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Einleitung
Politische Ideen und ihre Träger
Vorlesung
WS 2002/2003
Institut für Politikwissenschaft
Universität Bern
Andreas Ladner
Einleitung
Politische Ideen?
Karl Marx
Jean-Jacques Rousseau
Lenin
Einleitung
Samstag 19. Oktober 2002, 17:13 Uhr
SP für 35-Stunden-Woche und garantierte Mindestlöhne
Zürich (AP) Die SP zieht mit gewerkschaftlichen Positionen in den
Wahlkampf. Gegen den Widerstand der Parteileitung haben die Delegierten
am Samstag am Parteitag in Zürich die Einführung der 35-Stunden-Woche
und von garantierten Mindestlöhnen gefordert. Bundesrat Leuenberger
plädierte für parteiinterne Vielfalt.
Die rund 350 Delegierten der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz
(SP) hatten am zweitägigen Parteitag ein dichtes Programm zu bewältigen:
Zur bereits im Juni vorgelegten Wahlplattform lagen nicht weniger als 400
Änderungs- und Ergänzungsvorschläge vor. Dabei entspann sich das
erwartete Ringen zwischen Traditionalisten und Modernisierern. Vor allem
die Jungsozialisten (JUSO) und Westschweizer Sektionen versuchten mit
zahlreichen Anträgen, die Parteileitung links zu überholen.
NZZ: (se) Beispielhaft für den Verlauf der Debatte war bereits zu Beginn die
Abänderung des Titels der Wahlplattform: Aus «Gerechtigkeit, Sicherheit
und Lebensqualität für alle» wurde auf Antrag zweier Sektionen aus der
Romandie sowie der Jungsozialisten «Gleichheit, soziale Sicherheit und
Lebensqualität für alle».
Einleitung
In ihrer Eröffnungsrede sprach sich Parteipräsidentin
Christiane Brunner für eine dezidiert linke Politik aus.
Die Ereignisse in den vergangenen beiden Jahren hätten
gezeigt, dass der Neoliberalismus und die «hoch
gepriesenen Managerstrategien in Wirklichkeit auf Sand
bauten». Als Vertreter neoliberaler Ideologien hätten sich
die bürgerlichen Parteien in Widersprüche verstrickt. «In
diesem Umfeld müssen wir klar aufzeigen, was wir
wollen», sagte Brunner. Die Profilierung mit eigenen
Positionen sei die grosse Herausforderung für die Partei.
Einleitung
21. Oktober 2002, 02:07, Neue Zürcher Zeitung
SP für Begrenzung der
Einwanderung
Parteitag verabschiedet die
Wahlplattform 2003
Anders als noch vor zwei Jahren in Lugano blieb
die Stimmung am Parteitag der
Sozialdemokraten in Zürich gelassen. Die Basis
sanktionierte mit der Wahlplattform 2003
erwartungsgemäss die pointiert linke Vorgabe
ihrer Parteispitze. Zu einer Weichenstellung kam
es indes im Bereich Migrationspolitik: Die SP
akzeptiert eine Begrenzung der Einwanderung
und will künftig in diesem Politikfeld mitreden.
Einleitung
Pragmatik in der Migrationsfrage
NZZ (se) Überraschend deutlich widersetzte sich die SP- Basis im Bereich
Migrationspolitik den Engelszungen der Berner Nationalrätin Ruth-Gaby
Vermot und ihrer Neuenburger Ratskollegin Valérie Garbani. Sie verlangten,
dass das Nicht-EU-Land Schweiz die Freizügigkeit auch für Arbeitnehmer
von ausserhalb des EU-Raums zulassen soll.
Mit einer solchen Politik setze die SP ihre politische Glaubwürdigkeit aufs
Spiel, mahnte die Zürcher Nationalrätin Regine Aeppli. Man dürfe sich der
Realität nicht länger verschliessen, viele Arbeitnehmer hätten Angst vor
ausländischer Konkurrenz.
Gewichtige Unterstützung fand Aeppli beim Genfer Nationalrat und
Gewerkschafter Pierre- Yves Maillard, womit sich eine innerhalb der SP
eher untypische Koalition einstellte: «Wir können nicht eine Politik
betreiben, die unsere Arbeitnehmer nicht verstehen», sagte Maillard.
Schliesslich doppelte auch Parteipräsidentin Christiane Brunner nach: Die
SP nehme - mittelfristig - Diskriminierung bei der Zulassung in Kauf, dafür
verlange sie aber Gleichbehandlung für alle Zugelassenen, etwa was den
Familiennachzug betreffe, die Berufsbildung oder die Arbeitsbedingungen.
Einleitung
Ideologien im Wandel:
Das Ende der Ideologien
• End of Ideology I: Die Entwicklung hin zur
Mittelstandsgesellschaft in den 1950er und
1960er Jahren.
• End of Ideology II (1968): Kritik an den
Grundlagen der Wachstumsgesellschaft und
vor allem an den bestehenden Ideologien.
• End of Ideology III: Ende des dualen
Weltsystems.
Einleitung
Politische Ideen (?????)
• WEF – (Anti)globalisierung
• Liberalisierung – Service public
– Elektrizitätsmarkt
– Post
• Asylwesen
• Sicherheit (innere und soziale)
Einleitung
Die politischen Parteien werden von
Konflikten zerrissen?
• Die SVP: national-konservativ, neoliberal
oder rechtsextrem?
• Die SP: „Arbeiterpartei“ oder Neue Mitte.
• Die FDP: neoliberal, sozialliberal oder
einfach liberal?
• Die CVP zwischen katholisch-konservativ
und christlich-sozial.
• Die kleinen Parteien: Extremismus als
Nische?
Einleitung
Ideologien im Wandel: Das politische
Koordinatensystem verändert sich
•
•
•
•
•
Was heisst „links“ und „rechts“?
Gleiche Ziele – andere Mittel?
„links“ = „fortschrittlich“?
„rechts“=„bewahrend“?
Neue Cleavages
• Aber: Das Links-rechts-Schema hat kaum an
Erklärungskraft eingebüsst
Einleitung
Ideologien im Wandel: Die politischen
Parteien im Wandel
Mitglieder- und Wählerstruktur der
Parteien hat sich teilweise verändert.
Nicht allen Parteien gelingt es
gleichermassen, mit den veränderten
Voraussetzungen fertig zu werden.
Einleitung
Konzept und Inhalt der Vorlesung
Keine Ideen ohne Träger, keine Träger ohne Ideen.
• Teil 1: Träger: Parteien, Bewegungen und Medien
• Teil 2: Politische Ideen
• Teil 3: Politische Ideen und ihre Träger im Wandel
Einleitung
Inhaltsverzeichnis
TEIL 1: TRÄGER POLITISCHER IDEEN (November)
1 POLITISCHE PARTEIEN
2 SOZIALE BEWEGUNGEN
3 MEDIEN
Einleitung
Inhaltsverzeichnis
TEIL 2: POLITISCHE IDEEN (Ende November – Januar)
4 LIBERALISMUS
5 KONSERVATISMUS
6 SOZIALISMUS
7 MARXISMUS UND KOMMUNISTISCHE BEWEGUNG
8 ANARCHISMUS
9 ÖKOLOGISMUS
10 FEMINISMUS
11 NATIONALISMUS UND RECHTSRADIKALISMUS
Einleitung
Inhaltsverzeichnis
TEIL 3: POLITISCHE IDEEN UND IHRE TRÄGER IM WANDEL
(Januar/Februar)
12 DER SOZIALE WANDEL
13 DER WERTEWANDEL
14 PARTEIEN IM WANDEL
LITERATUR
Einleitung
Grundgebiete und Begriffliches
•
•
•
•
•
Parteienforschung und Parteientheorie
Parteientypologien
Parteiensoziologie
Politische Ideengeschichte
Ideologie und Ideologiekritik
Einleitung
Parteienforschung und
Parteientheorie
• Erklärung der Funktionen von Parteien,
Herausbildung verschiedener theoretischer
Ansätze;
• Erklärung von Strukturbildung und
Entscheidungsprozessen im Politiksystem;
• Einzelne Theorien behandeln Parteien als
singulären Akteur, andere stellen interne
Organisation und Struktur in den
Vordergrund.
Einleitung
Parteientypologien
• Relevanz von Prinzipien und Programmen,
• Ideologischer Standort (v.a.: Links-Mitte-Rechts,
dann aber auch: klerikal/ weltanschaulich/freigeistig,
nationalis-tisch/separatistisch, materialistisch/postmaterialistisch,
• Interessenausrichtung und Zielbestrebungen (Status
quo/Reform/ Revolution),
• Struktur aufgrund soziologischer Basis
(Honoratioren-, Elite-, Massenpartei, Klassen-,
Milieu- Weltanschauungspartei, Interessen-,
Plattform-, Integrationspartei).
Einleitung
Parteiensoziologie
• Binnenstruktur von Parteien (Organisation,
Mitgliederzusammensetzung, interne
Verfahren/Demokratie etc.)
• Aussenbeziehungen (zu Verbänden,
Behörden)
• Verhältnis von Parteien und Sozialstruktur
(z.B. Funktionen von Parteien in
gesellschaftlichen Konflikten, oder
Veränderung von Parteien durch
wirtschaftlich/sozialen Wandel)
Einleitung
Politische Ideengeschichte
• Geistesgeschichtliche Aufarbeitung
politischer Philosophien („political
thought“): normativer Fundus für
Argumente in politischen Theorien
• Historischer Kontext ist zu
berücksichtigen
Einleitung
Ideologie und Ideologiekritik
• Ursprünglich im philosophisch-unpolitischen Sinne
gebraucht. Wissenschaftliches Erkenntnisideal der
Aufklärung: Menschliche Vernunft unterliegt
subjektiven Verzerrungen
• Wendung hin zu einem polemischen Schlagwort
verdankt der Begriff der politischen Publizistik und
Napoleon I.
• Wissenssoziologie (Karl Mannheim, 1893-1947) trägt
dazu bei, dass sich der erkenntnistheoretische (nicht
pejorative) Ideologiebegriff vermehrt durchsetzen
kann (Seinsgebundenheit des Denkens)
Einleitung
Ideologie und Ideologiekritik
• „Ideologie“: Programmatisches und meist kohärentes
Bündel von normativen Aussagen (Gesamtsystem
politischer Ideen)
• Heute vielfach pejorativ verwendet: Ideologie vs.
Realpolitik
• „Ideologiekritik“: Analyse der Entstehung, Verbreitung
und Durchsetzung von politischen Ideen mit
Einbezug von sozialen, religiösen und ökonomischen
Zusammenhängen
Einleitung
Auf der Spur von politischen Ideen...
• Zeitungskommentare (NZZ, TA, WoZ
etc.)
• Mailinglists der Parteien
– www.svp.ch
– www.cvp.ch
– www.sp-ps.ch
– www.fdp.ch
– Andere: www.pda.ch, www.liberal.ch
Einleitung
Organisatorisches
• Skript
• Homepage: www.kpm.unibe.ch/
• Prüfung
• Fragen?
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