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Abstraktion – induktiver Denkprozess des Weglassens von Einzelheiten und des Überführens
auf etwas Allgemeineres oder Einfacheres. Das Augenmerk wird auf das Wesentliche gelegt,
z.B. auf eine ganz bestimmte begriffliche Bedeutung
affektiv – aus einer Gemütsregung heraus, nicht „rational“. Populismen bedienen sich oft des
Affekts. Gegenteil: rational, Emotionen werden erweckt & dadurch ohne weitere Reflexion
gehandelt
affirmativ – bejahend, bestätigend. Ein bestimmtes System soll bestätigt werden – oder, z.B.
bei Populisten: ein bestimmtes Vorurteil/Vorannahme wiederholt und damit bestärkt werden.
Konservative Staatstheorien können so gesehen auch affirmativ sein. Gegenwörter: kritisch,
ablehnend
Androzentrismus – 1911 von Charlotte Perkins geprägt – männliche Sichtweise auf die Welt,
sie wird aus der Sichtweise des Manns gesehen. Weniger offensichtlich als Sexismus.
Gegentei: Gynozentrismus
askriptiv- deskriptiv – praeskritptiv. Askriptiv: zuschreibend (z.B. wird Frauen die Mutterrolle
zugeschrieben), deskriptiv: beschreibend (ein politisches System kann beschrieben werden,
wenn man es wertet, wird man präskriptiv), präskriptiv: etwas wird aus einer bestimmten
Wertung heraus gesehen – Gegenteil von deskriptiv
Austrokeynesianismus – die österreichische Form des Keynesianismus, durch Bruno Kreiskys
Wirtschaftspolitik geprägt – öffentliche Aufträge an die Wirtschaft. „deficit spending“ – der
Staat verschuldet sich, um durch staatlich geförderte Aufträge mehr Nachfrage zu generieren
Basis-Überbau – aus dem Marxismus, Wechselwirkung zwischen wirtschaftlicher
Existenzgrundlage und den herrschenden Vorstellungen eines Staats. Überbau: Staat,
Religionen, Ideologien. Basis: ökonomische Gesellschaftsverhältnisse - Wechselwirkung
Behavioralismus - streng individualistischer Forschungsansatz innerhalb der
Politikwissenschaft, der individuelles politisches Verhalten und kollektive politische
Erscheinungen kausal mittels des methodologischen Individualismus zu erklären sucht. Er
macht dazu die Verhaltens- und die Handlungstheorie nutzbar. POSITIVISTISCH.
Citizenship – engl: Staatsbürgerschaft. Nur Staatsbürgern stehen Bürgerrechte zu, eine
Mischung aus Rechten & Verpflichtungen gegenüber einem Staat
Dekonstruktion – von Derrida geprägt, Analyse von Zeichen, Sprache und ihrer Bedeutung.
Es soll offengelegt werden, wie bestimmte Mythen, große Erzählungen durch
gesellschaftliche Verhältnisse entstehen. In den SoWi vor allem auf Geschlechterverhältnisse
bezogen – wie entstehen Geschlechteridentitäten und Identifizierung?
Determinismus – Auffassung, dass alles schon determiniert – also: vorherbestimmt – ist.
Gegenthese: Indeterminiert. Man kann Teile Foucaults in Bezug auf das Subjekt
deterministisch sehen: das Subjekt wird durch die Gesellschaft determiniert. Vertreter:
Hobbes, Locke, Freud, Spinoza, Hume. Nicht mit „Schicksal“ zu verwechseln!
Dezentrierung des Subjekts – das Auseinanderfallen des Subjekts. Das Subjekt wird nicht
mehr als Zentrum der Gesellschaft gesehen. Foucault. Der historische Prozess ist nicht mehr
frei von den Entschlüssen des Individuums, das Verhältnis zwischen Subjekt und Objekt ist
nicht mehr klar, es gibt ein diffuses Machtverhältnis innerhalb der Gesellschaft.
Diskurs – Foucaults Diskursbegriff offen in Opposition zum Strukturalismus. „Der Diskurs
wird konstituiert durch die Differenz zwischen dem, was man konkret in einer Epoche sagen
könnte und dem, was tatsächlich gesagt wird“ Diskurstheorien versuchen zu beschreiben, wie
Folgen von Äußerungen konstituiert werden. Diskurs im Sinne Foucaults ist ein „sprachlich
produzierter Sinnzusammenhang, der eine bestimmte Vorstellung forciert, die wiederum
bestimmte Machtstrukturen und Interessen gleichzeitig zur Grundlage hat und erzeugt“. Der
Diskurs darf also nicht mit Diskussion gleichgesetzt werden, weil er Realität erzeugt.
Dispositiv – Von Foucault. eine Gesamtheit bestimmter begrifflich fassbarer
Vorentscheidungen, innerhalb derer sich die Diskurse und die sozialen Interaktionen entfalten
können. Das Dispositiv bestimmt Diskurse und alltägliche Entscheidungen. Beispiel alte
Werkzeuge – heute wissen wir nicht mehr, wie sie verwendet wurden. Der Diskurs dazu ist
aus dem Dispositiv erloschen.
Empirisch – auf Erfahrung beruhend, damit verbunden: Induktion. Gegenwort: theoretisch
(auch: deduktiv)
empirisch-analytisch – empirisch: erfahrungsgemäß. Analytisch: ein Gegenstand wird in seine
Bestandteile zerlegt. Eng damit verbunden: quantitativ. Vertreter: Bacon, Hume, Locke.
Gegenteil: traditionell-normativ. Da die Sozialwissenschaften immer wieder versuchten, sich
empirisch-analytisch an die NaWi anzupassen, geriet die theoretisch-normative politische
Theorie ins Nachsehen
„Endismus“ – Annahme des Endes der Ideologien, nach dem Zusammenbruch der
Sowjetunion besonders stark. Kann selbst als Ideologie gesehen werden.
Epistemologie – Erkenntnistheorie (Ontologie-Epistemologie-Methodologie) Lehre des
Wissens, Annahmen, wie Wissen & Erkenntnis zustandekommt und wo die Grenzen der
Erkenntnis liegen.
Essentialismus – die philosophische Auffassung, dass es eine notwendige Eigenschaft einer
Sache gibt. Z.B. bei Hobbes Annahmen über das Wesen des Menschen. In der Philosophie
wird der Essentialismus bis auf Platon und Aristoteles zurückgeführt. Die aristotelische
Begriffsbildung wurde maßgeblich von Thomas von Aquin in die Theologie und in die
Scholastik aufgenommen. Für den Feminismus wichtig: was wird von der Gesellschaft als
typisch für die Frau gesehen?
Etatismus - politische Anschauung, die dem Staat eine überragende Bedeutung im
wirtschaftlichen und sozialen Leben einräumt und in der Regel mit zentralistischen
Staatsauffassungen verbunden ist. Französisch: état
Etymologie – Gegenwort: Grammatik, die Lehre, die Wissenschaft von der Herkunft der
Wörter, Saussure: Arbitrarität, für Koselleck von Bedeutung, er befasst sich mit
Begriffsgeschichte.
Eurozentrismus - die Beurteilung inner- und außereuropäischer Kulturkreise nach
europäischen Vorstellungen und auf der Grundlage der in Europa entwickelten Werte und
Normen. Europa nimmt im Eurozentrismus als Maßstab das alleinige Zentrum des Denkens
und Handelns ein.
Fordismus - eine nach dem Ersten Weltkrieg etablierte Form industrieller Warenproduktion.
Geprägt wurde der Begriff unter anderem durch den marxistischen Intellektuellen Antonio
Gramsci. Sie ist benannt nach dem US-amerikanischen Industriellen Henry Ford, dessen
Organisation von Arbeit und Kapital als typisch für die gesamte Epoche angesehen wird. Mit
der Theorie des Fordismus soll ausgehend von marxistischen Grundsätzen erklärt werden, wie
es zur Entwicklung des Wohlfahrtsstaats anstelle des eigentlich zu erwartenden krisenhaften
Zusammenbruchs des Kapitalismus kam. Siehe: New Deal, Vollbeschäftigung
Gouvernementalität - ein Begriff in Sozial- und Geschichtswissenschaften. Er geht auf den
französischen Gesellschaftstheoretiker Michel Foucault zurück. Gouvernementalität umfasst
ein ganzes Bündel von Erscheinungsformen neuzeitlicher Regierung, die das Verhalten von
Individuen und Kollektiven steuern. „Unter Gouvernementalität verstehe ich die Gesamtheit,
gebildet aus den Institutionen, den Verfahren, Analysen und Reflexionen, den Berechnungen
und den Taktiken, die es gestatten, diese recht spezifische und doch komplexe Form der
Macht auszuüben, die als Hauptzielscheibe die Bevölkerung, als Hauptwissensform die
politische Ökonomie und als wesentliches technisches Instrument die Sicherheitsdispositive
hat.“
Governance - oft übersetzt als Regierungs-, Amts- bzw. Unternehmensführung –, auch
Lenkungsform, bezeichnet allgemein das Steuerungs- und Regelungssystem im Sinn von
Strukturen (Aufbau- und Ablauforganisation) einer politisch-gesellschaftlichen Einheit wie
Staat, Verwaltung, Gemeinde, privater oder öffentlicher Organisation. Häufig wird es auch im
Sinne von Steuerung oder Regelung einer jeglichen Organisation (etwa einer Gesellschaft
oder eines Betriebes) verwendet. Der Begriff governance wird häufig unscharf verwendet.
Kritik: Partikularinteressen geraten in den Hintergrund
Habitus - ist ein Ausdruck für das Auftreten oder Benehmen eines Menschen; für die
Gesamtheit seiner Vorlieben und Gewohnheiten bzw. für die Art, sich zu verhalten.
„Klassenhabitus“ – typisches Auftreten von Personen aus einer Klasse
Hegemonie - von altgriechisch ἡγεμονία hēgemonía ‚Heerführung. Vorherrschaft oder
Überlegenheit einer Institution, eines Staates, einer Organisation oder eines ähnlichen Akteurs
in politischer, militärischer, wirtschaftlicher, religiöser und/oder kultureller Hinsicht.
Gegenüber einem Hegemon (dem Machthaber in der Hegemonie) haben andere Akteure nur
eingeschränkte Möglichkeiten, ihre eigenen Vorstellungen und Interessen praktisch
durchzusetzen. Gegenwort.
Heteronormativität - eine Weltsicht, die Heterosexualität als soziale Norm postuliert. Damit
einhergehend ist ein meist unhinterfragtes, ausschließlich binäres („zweiteiliges“)
Geschlechtssystem.
Historizität – Gegenwort: Ahistorizität. Eine durch und durch historische Betrachtungsweise;
das intensive Eingehen auf die Geschichte. Für Kosellecks Begriffsanalyse wichtig.
Ideologie/Ideologiekritik – Ideologie: Mix aus Tatsachen- und Wertaussagen, oft als
Opposition zur wissenschaftlichen Objektivität gesehen. Ideologiekritik – Bacons Idolenlehre,
Marxistische Ideologiekritik (scheinbar autonome Ideen auf ihren gesellschaftlichen Ursprung
hin analysieren. Althusser – Ideologien (spezifische Glaubenssysteme) vs. Ideologie (das, was
dem Menschen ein Verständnis von sich selbst gibt & die Wiedererkennung in
gesellschaftlichen Verhältnissen festlegt), konservative Ideologiekritik: Hobbes,
Schopenhauer – bestehende Herrschaftsordnungen erhalten.
Induktion – Deduktion; Induktion: bedeutet seit Aristoteles den abstrahierenden Schluss aus
beobachteten Phänomenen auf eine allgemeinere Erkenntnis, etwa einen allgemeinen Begriff
oder ein Naturgesetz. Deduktion: schließt aus gegebenen Voraussetzungen auf einen
speziellen Fall, Induktion hingegen ist der umgekehrte Weg.
„interpretative“ Wissenschaft – versucht zu verstehen. Gegenteil von erklärender
Wissenschaft. Die Hermeneutik ist eine interpretative Wissenschaft – so soll verstanden
werden, wie bestimmte Bedeutungen entstehen.
Intersektionalität – Überschneidung von verschiedenen Diskriminierungsformen in einer
Person – so kann eine schwarze Frau diskriminiert werden, weil sie eine Frau ist UND weil
sie schwarz ist.
Keynsianismus - ein Theoriegebäude, in dem die gesamtwirtschaftliche Nachfrage die
entscheidende Größe für Produktion und Beschäftigung ist. Daneben bezeichnet
Keynesianismus auch verschiedene wirtschaftspolitische Modelle, die darauf ausgerichtet
sind, die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen zu steuern und bei Bedarf die
Wirtschaft durch vermehrte Staatsausgaben zu beleben. Als Hochphase des Keynesianismus
weltweit gilt die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg (in Deutschland ab 1967) bis in die 1970er
Jahre.
Klasse – für Marxisten wichtig: für sie ist der Staat das Herrschaftsinstrument der
herrschenden Klasse. Klasse = Gruppierung der Bevölkerung nach ökonomischen und
sozialen Merkmalen
Konnotation – Gegenbegriff: Denotation. In der Logik bezeichnet das den Begriffsinhalt, in
der Sprachwissenschaft die Nebenbedeutung. Konnotationen des gleichen Wortes können sich
je nach Sprecher, Sprechergruppen und Kultur unterscheiden. Z.B. kann man jemanden als
„Obdachlosen“ (neutrale Konnotation) oder „Penner“ (negative Konnotation) bezeichnen.
Konstruktivismus - Die meisten Varianten des Konstruktivismus gehen davon aus, dass ein
erkannter Gegenstand vom Betrachter selbst durch den Vorgang des Erkennens konstruiert
wird. In der Fachsprache der Philosophie ausgedrückt, nehmen sie damit eine nominalistische
Position zum Universalienproblem (betrifft die Frage, ob es Allgemeinbegriffe wirklich gibt
oder ob sie menschliche Konstruktionen sind) ein. Sprache besitzt bei Koselleck eine
konstituierende Kraft.
Mainstream - Massengeschmack spiegelt den kulturellen Geschmack einer großen Mehrheit
wider, im Gegensatz zu Subkulturen oder dem ästhetischen Underground. Der Mainstream ist
eine Folge einer Kulturdominanz. Um gleiche Chancen für Männer und Frauen in der
Beschäftigung zu erreichen, wurde in Deutschland das „Gender Mainstreaming“ eingeführt.
Analog dazu bietet sich das Konzept „Disability Mainstreaming“ an, um die Gleichstellung
von Menschen mit Behinderung zur Aufgabe von allen zu machen, auch jenseits des Feldes
der Sozialpolitik.
Malestream – Neologismus: Mischung aus Male und Mainstream – eng verbunden mit dem
Androzentrismus: das Männliche steht im Mittelpunkt
Maskulinismus - bezeichnet die Überzeugung, Männer oder bestimmte als männlich erachtete
Eigenschaften seien naturbedingt überlegen, sowie die Legitimation männlicher Dominanz.
Arthur Brittan definierte 1989 den Begriff Maskulinismus als die „Ideologie des
Patriarchates“, die männliche Dominanz naturalisiere und legitimiere.
Materialismus (Hist. Materialismus) – Historischer Materialismus (es gibt auch den
erkenntnistheoretischen und ethischen): geht auf Karl Marx zurück. Er sieht die menschliche
Geschichte nicht durch Ideen oder einen „Weltgeist“ bewegt, die sich in der Geschichte
verwirklichten, sondern durch ökonomische Interessen und Interessenkonflikte. Demnach
wandeln sich Gesellschaften nicht durch Ideale, sondern aufgrund ständiger Klassenkämpfe,
in denen diese ökonomischen Interessenkonflikte kollektiv ausgetragen werden.
Metapher – aus dem Griechischen „Übertragung“, ist eine rhetorische Figur, bei der ein Wort
nicht in seiner wörtlichen, sondern in einer übertragenen Bedeutung gebraucht wird, und zwar
so, dass zwischen der wörtlich bezeichneten Sache und der übertragen gemeinten eine
Beziehung der Ähnlichkeit besteht.
Metaphysik - eine Grunddisziplin der Philosophie. Metaphysische Systementwürfe behandeln
in ihren klassischen Formen die zentralen Probleme der theoretischen Philosophie, nämlich
die Beschreibung der Fundamente, Voraussetzungen, Ursachen oder „ersten Gründe“, der
allgemeinsten Strukturen, Gesetzlichkeiten und Prinzipien sowie von Sinn und Zweck der
gesamten Wirklichkeit bzw. allen Seins. Z.B. „Gibt es einen Gott?“
Methodologie - die Lehre von den wissenschaftlichen Methoden, ein Teil der
Wissenschaftstheorie.
Moderne - bezeichnet einen Umbruch in allen Lebensbereichen gegenüber der Tradition. In
der Querelle des Anciens et des Modernes (1687) war „Moderne“ noch ein Gegenbegriff zu
„Antike“. Erst im 19. Jahrhundert wurde es üblich, mit dem Wort Moderne die Gegenwart
von der Vergangenheit allgemein abzugrenzen. In der Philosophie fällt die Moderne mit der
Aufklärung zusammen. Danach: Postmoderne.
Narrativ - bezeichnet die Darstellung von geschichtlichen Ereignissen. Die moderne
Geschichtsschreibung mit wissenschaftlichem Anspruch gehört zur Geschichtswissenschaft
und definiert den Begriff „Geschichtsschreibung“ als „sprachliche Vermittlung historischer
Erkenntnis“.
Für uns aber wichtig: Erzählung als Form der Sinngebung in der Entwicklung des
Individuums. Narrative Psychologie geht davon aus, dass Menschen ihrem Leben Sinn und
Bedeutung verleihen, indem sie Erlebnisse in Form von Geschichten und Erzählungen
wiedergeben. Die Postmoderne wird als die Zeit gesehen, in der diese großen Narrative
zerfallen.
Neologismus - Der Begriff Neologismus bezeichnet neue Wörter, die auf der Grundlage
bereits in der Sprache vorhandener Morpheme gebildet wurden; er wird z.T. aber auch so
verstanden, dass er alle in der Sprache neuen Wörter umfasst, d.h. auch Neuschöpfungen und
Fremd- und/ oder Lehnwörter. Gegenwort: Neuschöpfung, Synonym: Neubildung
Normativ – Die Politische Theorie arbeitet normativ. Philosophische Normativität gibt an, wie
etwas sein sollte (englisch: ought). Normativ ist in der Philosophie in der Regel dem Attribut
deskriptiv (beschreibend) als Beschreibung für Theorien und Begriffe entgegengesetzt.
Deskriptive Aussagen sind Sätze über die Realität und können überprüft und gegebenenfalls
auch widerlegt werden (Falsifikation). Normative Sätze geben vor, wie etwas sein soll, also
wie etwas zu bewerten ist.
Orientalismus - Mit dem Begriff Orientalismus bezeichnet Edward Said in seinem 1978
erschienenen Werk den eurozentrischen, westlichen Blick auf die Gesellschaften des Nahen
Ostens bzw. die arabische Welt als einen „Stil der Herrschaft, Umstrukturierung und des
Autoritätsbesitzes über den Orient“. Dieses Denken drücke ein Überlegenheitsgefühl
gegenüber dem Orient aus und sei ein Teil der modernen politischen und intellektuellen
Kultur unserer Gegenwart. -> ist ein Diskurs
Paradigma - Seit dem späten 18. Jahrhundert verwendet man das Wort Paradigma, um damit
eine bestimmte wissenschaftliche Denkweise oder eine bestimmte Art der Weltanschauung zu
bezeichnen. Der Begriff des Paradigma wurde von Georg Christoph Lichtenberg eingebracht.
In der Cambridge School: Politische Paradigmen sind mehrwertig – sie existieren auf
unterschiedlichen Ebenen. Paradigmenwechsel treten auf, wenn soziale Veränderungen mit
dem vorherrschenden Vokabular nicht mehr adäquat zu erfassen sind.
Partikularismus – Gegenbegriff: Universalismus. Es gibt nicht nur eine, sondern unzählige
richtige Lesearten. Wir verfügen nicht nur über eine Identität, sondern über viele (vgl. Hannah
Arendt), „das andere“ wird nicht abgewertet, emotional gefüttert, beruht auf Abgrenzung
Patriarchat/patriarchal – Gegenwort: Matriarchat, beschreibt in der Soziologie, der
Politikwissenschaft und verschiedenen Gesellschaftstheorien ein System von sozialen
Beziehungen, maßgebenden Werten, Normen und Verhaltensmustern, das von Vätern und
Männern geprägt, kontrolliert und repräsentiert wird. Synonym: Andokratie
Positivismus - ist eine Richtung in der Philosophie, die fordert, Erkenntnis auf die
Interpretation von „positiven“ Befunden zu beschränken, also solchen, die im Experiment
unter vorab definierten Bedingungen einen erwarteten Nachweis erbrachten. Der
Behaviorismus ist positivistisch. Gegenteil zu interpretativen Wissenschaften.
Postkolonialismus – Vertreter: Said. ist eine geistige Strömung seit Mitte des 20. Jahrhunderts
aus der Zeit nach dem Kolonialismus, die sich auf diesen bezieht. Sie ist dem
Poststrukturalismus zuzurechnen. Vorausgegangen ist die Unabhängigkeit der Kolonie von
ihrem Kolonisator. Die postkolonialistische Theorie existiert unter anderem in
Geschichtswissenschaft, Literaturwissenschaft und Politikwissenschaft. Postkolonialistische
Ansätze untersuchen Kultur und Identität sowohl der Kolonialzeit als auch der Zeit danach im
Kontext des Kulturkonfliktes der Kolonisierten wie auch der Kolonialmacht.
Postmoderne - ist im allgemeinen Sinn der Zustand der abendländischen Gesellschaft, Kultur
und Kunst „nach“ der Moderne. Sie wird dadurch bezeichnet, dass die „großen Erzählungen“
zerfallen.
Propädeutikum – die Politische Theorie wurde oft stiefmütterlich als Propädeutikum der
Politikwissenschaft behandelt, ist meist eine Vorbereitungsveranstaltung auf ein
wissenschaftliches Gebiet.
Rekonstruktion – Gegenwort: Dekonstruktion. ist der Vorgang des neuerlichen Erstellens oder
Nachvollziehens von etwas mehr oder weniger nicht mehr Existierendem oder Unbekanntem,
beispielsweise eines verloren gegangenen Werkes – z.B. Rekonstruktion von
Geschlechterrollen nach deren Dekonstruktion.
Scholastik – beschäftigte sich vor allem mit theologischen Fragen. ist die wissenschaftliche
Denkweise und Methode der Beweisführung, die in der lateinischsprachigen Gelehrtenwelt
des Mittelalters entwickelt wurde. Bei dieser Methode handelt es sich um ein von den
logischen Schriften des Aristoteles ausgehendes Verfahren zur Klärung wissenschaftlicher
Fragen mittels theoretischer Erwägungen. Dabei wird eine Behauptung untersucht, indem
zuerst die für und die gegen sie sprechenden Argumente nacheinander dargelegt werden und
dann eine Entscheidung über ihre Richtigkeit getroffen und begründet wird. Behauptungen
werden widerlegt, indem sie entweder als unlogisch oder als Ergebnis einer begrifflichen
Unklarheit erwiesen werden oder indem gezeigt wird, dass sie mit evidenten oder bereits
bewiesenen Tatsachen unvereinbar sind. Die Scholastik war jedoch keineswegs auf
theologische Themen und Ziele begrenzt, sondern umfasste die Gesamtheit des
Wissenschaftsbetriebs. Die scholastische Methode wurde als die wissenschaftliche
Vorgehensweise schlechthin betrachtet.
Semantisches Feld – auch: Wortfeld. Gruppen von Wörtern, die sich einem übergeordneten
Begriff zuordnen lassen – aus der Linguistik. Z.B. „rot“, „grün“ zu „Farben“.
Sexismus – deutlicher als z.B. Androzentrismus. Unter Sexismus versteht man die soziale
Konstruktion von sexuellen Unterschieden zwischen Menschen und die daraus abgeleiteten
Normen und Handlungsweisen. Der Sexismus unterteilt alle Menschen anhand ihrer
biologischen Geschlechtsmerkmale in Frauen und Männer, unterstellt ihnen damit eine
grundlegende Unterschiedlichkeit und weist ihnen auf dieser Basis unterschiedliche Rechte
und Pflichten zu.
Staatsräson - zielt von seiner Idee her auf ein Streben nach Sicherheit und Selbstbehauptung
des Staates um jeden Preis und mit allen Mitteln ab. Die Staatsräson ist in diesem Sinne als
ein vernunftgeleitetes Interessenskalkül einer Staatsführung unabhängig von der
Regierungsform zu verstehen, dem einzigen Leitsatz der Aufrechterhaltung eines
funktionierenden Staatsgebildes verpflichtet. Konservative Theoretiker beschäftigen sich oft
damit (z.B. Hobbes, Machiavelli)
Synchron – zeitgleich, etwas wird zeitgleich analysiert. Gegenteil zu diachron. Bei Kosellecks
begriffsgeschichtlicher Grundlagenforschung wichtig: Zunächst wird eine synchrone
Begriffsbestimmung durchgeführt, danach in eine diachrone Begriffsgeschichte überführt.
System-Ansatz – muss ich noch heraussuchen
Text-Kontext-Subtext – Text und Subtext sind im Kontext zu verstehen. Kontext –
allgemeiner Zusammenhang (z.B. aufklärerische Werke vor dem Hintergrund der
französischen Revolution). Text: explizit Ausgedrücktes. Subtext: implizit Ausgedrücktes.
Universalismus – (von Folie übernommen) Moralische Kategorie, kulturelle
Errungenschaften, universeller Geltungsanspruch - universelle Gesetze : das einzig Wahre
oder Richtige - etwa Überlegenheit „westlicher Werte“, christlicher Religionen,
kapitalistischer Marktwirtschaft etc.
diesen Anspruch nicht nur anerkennen, sondern auch weltweit durchsetzen (Verletzung von
Selbstbestimmungs- und Souveränitätsrechten) Die USA werden häufig als universalistisch,
Frankreich hingegen gerne als partikularistisch geprägte Kulturen „klassifiziert“. Problem:
Kriterien der Zuordnung recht willkürlich.
Zivilgesellschaft - bezeichnet im modernen Sprachgebrauch in der Soziologie und in der
Politik einen Bestandteil von Gesellschaft bzw. eine Art von Gesellschaft, die nicht Auswuchs
staatlichen Handelns ist, sondern sich dem Handeln und der Kooperation einzelner Menschen
oder gesellschaftlicher Gruppen verdankt. Die nähere Bedeutung des Begrifs Zivilgesellschaft
ist in verschiedenen Konzeptionen unterschiedlich akzentuiert und ausgerichtet. Ein
verwandter und je nach zu Grunde liegender Konzeption ähnlich verwendeter Begriff ist
Bürgergesellschaft.
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