Nein Mann, didaktisierung fuer Schueler 1

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Nein Mann!
Laserkraft 3D
Erstes Hören:
Hört euch das Lied an.
1. Um welche Musikart handelt es sich?

klassische Musik

Rock

elektronische Tanzmusik

Hip Hop

Volksmusik

Schlagermusik

Blues

Heavy Metal

2. Welche Instrumente hört ihr nicht?

Akkordeon

Cello

elektronisches Schlagzeug

Flöte

Geige

klassische Gitarre

Mundharmonika

Synthesizer
3. Wie findet ihr die Musik?

laut

schnell

langsam

langweilig

interessant

lustig

angenehm

beruhigend

förderlich für die Gesundheit

……………………………..
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Zuordnungsübung
Ordnet die griechischen Aussagen den deutschen zu!
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Der Barkeeper will nach Hause.
Der DJ ist müde.
Der DJ spielt die ganze Zeit nur so
Elektrozeug.
Es ist kaum mehr was los.
Hier ist langsam Feierabend.
Hol deine Jacke.
Ich bin noch garn nicht müde.
Ich hab' Kopfweh.
Ich will nach Hause.
Ist doch noch nicht so spät!
Lass uns nach Hause gehen!
Mach die Musik aus!
Pass mal auf, Junge!
Wir schließen.
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a
b
c
Κλείνουμε!
Πρόσεξε, νεαρέ!
Ο DJ παίζει συνεχώς μόνο ηλεκτρονικές
βλακείες.
Δεν είναι ακόμα τόσο αργά.
Έχω πονοκέφαλο.
Ο μπάρμαν θέλει να πάει σπίτι.
Θέλω να πάω σπίτι.
Κλείσε τη μουσική!
Δεν κουράστηκα ακόμα.
Νέκρα, δεν κουνιέται τίποτα πια .
Ο DJ είναι κουρασμένος.
Φέρε το σακάκι σου!
Σε λίγο σχολάμε.
Πάμε σπίτι. / Ας πάμε σπίτι.
d
e
f
g
h
i
j
k
l
m
n
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Zweites Hören:
Seht euch das Video an. Benutzt die Aussagen der vorhergehenden Übung und
schreibt sie neben das entsprechende Bild!.
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Nach dem Hören:
Schüler in vier Gruppen teilen.
Gruppe 1
Sucht euch Informationen zum Projekt “Laserkraft 3D”.
Schaut euch dazu die Webseite https://de.wikipedia.org/wiki/Laserkraft_3D und beantwortet
die folgenden Fragen:
1. Aus welchen zwei Mitgliedern besteht die Band? ( Niels Reinhard, Tim Hoffmann).
2. Wie haben sich die Mitglieder kennengelernt? (Studium, Digitle Medien).
3. Mit welchen Hilfsmitteln haben sie ihr Video erstellt?
4. Wie oft wurde das Video bei Youtube aufgerufen?
Gruppe 2
Macht eine Umfrage in der Klasse zum Thema "Musikinstrument spielen". Erstellt dazu eine
einfache Statistik. (Instrument, Mädchen, Jungen)
Gruppe 3
Macht eine Umfrage in der Klasse zum Thema "Musik hören". Wo und wann hören eure
Mitschüler Musik. Erstellt dazu eine einfache Statistik. (Musikart, Mädchen, Jungen).
Gruppe 4
Macht eine Umfrage in der Klasse zum Thema "Musikarten". Welche Musikart gefällt euren
Mitschülern? Erstellt dazu eine einfache Statistik. (Musikart, Mädchen, Jungen).
Alle Gruppen
Tragt eure Ergebnisse der Klasse vor!
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NEIN MANN - LYRICS
Ey, komm schon.
Es ist kaum mehr was los.
Ich hab Kopfweh,
Und der DJ spielt die ganze Zeit nur so Elektro-Zeugs.
Nichtmal was von David Guetta macht er.
Komm, lass uns nach Hause gehen.
Nein, Mann! Ich will noch nicht geh'n
Ich will noch 'n bisschen tanzen
Komm schon, Alter
Ist doch noch nicht so spät
Lass uns noch 'n bisschen tanzen
Nein, Mann! Ich will noch nicht geh'n
Ich will noch 'n bisschen tanzen
Komm schon, Alter
Ist doch noch nicht so spät
Lass uns noch 'n bisschen tanzen
Hey, na Süßer?
Wohl auch alleine hier?
Genau wie ich.
Bist mir gleich aufgefallen,
Voll Laser, wie du abgehst.
Leider ist hier ja gleich Feierabend...
Also ich bin noch gar nicht müde,
Aber vielleicht, wenn du Bock hast,
Ich hab eine Wohnung, gleich hier in der Nähe.
Wenn du willst, wir könnten ja dort weiter tanzen,
Wenn du weißt was ich meine.
Oder willst du etwa alleine nach Hause gehen?
Nein, Mann! Ich will noch nicht geh'n
Ich will noch 'n bisschen tanzen
Komm schon, Alter
Ist doch noch nicht so spät
Lass uns noch 'n bisschen tanzen
Nein, Mann! Ich will noch nicht geh'n
Ich will noch 'n bisschen tanzen
Komm schon, Alter
Ist doch noch nicht so spät
Lass uns noch 'n bisschen tanzen
Pass mal auf, Junge.
Hier ist langsam Feierabend,
Also geh runter von der Tanze.
Ich will nach Hause,
Der Barkeeper will nach Hause,
Und der DJ ist müde, hörst du doch.
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Mach ein bisschen halblang jetzt.
Hol deine Jacke, schnapp dir deine Mädels,
Und geh nach draußen.
Also, wir sehen uns nächste Woche wieder.
Nein, Mann! Ich will noch nicht geh'n
Ich will noch 'n bisschen tanzen
Komm schon, Alter
Ist doch noch nicht so spät
Lass uns noch 'n bisschen tanzen
Nein, Mann! Ich will noch nicht geh'n
Ich will noch 'n bisschen tanzen
Komm schon, Alter
Ist doch noch nicht so spät
Lass uns noch 'n bisschen tanzen
Hey, Junge mir platzt gleich das Hemd.
Wir schließen, Abflug jetzt!
Ey DJ, DJ, mach die Musik aus!
Nein, Mann! Ich will noch nicht geh'n
Ich will noch 'n bisschen tanzen
Komm schon, Alter
Ist doch noch nicht so spät
Lass uns noch 'n bisschen tanzen
Nein, Mann! Ich will noch nicht geh'n
Ich will noch 'n bisschen tanzen
Komm schon, Alter
Ist doch noch nicht so spät
Lass uns noch 'n bisschen
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Wie heißt es im Imperativ?
du
ihr
Sie
Komm schon!
Lass uns noch ein bisschen
tanzen!
Geh runter von der Piste!
Hol deine Jacke.
Mach die Musik aus!
Bildet Sätze mit dem Modalverb "wollen"
wollen – gehen – ich – nach Hause - .
Ich will nach Hause gehen.
wollen – tanzen – wir – ein bisschen - .
..................................................................................................................................................
wollen – gehen – der Barkeeper – nach Hause - .
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wollen – gehen – ihr – nach draußen - ?
..................................................................................................................................................
wollen – tanzen – du – mit dem DJ - ?
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wollen – gehen – sie (Plural) – schon - ?
..................................................................................................................................................
Warum will der Mann tanzen? – Antworte mit "weil"
gern tanzen.
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fit sein wollen.
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Tanzen er (Dativ) Spaß machen.
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Laserkraft 3D
https://de.wikipedia.org/wiki/Laserkraft_3D
Laserkraft 3D ist ein deutsches Electro-House-Projekt
aus Mannheim und Kaiserslautern. Bis heute konnten Laserkraft 3D
rund 230.000 Platten verkaufen. Die meisten Verkäufe erreichten sie
mit ihrer Single Nein Mann!, welcher auch ihr bis heute einziger Hit
bleiben sollte. Nach dem Song Weightless, der nur ein Jahr nach Nein, Mann!
erschien, kündigte Sony Music den Plattenvertrag, wegen zu geringer Verkäufe. Somit zählt das DJProjekt als sogenanntes One-Hit-Wonder.
Karriere
Niels Reinhard, auch bekannt als DJ Groovejuice, machte sich ab 2004 als DJ in der Schüler- und
Studentenszene von Mannheim einen Namen. Später folgten Clubauftritte und regelmäßige Bookings
als Resident DJ im Deep in Heidelberg und im Mannheimer Ritzz.[1]
Tim Hoffmann wurde 2005 als Frontsänger der Rockband Frayed Froods aus Kaiserslautern bekannt.
Einflüsse aus den Bereichen Blues, Ska, Rock, Jazz und House prägten ihren Sound[2]. Die Band löste
sich 2007 auf.
Nach der Schule belegten Niels Reinhard und Tim Hoffmann an der Berufsakademie Mannheim den
Studiengang Digitale Medien. Zusammen mit weiteren Kommilitonen drehten sie dort 2008 im
Rahmen des Projekts Solo2070 den Kurzfilm Soloaufnahmen, der über die Hochschule hinaus
Aufmerksamkeit erregte.[3]Darüber hinaus war Niels Reinhard auch Autor und Regisseur einer
mehrteiligen Campus-Soap[4] und verschiedener Kurzfilme.
Ab 2009 taten sich Niels Reinhard und Tim Hoffmann unter dem Namen Laserkraft 3D zusammen.
Sie arbeiteten mit Hilfe ihrer Erfahrungen aus dem DJ- und Rockbandbereich einen elektronischen
(Bühnen-)Liveact aus. Erstmals machten die beiden mit dem Stück Polyester auf sich aufmerksam.
Bereits mit ihrem zweiten Titel Nein, Mann! hatten sie 2010 einen großen Erfolg. Dabei verbanden sie
die Musik und ihre Kurzfilmerfahrung aus dem gemeinsamen Studium und drehten ihr eigenes
Musikvideo, in dem sie mit Piktogrammen und Schwarzlicht-Effekten den Sprechgesang des Stücks
filmisch darstellten. Es war sehr erfolgreich und wurde bei YouTube knapp 30 Millionen Mal (Stand:
Juli 2014) aufgerufen.[5]
Das Lied stieg im August bis auf Platz 1 der Deutschen Dance-Charts[6] und wurde danach auch als
Single veröffentlicht. Anfang September stieg es direkt in die Top 10 der deutschen und
der österreichischen Singlecharts ein. Auch in der Schweiz, den Niederlanden[7] und Belgien[8] konnte
sich Nein, Mann! platzieren.
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Wie Musik Gefühle hervorruft
Musik kann uns froh machen, aber auch zu Tränen rühren. Hirnforscher und
Musikpsychologe Professor Stefan Koelsch von der Freien Universität Berlin erklärt,
wie Musik Gefühle hervorruft.
Wahrscheinlich kennen Sie das: Sie hören Musik und empfinden dabei Emotionen wie Freude,
Genuss oder Aufregung bis dahin, dass Ihnen ein Schauder über den Rücken läuft und Sie eine
Gänsehaut bekommen. Aber haben Sie sich schon einmal gefragt, wieso dies überhaupt so ist? Was
aktiviert die Musik in uns, wenn wir diese Gefühle empfinden? Wodurch ruft sie die Gefühle hervor?
Musikforscher und Psychologen haben sieben mögliche Wege dafür identifiziert. Sie reichen von
einfachen Bewertungen der Musik als angenehm oder unangenehm bis dahin, dass die Musik soziale
Beziehungen fördert. Die Gefühle und der soziale Kontakt beim Musikhören und Musikmachen haben
Folgen für unsere Gesundheit. Denn über positive Emotionen hilft uns die Musik dabei, uns zu
regenerieren, und stärkt so unsere Gesundheit. Soziale Beziehungen, das haben
Gesundheitswissenschaftler darüber hinaus klar nachgewiesen, sind ein wichtiger Faktor für ein
gesundes und glückliches Leben.
Welche sieben Wege sind es, auf denen Musik Emotionen hervorrufen kann?
1. Einfach bewerten: Angenehm oder unangenehm?
Musik kann uns Freude machen, sie kann aber auch zu negativen Gefühlen führen, zum Beispiel,
wenn der Nachbar spät in der Nacht die Lautsprecher aufdreht. Manche dieser positiven oder
negativen Emotionen entstehen durch einfache Bewertungsprozesse.
Ob wir Musik als angenehm oder unangenehm empfinden, hängt wesentlich von unseren
Bedürfnissen und Zielen ab. Positiv bewerten wir Musik, wenn sie uns hilft, ein Ziel zu erreichen,
zum Beispiel, morgens munter zu werden. Das gefällt uns und ist angenehm. Verhindert Musik
dagegen, dass wir ein Ziel erreichen, fühlen wir uns gestört selbst wenn wir die Musik eigentlich
mögen. Zum Beispiel, wenn wir wegen der lauten Musik des Nachbarn nachts nicht schlafen können.
Musik kann also willkommen oder nicht willkommen sein. Je nach momentaner Stimmung und
Situation bewerten wir sie positiv oder negativ und haben entsprechend positive oder negative
Gefühle.
Musik kann emotional anstecken. Wenn wir ein fröhliches Stück hören, beginnen wir zu lächeln, oft
ohne es selbst zu merken. Mit Mess-Elektroden kann man jedoch sichtbar machen, dass sich die
Aktivität unserer Gesichtsmuskulatur ganz leicht ändert.
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2. Musik steckt emotional an.
Wenn sich die Aktivität unserer Muskulatur ändert, wandelt sich auch unser Gefühl. Denn wir nutzen
solche körperlichen Informationen, um einzuschätzen, wie es uns gerade geht. Aus dem Ausdruck
unseres Gesichts leiten wir also unseren emotionalen Zustand ab. Wer mehrere Minuten lang traurig
guckt, fühlt sich trauriger, wer mehrere Minuten lang fröhlich guckt, wird fröhlicher. Der Ausdruck
unseres Gesichts beeinflusst sogar Herzschlag, Atmung und die Aktivität vieler anderer Organe des
Körpers. Fröhliche Musik kann uns auf diese Weise froh und munter machen.
3. Musik erinnert Gefühle.
Viele Menschen hören bewusst gelegentlich Musik, die sie an bestimmte Ereignisse in ihrem Leben
erinnert, auch um die Emotionen, die mit diesem Ereignis verbunden sind, zu erleben. Vielleicht
kennen auch Sie Musik, die bei Ihnen allein deshalb eine besondere Stimmung auslöst, weil sie mit
einem emotional bedeutsamen Ereignis ihres Lebens verknüpft ist.
Dieser Effekt entsteht, weil Sie diese Musik zusammen mit dem besonderen Lebensereignis und den
begleitenden Gefühlen im Gedächtnis abgespeichert haben. Die Musik kann deshalb später Ihre
emotionale Erinnerung aktivieren. Der britische Psychologe John Booth Davies hat dieses Prinzip als
"Darling, they are playing our tune"-Phänomen bezeichnet.
4. Erfüllt oder getäuscht? Die Rolle unserer
Erwartungen.
Wenn wir Musik hören, erstellt unser Gehirn ständig Vorhersagen und Erwartungen darüber, wie die
Musik wahrscheinlich weitergehen wird. Dies betrifft die Melodie, das Tempo, den Takt, den
Rhythmus, die Klangfarbe, die Lautstärke und die Harmonien eines Stückes. Wir mögen es, wenn
unsere Erwartungen erfüllt werden. Wir mögen aber auch, wenn davon abgewichen wird.
Wenn wir zum Beispiel in einem Musikstück plötzlich einen unerwarteten Akkord hören, registriert
dies unser Gehirn und aktiviert emotionale Reaktionen, die wir meist als „Überraschung“ und als
„Spannung“ empfinden. Das macht sich auch körperlich bemerkbar, zum Beispiel dadurch, dass auf
unseren Handflächen für einen Augenblick mehr Schweiß produziert wird. Diese Veränderung kann
man messen, selbst bei Nichtmusikern und sogar bei denjenigen, die sich selber für ganz
unmusikalisch halten.
Meine ehemalige Arbeitsgruppe am Max Planck Institut in Leipzig konnte zeigen, dass diese
Reaktion sogar bei Hörern auftritt, die sich gar nicht bewusst sind, dass und wann sich die Musik
verändert, zum Beispiel von einer Tonart in die andere gewechselt hat. Wir haben also, ob es uns
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bewusst ist oder nicht, ein Wissen über die Regeln in Musik, die wir häufig hören. Und dieses Wissen
prägt unsere Erwartungen.
Wenn unsere Erwartungen beim Hören einer Harmoniefolge durch einen „falschen“ Akkord an der
Nase herumgeführt wurde, zum Beispiel bei einem musikalischen Trugschluss, wissen wir daher
auch, dass die Musik hier nicht aufhören wird, sondern dass bald eine Auflösung kommen wird. Dies
finden wir spannend. Kommt die Auflösung dann, zum Beispiel am Ende der Akkordfolge,
empfinden wir sie als entspannend und angenehm.
5. Erfinden macht Spaß.
Musik macht uns erfinderisch: Wenn wir zum Beispiel mitpfeifen oder mitsingen, komponieren und
improvisieren wir, erfinden also Musik. Wenn wir tanzen, erfinden wir die Art und Weise, wie wir
uns bewegen. Das tut auch der Dirigent, während er dirigiert. Es ist spannend für uns, Dinge zu
erfinden und zu erfahren, ob sie funktionieren. Erfinderisch zu sein macht unseren Gehirnen Spaß und
hilft uns, zu wachsen und uns zu entwickeln. Deswegen ist es auch wichtig, dass bereits Kinder
ausreichend Gelegenheit haben, Musik zu machen.
6. Sinnsuche: Die Lust am Verstehen.
Unser Gehirn ist ein stetiger Sinnsucher und hat ein natürliches Bedürfnis danach, die Welt um uns
herum und in uns zu verstehen. Deshalb erleben wir positive Gefühle, wenn wir Musik verstehen,
zum Beispiel die Logik einer musikalischen Struktur. Im vorher erwähnten Beispiel mit der
„falschen“ Akkordfolge begreifen wir die musikalische Struktur erst am Ende. "Aha!", sagen wir und
erfassen, was der Komponist gemeint hat. Verstehen können wir auch andere Aspekte in der Musik,
zum Beispiel die Botschaften, Bedeutungen oder Emotionen, die eine Musik ausdrücken soll. Solches
Verstehen empfinden wir als belohnend - es macht uns Spaß.
7. Musik schafft Gemeinschaft.
Musik kann auf eine besonders leichte und natürliche Weise Gemeinschaft zwischen Menschen
stiften. Wenn dies gelingt, kann es zu emotionalen Erlebnissen führen, die wir als besonders
berührend und besonders tief empfinden.
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Musik schafft Gemeinschaft.
Warum ist das so? Dafür gibt es mehrere Gründe.

Menschen brauchen Kontakte zu anderen Menschen, sonst werden sie krank und unglücklich.
Vereinsamte Menschen sind zum Beispiel öfter krank sind und sterben früher. Das belegen zum
Beispiel Studien des amerikanischen Psychologen John T. Cacioppo. Musik bringt Menschen in
Kontakt zueinander, vor allem, wenn sie gemeinsam Musik machen oder zu ihr tanzen.

Schon als kleines Kind entwickeln wir die Fähigkeit und das Interesse daran, herauszufinden,
was andere Menschen möchten, denken und glauben. Man nennt dies "soziale Kognition".
Meine Kollegen und ich haben experimentell gezeigt, dass die Strukturen im Gehirn, die in
diese Prozesse involviert sind, automatisch aktiv werden, wenn wir Musik hören. Musikhören
trainiert also unsere Fähigkeit, uns in andere Menschen so hineinzuversetzen, dass wir ahnen,
was sie denken.

Beim Musikmachen und teilweise auch beim Hören von Musik gleichen sich die Stimmungen
der Beteiligten einander an. War vorher vielleicht einer ärgerlich, eine andere traurig und eine
Dritte machte sich Sorgen, fühlen sich beim Musikmachen alle zum Beispiel eher fröhlich.
Musik fördert also auch unsere Fähigkeit zu spüren, wie andere Menschen sich fühlen. Dieser
Effekt kann soziale Konflikte reduzieren helfen.

Musik kann Botschaften mitteilen, über sie können sich Menschen ausdrücken, und durch das
Hören von Musik kann man sich verstanden fühlen. Musik bedeutet also Kommunikation.
Meine Arbeitsgruppe hat in zahlreichen Studien gezeigt, dass das Gehirn Musik ähnlich wie
Sprache verarbeitet.

Nicht nur beim Musikmachen oder Tanzen, sondern auch beim Arbeiten führt Musik dazu, dass
Menschen ihre Bewegungen koordinieren. Das mögen wir Menschen.

Es macht uns auch Spaß, miteinander zu kooperieren. Hirnforscher wie der amerikanische
Anthropologe James K. Rilling konnten zeigen, dass dabei unsere Belohnungssysteme im
Gehirn aktiv werden, zum Beispiel, indem sie Botenstoffe wie Dopamin ausschütten. Und wer
gemeinsam Musik macht, kooperiert, sonst würde die Musik nicht richtig klingen. Übrigens
werden die gleichen Belohnungssysteme auch aktiv, wenn wir Musik hören, die wir als
angenehm empfinden. Musik belohnt also doppelt.
Der Belohnungseffekt von Musik ist auch ein wichtiger Wirkfaktor der Musiktherapie. Denn
indem die Musik Belohnungssysteme und die entsprechenden Botenstoffe aktiviert, kann sie
Patienten helfen, die an Störungen dieser Systeme leiden, zum Beispiel bei Parkinson oder
Depression.

Schließlich führt das soziale Miteinander beim Musikhören, Musikmachen und Tanzen auch zu
einem stärkerem sozialen Zusammenhalt in einer Gruppe. Kindergruppen wachsen zum Beispiel
mit Kinder- und Spiellieder enger zusammen. Auch Erwachsene können beim gemeinsamen
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Musikhören, Musikmachen und Tanzen bis ins höchste Alter Emotionen erleben, die sie als
„berührt sein“ oder als „bewegt sein“ beschreiben. In der Musiktherapie kann das

allem Patienten mit affektiven Störungen helfen, deren emotionales Erleben gestört ist, zum
Beispiel bei Depression oder der posttraumatischen Belastungsstörung.
Über den Autor
Prof. Dr. Stefan Koelsch
Universitätsprofessor Dr. Stefan Koelsch hat Diplome in Psychologie und Soziologie. Er promovierte
und habilitierte am Max Planck Institut für Kognitions- und Neurowissenschaft in Leipzig und
forschte als Wissenschaftler an der Harvard University. Seit 2010 arbeitet er als Hirnforscher an der
Freien Universität Berlin im Fachbereich Erziehungswissenschaften und Psychologie sowie am
Exzellenzcluster "Languages of Emotion", wo er Professor für Biologische Psychologie und
Musikpsychologie ist.
Der international anerkannte Neurowissenschaftler und studierte Geiger interessiert sich für die
Hirnprozesse, die unser Denken, Fühlen und Handeln begleiten. Er erforscht unter anderem, wie unser
Gehirn Musik und Sprache verarbeitet und was im Gehirn passiert, wenn wir Gefühle erleben.
Über die Hirnprozesse beim Verarbeiten von Musik hat er 2012 im Wiley-Verlag das
englischsprachige Buch "Brain & Music" veröffentlicht. Darin stellt er unter anderem detailliert dar,
wie das Gehirn Musik entschlüsselt, wie Musik Emotionen hervorruft, welche sozialen Funktionen sie
aktiviert und welche Wirkfaktoren für die Musiktherapie wichtig sind.
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