Wie erzeugt man gesunde und möglichst zahlreiche Winterbienen?

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Wie erzeugt man gesunde und möglichst zahlreiche Winterbienen?
(Ernst-Joachim Steiner nach Guido Eich u.a. Autoren)
Guido Eich Bienenzuchtberater LAVES (Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz)-Institut für Bienenkunde Celle
Gut gelernt und falsch gemacht!
Gelernte Fehler sind die schlimmsten!
Viele Imker begleitet, wenn sie im Frühjahr in ihre Bienenstöcke kontrollieren, die Sorge: Wie viele Völker
haben in diesem Jahr überlebt? Schuld am Bienensterben sind Milben, Viren und auch der Mensch.
Im Winter 2013/14 hielt sich das übliche Sterben der Bienenvölker in Grenzen. Die Sterblichkeit lag bei
etwa 9,6 Prozent, wie Maske (Präsident des DIB) sagte. In anderen Jahren lag die Bienensterblichkeit auch
schon weit höher. Das sei auch dem milden Winter zu verdanken, erläuterte Maske. Doch dieser Umstand
birgt zugleich ein anderes Sterberisiko: "Es ist vielleicht (im Verlauf des Bienenjahres 2014) ein stärkerer
Milbenbefall zu befürchten." Die Varroa-Milbe gilt als Hauptverursacher für das Bienensterben hierzulande.
Sie ernährt sich vom Blut der Bienen. Über die Bisswunden, die die Milben den Bienen zufügen, können
zusätzlich krank machende Viren in die Insekten eindringen. Imker versuchen das durch Zucht und
sorgfältige Trennung von Bienen und Brut zu verhindern. Die Milbe ist aber nicht der einzige natürliche
Feind der Bienen.
Wie erzeugt man gesunde und möglichst zahlreiche Winterbienen?
Winterbienen sind Arbeiterinnnen. Sie werden zwischen August und Oktober erbrütet und leben bis
zum folgenden März oder April. Es gibt nur eine Generation von Winterbienen, aber mehrere Generationen
von Sommerbienen.
Grundsätzlich braucht es zur Aufzucht von vitalen Winterbienen einmal eine gute Pollenversorgung der
Ammenbienen und damit eine gute Gelée royale- und Pollen-Versorgung der Larven sowie eine
ausreichende Pollenaufnahme der Jungbienen nach dem Schlupf. Dies alles führt zu einem großen FettEiweiß-Depot – aber auch nur dann, wenn die Larven keine Parasitierung durch die Varroamilben erleiden.
Wenn die gut ernährten Winter-Bienen sich dann nicht der Brutpflege widmen müssen, dann bleiben sie
langlebig und bilden die Winter-Stockinsassen, also die langlebigen Winterbienen.
Die Bildung von Winterbienen und damit die Volksstärke im Winter werden einerseits genetisch, aber zum
größeren Teil auch durch die Völkerführung bestimmt.
Genetisch: Ligustica (italienische Honigbiene) nur wenige Winterbienen
Carnica: um die 4 000 Winterbienen
Völkerführung: so bewirkt z. B. eine Reizfütterung im Spätsommr-Herbst– wie häufig angenommen –
eben nicht zwangsläufig stärkere Überwinterungs-Völker. Dadurch widmet sich nämlich ein größerer Anteil
der (Winter-) Bienen der Brutpflege und wird so wieder zur kurzlebigen Sommerbiene.
Positive, den Winterbienenanteil fördernd beeinflussende Faktoren und Maßnahmen sind:
- reichlich Raum (1,5 – 2 Bruträume) und reichlich Futter belassen,
- eine Tracht von Juni bis September (ohne Reizung),
- kein vollständiges Honigabernten – Reserven belassen,
- kein Rumlungernlassen bei Trachtpausen und
- eine möglichst kurze Varroabehandlung mit Ameisensäure (Schwammtuch)(da andernfalls starker
Brutrückgang).
Übrigens kann man äußerlich nicht erkennen, was eine Sommer- und was eine Winterbiene ist – auch wenn
teilweise in der Literatur von den „größeren, dickeren Bienen“ die Rede ist.
Zum genetischen Einfluss ist noch auszuführen, dass eingeführte, an unsere Bedingungen nicht angepasste
Bienenstämme diesbezüglich häufig Schwächen zeigen und ohne züchterische Bearbeitung versagen. So
waren z. B. die in den 70er Jahren bei uns eingeführten ersten Buckfast-Abkömmlinge noch stärker von der
Spättrachtbiene der Dartmoor-Heide beeinflusst, die schwächer überwinterten – also wenig Winterbienen
anzogen – als die heutigen „frühbrütigen“ Buckfast-Linien. Dem versuchte man häufig durch eine
Ablegerverstärkung im Spätherbst entgegenzuwirken. Aber auch die Carnica ist heute wesentlich brutstärker
und bildet deutlich mehr Winterbienen. Dies lässt sich auf die Umstellung von kleinen Bruträumen auf
großräumige Magazine, andere Betriebsweisen und die Selektion auf starke Völker zurückführen.
Bruno Binder-Köllhofer
Fachberater für Bienenzucht
Bieneninstitut Kirchhain
Dr. Werner von der Ohe - Bieneninstitut Celle
Ob eine Biene Winterbiene wird, hängt von vielen äußeren Faktoren ab und wird nicht durch einen
Kalendertag oder Monat bestimmt. Die Witterung, insbesondere der Temperaturrückgang und die
Verringerung des Trachtangebotes, führen zu verminderter Eiablage der Königin. Da das Brutnest kleiner
wird, müssen nicht mehr alle schlüpfenden Bienen aktiv Ammentätigkeit ausüben. Immer mehr Bienen
konzentrieren sich auf das Nichtstun und fressen nur noch Pollen. Dies sind Winterbienen. Im Juli leben
einige Winterbienen neben zahlreichen Sommerbienen. Im weiteren Jahresverlauf kehrt sich dieses
Verhältnis immer mehr um, d.h. es gibt immer mehr Winterbienen und immer weniger arbeitende
Sommerbienen. Winterbienen und Sommerbienen unterscheiden sich nicht im Aussehen, wohl aber im
Verhalten und in den Körperfunktionen. Dies zeigt sich in Unterschieden des Entwicklungsstandes von
Organen wie z.B. Futterdrüsen und Fettkörper sowie der Zusammensetzung der Hämolymphe.
(Sommerbienen - viel Juvenilhormon; Winterbienen - wenig Juvenilhormon. ) Schwarmbienen, die für
einige Zeit keine Brut zu versorgen haben, sind den Winterbienen sehr ähnlich und leben auch länger als die
„normalen“ Sommerbienen. (besonders Nachschwärme)
Winterbienen, die im Spätherbst durch plötzliche Tracht von blühendem Senf wieder zur Ammen- und
Sammeltätigkeit „gezwungen“ werden, sind/werden körperlich eher wieder Sommerbienen ähnlich.
Sommer- und Winterbienen sind aufgrund ihrer Physiologie zwei unterschiedliche Bienen und stellen eine
Anpassung an bestimmte äußere Bedingungen dar. Winterbienen legen sich durch intensiven Pollenfraß ein
mächtiges Fett-Eiweiß-Polster an. Dies scheint eine gute Speichermöglichkeit für Nährstoffe über einen
längeren Zeitraum zu sein. Winterbienen, die im darauffolgenden Frühjahr wieder Brut zu versorgen haben,
mobilisieren die Nährstoffe aus dem Fett-Eiweiß-körper und werden zu guten Ammenbienen. Daher ist es
von fundamentaler Bedeutung, dass Winterbienen im Spätsommer besonders gut mit Pollen versorgt
werden.
Standardmaßnahmen:
In der Trachtperiode - Drohnenbrut ausschneiden!
In der Schwarmzeit - (Zwischen-)Brutableger bilden und im Herbst wieder vereinigen!
(Tafelskizze)
Nach der Ernte kommt die Pflege
Gleich nach Trachtschluss und der letzten Honigernte soll die Varroa-Population in den Völkern so reduziert
werden, dass die Winterbienen ohne gleichzeitige Varroa-Parasitierung aufgezogen werden.
Zahlreiche gesunde Winterbienen sind die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Überwinterung.
Dazu eignet sich ausschließlich Ameisensäure, da sich zu diesem Zeitpunkt Brut in den Völkern befindet.
Ameisensäure ist das einzige Varroazid, das auch Wirkungen auf die Milben in der verdeckelten Brut hat.
Zum Vergleich: Thymolpräparate (Apiguard, Thymovar) wirken bei hohem Befall zu langsam und wirken
nicht in die Brut. Oxalsäurelösung und Perizin wirken zwar schneller, aber ebenfalls nicht in die Brut.
Bienengesundheit aktuell: MAQS - ein neues Varroamittel zugelassen (Dr. Wolfgang
Ritter, Abteilungsleiter am Tierhygienischen Institut Freiburg)
Ein Gelstreifen mit Ameisensäure ist jetzt auch in Deutschland zugelassen. Das Besondere daran: Es ist dies
das erste Medikament, das gegen die Varroa auch während der Tracht angewandt werden darf. Warum
eigentlich?!
Unter dem Namen MAQS (Mite Away Quick Strips) vertreibt die Firma Bio-Andermatt den Gelstreifen
mit 68,2 g Ameisensäure (AS). Die Anwendung ist einfach: 2 Streifen werden für 7 Tage auf die Oberträger
des unteren Brutraums gelegt, egal ob die Völker eine oder zwei Zargen besetzen. Sogar der Honigraum
darf noch drauf sein.
Die Außentemperatur soll während der Behandlung zwischen 10 und 29,5 °C liegen. Besonders die ersten
drei Behandlungstage sind kritisch. Bei höheren Temperaturen als 29,5 °C und Futtermangel kann es zu
Königinnenverlusten kommen. Auch Brutschäden sind möglich. Während der Behandlung darf nicht
gefüttert werden.
Das Produkt ist frei verkäuflich und soll ab Mitte Juli 2014 im Imkereibedarfshandel erhältlich sein. Für die
Behandlung eines Volkes müssen beim Kauf einer Kleinpackung (Inhalt 2 × 2 Streifen) 8,97 € und bei einer
Großpackung (Inhalt 10 × 2 Streifen) 17,95 € veranschlagt werden.
Das Besondere ist, dass die Wartezeit zwischen der Anwendung des Medikaments und der ersten
Honigernte null Tage beträgt! Man kann/darf also MAQS-Streifen während der Tracht einlegen.
Wer nun meint, er könne auch mit 60%iger AS (im Nassenheider Verdunster oder im Liebig Dispenser oder
mit der Schwammtuchmethode oder der Krämerplatte usw.) während der Tracht behandeln, täuscht sich.
Nicht ohne Grund hat sich die Zulassungsbehörde für eine Wartezeit bei der Standardzulassung der
AS ausgesprochen. Die Zulassung eines anderen Verdunstungssystems – der Krämer-Platte – wurde sogar
abgelehnt. Nicht alle AS-Applikationen haben die gleichen Effekte!
Dr. Wolfgang Ritter
[email protected]
Was brauchen die Völker zuerst: Koch oder Notarzt bzw. Fütterung oder VarroaBehandlung? Die Schädigung der Winterbienen im Brutstadium bei übermäßig hohem Varroabefall
und unzureichender Behandlung wird erst mit bzw. nach dem Abgang der Sommerbienen sichtbar, also erst
im November/Dezember. Vorher haben die Völker mit Hilfe der kurzlebigen Sommerbienen meistens noch
das gereichte Winterfutter problemlos abgenommen und verarbeitet.
Meist wird der mehr oder weniger schnelle Zusammenbruch vom Auftreten verkrüppelter Bienen begleitet.
Was dann trotz einer oder mehreren Varroa-Behandlungen übrig bleibt, sind meist drei Waben Bienen mit
Königin und bis zu zwanzig Kilogramm in Waben eingelagertes Winterfutter. Das ist eine unbefriedigende
und frustrierende Situation für jeden Bienenhalter.
Die Winterauffütterung kollidiert zeitlich mit der Varroa-Behandlung. Wird beispielsweise flüssig gefüttert,
würde bei gleichzeitiger Ameisensäure-Behandlung die Säurekonzentration der Behandlung verändert
werden. Offenes Futter zieht Säure an und gibt Wasser an den Verdunster ab. Dies gilt besonders bei der
Anwendung von Langzeit-Verdunstern. Aus diesem Grund sollten die Langzeit-Verdunster(und auch
nur sie) mit 85%iger Ameisensäure beschickt werden.
Aber auch bei der Verfütterung von Futterteig sollte nicht behandelt werden, da durch den für die Fütterung
zusätzlichen Raumbedarf auch ein ungünstiger zusätzlicher Verdunstungsraum für die Ameisensäure
geschaffen wird. Bei kühler Witterung verdampft durch das übermäßige Raumangebot zu wenig, bei heißer
Witterung zu viel Säure. Behandeln Sie also am besten direkt nach dem Abschleudern und beginnen
Sie erst nach einer angemessenen Wartezeit mit der Fütterung.
Wir empfehlen grundsätzlich die Anwendung der 60%igen AS über das Schwammtuch als
Kurzzeitbehandlung. Sicherlich gibt es versierte Imker, die erfolgreich mit Langzeitverdunster-Systemen
(und illegal mit 85%iger AS) arbeiten. Die mehrmalige Kurzzeitbehandlung mit 60%iger AS über das
Schwammtuch ist aber unschlagbar flexibler einsetzbar.
Sicherheitsmaterial: - säurefeste Handschuhe (keine Imkerhandschuhe!) - Schutzbrille - sauberes Wasser,
mind. 5 Liter, zum Spülen benetzter Stellen - möglichst gekühlte 60%ige Ameisensäure (ad. us. Vet.) 2 ml
AS pro bienenbesetzte DNM/Zander- Waben.
Schwammtuch ca. 20 x 20 x 0,5 cm, darauf die Säure mit einem Dosierinstrument (Messbecher oder
Spritze) nur mittig aufbringen. Dazu wird das Schwammtuch auf eine säurefeste Unterlage (z.B. Teller oder
Plastikschüssel) außerhalb des Bienenvolkes gelegt, damit die AS nicht in das Bienenvolk durchtropft. -
Vor dem Auflegen des Schwammtuches die Bienen mit Rauchstößen zurückdrängen und Wachsüberstände
auf den Oberträgern mit dem Stockmeißel entfernt,
Schwammtuch mit der Ameisensäure dann auf die Wabenoberträger (möglichst nahe am Bienensitz) legen
und mit einer Folie gegen den Beutendeckel abdichten. Eventuell vorhandene Beuten-Gitterböden müssen abgedeckt sein, aber das Flugloch muss unbedingt
komplett geöffnet sein.
Bienen am Flugloch beobachten: - quellen die Bienen raus? – Lappen raus!! und lüften!!keine
Anwendung während der Fütterung !! Keine weisellosen Völker oder Schwärme behandeln! - Warum nicht?
Schwammtuch nach 24 – 48 Stunden (pro Zarge einen Tag Einlegezeit) entnehmen und ausdrücken
(Gummihandschuhe nicht vergessen!) Tücher müssen nach der Einlegezeit trocken sein und eine Menge
toter Milben auf der Einlage/Windel sein!
Wenn das Schwammtuch nass bleibt, dann ist zu wenig AS verdunstet und kein Behandlungserfolg zu
erwarten!! Behandlung an trockeneren, wärmeren Tagen (Wetterbericht beachten) wiederholen!
Wie oft sollte behandelt werden?
Bei schwachem Varroa-Befall mindestens 1-mal vor dem Auffüttern, gefolgt von 2 weiteren ASBehandlungen nach dem Auffüttern (im noch warmen September/Oktober).
Bei starkem Varroa-Befall (>10 Milben pro Tag im natürlichen Milbentotenfall) 2 Anwendungen vor
und 2 Anwendungen nach dem Auffüttern. Der zeitliche Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden
Behandlungen sollte ca. 3 bis 5 Tage betragen. Benutzen Sie frische oder getrocknete Tücher zur
Folgebehandlung. Lassen Sie die gebrauchten Schwammtücher vor der Wiederverwendung erst gut
austrocknen. Sollten die Schwammtücher nach mehrmaligem Gebrauch hart werden, niemals mit Wasser
anfeuchten! (Säure-Verdünnungseffekt).
Achtung: Gerade wenn bei der Sommerentmilbung viele Milben fallen, wird das Ergebnis leicht falsch
interpretiert. Ein hoher Milbenabfall nach Behandlung ist nicht unbedingt die Garantie für eine gute
Wirkung und ein geringer Abfall nach Behandlung nicht unbedingt die Gewähr dafür, dass wenige Milben
im Volk sind. Es kommt nicht darauf an, wie viele Milben fallen, sondern wie viele Milben im Volk
zurückbleiben. Aber mit einer erneuten Kontrolle des natürlichen Milbenfalls kann man erkennen, ob
die Behandlung gegriffen hat: Nach Behandlung(en) muss er deutlich niedriger liegen als vor
Behandlung(en). Anwendungen ohne Kontrolle sind wertlos. Wenn zu viele Milben die Behandlung
überleben, wird trotz Behandlung die Winterbienenbrut geschädigt, auch wenn die Behandlung einen hohen
Milbenabfall ausgelöst hat. Beachten Sie bitte: Besonders an feuchten und schattigen Standorten kann die
Verdunstung gehemmt sein. Deshalb die Tücher nach der Einlegezeit durch Ausdrücken (mit
Gummihandschuhen) kontrollieren, ob sie noch AS enthalten und wieviel AS!
Bei sehr hohem Befallsgrad bereits zum Trachtende, also Mitte Juli
Haben Sie höhere natürliche Milbenfallzahlen als 30 Varroen/Tag und laufen bereits verkrüppelte
Arbeiterinnen vor den Fluglöchern und auf den Waben, so bleiben nicht mehr viele Möglichkeiten das oder
die Völker zu retten , und zwar über die Bildung von Feglingen.
Feglingsbildung: Das einzige probate Verfahren besteht darin, die vorhandene Brut komplett zu vernichten
und die erwachsenen Bienen im brutfreien Zustand mit einem wirksamen Varroazid zu behandeln.
Vorgehensweise: Fegen Sie das Volk in eine Zarge auf helle Waben oder Mittelwände. Die entnommenen
Brutwaben packen Sie bienensicher (Räubereigefahr) weg oder gleich in einen Sonnenwachsschmelzer.
Verengen Sie das Flugloch. Hat das gefegte Volk sich wieder in der Beute gesammelt, kann mit einer
Oxuvar- oder Perizinlösung am Abend geträufelt werden;
Dosis: 2,5 ml Lösung / Bienen
besetzte Wabe.
An den folgenden Tagen Futterzarge aufsetzen und unverzüglich die Winterfütterung einleiten.
Tipp: Schmelzen Sie alle entnommenen Waben noch am selben Tag ein, z.B. im Sonnenwachsschmelzer.
Lässt man die Brutwaben länger stehen, schlüpfen viele junge Bienen (und auch Milben) nach und es tut
einem in der Seele weh, diese jungen Tiere mit zu vernichten. Eine Rückführung der Jungbienen zum
Muttervolk wäre sinnlos, denn sie befördert auch wieder Milbenmassen zurück.
Die entmilbten Feglinge legen innerhalb der nächsten zwei Wochen große Brutnester an, aus denen gesunde,
langlebige Winterbienen schlüpfen. Aber nur, wenn der Fegling bereits vor dem 1. August gebildet wurde!
Die Volksmasse geht nach dem Abgang der varroageschädigten Altbienen stark zurück. Zurück bleibt ein
kleineres aber gesundes Volk. Liegt die Volksstärke unter fünf besetzten Waben (5000 Bienen – Grenze der
Wintersterblichkeit) so vereinigt man die Völkchen im Herbst, damit sie sicher überwintern. Für manchen
Leser scheint dieses Verfahren ethisch nicht vertretbar zu sein, aber es ist besser einen Teil des Volkes
(Brut) herzugeben, als das Ganze (Volk und Brut) zu verlieren.
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