SUZ-AB_Laubstreu_Zersetzung_Bodenlebewesen - karesel

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Thema Herbst
Laubzersetzung
Alljährlich fallen große Mengen Laub und Nadeln von den Bäumen und bilden in den Wäldern die Laubund Nadelstreu. Im Buchenwald sind das etwa 25 Millionen Blätter auf einen Hektar (1 ha = 10.000 m2)
Boden. Ihr Gesamtgewicht entspricht ungefähr 4 Tonnen (1 t = 1000 kg)
(*Angaben aus: MAREL 1988,S. 58).
Im Laufe der Jahre würde durch den alljährlichen Laubabwurf im Herbst die Laubschicht auf dem
Waldboden auf mehrere Meter anwachsen. -
Wie kommt es, dass die Laubschicht aber nur wenige Zentimeter dick ist?
An der Zersetzung und dem Abbau dieser so genannten organischen Substanz wirken viele Lebewesen
mit, die am und im Boden leben. Natürlich spielen auch die wechselnden Witterungsverhältnisse im
Laufe des Jahres eine Rolle (z.B. Regen,Schnee, Frost, Kälte, Wärme).
An der mechanischen Zerkleinerung beteiligen sich verschiedenartige Lebewesen.
Fraßbilder der Blätter geben Hinweise auf die Arten. Springschwänze, Hornmilben und größere Milben
fressen sich durch die Blattoberfläche und dringen so in das Blattinnere ein. Dort verursachen sie den
Kästchenfraß, bei dem die härtere Außenhaut erhalten bleibt.
Kleine Larven von Mücken und Fliegen wie Haarmückenlarven, Köcherfliegenlarven und Schnakenlarven
fressen in altes Laub Löcher und Fenster. Das nennt man Fenster- und Lochfraß. Dadurch können die
Bakterien, Pilze und Einzeller auch in das Blattinnere gelangen. Sie weichen das Pflanzenmaterial auf
und machen es mürbe.
Tausendfüßer und Asseln lassen von den Blättern nur noch Blattrippen und Adernetze stehen. Danach
bezeichnet man die Fraßbilder als Skelettfraß.
Andere Bodentierarten folgen. Nacktschnecken, Asseln, Moosmilben, Tausendfüßer, Regenwürmer und
die mit ihnen verwandten kleineren, weißen Enchyträen fressen ganze Blätter oder größere Blattstücke
und verändern das Material bei der Verdauung in ihrem Darm. Andere Bodentiere wiederum fressen
den angereicherten Kot dieser Tiere oder ernähren sich räuberisch von den Zersetzern.
Innerhalb weniger Jahre werden die Blätter von verschiedenartigen Lebewesen zu feinkrümeligem
Humus zerkleinert und zersetzt.
Am Ende des Zersetzungsprozesses ist das Falllaub abgebaut und in die Substanzen zerlegt, aus denen
es aufgebaut worden ist, z.B. Wasser und Mineralsalze. Diese werden im Boden in der Humus-Schicht
angereichert und stehen den Pflanzen wieder für ihr Wachstum und die Bildung neuer Blätter zur
Verfügung.
Arbeitsaufgaben:
Lies den Text und beschreibe die unten stehende Abbildung!
SUZ – Schul-Umwelt-Zentrum Mitte
Scharnweber Str. 159, 13405 Berlin
Laubzersetzung
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Laubzersetzung
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Bodenorganismen
Zusatzinformation aus Encarta
Der größte Teil der von Pflanzen gebildeten Biomasse wird nicht von Pflanzenfressern aufgenommen,
sondern gelangt unzerkleinert auf die Bodenoberfläche. Dort werden die Pflanzenmaterialien durch die
kontinuierliche Zerkleinerungsarbeit von Bodenorganismen in den Boden eingearbeitet.
Bodenorganismen bilden eine Lebensgemeinschaft von Pflanzen und Tieren im Boden, die durch den
Abbau organischer Stoffe für den Stoffkreislauf im Wald unerlässlich ist. Als Saprphyten,
Destruenten und Reduzenten sorgen diese Organismen für Abbau und die Zersetzung des toten
organischen Materials und seine Wiederverwertung als Nährstoffe höherer Pflanzen.
In der Regel werden Bodenorganismen aus praktischen Gründen in Mikro- und Makrofauna gegliedert.
Zu Letzteren werden die für die Bodenbildung wichtigen Primärzersetzer, wie Regenwürmer, andere
Ringelwürmer wie Enchytraeiden, Asseln, Doppelfüßer und größere Insektenlarven gezählt. Diese
größeren Bodenorganismen zerkleinern die Pflanzenstreu durch deren Verzehr. Die pflanzlichen
Materialien sind nur schwer verwertbar, so dass nach der ersten Darmpassage dem Material nur wenig
Energie entzogen ist. Dementsprechend nehmen die Organismen der Makrofauna sehr große Mengen
pflanzlicher Substanzen auf und scheiden auch große Mengen von Kot aus. Das so zerkleinerte Material
wird für eine enorme Zahl so genannter Sekundärzersetzer angreifbar, vornehmlich die zur
Mikrofauna gezählten Springschwänze, Milben und Schnurwürmer. Die Exkremente dieser Organismen
bilden die Grundlage für das Wachstum von Mikroorganismen, hauptsächlich Actinomyceten (niedere
Pilze) und Bakterien. Diese schließen schwer verdauliche Pflanzenteile auf und machen sie dadurch
zugänglich für die größeren Tiere. Durch Aufnahme ihres eigenen Kotes können diese nun Energie aus
dem Bakterienbewuchs gewinnen. Die obere, 15 Zentimeter dicke Schicht eines Ackerbodens mittlerer
Qualität beherbergt pro Liter durchschnittlich zwei Regenwürmer, das entspricht vier Tonnen pro
Hektar. Ein Gramm Boden enthält circa eine Milliarde Bakterien und Pilze, diese haben ein Gewicht von
20 Tonnen pro Hektar. Die höchsten Individuenzahlen mehrzelliger Organismen mit circa 50 000 pro
Liter erreichen die Schnurwürmer mit einer Biomasse von 50 Kilogramm pro Hektar.
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