niemand anders machen?“ „Nein. Er braucht einen Kühlschrank.“ Rav Laitman tat absolut
alles für diese 40 Menschen. Und er berichtet dem Rabbi über jeden von ihnen. So war er eine
Art Bindeglied. Jeder verhielt sich ihm gegenüber wahrscheinlich, als wäre er eine
Eigentümlichkeit von Rav Baruch. Eigentlich hätten sie dankbar sein müssen, aber sie sahen
nur die Oberfläche. Rav Laitman begann die äußeren chassidischen Verhaltensweisen
aufzugeben und das ist es, was sie sahen. Sie verstanden nicht, was man damit anfangen kann:
still sitzen, gehen, dort bleiben? Sie waren hilflos, weil sie lebten und alles von Rav Baruch
empfingen. Rav Baruch nahm sie und benutzte sie für die Entwicklung und Beschreibung der
Methode. Und dann war er nicht in der Lage, ihnen etwas anderes zu geben und verließ sie im
Grunde.
Frage: So nahmen sie eigentlich die ganze Energie von Rav Baruch?
Ja, grob gesagt, benutzte er seine Studenten nur. Aber das ist großartig! Wie sie sagen, das
wichtigste ist, in welchen Händen du bist. Er nahm sie, tat was getan werden musste und ließ
sie dann allein mit sich. Wenn du die Möglichkeit hast, aufzusteigen, tu es. Wenn nicht, dann
ist das im Moment genug.
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Deswegen sahen diese Schüler eine leichte Unstimmigkeit im Weg. Rav Baruch Shalom
betonte immer, dass es keinen Bedarf an äußerlich gelenkter Bewegung gibt. Sie
interpretierten das auf ihre eigene Art: man muss äußerliche Einzelheiten prüfen. Viele von
ihnen zogen sich deswegen die orthodoxeste Kleidung an.
An seinem letzten Artikel arbeitend, sagte Rav Baruch: „Ich werde ihnen etwas über die
Kleidung schreiben: wenn jemand nicht engagiert bei der inneren Arbeit ist, sollte man
zumindest äußerliche Grenzen einhalten.“ Das war das letzte, was er ihnen sagte.
Genauso sang Rav Baruch in seiner letzten Woche seines Lebens die ganze Zeit: „Mein Herz
ist überflutet mit Göttlichem. Meine Arbeit ist auf einen König gerichtet“ (Psalm 45). Er sang
das aus verschiedenen Gründen.
Grundsätzlich war er ein ausgezeichneter Sänger und studierte Gesang. Er war ein
ausgezeichneter Kantor und sang die Melodien von Baal HaSulam. Rav Laitman brachte ihn
während seiner ersten Jahre bei Rav Baruch zum Gesangslehrer. Wenn sie mit Rav Laitman
nach Tiberias fuhren, pflegte Rav Laitman zu fahren und Rav Baruch zu singen, seine vokalen
Akkorde übend. Rav Laitman empfing so viel, weil er ihn bei diesen Ausflügen begleitete.
Meistens stellte er sehr verzwickte Fragen. Und Rav Baruch sagte immer zu ihm: „Solang du
noch nichts verstehst, kann ich dir nicht viel erzählen.“ Und dann beantwortete er ihm die
Fragen auf allen Stufen.
Und so möchte ich sagen, dass diese Gruppe nicht den Erwartungen entsprach. Jedoch
respektiere ich sie sehr, und ich liebe sie sehr, jeden einzelnen von ihnen. Sie machten eine
Menge durch. Es tut mir leid, dass sie nicht hier bei Rav Laitman sind. Es ist wirklich schade!
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