DOCX, 22 kB - Pfalz | Brot für die Welt

Werbung
Als Vorinformation wie Amerika zu seinem Namen kam.
Sicherlich hat der eine oder andere schon einmal überlegt wie
Amerika zu seinem Namen kam. Das wir dies einem unterforderten
Buchhalter der Medici verdanken der so gerne Forscher geworden
wäre ist die Grundlage zu dieser Erklärung.
Der 1454 geborene Amerigo Vespucci wurde als drittes Kind einer
angesehenen florentini-schen Familie geboren. Seit 1482 stand er als
Buchhalter im Dienste der Familie Medici.
In seiner Freizeit beschäftigte Vespucci sich mit Navigation und
Astronomie, studierte Seekarten und las mit Begeisterung die
Reiseberichte von Marco Polo.
1491 schickten ihn die Medici in ihre Filiale nach Sevilla um dort die
Bücher in Ordnung zu bringen. Später wurde Vespucci Kompagnon
einer Gesellschaft die Seereisen ausstattet. Eine dieser Reisen für
Christoph Columbus hat er entsprechend vorbereitet.
1499 finanzierte Bischof Juan Rodriguez de Fonseca Vespucci eine
eigene Reise, um gegen Columbus zu intrigieren. Als die Schiffe nach
43 Tagen auf Land stießen nahm Vespucci an, das er an der Ostküste
Asiens gelandet wäre. Bei seiner zweiten Reise stellte er dann jedoch
fest, dass er eine „Neue Welt“ entdeckt hatte. Er traf vermutlich am
1.1.1502 in Rio de Janeiro ein. Und meinte „ wenn in der Welt ein
irdisches Paradies zu finden ist, dann muss es ohne Zweifel in dieser
Gegend sein.“
Bereits 1507 schlugen die deutschen Geografen Martin
Waldseemüller und Mathias Ringmann daher vor auf ihrer neuen
Weltkarte die sogenannte „Neue Welt“ nach ihrem eigentlichen
Entdecker Amerigo Vespucci „Amerika“ zu nennen.
-2-
-2Nun zur Geschichte:
Zu Beginn des vergangenen Jahrtausends wurde der Atlantik von Ost
nach West erstmals von Menschen überquert. Chinesen sollen im
15.Jh oder buddhistische Missionare sogar noch früher angekommen
sein.
Es ist erwiesen, dass die Wickinger und auch andere Seefahrer schon
einige Jahrhunderte vor Christoph Kolumbus den Kontinent bereist
haben.
Bereits vor der Ankunft von Kolumbus im Jahre 1492 auf diesem
Kontinent besaß Nordamerika schon eine größere Bevölkerungszahl
als das damalige Europa. Es wird angenommen, dass eine ähnlich alte
und reichhaltige Kultur wie in Europa vorhanden war.
Übrigens als die erste von Europäern gegründete Stadt auf
Nordamerikanischen Boden gilt St. Augustine in Florida. Sie wurde
1565 von den Spaniern gegründet und ist heute die älteste Stadt der
USA.
Seit dem 16.Jh steht die Geschichte Nordamerikas im engen
Austausch mit der Geschichte Europas, Afrika und Ostasien.
Bei der Eroberung Nordamerikas traten vier Staaten in den
Vordergrund, dies waren England, Frankreich, die Niederlande und
Spanien.
England stellte die zahlenmäßig größte Gruppe von Neubürgern, die
auch religiös begründet war.
Frankreich hatte ein besonders gutes Geschick im Umgang mit der
indianischen Urbevölkerung, dadurch entstand auch die Mischethnie
der Metis.
-3-
-3Die Niederlande verfügten über genügend Mittel um Kolonien zu
gründen.
Spanien hatte durch Reconquista genügend militärisches Potenzial
und Kampferfahrung.
Im Anfang unterhielten die indianischen Bewohner an der
Atlantikküste einen regen Handel mit den Europäern. Die Versuche
der Europäer Siedlungen zu bauen wurden von den Indianern im
Anfang mit Pfeil und Bogen verhindert.
1604 teilte der König von England, Jakob 1., seine Kolonien in
Nordamerika ein.
1607 gilt als Gründungsjahr der ersten Dauerhaften Kolonie der
englischen Siedler an der Ostküste.
Im Jahre 1616 wurden Pocken, Hepatitis, Masern und andere
Krankheiten von Schiffbrüchigen eingeschleppt. In den folgenden
Jahren starben daran etwa 90% der indigenen Bevölkerung. Dies
führte zur Entvölkerung weiter Landstriche in Nordamerika.
Da es nun überall an billigen Arbeitskräften fehlte begann nach und
nach der Raub afrikanischer Menschen um sie als Arbeits-Sklaven in
die neue Welt zu verfrachten.
Über den Sklavenhandel hatte ich bereits in meinem Vortrag über
Afrika genauer berichtet. Deshalb gehe ich hier nicht mehr näher
darauf ein.
Im 18.Jh entwickelten sich an der Ostküste urbane Zentren. Unter
anderem wurde Charleston am Golf von Mexiko gegründet. Dies war
bis Anfang des 19.Jahrhunderts der größte Umschlageplatz des
atlantischen Sklavenhandels.
-4-
-4Nach 1783 entließ Großbritannien seine 13 Kolonien in die
Selbständigkeit.
1863 hat der damalige Präsident Abraham Lincoln die Sklaverei
verboten, am 6.Dezember 1865 ratifizierten die Bundesstaaten
diesen 13. Zusatzartikel.
Dies war auch die Ursache des Bürgerkrieges von 1861-1865. Denn
die südlichen Bundesstaten von Nordamerika waren mit dieser
Entscheidung nicht einverstanden.
Danach wurden im 18. + 19.Jh in Nordamerika unabhängige Staaten
nach dem Vorbild von Europa gebildet. Im 20.JH stiegen die USA zur
Weltmacht auf.
Die Geschichte Süd- und Mittelamerika entwickelten sich vor etwa
13.000 – 14.000 Jahren durch die Besiedlung von Menschen.
Aufzeichnungen waren bis zur Entdeckung dieses Kontinents im Jahre
1492 sehr spärlich. Während der Kolonialzeit wurde davon leider
auch noch vieles zerstört.
Gesicherte Funde werden um etwa 8000 vor Christus eingeordnet.
Genaue Thesen über die Herkunft der damaligen Einwanderer gibt es
leider nicht.
Der erste kultivierte Anbau von Kürbissen und Bohnen sowie die
Züchtung von Lamas wird auf etwa 4000 vor Christus datiert
In der heutigen Zeit werden die Einheimischen als Indigena
bezeichnet. Das Wort Indio ist genauso verpönt wie für die Afrikaner
die Bezeichnung Neger.
-5-
-5Bereits 1494 also 2 Jahre nach seiner Entdeckung, wurde Südamerika
von Papst Alexander dem VI zwischen Spanien und Portugal
aufgeteilt.
Der östliche Teil wurde Portugal zugesprochen und ist heute ein
großer Teil von Brasilien. Panama und der Rest des Kontinents fiel an
Spanien. Die ersten Siedlungen der spanischen Einwanderer um 1520
sind die heutigen Länder Venezuela, Kolumbien und Argentinien. Von
Panama aus gelangte Francisco Pizarro 1526 in die heutigen Länder
Ecuador und Peru. Er verstand es den Bruderkrieg zwischen zwei
Inka-Völkern auszunützen und unterwarf das riesige Reich der Inkas.
Zur Hilfe kamen ihm dabei die von den Einwanderern mitgebrachten
Krankheiten, gegen die die einheimische Bevölkerung keine
Abwehrkräfte besaß und verheerende Folgen hatte.
Wie in Nordamerika kam es zu einem Mangel an billigen
Arbeitskräften. Um dies auszugleichen wurde der Sklavenhandel mit
Afrika ausgebaut.
Um die Frage der Behandlung der Indianer entspann sich ein Konflikt
mit Bartolomè de Las Casas als Generalverteidiger der Indigenen und
Juan de Ginés Sulpúveda, der diese Personen als eine Art
Untermenschen betrachtete. Danach entstanden die sogenannten
neuen Gesetze von 1542 die die Einheimischen zwar teilweise
schützten sollten, jedoch vielfach unwirksam waren. Auch spätere
Versuche der spanischen Krone Gesetze zum Schutze der
Eingeborenen zu entwickeln scheiterten an der Kolonialen
Gesellschaft.
-6-
-6Zur wertvollsten Beute der spanischen Eroberer gehörten die
berühmten Bolivischen Silberminen von Potosí. Der Ort gilt als eine
der höchst- gelegenen Stadt der Welt auf 4100 Meter über dem
Meeresspiegel. Die Arbeitszustände müssen unmenschlich gewesen
sein und die Arbeiter sind zum großen Teil in den Minen
umgekommen. Durch den Wert des erbeuteten Silbers hatte Spanien
die Möglichkeit in Europa zur Großmacht zu werden.
Noch heute gibt es 11.000 Bergleute, davon 1000 Kinder manche
nicht einmal 12 Jahre alt die in den Minen arbeiten!
Die Arbeitsmethoden sollen sich nicht viel verändert haben, lediglich
wird kein Silber mehr gewonnen sondern Kupfer, Blei, Zinn und Zink
sind jetzt die Ausbeute.
Ursprünglich war Kolumbus in der neuen Welt oberste Autorität, erst
mit der Gründung des Vizekönigreiches Neuspanien (Mexiko und
Venezuela) und des Vizekönigreiches von Peru (der spanische Teil
von Südamerika und Panama) mit Lima als Hauptstadt gab es zwei
Vertreter des Königs auf dem Kontinent. In Europa wurden eigene
Institutionen für die Verwaltung überseeischer Gebiete eingerichtet.
Im Laufe der Zeit entwickelten sich drei Bevölkerungsschichten.An
oberster Stelle standen die spanischen Einwanderer. Gefolgt von
ihren Nachfahren die sich mit den einheimischen Kreolen vermischt
hatten. Die unterste Schicht bildete die Indigene Bevölkerung. Die
gesamte Kolonisierung ging zu Lasten der einheimischen Bevölkerung
unter Verlust von Menschen und Kulturen. Wie schon erwähnt wäre
Spanien in Europa niemals zur Großmacht aufgestiegen wenn es
nicht über die Mittel aus der Neuen Welt hätte verfügen können.
-7-
-7Die Entkoloniesierung durch die Südamerikanischen
Unabhängigkeitskriege.
Angeregt durch die Französische Revolution und die Unabhängigkeit
der britischen Kolonien in Nordamerika, sowie die Mängel im
spanischen Kolonialsystem entwickelte sich die Auflehnung gegen
das spanische Mutterland.
Entscheidend war dabei die Rolle der Kreolischen Oberschicht.
Aufgrund von wirtschaftlichen Interessen, Streben nach Macht und
durch die spanischen Enteignungsmaßnahmen wurde die
Unabhängigkeitsbewegung vorangetrieben. Da die endgültige Lösung
vom Mutterland bei den Kreolen nicht unumstritten war, dauerte die
Loslösung vom jeweiligen Mutterland von 1809 bis 1825.
Die Forderung nach Unabhängigkeit wurde bereits seit 1808
diskutiert und im Jahr danach kam es zu den ersten Aufständen im
heutigen Bolivien und in Quito. 1810 schlossen sich die restlichen
Staaten in spanisch-Amerika den Aufständen an.
1822 erlang die portugiesische Kolonie Brasilien zwar eine friedliche
aber nur scheinbare Unabhängigkeit, denn der Sohn des
Portugiesischen Königs wurde Kaiser von Brasilien. Diese
Abhängigkeit blieb bis 1889 erhalten. Britisch und Niederländisch
Guayana wurden in der zweiten Hälfte des 20 Jahrhunderts frei.
Französisch Guayana blieb als europäische Kolonie erhalten und ist
seit 1946 als Departement ein Teil von Frankreich.
Marianne Bartels
Herunterladen