Nach dem Zerfall der Sowjetunion wütete im - silkroad

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Mittwoch, 8. August 2012
Heute vor einem Jahr
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Heute vor einem Jahr schwimmen wir im Japanischen Meer und sind erstaunt über den Human
Development Index.
Heute schickt das Auswärtige Amt einen Sicherheitshinweis zu China:
Taifun-Warnung für Ost-China
Die Stadtregierung Shanghai warnt vor dem herannahenden Taifun "Haikui". Dieser bewege sich
relativ langsam und mit zunehmender Stärke auf das chinesische Festland zu und werde in der Nacht
von Dienstag auf Mittwoch (7. und 8. August) oder am Mittwoch morgen vermutlich die Provinz
Zhejiang erreichen. In Shanghai und den Nachbarprovinzen werden in den nächsten Tagen bis Freitag
starke Regenfälle und kräftige Windböen erwartet.
Zu Ihrer eigenen Sicherheit und Vorsorge nutzen Sie bitte die jeweils vorhandenen
Informationsangebote (Fernsehen, Radio, Internet etc.) und informieren sich über die aktuellen
Gefahreneinschätzungen für die Region, in der Sie sich gerade aufhalten. Unter den unten
angegebenen Links finden Sie einige solcher Informationsangebote im Internet:
Western Pacific Weather
Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://www.westernpacificweather.com/2012/08/06/tropicalstorm-haikui-update-august-6-2012/
Tropical Storm Risk
Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://www.tropicalstormrisk.com/
Shanghai Daily
Externer Link, öffnet in neuem
Fensterhttp://www.shanghaidaily.com/nsp/Metro/2012/08/06/Haikui%2Bto%2Bbuffet%2BShanghai
%2Bwith%2Bgaleforce%2Bwinds/
The Global Times
Externer Link, öffnet in neuem
Fensterhttp://www.globaltimes.cn/NEWS/tabid/99/ID/725503/725503.aspx
Nationales Meteorologisches Zentrum (nur chinesisch)
Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://www.nmc.gov.cn/publish/typhoon/
Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://www.typhoon.gov.cn/
Einreisegenehmigungen für Tibet (TAR Permit) werden für Gruppen ab sechs Personen mit derselben
Staatsangehörigkeit erteilt. Es muss jedoch weiterhin mit Verzögerungen bei der Beantragung
gerechnet werden.
Montag, 8. August 2011
8. August 2011, 373
8. August Hagi (jap. 萩市, -shi)
Heute ist ein weiterer Faulenztag, wobei Wolfgang die Buchhandlung sucht, da wir eine weitere Karte
für Japan brauchen und Gunda ein Buch ausliest. Am Abend gehen wir schwimmen, dann in der
Jugendherberge baden, ein paar Sachen waschen und dann wieder packen. Denn morgen geht es
weiter und dann ist faulenzen nicht möglich bis zum 11. September, denn dann haben wir ziemlich
viele Kilometer vor uns.
Rieke und Thorsten sind in Laos.
Reihenfolge der bereisten Länder nach Human Development Index (HDI) der Vereinten Nationen:
Deutschland 0,885
Japan 0,884
Griechenland 0,855
Österreich 0,851
Slowenien 0,828
Ungarn 0,805
Montenegro 0,769
Kroatien 0,767
Bulgarien 0,743
Serbien 0,735
Albanien 0,719
Bosnien und Herzegowina 0,710
Iran 0,702
Mazedonien 0,701
Türkei 0,679
Turkmenistan 0,669
China 0,663
Usbekistan 0,617
Kirgisistan 0,598
Tadschikistan 0,580
Afghanistan 0,349
Donnerstag, 9. August 2012
Heute vor einem JAhr
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Heute vor einem JAhr gibt es ein erstes Verkehrszeichenn für Schneeketten. Und es ist NagasakiGedenktag. Vor dem 11. März 2011 wurde noch strikt getrennt. In den Friedenserklärungen von
Hiroshima und Nagasaki wurde ein Verzicht auf Atomwaffen gefordert, aber die friedliche Nutzung
der Kernenergie unterstützt. 2011 sah das erstmals anders aus, wie Nagasakis Bürgermeister
Tomihisa Taue erklärt. "Ich habe mich gefragt, was für eine Art von Botschaft ich in dem Jahr nach
der Atomkatastrophe von Fukushima übermitteln soll. Es ist das erste Mal, dass wir nicht nur
aufrufen, Atomwaffen zu beseitigen, sondern auch einen Wechsel fordern, von der Atomenergie zu
alternativen Energiequellen."
Heute finden wir einen guten Artikel über Tadschikistan:
Unruhen in Tadschikistan
Das Gespenst des Bürgerkriegs
Nach dem Zerfall der Sowjetunion wütete im tadschikischen Teil des Pamirgebirges ein blutiger
ethnischer Konflikt. Seit dem Friedensvertrag von 1997 schienen die Auseinandersetzungen beendet.
Doch die jüngsten Gefechte an der Grenze zu Afghanistan deuten auf ein Wiederaufflammen des
Bürgerkriegs. Hintergründe von Marcus Bensmann
Am 24. Juli brach in Charog in der tadschikischen Provinz Berg-Badachschan die Hölle aus. Mitten in
der Hochgebirgsstadt unweit der afghanischen Grenze griffen im Morgengrauen über 2000 Soldaten
in Wohnbezirken die Heimstätten von fünf Bandenchefs an, die als inoffizielle Autoritäten den Rubinund Opiumschmuggel in der Gebirgsprovinz kontrollieren.
Die schweren Gefechte gingen über einen Tag lang und auch nach Regierungsangaben war der
Blutzoll hoch. Neben 30 Kämpfern wurden 17 Angehörige der tadschikischen Sicherheitskräfte und ein
Zivilist getötet, aber unabhängige Quellen sprechen von einer weit größeren Opferzahl. Unter den
nach den Gefechten von den Regierungsgruppen gemachten Gefangenen waren auch afghanische
Kämpfer.
Seither hat sich die Lage wieder beruhigt, die Regierung kontrolliert die Stadt und den Großteil der
unwegsamen Provinz und führt mit den in die Berge geflüchteten Bandenchefs
Waffenstillstandsverhandlungen, in denen die Pamirpaten sich bereit zeigten, einer vollständigen
Entwaffnung zuzustimmen. Bisher sind nach offiziellen Angaben 500 einzelne Schusswaffen
abgegeben worden. Auch gibt es wieder Telefon- und Internetverbindungen in die Region.
Die Julikämpfe am Dach der Welt - allein aus dem tadschikischen Teil des Pamirs ragen drei
Siebentausender in den Himmel, ihre Gletscher bedeckten Höhen bilden den Wasserspeicher für die
zentralasiatische Ebene - lenkte für eine kurze Zeit den internationalen Blick auf die komplizierte
Gemengelage von Religionen, Bandenchefs, und den verzweifelten Versuch der tadschikischen
Staatsmacht im Hochgebirgskorridor zwischen China, Afghanistan, Pakistan und Indien die Kontrolle
zu behalten. Die Vorgänge werden von den USA und Europa mit Sorge betrachtet, denn durch das
Land führt ein Seitenstrang der Nordversorgungsroute der NATO für den Afghanistankrieg, über die
2013 ein Teil des Rückzuges laufen soll.
Die Geister der Vergangenheit
Der staatliche Angriff weckte aber vor allem die Gespenster des Bürgerkriegs, der in Tadschikistan
nach dem Zerfall der Sowjetunion bis zum Waffenstillstand 1997 wütete und bis heute Nachbeben wie
die Gefechte in Charog auszusenden vermag. Tadschikische Oppositionskräfte vor allem im Exil
beschwören den Beginn eines erneuten ethnischen Konflikts im Pamir.
Grenze zur Provinz Berg-Badachschan: Mit dem Mord am Chef der Staatssicherheit in der Provinz
Berg-Badachschan und der darauf folgenden Operation scheinen die alten Geister des vergangen
geglaubten Bürgerkriegs wieder geweckt. In der tadschikischen Pamirprovinz leben vor allem
Ismailiten, eine schiitische Glaubensgemeinschaft, die den Aga Khan als den direkten Nachfolger des
Propheten verehrt.
Während der Sowjetzeit war die Gebirgsprovinz mit knapp 200.000 Einwohnern, deren Sprache sich
nach den verschiedenen Tälern unterscheidet, und die sich ausdrücklich nicht als Tadschiken fühlen,
ein Vorposten der sowjetischen Grenztruppen an der afghanischen Grenze und wurde aus Moskau
privilegiert versorgt. Schon in der Zarenzeit hatte ein russisches Expeditionsheer aus Osch in
Kirgisistan kommend den Weg bis in den Pamir gebahnt. Im Museum von Charog steht immer noch
das Klavier, das der russische Kommandant damals über die Berge hat schleppen lassen.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion begann in Tadschikistan der Bürgerkrieg; die Hochlandtadschiken
aus dem Pamirgebirge und Garmtal kämpften gegen die Clans der Tieflandtadschiken aus Kuljab um
die Macht.
Der Krieg wurde besonders am Anfang mit inner-ethnischer Brutalität geführt. Als die siegreiche
Volksfront der Kuljabis die tadschikische Hauptstadt stürmte, begann eine regelrechte Hetzjagd auf
die Abkömmlinge des Hochlandes und die Pamiris. Wer sich durch den gutturalen Akzent der Pamiris
verriet oder ein bestimmtes Wiegenlied nicht kannte, wurde an Checkpoints aus dem Bus gezerrt und
erschossen.
Rettung durch den Agha Khan
Die Opposition der Hochlandtadschiken führte von Afghanistan aus den Krieg gegen die
Zentralregierung, während die Kuljabis die Unterstützung Russlands und Usbekistans genossen, und
1994 Emomali Rachmonow, einer der ihren, als Präsidenten einsetzte, der bis heute regiert. Die
Pamiris, denen als Ismailiten jeder religiöser Fanatismus fremd ist, gingen gleichwohl eine Allianz mit
der von islamistischen Sunniten dominierten Opposition ein.
In der tadschikischen Pamirprovinz leben vor allem Ismailiten, eine schiitische Glaubensgemeinschaft,
die den Agha Khan als den direkten Nachfolger des Propheten verehrt. Als 1997 mit dem Aufsetzen
des Friedensvertrags von Moskau die einzig legale islamische Partei in Zentralasien in Tadschikistan
die Arbeit aufnehmen konnte, traten dieser auch viele Pamiris bei, obwohl die "Islamische Partei der
Wiedergeburt" (IPW) von Sunniten dominiert wird. Auch wenn sie mit Muhiddin Kabiri einen
ausgesprochenen modernen Vorsitzenden hat, wird die zweite Reihe von radikaleren Strömungen
kontrolliert. Pikant ist die Tatsache, dass während der Unruhen auch der ismailitische
Parteivorsitzende der IPW im Pamir getötet wurde, und deren Stadtchef verschollen ist.
Als die in der Ebene siegreiche Volksfront der Kuljabis auch die Pamirprovinz erobern wollte,
blockierten Freischärler aus den Bergen die engen Zufahrtswege und retteten - so ist die Bevölkerung
im Pamir überzeugt - die Menschen vor dem Zorn der Tieflandtadschiken.
Aber mit Straßensperrungen wurde die Versorgung aus Tadschikistan gestoppt und die Unterstützung
aus Moskau blieb schon seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion aus, auch wenn die russischen
Grenztruppen bis 2004 weiterhin die Grenze zu Afghanistan und auch den Hochpamir bewachten.
Eingeschlossen in den Tälern, gingen die Vorräte zu Neige, der Bevölkerung drohte der Hungertod. In
der Sowjetzeit hatten nur wenige ismailitische Pamiris die Bilder des Aga Khan versteckt. In dieser
größten Not erinnerte sich der Aga Khan seiner Anhänger. Die Aga Khan Stiftung organisierte über
den verwitterten Pamirhighway aus Osch eine Lebenslinie und versorgte die Pamiris mit dem
Notwendigsten. Als 1995 der Aga Khan selbst den Pamir besuchte, kam die Gebirgsbevölkerung aus
den Dörfern und versammelten sich am Ufer des Pamir-Flusses, um den Nachkommen des Propheten
zu sehen.
Rückkehr des widerständigen Geists
Die tadschikische Zentralregierung versuchte nach dem Friedensvertrag wieder die Macht im Pamir zu
erlangen, vor allem nachdem die Russischen Grenzposten 2004 aus dem Hochgebirge abgezogen
waren - aber die wahre Autorität lag bei den Bürgerkriegskommandanten.
Präsident Rachmonow möchte die Gunst der Stunde nutzen und die volle Souveränität über das
Pamir-Tal wieder herstellen. Doch das Gefecht in Charog zeigt nun, dass die Regierung
Schwierigkeiten hat, die Hochgebirgsgrenze zu Afghanistan zu kontrollieren. Der Zentralregierung
waren diese selbstbewussten Feldkommandanten von der Opposition und von der Volksfront ein Dorn
im Auge. Viele erhielten wegen der Vereinbarungen im Friedensvertrag Staatsämter, bleiben danach
aber weiterhin autark und ordneten sich nur ungern dem Präsidenten unter. Rachmon hingegen
schaltete sie schrittweise aus; entweder wurden sie getötet oder verschwanden im Gefängnis. In den
Bergen östlich der Hauptstadt konnten sich die Kommandanten jedoch halten. Seit 2010 führt die
Zentralmacht in den tadschikischen Bergen einen verlustreichen Kampf gegen die widerspenstigen
Kommandanten.
Am 21. Juli 2012 wurde dann in der Pamirprovinz der Chef der Staatssicherheit erstochen. Die
Zentralregierung sah eine Gelegenheit mit den widerspenstigen Autoritäten aufzuräumen und schlug
zu. Und weckte die Geister des Bürgerkrieges.
Ein Widerhall mit einem für die Zentralmacht gefährlichen Klang. Oppositionsgruppen sprechen von
einem Wiederaufflammen des ethnischen Konfliktes. Die tadschikische Zentralreagierung reagiert
dünnhäutig auf Meldungen in der russischen Presse, dass die Provinz Berg-Badachschan sich von
Tadschikistan trennen und unabhängig werden könnte. Vor allem hat der Angriff dazu geführt, dass
sich viele Pamiris wieder mit den Helden aus dem Bürgerkrieg solidarisieren. Zurzeit ist es vor allem
dem Aga Kahn zu verdanken, dass die Lage nicht eskaliert, denn er hat einen direkten Draht zum
tadschikischen Präsidenten und auch für die Pamirautoritäten ist seine Bitte nach Ruhe Gesetz.
Russland lehnt sich bei dem Konflikt am Pamir auffallend zurück. Der tadschikische Außenminister
hatte vor der Eskalation den Russen beschieden, dass die Verlängerung einer russischen Militärbasis
in Tadschikistan noch nicht ausgemacht sei. Das Gefecht in Charog zeigt nun der Welt, dass die
dortige Regierung Schwierigkeiten hat, die Hochgebirgsgrenze zu Afghanistan zu kontrollieren.
Marcus Bensmann
© Qantara.de 2012
Redaktion: Nimet Seker/Qantara.de
Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Donnerstag, August 09, 2012 Links zu diesem Post
Labels: 374, Berg-Badachschan, Honshu, Japan, Pamir, Relecture, Tadschikistan
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Sonntag, 21. August 2011
9.8.2011, 374
9. August, Hagi (jap. 萩市, -shi) bis Hamada (jap. 浜田市, -shi), 96,2km, 13832,4954 Gesamtkm
Datum: 9.8.11
Tag: 374
TagesunterstützerIn:
von: Hagi m NN 2
nach: Misumi m NN 11
km 96,2
Gesamt km 13832,4954
km/h: 13
Fahrzeit 07:22
gesamte Fahrzeit: 1101:51:00
Anstieg in m pro h 102,35
Anstieg in m 754
Abfahrt in m: 745
höchster Punkt in m NN 173
Steigung/Gefälle 1,56
Heute ist Gedenktag für Nagasaki (jap. 長崎市, -shi). Im alltäglichen Fahren bekommen wir davon
nicht viel mit, sind aber in Gedanken immer wieder dort.
Wir fahre früh von dannen nach einer kurzen Morgenkrise, denn es tut sich kein Wasser für den
Kaffee auf. Wolfgang sucht weiter und findet dann doch noch einen Zugang zur Küche und mit ihr
zum heißen Wasser. Der Morgen ist gerettet. Es geht an der Küste entlang, schon die erste Pause gibt
einen wunderschönen Blick auf die Küste und die Inseln. Es geht immer weiter im dichten Verkehr
und wir sind froh, als wir auf eine kleine Straße abbiegen können.
Sie hat sofort den Charme der kleinen Straßen von Shikoku (jap. 四国, dt. vier Länder), auch wenn sie
schlechter gepflegt ist. Sie ist angenehm gebaut und so können wir den Berg locker nehmen. Wieder
auf der großen Straße begrüßen uns weitere Tunnel. Hinter jedem dieser Tunnel hat es geregnet und
als wir aus dem zweiten kommen ist es, als würden wir in ein Dampfbad eintreten. Inzwischen sind es
eh schon 35 Grad. Es dampft tatsächlich. Wir suchen wie immer etwas essbares und fahren lange an
einer wunderschönen Küste entlang, die kilometerlangen weißen Sandstrand hat und bis auf
geschlossene Hotels und verschlafene Fischerdörfer sonst nichts zu bieten hat. Es ist immer wieder
erstaunlich. Die nächste Stadt kündigt sich aber gleich mit Industrie und dem verlässlichen
Supermarkt an. In diesem werden wir auf 25 Grad gekühlt und sind erstaunt, dass 25 Grad so kalt
sein können. Beinahe sind wir froh, wieder draußen zu sein. Die einzige Bank wird von nach hinten
parkenden Autos mit laufendem Motor blockiert, so wählen wir den Boden. Es gibt ganz leckeren
Fisch. Welch eine Wohltat. Da Gunda heute Sonnenallergie hat wie noch nie, brauchen wir einen
guten Schattenplatz. Von Schatten ist hier keine Rede und nach einiger Zeit wählen wir dann den
Platz vor den Rettungsbooten. Ein wunderbarer Platz. Wir schlafen tief und fest an die zwei Stunden,
bevor es weitergeht. Haben wir 70 Kilometer bis zum Mittagessen geschafft, sind es danach nur noch
25. Die Strecke ist nicht mehr so richtig ausgeschildert und wir irren eine Weile herum. Unsere Straße
ist zur Kraftfahrzeugstraße geworden und keine Ausweichroute markiert. Wir finden aber dennoch
zurück und lassen uns mit viel Verkehr bergauf und bergab führen. An einer Stelle gibt es ein Zeichen,
dass Schneeketten nötig sind. Neben uns beginnt das erste Ski-Gebiet. Die Gegend ist und bleibt
wunderschön,
die Menschen hier wieder freundlich und sie winken begeistert. Inzwischen treffen wir immer wieder
mal auf Ferienradfahrer. Mal mit einem Rucksack quer und der Isomatte obendrauf, mal mit viel
Gepäck.
Die Schlafplatzsuche gestaltet sich schwierig, die Straße ist eng und unser erkorener Platz neben der
Post doch zu öffentlich. Nun sind wir auf einem Stück Rasen, dem einzigen ebenen mitten im
Wohngebiet und hoffen, dass wir ungestört sind.
Unsere geringsten Anstiege
Tag – Anstieg – von NN – nach
31
0
Mohacs
143
Doroslovo
139
161
0
Teheran
1087
Teheran
1192
206
0
Ata
208
Hauz-Han
196
207
0
Hauz-Han
196
Mollanepes
196
209
0
Uch-Adzhl
186
Repetek
174
211
0
Alat
172
Bukhara
225
222
0
Rabat i-Malik
263
Oqtosh
261
352
0
Kobayashi
495
Kobayashi
495
205
2
Sarakhs
223
Ata
208
309
2
Kashi
1299
Kashi
1299
221
5
Buchara
225
Rabat i-Malik
263
58
7
Messimvria
3
Alexandroupoli
3
59
10
Alexandroupoli
3
Kamriotissa
10
171
21
Teheran
1192
Teheran
1168
51
29
Stip
Dolani
307
346
32
Aso
750
Aso
603
208
33
Mollanepes
196
Uch-Adzhl
186
18
60
Tamsweg
1065
Murau
851
55
61
Orfani
0
Gravouna
20
96
61
Beyramil
121
Incirlik
32
56
67
Gravouna
20
Komotini
41
337
76
Tosashimizu
49
Ashizuri-misaki
71
128
85
Kamyaran
1674
Kermanshar
1530
106
91
Kiziltepe
509
Nusaybin
456
157
92
Kashan
898
Langarud
905
331
96
Waki
50
Mino
63
143
99
Murcheh Khort
1622
Esfahan
1595
224
99
Loyish
299
Samarqand
713
24
104
Rozno
195
Zagreb
143
154
104
Mahabad
1024
Kashan
898
223
112
Oqtosh
261
Loyish
299
240
119
Sachrinav
846
Dushanbe
893
91
123
Kurutlutepe
907
Aksaray
948
359
125
Fukiage
9
Kushikino
3
236
132
Termiz
382
Qumqorghan
426
328
135
Osaka
16
Wakayama
82
97
137
Incirlik
32
Osmanye
137
23
138
Rimske Toplice
241
Rozno
195
57
138
Komotini
41
Messimvria
3
336
32
142
Doroslovo
139
Srem.
Kamenica
216
Freitag, 10. August 2012
Heute vor einem JAhr
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Heute vor einem JAhr fahren wir an wunderbaren Stränden entlang.
Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Freitag, August 10, 2012 Links zu diesem Post
Labels: 375, Honshu, Japan, Relecture
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Sonntag, 21. August 2011
10.8.2011, 375
10. August, Hamada (jap. 浜田市, -shi) bis Izumo (jap. 出雲市, -shi), 90,6km, 13923,09 Gesamtkm
Datum: 10.8.
Tag: 375
TagesunterstützerIn:
von: Misumi m NN 11
nach: Taki m NN 10
km 90,6
Gesamt km 13923,0954
km/h: 13,4
Fahrzeit 06:45
gesamte Fahrzeit: 1108:36:00
Anstieg in m pro h 115,70
Anstieg in m 781
Abfahrt in m: 782
höchster Punkt in m NN 84
Steigung/Gefälle 1,73
Gestern Abend haben sich die Nachbarn dann doch noch die Neuzugezogenen mit Taschenlampe
angeschaut. Aber mehr passiert dann hier auch nicht. Schon früh sind hier alle auf den Beinen, wir
auch und stellen beim Weiterfahren fest, dass wir die einzigen möglichen 10qm Wiese gefunden
haben. Die Strecke ist wieder wunderschön, obwohl auf der großen Straße, aber das Meer reißt es
dann immer wieder heraus. Eine erste Pause machen wir im Schatten einer Art Café mit dem Blick
auf eine der vielen Strände, die heute noch kommen.
Dennoch hat jedes Land seine eigene Herausforderung und hier ist es die Sonne. Es ist gar nicht mal
so heiß im Schatten, keine 33 Grad, aber den gibt es so selten. Gunda leidet ob ihrer Sonnenallergie
und fährt nun ab morgens schon mit dem Tuch als Schutz, besser als gar nichts. Das Mittagessen wird
aufgrund des eingeschränkten Angebots ziemlich eigenartig: Eier, von denen wir denken, dass sie
gekocht sind (sind sie, aber weich), zwei Möhren, Brot oder so was ähnliches und drei Buletten
(letztere sind sehr lecker). Zum Glück hat uns bei einer unserer Pausen ein Herr Bananen geschenkt,
so dass wir nach der Mittagspause gesund in den Nachmittag starten können. Mittagessen und
Mittagspause verbringen wir in einer der vielen Buchten.
Hier hat es eine recht große Werft gegeben, inzwischen verfällt sie.
Der Nachmittag schenkt uns noch mehr Meer, noch mehr weiße Sandstrände und bizarre Felsen.
Dazwischen fahren wir durch Täler, in denen der Reis bereits gelb wird und sich im Wind wie das
Meer wiegt. Es sind wenige Menschen jenseits der Autos unterwegs, viele aber auf den Friedhöfen.
Die Gräber werden bereits geschmückt.
Wir sind ziemlich groggy, als es zum Schluss noch einmal über einen Berg geht und dann haben wir
wieder das Meer vor uns und finden dort in einem Park einen guten Platz für die Nacht.
Morgen geht der Wecker um 4.00!
Unsere niedrigsten Tagesetappen:
Max. Höhe – Tag – von NN – nach
2
371
Hagi
2
Hagi
2
2
372
Hagi
2
Hagi
2
2
373
Hagi
2
Hagi
2
3
58
Messimvria
3
Alexandroupoli
3
4
382
Mihama
4
Mihama
4
5
361
Nagashima
5
Nagashima
5
6
341
Tatsukushi
6
Tatsukushi
6
10
59
Alexandroupoli
3
Kamriotissa
10
10
60
Kamriotissa
10
Kamriotissa
10
10
61
Kamriotissa
10
Kamriotissa
10
24
368
Fukuoka
6
Ashiye
7
26
364
Nagasaki
26
Nagasaki
26
26
365
Nagasaki
26
Nagasaki
26
29
67
Istanbul
29
Istanbul
29
29
68
Istanbul
29
Istanbul
29
29
69
Istanbul
29
Istanbul
29
29
70
Istanbul
29
Istanbul
29
29
71
Istanbul
29
Istanbul
29
36
359
Fukiage
9
Kushikino
3
41
376
Taki
10
Sakaiminato
2
46
369
Ashiye
7
Höhoku
14
57
62
Kamriotissa
10
Ipsala
10
59
377
Sakaiminato
2
Ketaka
6
63
380
Kinosaki
3
Myazu
10
71
338
Ashizuri-misaki
71
Ashizuri-misaki
71
71
339
Ashizuri-misaki
71
Ashizuri-misaki
71
73
360
Kushikino
3
Nagashima
5
79
366
Nagasaki
26
Arita
40
80
331
Waki
50
Mino
63
80
381
Myazu
10
Mihama
4
81
370
Höhoku
14
Hagi
2
84
342
Tatsukushi
6
Saiki
14
84
375
Misumi
11
Taki
10
88
362
Nagashima
5
Reihoku
18
99
356
Kanoya
11
Kaimon
34
101
328
Osaka
16
Wakayama
82
106
65
Tekirdag
2
Selimpasa
2
107
337
Tosashimizu
49
Ashizuri-misaki
71
112
358
Kasasa
23
Fukiage
9
115
56
Gravouna
20
Komotini
41
Samstag, 11. August 2012
Heute vor einem JAhr
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Heute vor einem JAhr besuchen wir den Izumo-Taisha (jap. 出雲大社; die offizielle Lesung lautet
Izumo no Ōyashiro, wörtlich Groß-Schrein von Izumo).
Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Samstag, August 11, 2012 Links zu diesem Post
Labels: 376, Honshu, Japan, Relecture
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Sonntag, 21. August 2011
11.8., 376
11. August bis Izumo (jap. 出雲市, -shi) bis Yonago (jap. 米子市, -shi), 89km, 14012,09 Gesamtkm
Datum: 11.8.11
Tag: 376
TagesunterstützerIn:
von: Taki m NN 10
nach: Sakaiminato m NN 2
km 89
Gesamt km 14012,0954
km/h: 15,5
Fahrzeit 05:43
gesamte Fahrzeit: 1114:19:00
Anstieg in m pro h 52,65
Anstieg in m 301
Abfahrt in m: 309
höchster Punkt in m NN 41
Steigung/Gefälle 0,69
Um vier Uhr klingelt der Wecker und wir stehen auch wacker auf, auch wenn die Sonne erst eine
halbe Stunde später aufgeht.
Mit uns haben zwei Motorradfahrer den Platz für die Nacht genutzt, einer von ihnen ist ganz
interessiert, wir finden aber keine gemeinsame Sprache und so ist ein lustiges Japanisch-DeutschesPantomime-Gespräch, das sicherlich in vielem gar keinen Sinn gemacht hat.
Die Strecke ist wunderschön, wieder direkt am Meer entlang, einsame Strände, ein paar Surfer, die
den Wellen folgen. Im Landesinneren dann die wiegenenden Reisfelder, hier auch viel Weinanbau.
Um 7:00 sind wir am ältesten Izumo-Taisha (jap. 出雲大社; die offizielle Lesung lautet Izumo no
Ōyashiro, wörtlich Groß-Schrein von Izumo) und zugleich dem Ort,
an dem die Shinto-Götter sozusagen Urlaub machen, eine Versammlung abhalten.
Der auf uns alte wirkende wird renoviert, es ist eine riesige Anlage mit vielen Häusern und Tempeln
und vielen Besuchern, schon um dieser Zeit.
Als wir um kurz nach 8 weiterfahren ist es schon sehr heiß und wir fahren in einem Stop and Go bis
zur nächsten Stadt. Der Weg führt uns am Binnenmeer entlang, das sehr hohe Wellen hat. Es ist
enorm windig, wir haben den Wind als Rückenwind und sauen dahin. Die Strecke ist flach geführt,
aber nur mäßig schön, da es am Meer selbst einfach nur die Straße gibt. Auch de Stadt Matsue (jap.
松江市, -shi) selbst hat am Meer nur Hauptverkehrsstraße und einen sehr schmalen Grünstreifen. Es
gibt einen kleinen Park, in dem wir uns, dank eines Supermarktes gegenüber, einrichten.
Die Parkanlagen in Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon;
Toiletten und Trinkwasser, meistens Bänke.
anhören?/i) sind das absolute Vorbild: es gibt
Sie sind gepflegt und spenden Schatten. Sie sind beinahe so schön wie die im restlichen Asien, die wir
gesehen haben. Dort sind mehr Menschen im Park. Hier sind wir im Grunde die einzigen. Es ist immer
wieder schade, dass solchen Städten das fehlt, was europäisch als mediterraner Charme verstanden
würde: Cafés am Wasser, Restaurants mit Schatten zum Draußensitzen. Irgendwie muss die
Atomlobby in diesem Land enorm stark sein, denn die alten Häuser haben alle Veranden und
Terrassen und viel Schatten.
Auch wenn es heiß ist in der Sonne, fahren wir wacker weiter und müssen noch „tanken“. Unser
Einfahren in die Tankstelle löst die totale Panik bei der diensthabenden Frau aus. Sie will uns
unbedingt wegschicken und macht wilde Zeichen, dass es nichts gibt, was wir brauchen. Als wir auf
unsere Benzinflasche zeigen, wird sie noch panischer. Erst als wir sie öffnen und sie riechen kann,
dass Benzin drin ist (das tadjkische Altöl ist ja zum Glück draußen, das hätte Verwirrung gestiftet!),
bekommen wir den halben Liter und werden freundlich verabschiedet.
Die Landseite des Binnenmeeres ist voller Industrie, Landgewinnung, Werften und Häfen. Wir
überqueren eine beeindruckende Brücke
, sehen im Dunst den 1700 m hohen Daisen (jap. 大山, dt. „großer Berg“) direkt neben uns und
machen uns auf die Suche nach dem Campingplatz, den es hier geben soll. Er zeichnet sich als Wiese
unter Pinienbäumen mit anscheinend mietbaren Zelten, Klohäuschen und einem öffentlichen
Bootshaus mit grandiosen Duschen aus. Wir sind also umgeben von Familien und Gruppen, die alle
dasselbe Zelt haben und alle grillen. Das ist geruchsmäßig echt hart, aber noch so hungrige Blicke
haben bisher keine Einladung hervorgerufen. Also werden wir gleich unsere Nudeln machen. Aber so
eine Grillwurst mit gegrilltem Gemüse, das wäre was! Wir haben überhaupt noch gar nicht gegrillt
dieses Jahr, wenn man mal von den unendlichen Kebabs in Zentralasien und dem Iran (früher
Persien, persisch ‫ ايران‬Īrān
[iːˈrɔːn], dt. Land der Arier) absieht…
Unsere langsamsten Fahrtage:
Tag – km/h – von NN – nach
294
4,7
Markansu
3976
Kyzyl Art-Pass
4077
264
5,9
Dashtizhum
879
Zigar
930
347
6
Aso
603
Aso-san
1124
121
6,62
Kaolog
717
Panjwin
1312
265
6,9
Zigar
930
Eged
1076
288
7
Chechekty
4125
Akbaital Pass
4220
262
7,4
Kulyab
589
Shuroabad
1764
270
7,6
Viskharv
1486
Baravin-Tar
1690
42
7,68
Qyrsac
129
Rrape
973
292
7,7
Kara Kul
3930
Uy Bulak-Pass
4087
279
7,8
Jelondi
3525
Bulunkul
4024
344
7,9
Shonai
17
Kuju-san
808
201
8,3
Shurak Maleki
838
Mozduran
847
263
8,5
Shuroabad
1764
Dashtizhum
879
271
8,5
Baravin-Tar
1690
Dekh
2049
78
8,58
Kapikaya
179
Subasi
607
57
8,79
Komotini
41
Messimvria
3
278
8,8
Kulghan-tugai
3357
Jelondi
3525
269
8,8
Kalaikhum
1288
Viskharv
1486
43
8,8
Rrape
973
Shemri
753
59
9,08
Alexandroupoli
3
Kamriotissa
10
39
9,16
brod
465
Bajevo Polje
1092
126
9,26
Tizhtizh
1662
Sanandaj
1558
293
9,4
Uy Bulak-Pass
4087
Markansu
3976
353
9,4
Kobayashi
495
Kirishima-yama
353
94
9,44
Pozanti
787
Gülek
984
98
9,59
Osmanye
137
Nurdagi
945
340
9,6
Ashizuri-misaki
71
Tatsukushi
6
280
9,6
Bulunkul
4024
Alichur
3863
295
9,7
Kyzyl Art-Pass
4077
Sary-Tash
3153
258
9,7
Dushanbe
893
Nurek
838
230
9,8
Samarkand
713
Amanqotan
1462
74
9,82
Osmaneli
93
Bilecik
516
337
9,9
Tosashimizu
49
Ashizuri-misaki
71
259
9,9
Nurek
838
Jarteppa
623
125
9,94
Sarvabad
1262
Tizhtizh
1662
277
10
Vuzh
2710
Kulghan-tugai
3357
276
10
Khorog
2128
Vuzh
2710
350
10
Ichifusa-yama
566
Nishimera
774
349
10
Takamori
559
Ichifusa-yama
566
Sonntag, 12. August 2012
Heute vor einem JAhr
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Heute vor einem JAhr erleben wir Vorbereitungen zum O-bon (jap. お盆) oder nur Bon (das „O“ ist
ein japanisches Honorativpräfix), einem japanischer buddhistischer Feiertag zur Errettung der Geister
der verstorbenen Ahnen.
Wikipedia:
Die Ursprünge gehen auf das hinduistische Dīvalī-Fest (= Dīpāvalī; Lichterfest), verschmolzen mit
Avalambana, der Preta-Speisung (hungriger Geister) und den am selben Tag abgehaltenen
taoistischen Chung-yuen-Riten zurück. Obon ist eine verkürzte Form des Sanskrit-Wortes avalambana
oder ullambana für kopfüber in der Hölle hängen und leiden, was den hungrigen Geistern (Preta)
geschieht, die jedoch einmal jährlich aus der Unterwelt zurückkehren dürfen. Durch ihre symbolische
Speisung soll deren Leiden in der Hölle gelindert werden.
Es gibt ein entsprechendes Avalambana-Sutra (chinesisch 孟蘭盆經 Yúlánpénjīng, jap. Urabon-kyō),
das durch die chinesische Übersetzung Dharmarakshas d. Ä. (chinesisch 竺 法護 Zhú Fǎhù, jap. Jiku
Hōgo; der westlichen Jin) nach Japan gelangt ist. In ihm wird das vielseitige Zeremoniell des
Allerseelenfestes (15. des 7. Mondmonats, später dann 13.-16.) mit Allerseelen-Opfer urabon-kuyō, besonders für Vater und Mutter der jetzigen und von sieben früheren Generationen - als von
Shakyamuni herrührend dargestellt. Eine Abschrift japanischerseits aus 15. Jahr Tempyō (743) 1
Faszikel ist erhalten.
Die Einführung der „Lichtkomponente“ des O-Bon (von Basil Chamberlain als „Laternenfest“
bezeichnet) fand in Japan erst 1230 auf Anordnung Go-Horikawa-tennōs statt. Das Abbrennen von
Scheiterhaufen (oft in Form des Zeichens Dai, deshalb Daimonji no hi) am Abend des 16. soll auf Kōbō
Daishi zurückgehen. Jedenfalls hat es seinen Ursprung in Shingon- oder Tendai-Riten. Die tantrische
Schule hat auch eine Vielzahl von Pretaspeisungs-Opferriten (u.a. Segaki-ho, Ikitama-e) geschaffen.
Am letzten Abend werden beim Tōrōnagashi (灯籠流し) Laternen schwimmen gelassen, um die
Seelen der Verstorbenen zu führen.
Bon Odori-Tänzerinnen in Ōsaka, 2004
Dieses ursprünglich religiöse buddhistische Fest ist inzwischen auch zu einem FamilienWiedervereinigungs-Feiertag geworden, zu dem die Menschen aus den großen Städten in ihre
Heimatstädte zurückkommen und die Gräber ihrer Vorfahren besuchen und säubern.
Traditionsgemäß mit einem Tanz-Festival verbunden, besteht das Obon in Japan bereits seit mehr als
500 Jahren. Es wird im östlichen Teil Japans (Kanto) vom 13. Juli (Willkommens-Obon) bis zum 16. Juli
(Abschieds-Obon) und im westlichen Teil Japans im August gefeiert. In den letzten Jahren legten die
meisten Teile Tokios den Obon in die Sommerferienzeit im August.
Die mit dem Obon verbundenen Tänze werden von der Geschichte eines Jüngers Buddhas,
Maudgalyāyana (jap. Mokuren), abgeleitet, der in einer Vision seine verstorbene Mutter im
„Königreich der hungrigen Geister“ sah, wo sie sich der Selbstsucht hingab. Entsetzt ging er zu Buddha
und fragte, wie er seine Mutter aus diesem Geisterreich befreien könne. Buddha antwortete, er solle
am 15. Juli ein großes Fest für die letzten sieben Generationen der Verstorbenen ausrichten. Der
Jünger tat dies und erreichte so die Befreiung seiner Mutter. Zugleich erkannte er dabei ihre
Selbstlosigkeit und die vielen Opfer, die sie für ihn gebracht hatte. Der Jünger tanzte vor Freude,
glücklich wegen der Freigabe seiner Mutter und dankbar für ihre Freundlichkeit.
Von diesem Tanz der Freude abgeleitet ist „Bon Odori“ oder „Bon-Tanz“, mit dem beim O-bon an die
Vorfahren und ihre Opfer erinnert wird.
Obon entspricht dem chinesischen Geisterfest und ähnelt dem mexikanischen Día de Los Muertos, in
einigen Aspekten auch dem christlichen Totensonntag.
Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Sonntag, August 12, 2012 Links zu diesem Post
Labels: 377, Honshu, Japan, Relecture
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Sonntag, 21. August 2011
12.8.2011, 377
12. August, Sakaiminato (jap. 境港市, -shi) bis Tottori (jap. 鳥取市, -shi), 89,6km, 14101,69
Gesamtkm
Datum: 12.8.11
Tag: 377
TagesunterstützerIn:
von: Sakaiminato m NN 2
nach: Ketaka m NN 6
km 89,6
Gesamt km 14101,6954
km/h: 14,7
Fahrzeit 06:04
gesamte Fahrzeit: 1120:23:00
Anstieg in m pro h 48,63
Anstieg in m 295
Abfahrt in m: 291
höchster Punkt in m NN 59
Steigung/Gefälle 0,65
Die ersten 1,5 Stunden sind immer die schönsten, es ist kühl und es sind wenige Autos auf der
Straße.
Dann kommt die Sonne und der Verkehr und es wird eher unbequem. Zum Glück können wir nach
einiger Zeit auf die kleine Straße wechseln und kommen an einem riesigen Friedhof vorbei, der in
einem Film ein wichtiger Ort war.
Es ist kurz vor dem O-bon (jap. お盆) oder nur Bon (das „O“ ist ein japanisches Honorativpräfix) und
eine Menge Menschen sind auf dem Friedhof. Es geht weiter an der kleinen Straße, die leider
irgendwann endet und wir sind wieder auf der großen. Bei einer Pause werden wir von einem Herrn
auf Englisch angesprochen, das ist für uns ganz ungewohnt geworden. Ein weiterer Stop ist bei einem
der Tourist-Infos, die sich hier aber immer mehr in Läden verwandeln mit einem riesigen Bildschirm
zum Stauinfo auf der Autobahn (Filme der Autobahn) und einigen chaotischen, rein japanischen
Flyern. Wir erstehen dort eine erstaunlich billige Melone und der Kauf löst an der Kasse ein Chaos
aus. Es ist etwas mit der Melone nicht in Ordnung, das wissen wir: sie ist billig und der Klopftest war
nicht gut. Sie ist viel zu reif und wird nicht viel Geschmack haben. Sie kostest aber auch nur
umgerechnet einen Euro, nicht wie sonst in der Größe sieben. Also nehmen wir das mit dem
Geschmack in Kauf. Aber dennoch, die Verkäufern will sie nicht verkaufen und es reden viele Frauen
und Männer auf Japanisch auf Gunda ein. Irgendwann kommt eine Frau, die Englisch kann und
erklärt die Aufregung: die Melone ist nicht gut – das wissen wir – und sie wird nur deswegen
verkauft, weil sie auf den Altar für die Götter kommt. Nachdem geklärt ist, dass wir sie aber essen
können und auch dürfen, erstehen wir sie. Es geht weiter, diesmal auf einem Feldweg, vorbei an
vielen Feldern, die bewässert werden. Die Gegend hier ist erstaunlich trocken, alles ist reiner
Sandboden und hier etwas anzubauen, bedeutet, Bewässerung durchgehend. So bekommen wir eine
regelmäßige Dusche ab und staunen, was alles angebaut wird in einer Gegend, in der sonst nur
Pinien wachsen. Kein Reis ist mehr zu sehen. Auf der Suche nach einem Mittagessen kommen wir
zum Strand und sehen dort zwei überdachte Orte, die auch Essbares verkaufen. Es stellst sich als
Badestrand heraus und das Essen ist gut. Wir bleiben unterm Dach während sich ein Gewitter
zusammenschiebt, das aber nur mit Donner bei uns ankommt.
Interessanterweise sind hier also die Leute, die sonst ihr klimatisiertes Auto kaum verlassen, in der
prallesten Mittagshitze am Strand, viele davon im Wasser oder unter knappen Sonnenschirmen und
gehen alle zwischen drei und vier. Das Lokal schließt um vier, da geht auch der Bademeister. Um
16:30 ist kein Mensch mehr da,
dabei würde es jetzt doch erst angenehm. Jetzt sind alle im klimatisierten Auto auf dem Weg nach
Hause. Was für ein seltsames Land, was diese Fragen angeht. Uns führt der Weg an einem SurfStrand nach dem anderen vorbei, einer ist auch mit Musik, wenngleich auch da alles eingepackt wird.
Kaum sind wir auf der großen Straße, geht die Huperei los und wir sind froh, als wir einen Laden und
kurz darauf eine Tankstelle sehen. Als deutlich wird, dass die Straße sechsspurig den Hügel wieder
hinaufgeht,
bleiben wir kurentschlossen hinter der Tankstelle oben. Die Tankstellt macht um 20:00 zu. Der NachtFern-Bus fährt kurz vorher ab und nun sind wir sozusagen alleine, abgesehen von den vielen Autos.
Drei Männer laufen zum Strand und durch die frisch angepflanzte Dünenschonung wieder hoch.
Immer wieder erstaunt uns, wie wenig Ahnung die Menschen hier von ihrer Umwelt zu haben
scheinen. Die Sonne geht unter und wir sitzen eine Weile auf der Düne bis es dunkel genug ist zum
Aufbauen.
Das Wetter ändert sich, der Wind ist viel weniger und es gibt Tiefdruckgebiete, die um uns herum
lungern, sagt die Zeitung.
Montag, 13. August 2012
Heute vor einem JAhr
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Heute vor einem JAhr erleben wir das Autochaos zur Urlaubszeit und Waldsterben in Japan.
Heute lesen wir von einem Erdbeben im Iran.
Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Montag, August 13, 2012 Links zu diesem Post
Labels: 378, Honshu, Iran, Japan, Relecture
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Sonntag, 21. August 2011
13.8.2011, 378
13. August, Ketaka (気高町 Ketaka-chō?) bis Shin'onsen (新温泉町 Shin'onsen-chō?), 72,88km,
14174,57 Gesamtkm
Datum: 13.8.11
Tag: 378
TagesunterstützerIn:
von: Ketaka m NN 6
nach: Hamasaka m NN 152
km 72,88
Gesamt km 14174,5754
km/h: 11,3
Fahrzeit 06:25
gesamte Fahrzeit: 1126:48:00
Anstieg in m pro h 137,45
Anstieg in m 882
Abfahrt in m: 736
höchster Punkt in m NN 153
Steigung/Gefälle 2,22
Heut ist unser „Türkeitag“. Obwohl er ganz anders anfängt. Wir stehen um kurz nach vier auf und
freuen uns an dem Sonnenaufgang.
Ein Mann sitzt ebenfalls auf der Düne, keine fünf Meter vom Zelt entfernt, aber in Japan (jap. 日本,
Nihon/Nippon; anhören?/i) verlaufen solche Situationen komplett kommunikationslos.
Das ist schon sehr anders. Es ist bereits früh morgens irre heiß und es gibt viel Verkehr. Nach einer
ersten Pause arbeiten wir uns zum Aussichtspunkt der riesigen Sanddüne hinauf. Sie ist wirklich groß
und einfach imposant in ihrer Form. Lustig ist das Drum herum. Es gibt einen Sessellift zum
Aussichtspunkt.
Als wir abfahren wollen, werden wir von brasilianisch sprechenden Japanern auf Englisch
angeprochen und unterhalten uns eine Weile. Auf dem Weg nach unten kommen uns sechs Kamele
mit Kamelführer entgegen, extra für die Düne schick gemacht.
Sie kreuzen unseren Weg ein zweites Mal, diesmal am Parkplatz, der Tourist-Info, sprich AndenkenEssen-Kaufladen und werden mit großen Hallo begrüßt. Wir fahren am Meer entlang, es ist alles Sand
bis auf die Pinien, die auch hier Schutzwälder sind. Heute sind sie voll mit Zelten obwohl überall ein
Zelten-Verboten-Schild steht. Sogar auf Englisch. Aber das sind Tageszelte. Wir müssen zurück auf die
große Straße und es ist ein unglaublicher Autoverkehr zu großer Hitze und vielen Steigungen. Ein
Auto will an uns vorbei, wir sind auf der LKW-Spur, ein anderes lässt ihn nicht. Es gibt ein Hupen,
dann bleibt der Überhol-Willige auf der schnellen Spur stehen und der anderen hinter ihm. Es folgt
ein kurzer Wortwechsel, ein Stau von ungefähr zehn Autos ganz schnell. Es geht in dieser Form
weiter und wir sind nur froh, als wir wieder auf die kleine Straße abbiegen können.
Heute ist jeder Strand voll belegt und nun wissen wir, wofür es die riesigen Parkplätze gibt.
Im ersten Ort finden wir nach vielem Suchen den Supermarkt und dort geht es zu wie in Europa vor
Feiertagen. Für alle Fälle kaufen auch wir für zwei Tage ein und können sogar ein zweites Mal an
einem Tisch essen, denn von ihnen gibt es zwei in der Eingangshalle. Wir finden einen schönen Ort
für die Mittagspause, auch wenn die Nachbarn nicht immer so richtig schön sind.
Heute gibt es noch nicht einmal Winker, diesmal ist es elektronisch gewesen. Schön sind bei
Baustellen dann die Absperrungen, die aus Fröschen bestehen.
Überhaupt werden wir gerne Tiere und ja eh Comics für die Kommunikation genommen. Die Polizei
ist hier als Ente, die sehr an Donald Duck erinnert, dargestellt. Nach der Mittagspause können wir der
großen Straße adé sagen und sind wieder auf der kleine, auch wenn das brutale Steigungen
bedeutet.
Heute nachmittag ist es besonders drastisch, dafür werden wir mit wunderbaren Blicken belohnt.
Viele Menschen sind auf den Friedhöfen unterwegs und ganze Dörfer bestehen nur noch aus
parkenden Autos.
In einem Dorf verfahren wir uns, kommen an einer Grill-Gesellschaft vorbei, werden aber wieder
nicht eingeladen. Dabei geht es nach dem Dorf bergauf in den wilden Westen. Zum Glück gibt es eine
Quelle. Durch sie haben wir Koch- und Trinkwasser und kommen so über den Abend und die Nacht.
Die drei Kilometer bis zum Restaurant schaffen wir nicht mehr und quetschen uns neben ein
Denkmal an den Straßenrand.
Ein wenig verstörend ist Japan zur Haupturlaubszeit, die im Sommer zum Glück nur diese eine Woche
ist, ja schon. Geschlafen wird schwerpunktmäßig im Auto auf Parkplätzen, die es dafür auch eigens
gibt. Der Motor läuft die ganze Nacht. Dementsprechend ist der Fahrstil am nächsten Tag. Dazu gibt
es hier nicht die Einladungskultur, die das restliche Asien, das wir kennen gelernt haben, so speziell
macht. Dort ist es eine Entscheidung am Morgen, zu fahren oder Einladungen anzunehmen. Hier
fahren wir.
Unsere Pausentage:
Tag - Ort NN
6
Rothenburg o. d. Tauber
11
München
12
München
17
Tamsweg
1065
25
Zagreb
143
29
Pecs
36
Sarajevo
567
37
Sarajewo
567
45
Prizren
465
48
Verterska
475
49
Veterska
475
60
Kamriotissa
10
61
Kamriotissa
10
67
Istanbul
29
68
Istanbul
29
69
Istanbul
29
70
Istanbul
29
71
Istanbul
29
75
Bilecik
516
83
Cancaya/Visum1113
84
Cancaya/Visum
1113
85
Cancaya/Visum
1113
86
Cancaya/Visum
1113
87
Cancaya/Visum
1113
88
ankara/Visum
1113
102
Sanli Urfa
535
103
Sanli Urfa
535
109
Zahu
444
111
Dahuk
518
112
Dahuk/Visum
518
119
As Suleymaniyan
886
123
Marivan
1383
129
Kermanshar
1530
130
Kermanshar
1530
138
Arak
1669
144
Esfahan/Visum
1595
145
Esfahan/Visum
1595
146
Esfahan/Visum
1595
147
Esfahan/Visum
1595
148
Esfahan/Visum
1595
149
Esfahan/Visum
1595
150
Esfahan/Visum1595
151
Esfahan/Visum
1595
155
Kashan
898
156
Kashan
898
162
Teheran/Visum
1192
163
Teheran/Visum
1192
164
Teheran/Visum
1192
165
Teheran/Visum
1192
166
Teheran/Visum
1192
167
Teheran/Visum
1192
168
Teheran/Visum
1192
169
Teheran/Visum
1192
170
Teheran/Visum
1192
172
Teheran/Visum
1168
173
Teheran/Visum
1168
174
Teheran/Visum
1168
175
Teheran/Visum
1168
176
Teheran/Visum
1168
177
Teheran/Visum
1168
178
Teheran/Visum
1168
179
Teheran/Visum
1168
180
Teheran/Visum
1168
181
Teheran/Visum
1168
182
Teheran/Visum
1168
183
Teheran/Visum
1168
184
Teheran/Visum
1168
185
Teheran/Visum
1168
186
Teheran/Visum
1168
187
Teheran/Visum
1168
188
Teheran/Visum
1168
194
Shahrud
1377
203
Sarakhs
223
204
Sarakhs
223
212
Buchara
225
213
Buchara
225
214
Buchara
225
215
Buchara
225
216
Buchara
225
217
Buchara
225
218
Buchara
225
219
Buchara
225
220
Buchara
225
225
Samarkand
713
226
Samarkand
713
227
Samarkand
713
228
Samarkand
713
229
Samarkand
713
235
Termiz
382
239
Sachrinav
846
241
Dushanbe/Visum
893
242
Dushanbe/Visum
893
243
Dushanbe/Visum
893
244
Dushanbe/Visum
893
245
Dushanbe/Visum
893
246
Dushanbe/Visum
893
247
Dushanbe/Visum
893
248
Dushanbe/Visum
893
249
Dushanbe/Visum
893
250
Dushanbe/Visum
893
251
Dushanbe/Visum
893
252
Dushanbe/Visum
893
253
Dushanbe/Visum
893
254
Dushanbe/Visum
893
255
Dushanbe/Visum
893
256
Dushanbe/Visum
893
257
Dushanbe/Visum
893
261
Kulyab
589
267
Kalaikhum
1288
268
Kalaikhum
1288
273
Khorog
2128
274
Khorog
2128
275
Khorog
2128
283
Murghab
3631
284
Murghab
3631
285
Murghab
3631
286
Murghab
3631
290
Kara Kul
3930
291
Kara Kul
3930
300
Kashi/Visum
1299
301
kashi/Visum
1299
302
kashi/Visum
1299
303
kashi/Visum
1299
304
Kashi/Visum
1299
305
Kashi/Visum
1299
306
Kashi/Visum
1299
307
Kashi/Visum
1299
308
Kashi/Visum
1299
310
Zug/Visum
311
Zug/Visum
312
Zug/Visum
313
Shanghai
13
315
Shanghai
13
316
Shanghai
13
317
Shanghai
13
318
Shanghai
13
319
Shanghai
13
320
Shanghai
13
321
Shanghai
13
323
Schiff
0
325
Osaka
16
326
Osaka
16
327
Osaka
16
338
Ashizuri-misaki
71
339
Ashizuri-misaki
71
341
Tatsukushi
6
352
Kobayashi
495
354
Kirishima-yama
353
361
Nagashima
5
364
Nagasaki
26
365
Nagasaki
26
371
Hagi
2
372
Hagi
2
373
Hagi
2
382
Mihama
4
Dienstag, 14. August 2012
Heute vor einem Jahr
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Heute vor einem Jahr erleben wir sauren Regen und Ferienchaos.
Heute lesen wir aktuell aus Japan:
Obon-Totenfest beginnt in Japan: Am heutigen Montag beginnt das Obon genannte buddhistische
Totenfest in Japan. Dies ist mit mehreren Bräuchen verknüpft, die davon ausgehen, dass die
Verstorbenen für ein paar Tage zu ihren Hinterbliebenen zurückkehren. Daher ist das Obon auch eine
Reisezeit, da sich oft Familienangehörige zusammenfinden, die sonst wenig Kontakt haben.
So berichtet dann auch die Mainichi Shimbun, dass Tsunami-Überlebende in Natori (Präf. Miyagi) den
alten Brauch pflegen, vor den Türen ihrer Häuser Süßigkeiten in einem Feuer zu rösten – auch wenn
von den Häusern meist nichts mehr übrig ist und die Feuer auf leeren Grundstücken brennen. Die
Häuser sollen später in höherer Lage wieder erbaut werden.
Die Asahi Shimbun berichtet aus der Präfektur Iwate. Dort wurde an mehreren Stellen der Toten
gedacht. In Kamaishi wurden etwa 1.000 Papierlaternen mit Hoffnungsbotschaften einem Fluss
übergeben. In Miyako gedachte man mit Kerzen in Milchkartons mit positiven Schriftzügen und einem
Feuerwerk den Opfern der Katastrophen.
In Otsuchi, ebenfalls in der Präfektur Iwate beteten Angestellte der Verwaltung für 40 Kollegen, die
durch das Unglück gestorben waren.
Wie die NHK berichtet, nutzten die Einwohner von Naraha die seit Freitag bestehende Möglichkeit,
tagsüber wieder in den Ort zurückzukehren um auf dem Friedhof gestürzte Grabsteine wieder
aufzurichten und die Gräber von Unkraut zu befreien, bevor in einem buddhistischen Tempel und an
den Gräbern Blumen und Räucherstäbchen geopfert wurden.
Menschen besuchen Pinie der Hoffnung vor dem Fällen: Nachdem sie als einzige eines ganzen
Kiefernwaldes von 70.000 Bäumen den Wellen des Tsunami getrotz hatte, wurde eine einsame Pinie
unter Bezeichnungen wie “Kibo no Matsu” (Pinie der Hoffnung) bekannt.
Kibō no matsu - die Pinie der Hoffnung in Rikuzentakata (Foto: Jacob Ehnmark cc-by)
Doch das Symbol des Wiederaufbaus hatte ebenfalls gelitten. Die durch das Salzwasser am
Wurzelwerk entstandene Schäden waren zu groß, so dass nach vielen Rettungsversuchen der einsame
Baum für tot erklärt wurde.
Dennoch gelang es zumindest Sprößlinge zu ziehen, die sich stärker als erwartet entwickeln sollen.
Jetzt besuchten anlässlich der Ferien zum buddhistischen Totenfest Obon viele Menschen noch einmal
den Baum in der Stadt Rikuzentakata (Präf. Iwate) der noch in diesem Monat gefällt werden soll,
berichtet die NHK.
Südkoreas Präsident entfacht Takeshima-Konflikt: Lee Myung-Bak, der als erster südkoreanischer
Präsident einen Fuß auf die von den Japanern Takeshima genannte Inselkette setzte, hat mit seiner
Aktion einen Sturm der Empörung in Politik und der japanischen Bevölkerung ausgelöst.
Tokyo rief seinen Botschafter zurück und Außenminister Koichiro Gemba kündigte an, die
jahrzehntelange Politik der Zurückhaltung aufgrund von bilateralen Interessen sei vorbei – man wolle
jetzt die Angelegenheit vor den Internationalen Gerichtshof bringen. Dies scheitert jedoch bislang an
der erforderlichen Zustimmung Koreas.
Während Japan weitere politische Schritte erwägt, warf der 44 Jahre alte Masakazu Yuasa, ein Mann
ohne festen Wohnsitz, der von sich behauptet, Mitglied einer rechtsextremen Gruppierung zu sein, die
Glastür des koreanischen Konsulats in Hiroshima ein.
Auch wenn Südkorea nun ankündigte, eine geplante Militärübung an den Inseln zu verschieben, so
dürften auch weitere Äußerung von Präsident Lee die Lage wenig entspannen. So warf er der
japanischen Regierung laut der koreanischen Zeitung Dong-A Ilbo fehlende Aufrichtigkeit in der
Angelegenheit vor.
Für den südkoreanischen Fußball-Nationalspieler Park Jong-Woo hat die Takeshima-Affäre bereits
jetzt Konsequenzen. Obwohl durch den olympischen Eid politische Aktionen untersagt sind, hatte er
nach dem 2:1 Sieg gegen Japan ein Schild emporgehalten auf dem die Worte “Dokdo ist unser
Territorium” standen. Er durfte auf Druck des IOC an der Siegerehrung nicht teilnehmen.
Besonders im Netz hatten Koreaner protestiert und erklärt, sie hätten sich durch die bei einigen
Wettkämpfen von Fans gezeigte japanische Militärflagge (Kyokujitsuki) beleidigt gefühlt. Diese steht
in engem Zusammenhang mit dem Militarismus Japans im zweiten Weltkrieg.
Brenzlig wurde es unterdessen auch in Südkoreas Hauptstadt Seoul. Hier kamen durch einen
Großbrand auf der Baustelle eines Kunstmuseumgebäudes in der Nähe des traditionellen GyeongbokPalastes, vier Arbeiter ums Leben. 19 weitere wurden mit Rauchgasvergiftungen in Krankenhäuser
gebracht.
Verkehrsminister will umstrittenen Yasukuni-Schrein besuchen: Am vergangenen Freitag äußerte
Yuichiro Hata, Japans Minister für Land, Infrastruktur, Transport und Tourismus seine Absicht, am
Mittwoch anlässlich des 67. Jahrestags der japanischen Kapitulation, den Yasukuni-Schrein in Tokyo
zu Besuchen um dort der Toten zu gedenken.
Der Yasukuni Jinja in Tokyo: Hier werden die Seelen der Kriegstoten verehrt (Foto: Miki Yoshihito ccby)
Auch wenn er dies als Privatmann täte, so wäre Hata der erste Kabinettsminister seit der
Regierungsübernahmme durch die Demokratische Partei Japans im September 2009.
Schreinbesuche durch Regierungsvertreter werden von den benachbarten Staaten China und
Südkorea meist scharf kritisiert, gehören doch zu den Kriegstoten die dort in vergöttlichter Gestalt
(Kami) verehrt werden, auch Militärs, die von den Alliierten als Kriegsverbrecher hingerichtet wurden.
Ob der Minister in Anbetracht der Provokation durch Südkorea an seinem Vorhaben festhalten, oder
um weitere Spannungen zu vermeiden absagen wird, ist noch unklar.
Nachdem sich bereits Außenminister Gemba wenig diplomatisch gezeigt hatte, ist es jedoch gut
möglich, dass sich Hata nun bewusst über die Gefühle der Nachbarstaaten hinwegsetzen wird.
Über die Absicht des Verkehrsministers berichteten Kyodo, Yomiuri Shimbun und Kyodo.
Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Dienstag, August 14, 2012 Links zu diesem Post
Labels: 379, Honshu, Japan, Relecture
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Sonntag, 21. August 2011
14.8.2011, 379
14. August, Hamasaka bis Kinosaki (城崎町 Kinosaki-chō?), 69,5km, 14244 Gesamtkm
Datum: 14.8.11
Tag: 379
TagesunterstützerIn:
von: Hamasaka m NN 152
nach: Kinosaki m NN 3
km 69,5
Gesamt km 14244,0754
km/h: 10,8
Fahrzeit 06:23
gesamte Fahrzeit: 1133:11:00
Anstieg in m pro h 146,32
Anstieg in m 934
Abfahrt in m: 1083
höchster Punkt in m NN 303
Steigung/Gefälle 2,90
Die Nacht ist taghell und wir haben wieder Affen um uns. Diesmal bleiben sie aber in ihrem Tal. Wir
hatten für alle Fälle alles gut weggeräumt. Es ist heiß und schwül obwohl wir ja recht hoch sind. Der
Morgen ist dafür frisch und wir fahren weiter steilst bergauf. Nach drei Kilometern erreichen wir
ziemlich außer Puste den Leuchtturm und werden wie so oft mit wunderbaren Ausblicken
beschenkt.
Von dort geht es tatsächlich bergab und erst ab dem ersten Dorf
nach dem Wilden Westen kommen uns wieder Autos entgegen, ihrer jedoch schon viele. Unten
angekommen schauen wir uns das Treiben am Strand für einen Moment an und fahren dann weiter.
Unser Ziel ist der nächste Onsen (jap. 温泉, auf Karten und Schildern oft als 湯 oder ゆ (yu, heißes
Wasser) dargestellt) und wir hatten eigentlich gedacht, da gut hin zu kommen. Es geht steilst wieder
bergauf und wir kämpfen uns ab. Irgendwann sind wir einem Handy-Masten doch sehr nahe und
wieder an einem großen Parkplatz. Es fängt an zu gießen und wir überlegen schon, ob wir nicht
einfach da bleiben. Von der Idee werden wir durch Unmengen von Autos, die alle auf den Parkplatz
fahren, drehen und weiterfahren, abgehalten. Außerdem müsste es jetzt ja bergab gehen.
Tut es auch und wir erreichen die nächste Stadt. Am Stadteingang ist schon der erste Stau, alle
wollen in den See-Zoo. Wir suchen den Onsen (jap. 温泉, auf Karten und Schildern oft als 湯 oder ゆ
(yu, heißes Wasser) dargestellt) und finden den ersten nicht. So fahren wir durch den ganzen Ort und
finden mit Hilfe eines Hundebesitzers eine andere. Diese ist wirklich schön und unsere Theorie, dass
die Massen erst nach 15:00, wenn sie vom Strand kommen, kommen, stimmt. Bis 15;00 sind wir aber
schon wieder raus. Wir steigen auf unsere Räder, als der nächste Regenguss auf uns nieder geht.
Unsere Kleidung trocknet eh nicht mehr, in der Regel spätestens ab dem dritten Tag. Dann sind sie so
voller Salz vom Schwitzen, dass die kritische Masse des Nicht-Mehr-Trocknens erreicht ist. So macht
es wenig Unterschied, außer dass wir den Regen nicht so gerne abgekommen, da hier vor allem
Saurer Regen runtergeht. Dies ist an den vielen, vielen kaputten Bäumen zu erkennen. Wir finden
eine Supermarkt und einen Platz zum Unterstellen. Dort haben wir die Sympathien direkt auf unserer
Seite. Als wir weiterfahren, kommen wir wieder an mobilen Video-Überwachungsanalgen vorbei, die
verhindern sollen, dass Leute Müll in der Landschaft abladen. Wir gehen davon aus, dass es nun nicht
mehr bergauf geht, als sich zwischen uns und dem nächsten Binnenmeer ein kleiner, aber wieder
absolut steiler Pass schiebt. Als wir am Meer abkommen, wollen wir keine weitere Steigung und sind
auf der Suche nach dem Campingplatz. Dieser ist das totale Gegenteil von allen Campingplätzen, die
wir bisher hatten. Zwar direkt am Strand, aber völlig überfüllt und ganz schlecht in Schuss gehalten.
Keiner da, der schaut, wer wo parkt, wo Autos sind, wo Zelte. Die Duschen total schlecht, die Klos zu
wenig. Auf der anderen Seite waren wir erstaunt, wie sonst für so wenige Menschen so tolle Plätze in
Stand gehalten werden. Wir hocken hier zwischen Autos, mit einem Generator vor uns und
Feuerwerkskörpern über uns und hoffen, dass in der Nacht nicht jemand in unsere Lücke parken will.
Eigentlich wäre morgen der freie Tag, aber so heißt es, um 4:00 aufstehen und zu sehen, dass wir
Land gewinnen.
Unsere kürzesten Tagesetappen:
Tag – km – von NN – nach NN
59
3,9
Alexandroupoli
3
Kamriotissa
10
171
4,74
Teheran
1192
Teheran
1168
121
4,94
Kaolog
717
Panjwin
1312
314
5
Shanghai
13
Shanghai
13
322
7
Shanghai
13
Schiff
0
161
7,6
Teheran
1087
Teheran
1192
309
9,1
Kashi
1299
Kashi
1299
51
11,84
Stip
336
Dolani
307
294
13
Markansu
3976
Kyzyl Art-Pass
4077
363
14,2
Reihoku
18
Nagasaki
26
347
14,3
Aso
603
Aso-san
1124
282
15,5
Murghab
3666
Murghab
3631
Aso
750
Aso
603
346 16,02
337
16,1
Tosashimizu
49
Ashizuri-misaki
71
278
16,9
Kulghan-tugai
3357
Jelondi
3525
293
18,5
Uy Bulak-Pass 4087
Markansu
3976
359
21
Fukiage
9
Kushikino
3
331
23,2
Waki
50
Mino
63
77
26,3
Milhangazi
240
Kapikaya
179
292
26,3
Kara Kul
3930
Uy Bulak-Pass
4087
264
26,5
Dashtizhum
879
Zigar
930
Joka
1667
Malayer
1686
Chechekty
4125
Akbaital Pass
4220
Panjwin
1312
Marivan
1383
135 26,65
288
27,8
122 28,86
340 29,41 Ashizuri-misaki
71
Tatsukushi
6
58
30,8
Messimvria
3
Alexandroupoli
3
72
31,25
Istanbul
29
Orhangazi
104
Loyish
299
Samarqand
713
224 31,73
345
32,7
Kuju-san
808
Aso
750
265
34,2
Zigar
930
Eged
1076
95
34,7
Gülek
984
Beyramil
121
80
35,19
Cayirhan
658
Baypazari
565
23
36,15
Rimske
Toplice
241
Rozno
195
240
37,3
Sachrinav
846
Dushanbe
893
Shurak Maleki
838
Mozduran
847
201 37,58
353
37,8
Kobayashi
495
Kirishima-yama
353
94
37,91
Pozanti
787
Gülek
984
263
39
Shuroabad
1764
Dashtizhum
879
351
39,4
Nishimera
774
Kobayashi
495
74
40,94
Osmaneli
93
Bilecik
516
Mittwoch, 15. August 2012
Heute vor einem Jahr
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Heute vor einem Jahr erleben wir rechte Autocorsos zum Kapitulationstag.
Heute irritiert uns ein von der Tagesschau verbreitetes Foto von japanischen Anti-Atomkraftdemos
mit genau dieser Flagge der Kaiserlich Japanischen Armee (1870–1945). Da stimmt doch was nicht?
Wikipedia:
Uyoku propagiert ihre politischen Ideologie zusammen mit Marschmusik und der Nationalhymne
mittels extrem lauter Lautsprecherwagen (街宣車 gaisensha) in dicht besiedelten Stadtteilen. Diese
Wagen sind oft schwarz lackiert, mit schwarz getönten Fensterscheiben versehen und mit
Spruchbändern sowie dem Kaiserlichen Siegel, der Flagge Japans oder der Kriegsflagge Japans
behangen.
Diese gaisensha werden oft auch zur gezielten Belästigung und Einschüchterung politischer Gegner
benutzt, darunter mehrheitlich Personen und Organisationen, die Japan öffentlich kritisieren oder sich
nicht respektvoll und zurückhaltend genug über bestimmte Themen äußern (z. B. wegen japanischer
Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg (u. a. Massaker von Nanking, Einheit 731, „Trostfrauen“),
Kontroversen um den Yasukuni-Schrein, die Institution oder die Personen des japanischen
Kaiserhauses, japanische Ansprüche im Kurilenkonflikt und Südsachalin, etc.), sowie deren Sponsoren
und Unterstützer.[2]
Daneben stören Uyoku systematisch Friedensdemonstrationen. Dabei und bei nahezu allen anderen
Aktionen werden sie für gewöhnlich von der japanischen Polizei (deren Uniformen die Uyoku oft
tragen) begleitet und bewacht bzw. beschützt. Unter anderem hat dies vielfach zu Vermutungen
geführt, die Uyoku hätten immer noch Verbindungen zur Yakuza, zur Polizei, zu Unternehmen (von
denen 80 % ihrer Einkünfte stammen sollen [1]) und sogar zu konservativen Regierungskreisen, die die
Uyoku benutzen sollen, um ihre politischen oder wirtschaftlichen Gegner einzuschüchtern.[3][4] Laut
Sheldon M. Garon, Professor für Geschichte und Ostasienstudien an der Princeton University, sind
viele bekannte Mitglieder der LDP ehemalige Uyoku-Mitglieder. [4]
Übrigens: Im katholischen Kulturraum ist heute
Mariä Aufnahme in den Himmel, dt. auch Mariä Himmelfahrt,
lateinisch assumptio Beatae Mariae Virginis mit Kräutersegnung.
Wikipedia:
Die Kräuterweihe gehört zu den volkstümlichen Bräuchen der römisch-katholischen Kirche. Dieser
Brauch ist schon seit dem 9. Jahrhundert bekannt[1] und wurde in den letzten Jahren wieder mehr
aufgelebt[2]. Dabei werden am Hochfest Maria Himmelfahrt am 15. August Kräuter zu einem Strauß
gebunden und mit zur Kirche gebracht. Dort werden diese im Gottesdienst oder im Anschluss daran
vom Priester gesegnet. Die Kräuterweihe zählt zu den Sakramentalien. In manchen Orten Bayerns und
Tirols beginnt damit auch die Zeit des Frauendreißigers.
Je nach Region bestehen die Kräuterbuschen aus insgesamt







sieben (Zahl der Wochen- bzw. Schöpfungstage),
neun (dreimal drei für die hl. Dreifaltigkeit),
Zwölf (Zahl der Apostel),
14 (Zahl der Nothelfer),
24 (zweimal zwölf: zwölf Stämme Israels aus dem alten und zwölf Apostel Christi aus dem
neuen Testament)
72 (sechsmal zwölf) (Zahl der Jünger Jesu) oder gar
99
verschiedenen Kräutern.
Typische Kräuter neben Alant sind Echtes Johanniskraut, Wermut, Beifuß, Rainfarn, Schafgarbe,
Königskerze, Kamille, Thymian, Baldrian, Eisenkraut und die verschiedenen Getreidesorten. In
manchen Regionen wurden in die Kräuterbuschen so viele Alantblüten eingebunden, wie Menschen,
Kühe und Pferde auf dem Hof lebten. Der Tee aus diesen geweihten Kräutern sollte besonders heilsam
sein. Krankem Vieh wurden geweihte Kräuter ins Futter gemischt oder man warf zum Schutz vor
Blitzschlag beim Gewitter Kräuter aus dem Buschen ins offene Feuer.
Die Kräuterweihe in der außerordentlichen Form des römischen Ritus' umfasst die folgenden Gebete:
I. Lasset uns beten! Allmächtiger ewiger Gott, der Du Himmel, Erde und Meer, Sichtbares und
Unsichtbares durch Dein Wort aus dem Nichts erschaffen hast und zum Gebrauch der Menschen und
Tiere die Erde hervorbringen lassest Bäume und Kräuter, welche nach Deiner mildreichen Anordnung
in ihrer jeweiligen Eigenart aus sich Frucht bringen, nicht nur als Kräuternahrung für die Beseelten,
sondern auch zur Heilung kranker Körper. Inniglich bitten wir Dich mit Herz und Mund, Du wollest
diese unterschiedlichen Kräutergattungen und Früchte durch Deine gnadenreiche Milde + segnen,
damit sie durch den Einfluss der neuen Gnade Deines Segens und durch den rechten Gebrauch für
Mensch und Tier in Deinem heiligen Namen über ihre von Dir gegebene natürliche Kraft hinaus
reichen Schutz gewähren gegen alle Krankheit und Vergiftung. Durch unseren Herrn Jesus Christus ...
Amen.
(Oremus. Omnipotens sempiterne Deus, qui caelum, terram, mare, visibilia et invisibilia verbo tuo ex
nihilo creasti, quique herbas arboresque ad usus hominum animaliumque terram gignere, et
unumquodque juxta sementem in semetipso fructum habere praecepisti; atque non solum ut herbae
animantibus ad victum, sed aegris etiam corporibus prodessent ad medicamentum, tua ineffabili
pietate concessisti: te supplici mente et ore deprecamur ut has diversi generis herbas et fructus tua
clementia bene+dicas et, supra naturalem a te inditam virtutem, eis benedictionis tuae novae gratiam
infundas ut, ad usum hominibus et jumentis in nomine tuo applicatae, omnium morborum et
adversitatum efficiantur praesidium. Per Dominum nostrum Jesum Christum, Filium tuum: Qui tecum
vivit et regnat in unitate Spiritus Sancti Deus, per omnia saecula saeculorum. Amen.)
II. Lasset uns beten! O Gott, der Du durch Deinen Knecht Moses die Söhne Israels anleitetest,
Manipeln der neuen Früchte zu ihrer Segnung zu den Priestern zu bringen, unter Auswahl der feinsten
und schönsten Früchte der Gewächse und unter dem Ausdruck großer Freude vor Dir als ihrem
wahren Gott: höre unsere Anrufungen, und gieße die Überfülle Deines + Segens auf uns und auf diese
Bündel der neuen Gewächse und diese Collectio neuer Kräuter und Früchte, die wir Dir voll Dank an
diesem hochfestlichen Tag darstellen und in Deinem Namen + segnen. Gewähre gnädig, dass überall
dort wo auch immer von diesen gesegneten Kräutern etwas aufbewahrt, mitgetragen oder anders
verwendet wird, Menschen, Schafe, Vieh, Reit- und Lasttiere heilende Hilfe finden gegen Krankheiten,
Seuchen, Geschwüre, Bösartigkeiten und Verwünschungen sowie gegen die Gifte und Bisse der
Schlangen und anderer Tiere, aber auch Verteidigung finden gegen teuflische Illusionen,
Machenschaften und betrügerische Verführungen. Und so mögen wir beladen mit Manipeln guter
Werke, durch die Verdienste der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria, deren leibliche
Aufnahme in den Himmel wir feierlich begehen, gewürdigt werden, eben dort zugelassen zu werden.
Durch unseren Herrn Jesus Christus ... Amen.
(Oremus. Deus, qui per Moysen famulum tuum mandasti filiis Israel ut manipulos novorum fructuum
benedicendos deferrent ad sacerdotes, tollerentque fructus arboris pulcherrimae, et laetarentur
coram te Domino Deo suo: adesto propitius invocationibus nostris, et infunde tuae bene+dictionis
abundantiam super nos et super manipulos novarum frugum, novarum herbarum et fructuum
collectionem, quae cum gratiarum actione tibi repraesentamus et in nomine tuo in hac solemnitate
bene+dicimus; et concede ut hominibus, pecoribus, pecudibus et jumentis contra morbos, pestes,
ulcers, maleficia, incantationes, veneficia serpentem et aliorum venenosorum animalium et bestiarum
morsus necnon quaecumque venena remedium praestent; atque contra diabolicas illusiones et
machinationes et fraudes tutamen ferant, in quocumque loco positum vel portatum aut habitum
aliquid ex eis fuerit: quatenus cum manipulis bonorum operum, meritis beatae Mariae Virginis, cujus
Assumptione festum colimus, quo ipsa assumpta est suscipi mereamur. Per Dominum nostrum Jesum
Christum, Filium tuum, qui tecum vivit et regnat in unitate Spiritus Sancti Deus, per omnia saecula
saeculorum. Amen.)
III. Lasset uns beten! Herr, unser Gott, Du hast Maria über alle Geschöpfe erhoben und sie in den
Himmel aufgenommen mit Seele und Leib. An ihrem Hochfest danken wir Dir für alle Wunder Deiner
Schöpfung. Durch die Heilkräuter und Blumen schenkst Du uns Gesundheit und Freude. Segne + diese
Kräuter und Blumen. Sie erinnern uns an deine Herrlichkeit und an den Reichtum Deines Lebens.
Schenke uns auf die Fürsprache Mariens Dein Heil. Laß uns zur ewigen Gemeinschaft mir Dir gelangen
und dereinst einstimmen in das Lob der ganzen Schöpfung, die Dich preist durch deinen Sohn Jesus
Christus in alle Ewigkeit.
IV. Lasset uns beten. Gott, Du ließest durch Jesaja im Alten Bunde ankündigen: "Aus dem Baumstumpf
von Jesse, aus dem Baumstumpf Isais, des Vaters Davids, wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus
seinen Wurzeln bringt Frucht." (Jes 11,1) Wir singen in der Weihnachtszeit immer wieder neu: "Es ist
ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart, von Jesse, von Isai, dem Vater Davids, kam die Art. Das
Röslein, davon Jesaja sagt, ist Maria, die Reine." Dieses Röslein, diesen Reis aus Isais Stumpf, diesen
Zweig Jesses, diese virgam Jesse, nämlich die allerseligste Jungfrau und Gottesgebärerin, die Mutter
Deines Sohnes und unseres Herrn Jesus Christus, hast Du am heutigen Tage in den Himmel erhoben,
damit Du uns Sterblichen auf ihre Bitten hin und unter ihrem Patronat die Frucht ihres Leibes, Deinen
Sohn, vermittelst: wir bitten Dich demütig, dass wir kraft der Vollmacht dieses Deines Sohnes und
unter dem glorreichen Patrozinum Seiner Mutter die Schutzwirkungen dieser Früchte der Erde für das
irdische und ewige Heil zu nützen vermögen. Durch unseren selben Herrn Jesus Christus ... Und der
Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes komme auf diese
Bündel herab und bleibe auf ihnen allezeit. Amen.
(Oremus. Deus, qui virgam Jesse, Genetricem Filii tui Domini nostri Jesu Christi, hodierna die ad
caelorum fastigia ideo evexisti ut per ejus suffragia et patrocinia fructum ventris illius, eundem Filium
tuum, mortalitati nostrae communicares: te supplices exoramus, ut ejusdem Filii tui virtute eijusque
Genetricis glorioso patrocinio, istorum terrae fructuum praesidiis per temporalem ad aeternam
salutem disponamur. Per eundem Dominum nostrum Jesum Christum, Filium tuum, qui tecum vivit et
regnat in unitate Spiritus Sancti Deus, per omnia saecula saeculorum. Amen. Et benedictio Dei
omnipotentis, Patris, et Filii, + et Spiritus Sancti, descendat super has creaturas et maneat semper.
Amen.)
Der Frauendreißiger bezeichnet die Zeit zwischen den Festen Mariä Himmelfahrt am 15. August und
Mariä Namen am 12. September. In einem römischen Ablaßdokument vom 28. Oktober 2003[1] für
den oberbayerischen Wallfahrtsort Buchenhüll in Eichstätt wird diese besondere Gnadenzeit der
Verehrung Mariens datiert von der ersten Vesper des Hochfestes Mariä Himmelfahrt bis zum
Untergang der Sonne am Gedächtnis der Schmerzen Mariens am 15. September. Es ist somit ein
Marienmonat in der Sommerzeit, aufbauend auf dem persönlichen Osterfest Mariens.
Sein Ursprung liegt vor allem auch in der konkreten Erfahrung, nach der diese Spanne als besonders
günstige Zeit für das Sammeln von Kräutern gilt, denen dann ihre größte Heilkraft zugeschrieben
wird. Der Brauch wurde in das Christentum übernommen. In einem katholischen Kräuterweihegebet
heißt es: "Gott, Du ließest durch Jesaja (11,1) im Alten Bunde ankündigen: Aus dem Baumstumpf von
Jesse, aus dem Baumstumpf Isais, des Vaters Davids, wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus
seinen Wurzeln bringt Frucht. - Wir singen in der Weihnachtszeit immer wieder neu: Es ist ein Ros
entsprungen aus einer Wurzel zart, von Jesse, von Isai, dem Vater Davids, kam die Art. Das Röslein,
davon Jesaja sagt, ist Maria, die Reine. - Dieses Röslein, diesen Reis aus Isais Stumpf, diesen Zweig
Jesses, diese virgam Jesse, nämlich die allerseligste Jungfrau und Gottesgebärerin, die Mutter Deines
Sohnes und unseres Herrn Jesus Christus, hast Du am heutigen Tag in den Himmel erhoben, damit Du
uns Sterblichen auf ihre Bitten hin und unter ihrem Patronat die Frucht ihres Leibes, Deinen Sohn,
vermittelst: wir bitten Dich demütig, daß wir kraft der Vollmacht dieses Deines Sohnes und unter dem
glorreichen Patrozinum Seiner Mutter die Schutzwirkungen dieser Früchte der Erde für das irdische
und ewige Heil zu nützen vermögen."
Insbesondere im bayerisch-tirolerischen Alpenraum ist der Frauendreißiger seither eine Periode
ausgeprägter Marienverehrung. Die in Bayern mit dem Frauendreißiger verbundenen Sitten und
Gebräuche sind anschaulich in dem Roman Die Rumplhanni (1916) von Lena Christ beschrieben.
Zu Ehren der Patrona Bavariae und anlässlich der mit dem Hochfest der leiblichen Aufnahme Mariens
in den Himmel verbundenen Kräuterweihe finden zahlreiche Abendandachten und Wallfahrten statt.
Die bekanntesten sind die Kirchfahrt der Almbauern nach Hinterriß und die Wallfahrt von München
zur Marienkirche in Ramersdorf. In der Bischofsstadt Eichstätt wird diese Zeit im Ortsteil Buchenhüll
sowohl in der Marienwallfahrtskirche als auch an der Lourdesgrotte mit feierlichen
Nachmittagsandachten begangen. Der Frauendreißigerschluß an der Lourdesgrotte findet jeweils an
einem dem Gedenken der Schmerzen Mariens nahegelegenen Sonntag (im September) statt und wird
auch alljährlich in das offizielle Kalendarium[2] der Diözese Eichstätt eingetragen.
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Sonntag, 21. August 2011
15.8.2011, 380
15. August, Kinosaki (城崎町, -chō) bis Miyazu (jap. 宮津市, -shi), 76,8km, 14320,87 Gesamtkm
Datum: 15.8.11
Tag: 380
TagesunterstützerIn: Manfred Büsing
von: Kinosaki m NN 3
nach: Myazu m NN 10
km 76,8
Gesamt km 14320,8754
km/h: 14
Fahrzeit 05:28
gesamte Fahrzeit: 1138:39:00
Anstieg in m pro h 60,73
Anstieg in m 332
Abfahrt in m: 325
höchster Punkt in m NN 63
Steigung/Gefälle 0,86
Mit uns, manche sogar vor uns, stehen eine Menge Menschen auf und fahren ab. Bei manchen
haben wir den Eindruck, dass sie nur für die Nacht zu Besuch gekommen sind. Insgesamt ist die Nacht
viel ruhiger gewesen, als wir befürchtet haben. Der einzige Knackpunkt sind die Feuerwerkskörper
gewesen, die zum Teil viel zu nah an unser Zelt gekommen sind. Dennoch haben wir geschlafen. Es
geht an vielen Stränden vorbei ins Landesinnere, vorbei an wiegenden Reisfeldern mit noch relativ
wenig Verkehr auf den Straßen. Der Reis ist beinahe reif und riecht bereits nach Reis. Gegen 11:00
sind wir in der nächsten größeren Stadt und lassen die nächste Political Correctness fallen: wir
trinken bei Mc Donalds einen Café und laden unseren Computer auf. Für das Internet sind wir leider
keine Kunden, aber wir können den Blog soweit vorbereiten, so dass wir bei einer nächsten
Möglichkeit - das ist in Japan für uns ja ein größeres Problem als in allen anderen Ländern bisher - ihn
einstellen können. Einen freien Tag machen wir immer noch nicht. Wir fahren zum Campingplatz,
auch dieser in einem schlechten Zustand, aber voll belegt mit einem geschäftstüchtigen Besitzer, der
10 Euro pro Person haben will. Wir schauen uns um und fahren weiter. Auch dann geht er mit dem
Preis nicht runter. Ein wenig erstaunt stehen wir einen Moment rum und sagen auf seine Frage, was
wir sonst so gezahlt haben (bis auf den ersten ja zwischen 0 und 6 Euro pro Person für gute
Campingplätze), aber er geht mit dem Preis nicht runter.
Also fahren wir wieder.
Den ganzen Vormittag hat uns ein für uns erstaunliches Phänomen begleitet. Heute ist der Tag der
Kapitulation Japans und es fahren schwarze Bullis mit Lautsprechern auf dem Dach und
Marschmusik, japanischer Fahne und einer zweiten, die wir als die kaiserlische vermuten,
Corso.
Zum Glück sind wir die los, als wir auf die kleine Straße fahren. So kommen wir zum Mc Donalds und
seinem Strom (das ist jetzt nicht so ganz chronologisch).
Wir sind in einer frommen Stadt gelandet, es gibt eine Menge Tempel hier und auf dem Weg,
manche aus dem 9. Jahrhundert. Es gibt auch eine katholische Kirche.
Diese ist wirklich schön, sie ist aus Holz mit Glasfenstern aus Paris aus dem Ende des 19.
Jahrhunderts.
Auf dem Kirchplatz gibt es Schatten unter einem Dach, da es regelmäßig Gewitterschauer
gibt, für uns ein guter Kompromiss, auch wenn es deutlich wärmer ist. Leider haben ja katholische
Kirchen nicht die Bäume, die Schreine und Tempel haben.
Wir verbringen dort unsere Mittagspause, schauen noch einen Schrein
und ein Etwas an, das wir nicht so ganz definieren können.
Den Bulli-Corso sind wir los, aber der Urlaubsverkehr bleibt und heute sind die Autofahrer deutlich
fahriger als die letzten Tage (oder noch mehr) und es gibt Unfälle. Einer ist aber eine Ausnahme, er
fährt im Tunnel hinter uns und macht die Warnblinkanlage an. Das ist super!
Es geht am Meer entlang und wieder ist ein Schiff der Küstenwache da. Gestern ist das auch schon so
gewesen, auch die ganze Nacht durch. Das Licht ist mit den Booten und ihren hellen Leuchten zu
sehen gewesen. Wir vermuten – angesichts des risikofreudigen Wassersports – dass es vor allem
Sicherung der Leute zur Ursache hat.
Wir kommen in den nächsten Regenguss und fahren mit ihm in die nächste Stadt. Vor einer unserer
üblichen Roadstations werden wir auf Englisch angesprochen von Touristen aus Russland
(russisch Россия Aussprache?/i, Transkription Rossija; beziehungsweise amtlich Russische
Föderation oder seltener Russländische Föderation, russisch Российская Федерация,
Aussprache?/i/Transkription Rossijskaja Federazija) (Wladiwostok (russisch Владивосто́ к, wiss.
Transliteration Vladivostok anhören?/i – übersetzt: „Beherrsche den Osten“; chinesisch 海參崴 /
Hǎishēnwǎi – übersetzt: Seegurkenmarsch)). Wir suchen Wasser und einen Schlafplatz, finden beides
bei einem verlassenen Kabinen-Hotel und schwitzen nun bei Regen im Zelt.
Unsere weitesten Tagesetappen
Tag - von NN – nach NN – km – Fahrzeit
299
Taktudulak
Daban
5
Amorbach
192
Ahuan
35
2806
Kashi
1299 139,2
08:10
Rohenburg
o. d. Tauber
112,43
1487
Damghan
1084 109,03 07:35
Milici
243
Sarajevo
567
105,73 09:44
90
Yaglipinar
1081
Kurutlutepe
907
101,47 05:58
40
Bajevo Polje
1092
Podgorica
162
101,33 06:29
189
Teheran
1168
Garmsur
861
100,14 06:30
234
Sayrab
875
Termiz
382
99,9
06:37
91
Kurutlutepe
907
Aksaray
948
97,21
06:25
200
Emam Taqi
1405
Shurak
Maleki
838
97,06
05:24
231
Amanqotan
1462
Qamashi
569
96,9
07:01
13
München
Prien am
Chiemsee
465
96,78
06:20
208
Mollanepes
196
Uch-Adzhl
186
96,77
07:55
374
Hagi
2
Misumi
11
96,2
07:22
206
Ata
208
Hauz-Han
196
95,43
07:46
33
Srem.
Kamenica
216
Prinjavor
118
95,03
06:28
154
Mahabad
1024
Kashan
898
94,51
06:37
52
Dolani
307
Strumesnica
260
94,49
05:57
34
Prinjavor
118
Milici
243
94,33
06:22
Emam Taqi
1405
92,73
06:39
199
Hemmatabad1090
e-Zamani
14
Prien am
Chiemsee
465
Hallein
398
92,4
06:13
222
Rabat i-Malik
263
Oqtosh
261
92,25
06:44
281
Alichur
3863
Murghab
3666
91,9
05:53
9
Donauwörth
55
Orfani
91,52
bei Dachau
0
Gravouna
20
91,39
06:40
375
Misumi
11
Taki
10
90,6
06:45
32
Doroslovo
139
Srem.
Kamenica
216
90,58
05:42
53
Strumesnica
260
195
Shahrud
1377
Miyandasht
1156
90,31
05:56
377
Sakaiminato
2
Ketaka
6
89,6
06:04
56
Gravouna
20
Komotini
41
89,54
06:00
376
Taki
10
Sakaiminato
2
89
05:43
142
Robat-e Tork
1876
Murcheh
Khort
1622
88,73
05:46
3
Bingen
237
Qumqorghan
426
Sharghun
589
88,7
06:19
105
Tanyeli
596
Kiziltepe
509
88,66
06:04
153
Baqerabad
2052
Mahabad
1024
88,45
05:09
4
Worms
202
Mozduran
847
Sarakhs
223
87,95
06:18
20
Weissenburg
716
St. Stefan
463
87,87
05:28
90,47
88,71
Worms
88,16
Amorbach
Donnerstag, 16. August 2012
Heute vor einem Jahr
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www.silkroad-project.eu
Heute vor einem Jahr begegnen wir einer großen Schlange.
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Sonntag, 21. August 2011
16.8.2011, 381
16.August, Miyazu (jap. 宮津市, -shi) bis Mihama (jap. 美浜町, -chō; wörtlich: schöner Strand),
86,1km, 14406,97 Gesamtkm
Datum: 16.8.11
Tag: 381
TagesunterstützerIn:
von: Myazu m NN 10
nach: Mihama m NN 4
km 86,1
Gesamt km 14406,9754
km/h: 13,3
Fahrzeit 06:27
gesamte Fahrzeit: 1145:06:00
Anstieg in m pro h 39,07
Anstieg in m 252
Abfahrt in m: 258
höchster Punkt in m NN 80
Steigung/Gefälle 0,59
Um 4:00 tröpfelt es leicht und es ist die Versuchung, liegen zu bleiben. Aber gerade bewölkte Tage
sind super Fahrtage, also stehen wir wacker auf und im Grunde regnet es auch nicht. Wir fahren den
Fjord weiter, heute ist er in Grau und die Wolken hängen tief.
Im Laufe des Vormittags kommt die Sonne heraus und die Wolken mischen sich mit der
aufsteigenden Feuchtigkeit der Felder. Vor den Länden stehen immer noch viele Autos derer, die
dort geschlafen haben, aber es wird deutlich weniger. Auch an den Stränden ist weniger los. Gerade
biegen wir in einen Seitenweg, ein als eine Schlange eben diesen überqueren will. Von uns gestört,
zieht sie sich zunächst ins Dickicht zurück, um dann doch über die Straße zu - was machen
Schlangen? – schlängeln, in der Deckung des Fahrrades.
Sie ist ziemlich groß und wir sind froh, dass wir bisher mit ihnen nur aus der Entfernung zu tun
hatten. Es wird heiß, aber die Küste bleibt schön und mittlerweile auch einsam. Als wir zum Mittag
einen Ort für die Pause suchen, sehen wir einen Strand und Fahnen mit Bäumen und Häusern.
Unsere Assoziation ist typisch Europäisch: ein Ort zum Essen, denken wir und steuern ihn an. Wir
erreichen einen Strand, der gerade den vorübergehenden Campingplatz wieder zusammenräumt, die
Reste sind viele, viele Mülltüten und nur noch zwei Zelte. Also essen wir Nüsse und Thunfisch. Es
fängt an zu regnen, wie in den letzten Tagen immer nach dem Mittagessen. Auch diesmal ist es ein
Schauer und wir fahren weiter. Der angestrebte Campingplatz ist eine Katastrophe, mal wieder.
Diesmal aber so, dass wir auf ihn verzichten und weitersuchen. Wir finden einen Platz neben einer
Halle und entscheiden, dort zu bleiben. Es gibt Wasser und Schatten.
Unsere längsten Tagesetappen:
Fahrzeit - Tag - Start NN – Ziel NN
Milici
243
Sarajevo
567
105,73
08:10 299
Taktudulak
Daban
2806
Kashi
1299
139,2
07:55 208
Mollanepes
196
Uch-Adzhl
186
96,77
07:46 206
Ata
208
Hauz-Han
196
95,43
07:46 272
Dekh
2049
Khorog
2128
85,9
39
brod
465
Bajevo Polje
1092
70,53
Ahuan
1487
Damghan
1084
109,03
09:44
07:41
35
07:35 192
07:29 101
Birecik
381
Sanli Urfa
535
46
Prizren
465
Blace
385
07:27 211
Alat
172
Bukhara
225
81,18
07:22 374
Hagi
2
Misumi
11
96,2
07:01 231
Amanqotan
1462
Qamashi
569
96,9
Taktudulak
Daban
2806
74,1
07:27
07:00 298 Karabel Daban 2683
06:58 271
84,24
84,77
Baravin-Tar
1690
Dekh
2049
59,6
43
Rrape
973
Shemri
753
61,12
06:45 375
Misumi
11
Taki
10
90,6
06:44 222
Rabat i-Malik
263
Oqtosh
261
92,25
06:56
06:43
99
Nurdagi
945
Gaziantep
862
80,01
06:40
55
Orfani
0
Gravouna
20
91,39
Emam Taqi
1405
92,73
06:39 199
Hemmatabad1090
e-Zamani
06:37 154
Mahabad
1024
Kashan
898
94,51
06:37 234
Sayrab
875
Termiz
382
99,9
06:33 367
Arita
40
Fukuoka
6
87,6
06:31 223
Oqtosh
261
Loyish
299
84,04
06:30 189
Teheran
1168
Garmsur
861
100,14
06:30 269
Kalaikhum
1288
Viskharv
1486
57,7
06:29
40
Bajevo Polje
1092
Podgorica
162
101,33
06:28
33
Srem.
Kamenica
216
Prinjavor
118
95,03
06:28
41
Podgorica
162
Qyrsac
129
80,91
Myazu
10
Mihama
4
86,1
Kurutlutepe
907
Aksaray
948
97,21
06:25 378
Ketaka
6
Hamasaka
152
72,88
06:24 259
Nurek
838
Jarteppa
623
63,5
06:24 349
Takamori
559
Ichifusa-yama
566
64,2
06:27 381
06:25
91
06:23 107
Nusaybin
456
Cizre
370
86,04
06:23 379
Hamasaka
152
Kinosaki
3
69,5
34
Prinjavor
118
Milici
243
94,33
06:22 198
Sabzevar
976
Hemmatabad1090
e-Zamani
87,38
06:21
81
Baypazari
565
Sincan
801
67,78
06:20
13
Prien am
Chiemsee
465
06:22
München
Freitag, 17. August 2012
Heute vor einem Jahr
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www.silkroad-project.eu
Heute vor einem Jahr haben wir endlich einen freien Tag!
Heute teilt uns die Tagesschau mit, daß sie das Foto ausgetauscht haben, das wir vorgestern
beanstandet hatten.
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Labels: 382, Honshu, Japan, Relecture
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Sonntag, 21. August 2011
17.8.2011, 382
17. August
Heute ist unser freier Tag. Endlich. Wir verbringen ihn mit Waschen, Aufräumen, Trocknen,
Reparieren und finden Strom im Klohaus der Sporthalle.
Unsere höchsten Tagesetappen
Tag - Max. Höhe – von NN – nach NN
288 4656 Chechekty 4125
Akbaital
Pass
4220
27,8
294 4336
Markansu
3976
Kyzyl ArtPass
4077
13
279 4272
Jelondi
3525
Bulunkul
4024
43,39
293 4233
Uy BulakPass
4087
Markansu
3976
18,5
289 4221
Akbaital
Pass
4220
Kara Kul
3930
47,6
280 4164
Bulunkul
4024
Alichur
3863
45,5
281 4136
Alichur
3863
Murghab
3666
91,9
287 4127
Murghab
3631
Chechekty
4125
61,1
292 4092
Kara Kul
3930
Uy BulakPass
4087
26,3
290 3930
Kara Kul
3930
Kara Kul
3930
0,0001
291 3930
Kara Kul
3930
Kara Kul
3930
0,0001
296 3723
Sary-Tash
3153
Nura
2901
60,1
282 3716
Murghab
3666
Murghab
3631
15,5
283 3631
Murghab
3631
Murghab
3631
0,0001
284 3631
Murghab
3631
Murghab
3631
0,0001
285 3631
Murghab
3631
Murghab
3631
0,0001
286 3631
Murghab
3631
Murghab
3631
0,0001
278 3529
Kulghantugai
3357
Jelondi
3525
16,9
3357
59,3
277 3359
Vuzh
2710
Kulghantugai
295 3153
Kyzyl ArtPass
4077
Sary-Tash
3153
43,7
298 2991
Karabel
Daban
2683
Taktudulak
Daban
2806
74,1
Taktudulak
2806
Daban
Kashi
1299
139,2
299 2806
276 2712
Khorog
2128
Vuzh
2710
61,1
297 2683
Nura
2901
Karabel
Daban
2683
46,2
133 2215
Asadabad
1528
Hamadan
1805
56,94
153 2188 Baqerabad 2052
Mahabad
1024
88,45
126 2160
Tizhtizh
1662
Sanandaj
1558
48,97
272 2128
Dekh
2049
Khorog
2128
85,9
273 2128
Khorog
2128
Khorog
2128
0,0001
274 2128
Khorog
2128
Khorog
2128
0,0001
275 2128
Khorog
2128
Khorog
2128
0,0001
142 2109
Robat-e
Tork
1876
Murcheh
Khort
1622
88,73
136 2069
Malayer
1686
Tureh
1792
64,26
271 2060
BaravinTar
1690
Dekh
2049
59,6
152 2052
Esfahan
1595
Baqerabad
2052
69,03
134 1983
Hamadan
1805
Joka
1667
64,12
127 1980
Sanandaj
1558
Kamyaran
1674
67,67
192 1979
Ahuan
1487
Damghan
1084
109,03
263 1936 Shuroabad 1764 Dashtizhum
879
39
157 1906
905
82,15
Kashan
898
Langarud
Samstag, 18. August 2012
Heute vor einem Jahr
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Heute vor einem Jahr haben wir beide Hautausschlag.
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Labels: 383, Honshu, Japan, Relecture
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Montag, 22. August 2011
18. August 2011, 383
18. August, Mihama (jap. 美浜町, -chō; wörtlich: schöner Strand) bis Fukui (jap. 福井市, -shi),
76,7km, 14483,67 Gesamtkm
Datum: 18.8.11
Tag: 383
TagesunterstützerIn:
von: Mihama m NN 4
nach: Fukui m NN 13
km 76,7
Gesamt km 14483,6755
km/h: 13,2
Fahrzeit 05:47
gesamte Fahrzeit: 1150:53:00
Anstieg in m pro h 112,56
Anstieg in m 651
Abfahrt in m: 642
höchster Punkt in m NN 197
Der Kocher streikt. Es ist kurz nach vier am Morgen. Das ist nicht lustig. Dabei ist der gestern noch
gereinigt worden. Also gibt es komische Rosinenbrötchen mit eingespritzter salziger Butter, die sich
eigentlich nur mit heißem Kaffee ertragen lassen, immerhin gibt es guten Orangensaft. So kommen
wir um 5:30 schon los, Müssen wir auch, denn gestern war noch ein Herr vom Ordnungsamt, so
wirkte er, da, um zu sagen, dass wir da nicht campen dürfen. Wir haben wacker auf den Plan gezeigt,
der einen Campingplatz zeigt. Wir einigen uns darauf, dass wir morgens weg sind und alles sauber ist.
Wieder eine mückenfreie Nacht. Der Grund dafür ist aber kein froher: die Felder um uns herum sind
den ganzen Tag gespritzt worden. Das eine Feld mit einem kleinen ferngesteuerten Hubschrauber
(!!!), das andere mit der Hand. Die Frösche quaken noch. Die Reiher stolzieren auch weiter durch das
Feld. Die Felder stinken am Abend. Wir haben beide Probleme mit der Haut. Beide Ausschlag.
Inzwischen vermuten wir, dass es an der Umweltverschmutzung liegt. Vielleicht wird das in den
Bergen besser.
Es ist bewölkt und wir fahren auf der Nebenstrecke gen Norden, einen letzten Tag am japanischen
Meer entlang. Hier ist es durch Industrie, Atomkraftwerke und verlassene Hotels und Restaurants
geprägt. Zudem ist es leer, nun sind die Feiertage vorbei. Es geht steil bergauf an der Steilküste,
durch zahllose Tunnel, viele von ihnen mit Baustellen. Es geht ganz gut, nun begleiten uns wieder die
LKW-Fahrer und die können fahren und haben in der Regel große Sympathie für uns. Eine
Touristeninfo ist der letzte Punkt am Meer, sie ist schön gestaltet, hat sogar Schattenplätze zum
Draußensitzen, auch wenn der Infocharakter sich auch hier auf Bildschirme mit Staumeldungen
reduziert. Es kommt uns ein Radfahrer mit Gepäck entgegen.
Es wird immer grauer und dunkler und wir schaffen es gerade noch, an unserer Lieblings-RoadStation ein Eis nach dem Wegpacken aller Handtücher etc. zu essen, als es plötzlich so dunkel wird,
dass Autos mit Licht fahren und ein Platzregen über uns hereinbricht. Begleitet von einem Gewitter
gießt es für 15 Minuten, dann zieht das Gewitter ab – in die Berge, in die wir wollen. Bald haben wir
es eingeholt und es regnet und regnet. Wir finden einen überdachten Ort, den wir nicht ganz
enträtseln können, der aber Wasser hat und ein gutes Dach. Der andere (betrunkene) Radfahrer
findet dann doch irgendwann den Weg nach Hause.
An Tagen wie diesen sehnen wir uns in den Iran (früher Persien, persisch ‫ ايران‬Īrān
Land der Arier) oder Irak (arabisch ‫العراق‬
[iːˈrɔːn], dt.
‫جمهورية‬, DMG Ǧumhūriyyat al-Irāq; kurdisch ‫كۆماری‬
‫عێراق‬, Komara Îraqê;)zurück. Dort ist es keine Frage, dass Fremde auf dem Rad bei strömenden
Regen (auch bei Sonnenschein) sofort eingeladen werden, einen Tee bekommen, mit den Männern
der Familie essen und im besten Raum schlafen, egal wie sauber oder dreckig, nass oder trocken wir
sind. Hier sind wir froh um die Infrastruktur solcher Orte, auch wenn sie mit Kamera und
Bewegungsmelder ausgestattet sind, so dass wir uns die Wege gut gemerkt haben, die wir in der
Dunkelheit nehmen können (und dass hier am Abend kein Mensch mehr zu Fuß, tagsüber ja auch
nicht, unterwegs ist).
Statistik: Unsere höchsten Übernachtungsorte
Tag – Ort - NN
288
Akbaital Pass
4220
287
Chechekty
4125
292
Uy Bulak-Pass
4087
294
Kyzyl Art-Pass
4077
279
Bulunkul
4024
293
Markansu
3976
289
Kara Kul
3930
290
Kara Kul
3930
291
Kara Kul
3930
280
Alichur
3863
281
Murghab
3666
282
Murghab
3631
283
Murghab
3631
284
Murghab
3631
285
Murghab
3631
286
Murghab
3631
278
Jelondi
3525
277
Kulghan-tugai
3357
295
Sary-Tash
3153
296
Nura
2901
298
Taktudulak Daban
2806
276
Vuzh
2710
297
Karabel Daban
2683
272
Khorog
2128
273
Khorog
2128
274
Khorog
2128
275
Khorog
2128
152
Baqerabad
2052
271
Dekh
2049
141
Robat-e Tork
1876
133
Hamadan
1805
136
Tureh
1792
262
Shuroabad
1764
270
Baravin-Tar
1690
135
Malayer
1686
127
Kamyaran
1674
137
Arak
1669
138
Arak
1669
134
Joka
1667
125
Tizhtizh
1662
Sonntag, 19. August 2012
Heute vor einem Jahr
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Heute vor einem Jahr geht es hoch in die Japanischen Alpen (jap. 日本アルプス, Nihon Alps).
Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Sonntag, August 19, 2012 Links zu diesem Post
Labels: 384, Honshu, Japan, Relecture
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Montag, 22. August 2011
19. August 2011, 384
19. August, Fukui (jap. 福井市, -shi) bis Gujō (jap. 郡上市, -shi), 70,56km, 14554,23 Gesamtkm
Datum: 19.8.11
Tag: 384
TagesunterstützerIn:
von: Fukui m NN
nach: Izumi m NN 563
km 70,56
Gesamt km 14554,2355
km/h: 11,6
Fahrzeit 06:01
gesamte Fahrzeit: 1156:54:00
Anstieg in m pro h 114,85
Anstieg in m 691
Abfahrt in m: 141
höchster Punkt in m NN 618
Steigung/Gefälle 1,18
Der Kocher geht wieder. Gestern Abend schon, heute Morgen auch. Die Nacht über hat es
infernalisch geregnet und gewittert. Mit einer kurzen Pause ohne Unterlass. Wir stehen um vier auf,
frühstücken und schlafen bis sieben. Dann ist es trocken
und wir können unsere Luxusbleibe verlassen, die sogar noch eines dieser lustigen japanischen Klos
im Nebengebäude hat.
Der Nebel hängt in den Hügeln und Bergen und es sieht überall ganz verwunschen aus. Vom morgen
an geht es bergauf, immer einem Fluss entlang, der so eingemauert und betoniert ist, dass er im
Grunde ein Kanal ist, aber die Steigung eines Flusses hat. Dementsprechend schnell fließt er und ist
heute nach dem Starkregen reißend. Überhaupt ist heute alles Wasser. Von den Bergen kommt es
gestürzt, über die Straße läuft es, Steinbrüche sind weggespült und es wird deutlich, wieviel Arbeit es
ist, ein Land mit solchen Naturgewalten in der Form zu halten.
Nachdem wir zur Mittagszeit genau zwischen zwei möglichen Orten sind, kochen wir am Wegesrand.
Inzwischen sind wir auf dem Weg zu einer riesigen Staumauer.
Es gibt die letzte Notnahrung, die wir noch in den USA gekauft haben. Leicht zu machen und sehr
lecker. Vor der Staumauer kommt ein Ort und dieser hat bereits Ski-Lifte. Auf 500 m NN. Das ist echt
irre, denn wir können uns das gar nicht vorstellen, aber es muss hier Schnee ohne Ende geben. In
dem Ort gibt es englische Broschüren und einen Internet-PC, der allerdings so langsam ist, dass wir
nur kurz in die Mails schauen und auf Twitter etwas schreiben. Wir finden ein Foto von „unseren“
Affen.
Weiter geht es zur Staumauer, die durch zwei weitere Staumauern gesichert ist. Der See ist nicht
mehr ganz voll, hat seine eigene Stimmung und an diesem Tag, der zum ersten Mal an den Herbst
denken lässt. Seine eigene Melancholie.
Hinter der Staumauer soll es zwei Campingplätze geben. Der zweite ist erkennbar und geschlossen.
Es hilft nichts, wir müssen ihn nehmen. Es geht immer weiter bergauf und wir haben kein Wasser.
Dieses müssen wir zwar auch erst anstellen, aber dann geht es. Ein schöner Campingplatz, aufwendig
angelegt. Dass der nur für fünf Tage im Jahr aufhat (haben soll, aber es ist alles still gelegt), erstaunt
uns. Auf Shikoku und Kyushu waren dann wenigstens die Toiletten und Duschen offen. Honschu
scheint kein Ort für individuelles Reisen ohne Auto jenseits dieser einen Woche zu sein. Auf jeden Fall
gab es hier noch keinen vernünftigen Campingplatz.
Bei Fukushima gab es wieder ein Erdbeben mit einer Tsunami-Warnung.
Montag, 20. August 2012
Heute vor einem JAhr
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Heute vor einem JAhr entdecken wir Bänke unter Bäumen!
Gestern hatte es in Bonn auch einmal 40°. Und die japanische Sitte, im Auto mit Klimaanlage und
laufendem Motor zu schlafen, geht auch am Rheinufer!
Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Montag, August 20, 2012 Links zu diesem Post
Labels: 385, Honshu, Japan, Relecture
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Montag, 22. August 2011
20. August 2011, 385
20. August, Ōno (jap. 大野市, -shi) bis Gujō (jap. 郡上市, -shi), 57,3km, 14611,53 Gesamtkm
Datum: 20.8.11
Tag: 385
TagesunterstützerIn:
von: Izumi m NN
nach: Shokava m NN 1000
km 57,3
Gesamt km 14611,5355
km/h: 9,9
Fahrzeit 05:47
gesamte Fahrzeit: 1162:41:00
Anstieg in m pro h 166,17
Anstieg in m 961
Abfahrt in m: 524
höchster Punkt in m NN 1069
Steigung/Gefälle 2,59
Was für ein Scheiß-Wetter! Ironischerweise waren wir vor einem Jahr auch auf dem Weg in die
Alpen, bei ähnlichem Wetter! Vielleicht sollte einfach alles, was Alpen im Wort hat, im August
großräumig gemieden werden! Dabei können wir das Zelt recht trocken abbauen
und bei trockenem Wetter
und einem Hauch von Sonne losfahren.
Wir sind dem Pass recht nahe und kurz vorher geht die Autobahn ab, so dass wir eine schöne
Passstraße für uns haben, denn für LKWs ist sie gesperrt.
Sie schenkt uns einen tollen Blick ins Tal und ermöglicht einen genaueren Blick auf eine der vielen
Figuren, die überall stehen.
Das Tal selbst ist schön, aber durch die Autobahn völlig verschandelt.
Wir treffen am Ortseingang eine Gruppe RadfahrerInnen, die wie wir sonst, auf dem Parkplatz sitzen
und etwas trinken. Vor dem Supermarkt warten wir auf sein Öffnen und sind ganz begeistert: er hat
nicht nur drei Holzbänke in einem schattigen Bereich vor der Türe, auch einen Sitzbereich drinnen
und ein Café!. Als wir dann sehen, dass die beiden Road-Stations, die das Dorf hat, auch noch Stühle
und Bänke vor der Türe haben, beides im Schatten, überlegen wir für einen Moment, ob wir uns
nicht doch im Wald an einem netten Ort mit Quelle einmieten und einmal am Tag ins Dorf fahren
und gediegen auf der Bank essen. Ich glaube, nach über 12 Monaten wird man seltsam. Oder
vielleicht drückt sich eine Form von „Heimweh“ auch einfach in seltsamen Sehnsüchten aus: einen
Bio-Apfel essen, gutes Brot, zum Essen unter Bäumen sitzen….
Wir widerstehen der Versuchung und fahren den nächsten Pass hinauf. Es fängt nach einiger Zeit an
zu tröpfeln und als wir an der Tourist-Ínfo kurz vorm Pass ankommen, ist es bereits eher ein Regen.
Dort gibt es lecker Nudel-Topf mit drinnen-Sitz-Möglichkeiten. Inzwischen regnet es. Wir fahren
weiter dem Pass entgegen und sind erstaunt, dass die wenigen Urlauber, die noch da sind bei dem
Regen, eher zu schnell fahren. Gerade im Tunnel scheinen sie einen Geschwindigkeitsrausch zu
haben. Für uns nicht leicht, denn sie fahren dazu gerne ohne Licht. Die vielen Tunnel oder
Schneegalerien – die sind überhaupt das Beste – sind dennoch heute schön, weil es dort wenigstens
nicht regnet. Mittlerweile gießt es und es wird schlimmer, je höher wir kommen.
Wir hoffen auf einen trockenen Platz für die Nacht. Nachdem sehnsüchtige Blick auf die vor ihren
(hier sehr großen) Häusern stehenden und trocken erstaunt Schauenden nichts nutzen, wissen wir:
wir werden hier keine Einladungen bekommen und fragen trauen wir uns auch nicht. Es kommt eine
Kombination auf Klohaus und Picknickort mit leider festen Tisch und Bänken. Aber daneben ist Platz
und so sind wir zwar im Regen, können aber unsere Regensachen im Trockenen aufhängen. Unser
schönes gelbes Zelt bekommt immer mehr Stock-Flecken, weil es seit zwei Monaten fast nie trocken
ist, sei es vom Regen, sei es von der Feuchtigkeit. Unsere Regenklamotten auch und rosten tut eh
alles. Was für ein Scheiß-Wetter!
Dienstag, 21. August 2012
Heute vor einem Jahr
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Heute vor einem Jahr kommen wir in den alpinen Touristen-Trubel.
Heute lesen wir von einem Bombenanschlag in Gaziantep.
Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Dienstag, August 21, 2012 Links zu diesem Post
Labels: 386, Honshu, Japan, Relecture, Türkei
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Montag, 22. August 2011
21. August 2011, 386
21. August, Ōno (jap. 大野市, -shi) bis Takayama (jap. 高山市, -shi), 34,5km, 14646,03 Gesamtkm
Datum: 21.8.11
Tag: 386
TagesunterstützerIn:
von: Shokava m NN
nach: Takayama m NN 614
km 34,5
Gesamt km 14646,0355
km/h: 13,6
Fahrzeit 02:31
gesamte Fahrzeit: 1165:12:00
Anstieg in m pro h 103,31
Anstieg in m 260
Abfahrt in m: 646
höchster Punkt in m NN 1086
Steigung/Gefälle 2,63
Was für ein Scheiß-Wetter Teil 2.
Unser schlampiges Aufbauen rächt sich: wir wollten nicht vor dem Häuschen aufbauen weil wir dann
so sehr im Blick gewesen wären und haben uns für den Platz daneben entschieden – obwohl uns
schon am Abend eine Pütze anlächelt. Eben diese lächelt uns am Morgen im Zelt an. So ein Mist! Zum
ersten Mal sind die Iso-Matten nass und das, obwohl es gar nicht schlimm geregnet hat. Das Zelt
trieft.
Es regnet immer noch, wenn auch leicht. Wir haben das Häuschen daneben und entscheiden uns fürs
Aufstehen um 6:30. Es ist grau, die Wolken hängen tief, es ist kalt. Immerhin können wir alles ins
Häuschen transferieren, die dicken Schuhe rausholen und die Regenjacken. Das ist alles trocken.
Auch der Schlafsack ist nicht nässer als sonst in den schwülen-heißen Nächten mit über 30 Grad.
Nachdem alles eingepackt ist und unsere gelbe Tasche nun die Regen-Katastrophen-Tasche ist mit
allem, was nass ist, fahren wir los und sind schnell über den ersten und den zweiten Pass gefahren.
Manchmal ist sogar eine Ahnung von Sonne zu sehen, schütten tut es nur einmal. Wir kommen aus
der Einsamkeit der Berge an eine Tourist-Info, also Info ohne Info, und sie ist komplett überfüllt. Die
Autobahn ist direkt daneben. Wir stiefeln mit Regensachen, dicken Schuhen herum, die anderen mit
hochhackigen Sandälchen, kurzen Hosen. Es muss lustig aussehen. Macht aber keinen Spaß. Wir
hätten gerne einen heißen Tee getrunken. Aber nicht für das Geld.
Wir fahren weiter und sehen von weitem einen riesigen goldenen Bogen mit einer riesigen roten
Kugel drauf und schauen uns das an. Es ist eine synkretistische Religion oder Organisation, Sukyo
Mahikari, die dort ihren Welt-Schrein hat.
So ganz schlau werden wir nicht daraus, aber schauen uns beeindruckt das Gebäude an.
Es hat in der Haupthalle, die aussieht wie eine der Mega-Churches, einen erhöhten Schrein hinter
Glas. Unterhalb des Glases ist ein Aquarium mit riesigen Goldfischen. Es gibt eine Extra-Loge, eine
Orgel und ein Bühne.
Wir fahren weiter in die Stadt, die auch brechend voll ist. Langsam wird uns bewusst, dass heute
Sonntag ist. Wir haben Sorge, keinen Platz in der Jugendherberge zu bekommen, aber als wir sie nach
langem Suchen finden, ist sie beinahe leer. Unser Zelt ist jetzt fromm: es hängt mit allen Isomatten
sowohl am Zaun der Tempelglocke als auch am Zaun des Tempels. Dort ist es überdacht. Vielleicht
trocknet es trotz Regen.
Heute Abend ist das Bad zum ersten Mal deutlich wärmer als die Luft und es ist ein Vergnügen, ins
heiße Wasser zu steigen. Überhaupt ist es ein Vergnügen, bei dem Scheiß-Wetter drinnen zu sein.
Mittwoch, 22. August 2012
Heute vor einem Jahr
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Heute vor einem Jahr wohnen wir in der Tempel-Jugendherberge von Takayama.
Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Mittwoch, August 22, 2012 Links zu diesem Post
Labels: 387, Honshu, Japan, Relecture
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Montag, 22. August 2011
22. August 2011, 387
22. August, Takayama (jap. 高山市, -shi)
Unsere Jugendherberge ist ja in einem Tempel, der richtig alt ist (12. Jahrhundert)
und wir residieren in den Mönchsräumen.
Es ist ein schönes Gebäude, auch wenn die Inneneinrichtung etwas eigen ist.
Unser Zelt trocknet vor sich hin, das ist nicht leicht bei dem Regen, der nachts hinunterstürzt und
auch tagsüber immer wieder da ist. Der Vormittag ist jedoch beinahe regenfrei und fast sonnig. Wir
erkunden die Stadt, die eine Mischung aus als und neu ist und auch heute viele Touristen hat.
Geraucht werden darf nur an bestimmten Stellen und das mit eindeutigen Hinweisen darauf, dass
das nicht gesund ist.
Es laufen Menschen herum mit Rauchen-Verboten-Fahnen, die gleichzeitig Müll einsammeln.
Die Stadt ist neben den vielen Andenken-Essens-Läden (mit Stäbchen für bis zu 100 Euro) auch eine
sehr alltägliche Stadt.
Wir gehen ins Stadtmuseum. Dort haben wir sowohl eine Perspektive auf die alte Architektur
als auch auf das moderne Leben auf der Straße.
Wir kommen an einer Werkstatt vorbei, die Tatami (jap. 畳, traditionell auch 疊, 疉 oder 疂)-Matten
herstellt
und suchen die beiden öffentlichen Fußbäder auf. Das eine ist warm
, das andere kalt.
Das eine hat viele Informationen auf Englisch und eine Erklärung für zwei Figuren,
die die Begleiter aller Reisenden sind.
Auf dem Weg zurück kommen wir an einem Gedenkstein vorbei, der uns ein wenig irritiert, gerade
nach den Museen in Nagasaki.
Auf dem Weg zurück genießen wir die Ruhe hier oben im Tempelbezirk,
bis wir wieder in die Jugendherberge dürfen. Es regnet wieder und so bleibt uns, die weiteren Blogs
reinzusetzen, das Zelt wieder zu packen, überhaupt zu packen. Morgen geht’s weiter.
Donnerstag, 23. August 2012
Heute vor einem Jahr
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Heute vor einem Jahr erleben wir einen Wolkenbruch im Hida-Gebirge (jap. 飛騨山脈, Hidasanmyaku).
Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Donnerstag, August 23, 2012 Links zu diesem Post
Labels: 388, Honshu, Japan, Relecture
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Donnerstag, 25. August 2011
23. August 2011
23. August Takayama (jap. 高山市, -shi) bis Matsumoto (jap. 松本市, -shi), 34,4km, 14680,43
Gesamtkm
Datum: 23.8.11
Tag: 388
TagesunterstützerIn:
von: Takayama m NN
nach: Herayu m NN 1284
km 34,4
Gesamt km 14680,4356
km/h: 8,3
Fahrzeit 04:06
gesamte Fahrzeit: 1169:18:00
Anstieg in m pro h 219,51
Anstieg in m 900
Abfahrt in m: 230
höchster Punkt in m NN 1418
Steigung/Gefälle 3,28
Aufstieg in das 飛騨山脈.
Was für ein Scheißwetter, Teil drei.
Die Nacht zeichnet sich durch Regengüsse aus, die zum Teil so stark sind, dass wir durch die
Lautstärke aufwachen. Aber sie sind draußen und wir drinnen, noch.
Zum Bepacken ist der Glockenturm von den Wolken beinahe verschluckt und der Garten verwandelt
sich in einen See.
Dennoch hört es fast auf, als wir losfahren. So sehr fast, dass wir kurz entschlossen unsere
Regensachen wieder ausziehen, für ungefähr 300 m. Dann ziehen wir sie wieder an. Es tröpfelt.
Sollen wir sie wieder ausziehen? Wir denken ja und wollen es mit einer Kaffee-Pause an einem der
Läden verbinden. Es fängt an zu regnen. Also Kaffee draußen im Regencape unter dem schmalen
Dach. Wir biegen auf die Passstraße ab. Es herrscht erstaunlich viel Verkehr. Es gießt. Es gießt in
einem Maße, dass wir bald wieder anhalten – in einem der Luxus-Bushäuschen, die es hier gibt: mit
Dach, drei Wänden, leicht runde gebaut, Bänken an den Wänden mit Kissen (werden sorgsam zur
Seite geräumt), einer Uhr und einem Spiegel. Von dort schauen wir uns einen Wolkenbruch nach
dem anderen an.
Ein Gewitter nach dem anderen. Es wird nicht besser. Also fahren wir weiter. Die Straße ist gut
gebaut, es geht stetig bergauf, aber nicht zu steil. Nervig sind die Spurrillen, jetzt voller Wasser. Der
Bach ist längst ein reißender Fluss geworden, dauernd stürzt von irgendwo Wasser hervor, auf der
Straße läuft es uns entgegen und Autos tun ihr übriges. Wieder einmal fahren die Leute schneller als
es bei dem Wetter sinnvoll ist, auf jeden Fall aus unserer Perspektive, die wir zur Dusche von oben
noch die von der Seite bekommen.
Wir brauchen Wasser. Sehen einen Laden mit einer Art Vordach auf unserer Seite. Halten an. Der
Wasserhahn: fast unterm Dach. Zugedreht. Der nächste: im See dahinter.
Also geht Gunda in den Laden, um nach Wasser zu fragen. Draußen ist gerade wieder einmal der
Wolkenbruch der Stärke zehn auf unserer inneren Skala. In diesem steht Wolfgang. Die Dame des
Ladens erhebt sich erst nach mehrmaligem Bitten und sehr missmutig, um den Wasserhahn in der
Waschküche freizugeben. Kein Tee. Nichts. Nun gut. Es sind 15 Grad. Wir fahren weiter.
Eine Trinkpause wollen wir einlegen, brauchen dafür aber ein Dach, denn die Stärke Zehn bleibt uns
treu. Wir sehen eines an einer riesen Ansammlung von Andenken-Essens-Kaufläden. Wir bleiben
ganz am äußersten Ende unter einem Dach stehen, wringen unsere Sachen aus. Sofort kommt der
Parkwächter und will uns auf die Fahrradparkplätze verweisen: diese sind schön markiert und ohne
Dach. Wir lehnen mit einem Handzeichen zum Himmel dankend ab. Er kommt alle 30 Sekunden
wieder und wir müssen deutlicher werden. Wir werden nicht in den Regen schieben. Die zwei
Geschäftsleute mit ihren Ständen kommen nun auch und wollen, dass wir zu den Parkplätzen gehen.
Es ist kalt, es gießt. Wir wollen doch nur einen Schluck trinken. Den kurzen Gedanken, dort zu Mittag
zu essen, lassen wir fallen. Weder wollen wir da Geld lassen, noch die Anwesenden mit unserer
Anwesenheit beehren. Gerade verspielen die Japaner sämtliche Sympathien, die wir ihnen
entgegengebracht haben. Wir fahren weiter. Finden ein Bushäuschen. Kochen dort Nudeln. Hängen
unsere Regensachen auf. Gundas Regenhose hat ein Loch, sie wechselt in Sandalen, um morgen noch
die Option auf trockene Schuhe zu haben. Wir sind durchweicht bis auf die Haut.
Zwei japanische Radfahrer kommen vorbei. Sie scheinen nicht zu der Gruppe zu gehören, die wir so
oft gesehen haben. Sie sind ebenso pladdernass und überlegen für einen Moment, zu uns zu
kommen, fahren dann aber doch weiter. Reiseradfahrer in Japan sind echt hart im Nehmen, zumal es
ihnen ja genauso geht wie uns und sie ja auch immer draußen sind.
Wir packen und fahren wieder auf die Straße. Der Bach hat jetzt eine Wasserfallartige Steigung und
ist ziemlich beeindruckend (Fotos zu machen ist undenkbar). Es gibt viele Kehren und dann einen
Tunnel! Er ist fast 2,5km, leider schmal. Es geht bergab, das verkürzt zwar unser Fahrvergnügen ohne
Regen, aber es ist angenehmer zumal selbst hier viele ohne Licht fahren. Hinterm Tunnel ist alles
ganz anders! Schön wäre es, für einen Moment haben wir es gehofft, es gibt zwar eine Ahnung der
Berge, die haben wir immer wieder mal gehabt, aber es bleibt der Regen. Wir erahnen auch eine
Stadt und die Straße. Fahren langsam. Wegen der Straße und der Kälte, wir sind ja völlig durchnässt
und solange es bergauf geht, ist es ok. Bergab wird es empfindlich kalt. Wir möchten das nächste
Bushäuschen ansteuern als wir sehen, dass es einen Campingplatz gibt, der sogar in Betrieb ist. Die
betriebseigenen Zelte stehen auf Holpfählen und Podesten, die privaten sind auf die Wege gebaut.
Wir sehen eine Hütte und hoffen, dass die Tische verschiebbar sind. Es ist der Abwasch-und
Grillplatz. Für ersteres lassen wir mit den Tischen (sie lassen sich verrücken!) genug Platz, zweites
wird es wohl kaum geben. So haben wir ein Dach überm Kopf, ein kleiner Bach ist tief genug und weit
genug von uns weg, der Weg zum Klo überschaubar. Wir können unsere Sachen aufhängen, so dass
sie wenigstens nicht aufeinander liegen. Nun hoffen wir, dass uns keiner verscheucht, weil die freien
Zeltplätze in der Wiese daneben sind (in ihr steht das Wasser knöcheltief, durch sie mussten wir
nämlich durch). Fleecejacke ist ein Muss, die lange Unterhose auch. Eine Wärmflasche wird es auch
geben. Hallo Welt, es ist August!
Freitag, 24. August 2012
Heute vor einem Jahr
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Heute vor einem Jahr überqueren wir das Hida-Gebirge, sehen einen Kragenbär und finden eine
wunderschöne Schnecken-Jugendherberge.
Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Freitag, August 24, 2012 Links zu diesem Post
Labels: 389, Honshu, Japan, Relecture
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Donnerstag, 25. August 2011
24. August 2011, 389
24. August Matsumoto (jap. 松本市, -shi) bis Suwa (jap. 諏訪市, -shi), 88,33km, 14768,7 Gesamtkm
Datum: 24.8.11
Tag: 389
TagesunterstützerIn:
von: Herayu m NN
nach: Suwa m NN 779
km 88,33
Gesamt km 14768,7656
km/h: 11,7
Fahrzeit 07:32
gesamte Fahrzeit: 1176:50:00
Anstieg in m pro h 147,61
Anstieg in m 1112
Abfahrt in m: 1617
höchster Punkt in m NN 1744
Steigung/Gefälle 3,09
Querung des 飛騨山脈 über den Aribo-toge mt Blick auf den Hotaka-dake (3190 m)
Unterbrechung im Scheißwetter für einen halben Tag. Es ist tatsächlich trocken und es gibt eine
Ahnung von unterschiedlich aussehendem Himmel und von der Umgebung.
Unser Campingplatz ist sehr gut für uns gewesen.
Wir fahren auf die Passstraße durch einen Ort, der sich durch Ski-Lifte, Hotels und Onsen (jap. 温泉,
auf Karten und Schildern oft als 湯 oder ゆ (yu, heißes Wasser) dargestellt) über Onsen auszeichnet.
Es gibt die Autobahn mit einem langen Tunnel parallel und so sind wir beinahe alleine auf der
Passtraße, die es durchaus in sich hat. Wir wissen nicht so genau, wie hoch wir müssen, irgendwas
um 1700+. Das Fahren ist schön, vor allem weil es so steil ist, dass die durchnässten Sachen, die wir
tragen, immer warm, wenn schon nicht trocken werden. Oben angekommen, kommt die Sonne raus
und wir setzen uns ausnahmsweise in die Sonne
und wärmen uns.
Bald kommt ein koreanischer Radtourist den Pass von der anderen Seite hochgeschoben. Er ist mit
seinem Klapprad, einer kleinen Tasche, in der auch das Zelt ist, Jeans und gebügeltem karierten
Hemd aus Tokio (auch: Tokyo, jap. 東京, Tōkyō anhören?/i) kommend unterwegs. Ist ziemlich aus
der Puste, denn Berge heißt im Grunde wandern für ihn.
Der Himmel wird immer blauer und wir fahren die Serpentinen bergab, immer wieder durch Bäche,
die über die Straße laufen. Diese haben den Vorteil, dass sie unsere Felgen kühlen und wir nicht so
häufig Pausen machen brauchen. Am Straßenrand sehen wir etwas recht großes, Schwarzes im
Morast wühlen. Wir denken: Hund, Wildschwein. Nein: ein kleiner Kragenbär! Einen Moment
überlegen wir, ihn zu fotografieren, lassen es aber, da wir nicht wissen, was die Mutter davon hält.
Auf der Hauptstraße angekommen, hat der Verkehr uns wieder und 20 Tunnel. Die Schlucht wäre
wunderschön, mit ganz vielen natürlichen Schwefelquellen, die mit ihren bunten Becken in diesem
ganzen Grün toll aussehen, aber wir sind im dichtesten Verkehr auf einer schmalen Straße mit Tunnel
an Tunnel, so dass wir nur im Stau aufschauen und um uns schauen können.
Leider. Wir erreichen ein wenig außer Puste die Tourist—Info, verlässlich im Blick auf ihre Toiletten
und diesmal wirklich schöne architektonische Gestaltung mit gutem Essen. Die Sonne scheint noch
immer, auch wenn die Wolken sich bereits wieder dramatisch zusammenziehen.
Wir nutzen die Gunst der Stunde und trocknen wie die Weltmeister. Alles wird ausgepackt und von
den Besuchern interessiert begutachtet: Regenhose, Strümpfe, Handtücher, Unterhosen,
Regenschuhe, Regencape. Schuhe, Sandalen…
Es ist alles trocken und wir fahren weiter, es ist richtig heiß. Wir fahren die „Nippon-Alpen-SalatStraße“ entlang, sehen aber nur Äpfel, diese werden mit den Melonen zusammen am Straßenrand
verkauft. Uns ist aber wieder einmal der Appetit auf Obst vergangen, da wir sehen, wie viel gespritzt
wird. Dementsprechend makellos sieht auch alles aus. Inzwischen ist der Himmel im Westen und
Norden schon wieder schwarz und im Süden dramatisch und es stürmt. Uns wird ein weiterer
Bergkamm vor die Nase geschoben und im dichten Verkehr geht es auf über 1000 m hoch. Das geht
hier ohne viel Fackeln. Parallel ist auch wieder die Autobahn, sie ist ebenso voll wie unsere Straße.
Noch 190 km bis Tokio (auch: Tokyo, jap. 東京, Tōkyō anhören?/i). Aber in dem Verkehr wollen wir
nicht fahren. Wir wollen ja auch zum Berg.
Am Rande bei einer Wasserpause sehen wir zwei Hirsche. Der Himmel im Westen sieht grandios aus,
die Sonne kommt zum letzten Mal mit aller Kraft durch die Wolken. Wir erreichen Suwa (jap. 諏訪市,
-shi), finden nach einigem Schauen und Nachschauen im Computer die Jugendherberge mit den
ersten Regentropfen. Sie ist wohl eine der schönsten, die wir bisher hatten, und hat ihren Preis. Sie
ist als Schneckenhaus gebaut, ein Haus ohne Klimaanlage mit Lüftungsmöglichkeiten nach oben, eine
Bauweise, die wir von den Wüstenhäusern kennen. Sie hat einen Onsen (jap. 温泉, auf Karten und
Schildern oft als 湯 oder ゆ (yu, heißes Wasser) dargestellt) und einen alten Teil, der als
„Gemeinschaftsraum“ dient. Wir springen in den Onsen, er ist heiß! Welch eine Wohltat nach der
Kälte. Dann geht es – mit Schirm – zur Road-Station zum Essen. Das geht auch noch im Trockenen am
See, dort gibt es keine Sitzgelegenheiten, nur so Steine. Kaum sind wir fertig, fängt es an zu regnen.
Es schüttet. Es gießt. Wir erreichen die Jugendherberge und müssen die Wäsche noch rausnehmen.
Es ist alles sehr glatt. Beim Hinaufgehen zur Waschmaschine rutscht Gunda aus und knallt mit
ziemlicher Geschwindigkeit auf ihre linke Pobacke, wirft dabei einen Teil der Dekoration um, knallt
mit dem Kopf gegen die Tür. Und ist einigermaßen erstaunt, als sie am Boden sitzt. Aufstehen,
gucken, ob alles ok ist, Wäsche mitnehmen. Das wird alles eine ziemliche Prellung sein, ein wenig
Kopfschmerzen stellen sich auch ein.
Wir gehen in unser Schneckenzimmer (kleinst, aber schön und mit Betten!) und schlafen zum
Rauschen des Regens ein.
Samstag, 25. August 2012
Heute vor einem Jahr
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Heute vor einem Jahr hätten wir bei gutem Wetter schon den Fuji (jap. 富士山, Fujisan,
[ɸɯdʑisaɴ]; nach einer veralteten Lesung der Kanji auch Fudschijama, Fujiyama) sehen können.
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Donnerstag, 25. August 2011
25. August 2011, 390
25. August, Suwa (jap. 諏訪市, -shi)
Was für ein Scheißwetter, Teil 5 (Teil 4 versteckt gestern).
Es regnet. Unser Schneckenhaus ist schön und trocken und hat schöne Sitzmöglichkeiten und wir
müssen auch nicht raus. Wolfgang näht mit den mittlerweile verrosteten Nadeln seinen Bauchgurt
wieder ganz, Gunda muss ihre Regenhose mit Zeltflicken wieder dicht kleben. Der Onsen (jap. 温泉,
auf Karten und Schildern oft als 湯 oder ゆ (yu, heißes Wasser) dargestellt) ist um 16:00 wieder auf.
Mal schauen, ob es morgen weitergeht. Zeit haben wir noch ohne Ende. Nur ein wenig teuer ist es
hier. Von hier ist der Fuji (jap. 富士山, Fujisan, [ɸɯdʑisaɴ]; nach einer veralteten Lesung der Kanji
auch Fudschijama, Fujiyama) zu sehen, bei gutem Wetter.
Erahnt haben wir ihn gestern schon in der Ferne in Nebel und in Wolken. Und es gibt unendlich viele
Onsen.
Sonntag, 26. August 2012
Heute vor einem Jahr
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Heute vor einem Jahr beobachten wir einen Schmetterling beim Entfalten.
Heute lesen wir von Mutationen bei japanischen Schmetterlingen.
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Freitag, 26. August 2011
26. August, 391
26. August, Suwa (jap. 諏訪市, -shi)
Wir bleiben einen Tag länger in unserem Schneckenhaus.
Die Reisegruppe aus Taiwan (chinesisch 臺灣 / 台湾 Táiwān, W.-G. T’ai-wan, früher auch Formosa
genannt) ist abgereist und wir sind alleine. Trotz der relativen Größe des Hauses gibt es viel Platz und
viele Ecken
und vor allem auch draußen, was aber bei diesem Wetter nicht so attraktiv ist.
Am Vormittag kommen die Nachbarn
und bringen für uns Gurken und Miso (jap. みそ auch 味噌) und eine Kopie von einem Bild. Sie sind
in Deutschland gewesen und zeigen uns ihre Fotos. Wir bekommen noch ein Plüsch-Etwas
geschenkt,
über das dann eine ganze Fernsehsendung läuft, es muss also etwas wichtiges sein.
Überall stehen Aquarien herum, aber die Fische lassen sich nicht fotografieren, die Quiesche-Enten
schon.
Nach dem Mittagessen sehen wir einen Schmetterling, der gerade aus der Raupe geschlüpft ist und
schauen ihm beim Trocknen zu.
Ansonsten bereiten wir uns auf den Regen vor, Regenfronten aus dem Westen und dem Norden und
zwei Taifune und werden wohl eher so fahren, wie es geht und nicht nach Datum.
Pro-Kopf-Einkommen in $ (kaufkraftbereinigt) der Länder, die wir bereist haben:
Österreich
38.839
Deutschland
34.212
Japan
32.608
Griechenland 29.882
Slowenien
27.654
Ungarn 18.567
Kroatien
17.703
Türkei
12.476
Bulgarien
11.900
Iran
11.172
Serbien
10.635
Montenegro
10.393
Mazedonien
9.171
Bosnien und Herzegowina 7.361
Albanien
7.164
Chinaa 6.567
Turkmenistan 5.971
Irak
3.570
Usbekistan
2.807
Kirgisistan
2.253
Tadschikistan 2.104
Afghanistan
935
Geld (ahd. gelt gehört anfangs in die kultische Sphäre und bezeichnet „das, womit man Buße und
Opfer erstatten bzw. entrichten kann“ und nimmt erst ab dem 14. Jahrhundert seine aktuelle
Bedeutung als „geprägtes Zahlungsmittel” an[1]), das wir auf unserer Reise in Händen hielten:
Montag, 27. August 2012
Heute vor einem Jahr
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Heute vor einem Jahr sind wir 138 km vor Tokyo!
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Donnerstag, 1. September 2011
27. August 2011, 392
27. August, Suwa (jap. 諏訪市, -shi) bis Kōfu (jap. 甲府市, -shi, von Kōshū-Fuchū, d. h. dt.
„Verwaltungssitz von Kōshū“), 84,9km, 14853,66 Gesamtkm
Datum: 27.8.11
Tag: 392
TagesunterstützerIn:
von: Suwa m NN
nach: Kofu m NN 550
km 84,9
Gesamt km 14853,6658
km/h: 14,3
Fahrzeit 05:55
gesamte Fahrzeit: 1182:45:00
Anstieg in m pro h 108,34
Anstieg in m 641
Abfahrt in m: 870
höchster Punkt in m NN 945
Steigung/Gefälle 1,78
Wir verlassen unser Schneckenhaus. Welch ein Luxus, es gab sogar echte Betten. Unser
Herbergsvater taut dann doch noch ein wenig auf, zunächst wirkte er vor allem besorgt um alles.
Aber nachdem wir uns wohl ganz anständig benommen haben, immer alles weggeräumt haben und
nicht zu viel Chaos verursacht haben mit unserem vielen Gepäck im Zimmer in der Größe des DBSchlafwagenabteils. Er macht ein Foto, verabschiedet uns herzlich und winkt noch lange.
Auch wenn der Himmel bleiern ist, bleibt es trocken und wir kommen gut voran. Es geht rasch den
ersten Pass hinauf, im dichten Verkehr. Danach geht es bergab und bergab. Wir können kaum nach
links und nach rechts schauen, fühlen uns an den Iran (früher Persien, persisch ‫ ايران‬Īrān
[iːˈrɔːn],
dt. Land der Arier) erinnert. Dort sind die Autofahrer besser. Wir fahren inmitten von einem
wolkenlosen Niemandsland am Himmel über uns, um uns herum türmen sich zu allen Seiten die
Wolken, alle dramatisch, viele schwarz. Nur das Tal, in dem wir bergab fahren, liegt im strahlenden
blauen Himmel. Leider sehen wir dadurch nichts, weder die Alpen (jap. 日本アルプス, Nihon Alps)
neben uns noch irgendeinen anderen Berg.
Zum Mittagessen in der großen Stadt. Hier sehen die Leute deutlich anders aus. Schick, geschminkt.
Ein wenig wie in Teheran (persisch ‫( تهران‬Tehrān) /teɦˈrɔːn/), unbeeindruckt. Wir werden von
einem Amerikaner angesprochen, der seit 16 Jahren hier lebt. Vorher lebte er in Italien und Island.
Einer der wenigen Möglichkeiten, englisch zu sprechen. Wir sind auf einer der Straßen nach Tokio
(auch: Tokyo, jap. 東京, Tōkyō anhören?/i) und obwohl es nur zwei Tage nach Tkoyo wären
, wir fahren zum Fuji (jap. 富士山, Fujisan, [ɸɯdʑisaɴ]; nach einer veralteten Lesung der Kanji
auch Fudschijama, Fujiyama). Neben vielen anderen Gründen haben wir keine Lust, weiter auf der
vollen vierspurigen Straße zu fahren.
Wir versorgen uns dicke im Supermarkt und klettern den nächsten Pass hinauf. Es ist heiß, irre heiß.
Das Niemandsland wird langsam kleiner. Wind kommt auf, der Reis wogt, es werden die ersten
Ähren einzeln geschnitten, viele sind irgendwo im Feld und schauen ganz genau, wie der Reis
aussieht. Die anderen mähen das Gras drum herum. Hier gibt es viel Obst, es wird am Straßenrand
verkauft, immer noch zu horrenden Preisen. Im Feld daneben wird munter gespitzt. Wir kaufen
keines. Die Passstraße an sich schön, aber schmal und voll mit einer Mischung aus Fuji-Ausflüglern
und LKWs. Steil ist sie. Der Tunnel kürzt den Pass ab und es geht für einen Moment in ein kleines
Dorf. Das Niemandsland ist verschwunden. Unser Zeltplatz ist suboptimal: ein stillgelegter
Baseballplatz, weil der Hang dahinter hinunterkommt. Es gibt eine Mauer und einen Zaun, der Zaun
ist an einer Stelle schon kaputt, die Mauer vom Hang fast erreicht. Wir nehmen den am weitesten
entfernten Ort. Und hoffen, dass kein Regen kommt.
Aber er kommt, wenn auch nur leicht. Also doch wieder ein Regentag. Ob wir den Fuji (jap. 富士山,
Fujisan, [ɸɯdʑisaɴ]; nach einer veralteten Lesung der Kanji auch Fudschijama, Fujiyama)
überhaupt sehen werden?
Dienstag, 28. August 2012
Heute vor einem Jahr
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Heute vor einem Jahr gibt´s Weißbier und Brezenstange!
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Donnerstag, 1. September 2011
28. August 2011, 393
28. August, Kōfu (jap. 甲府市, -shi, von Kōshū-Fuchū, d. h. dt. „Verwaltungssitz von Kōshū“) bis 白糸
の滝 Shiraito-no-taki, 34,8km, 14888,46 Gesamtkm
Datum: 28.8.11
Tag: 393
TagesunterstützerIn: Brigitte Niepel
von: Kofu m NN
nach: Shiraito Falls m NN 527
km 34,8
Gesamt km 14888,4658
km/h: 12
Fahrzeit 02:53
gesamte Fahrzeit: 1185:38:00
Anstieg in m pro h 182,43
Anstieg in m 526
Abfahrt in m: 549
höchster Punkt in m NN 998
Steigung/Gefälle 3,09
Nur leicht regnet es in der Nacht. Der Morgen ist beinahe blau
und wir fahren in einen schönen, frühen Morgen hinein.
Die Passstraße ist klein, schmal und eigentlich sehr schön. Leider fahren wir in Kolonne und die Luft
ist verpestet mit Abgasen. Wir kommen dennoch ganz gut voran und die Ampelphasen zu beiden
Seiten des Passes schenken uns immer wieder mal eine halbe Minute Ruhe, leider reicht es nicht, um
die Luft von Abgasen zu befreien. Schrecklich sind die Motorradfahrer, die extra laute Maschinen
fahren.
Jenseits des Passes liegen die Seen und wir fahren von einem zum nächsten
, immer in der Hoffnung, den Fuji (jap. 富士山, Fujisan, [ɸɯdʑisaɴ]; nach einer veralteten Lesung
der Kanji auch Fudschijama, Fujiyama) zu sehen, aber es ist einfach zu wolkig.
An einer Tourist-Info machen wir halt, dort gibt es ein Aussichtsfenster – heute in den Nebel. Wir
fahren weiter, der Westen bereits voller Regenwolken, der Osten in Wolken, der Süden aber
eigentlich recht blau. Es geht rasant bergab und die alte Straße lässt uns ein wenig aufatmen. Hier ist
es ruhig und die Luft wird besser. Der erste Campingplatz ist geschlossen, der zweite wirkt verlassen,
aber gepflegt. Wir machen einen Rundgang und als wir ihn beendet haben, kommt der Besitzer. Nach
der Preisverhandlung wollen wir weiterfahren, es ist uns zu teuer. Wir machen eine Kekspause und
schauen auf die Karte, welche Optionen sich bieten. Er zeigt uns die Sehenswürdigkeiten der
Umgebung. Irgendwann nennt er einen Preis, der ok ist. Dann kommt er mit dem Telefon und am
anderen Ende ist Stefan. Es stellt sich heraus, dass er Bierbrauer vom Tegernsee ist und gegenüber
seine Brauerei hat. Als klar ist, dass wir einfach nur übernachten wollen, ist alles geklärt. Wir laufen
los, in die Stadt und Stefan direkt in die Arme. Er erklärt uns den Weg zu den Wasserfällen, gibt uns
Mückenspray. Die Wasserfälle 白糸の滝 Shiraito-no-taki sind voller Eisläden und Souvenirläden,
selbst aber wirklich schön.
Ein „ganz normaler“ und einmal Wasserfälle, die in einer Länge von 120 m in die Tiefe rauschen.
Neben dem Ereignis selbst sind die Besucher ebenso sehenswert.
Wir wandern zurück, wieder zu Stefan,
der uns eingeladen hatte.
Dort dürfen wir das Pils und das Weißbier probieren und bleiben auf Klönen bevor wir einen
Abstecher in die Blaubeerbüsche machen dürfen. Wir naschen uns durch die Köstlichkeiten, als er
wiederkommt und uns ein Brötchen und eine Laugenstange schenkt! Was für ein Luxus!
Morgen werden wir früh aufstehen, vielleicht den Fuji (jap. 富士山, Fujisan, [ɸɯdʑisaɴ]; nach
einer veralteten Lesung der Kanji auch Fudschijama, Fujiyama) sehen, auf jeden Fall aber ein
Brötchen und eine Laugenstange zum Frühstück essen.
Mittwoch, 29. August 2012
Heute vor einem Jahr
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Heute vor einem Jahr sind wir nach 393 Tagen am Ziel und der Fuji zeigt sich!
Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Mittwoch, August 29, 2012 Links zu diesem Post
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Donnerstag, 1. September 2011
29. August 2011, 394
29. August, 白糸の滝 Shiraito-no-taki bis Shimada (jap. 島田市, -shi), 85, 29km, 14973,75
Gesamtkm
Datum: 29.8.11
Tag: 394
TagesunterstützerIn:
von: Shiraito Falls m NN Korea
nach: Shimada m NN 3
km 85,29
Gesamt km 14973,7558
km/h: 15,8
Fahrzeit 05:24
gesamte Fahrzeit: 1191:02:00
Anstieg in m pro h 33,15
Anstieg in m 179
Abfahrt in m: 703
höchster Punkt in m NN 526
Steigung/Gefälle 1,03
1. Panne: die Sonnenbrille von Gunda ist durch die Hitze im Etui so verbogen, dass sie nun gerade ist
wie ein Lineal. Sie ist noch tragbar, aber jede geschliffene Achse ist für die Katz. Ein wenig seltsames
Fahren, aber sie vertraut darauf, dass Japaner schon keine Stufen oder ähnliches in ihre Straßen
bauen.
2. Panne, der Druckknopf an der „Spießertasche“, der Lenkertasche, ist abgegangen. Nun haben wir
schon vier Reklamationen an Ortlieb: ein Klemmverschluss geht nicht mehr obwohl er noch ganz ist.
Nun der Druckknopf.
3. Problem: An einem Wassersack geht der Klemmverschluss auch auf. Zudem scheint eine Naht
undicht geworden zu sein.
Es gibt eine Grillparty auf dem Campingplatz, wir sind aber so müde, dass wir nur den Beginn
mitbekommen, den Ausgang verschlafen und heute morgen ist es leer und ruhig. Ein Tier hat die
Thunfischdosen fein säuberlich aus dem Müll geholt und neben unser Zelt gelegt. Um 5:00 schaut
Wolfgang nach dem Fuji (jap. 富士山, Fujisan, [ɸɯdʑisaɴ]; nach einer veralteten Lesung der Kanji
auch Fudschijama, Fujiyama) und er schaut ihn an. Also stehen wir auf und finden eine Tribüne an
Ende des Campingplatzes. Dort machen wir viele Fotos
und trinken Kaffee und essen die beiden Brötchen. Sie riechen richtig nach Brot! Weit entfernt
davon, Bio-Brötchen zu sein, begeistern sie uns dennoch. Sobald die Sonne ein wenig gestiegen ist,
ungefähr um 7:00 Uhr ist der Berg kaum noch zu sehen, bald darauf verschwindet er in den Wolken
und im Nebel. Aber wir haben ihn gesehen und sind eine Woche zu früh am Ziel! Wie auch immer,
wir sind da, mit vielen Umwegen und der nicht gefahrenen Strecke in China [ˈçiːna] (oberdt.: [ˈkiːna]),
aber da!
Wir schauen noch kurz bei Stephan vorbei, bekommen von ihm Etiketten geschenkt, die wir auf
unsere Becher kleben können (da sind ja beide Henkel abgebrochen und das Wasser läuft in die
Lücke).
Es geht schnell bergab durch eine eher langweilige Gegend. Wir schauen uns den berühmten Schrein
an, der für alles mögliche gut ist,
auch für die gesunde Geburt und so sind viele Eltern mit ihren Neugeborenen da zu einem Ritual.
So richtig gefallen tut er uns aber nicht, ist schon sehr kitschig.
Die Gegend ist industriell und wenig schön, es geht bergab unter einem strahlend blauen Himmel, die
Ruhe vor dem Sturm.
Wir essen in der Autobahnraststätte – pardon, Tourist-Info – und sehen dort den Blick, den es
eigentlich gibt auf denFuji (jap. 富士山, Fujisan, [ɸɯdʑisaɴ]; nach einer veralteten Lesung der
Kanji auch Fudschijama, Fujiyama).
Nach vielen Kilometern auf der für Radfahrer gesperrten Schnellstraße sind wir endlich auf einer
etwas kleineren Straße direkt am Meer. Der stille Riese mit seinem Feuerring ist wieder da. Der
Taifun kündigt sich bereits an. Die Wellen sind hoch und werden stündlich höher.
Als wir auf die noch kleinere Straße abbiegen, sehen wir die Stadt hinter und den tosenden Pazifik
unter uns.
In der nächsten Stadt besorgen wir noch ein Frühstück und sehen, dass alle Schiffe im Hafen sind und
die Fischer damit beschäftigt sind, die Schiffe zu vertäuen. Mit einem Blick auf die Karte sehen wir,
dass wir die Jugendherberge jenseits der Fähre nicht vor Mittwoch erreichen und entscheiden uns
doch für die nähere Jugendherberge, denn der Wind frischt schon auf. Nun sind wir in einem Park mit
dem dezenten Geruch von Hundescheiße um uns und vor einem ominösen Ding, das wohl eine Krake
darstellen soll und an der Freud seinen Spaß hätte.
Freitag, 30. August 2013
Heute vor zwei Jahren
... haben wir einen letzten Blick auf den Fuji.
Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Freitag, August 30, 2013 Links zu diesem Post
Labels: 395, Japan, Relecture
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Donnerstag, 1. September 2011
30. August 2011, 395
30. August,Shimada (jap. 島田市, -shi) bis Omaezaki (jap. 御前崎市, -shi), 41,4km, 15015,15
Gesamtkm
Datum: 30.8.11
Tag: 395
TagesunterstützerIn: Tufan Özden
von: Shimada m NN Korea
nach: Omaezaki m NN 34
km 41,4
Gesamt km 15015,1558
km/h: 13,5
Fahrzeit 03:04
gesamte Fahrzeit: 1194:06:00
Anstieg in m pro h 9,46
Anstieg in m 29
Abfahrt in m: -2
höchster Punkt in m NN 36
Steigung/Gefälle 0,07
1. Panne: Die Schweißnaht der Deichsel ist gerissen.
Der Park ist ruhig. Ein Mensch, der Lauftraining macht und eine Katze, die um die Ecke schaut. Das ist
alles, was wir mitbekommen. Um 5:30 stehen wir auf, alles ist ruhig.
Erst um 6:00 kommt Leben in den
Park und um 6:30 gibt es Frühsport für alle.
Das ist lustig, denn wir bauen gerade ab und nehmen
den Sportlern wohl ein wenig die Aufmerksamkeit auf ihre Vorturner. Die Gruppe besteht zur Hälfte
aus kleinen Mädchen und Senioren. Von den weiblichen der Letzteren werden wir freundlich
gegrüßt-
Die Sonne knallt vom Himmel.
Die Schweißnaht vom Hänger ist gerissen. Wolfgang schlägt vor, den Hänger gleich da zu lassen, denn
so geht weiterfahren nicht. Gunda schlägt vor, einen Automechaniker oder eine Schiffswerft zu
suchen, beide können schweißen. Die Gegend ist eh von beiden geprägt. Bald finden wir einen
Autoverkäufer mit Werkstatt, der das Problem direkt sieht, versteht und selber nichts machen kann.
Also verlädt er kurzerhand den Hänger auf seinen kleinen Lieferwagen, zeigt um die Ecke und sagt:
„One Moment“. Er saust davon, Wolfgang nutzt die Zeit und legt ein paar Dinge zum Trocknen in die
Sonne und ölt ein wenig anderes.
Der Lehrling bietet uns kalten grünen Tee an. Er tut gut
in der Hitze. Kurz darauf kommt der Chef wieder, alles ist gelötet! Wolfgang baut wieder zusammen
und packt den Wagen, die beiden sausen von dannen. Kurz dafür kommt eine Frau, die wohl im Büro
arbeitet. Sie schaut neugierig zu uns und kommt dann irgendwann heraus, bittet uns ins Büro, wo wir
einen Tee und Bonbons angeboten bekommen. Das ist schön, ein wenig sind wir also doch noch in
Asien und ein Hauch des Charmes, der den Teil Asiens ausmacht, den wir bisher bereist haben,
lächelt uns an.
Der Weg führt uns am Meer entlang.
Heute ist es lange so klar, dass wir
den Fuji sehen.
Sein Panorama begleitet uns den
ganzen Vormittag, weniger der Ausblick aufs Meer, der wird durch die Schutzwälle uns verwehrt. Die
Aufmerksamkeit ist eh auf den Tacho gerichtet, denn er wird jeden Moment auf 15.000 km
umspringen.
Dafür klettern wir auf den Wall
und trinken ein lauwarmes Wasser. Noch kündigt sich der Taifun nur durch die Wolken und das
Barometer an.
Es ist heiß, sonnig und nicht
windig. Wir suchen unsere Jugendherberge, die an einer Landzunge liegt. Es wird stündlich diesiger
und die Wellen werden höher.
Die Jugendherberge liegt oben im Dorf. Sie ist simpel
und dafür recht teuer, es ist hier alles nochmal teurer. Wir haben ein Sechser Etagenbettzimmer für
uns, das aber wirklich gut gebaut ist und eine Art Mini-Sitz-Ecke hat. Die Etagenbetten haben eine
Leselampe, eine Gardine zum Zuziehen und außerdem eine Vorrichtung, damit man nicht aus dem
Bett fällt. Das macht das Aussteigen aus dem Bett nicht so einfach. Am einfachsten ist es, sich auf ein
Bein zu knien und das andere beherzt über die Holzstange zu heben und dann sich gleichzeitig mit
dem anderen Bein abzustoßen, den Kopf einzuziehen (unteres Bett) und mit beiden Füßen auf dem
Boden zu landen. Die Treppe hinauf zu den Schlafgemächern ist so steil und die Stufen so schmal,
dass wir immer schräg gehen. Computer sind hier nicht so bekannt, geschweige denn Internet und es
gibt eine Steckdose im ganzen Zimmer. Wir laufen ins Dorf zum Supermarkt, der preislich ok ist und
ein überschaubares Sortiment hat. Im Augenblick wird günstiges Gemüse aus Fukushima verkauft
(wissen wir von Stephan) und tatsächlich ist überall Gemüse zu günstigen Preisen zu haben. Wir
kaufen es nicht. Aber eine Melone für „nur“ 4 Euro. Dafür fällt sie uns direkt hinter der Kasse zu
Boden und zerbricht. Wir bekommen eine Neue! Das sind die Freuden, die uns in Japan dann doch
freuen, eine neue Melone, obwohl wir sie ja nun fallen gelassen haben.
Wir verbringen viel Zeit damit, im Fernsehen etwas über den Taifun zu erfahren. Aber Fernsehen hier
ist eine unmögliche Angelegenheit. Es gibt tatsächlich keinen ausländischen oder englisch sprachigen
Sender, das erste Mal. Noch nicht einmal einen englischen News-Ticker, wie das staatliche Fernsehen
ihn immer zur Verfügung gestellt hat. Die japanischen Sender unterscheiden sich, hier gibt es zehn,
eigentlich kaum. Die Nachrichten selbst sind kurz, fast nur innerjapanisch. In einem Studio, das je
nach Tageszeit anders aussieht, aber nie wie das, was sonst ein Nachrichten-Studio ausmacht. Die
Nachrichten werden durchaus auch mit Korrespondentenberichten gemacht, dazwischen gibt es den
Stil der Erwachsenenbildung: zwei an einer Art Staffel, auf ihr sind auf Pappe geklebte Informationen,
es wird dann immer eine neue Pappe auf die Schachtel gelegt. Dazu gibt es einen Tisch mit weiteren
News-Sprechern und eigentlich immer ein Publikum. Manche Sender haben anstelle der Pappe auch
eine Leinwand mit Computerbildern, aber vom Prinzip ist es dasselbe. Gezeigt wird dann mit einem
Stock mit einem Ball am Ende, worum es gerade auf der Pappe geht. Auch der Wetterbericht ist so.
Es scheint keine verlässliche Uhrzeit für diese „News“ zu geben. Die eigentlichen Nachrichten sind
dazwischen und kurz ist ein Sprecher am Tisch zu sehen mit dem Bildschirm hinter sich. Sonst scheint
es die übliche Mischung aus Kochsendungen (Schwerpunkt: italienische Nudelgerichte), Soaps und
Talkshows zu sein.
Das Bad ist hier sehr überschaubar, klein und das Wasser kalt. Es gibt die Möglichkeit, heißes Wasser
nachlaufen zu lassen. Es soll eine Onse geben, vielleicht suchen wir die auf.
Wir warten jetzt auf den Taifun, der ziemlich hier an Land treffen soll. Da ein Taifun zunächst ja sehr
langsam sich fortbewegt, dauert es noch.
Die letzen 5.000 km sind ewig lang gewesen. Die beiden Unterbrechungen in Dushanbe und dann in
China eingerechnet, haben wir 4,5 Monate gebraucht.
Samstag, 31. August 2013
Heute vor zwei Jahren
... ist der Taifun angekommen.
Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Samstag, August 31, 2013 Links zu diesem Post
Labels: 396, Japan, Relecture
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Donnerstag, 1. September 2011
31. August 2011, 396
31. August, Omaezaki (jap. 御前崎市, -shi)
Der Regen kommt näher, also auch der Taifun. Wir machen einen langen Spaziergang, der uns zum
Leuchtturm führt.
Danach geht es am Wasser
entlang.
Die Wettergrenze ist deutlich zu
sehen
und kommt minütlich näher.
Noch scheint die Sonne, aber der Himmel über dem Pazifik ist schon beinahe schwarz.
Das Meer ist aufgewühlt, es sollen
bis zu acht Meter hohe Wellten heute bereits sein.
Wir schauen einem Angler zu,
der beachtliche Fische aus dem
Pazifik holt und auf die Wolken zeigt, mit den Achseln zuckt und „Taifun“ sagt. Wir gehen weiter und
es fängt an zu nieseln. Kurz darauf ist es erkennbarer Regen, danach gießt es auch schon. Wir laufen
im Regen die Straße hoch, auf dem Weg zur Post und dann zum Supermarkt und sind gespannt, ob
uns jemand mitnimmt. Wir können es uns nicht vorstellen, wir sind mittlerweile patschnass. An der
Post hupt es hinter uns, der Angler. Er fragt, wo wir hinmüssen. Wir sagen, zum Supermarkt und er
fährt uns dorthin, obwohl er direkt gegenüber der Post lebt. Beim Supermarkt möchte er warten, bis
wir eingekauft haben und uns zur Jugendherberge bringen, aber wir danken ihm sehr, denn wir
wollen dort essen und dann erst einkaufen. Inzwischen gießt es wie aus Eimern und es wäre ein
weiter Weg gewesen. Wenn es einen (von uns) hergestellten Kontakt gibt, dann sind die
Begegnungen durchaus herzlich und auch hilfsbereit. Nur ohne diesen Kontakt passiert hier gar
nichts. Das ist einerseits ganz erleichternd, denn wir werden schlichtweg nicht beachtet, andererseits
auch befremdlich, denn irgendwie sind wir ja doch noch in Asien und bisher ist es ja immer fast zu
viel des Kontaktes gewesen und hat zugleich den Charme ausgemacht, auf diese Weise vom Land viel
mitzubekommen, im Wohnzimmer zu sitzen, Einstellungen zur Politik und zum Land, auch zum
eigenen mitzubekommen. Hier ist die Wahrnehmung eher wie in einem Aquarium, wo wir uns dann –
wenn wir Internet haben – die Erklärung der wahrgenommenen Phänomene anlesen. Das ist ein
wenig schade und wäre für einen Radurlaub ideal, für uns ist es erholsam und zugleich ernüchternd,
ein wenig das Gefühl, wieder in der Industrialisierung angekommen zu sein.
Sonntag, 1. September 2013
Heute vor zwei Jahren
... wird die Jugendherberge verbarrikadiert.
Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Sonntag, September 01, 2013 Links zu diesem Post
Labels: 397, Japan, Relecture
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Donnerstag, 1. September 2011
1. September 2011, 397
1. September, Omaezaki (jap. 御前崎市, -shi)
Wir warten auf den Taifun. Es ist windig, aber nicht sehr. Das Barometer bleibt stabil. Wir laufen zum
Strand, die Wellen werden höher
und die Straße ist gesperrt.
Im Grand Hotel – das aussieht wie
ein Hotel im November an der See und in den letzten Jahren der DDR oder Rumänien – hat ein
Internetkabel. Da gehen wir noch hin. Als wir in die Jugendherberge zurückkommen, sind die Fenster
bereits mit Brettern geschützt.
Der Taifun
bewegt sich nur langsam von der Stelle und soll wohl morgen da sein.
Montag, 2. September 2013
Heute vor zwei Jahren
... zieht der Taifun über uns hinweg.
Dienstag, 3. September 2013
Heute vor zwei Jahren
... gehen wir ins öffentliche Bad im siebten Stock des Hotels mit Blick auf das Meer.
Mittwoch, 7. September 2011
2. und 3. September 2011, 398, 399
2. und 3. September Omaezaki (御前崎市 Omaezaki-shi?)
Wir warten auf den Taifun. Dieser bewegt sich kaum. Er hat zudem seine Richtung erst ein wenig und
dann deutlich geändert und wird nun auf Shikoku (四国?, "four provinces") treffen. Wie der letzte.
Diese Insel, die wir so lieb gewonnen haben. Wir sind damit in den Außenbereich des Taifuns
gerutscht, dafür sind hier enorme Regenmengen vorhergesagt. Aber es passiert im Grunde nichts. Es
gibt immer wieder einmal einen Regenguss und es ist stürmisch. Die neun Meter hohen Wellen sind
von Land aus nicht zu sehen.
Da wir aber in Richtung Westen
weiterfahren, müssen wir warten. Bis der Taifun sich über Japan hinwegbewegt hat. Daher sind wir in
der Jugendherberge, gehen ein wenig spazieren, arbeiten die Statistik nach, den Blog auf, lesen.
In der Nacht dann plötzlich Sturm und Starkregen. Der Jugendherbergshund ist draußen und jault die
ganze Nacht. So schnell wie der Sturm gekommen ist, ist er auch wieder weg. Am Morgen erfahren
wir, dass der Taifun sich gerade gar nicht mehr bewegt und die Fähre, die wir nehmen möchten,
nicht fährt. Vielleicht Montag. Die Sehenswürdigkeit dieses Ortes ist der Leuchtturm. Einige
Kilometer weiter ist ein „Nuklear Museum“, hier ist auch ein Atomkraftwerk. Vielleicht fahren wir da
morgen hin. Es ist schwül und heiß, die Wellen sind schon weniger geworden
und die Sonne, irgendwo hinter
den Wolken, heizt alles auf. Der Wind ist ebenso warm, tut aber dennoch gut.
Wir haben den Eindruck, dass wir in der Jugendherberge die ersten und letzten Gäste sind, es ist
dermaßen heruntergekommen. Aber wieso würde hier auch jemand übernachten? Es gibt
Wasserschildkröten, die hier einen Strand haben. Wahrscheinlich ist das dann eine beliebte Zeit. Es
gibt auch noch einen Campingplatz, ein Hotel, das wohl schon lange geschlossen ist und das Grand
Hotel. Der Hafenbereich dagegen ist hochmodern und scheint auch einen Personen- oder Yachthafen
zu haben. Die Onse im Ort ist zu.
Wir haben festgestellt, dass wir gar nicht so langsam waren mit einem Durchschnitt von 13,1 km/h.
Wolfgang hat zwei, Gunda 14 Bücher gelesen. Wir haben fast jeden Tag einen Blog geschrieben.
Wenige Radfahrer getroffen, Rieke und Thorsten, Pete im Sturm im Pamir und zwei Franzosen im
Schneesturm in Kirgistan. Einige andere auf dem Weg, ohne dass wir gehalten haben. Den Pilger in
der Türkei. Alex besucht uns gleich zweimal in Istanbul und jetzt in Osaka, Corinna und Sigrid in
Samarkand und wir haben Ursula in Sarajewo und Simon in Pecs besucht, durften bei Serap und
Osman eine Woche in Ankara bleiben und zehren von den vielen Begegnungen und Einladungen in
der Türkei, dem Irak, dem Iran und in Usbekistan. Wir treffen Reza in Teheran und die Sanis im Iran
sind eine ganz besondere Gruppe Mensch, was hätten wir nur ohne sie gemacht. Gunda hat zwei
Artikel geschrieben und einen anderen veröffentlicht.
Dass wir nun in vier Wochen wieder in Deutschland sein werden, ist noch nicht so recht vorstellbar.
Bis dahin gibt es noch viel zu sehen. Bis dahin müssen wir vor allem abwarten, ob der Taifun sich
doch noch mal bewegt, so dass wir weiterkommen!
Inzwischen bewegt er sich weiter, der Taifun, es sieht so aus, als könnten wir wirklich Montag
weiterfahren und dann auch die Fähre nehmen. Dann fahren wir nur noch sieben Tage mit dem
Fahrrad in Japan, was für eine seltsame Vorstellung. Der Internetraum ist leider voller Gepäck, so
dass wir nur ins öffentliche Bad gehen. Dieses ist dafür sehr schön, im siebten Stock und mit Blick
aufs Meer. Es hat wohl auch noch mehr im Wasser als Wasser und Chlor, aber im Blick auf unsere
Jugendherberge sind wir ja schon froh um Chlor und ein sauberes Bad. Das ist es wirklich. Wir fangen
an, die Fotos nach den Favoriten anzuschauen und diese zu markieren.
Mittwoch, 4. September 2013
Heute vor zwei Jahren
... ist unser 400. Tag!
Mittwoch, 7. September 2011
4. September, 400. Tag
4. September Omaezaki (jap. 御前崎市, -shi)
Der Taifun hat sich bewegt und ist nun bald durch Japan durch. Er scheint – soweit wir das
nachvollziehen können – ziemliche Schäden angerichtet zu haben und ist ausgerechnet in dem Teil
Honshūs ( [hoɴɕuː] , jap. 本州 ‚Hauptprovinz‘; im Deutschen auch Honschu) besonders schlimm
gewesen, wo wir jetzt durchmüssen. Der Starkregen bewegt sich jetzt hierhin. Es regnet und regnet.
Das soll wohl auch morgen so bleiben.
Worauf man sich in Japan - manches trifft wohl auch nur auf Honschu zu (vor allem die kritischen
Dinge) - verlassen kann:
wir laufen im strömenden Regen zu einem der „Road-Stations“, „Conveniontsstore“ heißen sie wohl
richtig. Diese habe geöffnet und es gibt Fertigmahlzeiten. Sie haben Klos mit Toilettenpapier und
fließendem Wasser. Nummer 1.
Es schifft ohne Ende, wir sind mit Schirm bewehrt (und wollen übrigens nur noch durchsichtige
Schirme haben, die sind super! Man kann sie sich über den Kopf ziehen und sieht immer noch die
Straße) auf der Straße unterwegs und werden von großen vielen Autos mit maximal einer Person
überholt. Es hält keiner an, um uns mitzunehmen. Nummer 2.
Der Laden ist klimatisiert, es gibt keine Sitzgelegenheit im Trockenen, wir bauen uns eine mit Kisten
und hoffen, dass der Wind nicht dreht, so sind wir ein wenig trocken. Nummer 3.
Es halten Autos und der Motor bleibt an und gegessen wir bei laufendem Motor. Nummer 4.
Die Häuser haben keine Vordächer und die Balkone dienen allein dem, die Klimaanlage abzustellen.
Nummer 5.
Hier steht vor jedem Haus das Minimum an zwei Autos und in der Regel sind es drei, von denen eines
ein gelbes Nummernschild hat (fast keine Steuern). Nummer 6.
Der Verkehr regelt sich ohne jedes Hupen. Nummer7 (im Übrigen sehr angenehm, nur wir werden
manchmal angehupt, weil wir zu langsam sind oder warum auch immer).
Es gibt so gut wie keine Kontaktaufnahme mit uns jenseits von geschäftlichen Situationen, es sei
denn wir machen den ersten Schritt. Nummer 8.
Die Wahrscheinlichkeit, einfach so in ein Privathaus hineingebeten zu werden, ist gleich Null.
Nummer 9.
Die Straßen sind in einem super Zustand. Nummer 10.
Übernachten geht wild eh und selbst in Parkanlagen in Städten ohne großen Probleme oder
Gefährdungen, es gibt auf jeden Fall Trinkwasser, meistens saubere Klos, die die ganze Nacht offen
haben und sicher sind. Nummer 11.
Gerade im Betrachten der Bilder wird uns deutlich (wird sind erst bis zum Iran vorgedrungen), durch
was für unglaubliche Landschaften wir gefahren sind und wie viele Menschen wir getroffen haben.
Da fällt das hier in Japan besonders auf. Im Grunde gehen 400 Tage schnell vorbei.
37,5 km jeden Tag, Krankheit (das waren zusammen nur acht), Pausen, Visabeschaffung (insgesamt
drei Monate) und dreimal Urlaub (in Istanbul, Samarqand und Shanghai) mit eingerechnet. Pro
Fahrtag (235) ergibt das schon 64 km am Tag. Dabei sind wir 100.000 Höhenmeter hochgeradelt, 426
Höhenmeter im Schnitt täglich.
Wer die "Extreme" noch einmal nachlesen möchte:
Unser weitester Fahrtag war mit 139,2 km der 299. Tag hinunter von den Höhen des Pamir in die
Taklamakan-Wüste. Gleichzeitig war das der Tag mit der längsten Abfahrt von 2.064 Höhenmetern.
Unser schnellster Tag mit 18 km/h war der 200. Tag in der iranischen Wüste, wo wir den Sturm genau
von hinten hatten.
Unser steilster Tag (294. Tag) war der Weg über den Kyzil-Art-Paß mit 6,5 % Steigung/Gefälle im
Tagesmittel, gleichzeitig unsere langsamste Etappe mit 4,7 km/h. Wir haben sowohl hinauf, als auch
hinunter fast alles geschoben.
Unsere höchstgelegenste Tagesetappe war über den Ak-Baytal-Paß mit 4.655 m (288. Tag).
Unser steigungsreichster (1.664 Höhenmeter) Tag der Weg "hinunter" nach Sarajevo (35. Tag),
gleichzeitig der Tag mit der längsten Fahrzeit (9 Stunden 44 Minuten reine Fahrzeit).
Die kältesten Tage hatten wir in Turkmenistan, dort ist es auch tagsüber nicht über 0 Grad Celsius
gegangen, die wärmsten sicherlich in den letzten Wochen in Japan.
TagesunterstützerInnen hatten wir für 124 Tage; aneinandergereiht wäre das die Strecke von Bonn
bis über die iranische Grenze gewesen. Herzlichen Dank! Brav haben wir es auch geschafft, an jedem
dieser Tage eine Postkarte an die Tagesunterstützenden zu schreiben; wer keine bekommen hat: Die
Post hat sie gefressen...(wir haben vor allem die Post in Esfahan in Verdacht, denn es scheinen
sämtliche dort eingeworfenen Karten (von vor Weihnachten bis Neujahr) nicht angekommen zu sein)
Vier gravierende Änderungen unserer Reiseroute mußten wir vornehmen:
Der Weg südlich vom Schwarzen Meer anstatt nördlich, wegen geschlossener Grenzen zwischen
Rußland und Georgien.
Der Weg in die usbekisch/afghanische Grenzstadt Termiz, weil der übliche Grenzübergang zwischen
Usbekistan und Tadschikistan geschlossen ist.
5.665 km mit dem Zug durch China, weil die Visumverlängerung auf 90 Tage nicht gelang. (Mit der
"geschenkten" Zeit konnten wir eine Urlaubswoche in Shanghai machen und zusätzlich die
japanischen Inseln Shikoku und Kyushu beradeln.)
Schließlich haben wir unser Ziel Tokyo in Fuji abgewandelt, da wir nicht so nahe an den
Havariereaktor in Fukoshima heran wollen. Dies wirkt sich auch auf unsere Rückreise aus: Nicht zum
Hafen Niigata und dann nach Wladivostock und mit dem Zug nach Berlin, sondern vom Fuji mit dem
Fahrrad zurück nach Osaka und dann mit dem Flugzeug nach Frankfurt. In der "geschenkten" Zeit
dank der kürzeren Rückreise können wir mit Alex zwei Wochen Bahn-Urlaub machen und neben
Kyoto dann doch noch eine Kurzvisite mit dem Zug in Tokyo machen.
Die Tage mit den schnellsten Anstiegen
Höhenmeter/h – Tag –von NN – nach NN
257,87 347
Aso
603
Aso-san
1124
236,61 262
Kulyab
589
Shuroabad
1764
219,51 388
Takayama
Herayu
1284
212,93 78
Kapikaya
179
Subasi
607
353
197,75 353
Kobayashi
495
Kirishimayama
197,53 42
Qyrsac
129
Rrape
973
193,80 344
Shonai
17
Kuju-san
808
186,06 126
Tizhtizh
1662
Sanandaj
1558
185,94 98
Osmanye
137
Nurdagi
945
185,90 345
Kuju-san
808
Aso
750
182,73 39
brod
465
Bajevo Polje
1092
182,43 393
Kofu
Shiraito Falls
527
180,25 94
Pozanti
787
Gülek
984
179,46 46
Prizren
465
Blace
174,81 43
Rrape
973
Shemri
753
170,96 35
Milici
243
Sarajevo
567
170,60 294
Markansu
166,17 385
Izumi
165,74 357
Kaimon
3976 Kyzyl Art-Pass
385
4077
Shokava
1000
34
Kasasa
23
162,07 350
Ichifusayama
566
Nishimera
774
160,40 127
Sanandaj
1558
Kamyaran
1674
159,30 125
Sarvabad
1262
Tizhtizh
1662
159,06 297
Nura
2901
Karabel
Daban
158,22 230
Samarkand
713
Amanqotan
1462
154,65 124
Marivan
1383
Sarvabad
1262
153,75 349
Takamori
559
Ichifusa-yama
566
153,45 279
Jelondi
3525
Bulunkul
4024
150,47 76
Bilecik
516
Milhangazi
240
149,59 233
Karashina
1164
Sayrab
875
147,69 276
Khorog
2128
Vuzh
2710
147,61 389
Herayu
Suwa
779
147,51 115
Bijil
611
Harir
765
147,11 133
Asadabad
1528
Hamadan
1805
146,32 379
Hamasaka
152
Kinosaki
3
145,43 334
Gohoku
68
Higashitsuno
375
143,62 79
Subasi
607
Cayirhan
658
143,47 351
Nishimera
774
Kobayashi
495
142,78 63
Ipsala
10
Develiyenice
110
140,71 298
Karabel
Daban
2683
Taktudulak
Daban
2806
2683
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