Ermitteln der Wahrscheinlichkeit durch Baumdiagramm,

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Berufskolleg Marienschule Lippstadt
Schule der Sekundarstufe II
mit gymnasialer Oberstufe
Übungsaufgaben I
Stochastik
Schuljahr 2015/2016
Kurs: Mathematik AHR 13.1
Kurslehrer: Langenbach
Aufgabe 1
Anna wirft fünfmal eine Münze und erhält dabei vier mal Wappen. Sie stellt darauf hin folgende
Behauptungen auf:
A: Bei dieser Münze ist Wahrscheinlichkeit für „Wappen“ 0,8.
B: Die Chance, dass „Wappen“ fällt ist größer als die für „Zahl“.
Ben ist nicht Annas Meinung. Er stellt die folgende Behauptung auf:
C: Wenn man diese Münze tausend mal wirft, muss etwa 500 mal „Wappen“ fallen.
Nehmen Sie Stellung zu den Behauptungen der beiden.
A: Bei dieser Münze ist Wahrscheinlichkeit für „Wappen“ 0,8.
Hier wurde die Wahrscheinlichkeit und die relative Häufigkeit verwechselt. Der Anteil von
„Wappen“ an den bisher durchgeführten Würfen beträgt 80 % oder 0,8. Dies ist (in der
Regel) nicht identisch mit der Wahrscheinlichkeit für „Wappen“ bei zukünftigen Würfen.
B: Die Chance, dass „Wappen“ fällt ist größer als die für „Zahl“.
Auch her wurde die Wahrscheinlichkeit und die relative Häufigkeit verwechselt. Um
anhand der durchgeführten Würfe eine Prognose über zukünftige Ergebnisse wagen zu
können, muss man wesentlich mehr Versuche durchführen („Gesetz der großen
Zahlen“). Erst dann nähert sich die relative Häufigkeit der potentiellen Wahrscheinlichkeit
an.
C: Wenn man diese Münze tausend mal wirft, muss etwa 500 mal „Wappen“ fallen.
Diese Behauptung sollte richtig sein. Bei einer „fairen“ Münze, die weder verbogen, noch
auf andere Art ungleichmäßig ist, kann man davon ausgehen, dass die
Wahrscheinlichkeit für „Wappen“ 0,5 beträgt. Daher sollte bei einer Zahl von 1000
Würfen („Gesetz der großen Zahlen“) die relative Häufigkeit etwa der potentiellen
Wahrscheinlichkeit entsprechen.
Aufgabe 2
An einer Losbude auf einem Jahrmarkt hängt das nebenstehende Schild.
Welche der folgenden Aussagen treffen zu und welche nicht. Begründen
und erläutern Sie Ihre Entscheidung.
Jedes dritte
Los gewinnt!
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mit gymnasialer Oberstufe
A: Ein Drittel aller Lose sind Gewinne.
Übungsaufgaben I
Stochastik
Schuljahr 2015/2016
Kurs: Mathematik AHR 13.1
Kurslehrer: Langenbach
richtig
Wenn die Aussage „jedes dritte Los gewinnt“ korrekt ist, bedeutet sie, dass von allen
Losen – im Durchschnitt - jeweils eins von dreien ein Gewinn sein sollte, was nur dann
der Fall sein kann, wenn ein Drittel aller Lose Gewinne sind.
B: Wenn man drei Lose kauft ist ein Gewinn dabei.
falsch
Das Schild bedeutet lediglich, dass von allen Losen – im Durchschnitt - jeweils eins von
dreien ein Gewinn sein sollte. Dies bedeutet keinesfalls, dass immer bei drei Losen
auch ein Gewinn dabei ist, da für jedes einzelne Los stets wieder neu die
Wahrscheinlichkeit auf einen Gewinn 1/3 beträgt. (Zumindest bei einer ausreichend
großen Zahl von Losen. Ansonsten würde sich die Wahrscheinlichkeit auf einen Gewinn
nach dem Ziehen jedes Loses auch wieder verändern, da die Gesamtzahl der Lose
immer eine andere ist. Bei einer „ausreichend großen Zahl von Losen“ wird jedoch
davon ausgegangen, dass sich die Wahrscheinlichkeit auf einen Gewinn nur marginal
verändert, daher wird mit einer gleichbleibenden Wahrscheinlichkeit gerechnet.)
C: Wenn man mehr als drei Lose kauft, ist bestimmt ein Gewinn dabei. falsch
Analog zur Argumentation von oben (B) ist die Aussage keinesfalls immer richtig.
Dennoch wird durch die Zahl der Versuche natürlich die Wahrscheinlichkeit erhöht
mindestens einen Gewinn zu erzielen.
D: Wenn man drei Lose kauft, können nicht drei Gewinn dabei sein. falsch
Wenn für jedes einzelne Los stets wieder neu die Wahrscheinlichkeit auf einen Gewinn
1/3 beträgt, heißt das, dass auch bei jedem neuen Los ein Gewinn gezogen werden
kann. Dies führt dazu, dass auch drei Gewinne möglich sind (wenn sie auch weniger
Wahrscheinlich sind als 3 Nieten).
E: Die Chance auf einen Gewinn beträgt 1/3.
richtig
Wenn ein Drittel aller Lose Gewinne sind ergibt sich entsprechend der Regel von
Laplace eine Wahrscheinlichkeit von 1/3 für einen Gewinn.
F: Wenn man 20 Lose kauft, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Gewinn größer als 99 %.
richtig
Die Aufgabenstellung bezieht sich auf die Wahrscheinlichkeit dafür mindestens einen
Gewinn zu erzielen.
Die einzige Möglichkeit keinen Gewinn zu haben wäre es, immer eine Niete zu ziehen.
Beträgt die Wahrscheinlichkeit für einen Gewinn 1/3, so beträgt die Wahrscheinlichkeit
für einen Gewinn 2/3 (der „Rest zu 100 % bzw. zu 1).
Um die Wahrscheinlichkeit für 20 Nieten zu bestimmen, müsste man 20 mal 2/3

20
 0,0003 .
miteinander multiplizieren 32
Dies entspricht einer Wahrscheinlichkeit von 0,03%, also deutlich weniger als 1 %.
Somit muss die Wahrscheinlichkeit darauf, mindestens einen Gewinn zu erzielen
entsprechend auch größer als 99 % sein.
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Übungsaufgaben I
Stochastik
Schuljahr 2015/2016
Kurs: Mathematik AHR 13.1
Kurslehrer: Langenbach
Aufgabe 3
Die Anfangsbuchstaben der Wörter in deutschen Texten weisen bestimmte typische (relative)
Häufigkeiten auf. Bestimmen Sie die relative Häufigkeit des Anfangsbuchstaben D bei den
Wörtern auf diesem Aufgabenblatt.
Der Buchstabe D ist der häufigste Anfangsbuchstabe in deutschen Texten. Er tritt (bei längeren
Texten) im Mittel mit einer relativen Häufigkeit von 14,2 % auf.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Buchstabenhäufigkeit)
Bewerten Sie vor diesem Hintergrund die Häufigkeit des Anfangsbuchstaben D auf diesem
Aufgabenblatt. Welche Bedeutung hätte es, wenn in einem Text der Anfangsbuchstabe D mit
einer Häufigkeit von 3 % bzw. von 33 % als Anfangsbuchstabe auftritt?
LÖSUNG  Siehe unten („Anhang“)
Aufgabe 4
Bei einer Umfrage zur Bürgermeisterwahl in Marienstadt werden 500 Wahlberechtigte nach
ihren Wahlabsichten befragt. 28 wollen sich für Kandidat Abel entscheiden. 165 würden den
Kandidaten Bernoulli bevorzugen und 222 wollen den Kandidaten Cantor wählen. Die restlichen
Befragten haben sich für den Kandidaten Laplace entschieden. Bestimmen Sie anhand dieser
Umfrage die Wahrscheinlichkeiten für die folgenden Ereignisse:
A: Kandidat Abel wird Bürgermeister
B: Kandidat Cantor wird Bürgermeister
C: Kandidat Abel oder Kandidat Cantor werden Bürgermeister
D: Kandidat Cantor wird nicht Bürgermeister
Lösung:
p( A )  28  0,056 ˆ 5,6%
500
p( B )  222  0,444 ˆ 44,4%
500
p( C )  250  0,5 ˆ 50%
500

p( D )  p B  278  0,556 ˆ 55,6%
500
bzw.

p( D )  p B  1  p( B )  1  0,444  0,556 ˆ 55,6 %
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Stochastik
Schuljahr 2015/2016
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Kurslehrer: Langenbach
Aufgabe 5
In Ihrer Klasse wird eine Schülerin bzw. ein Schüler ausgelost. Bestimmen Sie die
Wahrscheinlichkeit, dass der Geburtstag dieser Schülerin bzw. dieses Schülers
a) im April liegt.
b) nicht im April liegt.
c) auf den 30 April fällt.
d) auf den 31 April fällt.
e) in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt.
p( a )  1  0,083 ˆ 8,3%
12
p( d )  0  0 ˆ 0%
365
p( b )  1  1  1  0,083  0,917 ˆ 91,7%
12
p( e )  1  0,143 ˆ 14,3%
7
p( c )  1  0,003 ˆ 0,3%
365
Aufgabe 6
In einem Restaurant gibt es die Vorspeisen V1, V2 und V3 sowie die Hauptspeisen H1, H2, H3
und H4.
a) Geben Sie die Ergebnismenge für das Experiment „Auswahl eines Menüs, bestehend
aus Vorspeise und Hauptspeise“ an.
b) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gast die Kombination V1 und H1 auswählt?
c) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gast ein Menü mit der Vorspeise V1
auswählt?
d) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gast ein Menü auswählt, das nicht die
Vorspeise V1 enthält?
LÖSUNG:
V1 / H1; V1 / H2 ; V1 / H3 ; V1 / H4 ;



a)    V2 / H1; V2 / H2 ; V2 / H3 ; V2 / H4  

V3 / H1; V3 / H2 ; V3 / H3 ; V3 / H4 

b) p( b )  1  0,083 ˆ 8,3%
12
c) p( c )  4  0,33 ˆ 33%
12
d) p( d )  1  p( c )  1  4  1  0,33 ˆ 67%
12
(Es gilt:   12 )
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Stochastik
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Kurs: Mathematik AHR 13.1
Kurslehrer: Langenbach
ANHANG:
Aufgabe 1
Anna wirft fünfmal eine Münze und erhält dabei vier mal Wappen. Sie stellt darauf hin folgende
Behauptungen auf:
A: Bei dieser Münze ist Wahrscheinlichkeit für „Wappen“ 0,8.
B: Die Chance, dass „Wappen“ fällt ist größer als die für „Zahl“.
Ben ist nicht Annas Meinung. Er stellt die folgende Behauptung auf:
C: Wenn man diese Münze tausend mal wirft, muss etwa 500 mal „Wappen“ fallen.
Nehmen Sie Stellung zu den Behauptungen der beiden.
Aufgabe 2
An einer Losbude auf einem Jahrmarkt hängt das nebenstehende Schild.
Welche der folgenden Aussagen treffen zu und welche nicht. Begründen
Jedes dritte
Los gewinnt!
und erläutern Sie Ihre Entscheidung.
A: Ein Drittel aller Lose sind Gewinne.
B: Wenn man drei Lose kauft ist ein Gewinn dabei.
C: Wenn man mehr als drei Lose kauft, ist bestimmt ein Gewinn dabei.
D: Wenn man drei Lose kauft, können nicht drei Gewinn dabei sein.
E: Die Chance auf einen Gewinn beträgt 1/3.
F: Wenn man 20 Lose kauft, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Gewinn
größer als 99 %.
Aufgabe 3
Die Anfangsbuchstaben der Wörter in deutschen Texten weisen bestimmte typische (relative)
Häufigkeiten auf. Bestimmen Sie die relative Häufigkeit des Anfangsbuchstaben D bei den
Wörtern auf diesem Aufgabenblatt.
Der Buchstabe D ist der häufigste Anfangsbuchstabe in deutschen Texten. Er tritt (bei längeren
Texten) im Mittel mit einer relativen Häufigkeit von 14,2 % auf.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Buchstabenhäufigkeit)
Bewerten Sie vor diesem Hintergrund die Häufigkeit des Anfangsbuchstaben D auf diesem
Aufgabenblatt. Welche Bedeutung hätte es, wenn in einem Text der Anfangsbuchstabe D mit
einer Häufigkeit von 3 % bzw. von 33 % als Anfangsbuchstabe auftritt?
Hinweis: Dieses Aufgabenblatt besteht aus 487 Worten.
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Übungsaufgaben I
Stochastik
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Kurs: Mathematik AHR 13.1
Kurslehrer: Langenbach
Aufgabe 4
Bei einer Umfrage zur Bürgermeisterwahl in Marienstadt werden 500 Wahlberechtigte nach
ihren Wahlabsichten befragt. 28 wollen sich für Kandidat Abel entscheiden. 165 würden den
Kandidaten Bernoulli bevorzugen und 222 wollen den Kandidaten Cantor wählen. Die restlichen
Befragten haben sich für den Kandidaten Laplace entschieden. Bestimmen Sie anhand dieser
Umfrage die Wahrscheinlichkeiten für die folgenden Ereignisse:
A: Kandidat Abel wird Bürgermeister
B: Kandidat Cantor wird Bürgermeister
C: Kandidat Abel oder Kandidat Cantor werden Bürgermeister
D: Kandidat Cantor wird nicht Bürgermeister
Aufgabe 5
In Ihrer Klasse wird eine Schülerin bzw. ein Schüler ausgelost. Bestimmen Sie die
Wahrscheinlichkeit, dass der Geburtstag dieser Schülerin bzw. dieses Schülers
f) im April liegt.
g) nicht im April liegt.
h) auf den 30 April fällt.
i)
auf den 31 April fällt.
j)
in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt.
Aufgabe 6
In einem Restaurant gibt es die Vorspeisen V1, V2 und V3 sowie die Hauptspeisen H1, H2, H3
und H4.
e) Geben Sie die Ergebnismenge für das Experiment „Auswahl eines Menüs, bestehend
aus Hauptspeise und Vorspeise“ an.
f)
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gast die Kombination V1 und H1 auswählt?
g) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gast ein Menü mit der Vorspeise V1
auswählt?
h) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gast ein Menü auswählt, das nicht die
Vorspeise V1 enthält?
492 Worte --- 62 beginnen mit d
h(" d" ) 
62
 0,126 das entspricht ca. 13 % !!
492
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