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Petra Bauer, Beratung und Netzwerke
UNVERÖFFENTLICHTES MANUSKRIPT
Beratung stellt in ihren institutionellen und konzeptuellen Ausdifferenzierungen einen
wesentlichen Bestandteil professionalisierter Unterstützungsformen dar, wie sie sich in der
Moderne vielfältig entwickelt haben. Auch wenn Ratgeben und sich Rat einholen eine
Handlungsform darstellt, die auch in weit zurückreichenden historischen Zeiträumen eine
bedeutsame Rolle spielte (vgl. Engel, 2003, S. 216f.), ist die zunehmende gesellschaftliche
Bedeutung von Beratung ein Resultat der seit Mitte des 19. Jahrhunderts beschleunigt sich
vollziehenden Modernisierungsprozesse. Beratung als professionalisierte Handlungsform und
als ausdifferenziertes institutionelles Angebot bildet einen wesentlichen Bestandteil des sich
herausbildenden wohlfahrtsstaatlichen System der sozialen und gesundheitlichen Versorgung
(vgl. Gröning, 2009). Dabei ist die Entwicklung der Beratung eng mit den Bestrebungen der
frühen bürgerlicher Frauen- und Sozialbewegungen verknüpft, soziale Hilfstätigkeiten zu
professionalisieren (vgl. ebd.). Analog zur Entwicklung in der Sozialen Arbeit insgesamt
wandeln sich die institutionellen Ausformungen von Beratung und die Profilierung ihrer
Aufgaben kontinuierlich mit den sich verändernden gesellschaftlichen Anforderungen und
Bedarfslagen. „Ablesbar ist das an den immer wieder neu entstehenden Beratungsfeldern:
Schuldnerberatung, genetische Beratung, Bildungsberatung, Arbeitslosenberatung, eBeratung,
Patientenberatung - in all diesen Beratungsfeldern spiegeln sich gesellschaftliche oder
technische Veränderungen, neue Problemlagen oder Sensibilitäten.“ (Engel/Sickendieck,
2005, S. 164)
Nicht nur Angebotsformen und Zuschnitte von Beratung ändern sich, sondern auch deren
Konzeptualisierung. Vor diesem Hintergrund lassen sich auch die Bedeutung und die Rolle
von Netzwerken in der Beratung verorten. Eine Ausrichtung an netzwerkbezogenen
Perspektiven kennzeichnet vor allem das seit den 1970er Jahren entwickelte Verständnis einer
pädagogischen im weiteren bzw. einer sozialpädagogischer Beratung im engeren Sinn. Eine
netzwerkbezogene Perspektive lässt sich dabei auf ganz unterschiedliche Phänomene
beziehen: sie reichen von der Wahrnehmung sozialer Unterstützungssysteme innerhalb der
Beratung bis hin zur gezielten Förderung von bzw. Intervention in Netzwerk. Im Folgenden
geht es darum, einige Möglichkeiten, die eine netzwerkbezogene Perspektive für Beratung
eröffnet, darzustellen und in ihren Implikationen für die Ausgestaltung von Beratung zu
analysieren. Dabei zeigen sich weder völlig neue Phänomene noch entsteht dadurch ein
komplett neuartiger Blickwinkel. Dennoch ist die Netzwerkperspektive dazu angetan,
1
Entwicklungen in der institutionellen Beratungslandschaft und in der konzeptuellen
Weiterentwicklung von Beratung dezidierter sichtbar zu machen.
Dazu wird zunächst der Versuch unternommen, in Kürze deutlich zu machen, welche Rolle
Beratung in und für die Soziale Arbeit spielt und welches Beratungsverständnis einer
sozialpädagogischen Beratung unterliegt. Die Bedeutung der Netzwerkperspektive in der
Beratung wird entlang von zwei – voneinander unterscheidbaren – Netzwerkformen
aufgezeigt: den sozialen Netzwerken einerseits, den institutionellen Netzwerken andererseits.1
Zunächst wird Beratung im Kontext von sozialen Netzwerken und dem damit verbundenen
Modus der sozialen Unterstützung betrachtet. Darauf folgt ein kursorischer Blick auf die
Vernetzungs- und Kooperationsdimension von Beratung. Dass die Netzwerkperspektive nicht
ungebrochen mit Beratung in Verbindung zu bringen ist, soll ein Ausblick am Ende des
Artikels zusammenfassend deutlich machen. Dabei zeigt sich auch, dass die Bezugnahme auf
Netzwerke nicht nur als essentieller Bestandteil moderner sozialpädagogischer
Beratungskonzepte zu verstehen ist, sondern dass dies auch grundlegende Paradoxien des
beraterischen Handelns zum Vorschein bringt.
.
1.
Beratung in der Sozialen Arbeit
Beratung stellt sowohl in den bestehenden formalisierten und institutionalisierten Formen als
auch in den vielfältigen teilformalisierten Spielarten eine zentrale Methode der Sozialen
Arbeit dar. In allen Feldern der Sozialen Arbeit haben sich eine Vielzahl spezialisierter
Formen der Beratung für Erwachsene aller Altersgruppen aber auch für Kinder und
Jugendliche entwickelt (vgl. Karl, 2009). Ähnlich wie in anderen Bereichen der Sozialen
Arbeit bilden individuelle Ambivalenzerfahrungen und Entscheidungsunsicherheiten, wie sie
mit der Entwicklung zur modernen Gesellschaft zur normalen Erfahrung von Individuen
gehören, die Ausgangsbasis für beraterisches Handelns und haben als solche auch zur
Normalisierung der Inanspruchnahme von Beratung beigetragen haben (ebd., S. 174; vgl.
auch Nestmann, 2008). Dabei reichen sozialpädagogische Beratungsangebote von der
1
Soziale Netzwerke umfassen den sozialen Nahraum einer Person und damit das Netzwerk aus
Familienangehörigen, FreundInnen, NachbarInnen und KollegInnen. Institutionelle Netzwerke beziehen sich auf
stärker organisierte Formen, wie z.B. Vereine und Selbsthilfegruppen aber auch von Professionellen getragene
Hilfesysteme; vgl. hierzu auch Bauer, 2005.
2
beruflichen Beratung über Beratung im Kontext von Schule und Ausbildung bis hin zur
psychosozialen Beratung.2
Dabei lässt sich auch für Felder der Sozialen Arbeit eine generelle Verschiebung der Beratung
von einer alltäglich-informalisierten Kommunikationsform hin zu einem formalisierten und
professionalisierten Angebot konstatieren (vgl. Großmaß, 2006). Damit konstituiert sich
Beratung nicht nur als spezielle Handlungsform und Handlungsmethode, sondern als ein
organisatorischer Rahmen, in dem personenbezogene Dienstleistungen angeboten werden
(vgl. Klatetzki, 2010). Dienstleistungsorganisationen sind durch die Verknüpfung von
Privatem und Öffentlichem charakterisiert, die in der Beratung auf spezifische Weise erfolgt
(vgl. Großmaß, 2006): In der Beratung werden als privat konnotierte Problemstellungen der
Lebensführung so verhandelt, dass zum einen die besondere Schutzbedürftigkeit dieser
Thematisierung betont wird (z.B. durch die Betonung der Schweigepflicht oder durch das
häufig vorfindbare Zweiersetting zwischen Ratsuchendem und BeraterIn). Zum anderen
findet die Bearbeitung dieser Problemstellungen vor allem im Kontext einer als exklusiv
deklarierten beraterischen Beziehung statt, der für die Bearbeitung dieser Problemstellungen
eine besondere Bedeutung zugewiesen wird. Die personenbezogene Veränderungsarbeit
vollzieht sich in erster Linie im Modus des Gesprächs zwischen Ratsuchenden und
BeraterInnen, das zum Schlüssel von Problembearbeitungs- und Veränderungsprozessen wird.
Dabei tritt der organisatorische Rahmen, in dem Beratung in der Regel stattfindet, stark in den
Hintergrund und wird für den Ratsuchenden u.U. kaum mehr kenntlich.3 Entsprechend richten
sich Professionalisierungsbemühungen in der Beratung eher selten auf diesen
organisatorischen Bereich, sondern fokussieren vor allem die Gesprächsebene und das
beraterische Setting (vgl., ebd.). Beratung lässt sich vor diesem Hintergrund als eine
organisatorisch gerahmte Interaktion zwischen Professionellen und AdressatInnen fassen, in
der die Organisation in besonderer Weise aus dem Blickfeld aller Beteiligten verschwindet.
Die Wirksamkeit von Beratung wird von allen beteiligten Akteuren dem interaktiven
Geschehen und nicht dem organisatorischen Rahmen zugeschrieben. Beratung stellt innerhalb
dieses Rahmens eine Handlungsform dar, die im analytischen Sinne durch ihren dezidierten
2
Im Zuge der Ökonomisierung und manageriellen Durchsteuerung des gesamten sozialen Dienstleistungssektors
wurde Organisationsberatung auch für personenbezogene Dienstleistungsorganisationen immer wichtiger. In
diesem Sinne ließe sich auch diese als spezifische Form unter die sozialpädagogische Beratung subsummieren.
Dieser Bereich bleibt aber bei den nachfolgenden Überlegungen dezidiert ausgeklammert, es geht im Kern um
Beratung, die sich auf psychosoziale Problemstellungen und damit auf Fragen der persönlichen Lebensführung
von Menschen bezieht.
3
Dies zeigt sich dann beispielsweise darin, dass der Besuch einer dem regionalen Jugendamt zugeordneten
Erziehungsberatungsstelle von den KlientInnen dieser Beratungsstelle nicht mit diesem Amt in Verbindung
gebracht wird (persönliche Mitteilungen an die Verf.).
3
Problembezug charakterisiert ist. Ausgangspunkt von professioneller und institutionalisierter
Beratung sind Probleme und Situationen, mit denen Ratsuchende zurechtkommen müssen, die
diese aber nicht mehr in der gewünschten Weise bewältigen können (vgl. Karl, 2009). Dies
können alltägliche Problemstellungen sein, die durch einen erhöhten Informationsbedarf
charakterisiert sind, dies können auch Problemstellungen sein, die weitergehende
lebenspraktische Krisen auslösen. Beratung konstituiert sich damit in der Wahrnehmung und
Bearbeitung von Problemen, auch in ihren präventiven Ausformungen.4
Als spezifische Kommunikations- und Handlungsform lässt sich Beratung darüber hinaus
durch Strukturmerkmale wie die Betonung der Interaktion, die Freiwilligkeit der Teilnahme
und die dadurch wechselseitig gegebene Möglichkeit des Abbruchs der Kommunikation,
durch die Betonung der Autonomie der Ratsuchenden und durch die handlungsentlastete
Distanzperspektive der BeraterIn bestimmen (vgl. Dewe/Winterling, 2005, S. 131).
Angesichts der konstitutiv in die Beratung eingelassenen Autonomieerwartungen und zumutungen an die Ratsuchenden zeigt sich die enge Verbindung zwischen Beratung und
einer nur noch in der kontinuierlichen Reflexion zu bewältigenden allgemeinen
Lebensführung aber auch – in kritischer Perspektive – die Bedeutung von Beratung als
wichtigem Bestandteil gesellschaftlicher Subjektivierungsstrategien (vgl. Duttweiler, 2007).
Seit Beginn der 1970er Jahre gab es verstärkt disziplinär verankerte Bemühungen,
sozialpädagogische Beratung als eigenständige Handlungsmethode auszuweisen und den
gemeinsamen Kern sozialpädagogischer Beratungsansätze genauer zu bestimmen (vgl. hierzu
Nestmann, 2008; Thiersch, 2004). Dabei richteten sich die Bemühungen zunächst darauf,
Beratung von reiner Wissens- und Informationsvermittlung einerseits aber auch von
therapeutisch orientierter Hilfe andererseits systematisch abzugrenzen und damit der seit den
1960er Jahren zu beobachtenden Psychologisierung der Beratungslandschaft in der Sozialen
Arbeit eigenständige Konzepte entgegenzusetzen. Damit einher ging auch die Forderung nach
einer stärkeren Berücksichtigung gesellschaftlicher Faktoren in der Beratung und nach einer
dezidierten Rückbindung beraterischer Angebote an die Bedürfnisse von sog. sozial
4
In der Prävention wird die Zuschreibung und Thematisierung der Probleme, wie Hafen (2001) herausarbeitet,
genau umgekehrt. Nicht mehr der/die Ratsuchende formuliert ein Problem, sondern die Professionellen bzw. die
entsprechend legitimierten Institutionen. Das Problem existiert dabei noch nicht manifest, wird aber als solches
in seinen möglichen Ausprägungen bereits antizipiert. In diesem Zusammenhang ist auch darauf hinzuweisen,
dass Problembezug hier in einem analytischen Sinn zu verstehen ist, es handelt sich hier nicht um eine
methodische Orientierung und stellt damit auch keine Abgrenzung z.B. von lösungsorientierten Konzepten der
Beratung dar.
4
benachteiligten Menschen (vgl. Nestmann, 2008). Für die Beratung ergeben sich daraus neue
Zielsetzungen: Sie ist nicht mehr nur auf die Förderung individueller Fähigkeiten zur
Lebensbewältigung ausgerichtet, sondern wird auch mit einem sozialstrukturellen
Veränderungsauftrag versehen. Beratung wird als besonders niedrigschwelliges Angebot
konzipiert, das alltagsnah und leicht zugänglich Probleme dort bearbeitet, wo sie entstehen
und dabei strukturelle und materielle Aspekte der Existenzsicherung und der Veränderung
problematischer Lebensbedingungen dezidiert mit aufgreift.
Auch wenn heute die Debatten um die Eigenständigkeit sozialpädagogischer Beratung doch
stark abgeflaut scheinen, bleibt die Frage, ob Beratung in dieser Weise disziplinär bestimmt
und von Beratungsformen anderer Disziplinen wie Soziologie und Psychologie abgegrenzt
werden kann, letztlich nicht gelöst. Betrachtet man die Geschichte der sich seit Beginn des 20.
Jahrhunderts professionalisierenden und institutionalisierenden Beratung, so war diese gerade
in den klassischen Feldern der Berufs-, Erziehungs- und Sexualberatung von Beginn an von
unterschiedlichen Professionen und Berufsgruppen geprägt und zum Teil auch dominiert (vgl.
Gröning, 2009). Bis heute wird Beratung gerade auch in Feldern der Sozialen Arbeit in der
Regel von unterschiedlichen Professionen getragen, in einzelnen Feldern wie in der
Erziehungsberatung ist das multiprofessionelle Team als Qualitätsstandard explizit in den
konzeptionellen Vorgaben verankert. Von daher lässt sich sozialpädagogische Beratung zwar
als eigenständiger Handlungsansatz betrachten. Dieser kann aber nicht in erster Linie einer
Berufsgruppe zugeschrieben werden, sondern zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er
Charakteristika von Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit und von dort vorfindbaren
Problemstellungen aufnimmt und darauf aufbauend konzeptualisiert, wie Beratung zur
Bearbeitung dieser Problemstellungen eingesetzt werden kann.
2. Soziale Netzwerke in der Beratung
Während in den 1960er und 1970er Jahren eine starke Orientierung an tiefenpsychologischen
und verhaltensorientierten therapeutischen Konzepten in vielen Feldern der Beratung
vorherrschten, führten die seit den 1970er Jahren sich verbreitenden Konzepte einer
sozialpädagogischen Beratung zu einer weit reichenden konzeptuellen Neuausrichtung des
Beratungsgeschehens. Dabei wird zunächst davon ausgegangen, dass ein wesentlicher Teil
der Bewältigung des Alltags durch die Suche nach Unterstützungsmöglichkeiten in den
vertrauten alltäglichen Bezugssystemen erfolgt (vgl. Nestmann, 2008). Die damit betonte
5
Bedeutung von sozialer Unterstützung in der alltäglichen Lebensbewältigung wird durch
vielfältige Forschungen inzwischen nachhaltig gestützt (Keupp/Röhrle, 1987; Otto/Bauer,
2005). Eine alltags- und lebensweltorientierte Beratung sucht sich diesem Umstand zunächst
dadurch nutzbar zu machen, dass sie soziale Unterstützungsmöglichkeiten in der Beratung
immer mit berücksichtigt und soweit wie möglich zu fördern sucht. Damit sind die
Möglichkeiten einer netzwerkbezogenen Perspektive auf soziale Unterstützung aber noch
nicht hinreichend erschöpft. Wie Sickendiek, Engel und Nestmann (2008) betonen, werden
Netzwerke mit der Ausrichtung am Konzept der Lebensweltorientierung zum
herausgehobenen Fokus von Beratung: „Somit ist der Begriff des ‚Netzwerks‘ in der Beratung
eng mit der Lebenswelt- und Alltagsorientierung verbunden. Ein grundlegender Unterschied
zu bisherigen Interventionskonzepten der Beratung, die soziale Beziehungen von Betroffenen
als einen Bedingungsfaktor unter vielen berücksichtigen ist, dass ein unterstützungs- und
netzwerkorientierter Beratungsansatz soziale Bindungen gerade als entscheidende
Hilfequellen, als alltäglichen Rückhalt und als Stütze für individuelle und kollektive
Problembearbeitung und -bewältigung definiert. Soziale Netzwerke werden damit zum Fokus
fördernder Beratung“ (Sickendiek/Engel/Nestmann, 2008, S. 170).
Dass Personen aus dem sozialen Netzwerk und hier insbesondere der Familie in das konkrete
Beratungsgeschehen mit einbezogen werden und sich damit auch die Settings der Beratung
verändern und flexibilisieren, hängt darüber hinausgehend mit der zunehmenden Verbreitung
systemischer Konzepte in der Beratung seit den 1980er Jahren zusammen. Familie und das
soziale Umfeld der Ratsuchenden gerieten damit nicht nur in ihrem Unterstützungspotential
ins Blickfeld der BeraterInnen, sondern sie bildeten darüber hinaus einen erweiterten
AdressatInnenkreis, der dezidiert in den Beratungsprozess mit einbezogen wird. In der
konkreten beraterischen Praxis blieb dies im deutschsprachigen Raum häufig auf den
Binnenraum Familie und die Einbeziehung der (erweiterten) Familie begrenzt (zur Kritik vgl.
Lenz, 2000, S. 286; Straus, 2004, S. 407), erst in den letzten Jahren haben sich Konzepte
etabliert, die die nachhaltige Einbeziehung des sehr weit gefassten sozialen
Unterstützungssystems auch methodisch aufgreifen wie z.B. das Konzept des Familienrats
(vgl. zu diesem Konzept im Rahmen der Hilfeplanung: Früchtel/Hampe-Grosser, 2010;
Hansbauer, 2009). Mit diesem und ähnlichen Konzepten werden nicht nur Familien, sondern
auch darüber hinausgehende soziale Unterstützungspersonen angesprochen, mit dem Ziel, die
Problemstellungen einzelner – hier vor allem von Kindern und Jugendlichen – im Rekurs auf
lebensweltliche Ressourcen nachhaltiger zu lösen als dies durch professionelle Hilfe möglich
ist. Nestmann (2008, S. 11ff.) bündelt diese konzeptuellen Neuformierungen, indem er
6
Lebensweltorientierung, Kontextbezug und Soziale Unterstützung im Rahmen der von ihm
herausgearbeiteten „Identitätspfeiler“ von Beratung verortet. Ohne davon auszugehen, dass
soziale Beziehungen immer nur förderlich sind und grundsätzlich zu einer gelingenden
Alltagsbewältigung beitragen, betont Nestmann die grundlegende Bedeutung von alltäglichen
Beziehungen und sozialer Unterstützung gerade auch in Situationen, die des Ratens und
Beratenwerdens bedürfen. Für Beratung stellt sich hier „vermehrt die Aufgabe, diese
protektiven und präventiven Funktionen sozialer Unterstützung zu entdecken, zu aktivieren,
sie zu stärken, vor allem dort, wo sie fehlen, defizitär sind oder ungenutzt bleiben“ (ebd., S.
14). Damit wird die Netzwerkperspektive als konstitutives Moment von Beratung installiert
und von stärker individualisierenden Formen der Therapie klar abgegrenzt (vgl. auch Cooper/
M./McLeod, J. 2007; Straus, 2004).
Es gibt allerdings im deutschsprachigen Raum kaum Konzepte, die diese Orientierung an
sozialen Netzwerken und an Modi der sozialen Unterstützung explizit im Blick auf die
Anforderungen an Beratung durch buchstabieren (vgl. zu ersten Überlegungen Straus, 2004).
Eine der wenigen Arbeiten wurde von Pearson (1997) vorgelegt, der die Netzwerkperspektive
ähnlich wie Nestmann als konstitutiv für Beratung insgesamt betrachtet. Für Pearson geht es
in der Beratung zunächst darum, Situationen, in denen soziale Unterstützung betroffen und
relevant sein könnte, als solche zu erkennen und zu identifizieren (ebd., S. 37ff.). Allen voran
thematisiert er hier z.B. Trennung und Scheidung und die damit häufig einhergehenden
Beziehungsabbrüche, Übergänge zwischen Lebensphasen und die damit verbundenen
Veränderungen im Status von Menschen. Dabei ist es aus Sicht von Pearson wichtig, in jeder
Beratung zunächst einmal zu klären, was von den KlientInnen selbst als unterstützend und
hilfreich erlebt wird und was nicht, welche Formen der sozialen Unterstützung für
KlientInnen verfügbar sind und welche nicht (ebd., S. 64ff.). Darüber hinausgehend diskutiert
er einige Methoden der Netzwerkanalyse, die die Erhebung objektiver Daten über Struktur
von sozialen Netzwerken (Größe, Zusammensetzung, Anzahl der Kontakte etc.) aber auch
über die Qualität der Beziehungen im Netzwerk ermöglichen und die sowohl für die Beratung
als auch für die Forschung nutzbar gemacht werden können.
Pearson unterscheidet vor diesem Hintergrund systematisch zwei Ebenen, an denen
netzwerkbezogene Interventionen in der Beratung ausgerichtet sein können. Unmittelbar auf
die KlientInnen bezogen sind Interventionen, mit denen Einstellungen und Verhaltensweisen
von KlientInnen, die das Erlangen von sozialer Unterstützung möglicherweise behindern,
verändert werden können. So können aus Sicht von Pearson z.B. Ängste in der Begegnung
7
mit anderen Menschen, soziale Ungeschicklichkeit, sozialer Rückzug als „klientenabhängige
Barrieren“ (ebd., S. 139) betrachtet werden. In einer analogen Perspektive beschreibt
Großmaß (2008) an einem Fallbeispiel aus der Studienberatung, wie das von dem
ratsuchenden Studenten als „soziale Leere“ empfundene Leben in der Universitätsstadt mit
Hilfe der gezielten Förderung von Kontaktsuche und Aufbau eines neuen Freundeskreises
ausgefüllt werden konnte. Als Interventionen in der Beratung zeigen sich hier sowohl die
Thematisierung von Kontaktängsten und die Selbstwahrnehmungen, die möglicherweise
aktive Kontaktaufnahmen behindern, dazu gehören aber ebenso das gemeinsame Auffinden
passender Aktivitäten und Freizeitangebote.
Als zweite Ebene bezeichnet Pearson die kontextbezogene Ebene der Netzwerkintervention,
die zunächst an der Analyse von kontextbezogenen Unterstützungsbarrieren ansetzt. Als
solche benennt er beispielsweise die „räumliche Trennung von anderen Personen“ oder
soziale Isolierung, „begrenzte Ressourcen anderer Personen“ oder „dysfunktionale
Einstellungen oder Verhaltensweisen anderer Personen“ (Pearson, 1997, S. 183). Darauf
bezogene Interventionen vermeiden es, die Verantwortung für fehlende soziale Unterstützung
alleine den KlientInnen zuzuschreiben. Interventionen auf dieser Ebene richten sich
demgegenüber darauf aus, die Ursachen dieser Barrieren zu beseitigen, indem diese als Basis
für die Konzeptualisierung der Beratungsintervention genommen werden (ebd., S. 212).
Hierzu wird beispielsweise nicht nur mit den KlientInnen im engeren Sinne gearbeitet,
sondern ebenso mit den Personen im Netzwerk, die dysfunktionale Einstellungen gegenüber
dem eigentlichen Beratungsklienten zeigen. Es werden Gemeindeentwicklungsprogramme
oder auch politische Aktionen initiiert, mit denen fehlende infrastrukturelle Ressourcen
geschaffen werden sollen. Diese Formen der aktiven Netzwerkgestaltung und Förderung
durch die Professionellen lassen sich nicht mehr nur als Beratung fassen, sondern
überschreiten den eingangs skizzierten Rahmen der Beratung deutlich (vgl. die Beispiele in
Lenz, 2000, S. 295.).
Pearson (1997) reflektiert in seinen Ausführungen sehr detailliert die nichtintendierten
Nebenfolgen, die gerade mit diesen Formen der Netzwerkförderung und der
kontextbezogenen Netzwerkintervention verbunden sein können: so kann es dazu kommen,
dass die von den BeraterInnen initiierten Netzwerke von den KlientInnen nicht akzeptiert
werden, dass BeraterInnen durch die komplexen und unabsehbaren Dynamiken in den
sozialen Netzwerken der KlientInnen überfordert werden oder dass eine grundsätzliche
8
Resistenz des Netzwerkes gegenüber direkten von außen kommenden Interventionen besteht
etc.
Als grundsätzliches Problem der auf diese Weise gezielten Aktivierung sozialer
Unterstützung ist auch die Frage der Reziprozität, des Ausgleichs von Geben und Nehmen in
sozialen Unterstützungsbeziehungen zu sehen. So kann das Einfordern von sozialer
Unterstützung durch einzelne Netzwerkmitglieder dann zu Reziprozitätsproblemen führen,
wenn das Erhalten von Unterstützung auf lange Sicht nicht ausgeglichen wird. Umgekehrt
können sich KlientInnen in Beziehungen erschöpfen, in denen sie selbst dauerhaft soziale
Unterstützung leisten. Die Beratung zielt dann nicht darauf ab, dieses Netzwerk zu erhalten
oder gar auszubauen, sondern ggf. auf einen Ausstieg aus diesem Netzwerk hinzuarbeiten.5
Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass viele Aspekte der gezielten Netzwerkförderung mit
dem hier zu Grunde gelegten engeren Verständnis von Beratung, die vor allem auf den
Gesprächscharakter fokussiert, nicht mehr in Deckung zu bringen ist. Daher ist auch mit Blick
auf die Arbeit von Pearson kritisch zu reflektieren, inwieweit die von ihm herausgearbeiteten
und vorgeschlagenen Interventionen tatsächlich noch als Aufgaben von BeraterInnen und als
Teil einer beraterischen Handlungslogik anzusehen sind bzw. inwieweit diese Interventionen
über das hinausgehen, was in diesem Rahmen zu leisten ist.
Schon die unmittelbar klientenbezogenen Netzwerkinterventionen bewegen sich in einem
Spannungsfeld, das mit Fritz Schütze (1997) als „Adressatendilemma“ bezeichnet werden
kann. Damit wird auf die Problematik abgehoben, dass in der Beratung unklar wird, wer
genau als AdressatIn der Intervention anzusehen ist. Kontextbezogene Interventionen laufen
noch vielmehr Gefahr, dass damit Personen angesprochen und von Beratung adressiert
werden, die an einer generellen Veränderung ihrer Netzwerkstrukturen und -beziehungen
wenig Interesse zeigen. Kontextbezogene Netzwerkinterventionen zielen auf ein komplexes
Akteursgeflecht, das für den Intervenierenden selbst oft schwer durchschaubar und in den dort
vorfindlichen Interessens- und Bedürfnislagen auch schwer eruierbar ist. Damit wächst die
Gefahr, durch die Interventionen auch nichtintendierte Nebenwirkungen auszulösen (vgl.
Nestmann, 2002, S. 198f.)
5
Grundsätzlich lässt sich die Dimension der Reziprozität in sozialen Netzwerken nur in einer langfristigen
zeitlichen Perspektive angemessen fassen. So kann auch die Pflege von Angehörigen zu einer chronischen
Erschöpfung und nicht mehr bewältigbaren Belastung führen, ohne dass dies als Reziprozitätsproblem gedeutet
werden muss – hier ist die Wechselseitigkeit des Verhältnisses zeitlich nachgelagert und tief in das
Generationenverhältnis eingebunden, in dem beispielsweise erwachsene Kinder ihren Eltern etwas von dem
zurückzugeben suchen, was sie als kleines Kind an Pflege und Fürsorge ‚erhalten‘ haben.
9
Über die Wirksamkeit netzwerkbezogener Interventionen wurde mit Blick auf die beiden
angesprochenen Ebenen in den letzten Jahren sehr viel geforscht, allerdings kaum im engeren
Kontext von Beratung. Eine Ausnahme bildet hier beispielsweise die Studie von Nestmann
und der Projektgruppe DNS (2002), in der Formen von sozialer Unterstützung im
Studienverlauf untersucht und im Zusammenhang mit einem präventiven Verständnis von
Studienberatung gefördert werden sollte. Ziel einer Reihe von darauf abgestimmten
Interventionen im weiten Kontext der Studienberatung war es, Studierende in ihren
Entwicklungsaufgaben während des Studiums zu unterstützen aber auch bei auftretenden
Problemen und Krisen niedrigschwellige Angebote für die Studierenden zu machen. Auf
dieser Grundlage wurden verschiedene Formen der Netzwerkförderung entwickelt, mit denen
soziale Unterstützungsprozesse bei den Studierenden über die unmittelbare Beratungssituation
hinaus gezielt gefördert werden sollten. Im Vergleich dieser Aktivitäten erwiesen sich „diese
eher indirekten Strategien einer Herstellung von Kontakt über alltägliche, studienbezogene,
aktivitätsverbundene und nicht problemzentrierte Konstellationen oft als geeigneter als
‚direkte‘ Vernetzungs- und Gruppenbildungsstrategien […]. Persönliche Kontakte,
Verbindungen und soziale Netze entstehen oft ‚vermittelt‘ und über ‚Umwege‘ gemeinsamer
Settingnutzung, gemeinsamer Aufgaben und gemeinsamer Tätigkeiten, nicht über gezielte
Strategien der Vernetzung, Gruppenbildung oder ‚PartnerInnenvermittlung‘“ (Nestmann,
2002, S. 187). Sehr deutlich wird in dieser Studie aber auch, dass es ein verändertes
Verständnis von Beratung und eine andere Rollendefinition der BeraterInnen benötigt, wenn
in dieser umfassenden Weise eine Netzwerkperspektive zur Geltung gebracht werden soll.
BeraterInnen können sich nicht mehr als direkt Helfende verstehen, sondern agieren als
„Ressourcenaktivierer“, Entdecker von Ressourcen im System, Vermittler und Verknüpfer
von Hilfsangeboten (ebd., S. 189).
In einer Studie von Schneider (2006) zum Professionalitätsverständnis von
sozialpädagogischen Beratern zeigt sich, dass vor dem Hintergrund der skizzierten
konzeptuellen Einflüsse die Orientierung an den sozialen Unterstützungssystemen der
Adressatinnen und darüber hinausgehend an den strukturellen Bedingungen und den
lebensweltlichen und infrastrukturellen Ressourcen der Ratsuchenden inzwischen tief im
Selbstverständnis der im Rahmen dieser Studie befragten BeraterInnen verankert ist. Wie
Schneider herausarbeitet, bildet die Strukturperspektive und die damit verbundenen
Orientierung am Aktivieren lebensweltlicher Ressourcen einen wesentlichen Bestandteil
beraterischen Handelns aus Sicht der BeraterInnen (ebd., S. 348ff.). Dabei umfassen
Strukturbedingungen alle Formen der gesellschaftlichen Vorstrukturierung individueller
10
Lebenslagen, insbesondere aber Problemstellungen entlang der Kategorien Arbeitsmarkt,
Geschlecht und Armut (ebd., S. 193). Dabei unterscheiden sich BeraterInnen aber individuell
und feldspezifisch darin, inwieweit sie hier lediglich einen Blickwinkel entwickeln, unter dem
Problemstellungen der KlientInnen strukturbezogen und mit Blick auf das soziale
Unterstützungssystem eingeordnet und betrachtet werden bzw. ob sie es darüber
hinausgehend als Teil ihrer beraterischen Aufgabe ansehen, Interventionen zu planen und
durchzuführen, die auf eine Aktivierung von sozialen Unterstützungssystemen abzielen.
3. Institutionelle Netzwerke in der Beratung
Institutionelle Netzwerke bezeichnen das Geflecht an nichtprofessionellen Institutionen bzw.
das professionelle Helfersystem, in das viele KlientInnen auch im Kontext von Beratung
eingebunden sind. Dabei handelt es sich nicht immer um Netzwerke, die gezielt von
Professionellen gebildet wurden, sondern häufig um Helfersysteme, die sich im Laufe der Zeit
um einzelne KlientInnen gruppieren, ohne dass die beteiligten Professionellen immer
voneinander wissen. Die Gefahr des Sich-Verstrickens in komplexen Helfersystemen bildet
daher einen wichtigen Ausgangspunkt, mit dem sich gezielte professionelle Vernetzungs- und
Kooperationsaktivitäten begründen lassen.
Beratung ist auch an diesem Punkt eingespannt in einen gesamtgesellschaftlichen
Entwicklungsprozess, der in allen Feldern des Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswesen
sichtbar wird. Kooperation und Vernetzung werden sowohl als fachliche Strategien
notwendig, um der Zersplitterung der Angebote und der Fragmentierung von Hilfeleistungen
vorzubeugen. Sie werden aber auch zur bevorzugten sozialpolitischen Steuerungsstrategie, die
darauf abzielt, Synergieeffekte hervorzubringen, die zur nachhaltigen Verbesserung der
Effektivität aber auch der Effizienz des Sozial- und Gesundheitswesens führen. Die
Diskussionen darüber erscheinen häufig programmatisch aufgeladen, so dass es schwierig
bleibt, die vielfältigen Forderungen nach weiterer Kooperation zwischen fachlicher
Notwendigkeit einerseits und naivem sozialpolitischem Steuerungsoptimismus andererseits
angemessen zu verorten (vgl. Bauer, 2005).
In den fachpolitischen und disziplinären Diskussionen zur Beratung ist der
Kooperationsdiskurs im Vergleich zu anderen Feldern und Handlungsformen der Sozialen
Arbeit bisher allerdings noch wenig ausgeprägt. Dennoch bleibt auch die Beratungsarbeit
nicht ausgeschlossen von zunehmenden Kooperationsanforderungen und den sie
11
begründenden Dynamiken. Im Kontext der Sozialen Arbeit hat sich in den letzten Jahrzehnten
ein breites Spektrum an spezialisierten Beratungsangeboten entwickelt, mit denen Beratung in
unterschiedlichen Settings aber auch für sehr differente Zielgruppen angeboten werden. Dies
führt dazu, dass von einzelnen spezialisierten Beratungsstellen und Einrichtungen häufig nur
noch Teilaspekte einer umfassenderen Problematik bearbeitet werden (können). Umgekehrt
diffundieren klassische Bereiche der Beratung immer mehr in andere institutionelle Kontexte,
wie sich zum Beispiel mit Blick auf Familienzentren zeigen lässt (Rietmann/Hensen, 2008):
Kern der Arbeit in Familienzentren ist zwar nach wie vor die Kindestagesbetreuung; diese
wird jedoch flankiert von vielfältigen Angeboten für Eltern. Offene Formen wie strukturierte
Freizeitangebote, Cafés etc. bestehen in diesem Rahmen neben Maßnahmen der
Familienbildung und individualisierten auf die einzelnen Familien ausgerichteten
Beratungsangeboten, die dezentral z.B. von regionalen Beratungsstellen vor Ort im
Familienzentrum angeboten werden. Die gezielte Zusammenarbeit zwischen den in einem
Familienzentrum tätigen unterschiedlichen pädagogischen Berufsgruppen scheint
unabdingbar, auch wenn Art und Weise und Umfang der Zusammenarbeit durchaus variieren
können. Beraten erscheint hier als eine pädagogische Handlungsform neben Erziehen,
Vermitteln, Begleiten. Auch wenn sich mit diesen Formen unterschiedliche Zielsetzungen und
Handlungslogiken verbinden, bleiben die AdressatInnen des Familienzentrums und deren
Bedürfnisse der gemeinsame Bezugspunkt der Arbeit. Vor diesem Hintergrund ist es auch
notwendig, die jeweils damit verbundenen Aufgabenstellungen, die Reichweite des eigenen
Handelns, die Zuständigkeit für bestimmte Problemstellungen auszuloten und mit den
beteiligten Akteuren abzustimmen.
Die Notwendigkeit zur Kooperation entsteht aber nicht nur in der dezentralen
Beratungsarbeit, sondern zeigt sich auch in den Beratungsstellen selbst. Im Kontext von
Prävention setzen Beratungsstellen im psychosozialen Feld schon seit langer Zeit auf die
Kooperation mit anderen Einrichtungen wie Schulen, Wohngruppen, Jugendtreffs aber auch
mit Gerichten, Polizei, Psychiatrie etc. In den letzten Jahren hat aber auch die eigentliche
Beratungsarbeit in vielen Feldern starke Veränderungen durchlaufen. Deutlich wird dies
beispielsweise im Blick auf die Trennungs- und Scheidungsberatung, die inzwischen einen
erheblichen Anteil der Beratungsarbeit an Erziehungsberatungsstellen ausmacht. Die
zunehmende Bedeutung von Trennungs- und Scheidungsberatung resultiert nicht zuletzt aus
familienrechtlichen Vorgaben, wie sie in der Kindschaftsrechtsreform zu Grunde gelegt
wurden. Die Beratung dient nunmehr dazu, Eltern zu befähigen, das als Norm etablierte
gemeinsame Sorgerecht auch nach einer Trennung auszufüllen und möglichst konfliktfrei
12
wahrzunehmen (vgl. Fischer, 2006). Damit einher geht auch die Verlagerung einer lange Zeit
über juristische Verfahren bearbeiteten Problemstellung, die nunmehr stärker in die
Autonomie der Beteiligten gestellt bleibt. Im Streitfall führt dies allerdings dazu, dass Eltern,
die sich hinsichtlich ihres gemeinsamen Sorgerechts nicht einigen könne, von den Gerichten
zur Beratung an die Beratungsstellen verwiesen werden. Hier wird Beratung zunächst in
einem Zwangskontext installiert, die Beratungsarbeit selbst erfolgt in enger Zusammenarbeit
mit den Gerichten und Fachkräften des Jugendamtes. Für die Beratungsarbeit bedeutet dies,
dass sehr klare Absprachen mit allen Beteiligten darüber getroffen werden müssen, welche
Informationen an wen weitergegeben werden, wie mit dem Schutzauftrag der BeraterInnen
gegenüber den betroffenen Kindern umgegangen wird, wie innerhalb des gesetzten Rahmens
an der Zustimmung der Eltern und der Freiwilligkeit gearbeitet werden kann. Kooperation ist
aber nicht nur aus den genannten Gründen in der Beratungsarbeit mit Eltern in der
Trennungsphase notwendig. Wie sich in der Arbeit mit sog. hochstrittigen Eltern zeigt, ist sie
konstitutiv auch mit Blick auf die KlientInnen: „Da sich die Eltern in einem hoch
emotionalisierten Konflikt befinden, suchen sie die Fachkräfte der beteiligten
Scheidungsprofessionen zu Verbündeten zu machen oder, wenn sie deren Verhalten als nicht
ihren Interessen und Überzeugungen entsprechend erleben, sie zu bekämpfen und
gegeneinander „auszuspielen“. Um der Gefahr einer Instrumentalisierung zu wehren, ist ein
kooperatives Netzwerk notwendig, in dem stabile Arbeitsbeziehungen zwischen den
Institutionen gewährleistet sind. Um mit ihren spezifischen Maßnahmen wirksam sein zu
können, ist jede beteiligte Institution auf eine verlässliche Arbeitsweise der anderen
angewiesen.“ (bke, 2005 , S. 7) Die Beratungsarbeit wird hier Teil einer von den Eltern
inszenierten Konfliktdynamik und die Kooperation zwischen den beteiligten Akteuren damit
letztlich zur Voraussetzung für die Wirksamkeit der Beratung. Dies erfordert nicht nur
veränderte Konzepte der Beratung mit dieser speziellen Zielgruppe, sondern auch die
Aufgabe etablierter Prinzipien wie dem der Neutralität gegenüber allen beteiligten
Familienmitgliedern zugunsten der Ausrichtung der Beratung am Prinzip des Kindeswohls
(ebd., S. 8).
An den genannten Beispielen lässt sich also zeigen, dass Kooperation und
Vernetzungsprozesse die herkömmliche Beratungsarbeit nicht einfach nur ergänzen und
erweitern, sondern dass damit häufig Änderungen im fachlichen Selbstverständnis und in der
Ausrichtung und Konzeption von Beratung einhergehen (müssen) (vgl.
Fichtner/Dietrich/Halatcheva/Hermann/Sandner 2010, S. 234ff.).
13
Wie das Beispiel der präventiven Studentenberatung in Dresden zeigt, erfordert Vernetzung
und Kooperation auch in der Beratung Akteure, die sich für die Kooperation verantwortlich
zeichnen (vgl. Stiehler, 2002). Dies können Akteure sein, die als mittelbare Koordinatoren
auftreten und sich für die Initiierung von Vernetzungsprozessen verantwortlich zeichnen, dies
kann aber auch in Form von wechselseitigen Initiativen erfolgen. Deutlich wird auch in dieser
Studie, dass Kooperation nicht selbstläufig geschieht, sondern dass es zeitliche und materielle
Ressourcen benötigt, um sie zu initiieren und aufrecht zu erhalten. Kooperation ist dabei in
jeweils unterschiedliche strukturelle Rahmenbedingungen eingebettet, die die Möglichkeiten
von Kooperation begünstigen aber auch erschweren (vgl. Bauer, 2011). Auch Beratung agiert
in einem Feld von Akteuren, die unterschiedliche Interessen und Zielsetzungen verfolgen
können, die mit unterschiedlichen Ressourcen und Einflussmöglichkeiten ausgestattet sind
und die sich wechselseitig unterschiedliche Aufgaben zuschreiben oder zugeschrieben
bekommen.
Dabei zeigen sich in Bezug auf Beratung zwei grundlegende Problemstellungen der
Kooperation und Vernetzung: Betrachtet man Beratung als einen geschützten Raum, in dem
es darum geht, persönliche Themen handlungs- und auch alltagsentlastet in der konkreten
Kommunikation zwischen BeraterInnen und Ratsuchenden zu bearbeiten, so bedeutet
zunehmende Kooperation die Gefährdung dieses Vertrauensschutzes in der Beratung (vgl.
hierzu z.B. Fichtner/Dietrich/Halatcheva/Hermann/Sandner 2010, S. 267ff.; vgl. auch Kirst
2006). Kooperation erfordert einerseits Transparenz des Hilfeprozesses für alle Beteiligten
und steht damit zunächst konträr zu einer an der Schutzwürdigkeit der Themen orientierten
Beratung. Kooperation bedeutet andererseits nicht nur ganzheitliche Hilfeerbringung zum
Wohle der KlientInnen, sondern kann auch zu einer umfassenderen Einbindung und erhöhten
Kontrolle der KlientInnen in vergleichsweise abgeschottete Versorgungssysteme führen (vgl.
Bergold, 1993).
4. Ausblick
Die Anforderungen an und die Aufgaben von Beratung entfalten sich im
Gesamtzusammenhang gesellschaftlicher Entwicklungen. Um den Zusammenhang von
Beratung in der Sozialen Arbeit und Netzwerken zu beschreiben, lassen sich daher auch
Analysen fruchtbar machen, die auf die Bedeutsamkeit von Netzwerken als der zentralen
Sozialform in der postmodernen bzw. mit Dirk Baecker (2007) gesprochen, der „nächsten
14
Gesellschaft“ verweisen. Die Entwicklung zur Netzwerkgesellschaft befördert nicht nur völlig
veränderte Zeitrhythmen, mit denen Prozesse und individuelles Erleben beschleunigt,
verdichtet und zeitlich synchronisiert werden (Geißler, 2006). Sie führt vor allem zu einer
Umstellung von traditionellen Sozialformen wie Teams und Organisationen auf Netzwerke,
und fördert und fordert damit die Anpassung an die Logik von Netzwerken: Flexibilität,
geringere Verbindlichkeit der Zugehörigkeit, fehlende Grenzen bzw. weitgehende Offenheit
die zunehmende Bedeutung flexibler, im virtuellen Bereich die von Zeit und Raum abgelöste
Verfügbarkeit der Netzwerke erfordern auch neue Selbstorganisations- und
Selbstmanagementfähigkeiten der Individuen. Daraus entwickelt sich ein spezifischer Bedarf
an Beratungsformen und -angeboten, daraus entwickeln sich aber auch neue Zugänge und
Konzepte allen voran die Herausbildung einer virtuellen Beratungslandschaft. Beratung leistet
hier wie Geißler (2006, S. 40) betont, einen „willkommenen funktionalen Beitrag, um die
sozialen Nahwelten im labilen Gleichgewicht von Ordnung und Chaos zu halten. Gleichzeitig
erhöht Beratung die bereits existierende Komplexität und fördert jene Tendenz zur
Individualisierung, von deren Folgen sie lebt.“ Für Beratung in der Netzwerkgesellschaft
resultieren aus der gestiegenen Bedeutung von Netzwerken nicht nur eine anhaltende
Zunahme des Beratungsbedarfs, sondern auch neue Paradoxien und Widersprüche.
So lebt Beratung als Handlungsform, von der bereits benannten Individualisierung. Im
unmittelbar handlungsentlasteten Gespräch zwischen BeraterInnen und Ratsuchenden werden
neue Perspektiven auf Problemstellungen entwickelt, die deren Lösung befördern können und
sollen. Dabei werden wie Schützeichel (2010, S. 129) herausarbeitet, „Handlungsprobleme
mit dem Ziel bearbeitet[…], dass die Individuen sich reflexiv zu sich selbst und zu ihren
Handlungsproblemen verhalten. Psychosoziale Beratungen geben in der Regel keinen Sinn
vor, sondern sie stellen Latenzen fest und eröffnen dadurch Entscheidungsräume, in denen
sich die beratenen Individuen selbstreflexiv verhalten sollen.“ Auf Selbstreflexion abstellende
Beratungsprozesse funktionieren nur auf der Basis einer hohen Autonomieunterstellung: sie
erfordern diese Autonomie, fördern sie aber auch gleichzeitig. Vor allem kontextbezogene
Netzwerkinterventionen stellen hier u.U. einen weit reichenden Eingriff in die Autonomie der
KlientInnen dar und konterkarieren die methodische Individualisierung von Problemlagen.
Als professionelle Handlungsform sind beraterische Interaktionen angewiesen auf ein
Arbeitsbündnis mit den KlientInnen, das die professionelle Form der Beziehungsgestaltung,
die ausgehandelten Zielsetzungen und wechselseitigen Aufträge umfasst. Ein Arbeitsbündnis
im professionellen Sinn ist nur denkbar mit abgegrenzten Sozialsystemen wie Einzelnen,
15
Gruppen (Familien) oder auch Organisationen. Mit an den Grenzen offenen sozialen
Netzwerken, deren Mitgliedschaftsregeln häufig nicht klar sind, lässt sich in diesem Sinne
keine personelle Basis finden, auf der ein Arbeitsbündnis aufruhen könnte. Daher ist es auch
nur schwer vorstellbar, dass Netzwerke als Ganzes beraten werden können. Netzwerke
werden wirksam als Unterstützungssysteme, einzelne VertreterInnen fungieren dann
gewissermaßen als Co-BeraterInnen, wie dies im Modell des Familienrats geschieht.
Interventionen zur Gestaltung und Förderung sozialer Netzwerke basieren demgegenüber eher
auf der Schaffung von Möglichkeitsräumen, von Gelegenheiten, die genutzt werden können
oder auch nicht. Damit orientieren sie sich primär an partizipativen Modellen der Moderation
und Prozessbegleitung und nicht an Beratung im engeren Sinn.
Als Gefährdung eines als geschützt konnotierten Raumes lassen sich auch die zunehmenden
Anforderungen an Kooperation und Vernetzung zwischen professionellen Akteuren
interpretieren. Nicht mehr die KlientInnen steuern die jeweilige Einbeziehung der Akteure,
sondern BeraterInnen kontaktieren einander, geben Informationen – auch mit Zustimmung der
KlientInnen – weiter. In ähnlicher Weise wie die starke Einbeziehung sozialer Netzwerke
läuft die institutionelle Vernetzung in der Beratung daher Gefahr, die Autonomie der
Ratsuchenden einzuschränken.
Aus der Entwicklung zur Netzwerkgesellschaft resultieren also durchaus paradoxe
Anforderungen an Beratung. Die Einbeziehung von netzwerkbezogenen Perspektiven erhöht
nicht nur die Anforderungen an die Professionellen, die Zumutungen an die KlientInnen
sondern führt u.U. auch zu einer konzeptionellen und strukturellen Überfrachtung dessen, was
Beratung leisten kann. Jenseits der hier nur kursorisch angestellten Überlegungen fordert dies
vor allem dazu heraus, auch empirisch genauer zu fundieren, wie sich diese
netzwerkbezogenen Anforderungen in Beratungsprozessen niederschlagen bzw. aufgegriffen
werden, wie sie im professionellen Selbstverständnis von BeraterInnen verortet sind bzw.
welche Rolle der Netzwerkbezug gerade auch für KlientInnen spielt.
16
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