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Sinnesorgane: Das menschliche Ohr
Zugegeben: Es gibt Lebewesen, die wesentlich besser hören können als der Mensch, gar im
Ultraschallbereich. Aber dennoch ist auch das menschliche Ohr ein komplexes Sinnesorgan,
dass neben dem Hörsinn auch den Lage- und Bewegungssinn ermöglicht.
Bau und Funktion
 Das Ohr → ein
kompliziert gebautes
Sinnesorgan mit
Hör-, Lage- und
Bewegungssinneszellen

Bau und Funktion → des menschlichen Ohres ...
Bau
Besonderheiten, Funktionen
Äußeres Ohr
Ohrmuschel
Schallaufnahme
Gehörgang
3 cm lang, gekrümmt; zur Schallleitung
straffes, dünnes, druckempfindliches Häutchen; zur
Trommelfell
Schallübertragung auf Gehörknöchelchen
Mittelohr
Hammer, Amboss und Steigbügel; Schallübertragung auf das
Gehörknöchelchen
Innenohr und Schallverstärkung
Paukenhöhle
Hohlraum; Luftdruckausgleich
Ohrtrompete
Hohlraumsystem; Luftdruckausgleich zum Rachenraum
Innenohr
ovales Fenster
Membran; Leitung der Schwingungen auf das Innenohr
rundes Fenster
Membran; Druckausgleich im Innenohr
Schnecken-, Vorhof-, Paukengang; gefüllt mit Ohrlymphe
Schnecke
[spezielle Flüssigkeit]; mit Hörsinneszellen und Deckmembran;
Aufnahme akustischer Reize, Erregungsbildung
mit Lagesinneszellen; Lagesinnesorgan; Aufnahme von
Vorhof
Schwerkraft- und Bewegungsreizen
mit Bewegungssinneszellen; Bewegungs- und
Drehsinnesorgane; Aufnahme von Schwerkraft- und
Bogengänge
Bewegungsreizen
Dreh- und
Lagesinnesnerv,
Leiten der jeweiligen Erregungen zum Gehirn
Gehörnerv
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Von der Reizaufnahme bis zur Wahrnehmung
 Hinweis → hier ist nur die Verarbeitung akustischer Reize [Hörsinn] beschrieben
 Die Schnecke ↓
Bau
eines Teils der Hörschnecke im
Querschnitt.


Prinzip → So werden Schallwellen verarbeitet ...
 Schall wird von den Ohrmuscheln aufgenommen [wirken wie ein Trichter]
 Trommelfell gerät in Schwingungen
 die damit verbundenen Gehörknöchelchen werden in Schwingungen versetzt [der
Reihenfolge nach Hammer, Amboss und Steigbügel]; dadurch auch
Kraftverstärkung
 Steigbügel überträgt Schwingungen auf ovales Fenster
 Ohrlymphe [Flüssigkeit im Innenohr] in den 3 parallel verlaufenden Gängen der
Schnecke wird bewegt
 Flüssigkeit überträgt die Schwingungen auf die Deckmembran in der Schnecke,
die die darunter liegenden Hörsinneszellen reizt, die feine Härchen besitzen
 rundes Fenster wölbt sich etwas zwecks Druckausgleich
 gereizte Hörsinneszellen antworten mit gesteigertem Stoffwechsel [= Erregung]
 Erregung wird über den Gehörnerv zum Gehirn geleitet; erst hier erfolgt die
Empfindung [Wahrnehmung] des Geräusches
Knochenleitung → Schallwellen werden auch von unseren Schädelknochen auf das Ohr
übertragen [nicht in gewohnter Qualität]
Leistungen von Hörsinnesorganen
 Hörvermögen des Menschen → reicht ungefähr von 16 Hz bis 20 000 Hz; Hörvermögen
für hohe Töne nimmt mit zunehmendem Lebensalter durch die schlechter werdende
Qualität der Hörsinneszellen ab
diese jedoch nur durch Schäden am Innenohr infolge
Lärmeinwirkung, Alkohol, Infektionen, Nikotin und durch einige Medikamente;
Studien an Naturvölkern ergaben, dass 70-jährige Eingeborene noch so gut hörten, wie
30-jährige Großstadtbewohner
zudem nimmt mit zunehmendem Alter die Elastizität des Trommelfells ab, ebenso sind
weitere Alterungserscheinungen von Zellen für abnehmende Hörleistungen [besonders im
oberen Frequenzbereich] zuständig
 Alter und obere Hörgrenze ↓
Alter
Hörvermögen
Alter
Hörvermögen
Kind
21.000 Hz
50
12.000 Hz
20
19.000 Hz
60
10.000 Hz
30
16.000 Hz
70
8.000 Hz
40
14.000 Hz
90
5.000 Hz
 Testtöne → findest Du nur auf unserer Webseite!
Der Ton mit 443 Hz ist der Testton für Orchester [Kammerton A]. Eigentlich hat der
genormte Sinus-Ton 440 Hz, aber es hat sich wegen der der besseren Stimmbarkeit 443
Hz durchgesetzt. Die Hörgrenzen [16 Hz und 20.000 Hz] können nur wenige Menschen
hören.
 Hörgrenzen im Tierreich → die oberen Hörgrenzen [Frequenzen] einiger Tiere.
(Ultraschall > 20.000 Hz)
Lebewesen
obere Hörgrenze
Lebewesen
obere Hörgrenze
Aal
500 Hz
Zwergwels
13.000 Hz
Hai
2.000 Hz
Buchfink
29.000 Hz
Schildkröte
2.000 Hz
Ratte
40.000 Hz
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Karausche
Eidechse
Taube
3.500 Hz
8.000 Hz
12.000 Hz
Hund bis zu
Delfin bis zu
Fledermaus z.T. über
135.000 Hz
200.000 Hz
200.000 Hz
Gesunderhaltung unserer Ohren
persönliche Maßnahmen → sind z.B. ...
 Vermeiden lauter Musik
 Schutz vor Lärm, Arbeitsschutz [Tragen von Hörschutzgeräten bei Lärm verursachenden
Tätigkeiten, z.B. Arbeiten in der Schmiede oder mit dem Presslufthammer]
 Schutz vor andauernden Lärmbelästigungen
 Tragen von Hörgeräten bei Schwerhörigkeit
 Entfernung von in den Gehörgang eingedrungenen Fremdkörpern durch den Arzt
 Vermeiden von Gleichgewichts-Überlastungen [z.B. Achterbahnen u.ä.]
 etc.
Lärm macht krank
 Hörvermögen und Lärm ↓
Beispiel mit Schalldruckangabe
in dB
Blätterrascheln 10
Wecker 30
Flüstern 30
Leise Radiomusik 50
Normales Gespräch 60
Staubsauger 60
Normaler Verkehrslärm 70
Rasenmäher 70
Starker Straßenverkehr 80
Kreissäge 90
Moped 90
Presslufthammer 90-100
Bohrmaschine 110
iPod/MP3-Player [o.ä.] bis 110
Stereoanlage bis 120
Discomusik 100-120
Düsenflugzeug beim Start in
90 m Entfernung 140


Lautstärke und
Lärmstufe
30 - 60 phon
Lärmwirkung
Belästigung:
psychische Reaktionen, Störung,
Ärger, Stress, keine physiologischen
Wirkungen
I
60 - 90 phon
II
90 - 120 phon
III
über 130 phon
Gesundheitsgefährdung:
Leistungsminderung,
Regulationsstörungen der
Herzkreislauf- und
Verdauungsorgane, der
Hormondrüsen, des Stoffwechsels
sowie psychische
Reizerscheinungen
Gesundheitsschädigung:
Gleichgewichtsstörungen,
Erbrechen, Innenohrschäden,
Steigerung der
psychischen und vegetativen
Reaktionen
Schmerzgrenze:
Lähmung und Zerstörung der
Hörsinneszellen, Taubheit
IV
persönliche Maßnahmen gegen Lärm → sind z.B. ...
 Arbeitsschutz: Lärmschutz benutzen [z.B. bei Arbeit mit Maschinen, Besuch einer
Rennsportveranstaltung etc.]
 Vermeidung von Kopfhörern, die in den Gehörgang gesteckt werden
 Vermeidung der Dauerbelastung durch zu laute Musik
 Rücksichtnahme auf andere Menschen
 regelmäßige HNO-ärztliche Kontrolle der Ohren
 u.v.a.
gesellschaftliche Maßnahmen gegen Lärm → sind z.B. ...
 Arbeitsschutzmaßnahmen [z.B. Gehörschutz]
 Lärmschutzwände, z.B. bei Autobahnen
 Lärmschutzeinrichtungen, z.B. Schallschutz-Verglasung von Gebäuden
 Lärm vermeidende Maßnahmen in der Industrie, z.B. Lärm gedämpfte Maschinen
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



ruhige Wohngebiete außerhalb von extremen Lärmquellen
verkehrsberuhigte Zonen
Einhaltung von Ruhezeiten
u.v.a.
Unsere Sinne
 Übersicht der wichtigsten Sinne des Menschen ↓
Sinneszellen,
Sinne
Reizarten
Ort der
Energieformen
Reizaufnahme
LuftschwinSchall
Sinneszellen im
Gehörsinn
gungen
[akustische
Innenohr
[Hörsinn]
[mechanische
Reize]
[Schnecke]
Energie]
Gesichtssinn
[Sehsinn]
Licht [optische
Reize]
Lichtsinneszellen
in der Netzhaut
des Auges
Lichtenergie
Geruchssinn
chemische
Stoffe
[chemische
Reize]
Sinneszellen im
Riechfeld der
Nasenschleimha
ut
chemische
Energie
Geschmackssinn
chemische
Stoffe
[chemische
Reize]
Gleichgewichtssinn
Lage- und
Bewegungsänderungen
des Körpers
[mechanische
Reize]
Temperatursinn
Wärme und
Kälte
[Temperaturreize], z.T.
Schmerzreize
Druck- und
Berührungssinn [Tastsinn]
Druck,
Berührung
[mechanische
Reize], z.T.
Schmerzreize
Geschmackssinneszellen in
Zunge und
Gaumen
Sinneszellen im
Innenohr
[Lagesinneszelle
n im Vorhof,
Bewegungssinneszellen in
den
Bogengängen]
Sinneszellen und
freie Nervenendigungen in der
äußeren Haut
und in den
Schleimhäuten
Sinneszellen und
freie Nervenendigungen in der
Haut und in den
inneren Organen
chemische
Energie
Empfindungen
Wahrnehmen von
Tonhöhen und
Lautstärken
Hell- und Dunkelunterscheidung, Bild, Farben-,
Bewegungs-,
räumliches Sehen
Unterscheiden von
Geruchsqualitäten,
z.B. brenzlig, würzig,
faulig, fruchtig,
blumig
Unterscheiden der
Geschmacksqualität
en sauer, süß,
salzig, bitter, umami
mechanische
Energie
Feststellen der Lage
des Körpers, der
Körperhaltung und bewegung
thermische
Energie
Feststellen von
Temperaturunterschieden oder veränderungen;
Wärme- und
Kälteempfindung
mechanische
Energie
Feststellen von
Druck und
Berührung
Quelle → Basiswissen Biologie, DUDEN Schulbuchverlag Berlin 2010, S. 162 [leicht verändert]



Nah- und Fernsinne → man unterscheidet Fernsinne [Gehör- und Sehsinn] und
Fernsinne [alle anderen Sinne]
Körperempfindung → eine weitere Wahrnehmung [Sinn], die sich aus der Kombination
verschiedener Sinne ergibt [Lagesinn, Kraftsinn, Bewegungssinn]; dabei nimmt man
insbesondere Reize aus dem Körperinnern [Tiefensensibilität] und die Lage/Bewegung
des Körpers im Raum wahr
Schmerzempfindung → komplexe subjektive Sinneswahrnehmung durch Reize [Warnund Leitsignale] aus der Umgebung oder dem Körperinnern; rufen unangenehme oder
unerträgliche Empfindungen hervor; Schmerzsinneszellen sind freie Nervenendigungen,
die auf thermische, chemische und mechanische Reize ansprechen [den Schmerzsinn
könnte man so auch in die Tabelle oben separat einordnen]
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Einige Fachbegriffe dieses Themas
 Sinneszelle [Rezeptor] → Zellen, die zur Aufnahme bestimmter Reize spezialisiert sind;
sie wandeln Reize in Erregungen um
 Sinnesorgan → spezielle Organe, die bestimmte Reize aufnehmen; sie bestehen aus
Sinneszellen, die von Hilfs- und Schutzeinrichtungen umgeben sein können
 Erregung → bei Einwirkung von Reizen auf Sinneszellen antworten diese mit
gesteigertem Stoffwechsel [= Erregung]; nur die Erregung [bioelektrische Impulse] kann
über die Nerven weitergeleitet werden [nicht der Reiz]
 Neuron → Nervenzelle
 Schall → Luft wird durch Geräusche in Schwingungen versetzt; diese Schallwellen haben
eine Ausbreitungsgeschwindigkeit von 330 m/s [Schallgeschwindigkeit]
 Frequenz → Anzahl sich wiederholender Vorgänge [z.B. Schwingungen, Taktfrequenz
des Computerprozessors] pro Sekunde in Hertz [Hz]






Bei Tonschwingungen gilt: Je höher die Frequenz [also die Anzahl der Schwingungen je
Sekunde], umso höher der Ton.
Standardkammerton → genormter Sinus-Kammerton a hat eine Frequenz von 440 Hz
[zum Stimmen der Instrumente in Orchestern hat sich ein Kammerton mit 443 Hz
durchgesetzt]
bewerteter Schalldruckpegel → Einheit Bel [B], traditionelle wird meist Dezibel [dB;
zehnter Teil eines Bels] verwendet; kennzeichnet die Lautstärke eines akustischen
Signals; die Hörschwelle eines 2000-Hz-Tones liegt bei 0dB, die Schmerzschwelle liegt
bei 134 dB
Lautstärkepegel [L] → Einheit Phon [neu auch Fon], Einheitenzeichen phon; die
menschliche Hörschwelle liegt bei 3 phon [d.h. ein 1000-Hz-Ton kann erst bei einem
Schalldruckpegel von 3 dB wahrgenommen werden], die Schmerzschwelle bei 130 phon
[lautere Geräusche werden als Schmerz wahrgenommen und verursachen Hörschäden];
bei einer Schall-Frequenz von 1000 Hz stimmen Schalldruckpegel in Dezibel und
Lautstärkepegel in Phon überein
Lautheit → die Lautheit gibt man in Sone an [ein Ton mit einer Lautheit von 1 sone hat
einen Lautstärkepegel von 40 phon]; die Lautheit macht eine Aussage darüber, wie der
Mensch Schall empfindet
Ultraschall → Tonfrequenzen über 20.000 Hz [also der oberen menschlichen Hörgrenze]
HNO → Hals-Nasen-Ohrenarzt
Quellenangaben und Hinweise

Die Inhalte dieser Webseite wurden urheberrechtlich durch den Autor zusammengestellt und eigenes Wissen
sowie Erfahrungen genutzt. Bilder und Grafiken sind ausschließlich selbst angefertigt.

Für die Gestaltung dieser Internetseite verwendeten wir zur Information, fachlichen Absicherung sowie
Prüfung unserer Inhalte auch folgende Internetangebote: wikipedia.de, schuelerlexikon.de, seilnacht.com,
darüber hinaus die Schroedel-Lehrbücher Erlebnis Biologie, Klassen 7 bis 10 [Ausgaben 2005, Sachsen] und
Duden Basiswissen Biologie [2010], außerdem die Unterrichtshilfen Biologie 8, Verlag Volk und Wissen 1985.

Diese Seite ist auf Realschulniveau zusammengestellt, eignet sich aber auch für die Sek. I am Gymnasium.

Zitate oder Kopien sind entsprechend gekennzeichnet.
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