Chronik des Rassekanincbenzüchtervereins T 4 e.V. Sitz: 04600

Werbung
Chronik des Rassekanincbenzüchtervereins T 4 e.V. Sitz: 04600
Altenburg, Paditzer Str. 71
Vorgeschichte
1. Altenburger Kaninchenzüchterverein wurde am 1. Mai 1893 als "Sport-Schlacht- und
Zuchtkaninchenverein zu Altenburg" gegründet. Späteres Vereinskennzeichen war T3, nach
Auflösung des Vereins traten einige Mitglieder T4 bei.
aus dem Statisten des Vereins







Der Verein bezweckt die Förderung und Verbreitung der Kaninchenzucht unter besonderer
Berücksichtigung desselben in volkswirtschaftlicher Beziehung und sucht dies zu erreichen
durch Züchtung, Kreuzung und Veredlung verschiedener Rassen, Veranstaltung von
Ausstellungen und Auskegeln von Kaninchen, Anschaffung von Fachliteratur und
Unterstützung seiner Mitglieder beim An- und Verkauf von Zuchtmaterial.
Mitglied des Vereins kann jeder werden, weicher das 18. Lebensjahr überschritten hat und
sich eines guten Rufes erfreut und sich für die Zwecke des Vereins interessiert. Der
Monatsbeitrag beträgt 25 Pfennig.
Die Arbeiten des Vereins leitet der Gesamtvorstand aus sieben Mitgliedern.
Alljährlich im Januar findet eine Generalveranstaltung statt.
Der Verein besitzt eine Fachbibliothek. Jedes Mitglied kann bei ihr für 5 Pfennig pro Monat
ein Buch ausleihen.
Der Austritt aus dem Verein steht jedem frei. Ausgeschlossen wird:
 wer sich wiederholter Ruhestörung in den Vereinsabenden schuldig macht,
 wer länger als vier Monate mit seinen Beiträgen im Rückstand ist,
 wer durch unreelle Handlungen beim Tausch, Verkauf usw. das Ansehen des Vereins
schädigt,
 wer den Satzungen des Vereins zuwider handelt.
Mit dem Austritt oder Ausschluss erlischt jedes Anrecht auf das Vereinsvermögen.
Den Entwurf des ersten Statutes unterzeichneten
 Vorsitzender Paul Oertel
 Kassierer Oskar Beier
 Schriftführer Linus Göthel
Am 8. Mai 1893 erfolgte der Vermerk
"Gegen den Inhalt vorstehender Statuten gehen uns polizeiliche Bedenken nicht bei." Der Stadtrat,
Unterschrift und Stempel
Am 5. Mai 1895:
Herr Seifarth ruft an diesem Tag eine Versammlung ein. Die Einladung erfolgt über die Altenburger
Zeitung. Es sind 8 Mitglieder anwesend. Versammlungslokal ist "Stadt Dessau ".
Aus dem Protokoll:
"Einberufer Seifarth verliest 9.00 Uhr die Tagesordnung und berichtet, daß der Verein im Monat April
1895 gegründet worden ist und heißt alle Anwesende herzlich willkommen. Der erste Vorsitzende ist
Seifarth.
Der Name des Gründervereins "Altenburger Kaninchenzuchtverein für Scblacht-und Sportzucht "
Im Mai 1896 wird der Gründer Seifarth abgewählt und im Oktober 96 aus dem Verein
ausgeschlossen. Sein Nachfolger heißt Dost.
Am 5. April 1897 beschließt die Versammlung dem "Verband Thüringer Kaninchenzüchter"
beizutreten.
Im November 1898 findet die erste
Ausstellung des Vereins statt. Sie endet mit einem
finanziellen Misserfolg. Weitere Ausstellungen sollen jährlich stattfinden. In den Jahren vorher
standen als Höhepunkte das Preiskegeln und gemeinsames Kaninchenessen im Vordergrund.
lm März 1899 wurde ein vereinseigener Zuchtrammler angeschafft, der allen Mitgliedern zur
Verfügung stehen soll.
Im September 1899 wurden unter den Mitgliedern Kaninchen für die Vereinskasse versteigert. “Eine
graue belegte Häsin 1,60 Mark, eine riesengraue Häsin für 1,60 Mark und weitere zwei
Riesenhäsinnen für je 2,- Mark, zusammen 8,25 Mark."
Am 5. Februar wurde in der Versammlung der "russische Vereinsrammler" vorgestellt. Der Preis
betrug mit Porto 9,30 Mark. Der Deckpreis soll 50 Pfennig betragen.
In der Generalversammlung am 1.4.1900 besitzt der Verein einen Barbestand von 77,93 Mark.
Der Vorstand beschließt am 21.4.1900 die Ausstellungsbedingungen für die Vereinsschau zu
Pfingsten. "Das Standgeld beträgt für eine Nummer 50 Pfennig, pro Tier zahlt der Aussteller 75
Pfennig. Jedes Mitglied muss drei Nummern stellen oder zahlen. Die Preise werden vom Standgeld
gedeckt. Nach Abzug der Futterkosten: 1. Preis 3,- Mark, 2. Preis 2,- Mark, 3. Preis 1,- Mark. Die
Prämierung erfolgt in zwei Klassen: Sport- und Schlachtzucht. "Die Ausstellung ergab eine Einnahme
von 66,05 Mark und eine Ausgabe von 81,35 Mark.
In der Novemberversammlung 1901 werden dem Vorsitzenden Dost Vorwürfe wegen
Amtsmißbrauch während der Ausstellung gemacht. Er stellt seinen Vorsitz zur Verfügung. Nachfolger
wird der zweite Vorsitzende Hiller.
In der Versammlung am 14. Januar 1902 stellt ein Züchter den Antrag, der Verein solle einen neuen
Standort anschaffen. Er wird artgenommen.
In der Generalversammlung am 13.4.1902 wird Paul Oertel zum neuen Vorsitzenden gewählt,
Robert Hiller wird 2. Vorsitzender.
Im Inventarverzeichnis des Jahres 1902 stehen unter anderem sieben komplette Käfige, 75 kleine
Futternäpfe, 10 Futtertröge, ein Wandschrank mit gebundenen Büchern, ein Statut, Nummernschilder
u.a.m. Weitere Käfige sollen bestellt werden.
Im April 1903 wurde mit einem Holländer-Rammler die erste Tierbesprechung durchgeführt.
In der Märzversammlung 1904 wird beschlossen, in jeder Versammlung über
"Zuchtangelegenheiten, wie Bewertung, Stallung, Fütterung u.s.w. zu sprechen.
Im April 1904 wird eine Tierbewertung der Rasse "Belgische Riesen" in der Versammlung
durchgefürht. Ergebnis.- 72 1/2 Punkte.
Im Mai 1904 werden zum ersten Male "Japaner" vorgestellt. Im Juni stellte ein Züchter einen AngoraRammler vor. Ergebnis: 73 1/2 Punkte.
Oktober 1904 wird beschlossen, das Alter der Ausstellungstiere auf mindestens 5 Monate
festzusetzen.
Wörtlich: Desweiteren wurde über die vom Verein I angeregte Verschmelzung beider
Vereine vom Vorsitzenden erörtert und die Anwesenden zur Aussprache aufgefordert. Es ergriffen
mehrere Mitglieder zu diesem Punkte das Wort und erklärten sich sämtlich gegen eine
Verschmelzung. Mitglied John stellt daher den Antrag, der Vorsitzende möge Verein 1
benachrichtigen, dass eine Verschmelzung unsererseits abgelehnt ist, welcher einstimmig Annahme
fand.
Im Dezember 1904 gibt der langjährige Vorsitzende Oertel sein Amt ab. Sein Nachfolger wird Linus
Engert.
Züchter Zill liefert 8 Säcke für den Kaninchentransport. Sie sollen geteilt werden und kosten 40 Pfg.
(4.4.05)
Im Juni 1906 wird beschlossen (wörtlich) "eine sogenannte Zuchtstatistik einzuführen, um den
Behörden einmal vor Augen zuführen, wie groß im Herzogtum die Kaninchenzucht betrieben wird."
Zur gleichen Versammlung gab der Kassierer einen Bericht über den ersten "Kaninchenmarkt" in
Altenburg: Standgeld eingenommen 4,65 M., Tellersammlung 3,35 M. Ausgaben: 25 Pfg. für
Sägespäne, 50 Pfg. für Möhren.
Im Oktober 1906 wird für die jährliche Ausstellung ein Standgeld von 50 Pfg., für den Doppelkäfig 75
Pfg. beschlossen. Für verkaufte Tiere soll S % Provision berechnet werden. Einfranzösischer Widder
vom Züchter Saupe konnte nicht beurteilt werden, weil er Schnupfen hatte.
2. Januar 1907 Der Bericht über die Ausstellung ergibt ein Defizit von 11, 04 Mark.
Zur Generalversammlung beklagt die Revision, daß es zu viele Beitragsrückstände bei den
Mitgliedern gibt. Es sollen briefliche Zahlungsaufforderungen ergehen.
Am 2.4.1907 wird beschlossen, vier Zuchtrammler vom Verein zu kaufen und sie anschließend an
Züchter dieser Rassen auszulosen: Belgische Riesen, Silber, Japaner und Holländer.
In der Versammlung am 1. Oktober 1907 wird beschlossen, dass jeder 25. Besucher der
Ausstellung ein Kaninchen erhält. Die Mitglieder wollen sie spenden.
Am 11.2.1908 wird festgelegt, den neuen Bundesstandard anzuschaffen, nachdem die Preisrichter
ihre Bewertung vornehmen.
Die Versammlung am 7. April 1908 beschließt die erste Jungtierschau. Sie soll am 28. Juni
stattfinden.
Am 4. August 1908 wird von Mitgliedern gewünscht, dass zur nächsten Ausstellung erstmals
Bewertungskarten verwendet werden. Das wird beschlossen.
In der Oktoberversammlung berichtet die Kommission "Stallschau"; daß sie 428 Tiere in den Ställen
der Mitglieder gesehen haben, und daß es nur eine Beanstandung gab.
Die Niederschriften von 1908 bis Januar 1923 fehlen!
Die Zentralversammlung am 26 Januar 1923 stellt fest, dass die Ausstellung eine Einnahme von
36.686 -- Mark und eine Ausgabe von 25.254,69 Mark folglich einen Überschuss von 11.431, 40 Mark
erbracht hat.
Die Stallkommission berichtet, daß der Tierbestand 417 tätowierte Tiere ausmacht. Es werden 18
Rassen im Verein gehalten.
Im Tagesordnungspunkt S gibt der Vorsitzende bekannt, daß sich der Gesamtvorstand darin einig
geworden sei, infolge der Geldentwertung (Inflation) die "Einschreibegebühr" auf 100,- M, den
Monatsbeitrag auf 25,- M und einen 'Extrabetrag für Käfigbau" 25,-M alle Vierte jahre von den
Mitgliedern zu fordern. Das wird hach heftiger Aussprache beschlossen.
Der Vorsitzende führt weiter an, daß er mit dem Überschuss der Ausstellung, mit den Extrabeiträgen
zum Käfigbau sowie Mittel aus der Futterkasse - insgesamt 14.000,- Mark Holz zu billigen Preisen
angekauft habe. Er habe schnell zugefasst, weil durch die ungeheuere Preissteigerung der Holzposten wenige Tage später schon das Doppelte gekostet hat. Der
Gesamtbetrag läge bei 35.000,- Mark.
Mit dem erforderlichen Maschendraht benötigt der Verein nun eine Summe von 33.000,- Mark, die
durch Ausgabe von Anteilscheinen und Spenden gedeckt werden soll. Die Versammlung hat
Kenntnis, daß der Verein unbedingt weitere Käfige benötigt. Ein Züchter Namens Ernst Petzold
erklärt sich bereit, dem Verein 25.000,- M vorzuschießen. Der Kassierer berichtet, daß schon
zahlreiche Spenden eingegangen seien.
Im Punkt 7 berichtet der Vorsitzende, daß er mit dem Vorstand des Vereins "Friesen"
übereingekommen sei, die diesjährige Ausstellung vom 24. - 26. Dezember durchzuführen. Die
Versammlung stimmt zu. Dem Verein Friesen soll für die Einladung 300,- M in die Kasse gespendet
werden. Einer Verschmelzung mit dem Verein I stimmt die Versammlung nicht zu.
Am 24. Februar 1923 teilt der Vorsitzende mit, dass es noch Rüben gäbe, der Zentner kostet 600, -Mark, der Zentner Stroh wäre für 20.000,- Mark zu haben.
Der Verein beschließt, die Feuerversicherungssumme besonders zur Sicherung der Käfige für die
Ausstellung von 8.000,- M auf eine Million Mark zu erhöhen.
Ein Züchtervergnügen schließt mit einem Überschuß von 34.320,-Mark ab.
im März 1923 tritt der Verein aus dem Kreisverband aus, weil die Zugehörigkeit den Mitgliedern mit
den geforderten 23.000,- M zu teuer wurde.
Im April 1923 löst sich der Kreisverband wegen weiterer Austritte von Vereinen selbst auf. Am 25.
Mai tritt der Verein dem "Kaninchenzuchtverband von Altenburg und Umgebung" bei. Weitere Vereine
sind Altenburg I, Gerstenberg, Ehrenberg, Nobitz und Schmölln. Es sollen gemeinsame
Ausstellungen organisiert werden.
Bei den Züchtern herrscht große Futternot. Für eine Rute Klee (altes Längenmaß 2,5 - 5 m) sollen
7000,- Mark gezahlt werden. Eine Rute Gras kostete 8.000, - Mark.
Im Juli 1923 werden von der Mitgliederversammlung neue Beitragssätze beschlossen: "Eintrittsgeld
"5.000,-Mark, Beitrag 5.000,-Mark im Vierteljahr.
In dieser Veranstaltung wird zum ersten Male erwähnt, daß es Rasseklubs gibt. Der Schwarz- und
Blaulohklub, wie der Riesenscheckenklub stellen den Antrag zur Teilnahme an der
Vereinsausstellung. Auch der Russenklub stellt den Antrag.
Im August 1923 schlägt der Vorstand den Mitgliedern vor, dass zur Bewilligung der
Ausstellungsausgaben jedes Mitglied einen "Extrabeitrag" von 50.000,- M Leisten soll. Das wird
beschlossen.
In der Septemberversammlung wird als Mitgliedsbeitrag 1.000.000,- Mark (eine Million) beschlossen.
27.10.1923: Der Vorsitzende berichtet, daß die Versammlung künftig Sonntag am Nachmittag
stattfinden muß, weil das Volkshaus nicht mehr in der Lage ist, die Zimmer an den Abenden
kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Stromkosten seien zu hoch.
Im Tagesordnungspunkt 6 wird berichtet, daß sich eine Erhöhung der Anteile am Volkshaus
notwendig macht. 50 Millionen soll der Verein einbringen. Eine Tellersammlung am selben Tag
erbrachte ein Ergebnis von 700 Millionen.
Im November 1923 berichtet der Vorsitzende, dass der neu gegründete Verband eine Ausstellung in
Gerstenberg durchführen will. Das Standgeld wird 15 Milliarden Mark betragen. Außerdem solle pro
Aussteller nochmals 5 Milliarden Mark eingezahlt werden. Es wird eine Aussprache darüber geführt,
wie man den vielen arbeitslosen Züchtern die Ausstellungsteilnahme ermöglichen kann.
In der Dezemberversammlung wird die eigene Ausstellung vorbereitet.
Der Vorsitzende Ehlert schlägt vor wörtlich: "Bei einem Standgeld von 10 Milliarden ist folgende
Preisverteilung vorgesehen, auf je 10 Nummern ein I. Preis, zwei II. und zwei III. Preise. Der erste
Preis beträgt 30 Milliarden, der zweite 20 und der dritte 10 Milliarden Mark. Außerdem kommen noch
ungefähr 20 Ehrenpreise und 5 Siegerpreise hinzu."
In der Generalversammlung am 13. Januar 1924 gibt der Kassierer den Jahres-Kassenbericht.
1923 Einnahmen: 15.403.229.589.984,82 Mark Ausgaben:
2.500. 725.434. 711, 00 Mark
Überschuss 12.903.904.156.276,38 Mark
Es wird ein neuer Vorstand gewählt. Der neue Vorsitzende heißt Otto Grünwedel.
Der Vorsitzende gibt bekannt, daß die Feuerversicherung in Goldmark bezahlt werden muß. Die
jährliche Prämie für einen Versicherungswert von 5000,- Goldmark beträgt 5,- Goldmark.
Im Februar 1924 behandelt die Versammlung die Kennzeichnung der Vereinstiere. Es wird
beschlossen, den Beschluss dazu ein Jahr zurück zustellen.
Die Versammlung war erstmals vom Volksbaus in die Friesen-Gaststätte umgezogen.
Am 20. September verkündet der Vorsitzende, daß bei Selbsternte der Zentner Rüben 80 Pfg.
kostet.
In der Generalversammlung am 18.1.1925 berichtet der Vorsitzende Grünwedel, dass im Verlauf
des letzten Jahres 12 Vorstandssitzungen, 11 Mitgliederversammlungen, eine außerordentliche
Generalversammlung, ein Vortrag, eine Jungtierschau mit Sommerfest und eine Alttierschau
durchgeführt worden sei.
Der Mitgliederbestand am Jahresende betrug 122 Züchter. Am Jahresbeginn waren es 174 ! Im
Verlauf des Jahres sind 52 Mitglieder ausgetreten.
Der Kassierer stellt den Einnahmen von 829,94 Mark Ausgaben von 628, 46 Mark gegenüber. Der
Kassenbestand beträgt demnach 201,48 Mark.
Der Tierbestand betrug 369 Alttiere und 957 Jungtiere, das berichtet die Stallschaukommission.
Der Vorsitzende Grünwedel berichtet von der Landesverbandsgeneralversammlung und teilt mit, daß
der "Kreisverband der Kaninchenzüchter für Altenburg und Umgebung "dem "Großthüringer
Landesverband" beigetreten ist.
Die Verbandsausstellung findet am 5./6. Dezember 1925 in Schmölln statt. Die Vereinsausstellung
soll am Totensonntag stattfinden.
In der Aprilversammlung 1925 gibt der Vorstand bekannt, daß der Verein ein Tätowierbesteck und
ein Zuchtbuch angeschafft hat, und daß jede Kennzeichnung 5 Pfennige kostet.
Es soll künftig nach dem Bundessystem tätowiert werden. Die Tätowierung ist jedem freigestellt. Das
Kennzeichen für unseren Verein ist S 24.
Am 27 .Juni 1925 wurden für langjährige Mitglieder Ehrenurkunden verliehen: Zuchtkollege Linus
Engert, Florus Engert, Paul Oertel, Karl Rothe, Bruno Oelert, Hugo Saupe, Hermann Fallenbeck,
Moritz Friedrich und Paul Wildberg.
Im August kündigt der Verein seine Anteile am Volkshaus Altenburg, weil die Verwaltung des
Volkshauses die Zeichnung neuer Anteile verlangt.
Eine Fellsammelstelle für den Verein einzurichten, wird im September 1925 beschlossen, weil die
Pelzindustrie eine Abnahmegarantie für die Rohfelle gab.
In dergleichen Versammlung gibt der "Bundesgruppenführer" Wildberg allen Mitgliedern den neuen
Bundesstandard.
In der Generalversammlung am 10. Januar 1926 besitzt der Verein ein Guthaben von 228,12 Mark.
Die Futterkommission berichtet, daß seit langer Zeit wieder einmal kein Mangel an Klee, Rüben, Heu
und Stroh bestand. Der Tätowiermeister berichtet, daß er 1925 42 Rammler und 46 Häsinnen mit
Kennzeichen versehen hat. Die Eintragung in das Zuchtbuch soll in Zukunft beginnen.
Als neuer Vorsitzender des Vereins wurde Edwin Colditz gewählt.
Der Zuchtkollege Guide Colditz ermahnte die Anwesenden (wörtlich), "daß nun endlich ein neuer
Geist in unsere Versammlung einziehen möchte, so, wie das bisher zugegangen sei, könne es auf
keinen Fall weitergehen. Man müsse sich wieder wohl fühlen in der Versammlung, wie das früher
gewesen sei."
Im April berichtet der Kassierer, daß das Finanzamt nach Einsicht in die Bücher vom Verein 3,- Mark
fordert.
Am 29. Mai gibt es eine lebhafte Aussprache um das Thema Tätowierung. Einige Züchter meinten,
dass das ganze Kennzeichnungssystem viel zu umständlich sei. Kollege Enders sagte, "dass das
Tätowieren genau so schnell wieder verschwindet, wie es gekommen sei". In dieser Versammlung
kamen zwei "Thüringer Gemsen" zur Tierbewertung.
Die Mitgliederzahl wurde in der Generalversammlung im Januar 1927 mit 57 ZÜchtern angegeben.
Der Kassenbestand betrug 69,09 Mark. Der Tätowiermeister hatte im Jahr 1926 nur 7 Rammler und 9
Häsinnen gekennzeichnet.
Der Zuchtkollege Wildberg fährt im Auftrag des Vereins nach Gera zur Banner-Jubiläumsfeier.
Der Verein erwirbt für 10,- Mark eine Tätowierzange. Der Preispro Kennzeichnung beträgt 10 Pfg.
Die Stallschaukommission gibt den Tierbestand an : 528 Kaninchen.
Es können auch Frauen Vereinsmitglieder werden. Der Beitrag beträgt 50 Pfg.
Der Tätowiermeister Blaurock führte im Oktober eine Tätowierung mit der neuen Zange vor.
Im November führt der Verein ein 'Propaganda-Essen" für Rentner und Wohlfahrtsbezieher durch.
Dazu wurden Kaninchen und sämtliches Zubehör von den Züchtern gespendet. Es wurden 100
Bedürftige eingeladen. Die Züchterfrauen haben die Zubereitung übernommen. Die Brauerei
spendete 1/2 Fass Bier. Es wurde ein großer Erfolg. Der Stadtrat bedankte sich beim Verein.
In der Generalversammlung am 21. Januar 1928 wird der Gesamtvorstand wiedergewählt. Der
Beitrag wird von 25 auf 30 Pfg. erhöht.
Am 18. Februar findet die erste Zusammenkunft der Frauengruppe statt.
Im Februar 1928 wird berichtet, daß sich innerhalb des Kreisverbandes eine Jugendgruppe gebildet
hat, die sich künftig an den Ausstellungen beteiligt. Der Kreisverband hat 336 Mitglieder.
Für die Anschaffung weiterer Ausstellungskäfige sollen die Mitglieder Anteilscheine erwerben.
Im Januar 1929 zählt der Verein nur noch 45 Mitglieder, davon 9 Ehrenmitglieder.
Der Tätowiermeister beklagt, daß nicht einmal die Hälfte der Mitglieder ihre Tiere kennzeichnen
ließen.
Die Fellsammelstelle hat seit ihrem Bestehen über 2000 Felle abgeliefert. Dem Kreisverband gehören
inzwischen 11 Vereine an.
Am 30. März 1929 werden dem Ehrenvorsitzenden P. Oertel und dem Ehrenmitglied H. Saupe
jeweils ein Bundesdiplom für ihre über 30 jährige Zugehörigkeit zum Verein überreicht.
Schöne Winterfelle sollen die Zuchtkollegen für die Arbeit der Frauengruppe aufheben.
Am 27. Juli 1929 wird der Versammlung berichtet, daß 529 Tiere im Bestand der Züchter zu
verzeichnen sind, und daß alle Tiere tätowiert werden. Der Beitrag wird von 30 auf 40 Pfg. erhöht.
Der Tätowiermeister Blaurock berichtet, daß er vom Bund einen Zahlensatz für, die Zange bezogen
hat. Preis: 8,50 Mark.
Auf der Vereinsschau wurden 210 Tiere in fast allen Rassen ausgestellt.
Die Verbandsschau in Rositz war mit 240 Kaninchen beschickt worden. Die beste Gesamtbewertung
erhielt der Verein aus Ehrenberg.
Die "Dea" habe 50,- Mark für Ehrenpreise gestiftet.
Zur Bannerweihe und zum Züchtertag wird eine Ominibuspartie geplant.
In der Zentralversammlung am 18 Januar 1930 gibt der Vorsitzende Colditz bekannt, daß im
vergangenen Jahr 12 Versammlungen, 10 Tierbesprechungen, 2 Vorstandssitzungen, 2 Ausflüge und
eine allgemeine Schau durchgeführt worden sind.
181 Tiere wurden tätowiert und im Zuchtbuch eingetragen. Die Fellablieferung war schleppend, so
daß der Verein nur 18,40 Mark Provision erhielt. Bundesgruppenführer Wildberg berichtet, daß der
Verein 45 Mitglieder zählt. Die Hälfte liest die Bundeszeitung.
Am 22. und 23.11.1930 soll eine allgemeine Ausstellung stattfinden. Sie soll unter dem Namen
"Ostthüringer Pleißental-Schau" durchgeführt werden.
Beim Kreisverband soll beantragt werden, dass in Zukunft die Bewertungskarten mit der
Tätowierungsnummer versehen sein sollen.
Der Gesamtvorstand wurde in der Generalversammlung wiedergewählt.
In der Aussprache wurde gefordert, daß die Geselligkeit im Verein nicht vernachlässigt werden solle.
Die Vereine Nobitz und Gößnitz laden alle Züchter mit Frauen zu ihrem Vereinsvergnügen ein.
Versammlung am 31.5.1930: In Langenleuba-Ndh. ist ein neuer Kaninchenzuchtverein gegründet
worden. Am 17. August wollen die Züchter mit den Nobitzern einen Ausflug zum Spannerhaus
durchführen.
In Auftrag gegeben wird, daß 1000 Päckchen Streichhölzer mit dem Ausstellungs Aufdruck der
Vereinsschau hergestellt werden.
Für den 10. Züchtertag in Meuselwitz werden die Ehrenmitglieder und Vereinsgründer mit der
Kutsche gefahren.
Die Allgemeine Schau des Schmöllner Vereins soll besucht werden. (wörtlich!) "Der Abmarsch nach
Schmölln am 30.11. ist Punkt 12.00 Uhr am großen Teich festgesetzt."
In der Dezember-Versammlung berichtet der Vorsitzende Colditz, dass zur Vereinsausstellung 306
Tiere bewertet wurden.
Das 35 jährige Vereinsjubiläum wurde leider "übersehen".
Unter den schweren Bedingungen der Weltwirtschaftskrise verfügt der Verein in der
Gerenalversammlung am 17.1.31 über einen Bargeldbestand von 77,97Mark.
Der langjährige Tätowiermeister Blaurock wird aus dem Verein wegen Schädigung des Ansehens des
Vereins ausgeschlossen.
Die wiederum durchgeführte "Ostthüringer Pleißental-Kaninchenschau" wurde für den Verein ein
schöner Erfolg, der mit einem Reingewinn von 52,91 RM abschloss.
Im Bericht der Generalversammlung am 23.1.1932 wird ein Kassenbestand von 175,65 RM
festgestellt. Der Stallschaubericht sagt aus, daß 1931 1870 Kaninchen aufgezogen wurden. Das ist
das Ergebnis von 46 aktiven Züchtern. (ca. 40 Tiere pro Züchter).
Der Vorstand wurde geschlossen wiedergewählt.
Die Versammlung stellt den Antrag, daß alle Tiere, die innerhalb des Kreisverbandes ausgestellt
werden und Ehrenpreise von Behörden, Verbänden oder Kooperationen erringen, tätowiert sein
müssen. Alle Tiere, die 1933 zur Ausstellung kommen, sollten tätowiert sein.
Am 15. Oktober 1932 scheidet der Vorsitzende E. Colditz wegen Krankheit aus. Ihm wurde
mustergültige Arbeit bescheinigt. Ihm wird die Ehrenmitgliedschaft übertragen. Neuer Vorsitzender
wurde Hugo Oertel, Wildberg wurde sein Stellvertreter.
Eine "Außerordentliche Generalversammlung "fand am 10.6.1933 statt.
Wegen einer so genannten "Gleichschaltung" muß "den neuen Bestimmungen gemäß" ein neuer
Vorstand gewählt werden. Einstimmig wiedergewählt wurde der alte Vorstand. Der Vorsitzende Oertel
ermahnte nun alle Zuchtkollegen für die Zucht und dadurch für unsere deutsche Wirtschaft im
verstärkten Maße weiterzuarbeiten.
In den Jahren 1932 und 1933 beklagten einige Züchter den Verlust ihrer ganzen Bestände, die
abgeschlachtet werden mussten, weil sie von einer Seuche befallen waren. In der
Jahresversammlung war dann konkret von der "verpönten Seuche des Schnupfens" gesprochen
worden. Es wurde weiter beschlossen, daß künftig in jeder Versammlung ein Züchter seine
gezüchtete Rasse und ihre Besonderheiten erklären wird.
Im Oktober 1933 hält Zuchtkollege Ehlert einen Vortrag über "Nutzzucht und Nutzzucht-Typ". Im
Protokoll steht u.a.: "Gerade in unserem verarmten Deutschland solle jeder Zuchtkollege dahin
arbeiten, gesunde Tiere mit gesundem Typ zu züchten, welche nicht verweichlicht sind, sondern
robuste Gesundheit zeigen und wirtschaftlich sind, durch wenigen und billigen Futterverbrauch. Was
will der Nationalsozialismus? Er will einen kernigen, gesunden Menschenstamm und Typ. Erst dann
können wir für unsere deutsche Volkswirtschaftlich bedeutend mehr leisten. Deshalb arbeite jeder
Züchter dahin und merze alles, was nicht von Gesundheit strotze, radikal aus und baue sich einen
Stamm auf, der den angeführten Anforderungen entspricht. Desgleichen regt Zuchtkollege Ehlert an,
sobald sich Gelegenheit bietet, bei irgendwelchem Aufmarsch teilzunehmen."
In einer Protokoll-Notiz heißt es im November 1933 zu kritischen Äußerungen: "In Zukunft müssen
solche Sachen unterbleiben, denn in unserer Zuchtbewegung werden Außenseiter und Nörgler
grundsätzlich nicht mehrgebraucht."
Im Januar 1934 wird zum ersten Male die Ausstellungsordnung einer Rammlerscbau der Kreisgruppe
Altenburg (in Meuselwitz) erwähnt.
Bei einem Fachvortrag über "Kaninchenschnupfen und seine Bekämpfung" kommen die Züchter in
der Aussprache zu dem Ergebnis, daß im Grunde nur das Messer Abhilfe schafft.
In den Protokollen des Jahres 1934 heißt es nicht mehr, wie bisher "Zuchtkollege"; sondern
"Zuchtfreund".
Im Mai 1934 heißt es im Tagesprotokoll (wörtlich): "In Erwähnung wurde das
Reichskaninchenzüchtertreffen in Düsseldorf gebracht, ferner die neuen Bestimmungen des
Reichsbundes Deutscher Kaninchenzüchter und des Reichsbundes der Kleinsiedler und Kleingärtner,
ferner, daß alle dem Reichsnährstand angeschlossenen Mitgliedergleichzeitig Mitglied der
"Deutschen Arbeitsfront" sind."
Eine Mitgliederversammlung im November 1935 macht deutlich, daß es Widerstand gegen die
Bestrebungen gibt, die "Wirtschaftszucht als Leistungszucht" in den Vordergrund zu rücken. Die
"Reichsbewertungsbestimmungen" werden dazu Richtlinien abstecken.
Im Januar des folgenden Jahres gehen die Auseinandersetzungen um die sogenannte
Wirtschaftszucht weiter. Ein Zuchtfreund Seidel bekennt sich als streitbarer Gegner dieser Richtung.
Der langjährige bewährte und tatkräftige Vorsitzende H. Oertel legt daraufhin sein Amt infolge
"Arbeitsüberlastung" nieder.
Sein Nachfolger wird der Zuchtfreund Rudolf Wilhelm, sein Stellvertreter Fritz Seidel.
Im November 1936 wird vom Vorsitzenden Wilhelm einiges über die neuen
"Bewertungsbestimmungen" gesagt. Die Hauptforderung besteht darin, daß Rassewert und Zuchtwert
getrennt beurteilt werden. Ein Tier mit 89 Punkten heißt künftig 44 Pkt. Rassewert und 45 Pkt.
Nutzwert. So will es der neue Reichsstandard.
Im Bericht der Jahreshauptversammlung am 16.1.1937 wird erstmals in der Vereinsgeschichte vom
Kaninchenzuchtverein (KZV) T4 berichtet.
Nach Aufzählung der Erfolgsbilanz heißt es (wörtlich): “All diese Zahlen beweisen, daß die Züchter
vom KZV T4, Sitz Altenburg/Thür. einen guten Teil zur Erzeugungsschlacht des deutschen Volkes
beitragen, und auch fernerhin werden alle Zuchtfreunde bemüht sein, diese Werte der deutschen
Wirtschaft zu erhalten und noch zu erhöhen." Als besonders bedeutungsvoll wird die Angorazucht
hervorgehoben.
Man kann davon ausgehen, daß mit der Vereinskennzeichnung T4 in ganz Deutschland, (die bis
heute ihre Gültigkeit behalten hat) die sogenannte "Gleichschaltung" ihre endgültige Form gefunden
hat. Das T steht für das Land Thüringen, das damals als "Gau" bezeichnet wurde und an dem an der
politischen Spitze der "Gauleiter" stand.
Die Jungtierschau in "Kahnt's Garten" und die Allg. Ostthüringer Pleißentalschau wurden in der
Traditionspflege erhalten.
Die folgenden Rassen wurden 1937 in der T 4 gezüchtet (Zahl der Tiere):
Groß-Chin.
Weiße Wiener
158
93
Blaue Wiener
Marder
13
13
Japaner
Engl. Scheck.
Angora
Thüringer
Franz. Silber
Deutsch. Widder
Alaska
Klein-Chin.
Holländer
60
51
49
28
20
22
19
16
16
Klein-Silber
Lux
Loh-Kan.
Rhein.Scheck.
Havanna
Deutsch. Riesen
Deutsch. Ries.-Sch.
Kreuzgs-Tiere
13
9
8
7
6
3
3
107
Am 23. 4.1938 berichtet der Vorsitzende, dass der bisherige Besitzer der Friesenhalle, der
Männerturnverein (MTV) Altenburg, seit 25.3.1938 das Objekt an die Stadt verkauft hat.
Die Miete bei Ausstellungen erhält jetzt die Schulgemeinde.
Die Jungtierschau 1938 mußte wegen der Maul- und Klauenseuche ausfallen. Nachjahrzehnten muß
der Verein in ein anderes Versammlungslokal umziehen. Künftig wird man sich im "Preußischen Hof”
zusammenfinden. Auch die Käfige wurden umgeräumt.
Im August 1938 sind die neuen Bewertungsrichtlinien erschienen. Der Preis beträgt 1,- Mark.
Am 18. März 1939 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Zuchtfreund Wilhelm schied als Vorsitzender
aus. Seine Stelle nahm der Zuchtfreund Hugo Oertel ein. Zweiter Vorsitzender wurde Max Stöckel.
Kassierer blieb Kurt Heilmann und Schriftführer Erich Staudte.
Ab August 1939 heißt es nach jeder Versammlung. 'Mit einem Gruß an unseren Führer wurde die
Versammlung geschlossen."
Im September 1939 wird der Versammlung mitgeteilt, dass durch den Krieg die allgemeinen
Ausstellungen nicht stattfinden.
Der Vorsitzende Hugo Oertel stellt sich nicht wieder zur Wahl. Max Stöckel übernimmt die Funktion.
Sein Stellvertreter wird Zfrd. Kurt Voigt.
Im Juni 1940 heißt es: "In der Artilleriekaserne in Altenburg ist eine schöne Stallanlage für
Angorakaninchen geschaffen worden. Das Reich sucht eine große Anzahl Angora für das Heer zu
kaufen." Der Fliegerhorst Leina richtet eine Angora-Großzucht ein.
Als Pfleger ist unser Zuchtfrd. Kunze eingestellt worden.
Im Verlauf des Jahres 1940 kommt erstmals zur Sprache, den Tieren Ohrmarken einzudrücken.
Beim Militär sind inzwischen die Zuchtfreunde Oertel, Kinnse, Nösel und Heinz Stöckel.
1941 werden die Ohrmarken der Tätowierung gleichgestellt.
Am 28.2.1942 wird im Protokoll neben dem eigenen Verein T4 auch über die "drei Altenburger
Vereine T3, F4 und T5" gesprochen. Sie nannten sich vorher Altenburg I, Altenburg II und Altenburg
Nord.
Den ersten herben Verlust hatte der Verein mit dem im Osten gefallenen Zuchtfrd. Heinz Stöckel.
In der Juli-Versammlung 1942 hat sich der hinlänglich bekannte Zuchtfreund Erich Thiele,
Gerstenberg 25 b in Berlin angemeldet.
In einem Fachvortrag im März 1943 werden interessante Zahlen genannt: 1914 zählte man in
Deutschland 2,5 Mill. Kaninchen, 1918 waren es schon 14 Mill. und 1939 fielen allein 326 Mill. Felle
an.
Der Mitgliederbestand beträgt 1943 85 Züchter. Jedes Vereinsmitglied sollte neben seiner Rasse ein
oder zwei Angorakaninchen halten. Es soll jedes Fell der Sammelstelle zugeführt werden. Die besten
Vereine erhalten Prämien.
Im Januar 1944 wird angeordnet, dass die Kaninchenzucht eingeschränkt werden muss. Kleintiere
dürfen nur solche Züchter halten, die dafür eine eigene Futtergrundlage haben. Einen Monat später
wird berichtet, dass durch die "Terror-Angriffe" auf Berlin das gesamte Material der Reichsfachgruppe
vernichtet worden sei. Daraufhin ist im ganzen Reich eine Mitgliedersperre angeordnet worden.
In der Oktoberversammlung 1944 fand die Mitteilung Beachtung, dass alle größeren Schulungen,
das Reichs-Ehrengericht und die Herdbuchzucht während des Krieges ruhen.
Jedes Fell ist abzuliefern, auch das kleinste.
Jeder Züchter, der sechs und mehr Kinder hat, kann mit drei Häsinnen aufziehen und die Nachzucht
Für sich verwenden.
Die letzte Sitzung während des II. Weltkrieges findet am 25.11.1944 statt.
Der langjährig tätig gewesene Kassierer, Zfrd. Heilmann, hat seine Funktion abgegeben. Neuer
Kassierer wurde Zfrd. Kluge.
Vom 25.11.1944 bis zum 9.3.1946 fehlen Aufzeichnungen, oder es fanden in diesem Zeitraum
keine Versammlungen statt.
Am 9.3.1946 Mit Genehmigung der Russischen Militär-Administration rief Zuchtfreund Max Stöckel
alle früheren Zuchtfreunde durch Karten und Presse zu einer Fachbesprechung zusammen. Viele
Zuchtfreunde, auch aus Brudervereinen, waren der Einladung gefolgt. Es gilt, die Kaninchenzucbt
neu aufzubauen.
Durch ein Rundschreiben wird bekannt gegeben, daß der Gesamtvorstand neu zu wählen ist.
Ehemalige Parteigenossen dürfen nicht gewählt werden.
Der neu gewählte Vorstand:
 1. Vorsitzender
Max Stöckel
 2. Vorsitzender
Kurt Voigt
 Kassierer
Kurt Heilmann
 Zuchtwerbewart
Hugo Oertel
 Zuchtbuchführer
Kurt Glatt
 Schriftführer
Erich Staudte
 Tätowiermeister
Kurt Stetefeld
 Fell- und Wollfachwart Kurt Voigt

Revisoren sind die Zfrde. Werner Dölling und Ernst Rauscbenbach
Aus dem Inhalt des Versammlungs-Protokolls: "Die gesamte Kaninchenzucht hat im Kriege sehr
gelitten. Nur Wirtschaftsrassen sollten gehalten werden.
Unsere schönen Sportrassen sind bald verschwunden. Wer noch ein Sporttier besitzt, soll damit eine
Zucht aufbauen."
Es bestehen zur Zeit 3 Vereine in Altenburg. Dem Wunsch der Zuchtfreunde nach einer Vereinigung
wird der Verein T4 zustimmen.
Im Juli 1946 war das Hauptthema der Versammlung, ob die Mitglieder künftig die "Prädikats- oder
Punktbewertung" bei Ausstellungen bevorzugen. Obwohl die Preisrichter das Prädikatssystem
empfehlen, weil es ihnen die Arbeit erleichtert, entschieden sich die Mitglieder einstimmig für das
bewährte Punktsystem.
Am 1.12.1946 soll die erste Ausstellung nach dem Krieg stattfinden. Sie soll, wie schon früher, in der
Friesenhalle durchgeführt werden.
In einer gemeinsamen Versammlung der drei Altenburger Vereine T3, T4 und T5 wird die erste
Gemeinsame Ausstellung ausgewertet. Es waren 126 Tiere ausgestellt. Mit Urkunden wurden die
Zfrde. Thiele, Sachse und Heilmann ausgezeichnet.
Der Reingewinn betrug 442,50 Mark. Er wurde an die beteiligten Vereine ausgezahlt.
Im Februar 1947 findet eine "Hauptversammlung" der Mitglieder statt, in der es zur Neuwahl des
Gesamtvorstandes kommt.
Es werden gewählt:
 1. Vorsitzender
 2. Vorsitzender
 Kassierer
 Schriftführer
 Zuchtwerbewart
 Fellfachwart
 Zuchtbuchführer
Max Stöckel
Kurt Glatt
Kurt Heilmann
Erich Staude
Hugo Oertel
Kurt Voigt
Fritz Seidel
Tätowiermeister wurden die Zfrde. Stetefeld, Fritsche, Reißner und Thiele.
Im April 1947 erscheint erstmals der "Thüringer Kleintierzüchter". Er kann durch die Post bezogen
werden.
Eine "Tier-Tauschzentrale" für den Kreis übernimmt Zfrd. Erich Thiele, Gerstenberg. Zfrd. Oertel
spricht über Gründe des Jungtiersterbens.
Ab August wechselt der Verein mit seinen Versammlungen vom "Preußischen Hof in das "Kaffé
Jähler". In dieser Versammlung wird erstmals ein Artikel der Fachzeitschrift über Kokzidiose erwähnt.
In der Jahreshauptversammlung am 31.1.1948 gab der Vorsitzende Stöckel seinen Jahresbericht.
Der Mitgliederstand beträgt inzwischen 96 Züchter. Tätowiert wurden 1947 363 Tiere.
Gewählt wurden:
 1. Vorsitzender
Zfrd. Helmut Müller
 2. Vorsitzender
Zfrd. Kurt Glatt
 3. Vorsitzender
Zfrd. Karl Sachse
 Kassierer
Zfrd.
Meuschke
 Schriftführer
Zfrd.
Wenke
 Zuchtwerbewart
Zfrd.
Oerteld
 Zuchtbuchführer
Zfrd. Fritz Seidel
Tätowiermeister sind die Zfrde. Thiele, Peistner, Prieskorn und Winkler.
Revisoren sind die Zfrde. Dölling, Taubert und Fritsche.
Am 28.2. 1948 wird eine neue Satzung beschlossen.
Über die erfolgreiche Aufzucht von Jungtieren spricht der Zfrd. Hugo Oertel, und er hat aufmerksame
Zuhörer, besonders bei jungen Züchtern.
Die Kreisbandsschau 1947 war wieder ein Erfolg.
Einen erwähnenswerten Vortrag hielt Zfrd. Oertel über das Thema "Rassewahl". Er machte deutlich,
daß nicht nur der Züchter an die gewünschte Rasse Ansprüche zu stellen hat, sondern die Rasse
auch an seinen Züchter.
Am 26.6 1948 wird berichtet, daß die Währungsreform den Kassenbestand des Vereins sehr
betroffen hat. In der Fachpresse wird die erfreuliche Feststellung getroffen, daß die Preisrichter nach
dem bewährten Punktsystem richten werden.
Am 20. November 1948 fand im Saal des Naturheil-Gartenvereins das lange vorbereitete Vereinsfest
mit gemeinsamen Essen, Tanz und Tombola statt. Alle Mitglieder waren sich einig, daß es ein
schöner gelungener Abend war.
Die Jahreshauptversammlung fand am 29.1.1949 statt. Bemerkenswerte Zahlen: Der
Mitgliederstand beträgt 122 Züchter. Der Kassenbestand ist auf 1052,35 DM angewachsen. Der
Versammlungsbesuch betrug im Schnitt 31 Zuchtfreunde. 550 Tiere wurden 1948 tätowiert. Der
Vorstand wird einstimmig wiedergewählt.
Aus dem Protokoll der Jahreshauptversammlung geht hervor, daß im Jahr zuvor verschiedene Tiere
vom Verein gekauft wurden, um sie an Mitglieder für die Zucht auszuleihen. Es ging dabei besonders
um sog. "seltene Rassen" wie z.B. 'Japaner" und "Deutsche RiesenSchecke".
Neuer Vorsitzender wurde der Zuchtfrd. Erich Prieskorn. Zfrd. Müller bittet um Entlastung wegen
beruflicher Belastung. Im jahr 1949 wurden im Verein 1001 Kaninchen in 22 verschiedenen Rassen
tätowiert.
Im April 1950 berichtet der Vorsitzende darüber, dass er eine Verhandlung mit dem Rat der Stadt
Altenburg geführt hat, um für die Mitglieder eine Futterfläche sicherzustellen. Ab dem kommenden
Herbst soll das Stück zwischen Nothilfeschacht und Stadtwald dem Verein zur Verfügung stehen. In
einer außerordentlichen Versammlung im Mai 1950 mit dem Vorsitzenden der "Kreisvereinigung der
Kleingartenhilfe" Herrn Sporbert wird erläutert, dass die Kreisvereinigung auf die Bewirtschaftung des
o.a. Landes zugunsten des Vereins T4 verzichtet, und das Feld an die Züchter verteilt werden kann.
Im Pachtvertrag heißt es, dass das Land ausschließlich für den Anbau von Futterpflanzen für
Kaninchen zu verwenden ist, und dass nur aktive Mitglieder Land erhalten können. Der Preis pro
Quadratmeter beträgt 2,5 Pfennige.
In einer Debatte in der Juli-Versammlung 1950 wird erstmals im Zusammenhang mit
Kaninchenkrankheiten das "wirksame Medikament "Kokzidiol" empfohlen. In dergleichen
Versammlung nehmen erstmals zwei Mitglieder des KZV T3 teil.
Am 26.8.1950 werden Jubilare des Vereins geehrt. Für langjährige Zugehörigkeit erhalten die
Zuchtfreunde Alfred Fritzsche, Erwin und Guido Colditz, Ernst Kämpfe, Arno Dölling, Hugo Oertel und
Paul Wildberg die Silberne bzw. die Goldene Ehrennadel des Zentralverbandes der Kleintierzüchter.
Die unterschiedliche Aktivität der einzelnen Vereine in Altenburg kommt in der Teilnahme an der
Kreis- Obst- und Gemüseschau zum Ausdruck: T4 war mit 68 Tieren vertreten, dagegen T3 nur mit
einem, T5 mit 3 Tieren. Alle Preise erhielten Züchter der T4.
Am 27.1.1951 meldet sich der Jugendliche Wolfgang Nösel im Verein an. Der Verein hat zu diesem
Zeitpunkt 122 Mitglieder. Zwei Hektar Land wurden in 62 Parzellen aufgeteilt und dienten den
Mitgliedern als Futtergrundlage.
Die Vereinsschau wurde mit 350 Tieren beschickt. Der Kassierer weist einen Vermögensstand von
1.439,33 DM aus.
Zuchtfreund Oertel gibt bekannt, daß die Vereinsschau der T 4 in ihrer Qualität weit über dem
Durchschnitt anderer Ausstellungen steht, und daß zur Kreisschau in Rositz allein vom Verein 103
Tiere beteiligt waren. Insgesamt waren zur Kreisschau 900 Tiere ausgestellt. 1950 wurden 1155 Tiere
des Vereins tätowiert. Der Gesamtvorstand wurde wiedergewählt.
Es waren 77 Züchter und 12 Züchterfrauen zur Jahreshauptversammlung anwesend!
Im März 1951 verliest der Vorsitzende ein Schreiben vom Kreisverband, wonach der Verein
aufgefordert wird, bis zum 22.4. Neuwahlen des Vorstandes durchzuführen und einen Funktionär der
VdgB (Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe) in den Vorstand aufzunehmen. Die VdgB
übernimmt in Zukunft alle Kreis- und Landesverbandsfunktionen. Der Vorsitzende Prieskorn wird von
der Versammlung aufgefordert, Mitglied der VdgB zu werden.
In der vom Kreisverband angeordneten Neuwahl war der eingeladene Funktionär der VdgB nicht
erschienen. Die Wahl wurde ohne ihn durchgeführt.
 1. Vorsitzender Prieskorn
 2. Vorsitzender Glatt
 Schriftführer
Wenke
 Kassierer
K. Heilmann
 Zuchtwart
Hugo Oertel
Ein gemeinsamer Besuch der Gartenbau-Ausstellung in Markkleeberg wird beschlossen.
A6 dem 29.9.1951 finden die Versammlungen wieder, wie früher, im Ausstellungslokal, in der
Friesenhalle statt.
Im November 1951 wird berichtet, daß vom Pachtland am Nothilfeschacht 10.000 Quadratmeter
durch niedergegangene Brüche abgegeben werden mußten.
Zur Jahreshauptversammlung im Jan. 1952 werden 13 Mitglieder wegen Beitragsrückständen
ausgeschlossen. Die Zfrde. Paul Wildberg und Ernst Kämpfe erhalten die Goldene bzw. die Silberne
Ehrennadel des Zentralverbandes. Der Verein hat nach erfolgten Ausschlüssen 104 Mitglieder, davon
6 Jugendliche. Das Vermögen beträgt am Stichtag
1. 605,8 7 DM.
1951 wurden 1480 Tiere tätowiert. Am häufigsten werden im Verein Blaue Wiener, Alaska, Weiße
Wiener, Gelbsilber und Holländer gezüchtet.
Zur Vereinsschau haben 55 Aussteller 342 Tiere in 25 Rassen vorgestellt.
Der höchste Preis war wieder, wie in den Jahren zuvor, der "Bruno-Ehlert-Gedächnispreis" zu Ehren
des verstorbenen ehemaligen Vorsitzenden.
Das Gelände der Fa. Reuschel an der O.-Engertstr. wurde dem Verein als Futterfläcbe verpachtet. Es
sind fast 2 Hektar. Für Mitglieder in der unteren Stadt werden freie Parzellen aus der Bodenreform in
Poschwitz angeboten.
Gelobt wurde die Arbeit des Tätowiermeisters Zfrd. Schwarz, der 724 Tiere gekennzeichnet hat.
Im Februar macht der Geflügelzuchtverein Altenburg das Angebot, daß die Drahtkäfige unentgeltlich
geliehen würden, wenn sich Züchter dazu bereit fänden, die dazugehörigen Böden zu imprägnieren.
Dazu fanden sich Züchter bereit.
Im Versammlungsprotokoll des Monats April heißt es wörtlich: "Das Betreten der Parzellen am
Nothilfeschacht, die zu Bruch gehen, ist verboten.
Zfrd. Oertel spricht über Grünfutteranbau und Düngung und regt an, während des ganzen Jahres für
Grünfutter zu sorgen.
13 Züchter stellen sich für die Arbeit an den Käfigböden des GefI.-Zucht-Vereins zur Verfügung.
Im September nehmen an der Versammlung Gäste des Kreisverbandes teil Altmeister" Gerth, Zfrd.
Burkhard und Zfd. Thiele.
In der Versammlung wurde auf die Maul- und Klauenseuche im Kreis hingewiesen, und daß daraus
die Gefahr bestünde, daß die geplante Kreisschau, die T4 übernommen hatte, ausfallen könnte. Zfrd.
Gerth teilte dann mit, daß es zwischen Ost und West Vereinbarungen gäbe, das bewährte 100Punkte-System bei der Bewertung wieder generell einzuführen. Auch die Bewertungsstandards seien
abgestimmt.
Am 22.11.1952 wird endgültig entschieden, daß die Kreisschau wegen der Seuche ausfallen muß. Es
soll dafür eine Tischbewertung im Verein stattfinden.
Zum Abschluß des Jahres 1952 wird am 3. Weihnachtsfeiertag ein Mitgliedervergnügen in den
Naturheilgärten vorgeschlagen und beschlossen.
Zahlen der Jahreshauptversammlung am 17.1.53: Mitgliederstand 128 Züchter.
Den Bruno-Ehlert-Gedächtnispreis erhielt der Zfrd. Fraas für seinen Alaska-Zuchtstamm. Der
Kassenbestand betrug 712,25 DM.
Der anwesende Beauftragte des Bezirksverbandes des neugegründeten Verbandes der Kleingärtner,
Siedler und Kleintierzücbter (VKSK) hält in einem ausführlichen Referat an Zielen und Aufgaben des
Verbandes und seiner "Sparten" eine längere Rede. Dem Herrn Sporbert wurden anschließend einige
kritische Fragen zum Beitrag u.a. gestellt.
Der Gesamtvorstand legt daraufhin seine Funktion nieder. Die Umbildung vom Verein T4 zur Sparte
im VKSK T4 war damit vollzogen.
Als Vorsitzender der Sparte T4 wurde erneut der Zfrd. Erich Prieskorn vorgeschlagen und gewählt.
Stellvertreter wurde Hans Bergner, Kassierer Kurt Hielmann, Schriftführer Herbert Wenke, Zuchtwart
Hugo Oertel, Zuchtbuchführer Fritz Seidel, Tätowiermeister Walter Beer, Hermann Schwarz und
Bruno Grieser
Der Zuchtbuchführer Seidel holt seinen Bericht nach, den er wegen Verhinderung zur
Hauptversammlung nicht geben konnte. Danach wurden 1952 insgesamt 1399 Tiere tätowiert.
Im Mai 1953 wird die neue Bewertungsbestimmung im Gewicht vorgetragen. Im allge meinen müßten
nach diesen Festlegungen die Tiere größer und schwerer gezüchtet werden. Aus Gründen der
Transporteinsparung soll die Ausstellung im Gasthof Rasephas stattfinden, wo auch die Käfige
eingelagert sind.
Viele Züchter klagen im Juni 1953 über umfangreiche Jungtierverluste. Das August-Protokoll
berichtet von einer Tagung der Kreiszuchtkommission. Darin kommt zum Ausdruck, dass im Kreis
Altenburg 19 Vereine bzw. Sparten existieren, die Kaninchen züchten. Eine Angora-Spinngruppe
wurde gebildet. Neun Züchterfrauen erklären sich bereit, das Spinnen am Spinnrad zu erlernen. Frau
Auerswald übernimmt die Leitung. Anwesend waren auch Mitglieder der Sparte T3 Altenburg.
Die geplante Gemeinschaftsschau mit T3 und Nobitz findet am Totensonntag statt. Der Sparte T3
wird vom Spartenleiter Prieskorn angeboten, diese Schau anlässlich des 60-jährigen Bestehens zu
übernehmen, obwohl alle organisatorischen Vorbereitungen getroffen seien. Es kam zu keinem
Beschluß.
Der Vorsitzende Prieskorn berichtet, daß die Mitgliederzahl in den Sparten bis zu 50 %
zurückgegangen sei.
Am 29.11.1953 erhält der Zfrd. Kurt Kirmse den "Bruno-Ehlert-Gedächtnispreis" für 1.2 Loh auf der
Gemeinschaftsschau.
1953 wurden die Länder aufgelöst und Bezirke gebildet. Der Kreis Schmölln wurde selbständig. Beide
Kreise gehörten ab 1953 zum Bezirk Leipzig.
In der Gemeinschaftsschau standen 362 Tiere. Die Sparte T3 schickte 94, T4: 194 und T 137: 74
Tiere. Den Wettbewerb gewann die Sparte T4.
Als neue Fellsammelstelle wird Ernst Simon in der Hillgasse angegeben.
In der Jahreshauptversammlung am 30.1.1954 wurden nachstehende Zahlen genannt:
Mitgliederstand 118, Vermögensstand 1.163,11 DM, im vergangenen Jahr wurden 1026 Tiere
tätowiert. Am häufigsten wird Alaska gezüchtet.
Der Leiter der Sparte, Zfrd Prieskorn, wird für seinen unermüdlichen Einsatz von allen Mitgliedern
gelobt und gedankt.
Es wird festgestellt, daß die Kaninchenzucht nicht ausschließlich Feierabendbeschäftigung ist,
sondern wichtiger Lieferant für die Fell-Industrie.
Zfrd. Seidel wurde aufgrund seiner 25-jährigen Zugehörigkeit Ehrenmitglied.
Am 24.4.1954 findet eine gemeinsame Veranstaltung der Sparten T3, T 137 und T4 statt. Es wird die
Gemeinschaftsschau ausgewertet und die künftige Zusammenarbeit, einschließlich gemeinsamer
Schauen und Zusammenkünfte geplant. 103 Züchter waren anwesend.
Die neue Satzung des VKSK ist veröffentlicht Sie tritt am 1. 6.1954 in Kraft und stützt sich auf die
Kreisverbände. Am 29.5.1954 wird zum ersten Male von der tückischen Seuche der Myxomatose im
Protokoll gesprochen.
Im Juni gibt der Vorsitzende einen Bericht über eine Arbeitstagung des Kreisverbandes, zu der auch
der Kreisrat (Zschunke) und der Kreissekretär (Nowak) erschienen waren. Der Sekretär des
Kreisverbandes Sporbert hatte das Referat gehalten.
Die zentrale Rolle spielten die Beiträge. 55% des Beitragsaufkommens erhält der Kreis, während 45%
den Sparten zur Verfügung stehen.
Bei der Abstimmung hatten schon 30% der Delegierten den Tagungsort verlassen. Aus diesem Grund
konnten auch die Kreiszuchtkommissionen nicht gewählt werden. Im Oktober 1954 wird festgelegt,
dass Spartenmitglieder, die sich nicht an Ausstellungen beteiligen, 1,50 DM an die Sparte zu zahlen
haben.
Die Gemeinschaftsschau mit T3 und T137 wurde von T4 mit 178 Tieren beschickt. 339 Tiere wurden
ausgestellt. Den Wettbewerb gewann die Sparte Nobitz.
Die Jahreshauptversammlung im Januar 1955 stand im Zeichen vieler Berichte der
Vorstandsmitglieder. Den "Bruno-Ehlert-Gedächtnispreis" erhielt der Zfrd. Walter Beer.
Ehrenmitglieder wurden die Zfrde. Kurt Heilmann und Walter Kramer.
Die Kreisschau scheiterte wegen zu hohen Forderungen des Ausstellungslokals "Haus des Sports".
Der Mitgliederstand blieb konstant bei 118 Züchtern. Der durchschnittliche Versammlungsbesuch lag
bei 65 Teilnehmern. Das Reinvermögen des Vereins betrug 1.279,53 DM. Es wurden 1119 Tiere
tätowiert.
Der Gesamtvorstand erhielt das Vertrauen für ein weiteres Jahr. Der Jahreshöhepunkt wird das 60
jährige Vereinsjubiläum sein. Dazu soll eine Feier stattfinden. Ein Festausschuss wird gewählt.
Es wird festgestellt, dass die Sparte T4 die größte im Kreis Altenburg ist.
Der Bericht über die Feier zum 60 jährigen Bestehen im "Haus des Sports" sagt aus, daß es eine
würdige und gelungene Veranstaltung war, an der 254 Personen teilgenommen hatten. Der
Festausschuß hatte eine ausgezeichnete Arbeit in der Vorbereitung geleistet. Durch eine Tombola,
durch Tanz und humoristische Einlagen wurde eine wunderbare Stimmung erreicht.
Am 25.6. berichtet der Schriftführer über eine Ausfahrt der Sparte in die "Sächsische Schweiz", die
allen gefallen hatte, obwohl es eine Autopanne am Bus gab.
In der September-Versammlung 1955 wurde erstmals davon berichtet, daß nunmehr auch in drei
Fällen die Myxomatose im Kreis aufgetreten sei. Schutzmittel dagegen seien noch nicht vorhanden.
Lediglich Spritz- und Stäubemittel stünden zur Verfügung. Bisher wurden 150 Seuchenherde
festgestellt und bis zum 8.9. 25.000 Kaninchen getötet. Im Bezirk Leipzig trat die Seuche 82 mal auf.
Ausstellungen wurden bis auf Widerrruf verboten.
Zahlen der Jabreshauptversammlung am 28.1.1956
Der Mitgliederstand ist auf 106 zurückgegangen. Das Reinvermögen der Sparte betrug am
31.12.1955 984,85 DM. Es wurden 891 Tiere tätowiert.
Das Notschachtgelände wurde der Sparte offiziell gekündigt. Dafür stehen 13/4 ha Ackerland zur
Verfügung, das gemeinschaftlich bearbeitet und genutzt werden soll.
Der Fellanfall für die Rauchwaren-Industrie ist im vergangenen Jahr um 440.000 Stück
zurückgegangen. Ursache sei die Myxomatose und Aufgabe von Zucht und Haltung in der gesamten
Republik.
Am 14. und 15. Juli 1956 fand ein lange vorbereitetes Züchtertreffen des Bezirkes Leipzig in
Altenburg statt, das von T 4 vorbereitet und durchgeführt wurde. Dazu wurden im Bezirk 400 Plakate
verschickt. 2500 Stück Festschriften wurden gedruckt, das Volksbaus gemietet, einig Kulturgruppe
und eine Tanzkapelle vertraglich gesichert und Quartiere organisiert. Plaketten wurden gedruckt und
über die Bezirkszuchtkommission in die Vereine (Sparten) geschickt.
Die Mühen des Vorbereitungskomitee's wurden nur zum Teil belohnt. So wurden 40 Hotelbetten
bestellt, ohne dass ein einziges benötigt wurde, weil die Bez.-Zuchtkommission unverantwortlich nur
geschätzt hatte.
Die Produktenschau im Volksbaus wurde von der Bevölkerung kaum wahrgenommen. Einzelne
Vorträge wurden von bewährten Funktionären gehalten, z.B. über Frauengruppen, Bedeutung der
Jugendgruppen, Geschichte der Züchterbewegung usw.
Das Kulturprogramm und der anschließende Tanz entwickelten sich zu einem frohen Beisammensein
der Züchter.
Am Sonntag-Vormittag wurden weitere Vorträge zu den Themen "vom Züchter zum Zuchtrichter" und
"Aktuelle Bewertungsfragen "gehalten. Daran nahmen 700 Züchter teil. Am Nachmittag sollte als
Höhepunkt das Thema "die volkswirtschaftliche Bedeutung der Kaninchenzucht" zum Vortrag
kommen. Dazu waren aber nur wenige Interessenten erschienen, so daß der Zuchtrichter-Obmann A.
Hofmann aus Tröglitz und Zfrd. Tunger vor leerem Saal sprachen. Die mangelhafte Bewirtung des
FDGB-Hauses war enttäuschend. Am Ende der Veranstaltung wurde nach mancherlei Querelen ein
Gewinn von 5,32 DM festgestellt.
Im September 1956 wird der Zfrd. Wildberg zum 50jährigen Vereinsjubiläum geehrt. Im Norden des
Kreises, in Treben, Fockendorf und Pahna ist die Myxomatose aufgetreten. Alle
Jungtierausstellungen wurden vom Kreistierarzt verboten.
In der Jabresbauptversammlung im Februar 1957 wurden die nachstehenden Zahlen
bekanntgegeben: Mitgliederstand 102, Barbestand an Geld 740,80 DM.
Eine Ausfahrt ins Schwarza-Tal war die bisher schönste. 567 Tiere wurden tätowiert, das ist ein
starker Rückgang. Der Gesamtvorstand wird wiedergewählt. Den "Bruno-Ehlert-Gedächtnispreis"
erhält Zfrd. Erich Prieskorn.
Im September 1957 fand eine Gartenbau Ausstellung in den Teichterrassen statt, bei der T 4 stark
beteiligt war. Im gleichen Monat besuchten sich die Sparten der T 4 und Meerane gegenseitig. Weil
die Sparte T 137 nicht in der Lage war, die Ausstellung zu übernehmen, fand für den Verein keine
Veranstaltung statt, da die Mitglieder eine Vereins-Tischbewertung ablehnten.
Im Versammlungsbericht vom 2.11.1957 gibt der Spartenleiter einen Überblick über die bisherige
Entwicklung der Kaninchenzucht seit 1945, dem Ende des 2. Weltkrieges. Er stellt fest, daß die Zucht
gegenwärtig nur bei eigener Futtergrundlage möglich ist. Das gekündigte Pachtland am NothilfeSchacht, das Ausweichen auf das Gelände der Fa. Reuschel hat keine endgültige Lösung gebracht,
nachdem durch den Tonabbau zur Ziegelherstellung Stück für Stück des Feldes abgetragen wird.
Außerdem wird vom Stadtbau-Projekt verfügt, daß die Kleintierbaltung im Stadtbereicb
untersagt wird.
Als Lösung schlägt die Stadtverwaltung der Sparte vor, das abgebaute Notscbacbtgelände zur
Einricbtung einer Kleintierzucbtanlage zu nutzen.
Es handelt sich um ca. 30.000 Quadratmeter, die der Sparte 10 jahre unentgeltlich und unkündbar zur
Verfügung stehen würden.
Die Stadt wolle die Brüche und Absenkungen mit Erdaushub aus Baustellen auffüllen und einebnen.
Die Holzbaracke sei im Moment noch nicht verfügbar, das ehemalige Schachtgebäude dagegen
könnte ausgebaut werden. Die Trägerschaft würde der Sparte T4 angeboten. Eine Abstimmung
darüber ergab einstimmige Zusage. Als erste Bewerber meldeten sicb die Zuchtfreunde Erich
Menschke, Siegl, Peukert, Kügler, Fraas und Baude.
Bereits im Dezember berichtet der Vorsitzende, daß die Zuschüttung des Bruchfeldes bereits
begonnen habe.
Als neues Vereinslokal wurde "Stadt Berlin" festgelegt.
Am 4.1.1958 wird ein Schreiben der Stadtverwaltung verlesen, in dem es heißt, daß etwa 50
Parzellen auf dem ehemaligen Gelände des Notbilfescbacbtes eingerichtet werden sollten, die auch
gleichzeitig die Futtergrundlage für die Züchter darstellen. Solche Züchter von Geflügel und
Kaninchen sollten bevorzugt werden, die innerhalb der Stadt keine Möglichkeiten zur Haltung ihrer
Tiere hätten. Bäume und Sträucher sollten angepflanzt werden. Auch an Bienenhaltung solle gedacht
werden.
Zahlen der Jahreshauptversammlung am 1.2.1958 :
Mitgliederstand 92 Züchter Das Reinvermögen betrug 1.212,45 Mark. 606 Tiere wurden tätowiert. Es
bestehen 18 Rassen im Verein. Der Gesamtvorstand bleibt im Amt.
Am 3. Mai wird in der Versammlung bekannt, dass bei einer Vorsprache beim Stadtrat Thiere wegen
des Antrags zur Übernahme des Notschacht-Geländes keiner von diesem Antrag Kenntnis habe. Die
Baracke bekämen die "Jungen Pioniere", und das Gelände würde aufgeforstet.
Im August 1958 wird in der Versammlung die Bedingung für die Anerkennung als "Spezialzüchter"
erläutert.
Der Zfrd. Hugo Oertel hielt nach langer Unterbrechung einen lehrreichen Vortrag über die Entstehung
der Kaninchenrassen.
Den "Bruno-Ehlert-Gedächtnispreis" errang der Züchter Fritz Zetsche mit Weißen Wienern.
Zahlen der Jahreshauptversammlung am 7.3.1959:
Mitgliederstand 93 Züchter. Das Spartenvermögen betrug 1.871,51 DM, 673 Tiere wurden tätowiert.
Der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:
1.Vorsitzender Erich Prieskortt,
2. Vorsitzender
Wolfram Kügler
Kassierer
WalterRenner,
Schriftf.
Herbert Wenke
Zuchtwart
Walter Beer,
Zuchtbuchführer
Fritz Seidel
Feldwart
Otto Prieskorn
Die sogenannte "Hutsammlung"für die Preisgeldkasse soll fortgeführt werden.
Vom 30.5. bis 1.6. soll in Altenburg ein Treffen der „jungen Pioniere" stattfinden, an dem ca. 4000
Pioniere teilnehmen werden. Dazu sollen die Kleintierzüchter im Bereich
der Teichterrassen eine Ausstellung in großen Zelten durchführen. Es soll Interesse bei den Kindern
wecken, selbst Züchter zu werden.
Die Zielstellung der Bezirkskonferenz, 74.000 Felle mehr als bisher zu erzeugen, bat zur Folge,
dass Volkseigene Güter und landw. Produktionsgenossenschaften künftig Kaninchen halten
sollen. Die Sparte T4 soll zu einer Konferenz 8 verschiedene Wirtschaftsrassen in Priefel
aufstellen, um den Tagungsteilnehmern die Auswahl der Rasse zu erleichtern. Dem wird
zugestimmt.
Die mit der Bezirksschau beauftragte Sparte T3 Altenburg gibt den Auftrag an den Bezirk zurück.
Am 2.5. wird die Vorbereitung der Lehrschau für das Pioniertreffen getroffen. Es sollen vordringlich
Häsinnen mit Jungtieren ausgestellt werden.
Im Juni 1959 wird festgestellt, dass der Einsatz der Sparte zum Bezirkspioniertreffen von großem
Erfolg gekennzeichnet gewesen sei. Während der zwei Tage wurden in den Ausstellungszelten
55.000 Besucher gezählt.
Im gleichen Monat wird der Sparte T4 das Gelände des Kohleschachtes "Nothilfe" mit seinem
gesamten derzeitigen Inventar für den Ausbau einer Kleintierzuchtanlage zugesprochen. Die
Pionierorganisation soll mit ihren Arbeitsgemeinschaften einbezogen wurden. Die Sparte übernimmt
die Verpflichtung, wöchentliche Schulungen durchzuführen.
Der Vorsitzende macht den Vorschlag, Jungtiere und Häsinnen an Volkseigene Güter und LPG'en
abzugeben.
In der Versammlung die im Juli im Kulturraum des "VEB Bau" stattfindet, hielt der Zfrd. Herben
Tunger (Preisrichter, Altmeister) aus Rodewich einen bemerkenswerten Vortrag der großen Beifall
fand.
Der Rat des Kreises fordert die Kaninchensparten dazu auf, 551 Tiere für die LPG's und einigen
Gemeinden zur Verfügung zu stellen.
Das "Nothilfeschacht"-Gelände ist nach langem Kampf nun endgültig der Sparte T4 übergeben
worden. Der Vorsitzende berichtet, welches Inventar vom Verein übernommen wird. Die Anlage soll
im sog. "Nationalen Aufbauwerk " entstehen. Jedes Mitglied soll noch in diesem Jahr 10
Aufbaustunden leisten. Das wird beschlossen.
Am 08.08. sollten die Interessenten Flurbesichtigung teilnehmen, damit für alle ein Überblick über die
zu leistende Arbeit besteht. An jedem Wochenende soll ein Arbeitseinsatz stattfinden.
Die Züchter, die dem Aufruf des Rates des Kreises gefolgt waren und zusätzlich Jungtiere zur
Verfügung hatten, bleiben nun auf den Tieren sitzen, weil es den Genossenschaften und Gemeinden
an Stallungen fehlt. Außerdem ist der angebotene Preis von 2,50 DM/Kilo kein akzeptables Angebot
Zahlenangaben zur Jahreshauptversammlung am 06.02.1960:
Mitglieder 94, Fell Abgabe: 1212, Angorawolle: 45 kg, Aufbaustunden insgesamt 2.304 Std.,
Gesamtvermögen: 1.847, 7,72 DM, Tätowierg.: 834 Tiere
Der Vorsitzende ist mit der Beteiligung an den Arbeitseinsätzen nicht zufrieden.
Ein Nutzungsvertrag für die Sparte T4 wurde inzwischen vom Stadtrat ausgehändigt. Für den Bau
des Zaunes hat die Stadt für 1960 und 1961 jeweils 4.000,-- DM zugesichert. Der Einsatz einer
Planierraupe zur Einebnung der Aufscbattungen sei dringend erforderlich.
Im August macht Zfrd. Otto Prieskorn die Mitteilung, dass vom Kreisrat weitere 2.500,- DM aus
Lottomitteln für den Ausbau der Zuchtanlage zur Verfügung stehen. Dafür sollen zwei Öfen, zwei
neue Zimmerdecken und das Teeren der Dächer abgesichert werden. Für die Mittel der
Stadtverwaltung soll das gesamte Zaunmaterial gekauft werden, damit die Gelder nicht verfallen.
Am 14.08.1960 fand die erste Ausstellung (eine Jungtierschau) in den neuen Räumen der Baracke
statt.
Zahlen der Jahreshauptversammlung am 04.02.1961:
Mitgliederstand.- 99 Züchter, 1347 abgelieferte Felle, 38 kg Angorawolle, 1269 NAW-Stunden,
Gesamtvermögen 3.815,13 DM, 622 Tiere wurden tätowiert.
Schaffung von Ausstellungs-, Yersammlungs- und Sitzungsräumen u.a.m.
Es wurde Klage darüber geführt, daß das Interesse an den Versammlungen zunehmend nachlässt.
Im Mai berichtet das Versammlungsprotokoll, dass die Planierraupe des Braunkohlenwerkes
Zipsendorf zweimal im Einsatz war und dass nur die Transportkosten berechnet wurden. In der
Baracke soll eine Zwischendecke eingezogen werde, das Material dazu ist inzwischen vorhanden.
Im August 61 kommt die Bestätigung für die Gelder zum weiteren Ausbau der Zuchtanlage. Es
wurden für 1961/62 jeweils 5.000,- DM zugesichert. Die größte Summe wird für die Umzäunung
gebraucht.
Auch 1961 sind vom Kreistierarzt alle Ausstellungen wegen umfangreicher Vorkommen von
Myxomatose verboten worden.
Protokoll über die Einrichtung der Zuchtanlage:
"Die Anlage wird laut Plan folgendermaßen aufgebaut.
1. Die Anlage wird umzäunt von Parzellen in der Größe von 800 - 1000 qm als Kleintierhaltung.
2. Der innere Plan wird gebildet aus Musterkleingärten mit Tierhaltung von ca. 600 qm
3. Die gesamte Anlage wird als Musteranlage nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen
aufgebaut
4. Die Anlage wird als Lehrbeispiel für die Pionierorganisation angelegt. Alle Anlieger sind
demnach verpflichtet, mit ihren Parzellen und ihrer Kleintierzucht an der Belehrung der
Pioniere und deren laufende Weiterbildung mitzuwirken.
Für die Anlage gelten folgende Richtlinien:
1. Die Parzellen werden mit einem Lattenzaun vom 1 m Höhe eingefriedet. Die Zwischenzäune
stellt der Anlieger. Die Wegezäune, deren Gestaltung grundsätzlich der Sparte obliegt, sollen
vom Anlieger finanziert werden. Die Sparte wird, entspre chend ihrer Finanzlage, die Kosten
erstatten.
2. Auf der Parzelle können Kleintiere aller Art gehalten werden, einschließlich Ziegen und
Schafe. Die Haltung von Schweinen ist nicht erlaubt. Die Haltung von Kaninchen ist für jeden
Anlieger Pflicht.Es dürfen nur Rassetiere gehalten werden. Das bezieht sich auf alle
Tierarten. Die Tiere müssen in Ställen gehalten werden, die neuesten Erkenntnissen
entsprechen.
3. Die Parzellen sind mit geeigneten Obstsorten zu bepflanzen. Sortenvorschläge macht die
Fachkommission. Angepflanzt werden Viertel- und Halbstämme. Mindestabstand zu jeder
Grenze beträgt 4m. Die Anpflanzung von Obstbäumen ist Pflicht.
4. Auf jeder Parzelle können für Unterkünfte der Kleintiere Baulichkeiten in Massivbauweise bis
zu einer Bodenfläche von 30qm errichtet werden. Die maximale Höhe beträgt 3,50 m.
Stallungen können in Leichtbauweise aufgestellt werden. Baupläne sind der Fachkommission
vorzulegen. Sie bedürfen der Genehmigung.
5. Alle Anlieger können bei Bedarf für die gesamte Anlage zur Pflichtarbeit herangezogen
werden.
Die nachstehenden Zfrde. wurden in die "Richtlinienkommission"gewählt:
Obmann: Hugo Oertel, Beisitzer Otto Prieskorn, Erich Meuschke, Fritz Zetscbe, Siegfried Siegel
Zahlen der Jahreshauptversammlung am 03.02.62:
101 Mitglieder, 1.432 Fellablieferungen, 686 Tiere wurden tätowiert, 38,5 kg Angorawolle wurde
geliefert, Vereinsvermögen beträgt 1.362,22 DM, 10 Parzellen sind bereits vergeben. Es sind noch
Aufschüttungen und Planierarbeiten notwendig.
Bildung und Wahl des Vorstandes: 1. Vorsitzender Erich Prieskorn, 2. Vors. Gerda Wenke, 3. Vors.
Wolfram Kirgler, Kassierer WalterRauner, 2. Kassierer Aljred Kamprad, ScbriftJübrer. Herbert Wenke,
Zuchtwart: Hugo 0ertel, Zucbtbucbfübrer Fritz Seidel, Facbberter. Otto Prieskorn.
Eine Beratung mit der Sparte T3 über eine Gemeinschaftsscbau beider Sparten scheitert an der
Bereitstellung des Eisenbabnerbeimes.
In der Septemberversammlung trägt der Zfrd. Kirgler den Wunsch der Kreis-Zuchtkommission vor,
die Sparte T4 solle die Kreisschau übernehmen, weil überall Probleme bei den Lokalen bestünden.
Die Versammlung beschließt, bis Januar 63 die Halle fertigzustellen, damit die Kreisschau stattfinden
kann.
Im Dezember heißt es: alle Fuhrwerke sind verpflichtet, ihre Ladung in den Teich abzuladen und
keine Haufen stehenzulassen. Weiterhin muß unbedingt die Zaunlücke geschlössen werden, um
endlich eine Kontrolle zu haben. Bei der Teichschlämmung des großen Teiches sollte angestrebt
werden, den Schlamm in die Anlage zu transportieren.
Die Versammlung am 5.1.63 brachte mehrere Hiobsbotschaften. Die Maul- und Klauenseuche
verhinderte die Kreisscbau. Die Wasserleitung ist zugefroren und deshalb kann das geplante
Spartenvergnügen nicht stattfinden.
Am 2.3.63 findet die Jahresversammlung 1963 statt. Die Zahlen, die dort bekannt gemacht werden,
entsprechen denen des Vorjahres mit nur geringen Abweichungen. Es wird lediglich festgestellt, daß
sich durch den Fleiß der Anlieger die gesamte Anlage erheblich verbessert hat. 14 Parzellen seien
schon vergeben. Der Vorstand wurde wiedergewählt.
Im Mai 1963 wird einstimmig beschlossen, die Gewerbekonzession für den Unterhalt einer Gaststätte
im Sportlerheim zu beantragen. Zunächst solle Flaschenbier und Brambacber angeboten werden.
Das Gelände und die Baracke sind noch nicht versichert, deshalb soll die Versicherungsanstalt
angeschrieben werden.
Zur Diskussion steht im Juni ein Vertrag mit den "Jungen Pionieren" über Hilfe und Beratung beim
Aufbau einer Zucht. Mit den Parzellenbesitzern soll ein Vertrag über Rechte, Pflichten, Bedingungen
und Kündigungsfristen abgeschlossen werden. Verhaltensrichtlinien seien notwendig.
Im Juli 63 stand der Wettbewerb im Vordergrund der Aussprache. Die Pro-Kopf-Leistung sei im
abgelaufenem Jahr mit 42,- DM erheblich geringer als im Vorjahr gewesen, stellte der VKSKKreisverband fest.
Mit Erschrecken wurde festgestellt, daß die gewählte Schauleitung für die Jungtierschau, die am
27./28.7. stattfinden soll, keinerlei Vorbereitung getroffen hat. Deshalb wurden dringend Einsätze in
der Ausstellungshalle notwendig, die einige Zuchtfreunde freiwillig übernahmen, wie auch die
erforderlichen Funktionen während der Ausstellung.
Im August gab es die Einschätzung für die Kreis Jungtierschau. Der Vorsitzende lobte den Einsatz
vieler Helfer und bemängelte, daß eine große Anzahl der Züchter keiner Finger gerührt hätten. 350
Tiere aus 24 verschiedenen Rassen waren den Zuchtrichtern vorgestellt worden.
In der Mitgllederversammlung des Novembers erklärt der Zuchtfreund Fritz Bauer, daß im
kommenden Jahr im Rahmen der Ferienspiele ein Sommerlager in der Anlage geplant sei,
Arbeitsgemeinscbaftsleiter, Züchter und Helfer für etwa 60 Kinder gebraucht werden. Die
hygienischen Anlagen müssen bis dahin funktionstüchtig sein. Die Einsätze werden bezahlt. Die
Gewerbekonzession ist noch immer nicht geregelt. Zuchtfreund Hofmann will sich dafür einsetzen.
Am 4.1.1964 wird zum ersten Male erwähnt, dass die ehemalige Sparte T5 aus Altenburg nunmehr
die Sparte T5 Gerstenberg ist. Die Sparte Gerstenberg bedankt sich bei der Sparte T 4 für einen
gestifteten Ehrenpreis.
Es wird gefordert, daß säumige Beitragszahler aus dem Verband ausgeschlossen werden sollten.
Im Februar 1964 findet die Jahreshauptversammlung statt, in der es einen Wechsel an der Spitze der
Sparte gibt. l. Vorsitzende Gerda Wenke, 2. Vorsitzender Kurt Büchner, Kassierer Rudolf Blienert,
Schriftführer Herbert Wenke, Zuchtwart Hugo Oertel, Fachberater Otto Prieskorn, Verbindungsmann
zur Pionierorganisation Wolfram Kügler.
Aus dem Bericht.- Der Mitgliederstand ging auf 84 zurück. 842 Tiere wurden tätowiert. Der Kassierer
weist 1. 767,31 DM und eine ganze Anzahl weiterer Werte im Heim und in der Anlage aus. 22
Parzellen sind vergeben, 35 sind eingeteilt. DerAußenzaun ist gesetzt. Für die Spartenschau im
Dezember wird einer Beteiligung der T 3 Zusage erteilt. Es soll nun, entgegen anderer Beschlüsse,
eine Planierraupe bestellt werden.
Im Oktober wird das Ausstellungsverbot des Kreistierarztes bekannt gemacht, das bis zum 31.12.
d.J. gilt. Der Grund ist die aufgetretene Myxomatose. Aus diesem Grund wurde die Ausstellung auf
den 3. Januar verlegt.
Erste Diebstähle in der Anlage sind zu beklagen.
Das Thema "Pflichtstunden" der Parzellenbesitzer steht wieder in scharfer Kritik. Die Vorsitzende ist
enttäuscht.
Im November erfahren die Züchter dass auch die Januar Ausstellung verboten wurde.
In der Jahreshauptversammlung am 6.3.1965 werden die nachfolgenden Zahlen bekannt gemacht.
Erstmals ist von einem „Perspektivplan der Kleintierzucht" die Rede, wo es um Steigerung bei
Kaninchenfleisch, Fellen und Angorawolle gebt. Der
Mitgliederstand lag 1964 bei 93 Züchtern, 1285 Felle wurden geliefert, 4000 Stunden wurden
geleistet, 854 Tiere wurden tätowiert von leider nur IS Rassen. Der Kassenbestand betrug 1.573,69
DM.
In der Augustversammlung wird den Züchtern empfohlen, gegen die stark auftretende Myxomatose
"Pedixpulver" an die Tiere zu pudern. Sprühmittel hätten sich gegen die Stechmücken bewährt.
Stalltüren sollten mit Gaze bedeckt werden.
Die Jahreshauptversammlung im Februar 1966 war von starker Kritik gekennzeichnet. Noch immer
gibt es kein Verzeichnis für das zahlreich angeschaffte Inventar, die Arbeitseinsätze der Anlieger sind
völlig unzureichend, die Arbeiten zur Fertigstellung der Anlage gehen nicht voran, und der Zaun hat
immer noch offene Stellen. Erstmals wurde ein „Präsidium“ gewählt.
Im Vorstand arbeiten:
 Vorsitzender
Udo Teller
 2. Vorsitzende Gerda Wenke
 Kassierer
Rudolf Blienert
 Schriftführer
Herbert Wenke
Revisionskommission Zfrd. Keller, Stallkommission Zfrd. Oertel, Anlagenkommission Zfrd Kügler.
Im September 1966 erklärt der Vorsitzende Udo Teller seinen Rücktritt wegen eines Fernstudiums.
Der Ehrenvorsitzende Erich Prieskorn erklärt sich bereit, die Geschäfte weiterzuführen, soweit es sein
Gesundheitszustand erlaubt.
Bemängelt wurde die Teilnahme an der Diesjährigen Jungtierschau. Bei über 200 ausgestellten
Tieren waren nur 10 Rassen vertreten. Viele Züchter der Anlage hatten sich nicht beteiligt.
In der Versammlung am 6.5.1967 wird erwähnt, dass die älteste Sparte des Kreises die T3 ist. Sie
wurde als Verein 1893 gegründet. Die T4 wurde 1895 als Verein anerkannt. Im Kreis Altenburg
wurden 1967 30 Rassen gezüchtet. Die dominierende Rasse ist das Thüringer-Kaninchen (ehemals
Thüringer Gemsen).
Im September wird an einigen Parzellenbesitzern starke Kritik geübt, weil sie teilweise überhaupt
keine Kaninchen im Stall haben und sich demnach gegen die eingegangenen Bedingungen für
die Übernahme des Grundstücks verhalten.
Die Stallanlagen einzelner Züchter seien untragbar, die Pflege der Tier ließe sehr zu wünschen übrig
und entspräche keineswegs den Hygienebestimmungen einer ordentlichen Tierhaltung. Es soll eine
Stallschau vorgenommen werden, um die Dinge in Ordnung zu bringen.
Die Erde, die beim Bau des Hallenbades anfällt, soll in der Anlage verteilt werden, damit weitere
Gärten vergeben werden können.
In der Jahreshauptversammlung im Februar 1968 wurde der Zfrd. Dietmar Thiere als neuer
Vorsitzender gewählt, sein Stellvertreter wurde Erich Kitzke und Vorsitzender der Anlagenkommission
wurde Wolfram Kügler.
Bemerkenswert die Ablieferungszahlen der Sparte Für 21.000 M wurden Obst, Beeren und Gemüse
dem Handel zugeführt. Zuchttiere im Wert von 5845,-Mark wurden an Züchter und Halter abgegeben.
2133 freiwillige Arbeitsstunden wurden geleistet. 1056 Zuchttiere wurden tätowiert.
Im Arbeitsplan 1969 erscheint als Vorhaben, durch weitere Anfuhr von Mutterboden die restlose
Fertigstellung der gesamten Zuchtanlage anzustreben sowie die Lichtleitung weiterzuführen, und den
Zaun am Wald abzuschließen. Weitere Werterhaltungsmaßnahmen in der Küche, im Vorbau und in
den Toiletten sind geplant.
In der Juli-Versammlung wird beschlossen, dass Spartenmitglieder, die ihre Pflichtstunden nicht
leisten, 2,50 Mark pro Stunde bezahlen müssen.
In der Jahreshauptversammlung am 14.2.1970 wird nach umfangreicher Kritik an der
Interesselosigkeit vieler Mitglieder hervorgehoben, dass gleichfalls zahlreiche Züchter eine
vorbildliche Arbeit geleistet haben. Solche Züchter sind Wolfram Kügler, Wolfgang Nösel, Heiner
Hofmann, Kurt Weller, Hugo Oertel, Erich Prieskorn, Erich Meuschke, Horst Hinzau und Harry Lukow.
Gelobt wurden auch die Züchterfrauen, die sich durch liebevolle Betreuung in der Bewirtung
Verdienste erworben haben.
In der Kreissschau belegte die Sparte zum wiederholten Male den 1. Platz im Wettbewerb. Weitere
Parzellen wurden durch Anfuhr von Mutterboden erschlossen. Wege wurden befestigt, Lauben und
Stallanlagen sind entstanden, 927 Jungtiere wurden gekennzeichnet, aber der Mitgliederstand ist auf
69 Züchter gesunken.
Gewählt wurde erneut der Vorsitzende Dietmar Thiere, sein Stellvertreter wurde Woffigang Nösel,
Obmann der gesamten Zuchtanlage wurde ebenfalls Wolfgang Nösel.
Im Juli 1970 gibt es in der Versammlung eine umfangreiche Aussprache über die Arten dieses
Schnupfens bei Kaninchen. Die Meinungen, wie er behandelt werden sollte, gehen weit auseinander.
Gemeinsames Anliegen bleibt, dass bei Ausstellungen jedes einzelne Tier auf Schnupfen untersucht
werden muss.
Anlässlich des 75-jährigen Bestehens veranstaltete die Sparte eine Jubiläumsausstellung und ein
Vergnügen, zu dem die Züchter des Kreises eingeladen wurden.
In der Jahreshauptversammlung am 6.2.1971 wurden aus diesem Anlass eine ganze Anzahl
Züchterinnen und Züchter mit Urkunden und Ehrennadeln ausgezeichnet.
Die Ehrennadel in Gold des VKSK erhielten die Zfrde. Oertel, Seidel, Heilmann, Dölling Arnold und
Wenke. 943 Tiere wurden 1970 tätowiert.
Im Juli 1971 fordert die Zuchtfreundin Kügler, daß bei Veranstaltungen unbedingt die Anschaffung
einiger Ausrüstungsgegenstände für die Bewirtschaftung notwendig sind. Nette Bestecks, Teller,
Tücher, Kaffeemaschine - oder mindestens eine Mühle und Tischdecken. Ferner sei der Küchenherd
schrottreif. Eine Propangasanlage wäre anzuraten.
In der Jahreshauptversammlung am 5.2.1972 ehrten die Zuchtfreunde den verstorbenen, langjährig
tätig gewesenen Zuchtbuchführer Fritz Seidel durch eine Schweigeminute. Nach lobenden Worten
des Vorsitzenden für die Zfrde. Hugo Oertel, Wolfgang Nösel und den Kassierer Walter Rauner sowie
den Schriftführer Max Dietrich beklagte er die gesamte Arbeit im Spartengeschehen, wie z.B. bei
Arbeitseinsätzen, Versammlungsbesuch, Teilnahme an Ausstellungen, Haltung und Zucht von
Rassekaninchen, besonders bei den Mitgliedern in der Anlage, die sich nicht an die Garten- und
Gartenzusatzordnung halten. So könne das nicht weitergehen.
1971 wurden von 35 Züchtern in 19 Rassen 841 Tiere gekennzeichnet. Der Mitgliederstand ist auf 67
Zücbter zurückgegangen.
Der neue Vorstand wurde gewählt:
 Vorsitzender Günter Fickhard
 Stellv. Wolfgang Nösel
 Schriftführer Dietmar Thiere
 Fach- und Zuchtfragen Hugo Oertel
Im Protokoll der Versammlung am 7.4.1972 wird mit der Aufnahme der Züchter Gerhard Reckenbeil
und Walter Müller berichtet, daß die Sparte T3 Altenburg aufgelöst wurde. Der Zfrd. Reckenbeil ist
Zuchtrichter.
Schon im September des gleichen Jahres bat der gewählte Zfrd. Fickhard um seine Entbindung von
der Funktion des Vorsitzenden.
Damit wurde die Übernahme der Leitung durch den Stellvertreter, Zfrd. Wolfgang Nösel notwendig.
Sein Stellvertreter wurde Dietmar Thiere.
Am 6.11.1973 begeht der Zfrd. Hugo Oertel sein 50 jähriges Spartenjubiläum, für das er von allen
geehrt wird. Seit januar 1923 ist er Mitglied der Sparte. Seit 1915 züchtet er Rassekaninchen. Seit
1945 übt er die Funktion des Zuchtwartes aus, die er bis heute allgemein anerkannt, innehat.
Im Protokoll derJahreshauptversammlung am 9.2.1974 sind die nachstehenden Zahlen
bemerkenswert:
60 Mitglieder, 772 gekennzeichnete Tiere von 38 Züchtern in 20 Rassen und zwei hervorragend
gelungene Vereinsveranstaltungen.
Am 5. April 1975 wird eine Bauleitung zur Umgestaltung des Spartenheimes gewählt. Ihr gehörten
die Zuchtfreunde Dietrich, Kietzke, Kügler, Büchner und Phillip an.
Im Mai werden den Mitgliedern die neuen Ausstellungsbestimmungen erläutert, die zum Teil noch
strittig sind.
Die Bildung eines "Frauenaktivs" wird zum x-ten Male angeregt und wieder vertagt. Zum 80-jährigen
Bestehen findet im Casino eine Tanzveranstaltung statt.
Im September 1975 gibt der Vorsitzende bekannt, daß der Kreisverband keine Mittelfür die
Modernisierung des Spartenbeimes zur Verfügung stellt. Die Sparte soll mit eigenen Mitteln das Heim
instandhalten.
Es wird weiter beschlossen, daß jedes Mitglied im Verlauf eines Jahres 15 Arbeitsstunden zu leisten
hat, andernfalls müsse pro nichtgeleistete Stunde 2,50 Mark bezahlt werden.
Am 8.11. teilt der Vorsitzende, Zfrd. W. Nösel mit, daß der Rat der Stadt Altenburg die
Rekonstruktionsmaßnahmen am Spartenheim genehmigt hat. Das Projekt soll von einem
Bauingenieur geplant werden.
Die Versammlung beschließt daraufhin, daß jedes Mitglied bei den Umbaumaßnahmen 50
Arbeitsstunden zu leisten, oder 3,50 Mark pro Stunde zu zahlen hat.
Die Jahreshauptversammlung am 8.1.1977 berichtet, daß der Mitgliederstand weiterhin rückläufig
ist:
55 Zuchtfreunde, 826 Tiere wurden gekennzeichnet.
Der Vorstand wird wiedergewählt.
Am 5.3. gibt Zfrd. Nösel bekannt, daß ab sofort Flaschenbier im Anlageheim gekauft werden kann.
In der Mitgliederversammlungam 3.11.1978 wurde durch den Zuchtwart Hugo Oertel eine bisher
unbekannte Rasse vorgestellt, Kleinwidder grau. Sie fand allgemein Anerkennung bei den Züchtern
Ferner gibt Zfrd. Nösel bekannt, daß ab 1979 ein neuer, überarbeiteter Standard Gültigkeit haben
wird.
Am 2.2.1979 wurden die folgenden Zuchtfreunde aus dem Vorstand verabschiedet:
D. Thiere, H. Oertel, P. Pabel, E. Kitzke und neu berufen wurden dafür die Zfrde. Liersch, Zistler,
Dietze und Kilgler.
Am 6.4.79 spricht Dr. Finn zum zweiten Male vor der Versammlung. Thema des Vortrags war die
Krebserkrankung und die notwendige Früherkennung.
Bei einem Vortrag des Tierarztes Dr. Vaerst hörten die Züchter nahezu alle Belange einer
erfolgreichen Aufzucht, Krankheiten, Hygiene, Parasiten, Mangelerscheinungen, organische - und
Erbschäden und vieles mehr.
Im September 1979 ehrten die Züchter den verstorbenen Erich Meuschke. Er war viele Jahre
Mitglied in der Sparte und gehörte zu den Aktivsten in dere Sparte.
Die Versammlung am 12.10.1979 erfährt erstmals, daß aus der Bewirtschaftung des Anlagenheimes
bis zum 3. Quartal 9.257,93 Mark als Gewinn ausgewiesen werden.
Am 14.12.1979 werden die Zuchtfreunde H. Oertel, H. Wenke, H. Fraß und W. Kügler für ihren
Einsatz in der Sparte mit Ehrennadeln des Zentralvorstandes ausgezeichnet. Weiter wurde über den
notwendigen Um- und Ausbau der Toiletten und der Küche im Heim beraten.
In den Vorstand wurden gewählt: Vors. W. Nösel, Stellvertr. H. Liersch, Kassierer O. Zistler,
Schriflführer F. Dietze, Zuchtwart W. Kügler.
Mitgliederstand: 53 Züchter.
Die Versammlung am 8.2.1980 erfährt die Nachricht vom Tod des Ehrenvorsitzenden Erich
Prieskorn, der in den ersten Nachkriegsjahren und bei der Entstehung der Zuchtanlage durch seinen
Einsatz große Verdienste erworben hatte. Die Mitglieder erhoben sich zum stillen Gedenken.
Immer wieder stellt sich der versierte Zuchtfreund Oertel für Tierbesprechungen nahezu aller Rassen
und Farbenschläge zur Verfügung. Seine Fachkenntnisse sind für die Züchter immer wieder
beeindruckend.
Am 14. März 1981 wurde die Gartennumerierung bekanntgegeben und die Gartenordnung an die
Mitglieder verteilt.
Im September 1980 hielt Herr Höser einen interessanten Vortrag über Natur- und Umweltschutz im
Kreisgebiet.
In der gleichen Versammlung wurde vom Zfrd. Kügler Klage über die mangelhafte Unterstützung der
Spartenmitglieder bei den Vor- und Nacharbeiten von Ausstellungen geführt. Es seien seit Jahren
immer die gleichen Zuchtfreunde, die den Ausstellungsleiter unterstützen.
Der Vorsitzende W. Nösel gibt bekannt, daß 120 Nummern dreiteilige Käfige angeschafft wurden.
Weiter berichtete er, daß von der Anlage 4 Stühle für den Versammlungsraum übernommen werden.
Das Streichen der neuen Käfigböden übernimmt Zfrd. Hintzer. Die SZG Thüringer besteht 15 Jahre.
Der Vorsitzende lobt die gute Zusammenarbeit zwischen er SZG und der Sparte T4.
Am 23.2.1981 fand die Jahreshauptversammlung statt. Zahlen daraus:
862 gekennzeichnete Tiere
Kassenbestand 15.929, 72 Mark
800 Stunden freiwillige geleistete Arbeit u.a.m.
In der Septemberversammlung spricht Oberarzt Dr. Finn über Nierenerkrankungen. Der
Zuchtfreund H. Oertel erläuterte Besonderheiten der Rasse "Thüringer"; die er seit 1925 selbst
züchtet. Zfrd. Kügler gab einen Bericht über die Durchführung einer gut gelungenen Jungtierschau.
Der Vorsitzende mahnt an, daß einige Parzellenbesitzer noch immer nicht die 12 Buchten mit
Rassekaninchen errichtet haben, worauf er drängen will im Sinne der Gartenordnung.
Die Jahreshauptversammlung fand am 8.1.1982 statt. Zahlen daraus:
Der Mitgliederstand hat sich auf 48 verringert.
1013 Tiere wurden aufgezogen.
Der Kassenbestand beträgt 23.764, 70 Mark.
Der Vorsitzende gab in seinem Bericht einen Überblick auf den Leistungsstand der Sparte und
appellierte an die Züchter zum gemeinschaftlichen Handeln, das leider bisher zu wünschen übrig läßt.
In der Wahlbandlung wird der Gesamtvorstand wiedergewählt.
Am 5.2. wird die gute Zusammenarbeit der Sparten T4 und T5 Gerstenberg hervorgehoben und
vorgeschlagen, künftig gemeinsame Veranstaltungen durchzuführen.
Nach wie vor wird in fast jeder Versammlung von Zuchtfreund Hugo Oertel eine ausführliche
Erläuterung über eine Rasse vorgenommen.
Der Vorsitzende W. Nösel berichtet über einen Verbandstag, an dem er in Karl-Marx-Stadt
teilgenommen hatte. Herausgearbeitet wurde der Grundsatz, daß ein schöner Garten auch ein
wirtschaftlicher Garten sein muß. Bei den Kleintieren stehen Schönheit und Leistung im Vordergrund.
Im September spricht der Kreistierarzt Dr. Wittig über Seuchenbekämpfung.
Die Versammlung am 11.2.1983 ehrt den Zuchtfreund und Altmeister Hugo Oertel für seine 60
jährige Tätigkeit in der Rassekaninchen-Zucht. Er züchtet von Anbeginn die Rasse "Thüringer" mit
viel Erfolg.
Herr Schmidt vom Rat der Stadt dankt der Sparte T 4 für die im vergangenen Jahr erbrachten
Leistungen. Er erläutert, wie in Südost und Nord 24000 Wohnungen entstehen werden. 15 Rollen
Maschendraht für den Zaun an der Straßenseite der Anlage wurden gekauft. Wolfgang Nösel stellt
zum wiederholten Male fest, daß es in der Anlage neben vielen vorbildlich angelegten Gärten auch
vereinzelte Parzellen gibt, die in einem schlechten, ungepflegten Zustand sind. Aussprachen dazu
werden von ihm angekündigt.
Am 10.6.1983 wird von Beräumung von Sturmschäden berichtet und vorn Vorsitzenden
angewiesen, daß wegen der langanhaltenden Trockenheit kein Trinkwasser zum Sprengen
verwendet werden darf.
Im Juli spricht der Kreistierarzt Dr. Wittzg über Erscbeinungsbilder erkrankter Kaninchen, wie z.B.
ansteckender Schnupfen, Kokzydiose, Tuberkulose u.a. Er stellt fest, daß gegenwärtig die
Myxomatose die gefährlichste aller Kanincbenkrankheiten sei Sie sei meldepflichtig.
Die Versammlung im Sept 1983 steht im Zeichen der Auswertung einer gelungenen
Jungtierausstellung mit Hobby-Schau.
Mehrfach wird erwähnt, daß der Verein Zuckerrübenschnitzel zur Ausgabe hat. Der Vorsitzende gibt
bekannt, daß jür 40 gelieferte Rohfelle ein gegerbtes Fell für 12,- M zurückgekauft werden kann.
In der Jahreshauptversammlung im November 1984 gibt der Vorsitzende einen Bericht zu
folgenden Schwerpunkten:
Ökonomische Leistungen in der Sparte
Wettbewerbsziele der Sparte
Ausstellungsergebnisse
Beseitigung der Brandschäden und Schadenssumme (77.233,-M).
Der neue Vorstand besteht aus den Zuchtfreunden Nösel (Vors.), Liersch (Stellv.), Geithner (Schriftf.),
Zistler (Kass.), Kzlchler (Zuchtw.) und Phillip (Feldohm.).
Am 8.2.1985 teilt der Zfrd. Nösel mit, daß in der Verbandstagung bekanntgegeben worden sei, daß
die Sparte T4 Kreissieger im Wettbewerb wurde.
In der April-Versammlung 1985 berichtet der Vorsitzende vom Tod des verdienten Züchters,
Zuchtwartes und Ausstellungsleiters über jahrzehnte hinweg, des Zuchtfreundes Oertel. Er gehörte zu
den markantesten Mitgliedern der Sparte T4. Die Mitglieder gedachten des Verstorbenen durch eine
Schweigeminute.
Zuchtfreund Kügler gibt im September 1985 einen Erfolgsbericht über die Kreisjungtierschau
anläßlich des 90-jährigen Bestehens der Sparte T4: 430 Tiere, davon 180 von unserer Sparte und
Beteiligung von 31 Züchtern von T4. Es gab einen Reingewinn von 1.892,- Mark.
Zum 90-jährigen Bestehen fand im Casino ein Fest statt, daß vom Vorsitzenden, Zfrd Nösel;
hervorragend ausgestaltet und organisiert wurde.
Am 13.12.1985 wird die langjährige Wirtin des Spartenheims, Zfrdn. Elfriede Dietze mit Blumen und
Beifall verabschiedet.
In der Februarversammlung 1986 übernimmt die Zfrdn. Spichalski das Amt des Schriftführer.
Am 19.3.1986 beklagen die Mitglieder den Tod eines langjährigen Züchters und Leitungsmitgliedes,
den Zfrd. Reinhold Liersch.
Der Kreistierarzt Dr. Wittig spricht umfangreich über Kanincbenkrankbeiten und deren Verhütung
durch richtige Fütterung, Haltung, Pflege und Stallhygiene.
Im Juni 1986 stellt der Zfrd. Schulze die Rasse Kleinwidder vor und beschreibt die Zuchtziele der
Rasse und ihrer Farbenschläge.
In der gleichen Versammlung wird die Abrechnung des Ertrages des Spartenheimes in den ersten
vier Monaten bekanntgegeben: Umsatz 68,5 TM, Gewinn 11, 7 TM.
Es gibt Ärger und Beschwerden über den Zustand des Feldes, das die Züchter als Futtergrundlage
nutzen.
Im Juli verliest der Vorsitzende die neuen Aufkaufbestimmungen, die ab 1. Sept. 1986 in in Kraft
treten. Danach sind große Rassen nur noch in der Güteklasse 1, wenn sie tätowiert sind und 7 kg
nicht überschreiten.
Erreicht werden solle, daß mittlere und kleine Schlachtkörper bevorzugt in den Handel kommen.
In der Novemberversammlung berichtet der Vorsitzende, daß wegen eines Einbruchs im
Spartenheim an allen Fenstern Ziergitter angebracht werden sollten. Der Schaden von 1170,- M sei
schon von der Versicherung erstattet und der Täter ermittelt worden.
5 Tonnen Rübenschnitzel stünden der Sparte zu.
Am 8.5.1987 wird beschlossen, die Kreis-Rammlerscbau unter dem Motto "Rund um die Braunkohle"
alljährlich mit der Sparte T5 gemeinsam zu veranstalten.
Weiter wird mitgeteilt, daß die Sparte T4 künftig ab 1.1.1988 die Bezeichnung L1 tragen wird und
entsprechend neue Tätowierbestecke bestellen muß.
Der Vorsitzende gibt bekannt, daß die Sparte T4 für gute Arbeit im Bereich Ausstellungen und
Spartenleben eine Auszeichnungsurkunde mit 900,-Mark erhielt.
In der Jahreshauptversammlung am 9.10.1987 wurden in den Vorstand gewählt:
Die Zuchtfreunde Nösel, Liersch, Kügler, Phillip, Zistler und Spichalski. Die Zuchtfreunde
Jungandreas und Bödermann sind Revisoren.
Am 12.2.1988 tritt ein Versicherungsvertreter vor der Versammlung auf und erläutert die Bedingungen
für den Schutz gegen Schäden bei Anlagen und bei Tieren.
Für 1988 wird als Hauptaufgabe die Verlegung von 400 m Erdkabel in der Gartenanlage angekündigt.
Hoher Arbeitseihsatz ist erforderlich.
Zfrd. Schulze berichtet vom Erfolg der Rammlerscbau "Rund um den Bergbau".
Der Vorsitzende spricht über die Geschichte und Entwicklung der Rasse-Kaninchenzucht.
Am 8.4.1988 wird von den Mitgliedern beschlossen, ab Herbst schon die 5 besten Tiere einer Rasse
zur Spartenmeisterschaft zu erklären.
Im Oktober 1988 wird der Beschluß gefaßt, vier Tiere für die Wertung heranzuziehen.
Im Oktober 1988 wird bekanntgegeben, daß eine bisher unbekannte Krankheit erstmalig in der
DDR aufgetreten ist (Teltow im Bezirk Potsdam). Alle Tiere im Umkreis wurden getötet. Diese
Krankheit sei 1984 erstmals in China aufgetreten und wurde über die SU, Polen und die CSSR
schnell verbreitet. Erregereigenschaften und Verbreitungsmöglichkeiten sind noch unerforscht. Die
Zeit von der Ansteckung bis zum Verenden der Tiere beträgt 12 - 48 Stunden. Die Erkrankungsrate
beträgt gewöhnlich 80-100% des Bestandes.
Das Erscheinungsbild sei blutiger Nasenausfluß. Die Erkrankung ist meldepflichtig. lm Augenblick
müssen die Tierbestände getötet und unschädlich beseitigt werden. Versicherungsschutz besteht wie
bei Myxomatose. Für Menschen besteht keine Ansteckungsgefahr. Ausstellungen sind vorerst
untersagt.
Am 13.1.1989 wird bekanntgegeben, daß die Seuche bereits in 6 Bezirken des Landes ,aufgetreten
ist.
Im Mai 1989 spricht Dr. Finn über Rheuma und Abnutzungserscbeinungen.
In der Mitgliederversammlung des Nov. 1989 tritt Kreisarzt Dr. Wittig auf und spricht über die
Ausbreitung der sog. China-Seuche. Im Bezirk Halle seien 146 Bestände betroffen gewesen. lm
Bezirk Leipzig sei als erstes der Kreis Delitzsch betroffen worden. Die Versicherung ersetzt den
Schaden mit 12,- M pro Kilo bei Zuchttieren.
Am 25.3.1990 wird den Mitgliedern mitgeteilt, daß es die Lage erfordert, wieder einen
Rassekaninchen-Verein zu gründen. Die Mitglieder entscheiden sich für den ehemaligen Namen T4
und stimmten einstimmig für die Bezeichnung "RKV T4 eV ". Anwesend waren 44 Mitglieder.
Im laufenden Jahr werden die Tiere noch mit dem Kennzeicben L1 tätowiert. Der Antrag des Vereins
zum Kauf oder Übereignung der Gesamtanlage wurde von der Stadt abgelehnt. Es wurde danach das
Vorkaufsrecht beantragt.
Am 13.5.1990 ist die Gründung eines Landesverbandes Thüringen geplant. Gründungsort ist Jena.
Dort soll eine Satzung beschlossen werden.
Die Feier zum 95-jährigen Bestehen findet am 3.11.1990 statt. (Casino).
In der Juli-Versammlung teilt der Vorsitzende mit, daß das Vereinsguthaben 1:2 umgetauscht
wurde, daher nur noch die Hälfte verfügbar ist.
Am 26 Mai 1990 erfolgte die Gründung des Kreisverbandes Rassekaninchen e.V. der Kreise
Altenburg und Schmölln mit Sitz in Altenburg.
In der Thüringer Landessatzung sind für die Vereinsbildung mindestens 15 Mitglieder notwendig.
Der einmalige Einstiegsbeitrag pro Mitglied beträgt für den Landesverband 5, - DM und für den
Kreisverband 2,- DM.
Der Vorsitzende stellt dann das Fertigfutter (Pellets) der Firma "Ovator" vor, das er jedem Züchter
empfehlen könnte.
Bei den Bewertungen wird es wegen des Bundes-Standards Veränderungen geben. Er gilt ab
1.1.1991.
Am 14.9.1990 wird erstmals erwähnt, daß Tiere gegen die gefürchtete "China-Seuche" geimpft
werden können, was der Vet.-Med. Werrmann anbietet. Der Preis beträgt 2,- DM. In der Zuchtanlage
sollen Wasseruhren eingebaut werden, damit jeder Parzellenbesitzer seine Kosten selbst trägt. Die
Pacht pro Parzelle beträgt 22,- DM.
Für die interessierten Züchter wurde der Bundesstandard - Preis 22,- DM - bestellt, ebenso Formulare
für 300,- DM.
Ausstellungstiere müssen künftig grundsätzlich gegen RHD geimpft sein.
Am 9.11.1991 ist im Protokoll eine verstärkte Rattenplage erwähnt. Eine Bekämpfungsaktion in der
Anlage wird beschlossen. Das Gift gegen Ratten wurde im Februar 92 ausgegeben.
Die Impfung gegen die Myxomatose wird vom Tierarzt Werrmann durchgeführt.
Streit gibt es über die neue Elektrifizierung der Ahlage, weil es zwischen den Befürwortern der
Erdverkabelung und den Oberleitungsvertretern keine Einigung gibt.
Zfrd. Keller bemängelt die oftmals verspätete Abgabe der Deckscheine.
Im November 1992 gibt der Tierarzt Werrmann einen Überblick über die Seuchenlage. Die RHD hat
im Wieratal ganze Bestände vernichtet. Die Myxomatose hat sich über den gesamten Kreis
ausgebreitet. Die Impfung wird für Anfartg Mai angekündigt.
Am 9.1.1993 berichtet der Vorsitzende, daß der Zfrd. Schulze mit seinen Kleinwiddern Landesmeister
wurde.
Am 13.2.1993 wird festgestellt, daß der Verein T4 e.V. noch 46 Mitglieder zählt, davon 11 Frauen.
Von den Mitgliedern sind aber aus der Anlage mit 34 Gärten nur 15 aktive Züchter und Aussteller. Im
Verein werden 25 Rassen gezüchtet.
Am 12.6.1993 teilt der Vorsitzende mit, daß das Spartenheim nunmehr einen Telefon Anschluß hat
und unter der Nummer 5019 30 zu erreichen ist.
Einige Probleme macht dem Verein die Rechnung der WESAG für den Stromverbrauch der T 4 im
abgelaufenen Jahr Im Ergebnis des zentralen Zählers hätte jeder Gartenbesitzer 3,30 DM zu wenig
bezahlt. Eine Überprüfung der Zähler in der Anlage macht sich notwendig Vorauszahlungen des
Vereins für Leistungen, wie z.B. Impfen u.a. kann nicht mehr erfolgen . Die Rückzahlungen erfolgen
bisher zu zögerlich.
Am 18.9.1993 wird den Parzellenbesitzern mitgeteilt, daß die Gartenpacht ab 1.1.94 auf 10
Pfg/Quadratmeter angehoben wird, um der angespannten Finanzsituation zu begegnen. Eine
Neuvermessung der Gärten macht sich notwendig.
Züchter, die sich nicht an Ausstellungen beteiligen, müssen künftig 15,- DM pro Ausstellung in die
Vereinskasse zahlen. Erstmals geschieht das zur Alttier-Ausstellung am 20.11.1993.
In den Folgejahren werden unter Leitung des nunmehr 23 Jahre tätigen Vorsitzenden Zuchtfreund
Nösel jährlich 11 Versammlungen und Vorstandssitzungen sowie 2 Schauen durchgeführt.
Außerdem wird jedes jahr gemeinsam mit T 5 Gerstenberg die Rammlerschau im Vereinshaus T 4
organisiert.
Aus wirtschaftlichen Gründen wurde im Oktober 1995 die bis dahin vom Verein bewirtschaftete
öffentliche Gaststätte verpachtet.
Das Vereinshaus bleibt im Besitz vom Rassekaninchenzüchterverein T4 e.V. und ist weiterhin der
Sitz der Kaninchenzüchter, in dem uneingeschränkt die entsprechenden Veranstaltungen
durchgeführt werden.
Aus Anlaß des 100 jährigen Bestehens wird außer der Kreisjungtierschau im Juli 1995 auch die
Kreisschau im November organisiert und durchgeführt.
Das Züchtertreffen, welches zum Jubiläum im Sommer im Vereinshaus organisiert wurde, hat
gezeigt, daß Züchter auch feiern können und man sicherlich mit so einer Zusammenkunft nicht erst
wieder 100 Jahre warten muß.
Altenburg im November 1995
Herunterladen