gehört, dass Hilfe vor Ort besser ist, machen sie eine

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BuA 96/2015
Thomas
November-Landtag 2015
Traktandum 13
Erhöhungsantrag Konto 591 Hilfsaktionen im Ausland
Konto 591.367.09 Internationale Flüchtlings- und Migrationshilfe
Ausserordentliche Situation bedürfen ausserordentlicher Lösungen, wie es Eugen
Nägele anlässlich der Aktuellen Stunde vom Oktober-Landtag so treffend ausführte.
Doch ist ein Erhöhungsantrag von 1 Mio. Franken für das Konto 591.367.09
Internationale Flüchtlings- und Migrationshilfe in der Tat so aussergewöhnlich oder
stellt er lediglich Normalität und die Wahrung der eigenen Interessen dar? An der
gerade erst statt gefundenen UNO-Vollversammlung berichtete Bundesrat Didier
Burkhalter:
Die Schweiz habe das Budget für humanitäre Hilfe in den vergangenen vier Jahren
um 50 Prozent auf 500 Millionen Dollar erhöht. Vor kurzem habe sie zusätzliche 72
Millionen Dollar für die Syrien- und Irakkrise gesprochen. "Das ist sicher nicht genug,
aber wenn andere auch mehr tun, können wir etwas bewirken".
Die Regierung Österreichs hat zusätzliche Mittel für die Unterstützung syrischer
Kriegsflüchtlinge vor Ort freigegeben. Insgesamt sollen knapp zwei Mio. Euro aus
dem Auslandskatastrophenfonds und dem Budget der Entwicklungshilfe-Agentur
ADA fließen, wie Außenministerium und ADA der APA bestätigten. Neben Hilfe für
syrische Flüchtlinge soll damit auch der irakische Wiederaufbau unterstützt werden.
Deutschland erhöht seine Zuwendungen für syrische Flüchtlinge um 200 Millionen
Euro. Damit verdoppelt Deutschland seine Hilfe: Bisher hat die Bundesregierung für
die Versorgung der Flüchtlinge und Vertriebenen 190 Millionen Euro bereitgestellt.
Die Kanzlerin sagte, die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden
westlichen Industrienationen und Russland seien sich einig, dass die Hilfe erhöht
werden müsse.
Auch die USA kündigten ein neues Hilfspaket für die Flüchtlinge in der Höhe von 300
Millionen Dollar (225 Millionen Euro) an. Damit wird ihre Hilfe um mehr als das
Doppelte auf 600 Millionen Euro aufgestockt. Mit den Geldern sollen auch jene
Staaten unterstützt werden, die die rund 1,6 Millionen Flüchtlinge aus Syrien
aufgenommen haben.
Insofern ist unser Antrag, wie die Ausführungen verdeutlichen, keine
ausserordentliche Massnahme.
Zudem ist der Antrag, mehr Geld in die Vororthilfe zu investieren, wie dies auch
anlässlich der Aktuellen Stunde von allen Parteien ausgeführt wurde, die effizienteste
und somit die billigste Hilfe. Vororthilfe, so wurde festgehalten, würde auch das
Kommen der Flüchtlinge nach Europa und nach Liechtenstein am besten verhindern.
Denn es muss den Menschen kurz- bis mittelfristig der Anreiz genommen werden, in
den Westen aufzubrechen respektive eine Perspektive auf ein menschenwürdiges
Leben geboten werden. Das kann nur geschehen, wenn die Lebensumstände sich
vor Ort verbessern.
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BuA 96/2015
Thomas
November-Landtag 2015
Traktandum 13
Langfristig sollten wir, aus reinem Eigeninteresse, wieder vermehrt in die
Internationale Humanitäre Zusammenarbeit und Entwicklungshilfe investieren. Denn
nicht nur verhindert das effizient und effektiv Kosten in Liechtenstein, sondern
langfristig schützt das auch unsere wirtschaftlichen Interessen. Nur wenn die
politischen und militärischen Konflikte in vermeintlich fernen Ländern mit unserer
Unterstützung gelöst werden, werden wir nicht mit diesen Problemen (finanziell)
belastet. Im Gegenteil: es ergeben sich Chancen für Liechtensteins Wirtschaft. Es
zeigt sich heute deutlich, dass die übermässigen Kürzungen bei der IHZE uns
wahrscheinlich mehr schaden werden als sie uns genützt haben.
Nochmals unser Antrag: Wir schlagen vor das Budget für das Konto 591.367.09
Internationale Flüchtlings- und Migrationshilfe um eine Mio. Franken von 2.4 auf 3.4
Mio. Franken zu erhöhen.
FL-Antrag Eine Million mehr für internationale
Flüchtlingshilfe?
Quaderer: «Nicht ernst zu nehmen»
Dass von Seiten der DU-Fraktion keine Unterstützung für diesen
Antrag zu erreichen sein wird, war aus den Aeusserungen von H.
Quaderer im Volksblatt klar. Er sagte (nur ganz kurz);
Die beiden Grossparteien FBP und VU werden den Antrag an ihren Fraktionssitzungen Anfang
nächster Woche thematisieren. Für Harry Quaderer (DU) ist jetzt schon klar: « Ich
persönlich halte diesen Antrag für typisches linkes
unüberlegtes Gutmenscheln. Zugegeben, dieses Mal
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BuA 96/2015
Thomas
November-Landtag 2015
Traktandum 13
kommt das Gesäusel ziemlich raffiniert daher. Kaum
haben die weissen Gutmenschen – denen ja, wenn man
sie gehört hat, nicht genug Flüchtlinge kommen könnten
– gehört, dass Hilfe vor Ort besser ist, machen sie eine
Kehrtwende und fordern, dass wir eine Million wer weiss
wohin schicken.» Quaderer stellt sich weiter die Frage,
wie die FL überhaupt auf eine Million kommt? «Pi mal
Gutmenschenhandgelenk? Auch wenn ich mich selber
mehrmals für humanitäre Hilfe vor Ort ausgesprochen
habe, kann ich diesen Vorschlag der FL nicht ernst
nehmen.» Der Antrag wird in einer Woche im November-Landtag behandelt.(hm)
Und wenn man kennt, was dieses Gut-Mensch-Gefasel (gemäss wikipedia-Definition) heisst
Gutmensch ist sprachlich eine entweder ironische, sarkastische, gehässige oder
verachtende Verkehrung des ausgedrückten Wortsinns „guter Mensch“ in sein
Gegenteil. Der Ausdruck gilt als politisches Schlagwort mit meist abwertend
gemeinter Bezeichnung für Einzelpersonen oder Personengruppen
(„Gutmenschentum“). Diesen wird vom Wortverwender eine Absicht bzw. Eigenschaft des – aus
Sicht des Sprechers – übertriebenen „Gutseins“ oder „Gutseinwollens“ unterstellt, wobei diese
angebliche Haltung unterschwellig als übermäßig moralisierend und naiv
abqualifiziert und verächtlich gemacht wird. In der politischen Rhetorik
Konservativer und Rechter wird Gutmensch als Kampfbegriff verwendet.[1] Im Januar
2012 erhielt das Wort bei der Wahl zum Unwort des Jahres 2011 in Deutschland den zweiten Platz.
Die Jury kritisierte die aus ihrer Sicht 2011 einflussreich gewordene Funktion des Wortes als
„Kampfbegriff gegen Andersdenkende“.[2] Mit dem Wort werde „insbesondere in Internet-Foren das
ethische Ideal des ‚guten Menschen‘ in hämischer Weise aufgegriffen, um Andersdenkende pauschal
und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren und als naiv abzuqualifizieren“.
Verwendung in der politischen Rhetorik
Häufiger benutzt die
politische Rechte den Begriff, um den politischen Gegner zu diskreditieren:
Indem sie „linke“ Ideale als „Gutmenschentum“ abwertet, unterstreicht sie den
Anspruch, selbst realistisch und auf der Sachebene zu argumentieren,
während den als Gutmenschen Bezeichneten damit Realitätsverlust,
mangelndes Reflexionsvermögen, ein unrealistisch hoher moralischer
Anspruch oder utopische Vorstellungen unterstellt werden
 Nun, über diese Unterscheidung bin ich nicht
unglücklich……..und lass mich gerne als
„Gutmensch“ bezeichnen
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