Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Ukraine Staatliche Universität Sumy 4032 RAHMENMETHODISCHE HINWEISE für die praktische Arbeit zum Thema „Geschichte Berlins im Deutschunterricht“ für die Studenten der Fachrichtung 6.020303 „Philologie“ im Fach „Praktischer Deutschkurs“ Direktstudium Sumy Staatliche Universität Sumy 2015 3 Rahmenmethodische Hinweise für die praktische Arbeit zum Thema „Geschichte Berlins im Deutschunterricht“ / Verfasserin L. I. Degtjarjowa. – Sumy : Staatliche Universität Sumy, 2015. – 50 S. Institut für Germanistik 4 VORWORT Rahmenmethodische Hinweise enthalten Texte, Lieder und landeskundliche Aufgaben zum Thema „Geschichte Berlins“, die über die wichtigsten Erreignisse und die Sehenswürdigkeiten, die berühmten Persönlichkeiten informieren, die mit der Hauptstadt Deustchlands verbunden sind. Landeskundliche Aufgaben sind für die Befestigung des gelernten Materials in der Geschichte Berlins bestimmt, Rahmenmethodische Hinweise können von den Studenten für die Arbeit wie in den praktischen Deutschstunden, als auch in den Seminaren in Landeskunde Deutschlands verwendet werden. 5 TEIL I Texte zum Lesen und Übersetzen zum Thema „Geschichte Berlins“ 1. Geschichte Berlins Lesen Sie und übersetzen Sie den Text. Erzählen Sie ihn nach. Die Geschichte Berlins reicht bis in das 13. Jahrhundert zurück. Der Ortsname wurde zum ersten Mal im Jahr 1244 urkundlich genannt. Im Jahr 1451 wurde sie zur Residenzstadt ernannt und damit verbunden musste ihr Status „Freie Hansestadt“ aufgegeben werden. Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 forderte seinen Tribut und die Zahl der Bürger ging damals um die Hälfte zurück. Ein Großteil der Häuser wurde während der Gefechte in Mitleidenschaft gezogen. Nur langsam konnte sich Berlin von den Kriegsfolgen erholen. Die Bevölkerungszahl stieg durch die kluge Einwanderungspolitik des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm wieder an. Nachdem Friedrich I König von Preußen wurde, wurde Berlin auch zur preußischen Hauptstadt gewählt. Die Städte Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt wurden vereinigt wodurch die Königliche Haupt- und Residenzstadt Berlin entstand. Zur Reichshauptstadt wurde sie im Jahr 1871 im Rahmen des neu entstandenen Deutschen Reichs unter Reichskanzler Otto von Bismarck. Unter den Nationalsozialisten wurde Berlin zur Reichshauptstadt und gewann so politisch an Bedeutung, obwohl die Parteizentrale der NSDAP in München verblieb. Die an Berlin vergebenen Olympischen Spiele im Jahre 1936 wurden von den Nationalsozialsten als Propagandaschau genutzt und anschließend entwickelten Hitler und sein Architekt Speer gigantomanische Pläne zur Entwicklung Berlins als „Welthauptstadt Germania“, angelehnt an das römische Vorbild. Die jüdische Gemeinde in Berlin, damals bis zu 160.000 Menschen, wurde nahezu vollständig zerstört und die Menschen ins KZ nach Sachsenhausen verschleppt oder in das 6 Vernichtungslager nach Auschwitz deportiert. Der zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945 führte zu einer fast vollständigen Zerstörung Berlins und die Stadt wurde im Anschluss nur langsam wieder aufgebaut. Nach Kriegsende wurde Berlin im Mai 1945 in vier Besatzungszonen unterteilt. Die drei Westsektoren gehörten den Westalliierten USA, Frankreich und England. Der Ostteil stand unter der Verwaltung der Sowjetunion. Die immer größer werdenden Differenzen zwischen Ost und West auch aufgrund einer Währungsreform im Westen im Jahr 1948 und die Gründung der Bundesrepublik Deutschland sowie der DDR führten zu wachsenden Spannungen. Die wirtschaftliche Blockade West-Berlins wurde durch die Luftbrücke umgangen. Zur endgültigen Teilung der Stadt kam es im Jahr 1961, als die sowjetische Führung die Berliner Mauer baute und die Deutsche Demokratische Republik (DDR) entstand. Im Jahr 1989 fiel die Berliner Mauer und zwei Jahre später folgte die Wiedervereinigung mit der Bundesrepublik Deutschland. Die maroden Stadtteile Ostberlins wurden und werden renoviert, modernisiert und teilweise neu aufgebaut. Heute ist Berlin eine glitzernde Weltmetropole und steht in einer Reihe mit New York, Paris, Moskau, London und Tokio. 2. Sehenswürdigkeiten Berlins Lesen Sie und übersetzen Sie den Text. 1. Fernsehturm Berlin Der Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz ist das höchste Bauwerk in Deutschland und zugleich das markanteste Wahrzeichen Berlins. Jeden Tag strömen zahlreiche Touristen und Einheimische in den Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz, um von der Aussichtsetage in der Turmkugel den Blick über Berlin zu genießen. Seine Entstehung ist dem Umstand zu verdanken, dass die DDR eine Sendeanlage benötigte, die zugleich leistungsstark und landesweit ausstrahlen konnte. Nachdem sich der zuerst angedachte Standort in 7 den Müggelbergen als Gefahrenquelle für den Flughafen BerlinSchönefeld herausstellte, entschied der damalige SED-Parteichef Walter Ulbricht im Jahr 1964 persönlich den Fernsehturm am Alexanderplatz zu bauen. Schon im Spätsommer des gleichen Jahres begannen die Bauarbeiten, und es sollte nur knapp vier Jahre vergehen, bis der komplette Turm fertiggestellt wurde, im Oktober 1969 wurde er in Betrieb genommen. Jährlich kommen rund eine Million Besucher aus aller Welt. Ziel ist die Aussichtsetage in 203 Meter Höhe, von der man bei gutem Wetter bis zu 80 Kilometer weit gucken kann. Eine Etage darüber befindet sich ein Restaurant, das sich in einer halben Stunde einmal um die eigene Achse dreht. Es wird gern erzählt, die Berliner würden den Fernsehturm "Telespargel" nennen. Doch dieser von den DDR-Offiziellen gewünschte Spitzname setzte sich schon zu DDRZeiten nicht durch. Es kursierten aber vom Volk geschaffene Spitznamen wie „Imponierkeule“, „Protzstengel“ oder „St. Walter“ (SED-Parteichef Walter Ulbricht). In der Regel benutzen die Berliner aber die Bezeichnung Fernsehturm. 2. Das DDR Museum – Geschichte zum Anfassen Das DDR Museum in Berlin zeigt den Alltag eines vergangenen Staates zum Anfassen, das Leben im Sozialismus und ermöglicht einen Blick „hinter die Mauer“. Besucher sind eingeladen, in unterschiedlichen Themenbereichen ihr Wissen zu erweitern, Klischees zu überdenken und Geschichte hautnah zu erleben. Seit der Erweiterung im Oktober 2010 ist die Ausstellung doppelt so groß und überall sieht, spürt und erlebt man den Alltag in der DDR und schaut hinter die Kulissen der sozialistischen Diktatur. Es gibt viel im DDR-Museum zu entdecken: Fernsehen im authentischen DDR-Wohnzimmer, stöbern in den Schubladen der Karat Schrankwand, das Gewürzregal in der Küche riecht wie damals und der Schnellkochtopf steht noch auf dem Herd. Reportagen kann der Besucher in original DDR-Kinosesseln auf sich wirken lassen, das Fußballspiel „DDR vs. BRD“ selbst nachkickern oder Lipsi tanzen. Man schreitet durch die „Nebelwand der 8 Bürokratie“ und erhält einen umfassenden Einblick in die Herrschaftsstrukturen der DDR. Unter den Augen von Marx, Engels und Lenin bildet die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands den thematischen Mittelpunkt, im Halbkreis gruppieren sich die neuen Themenbereiche wie z.B. Staat, Wirtschaft, NVA, Bruderstaaten, Ideologie, Opposition oder Staatssicherheit. All das gespickt mit den wichtigsten Informationen zum Thema. 3. Holocaust-Mahnmal Das Holocaust-Mahnmal besteht aus einem wellenförmigen Feld mit 2711 Stelen und soll die Besucher mit dieser abstrakten Form zum Nachdenken anregen. Der unter dem Holocaust-Mahnmal gelegene „Ort der Information“ dokumentiert die Verfolgung und Vernichtung der europäischen Juden. Im Juni 1999 beschloss der Bundestag, das „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“, so lautet der offizielle Name des Mahnmals, in unmittelbarer Nähe des Brandenburger Tors zu bauen. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde das Mahnmal am 10. Mai 2005 feierlich eröffnet. Auf einem rund 19.000 Quadratmeter großen Feld wurden 2711 Stelen installiert – so wie es der Entwurf des New Yorker Architekten Peter Eisenman vorsah. Schon Ende der 1980er Jahre wurden Forderungen laut, ein Denkmal für die europäischen Juden zu bauen. Die Diskussion über Ort, Botschaft und Gestalt des Denkmals sollte schließlich fast ein Jahrzehnt dauern. Im Frühjahr 1995 schrieb die Berliner Senatsverwaltung einen ersten künstlerischen Wettbewerb aus – es wurden 528 Arbeiten eingereicht. Im Jahre 1997 wurde ein zweiter Wettbewerb ausgeschrieben. Der Entwurf von Peter Eisenman wurde angenommen, musste aber im Laufe der Zeit mehrmals verändert werden. Im Juni 1999 beschloss der Deutsche Bundestag den Bau und die Ergänzung des Mahnmals um einen „Ort der Information“. 4. Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Im Zentrum der City-West setzt die Turmruine der KaiserWilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidplatz ein beeindruckendes 9 Zeichen gegen den Krieg. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie 1943 stark beschädigt. Nur die Turmruine blieb übrig, die heute – inzwischen mehrfach saniert – ein Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung darstellt. Die neoromanische Kaiser-Wilhelm-Kirche wurde nach den Entwürfen von Franz Schwechten zwischen 1891 bis 1895 erbaut. Der Bau der Kirche wurde von Kaiser Wilhelm II. veranlasst, um eine religiöse Gedenkstätte zu Ehren seines Großvaters Wilhelm I. zu schaffen. Franz Schwechten konstruierte einen Bau im romantischen Stil mit zahlreichen Türmen, dessen Turm mit rund 113 Metern der höchste der Stadt war. Auch die Innenausstattung war mit vielen Mosaiken und Wandbildern außergewöhnlich prächtig. 5. Museumsinsel Auf der Nordseite der Spreeinsel in der Berliner Stadtmitte liegt einer der herausragenden Museumskomplexe Europas, die Museumsinsel. Im Laufe von 100 Jahren entstand bis 1930 ein Ensemble, an dem fünf Architekten beteiligt waren. Das 1999 in die UNESCO–Liste des Weltkulturerbes aufgenommene Museumsquartier wird seit Ende der 1990er Jahre schrittweise restauriert und um ein neues Empfangsgebäude erweitert. Museen auf der Museumsinsel Altes Museum. Das Alte Museum, 1825–1830 von Karl Friedrich Schinkel erbaut, ist ein Meisterwerk klassizistischer Architektur. Die Rotunde in diesem ersten Museumsbau Berlins ist überwältigend: Dem Pantheon in Rom nachempfunden, ist sie ein passender Auftakt zur ausgestellten Antikensammlung. Neues Museum. Im Neuen Museum befindet sich das Ägyptische Museum mit der berühmten Büste der Nofretete. Der 1843–1846 von Friedrich August Stüler errichtete Bau ist nach dem Wiederaufbau (Eröffnung 2009) eine Mischung aus Alt und Neu. Alte Nationalgalerie. Neben dem Neuen Museum befindet sich das zweite Werk Stülers: die Alte Nationalgalerie. Das Haus für Malerei und Skulpturen aus dem 19. Jahrhundert ähnelt sich einem antiken Tempel auf hohem Sockel. Der Entwurf Stülers wurde 1867– 10 1876 von Johann Heinrich Strack vollendet. Das Reiterstandbild auf der Freitreppe stellt Friedrich Wilhelm IV. dar, der die Idee zur Museumsinsel hatte. In der Alten Nationalgalerie sind Werke französischer Impressionisten (Manet, Monet, Renoir) zu sehen, daneben Gemälde der Romantik von Caspar David Friedrich und Karl Friedrich Schinkel. Bode-Museum. Die Nordspitze der Museumsinsel bildet das Bode-Museum, 1898–1904 von Ernst von Ihne erbaut. In dem Museum stehen sakrale Kunstwerke aus Byzanz und europäische Skulpturen von der Renaissance bis zum Barock im Mittelpunkt. Pergamonmuseum. Absoluter Publikumsrenner ist das Pergamonmuseum von Alfred Messel (1907–1930 erbaut), in dem archäologische Funde aus der Antike, das Ischtar-Tor aus Babylon und der beeindruckende Pergamonaltar zu bestaunen sind. Das erste Pergamonmuseum wurde 1897–1899 von Fritz Wolff erbaut und am 18. Dezember 1901 von Kaiser Wilheln II. eröffnet. Das Pergamonmuseum enthält Sammlungen dreier Museen: der Antikensammlung, des Museums für islamische Kunst und des Vorderasiatischen Museums. 6. Nikolaiviertel Das Nikolaiviertel an der Spreeinsel ist eine Art Freilichtmuseum des zerstörten Alt-Berlins. In seiner heutigen Gestalt entstand es zur 750-Jahr-Feier Berlins 1987. Beherrscht wird das kleine, von zahlreichen Cafés, Restaurants und Kaffeestuben durchzogene Quartier westlich vom Alexanderplatz durch die Nikolaikirche. Dieses älteste erhaltene Bauwerk Berlins beherbergt heute ein Museum für sakrale Plastiken. Der Bau des Gotteshauses begann um 1230, im 15. Jahrhundert erhielt es seine heutige Gestalt. Im Nikolaiviertel wurden etliche historische Häuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert rekonstruiert. Zu diesen zählen das Ephraim-Palais, der Gasthof Zum Nussbaum, das Wohnhaus von Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781) und das Knoblauchhaus (1759–1761), in dem sich eine Ausstellung über die Zeit des Biedermeier und die einflussreiche Familie Knoblauch befindet. Zeugnisse der 11 Vergangenheit in der nahen Klosterstraße sind die Ruine der Klosterkirche (nach 1250), die barocke Parochialkirche (1703) und das Palais Podewils (1704). 7. Rotes Rathaus Das Rote Rathaus ist eines der bekanntesten Wahrzeichen von Berlin und Sitz des Regierenden Bürgermeisters sowie des Senats von Berlin. Seinen Namen hat das Gebäude von der Fassadengestaltung mit roten Ziegelsteinen. Zwischen 1861 und 1869 wurde das Rote Rathaus nach den Entwürfen von Hermann Waesemann gebaut. Bereits vier Jahre nach der Grundsteinlegung konnte die erste Magistratssitzung im Rathaus abgehalten werden. Das Gebäude im Neo-Renaissancestil zeichnet sich als eine Mehrflügelanlage im Rundbogenstil mit insgesamt drei Innenhöfen und einem knapp 74 Meter hohen Turm aus. Nach den Schäden im Zweiten Weltkrieg wurde das Rathaus wieder rekonstruiert. In Folge der Teilung Berlins tagte der Ost-Berliner Magistrat im Roten Rathaus und der West-Berliner Senat im Rathaus Schöneberg. Seit 1991 dient das Rote Rathaus wieder als gemeinsamer Regierungssitz. Im Rathaus befinden sich mehrere erwähnenswerte Räume. Der Wappensaal ist ursprünglich der Tagungsort der Stadtverordnetenversammlung gewesen. Der Name des Saals rührt von den Fenstern her, denn in ihnen sind alle Wappen Berlins und die Wappen aller Berliner Stadtbezirke eingearbeitet. Heute werden hier vor allem Staatsgäste empfangen. 8. Siegessäule Die Siegessäule auf dem Großen Stern ist neben dem Brandenburger Tor und dem Fernsehturm das bekannteste Wahrzeichen Berlins. Seine heutige Berühmtheit hat der 69 Meter hohe Zylinder nicht zuletzt der Love Parade zu verdanken, deren Abschlussparty viele Jahre lang auf dem Platz vor der Siegessäule stattfand. Dabei war die Siegessäule ursprünglich kriegerischen Taten gewidmet. Das von Johann Heinrich Strack entworfene Monument (erbaut 1865–1873) erinnert an die Siege Preußens in den 12 Jahren 1864, 1866 und 1870–1871 gegen Dänemark, Österreich und Frankreich. Mit vergoldeten Geschützrohren ist deshalb der Säulenschaft verziert. Das farbige Mosaik von Anton von Werner im Säulenumgang glorifiziert den Krieg gegen Frankreich und die deutsche Reichsgründung 1871. Auch bei der 8,32 Meter hohen geflügelten Siegesgöttin, gestaltet von Friedrich Drake, ist die heroische Pose unverkennbar. Die Berliner haben mit den nationalen Gesten allerdings nicht mehr viel am Hut– und nennen die Victoria respektlos „Goldelse“. 285 Stufen sind zu bewältigen, um ihr auf der Spitze der Säule einen Besuch abzustatten. Von oben hat man einen herrlichen Blick auf den größten Park Berlins, den Tiergarten, und auf das benachbarte Schloss Bellevue. 9. Kurfürstendamm Der Kurfürstendamm, kurz Kudamm genannt, gehört zu den berühmtesten, architektonisch und kulturell interessanten Straßen der Welt und ist die Lebensader der City-West und Bummelmeile Nummer eins in Berlin: Der 3,5 Kilometer lange Boulevard Kurfürstendamm zwischen Breitscheidplatz und Halensee. Auf den breiten Gehwegen flaniert man entlang eleganter Schaufenster oder lässt sich in einem der zahlreichen Cafés nieder. An der Ecke Joachimsthaler Straße ist Berlin ganz Welt-Metropole, rund um die Gedächtniskirche reihen sich große Warenhäuser und Modegeschäfte, Richtung Olivaer Platz zeigen bekannte NobelMarken ihr exklusives Angebot. Angelegt wurde die Straße Mitte des 16. Jahrhunderts als Reitweg für die Kurfürsten in den Grunewald. Auf Wunsch des Reichskanzlers Otto von Bismarck wurde ab 1886 daraus der Kurfürstendamm: Ein 53 Meter breiter Boulevard mit Theatern, Cafés und Geschäften, ganz nach französischem Vorbild. Vornehme Wohnadressen in prachtvollen Gründerzeitbauten schmücken bis heute auch die Nebenstraßen. 13 3. Geschichte der Berliner Mauer Lesen Sie Und übersetzen Sie den Text Sie ist in die Geschichte eingegangen als Symbol des Kalten Krieges und der Teilung Deutschlands. Gebaut wurde die Berliner Mauer Anfang der 60er Jahre, um den Flüchtlingsstrom vom Osten in den Westen zu stoppen. Am 9. November 1989 fällt das meistgehasste Bauwerk Deutschlands. Die DDR steht kurz vor dem Aus, ist wirtschaftlich und politisch bankrott. Die Staatsgrenze wird geöffnet, die Vereinigung der beiden deutschen Staaten ist nach über 40 Jahren Trennung in Sicht. Deutsch-deutsche Grenze Seit 1952 hatte die Führung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) die sowjetische Besatzungszone zum Westen hin abgeriegelt. Die innerdeutsche Grenze hatte eine mehrere Kilometer breite Sperrzone und reichte mit fast 1400 Kilometern von Bayern bis an die Ostsee. Sie teilte Siedlungen und Landschaften, zerschnitt Straßen und Eisenbahnlinien, sie prägte das Leben von Millionen Menschen. Für den Verkehr zwischen der Bundesrepublik und der DDR und Berlin waren nur noch sechs Eisenbahnübergänge und fünf Straßen- beziehungsweise Autobahnübergänge offen. In und um Berlin wurden 200 Straßen gesperrt, 77 blieben übrig, die Telefonverbindungen in den Westteil der Stadt wurden gekappt. Aus der unmittelbaren Nähe der innerdeutschen Grenze wurden die Bewohner zwangsumgesiedelt. Trotzdem war Berlin immer noch Schlupfloch für waghalsige Flüchtlinge. Mit dem Bau der Mauer wurde es gestopft. 13. August 1961: Der Mauerbau beginnt Noch im Juni 1961 erklärte Walter Ulbricht öffentlich: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!" Dabei dachte der Chef der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) längst daran, Ostberlin vom Westen der Stadt abzuschotten. Die Zustimmung aus Moskau kam allerdings erst Anfang August. In der Nacht vom 12. 14 zum 13. August versperrten Volkspolizei, Betriebskampfgruppen und Nationale Volksarmee (NVA) die durch Berlin verlaufende Sektorengrenze mit Stacheldrahtverhauen und Steinwällen. In den folgenden Tagen und Monaten entstanden zwischen Ost- und Westberlin eine 46 Kilometer lange Mauer und schließlich um ganz Westberlin befestigte Grenzanlagen auf einer Strecke von insgesamt gut 155 Kilometern. Die Bevölkerung konnte nun nicht mehr aus einem Teil der Stadt in den anderen. Zögern im Westen, Jubel im Osten Die Berliner waren fassungslos; die internationalen Reaktionen eher verhalten. Die Westmächte protestierten kaum, ihr freier Zugang nach Westberlin war nicht gefährdet. Nur General Lucius D. Clay, als amerikanischer Sonderbotschafter in der Stadt, ließ Panzer auffahren. Er wollte wissen, ob man es nur noch mit dem UlbrichtRegime oder nach wie vor mit Moskau zu tun hatte. Als auf der anderen Seite sowjetische Panzer heranrollten, war die Sache klar. Die politische Führung der DDR feierte den Bau der Mauer – in der Sprache der SED-Propaganda „antifaschistischer Schutzwall“ – als „Sieg des sozialistischen Lagers“ über den westlichen Imperialismus. Im Wesentlichen ging es der DDR-Führung darum, den Flüchtlingsstrom zu stoppen, denn bis zum Mauerbau hatte die DDR jedes Jahr Hunderttausende ihrer Bürger an den Westen verloren. Fluchtversuche und Todesschüsse Die Betonmauern, Gräben, Laufanlagen für abgerichtete Wachhunde, Wachtürme und Schützenstellungen machten die „Staatsgrenze“ fast unüberwindlich. Mindestens 235 Menschen kamen bei dem Versuch, in den Westen zu gelangen, ums Leben. Viele versuchten dennoch ihr Glück, nicht selten in spektakulären Mauerfluchten. 9. November 1989: Öffnung der Mauer Mit der erhofften politischen und wirtschaftlichen Stabilität, die die DDR-Führung unter anderem mit der Abriegelung der Grenzen erreichen wollte, brach Ende der 80er Jahre zusammen. In Moskau war Michail Gorbatschow an die Macht gekommen und versuchte, 15 Staat und Regierungsapparat zu modernisieren. Unter den Schlagworten „Glasnost“ (zu Deutsch „Offenheit“, „Transparenz“) und „Perestroika“ (zu Deutsch „Umbau“, „Umgestaltung“) reformierte er die Sowjetunion und damit den gesamten Warschauer Pakt. Die DDR-Führung verlor den Rückhalt der Sowjetunion. In allen großen Städten protestierten die Menschen für ihre Freiheit. Eine Fluchtwelle über Ungarn und die Tschechoslowakei spitzte die Lage zu. Am 18. Oktober 1989 setzte das SED-Zentralkomitee den Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker ab. Dennoch kam die Grenzöffnung am Abend des 9. November 1989 für alle überraschend. Die Mauer fiel. Die "Wende" war nicht mehr aufzuhalten. An jenem Abend stürmten Tausende die Grenzübergänge und feierten das „Wunder von Berlin“. Heute sind die Spuren der Mauer aus der Landschaft und dem Berliner Stadtbild weitgehend verschwunden. In Berlin selbst sind nur noch 1,5 Kilometer Mauerreste zu finden, der Rest wurde in alle Welt verkauft. Pflastersteine am Brandenburger Tor erinnern an den früheren Verlauf der Mauer. 4. Biografie von Alexander von Humboldt (1769–1859) Dieter Wunderlich Lesen Sie und übersetzen Sie den Text. Alexander Freiherr von Humboldt wurde am 14. September 1769 in Berlin geboren. Sein Vater Alexander Georg, ein preußischer Offizier, war wegen seiner Verdienste im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) zum Kammerherrn ernannt worden, und 1766 hatte er die aus der wohlhabenden Hugenottenfamilie Colomb stammende Witwe Marie Elizabeth von Holwede geheiratet. Alexander und sein zwei Jahre älterer Bruder Wilhelm von Humboldt wuchsen auf dem zum Familienbesitz gehörenden Schloss Tegel auf und wurden von Hauslehrern unterrichtete. 16 Acht Jahre später schickte Marie Elizabeth von Humboldt ihre beiden Söhne zum Studium an die Viadrina nach Frankfurt an der Oder. Alexander von Humboldt belegte Kameralistik, Altertumswissenschaften, Medizin, Physik und Mathematik. Zu Beginn des Sommersemesters 1789 folgte er seinem Bruder nach Göttingen und studierte dort Physik und Chemie, unter anderem bei Georg Christoph Lichtenberg. Mit dem Ziel, Forschungsreisender zu werden, studierte er in Hamburg Wirtschaft und Fremdsprachen, in Freiberg Geologie und in Jena Anatomie und Astronomie. Notgedrungen wurde er jedoch 1792 erst einmal Bergassessor der preußischen Bergwerks- und Hüttengesellschaft. Erst das Erbe seiner am 19. November 1796 verstorbenen Mutter erlaubte es Alexander von Humboldt, auf die Karriere im preußischen Staatsdienst zu verzichten und seinen Traum zu verwirklichen. Eigentlich wollte er nach Ägypten und reiste deshalb mit dem französischen Arzt und Botaniker Aimé Bonpland nach Marseille, aber es verschlug die beiden nach Madrid. Mit einem Empfehlungsschreiben des spanischen Ministers Raphael d'Urquijo gingen Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland am 5. Juni 1799 in La Coruña an Bord der „Pizarro“. Zu ihrer Ausrüstung gehörten die verschiedensten Messinstrumente: Uhren, Sextanten, Quadranten, Teleskope, Theodoliten, Inklino-, Cyano-, Hygro-, Baro- und Thermometer. Während eines Zwischenaufenthalts in Teneriffa bestiegen sie den 3718 Meter hohen Pico de Teide. Am 16. Juli 1799 trafen sie in der Hafenstadt Cumaná im Norden Venezuelas ein, wo Alexander von Humboldt in der Nacht auf den 12. November einen Leonidenschauer beobachten konnte. Von der venezolanischen Hauptstadt Caracas aus brachen Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland im Februar 1800 zu einer viermonatigen und 2775 Kilometer weiten Reise zur Erkundung des Orinoko-Flusses auf, in deren Verlauf sie u. a. eine Verbindung zwischen dem Orinoko und dem Amazonas entdeckten. Nach einer Andenüberquerung erreichten sie am 6. Januar 1802 Quito (Ecuador). Als erste Europäer bestiegen sie die beiden Gipfel des Pichincha (4690 bzw. 4794 Meter). Ihren 17 Versuch, auch den 6310 Meter hohen Chimborazo zu bezwingen, mussten sie im Juni 1802 zwar in schätzungsweise 5700 Meter Höhe abbrechen, aber auch so hielten sie damit jahrzehntelang einen Weltrekord. Außerdem beschrieben sie erstmals Symptome der Höhenkrankheit. Am 9. November 1802 beobachtete Alexander von Humboldt von Callao (Peru) aus einen Merkur-Durchgang. Fast ein Jahr lang blieben Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland in Mexiko. Nach einem Empfang bei US-Präsident Thomas Jefferson in der neuen Bundeshauptstadt Washington kehrten sie nach Europa zurück und trafen am 3. August 1804 in Bordeaux ein. Auf ihrer 9650 Kilometer weiten Expedition in Südamerika hatten sie nicht nur eine Fülle geografischer und geologischer Erkenntnisse gesammelt, sondern auch 60 000 Pflanzen bestimmt und 6300 bis dahin noch unbekannte entdeckt. Aufgrund seiner Messungen behauptete Alexander von Humboldt am 7. Dezember 1804, dass die Stärke des Magnetfeldes der Erde von den Polen zum Äquator hin abnimmt. Während seine in einem politischen Essay geäußerte Kritik an der Sklaverei unbeachtet blieb, rief seine Erwähnung mexikanischer Silberminen europäische Spekulanten auf den Plan. Zwanzig Jahre lang blieb Alexander von Humboldt in Paris und verwendete nahezu sein gesamtes Vermögen darauf, die Ergebnisse der südamerikanischen Expedition auszuwerten und eine Veröffentlichung vorzubereiten, die dann 1807 bis 1833 in vierunddreißig französischsprachigen Bänden erfolgte. 1805 promovierte Alexander von Humboldt in Frankfurt an der Oder, wurde zum königlich-preußischen Kammerherrn ernannt und in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Aber erst 1827 kehrte er endgültig nach Berlin zurück und hielt dort seine berühmten Vorlesungen an der von seinem Bruder Wilhelm von Humboldt gegründeten Universität. 1829 folgte er einer Einladung des russischen Zaren Nikolaus I. und bereiste zusammen mit anderen Forschern Gebiete östlich des Urals, nach Sibirien bis zur chinesischen Grenze, von der sich der Zar Informationen über Bodenschätze versprach. Dafür musste Alexander von Humboldt sich allerdings verpflichten, die politischen 18 Verhältnisse in Russland nicht öffentlich zu kommentieren. Von Geheimdienstleuten beschattet, legte Alexander von Humboldt mit dem Mineralogen Gustav Rose innerhalb eines halben Jahres rund 15 000 Kilometer zurück – in Kutschen auf holprigen Straßen! Das Ergebnis der Expedition war eine Fülle geologischer, geografischer und biologischer Erkenntnisse. Jahrelang arbeitete Alexander von Humboldt in Berlin an den fünf Bänden seines wissenschaftlichen Hauptwerks: „Kosmos. Entwurf einer physikalischen Weltbeschreibung“ (1845–1862). So wie Alexander von Humboldt 1789 die Französische Revolution begrüßt hatte, sympathisierte er auch 1848 mit der Revolution. Im Alter von fast neunzig Jahren starb Alexander von Humboldt am 6. Mai 1859 in Berlin. Nach ihm wurde der Humboldtstrom benannt, eine kalte nördliche Meeresströmung an der Westküste Südamerikas. 5. Geboren in Berlin Lesen Sie die kurzen Infrmationen über berühmte Berliner. In Berlin wurden berühmte Persönlichkeiten und bekannte Prominente geboren, zu denen etwa Marlene Dietrich, Wilhelm II, Friedrich II. der Große, Alexander von Humboldt und viele andere zählen. 1. Konrad Ernst Otto Zuse (1910–1995). Konrad Ernst Otto Zuse war ein deutscher Bauingenieur, Erfinder, Computerpionier und Unternehmer (Zuse KG), Entwickler des weltweit ersten Digitalrechners „Z3“ (1941) und Erfinder der ersten höheren Programmiersprache („Plankalkül“). Er wurde am 22. Juni 1910 in Berlin geboren und starb am 18. Dezember 1995 mit 85 Jahren in Hünfeld bei Fulda. Mit seiner Entwicklung der Z3 im Jahre 1941 baute Konrad Ernst Otto Zuse den ersten funktionstüchtigen, vollautomatischen, programmgesteuerten und frei programmier– 19 baren, in binärer Gleitkommarechnung arbeitenden Rechner und somit den ersten funktionsfähigen Computer der Welt. 2. Leni Riefenstahl (1902–2003). Helene Bertha Amalia Riefenstahl war eine deutsche Filmregisseurin, Schauspielerin und Fotografin, die als Filmemacherin in ihren wenigen (umstrittenen Propaganda-)Filmen filmisch neue Maßstäbe setzte (u.a. „Triumph des Willens“ 1934, „Olympia“ 1938). Sie wurde am 22. August 1902 in Berlin geboren und verstarb am 8. September 2003 mit 101 Jahren in Pöcking. Ihr Geburtstag jährte sich 2015 zum 113. Mal. Ihre Kindheit und Jugend erlebt sie in den 1900er- und 1910er-Jahren. Ab den 1960ern betätigte sich Riefenstahl als Fotografin und veröffentlichte mehrere Bildbände. Zu ihren bekanntesten Werken dieser Zeit zählen Fotoreportagen über das Volk der ostafrikanischen Nuba im Sudan und Unterwasseraufnahmen. 2002 veröffentlichte sie mit dem Dokumentarfilm „Impressionen unter Wasser“ ihr letztes Werk. 3. Katarina Witt wurde in West-Staaken (heute BerlinStaaken) 1965 geboren. Katarina Witt ist eine ehemalige deutsche Eiskunstläuferin und mit zwei Goldmedaillen (1984, 1988) eine der erfolgreichsten Eiskunstläuferinnen in der Geschichte der Olympischen Spiele sowie vierfache Weltmeisterin (1984–85, 1987– 1988). 4. Nina Hagen wurde 1955 in Ost-Berlin geboren. Nina Hagen ist eine deutsche Sängerin (u. a. „Unbehagen“ 1979, „Personal Jesus“ 2010) und Schauspielerin (u. a. „7 Zwerge“ 2004–2006), die für ihre exzentrischen und schrillen Auftritte bekannt ist und gelegentlich als „Godmother des Punk“ bezeichnet wird. 5. Ilja Richter wurde 1952 in Berlin-Karlshorst (Ost-Berlin) geboren. Richter kam am 24.November 1952 zur Welt und ist ein deutscher Schauspieler, Musiker und Fernsehmoderator, der in den 1970er-Jahren u. a. durch die von ihm präsentierte TV-Sendung „disco“ (1971–1982) bekannt wurde. 6. Gregor Gysi wurde 1948 in Berlin geboren. Gysi ist ein deutscher Rechtsanwalt und bekannter Politiker, der u. a. als Fraktionsvorsitzender (2005–2015) seiner Partei „Die Linke“ viele 20 Jahre Oppositionsführer im Bundestag, ehemaliger Wirtschaftssenator des Landes Berlin (2002) und zuvor seit 1967 Mitglied der SED, SED-PDS und PDS war. 7. Ingrid Steeger wurde 1947 in Berlin geboren. Ingrid Steeger kam am 1. April 1947 zur Welt und ist eine deutsche Schauspielerin, die nach ersten Rollen Anfang der 1970er mit der Sketch-Fernsehserie „Klimbim“ (1973–1979) landesweit bekannt wurde. 8. Reinhard Mey wurde 1942 in Berlin geboren. Reinhard Mey ist ein deutscher Musiker und einer der bekanntesten Liedermacher seines Landes, der mit „Über den Wolken“ (1974) einen Evergreen schuf und seit den 1960er-Jahren über 30 Alben veröffentlicht hat (u. a. „Ich wollte wie Orpheus singen“ 1967, „Mein achtel Lorbeerblatt“ 1972, „Bunter Hund“ 2007). 9. Götz George wurde 1938 in Berlin geboren. Götz George kam am 23. Juli 1938 zur Welt und ist ein renommierter deutscher Schauspieler (u. a. „Der Schatz im Silbersee“ 1962, Duisburger „Tatort“-Kommissar Horst Schimanski ab 1981, „Schtonk!“ 1992, „Der Totmacher“ 1995). 10. Harald Juhnke wurde 1929 in Berlin-Charlottenburg geboren. Harald Juhnke kam am 10. Juni 1929 zur Welt und war ein deutscher Schauspieler, Sänger, Entertainer und Showmaster. 11. Hans Rosenthal wurde 1925 in Berlin geboren. Hans Rosenthal war ein deutscher Showmaster und Entertainer, der in den 1950ern bis 1980er große und beliebte Unterhaltungssendungen zunächst im Hörfunk sowie später etwa „Dalli Dalli“ (1971–1986) im TV moderierte und den Ausruf „…das war Spitze!" zu seinem Markenzeichen machte. 12. Inge Meysel wurde 1910 in Rixdorf bei Berlin (heute Berlin-Neukölln) geboren. Inge Meysel kam am 30. Mai1910 zur Welt und war eine der populärsten deutschen Schauspielerinnen ab den 1960er-Jahren („Mutter der Nation“). 13. Marlene Dietrich (1901–1992). Marlene Dietrich wurde 1901 in Schöneberg (heute Berlin) geboren. Sie kam am 27. 21 Dezember 1901 zur Welt und war eine deutsch-US-amerikanische Schauspielerin (u. a. „Der blaue Engel“ 1930) und Sängerin. 14. Kurt Tucholsky wurde 1890 in Berlin geboren. Kurt Tucholsky war ein bedeutender deutscher, politisch engagierter Journalist und Schriftsteller, der zu den meistgelesenen Autoren in der Weimarer Republik zählte (u. a. „Rheinsberg: Ein Bilderbuch für Verliebte“ 1912, „Was darf die Satire?“ 1919, „Schloß Gripsholm. Eine Sommergeschichte“ 1931). 15. Walter Gropius (1883–1969). Walter Gropius wurde 1883 in Berlin geboren. Walter Gropius kam am 18. Mai 1883 zur Welt und war ein deutscher Architekt, Gründer des Bauhauses und einer der Pioniere der modernen Architektur. 16. Gustav Stresemann (1878–1929). Gustav Stresemann wurde in Berlin geboren. Er war ein bedeutender deutscher Politiker der Weimarer Republik, kurzzeitig Reichskanzler und Reichsminister des Auswärtigen (1923) und zusammen mit dem französischen Außenminister Aristide Briand Träger des Friedensnobelpreises 1926. 17. Wilhelm II. (1859–1941). Wilhelm II. wurde 1859 in Berlin geboren. Er war der letzte Deutsche Kaiser (1888–1918) in der „Wilhelminischen Zeit“, der Reichskanzler Bismarck entließ (1890), die Sozialpolitik reformierte, weltpolitische Geltung für Deutschland anstrebte, sein Land in den Ersten Weltkrieg (1914– 1918) führte und den Lebensabend im holländischen Exil verlebte. 18. Wilhelm I. (1797–1888). Wilhelm I. wurde 1797 in Berlin geboren. Er kam am 22. März 1797 zur Welt und war ein König von Preußen (1861–1888) und der erste Kaiser des Deutschen Reiches (1871–1888). 19. Alexander von Humboldt (1769–1859). Alexander von Humboldt kam am 14. September 1769 in Berlin zur Welt und war ein bedeutender deutscher Naturforscher und Entdecker, der mit zahlreichen Forschungsreisen die empirische (Bio-)Geographie begründete. 20. Friedrich II. der Große (1712–1786). Friedrich II. der Große wurde 1712 in Berlin geboren. Er war König „in“ und später 22 erster König „von“ Preußen (1740–1786), der sich selbst als „ersten Diener des Staates“ bezeichnete und in der Bevölkerung auch der „Alte Fritz“ genannt wurde. 6. Fakten über Berlin Lesen Sie die Fakten, besprechen Sie das gelesene. Wussten Sie schon, dass 1. … Besucher, die zu Mauerzeiten vom westlichen Teil in den östlichen Teil der Stadt wollten, mindestens 25 DM in Mark der DDR zum Kurs von 1:1 tauschen mussten? Nicht ausgegebenes Geld konnte nicht wieder gewechselt werden, es konnte aber an der Grenze für eventuell folgende Besuche deponiert werden. Für Touristen aus Westdeutschland kostete das Visum fünf Mark, für Westberliner dagegen nichts. 2. … Berlin in alten Zeiten bereits am Brandenburger Tor endete? Die historische Stadtgrenze ist noch an Straßennamen wie Wallstraße, Mauerstraße, Linienstraße oder Palisadenstraße zu erkennen. Die einstigen Stadttore sind vor allem durch Stationsnamen der U-Bahn erhalten – Schlesisches, Kottbusser, Hallesches und Oranienburger Tor. 3. … die Quadriga auf dem Brandenburger Tor 1806 von Napoleon nach Frankreich verschleppt wurde? Er ließ das Berliner Wahrzeichen als Zeichen seines Sieges über Preußen in der Schlacht bei Auerstedt abtransportieren. Es wurde 1814 nach dem Sieg der europäischen Verbündeten über Napoleon nach Berlin zurückgebracht. Seitdem heißt die Quadriga im Volksmund Retourkutsche. Entgegen anders lautenden Gerüchten war die Quadriga aber immer schon ostwärts – im alten Berlin also stadteinwärts – gerichtet. 4. … die East Side Gallery die längste Open-Air-Galerie der Welt und mit 1,316 Kilometern zugleich das längste erhaltene Stück der Berliner Mauer ist? Der Abschnitt wurde 1990 von 118 Künstlern aus 21 Ländern mit 106 Werken bemalt. Viele der Künstler sind 23 2009 nach Berlin zurückgekehrt, um ihre Kunstwerke aufzufrischen. Im April 2014 haben Künstler, Berliner und Berlinbesucher in einer gemeinsamen Aktion die – unter Denkmalschutz stehenden – Mauergemälde von Graffiti befreit. 5. … Berlin die einzige europäische Stadt ist, die mehr Museen als Regentage hat? Regentage gibt es im Durchschnitt 106,3 pro Jahr, Museen rund 180. Die Berliner Museen, Gedenkstätten und Ausstellungshallen (ohne kommerzielle Galerien) registrierten 2012 17,2 Millionen Besucher. 6. … Berlin mit über 440 Galerien für Klassische Moderne und Zeitgenössische Kunst größter Galerienstandort Europas ist? Rund 5.000 bildende Künstler machen Berlin zur Kunstmetropole. 6. …Berlin die einzige Stadt der Welt ist, in der drei Opernhäuser bespielt werden? Die Deutsche Oper, die Staatsoper Unter den Linden und die Komische Oper bieten über 4.800 Zuschauern Platz. Berlin besitzt zudem rund 150 Theater und Bühnen aller Genres. 7. ... mitten in Berlin das größte Universalmuseum der Welt entsteht? Die Sanierung und Umgestaltung der Museumsinsel mit ihren fünf Monumentalbauten, die seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen, ist das ehrgeizigste Kulturprojekt der Bundesrepublik. Der 1,5 Milliarden Euro teure Masterplan Museumsinsel sieht vor, alle Gebäude zu sanieren und auch technisch auf den neuesten Stand zu bringen. Nach dem Vorbild des Pariser Louvre, der Eremitage in Sankt Petersburg und des Britischen Museums in London sollen die Gebäude zu einem großen, durch einen unterirdischen Rundgang verbundenen Komplex zusammengefasst werden. Die einzelnen Museen bleiben dabei mit eigenen Eingängen bestehen. Einige Häuser sind schon saniert, so die Alte Nationalgalerie, das BodeMuseum und das Neue Museum. Es ist Heimat des Ägyptischen Museums mit der weltberühmten Büste der Nofretete. 8. … dass Berlin neben den weltbekannten Sammlungen auch ausgefallene Museen wie das Currywurstmuseum, das Gaslaternenmuseum, das Museum im Wasserwerk oder das Hanfmuseum besitzt? 24 9. … die Berlinale, eines der populärsten Filmfestivals in Europa, im Jahre 2015 schon 65 Jahre alt wird? Als eines der Top-MedienEvents der Filmindustrie zieht sie jährlich rund 20.000 Fachbesucher und Journalisten aus 80 Ländern an. Von anderen Filmfestivals unterscheidet sich die Berlinale durch die große Publikumsbeteiligung. 100.000 Cineasten aus dem In- und Ausland kaufen 300.000 Kinotickets (die der Fachbesucher nicht mitgerechnet). 10. … Berlin nicht nur die größte, sondern auch die grünste Metropole Deutschlands ist? Knapp 32 Prozent der Gesamtfläche von 892 Quadratkilometern sind Grün-, Wald- und Wasserflächen. Die Straßen werden von 438.000 Bäumen gesäumt. 2.500 Parks und Grünanlagen bieten Berlinern und Berlin-Gästen Erholung. Zudem liegen innerhalb der Stadt 926 Kleingartenkolonien mit über 73.000 Gärten. 11. … entlang der Straße „Unter den Linden“ in Berlin-Mitte fünf unterschiedliche Lindenarten stehen? Diese sind Silberlinde, Winterlinde, Stadtlinde, Holländische Linde und Kaiserlinde. 12. … der Berliner Fernsehturm mit 368 Metern das höchste Gebäude Deutschlands ist? 11. … die Stadt im Jahr 1942 ihre höchste Einwohnerzahl hatte? Zu dieser Zeit lebten 4.478.102 Menschen in Berlin. Heute sind es 3,4 Millionen. 13. …. die Stadt mit dem Berlin Hauptbahnhof erstmals in ihrer Geschichte einen echten zentralen Kreuzungsbahnhof – und zwar den größten Europas – erhalten hat? 14. … Berliner Wahrzeichen – zum Beispiel der Fernsehturm, das Brandenburger Tor, der Berliner Dom, das Hotel Adlon und –viele andere Bauten – einmal im Jahr in anderem Licht erscheinen? Beim alljährlich im Oktober veranstalteten Festival of Lights und Berlin leuchtet dienen sie als riesige Projektionsflächen für ständig wechselnde, originelle Lichtinstallationen. Wie könnte es anders sein: Die beiden Events zählen zu den größten Illuminationsfestivals der Welt. 25 15. … das Pergamonmuseum auf der Museumsinsel mit dem 2000 Jahre alten PergamonAltar das erste archäologische Museum der Welt ist und – mit 1,26 Millionen Besuchern im Jahr 2013 – die beliebteste Dauerausstellung der Stadt besitzt? 16. … die erste Ampelanlage Europas 1924 auf dem Potsdamer Platz in Betrieb genommen wurde? Ein Nachbau des Ampelturms ist heute noch dort zu bewundern. 17. … Berlin 960 Brücken hat und damit problemlos sogar Venedig schlägt? 18. … bisher sechs amerikanische Präsidenten in Berlin nach dem Krieg historische Reden gehalten haben? Unvergessen sind John F. Kennedys Satz „Ich bin ein Berliner“ (1963) und Ronald Reagans nachdrücklicher Ausruf „Mr. Gorbatschow – Reißen Sie diese Mauer ein!“ (1987). 7. Biografie von Udo Gerhard Lindenberg und die Analyse seines Liedes. Hören Sie sich und übersetzen das Lied „Sonderzug nach Pankow“. Udo Gerhard Lindenberg (17. Mai 1946 in Gronau (Westf.)) ist ein deutscher Rockmusiker, Schriftsteller und Kunstmaler. Er führte in den frühen 1970er-Jahren die deutsche Sprache in seine Texte ein und verhalf damit deutschsprachiger Rockmusik als Erster zum Durchbruch im Mainstream. Seitdem entwickelte sich Lindenberg kontinuierlich zu einer führenden und prägenden Persönlichkeit in der deutschen Musikszene und seine Tonträger erzielten vielfach Gold-Status. Mit seinem 34. und bisher letzten Studioalbum „Stark wie zwei“ erreichte Lindenberg im Jahr 2008 im Alter von 62 Jahren zum ersten Mal in seiner Karriere auch Platz eins der deutschen Charts. Entstehungsgeschichte Udo Lindenbergs Glenn-Miller-Kontrafaktur „Sonderzug nach Pankow“ ist ein musikalischer Meilenstein auf dem langen Weg des 26 Abschieds der jüngeren Generationen von der starren Linie der Politik der Kalten Krieger. Der Song markiert letztlich den Kalten Krieg als Generationskonflikt und stellt ein selten deutliches Beispiel für die Wechselwirkungen zwischen Popmusik und Realpolitik dar. Die große Begeisterung jüngerer Fans in der DDR für Muttersprachliches aus dem Westen (BAP, Grönemeyer, Maffay, Lindenberg, Lage etc.) stellte eine bemerkenswerte Mischung aus Wollen und Sollen dar. Die Kulturpolitik der SED begünstigte als Teil des Projektes einer „sozialistischen Nationalkultur“ deutschsprachige Popmusik (während im Westen hauptsächlich noch Englisch gesungen wurde) und forderte, wie in allen gesellschaftlichen Bereichen auch hier, politische oder soziale Positionierung. Lindenberg gehörte in der alten BRD zu den Veteranen deutschsprachiger Popmusik und hatte von daher immer auch eine breite Fanbasis in der DDR (erste deutschsprachige LP: Daumen im Wind, 1972; Durchbruch mit der LP Andrea Doria, 1973). Zudem war mit ihm, als einem in der Friedensbewegung aktiven Künstler, seitens der SED prinzipiell eine Zusammenarbeit denkbar. Gerade weil den Bürgern im eigenen Lande anfangs mit mehr, später mit weniger Drohungen nahegelegt wurde, auf den Konsum von Westmedien zu verzichten, nahm die SED mit ihren Zensur-, Kontroll- und Überwachungsgremien, im Bewusstsein der Nichteinhaltung solcher Empfehlungen, Nachrichten aus dem Westen äußerst ernst. Als Udo Lindenberg im SFB am 5. März 1979 seinem bereits musikalisch in „Rock-n-Roll Arena in Jena“ (1976) geäußerten Wunsch Ausdruck verlieh, auch vor seinen Fans in der DDR aufzutreten, wurde vier Tage später dem Kulturminister Kurt Hager eine wörtliche Abschrift des Interviews (Bundesarchiv, SMPO DY 30187) vorgelegt. Auf dieser notierte er: „Abt. Kultur. Auftritt in der DDR kommt nicht in Frage“. Lindenberg ließ sich durch die Ablehnung seitens der SED nicht entmutigen und revanchierte sich vier Jahre später für die Zurückweisung seitens der Kulturadministration der DDR mit einem legendär respektlosen Text, dem er zur Melodie des „Chattanooga 27 Choo Choo“ schrieb. „Sonderzug nach Pankow“ erschien auf der Lindenberg-LP Odyssee und am 02.02.1983 als Single. Der Song und seine Folgen sind gleichermaßen ein Beitrag zur Analyse wie ein Sinnbild der atavistischen Widersinnigkeiten des Kalten Krieges. 12 Tage nach der Veröffentlichung der Single schrieb Lindenberg in einem Brief an Erich Honecker, er solle doch endlich einmal einen „echten deutschen Klartext-Rocker“ in der DDR auftreten lassen, sich menschlich-flexibel verhalten und Humor und Souveränität beweisen, indem er der „Nachtigall von Billerbeck“ eine Tournee durch die DDR erlaube. Der Generalsekretär schien ob der Respektlosigkeiten weniger aufgebracht und deutlich humorvoller als manche seiner Genossen und setzte zu einer politischen Umarmung Lindenbergs an, die mit einem Auftritt mit vier Songs am 25.10.1983 beim FDJ Friedenskonzert vor 4200 handverlesenen Gästen im Palast der Republik ihren Anfang nahm. Lindenberg durfte u. a. neben Harry Belafonte auftreten, verzichtete auf Songs wie „Das Mädchen aus Ostberlin“ und „Sonderzug nach Pankow“ und bekam dafür die ersehnte Tournee durch die DDR zugesagt, die jedoch im Februar 1984 nach einem Rückzieher von Egon Krenz abgesagt wurde. Reinhard Heinemann, Leiter des Büros des Festivals des politischen Liedes, hatte die Tour schriftlich zugesagt und berief sich auf das Ehrenwort von Krenz. Lindenberg hatte den Titel „Hallo DDR“ bereits geschrieben. Im Falle des Songs „Sonderzug nach Pankow“ ist die Grenze zwischen dem Kontext des Songs und seiner Analyse angesichts der schillernden intertextuellen Bezüge fließend. In seinem Text entwirft Lindenberg das Szenario, dass er einen Sonderzug ins FunktionärsGhetto im Ost-Berliner Stadtteil Pankow besteigt, um bei einer Flasche Cognac den Staatsratsvorsitzenden zu überzeugen, dass er doch in der DDR auftreten dürfe. Diesen duzt er konsequent, nennt ihn „Honey“, einen „sturen Schrat“ bzw. den „Oberindianer“ der DDR (interessante Parallele zu Metaphorik des Cold-War-Songs „Two Tribes“ von Frankey Goes to Hollywood). 28 „Sonderzug nach Pankow“ ist der bis dato erfolgreichste Song von Udo Lindenberg. Im deutschsprachigen Raum dürfte er inzwischen bekannter sein als Millers „Chattanooga Choo Choo“. Sonderzug nach Pankow Udo Lindenberg, 1983 Entschuldigen Sie, ist das der Sonderzug nach Pankow? Ich muss mal eben dahin, mal eben nach Ost-Berlin. Ich muss da was klären mit eurem Oberindianer: Ich bin ein Jodeltalent ... Und will da spielen mit ’ner Band. Ich hab ’ne Flasche Cognac mit und das schmeckt sehr lecker, das schlürf’ ich dann ganz locker mit dem Erich Honecker. Und ich sag’ „Hey Honey, ich sing’ für wenig Money im Republikpalast, wenn ihr mich lasst.“ All die ganzen Schlageraffen dürfen da singen dürfen ihren ganzen Schrott zum Vortrage bringen. Nur der kleine Udo, nur der kleine Udo der darf das nicht und das verstehen wir nicht. Ich weiß genau, ich habe furchtbar viele Freunde, in der DDR ... Und stündlich werden es mehr. Oh, Erich, eh, bist du denn wirklich so ein sturer Schrat? Warum lässt du mich nicht singen im Arbeiter- und Bauernstaat? Ist das der Sonderzug nach Pankow? Ist das der Sonderzug nach Pankow? Entschuldigung, der Sonderzug nach Pankow? Ich hab ’ne Flasche Cognac mit und das schmeckt sehr lecker, das schlürf’ ich dann ganz locker mit dem Erich Honecker. Und ich sag’ „Hey Honey, ich sing’ für wenig Money im Republikpalast, wenn ihr mich lasst.“ All die ganzen Schlageraffen dürfen da singen 29 dürfen ihren ganzen Schrott zum Vortrage bringen. Nur der kleine Udo, nur der kleine Udo der darf das nicht und das verstehen wir nicht. Honey, ich glaub’, du bist doch eigentlich auch ganz locker. Ich weiß, tief in dir drin, bist du doch eigentlich auch ein Rocker. Du ziehst dir doch heimlich auch gerne mal die Lederjacke an Und schließt dich ein auf’m Klo und hörst West-Radio. Hallo, Erich, kannst mich hören? Hallo, Hallöchen, Hallo! Hallo, Honey, kannst mich hören? Hallo, Hallöchen, Hallo! 8. Berlin, du deutsche, deutsche Frau Wolf Biermann, 1988 Hören Sie sich das Lied. Analysieren Sie den Inhalt des Liedes. Berlin, du deutsche deutsche Frau. Ich bin dein Hochzeitsfreier. Ach, deine Hände sind so rauh von Kälte und von Feuer. Ach, deine Hüften sind so schmal wie deine breiten Straßen. Ach, deine Küsse sind so schal, ich knan dich nimmer lassen. Ich kann nicht weg mehr von dir gehn. Im Westen steht die Mauer. Im Osten meine Freunde stehn, der Nordwind ist ein rauher. Berlin, du blonde blonde Frau. Ich bin dein kühler Freier; dein Himmel ist so hunde-blau, darin hängt meine Leier. 30 9. Ehrenbürger Berlins Bereiten Sie kleine Referate über die Ehrenbürger Berlins. Das Berliner Ehrenbürgerrecht wird vom Senat von Berlin in Einvernehmen mit dem Berliner Abgeordnetenhaus verliehen. Die Stadt Berlin hat seit 1813 an 131 Personen zunächst ehrenhalber ohne Zahlung eines Bürgergeldes das Bürgerrecht verliehen. Ab 1851 wurde erstmals ein Ehrenbürgerrecht an einen Berliner Bürger verliehen. Bei dem Berliner Ehrenbürgerrecht handelt es sich um eine persönliche Auszeichnung, die keine Sonderrechte oder – pflichten beinhaltet Die Ehrenbürger der Stadt Berlin: 1. Gebhard Leberecht von Blücher (* 16. Dezember 1742 in Rostock; † 12. September 1819 in Krieblowitz, Provinz Schlesien). Generalfeldmarschall der preußischen Armee. Verleihung am 31. Januar 1816. Von Blücher wurde für seinen maßgeblichen Anteil am Sieg in der Schlacht bei Waterloo 1815 ausgezeichnet. 3. Ernst Ludwig Heim (* 22. Juli 1747 in Solz, SachsenMeiningen; † 15. September 1834 in Berlin; Friedhöfe vor dem Halleschen Tor, Kreuzberg). Arzt. Verleihung am 15. April 1822. Verliehen anlässlich des 50-jährigen Arzt-Jubiläums. Heim war einer der Begründer der modernen Medizin, führte die Pockenschutzimpfung ein und behandelte jährlich tausende Arme unentgeltlich. 2. Christian Daniel Rauch (* 2. Januar 1777 in Arolsen, Waldeck; † 3. Dezember 1857 in Dresden; Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden, Mitte). Bildhauer. Verleihung am 31. Mai 1851. Verliehen anlässlich der Einweihung des Reiterstandbilds Friedrichs des Großen am Anfang des Boulevards Unter den Linden. Erster Berliner Bürger, der das Ehrenbürgerrecht erhält. 3. Freiherr Alexander von Humboldt (* 14. September 1769 in Berlin; † 6. Mai 1859 ebenda; Schlosspark Tegel, Tegel). Naturforscher und Entdecker. Verleihung am 24. Januar 1856. Von 31 Humboldt gilt als einer der Mitbegründer der Geografie als empirischer Wissenschaft. 4. August Boeckh (* 24. November 1785 in Karlsruhe; † 3. August 1867 in Berlin; Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden, Mitte). Altertumsforscher, Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Verleihung am 15. März 1857. Verliehen anlässlich des 50-jährigen Dienstjubiläums. Boeckh war auch maßgeblich an der ersten Gesamtausgabe der Werke Friedrichs II. beteiligt. 5. Fürst Otto von Bismarck (* 1. April 1815 in Schönhausen, Brandenburg; † 30. Juli 1898 in Friedrichsruh, Schleswig-Holstein). Reichskanzler. Verleihung am 27. März 1871. Verliehen anlässlich der Gründung des Deutschen Reichs. 6. Heinrich Schliemann (* 6. Januar 1822 in Neubukow, Mecklenburg-Schwerin; † 26. Dezember 1890 in Neapel). Altertumsforscher. Verleihung am 7. Juli 1882. Verliehen anlässlich der Schenkung seiner trojanischen Goldschätze an das deutsche Volk und ihrer Ausstellung in Berlin. 7. Leopold von Rank (* 21. Dezember 1795 in Wiehe, Sachsen; † 23. Mai 1886 in Berlin; Friedhof II der Sophiengemeinde Berlin, Mitte). Historiker, Pofessor an der Universität Berlin. Verleihung am 31. März 1885. Verliehen anlässlich des 60-jährigen Dienstjubiläums. Von Ranke gilt als der Begründer der quellenkritischen Methode in der Geschichtsforschung. 8. Robert Koch (* 11. Dezember 1843 in Clausthal-Zellerfeld, Hannover; † 27. Mai 1910 in Baden-Baden; Mausoleum des RobertKoch-Instituts, Mitte). Mediziner, Direktor des Hygienischen Instituts der Friedrich-Wilhelm-Universität. Verleihung am 21. November 1890. Verliehen anlässlich der Präsentation des Impfstoffs „Tuberkulin“. Koch entdeckte das Tuberkelbakterium, den Choleraerreger sowie die Überträger von Pest und Malaria. 9. Rudolf Virchow (* 13. Oktober 1821 in Schivelbein, Provinz Pommern; † 5. September 1902 in Berlin; Alter St.Matthäus-Kirchhof Berlin, Schöneberg). Mediziner und Sozialpolitiker. Verleihung am 13. Oktober 1891. Verliehen 32 anlässlich seines 70. Geburtstags. Virchow kämpfte als Mitglied der Deutschen Fortschrittspartei im preußischen Abgeordnetenhaus um die Verbesserung der hygienischen Zustände in der Stadt. 10. Adolph Menzel (* 8. Dezember 1815 in Breslau; † 9. Februar 1905 in Berlin; Friedhöfe vor dem Halleschen Tor, Kreuzberg). Grafiker und Zeichner. Verleihung am 8. Dezember 1895. Verliehen anlässlich seines 80. Geburtstags. Menzel war ein bedeutender Vertreter des bürgerlichen Realismus. Er galt als berufener Maler der Werke König Friedrichs II. 11. Ludwig Hoffmann (* 30. Juli 1852 in Darmstadt; † 11. November 1932 in Berlin). Architekt und Baustadtrat. Verleihung am 13. März 1924. Verliehen anlässlich seines Ausscheidens aus dem Amt. Hoffmann baute in Berlin 111 Bauanlagen mit insgesamt 300 einzelnen Gebäuden, darunter das Rudolf-Virchow-Krankenhaus und die Nervenheilanstalt Buch. 12. Max Liebermann (* 20. Juli 1847 in Berlin; † 8. Februar 1935 ebenda; Jüdischer Friedhof Schönhauser Allee, Prenzlauer Berg). Präsident der Berliner Secession und der Preußischen Akademie der Künste. Verleihung am 30. Juni 1927. Verliehen anlässlich seines 80. Geburtstags. Max Liebermann galt als Meister des Impressionismus. 13. Paul Lincke (* 7. November 1866; † 3. September 1946 in Clausthal-Zellerfeld, Niedersachsen). Komponist. Verleihung am 7. November 1941. Verleihung anlässlich seines 75. Geburtstags. Paul Lincke war ein gefeierter Operettenkomponist, der lange Jahre am Berliner Varieté-Theater „Apollo“ gewirkt hatte. Von ihm stammt unter anderem der Marsch „Berliner Luft“. In den 1930er-Jahren wurden seine Werke durch den Rundfunk neu entdeckt. 14. Otto Warburg (* 8. Oktober 1883 in Freiburg im Breisgau; † 1. August 1970 in Berlin; Friedhof Dahlem).Leiter des Instituts für Zellphysiologie in Berlin-Dahlem. Verleihung am 8. Oktober 1963 in West-Berlin. Verliehen anlässlich seines 80. Geburtstags. Träger des Nobelpreises für Physiologie und Medizin. Auf Warburgs Vorschlag wurde 1931 das Institut für Zellphysiologie 33 gegründet, das er selbst leitete. 1949 kehrte er nach Forschungsreisen in den USA zu diesem Posten zurück. 15. Konrad Adenauer (* 5. Januar 1876 in Köln; † 19. April 1967 in Rhöndorf, Nordrhein-Westfalen). Bundeskanzler. Verleihung am 10. Oktober 1963 in West-Berlin. Verliehen anlässlich seines Ausscheidens aus dem Amt als erster Bundeskanzler nach 14 Jahren. In seiner Amtszeit lag das Wirtschaftswunder – der Wiederaufbau des zerstörten Westdeutschlands – sowie die Aussöhnung mit Frankreich, Großbritannien und den USA und die Integration der Bundesrepublik in die Westeuropäische Union. 16. Nelly Sachs (* 10. Dezember 1891 in Berlin; † 12. Mai 1970 in Stockholm). Schriftstellerin. Verleihung am 14. Juli 1967 in West-Berlin. Nelly Sachs hatte mit ihrem Werk Teil an der literarischen Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus. 1966 bekam sie dafür den Literatur-Nobelpreis verliehen. 17. Otto Hahn (* 8. März 1879 in Frankfurt am Main; † 28. Juli 1968 in Göttingen). Chemiker. Verleihung am 17. Juni 1968 in West-Berlin. Otto Hahn, der Begründer der Kernchemie, entdeckte u.a. die Kernspaltung der schweren Elemente Uran und Thorium, wofür ihm 1944 der Nobelpreis für Chemie verliehen wurde. 1959 erhielt das in Berlin-Wannsee neugeschaffene Institut für Kernforschung den Namen Hahn-Meitner-Institut. Von 1946 bis 1948 amtierte er als letzter Präsident der Kaiser-WilhelmGesellschaft und von 1948 bis 1960 als Gründer und erster Präsident der aus ihr hervorgegangenen Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften. Hahn wurde aufgrund seines Nachkriegs-Engagement für eine atomwaffenfreie Welt von internationalen Organisationen mehrfach für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. 18. Otto Nagel (* 27. September 1894 in Berlin; † 12. Juli 1967 in Ost-Berlin; Zentralfriedhof Friedrichsfelde). Maler, Präsident der Deutschen Akademie der Künste in Berlin (Ost). Verleihung posthum am 4. Februar 1970 in Ost-Berlin. Otto Nagel beschäftigte sich in seinen Bildern besonders mit der Arbeiterklasse. 34 Trotz Berufsverbots nach 1933 schuf er zahlreiche Ansichten Berlins vor seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. 19. Heinrich Zille (* 10. Januar 1858 in Radeburg, Sachsen; † 9. August 1929 in Berlin; Südwestkirchhof Stahnsdorf). Zeichner. Verleihung posthum am 4. Februar 1970 in Ost-Berlin. Heinrich Zille hielt in seinem Werk besonders das Milieu der Berliner Mietskasernen und ihrer Bewohner fest. 20. Karl Schmidt-Rottluff (* 1. Dezember 1884 in Rottluff, Sachsen; † 10. August 1976 in West-Berlin; Waldfriedhof Dahlem). Maler. Verleihung am 10. April 1970 in West-Berlin. Karl SchmidtRottluff war Begründer der Künstlervereinigung „Brücke“ und einer der bedeutendsten Vertreter des Expressionismus. An seinem 80. Geburtstag vermachte er Berlin eine Vielzahl an Werken, die in dem eigens dafür gegründeten Brücke-Museum ausgestellt sind. 21. Sigmund Jähn (* 13. Februar 1937 in MorgenrötheRautenkranz, Sachsen). Kosmonaut. Verleihung am 21. September 1978 in Ost-Berlin. Sigmund Jähn startete als Forschungskosmonaut an Bord von Sojus 31 1978 als erster Deutscher in den Weltraum. Sein Flug dauert acht Tage. Jähn arbeitet heute für die Europäische Weltraumbehörde ESA. 22. Wolf Biermann (* 15. November 1936 in Hamburg). Liedermacher und Lyriker. Verleihung am 26. März 2007. Wolf Biermann wurde für seine Verdienste „als Fackel der Aufklärung im Nebel der Diktatur“ geehrt. Wolf Biermann übersiedelte als Jugendlicher in die DDR. Er wurde 1965 in der DDR mit Berufsverbot belegt und 1976 von der SED ausgebürgert. Um seine Ehrung gab es monatelange Diskussionen in der Berliner Landespolitik. 35 TEIL II Landeskundliche Aufgaben zum Thema „Geschichte Berlins“ 1. Was wissen Sie über die Geschichte der Mauer? 1. Wo beschlossen die vier Siegermächte des Zweiten Weltkrieges, Deutschland in vier Besatzungszonen aufzuteilen? a) Auf der Konferenz von Jalta. b) Auf der Potsdamer Konferenz. c) Auf der Casablanca-Konferenz. 2. Wann wurde die DDR offiziell gegründet? a) 23. Mai 1949. b) 3. Oktober 1919. c) 7. Oktober 1949. 3. Wie kam es zu Ulbrichts berühmtem Satz „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen“? a) Ulbricht sagte den Satz im Rahmen einer Rede. b) Er war die Antwort auf eine Frage in einer Pressekonferenz. c) Er stammt aus einem Brief an den damaligen Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer. 4. Mit welchem Begriff bezeichnete die DDR die Mauer? a) „Antikapitalistischer Schutzwall“. b) „Antiföderalistischer Schutzwall“. c) „Antifaschistischer Schutzwall“. 5. Wie viele Menschen flohen 1961 noch kurz vor dem Mauerbau? a) Unter 100.000. b) Mehr als 200.000. c) Mehr als 300.000. 6. Aus welchem Grund wurden weite Strecken der Mauer 1966 von DDR-Grenztruppen abfotografiert? 36 a) Für eine Bestandsaufnahme, um herauszufinden, an welchen Stellen das Bauwerk noch verbessert werden muss. b) Zu Dokumentationszwecken, um für die Nachwelt die Monumentalität des Bauwerks festzuhalten. c) Die SED-Führung wollte mit einer Foto-Ausstellung widerlegen, dass die Mauer die Menschen der DDR einsperre. Vielmehr schütze sie sie vor negativen Einflüssen aus dem Westen. 7. Über welche Länge erstreckte sich die Berliner Mauer? a) 70 km. b) 170 km. c) 270 km. 8. Am 9. November 1989 verlas Günter Schabowski, Regierungssprecher der DDR, die Neuregelung für Ausreisen, die die Öffnung der Mauer zur Folge hatte. Wann sollte diese Regelung in Kraft treten? a) So wie Schabowski es auch sagte: sofort. b) Eigentlich war geplant, die Liberalisierung erst am 10. November um 4 Uhr morgens in Kraft zu setzen. c) Vorgesehen war eigentlich eine Woche Vorlaufzeit bis zum 16. November, damit sich die Grenztruppen umfassend vorbereiten konnten. 9. Ab 1990 wurde die Mauer abgerissen. Davor schlugen schon viele Menschen Stücke aus der Betonwand als Andenken. Wer behauptet von sich, am Tag der Grenzöffnung am 9. November 1989 höchstselbst als Mauerspecht gepickt zu haben? a) Der Rechtsanwalt und damalige SED-Vorsitzende Gregor Gysi gesellte sich zu den Souvenirjägern. Noch heute berichtet er stolz davon. b) Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy behauptet das. Allerdings ist umstritten, ob er wirklich in der Nacht 37 des Mauerfalls seine Pickelhiebe vollführte oder ein paar Tage später. c) Angela Merkel war bereits am 8. November 1989 nach Berlin gereist. In einer Rede zum Mauerfalljubiläum sprach sie davon, wie sie einen Tag später zusammen mit Physikerkollegen auf die Mauer einschlug. 2. Wählen Sie eine richtige Antwort: 1. Wann wurde die DDR gegründet? a) 14. September 1949. b) 7. Oktober 1949. c) 1. Januar 1950. d) 30. Januar 1950. 2. Wann begann der Bau der Berliner Mauer? a) 17. November 1960. b) 30. Juli 1961. c) 13. August 1961. d) 12. August 1962. 3. Wie viele Menschen starben bei dem Versuch, aus der DDR zu fliehen? a) ca. 100. b) ca. 800. c) mehr als 1000. d) ca. 500. 4. In welcher Stadt fanden Montagsdemonstrationen statt? a) Leipzig. b) Dresden. c) Berlin. d) Jena. 38 die ersten so genannten 5. Wer sprach den wohl berühmtesten unvollendeten Satz der Wendezeit „Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise...“? a) Hans-Dietrich Genscher. b) Helmut Kohl. c) George H. W. Bush. d) Michael Gorbatschow. 6. Wann wurden am 9. November 1989 die ersten Grenzübergänge geöffnet? a) 18:30 Uhr. b) 21:00 Uhr. c) 23:30 Uhr. d) 00:40 Uhr. 7. Wer war der letzte Ministerpräsident der DDR? a) Erich Honeker. b) Hans Modrow. c) Lothar de Maizière. d) Egon Krenz. 8. Nach welchem Artikel des Grundgesetzes erfolgte der Beitritt der DDR zur BRD? a) Artikel 1. b) Artikel 23. c) Artikel 51. d) Artikel 146. 9. Wie viele Ostunternehmen wurden nach der Wende an private Investoren verkauft? a) 6.000. b) 14.000. c) 17.000. d) 23.000. 39 10. Wie viele Menschen haben seit der Wiedervereinigung ihre Stasi-Akte eingesehen? a) 890.000. b) 1,5 Millionen. c) 2 Millionen. d) 5 Millionen. 3. Lesen Sie die Beschreibungen. Ordnen Sie sie den Bildern zu. Schreiben Sie den Namen der Sehenswürdigkeit unter das passende: Bild 1. Dieses Berliner Wahrzeichen ist das höchste Bauwerk Deutschlands. Seine Höhe beträgt 368 Meter. Es wurde Ende der 1960er Jahre im Zentrum Ost-Berlins errichtet. Von hier aus hat man eine beeindruckende Aussicht über die Stadt. Jährlich kommen ca. 1,2 Millionen Besucher. Bild 2. Dieser Platz symbolisiert das neue Berlin, das nach dem Fall der Berliner Mauer an vielen Orten neu gestaltet wurde. In den modernen Gebäuden gibt es heute Theater, Restaurants und Cafés, weswegen viele Touristen hierherkommen. C. Diese Sehenswürdigkeit steht am Pariser Platz. Hier endet die Straße Unter den Linden. Das bekannte Wahrzeichen der Stadt ist zum Symbol der deutschen Einheit geworden. Bild 3. An diesem Ort wird an die Teilung Berlins von 1961 bis 1989 erinnert. Außerdem kann man hier Teile der Grenzanlagen und der Mauer besichtigen. Bild 4. Dieses Denkmal ist 67 Meter hoch und trägt auf der Spitze eine goldfarbene Bronzeskulptur der römischen Siegesgöttin Viktoria, die von den Berlinern „Goldelse“ genannt wird. Bild 5. Hier war während der Teilung Berlins der bekannteste Grenzübergang zwischen Ost- und Westberlin. Ein Museum zeigt Dokumente von Fluchtversuchen aus dem Ostteil Berlins in den Westen. Bild 6. Dieses Gebäude steht am Platz der Republik. Seit 1999 hat hier der Bundestag mit dem deutschen Parlament seinen Sitz. 40 Das Dach mit der Glaskuppel kann besichtigt werden und zieht viele Besucher an. Bild 7. Diese Sehenswürdigkeit befindet sich auf der Spreeinsel. Sie gehört zu den größten protestantischen Kirchen Deutschlands. 1650 Menschen finden hier Platz. I. Diese Sehenswürdigkeit steht auf dem Alexanderplatz, dem bekanntesten Platz im Ostteil der Stadt und ist ein beliebter Treffpunkt für Touristen und Einwohner Berlins. Unter der symbolischen Darstellung der Erdekann man die Uhrzeit von 148 Städten ablesen. 4. Schreiben Sie unter jedes Foto den richtigen Namen: Der Reichstag – die Gedächtniskirche – der Berliner Dom – das Brandenburger Tor – der Gendarmenmarkt – die Mauer – das Rote Rathaus – Unter den Linden – der Fernsehturm – der Kurfürstendamm – Schloss Charlottenburg – Checkpoint Charlie 1. … … … wurde in der Nacht vom 12. bis zum 13. August 1961 gebaut. 2. … … … ist das bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Es ist 26 m hoch und 65 m breit und steht am Pariser platz. 3. … … … befindet sich auf dem Kurfürstendamm und wurde zwischen 1891 und 1895 gebaut. Sie wurde im zweiten Weltkrieg, im Jahre 1943, bombardiert. 4. … … … ist die zentrale Prachtstraße Berlins. Sie führt vom Pariser Platz über anderthalb Kilometer bis. 5. … … … ist seit 1999 der Sitz des Deutschen Bundestages. Er wurde 1884 bis 1894 im Stil Neorenaissance gebaut. Er wurde durch den Brand von 1933 schwer bechädigt. 6. … … … heute die größte Hohenzollernresidenz in Berlin. Die Königin Sophie-Charlotte liess es als Sommerresidenz bauen. 7. … … … als schönster Platz Berlins bezeichnet, ist ein Platz in der historischen Mitte von Berlin. Das zentrale Gebäude ist das Konzerthaus. 8. … … … ist eine evangelische Kirche, die 1894 bis 1905 nach Plänen von Julius Raschdorf errichtet worden ist. 41 9. … … … mit 368 Metrn das höchste Bauwerk Deutschlands. Er befindet sich im Ostteil, am Alexanderplatz. 5. Testen Sie sich selbst: 1. Welcher preußische Herrscher ließ den Prachtboulevard „Unter den Linden“ anlegen? a) Der Große Kurfürst. b) Friedrich I. c) Friedrich der Große. 2. Worauf deuten die Ortsnamen Lichtenberg, Lichtenrade oder Lichterfelde hin? a) Kerzenherstellung. b) Sonnenreicher Ort. c) Gerodeter Wald. 3. In welcher Kirche trat Kurfürst Joachim II. (1505–1571) 1539 vom Katholizismus zum Calvinismus über? a) Berliner Marienkirche. b) Spandauer Nicolaikirche. c) Cöllner Petrikirche. 4. Welcher heutige Platz gilt als Ursprungsort der Entstehung Berlins? a) Gendarmenmarkt. b) Molkenmarkt. c) Hackescher Markt. 5. Welcher der großen Berliner Kopfbahnhöfe wurde auch Ferienbahnhof genannt? a) Anhalter Bahnhof. b) Stettiner Bahnhof. c) Görlitzer Bahnhof. 42 6. Was war einer der Gründe, warum König Friedrich Wilhelm I. 1734 eine Mauer um Berlin errichten ließ? a) Um Bettler und Hausierer aus der Stadt zu halten. b) Zum Schutz vor Feinden. c) Um die Flucht von Soldaten einzudämmen. 7. Wann wurden die ersten Fundamente für das Stadtschloss gelegt? a) 1443. b) 1552. c) 1612. 8. Welche Funktion hatte der Lustgarten bei seiner Errichtung ursprünglich? a) Baumschule. b) Exerzierplatz. c) Küchengarten. 9. Warum verzögerte sich 1902 die Fertigstellung der U-Bahnlinie vom Stralauer Tor zum Zoo erheblich? a) Der Brandschutz war unzureichend. b) Die Gestaltung war den Städten Schöneberg und Charlottenburg schlichtweg zu schmucklos. c) Durch diverse Streiks der Arbeiter. 10. Wie hieß der heutige Ernst-Reuter-Platz bei seiner Errichtung? a) Knie. b) Ellenbogen. c) Hand. 6. Bereiten Sie kleine Referate über bekannte Berliner vor: 1953 1941 1933 Bekannte Politiker aus Berlin: Klaus Wowereit Regine Hildebrandt Hannelore Kohl 43 1907 1867 1978 1963 1955 1950 1946 1974 1965 1950 1943 1832 1971 1934 1924 1891 1781 1988 1978 1972 1960 1930 1935 1928 1913 1847 1764 1897 1880 Erich Mielke Walther Rathenau Bekannte Musiker aus Berlin: Adel Tawil Farin Urlaub Marianne Rosenberg Rio Reiser Drafi Deutscher Medienmacher aus Berlin: Martina Hill Maybrit Illner Hugo Egon Balder Dagmar Berghoff Gustav Langenscheidt Schrifsteller aus Berlin: Sebastian Fitzek Ulrich Plenzdorf Wolfgang Menge Nelly Sachs Achim von Arnim Bekannte Sportler aus Berlin: Jérôme Boateng Franziska van Almsick Claudia Pechstein Pierre Littbarski Bubi Scholz Bekannte Künstler aus Berlin: Michael Ballhaus Luigi Colani Meret Oppenheim Max Liebermann Johann Gottfried Schadow Bekannte Wissenschaftler aus Berlin: Georg Wittig Alfred Wegener 44 1876 1835 1769 1934 1916 1898 1892 1882 Adolf Windaus Adolf von Baeyer Alexander von Humboldt Bekannte Denker aus Berlin: Jutta Limbach Elisabeth Noelle-Neumann Herbert Marcuse Walter Benjamin Moritz Schlick 7. Veranstalten Sie eine Stadtführung durch Berlin. Benutzen Sie die Redemittel: 1. Zuerst fährt Team … zu/nach … . 2. Hier/Dort/Da machen Sie ... . 3. Dann/Danach/Anschließend gehen sie in / zu … . 4. Von dort fahren sie nach … . 5. Sie fahren nach links/rechts. 6. Zuletzt/Zum Schluss. 7. Wie komme ich von … zu …? 8. Weißt du, wo … ist? 9. Entschuldigung, kannst du mir helfen? Ich suche den schnellsten Weg zu … . 10. Zuerst gehst du nach rechts/links/geradeaus. 11. Dann musst du die erste/zweite/dritte … Straße rechts/links abbiegen. 12. Du gehst am ... vorbei. 13. Auf der rechten/linken Seite siehst du … . 14. Du überquerst die Straße/den Fluss. 15. Du kommst zu ... . 16. Du musst in die andere Richtung gehen. 8. Welche Sehenswürdigkeiten Berlins haben Ihnen am besten gefallen? Notieren Sie Ihre drei Favoriten. Begründen Sie Ihre Meinung: 1. Ich denke/finde/glaube, dass … . 45 2. Meiner Meinung nach … . 3. … gefällt mir am besten, weil… . 4. Ich finde … nett, weil … . 5. Ich habe … gewählt, denn ... . 6. Am meisten beeindruckt hat mich …, weil … . 7. Die interessanteste Stadtführung war …, weil … . 8. Das Museum … interessiert mich im höchsten Maße, weil… . 9. Ich kann mich gut an … erinnern, weil… . 9. Führen Sie ein Rollenspiel durch: Besuch in Berlin: Was würdest du sehen, wenn du in Berlin wärest? Du bist mit einem Freund / mit einer Freundin nur zwei Tage in Berlin. Ihr solltet euch entscheiden, was ihr besuchen würdet, und warum. Student A: Ich würde gern das Museum sehen Sollten/Könnten wir das Museum sehen? Möchtest du das Museum sehen? Student B: Das könnten wir machen Das wäre schön/interessant/ langweilig Ich hätte (kein/viel) Interesse dafür Das fände ich gut/toll/ schrecklich! Das würde (keinen/ viel) Spaß machen Mögliche Aktivitäten: –das Museum am Checkpoint Charlie sehen; –die Szene am Prenzlauer Berg auschecken; –in die Philharmonie gehen; –die Museumsinsel besuchen; –den Reichstag sehen; –im Fernsehturm einen Kaffee trinken; –Mauerreste suchen; – ein Tour von Schloss Charlottenburg nehmen; –nach Potsdam fahren; –am Unter den Linden laufen; –einen Bummel auf dem Ku’damm machen; –in die Gedächtniskirche gehen; –das Brandenburger Tor sehen; –die Humboldt-Universität besuchen; – ein Picknick an der Spree machen; –im Hard-Rock-Café essen. 46 LÖSUNGSSCHLÜSSEL Aufgabe 1 Frage 1: Auf der Konferenz von Jalta Frage 2: 7. Oktober 1949 Frage 3: Es war die Antwort auf eine Frage in einer Pressekonferenz. Frage 4: „Antifaschistischer Schutzwal“ Frage 5: Richtige Antwort: Mehr als 200.000 Frage 6: Für eine Bestandsaufnahme, um herauszufinden, an welchen Stellen das Bauwerk noch verbessert werden muss. Frage 7: 170 km Frage 8: Eigentlich war geplant, die Liberalisierung erst am 10. November um 4 Uhr morgens in Kraft zu setzen. richtig Frage 9: Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy behauptet das. Allerdings ist umstritten, ob er wirklich in der Nacht des Mauerfalls seine Pickelhiebe vollführte oder ein paar Tage später. Aufgabe 2 1. Am 7.Oktober 1949 konstituierte sich durch Inkraftsetzung der Verfassung die Deutsche Demokratische Republik (DDR) als zweiter deutscher Staat. Zuvor war bereits am 23. Mai 1949 mit der Verkündung des Grundgesetzes die Bundesrepublik Deutschland gegründet worden. 2. Noch zwei Monate zuvor hatte Walter Ulbricht in einer Pressekonferenz geäußert: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“ Tatsächlich hatte die SED aber bereits seit 1958 eine Lösung favorisiert, die unter dem Stichwort „Operation Chinesische Mauer“ die vollständige Abriegelung West-Berlins von der DDR vorsah. In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 wurde diese Idee dann Wirklichkeit. 3. Mehr als 1000 Menschen starben bei ihrem Fluchversuch. 136 von ihnen wurden allein an der Berliner Mauer erschossen. 4. Bereits im Januar 1989 demonstrierten Hunderte von Menschen in Leipzig für Meinungsfreiheit und setzten damit eine Oppositionsbewegung in Gang, die den Fall der Mauer vorbereitete. 47 5. „Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise...“ lautet der wohl berühmteste unvollendete Satz der Wendezeit. Die übrigen Worte des damaligen deutschen Außenministers Hans-Dietrich Genscher gingen im Jubelsturm der DDR-Flüchtlinge in der Prager Botschaft unter. 6. Als immer mehr Menschen auf die Schlagbäume am Grenzübergang in der Bornholmer Straße zudrängen, entschließen sich einzelne Grenzkommandanten eine halbe Stunde vor Mitternacht, die Tore ohne offiziellen Befehl zu öffnen. 7. Nach der ersten freien Volkskammerwahl in 40 Jahren DDR-Geschichte bildete sich unter Lothar de Maizière (CDU) eine neue DDR-Regierung der großen Koalition, die aber nur noch das staatliche Ende der DDR „abzuwickeln“ hatte. 8. Der Beitritt erfolgte nach dem damaligen Artikel 23 des GG. Dieser sah eine Beibehaltung und gleichzeitige Ausdehnung des Grundgesetzes auf das Gebiet der bisherigen DDR vor. 9. Die Treuhand-Anstalt, kurz Treuhand, war die größte Staatsholding der Welt. Von 1990 bis 1994 verkaufte sie in weniger als fünf Jahren fast 14.000 Ostunternehmen an private Investoren. 10. Ein Blick in die eigene Akte ist für viele Bürger der ehemaligen DDR ein wichtiger Bestandteil der Stasi-Aufarbeitung. Seit der Gründung der Gauck-Behörde haben mehr als 1,5 Millionen Menschen „ihre“ Akte eingesehen. 48 LITERATURVERZEICHNIS 1. Geschichte Berlins [Електронний ресурс] // www.berlin.de/berlin-im-ueberblick/ – Режим доступу : https://www.berlin.de/berlin-im-ueberblick/geschichte/index.de.html. 2. Geschichte Berlins [Електронний ресурс] // www.ganzberlin.info/ – Режим доступу : http://www.ganzberlin.info/geschichte.html. 3. Sehenswürdigkeiten Berlins [Електронний ресурс] // www.berlin.de/sehenswuerdigkeiten/ – Режим доступу : http://www.berlin.de/sehenswuerdigkeiten/. 4. Sehenswürdigkeiten Berlins [Електронний ресурс] // www.dw.com/popups/pdf/32414806/ – Режим доступу : http://www.dw.com/popups/pdf/32414806/%C3%BCbungen-zudieser-folge-pdf.pdf. 5. Berliner Mauer: Teil I: Teilung Deutschlands und Kalter Krieg, Teil II: Teilung Deutschlands und Kalter Krieg [Електронний ресурс] // www.helles-koepfchen.de/die-geschichte-der-berlinermauer/ – Режим доступу : http://www.helles-koepfchen.de/diegeschichte-der-berliner-mauer/teil1.html. 6. Die Mauer – Auswirkungen der Teilung Berlins [Електронний ресурс] // www.sofatutor.com/geschichte/videos/ – Режим доступу : http://www.sofatutor.com/geschichte/videos/die-mauerauswirkungen-der-teilung-berlins?sofa_cn=[T]_geschichte. _adspert_%28SP%29&gclid=CLz9-u3g-8gCFcTUcgodHvsLrQ. 7. Dieter Wunderlich. Biografie von Alexander von Humboldt (1769 – 1859) [Електронний ресурс] // www.dieterwunderlich.de/ – Режим доступу : http://www.dieterwunderlich.de/Alexander_ Humßboldt.htm. 8. Geboren in Berlin [Електронний ресурс] // www. dieterwunderlich.de/ – Режим доступу : http:// www. dieterwunderlich.de/deutschland/berlin. 9. Udo Lindenberg.Sonderzug nach Pankow. Songtext [Електронний ресурс] // Режим доступу : 49 http://www.songtexte.com/songtext/udo-lindenberg/sonderzug-nachpankow-1bda7514.html. 10. Matthias Tische. Sonderzug nach Pankow, Udo Lindenberg [Електронний ресурс] // www.songlexikon.de/ – Режим доступу : http://www.songlexikon.de/songs/sonderzug. 11. Berlin, du deutsche, deutsche Frau, Wolf Biermann [Електронний ресурс] // lyrics.wikia.com/ – Режим доступу : http://lyrics.wikia.com/wiki/Wolf_Biermann:Berlin,_Du_Deutsche_ Deutsche_Frau. 12. Ehrenbürger Berlins [Електронний ресурс] // de.wikipedia.org/wiki/ – Режим доступу : https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Ehrenb%C3%BCrger_von_ Berlin. 13. Wie gut kennen Sie Berlin? [Електронний ресурс] // www.berliner-zeitung.de/ – Режим доступу : http://www.berlinerzeitung.de/berlin/quiz-zur-hauptstadt-geschichte--wie-gut-kennensie-berlin-,10809148,31810546.html. 14. Basistext. Wussten Sie schon, dass? http://www.visitberlin.de/sites/default/files/berlin_in_zahlen_wusste n_sie_schon_1.pdf. 50 INHALT S Vorwort ……………………………………………………. 3 Teil I. T Texte zum Lesen und Übersetzen zum Thema „Geschichte Berlins“ 1. Geschichte Berlins ………………………………… 4 2. Sehenswürdigkeiten Berlins ………………………. 5 3. Geschichte der Berliner Mauer ……………………. 12 4. Dieter Wunderlich. Biografie von Alexander von Humboldt (1769–1859) …………………………….. 14 5. Geboren in Berlin …………………………………. 17 6. Fakten über Berlin ……………………………........ 7. Biografie von Udo Gerhard Lindenberg und die 21 Analyse seines Liedes ………………………………. 24 Sonderzug nach Pankow, Udo Lindenberg. 27 8. Berlin, du deutsche, deutsche Frau, Wolf Biermann. 28 9. Ehrenbürger Berlins ………………………………. 29 Teil II. Landeskundliche Aufgaben zum Thema „Geschichte Berlins“ ……………………………………………………. 34 Lösungsschlüssel …………………………………………... 45 Literaturverzeichnis ………………………………………... 47 51