Divertikulose und Divertikelkrankheit

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Divertikulose und Divertikelkrankheit
Viele Menschen (etwa 50% der 60-70 jährigen, fast alle über 80jährgen) haben im Dickdarm kleine Ausbuchtungen der Schleimhaut,
die sich durch Schwachstellen und Lücken der Muskelschicht der
Darmwand nach außen wölben.
Man kann sich das etwa so vorstellen wie bei einem Fahrradreifen,
bei dem sich durch Lücken des Mantels der innere Gummischlauch
hinaus wölbt.
Eine dieser Ausbuchtungen nennt man Divertikel, mehrere werden
als Divertikulose bezeichnet. Die Divertikulose stellt im eigentlichen
Sinne keine Erkrankung dar und macht keine Beschwerden. Das
alleinige Vorhandensein einer Divertikulose ist also harmlos. Sie
wird meist zufällig diagnostiziert (Endoskopie, CT).
Divertikelentstehung
Bei etwa 10-20% der Betroffenen können sich Divertikel entzünden.
Dies wird dann Divertikulitis genannt. Es kommt dabei zu
anhaltenden oder krampfartigen Schmerzen meist im linken und
mittleren Unterbauch. Bei ausgeprägter Entzündung kann es zu
Fieber, Übelkeit, Erbrechen, oder auch Stuhlverhalten kommen. Dann
sollte rasch ein Arzt aufgesucht werden, denn es kann zu
bedrohlichen Komplikationen (Abszesse, Darmverschluss, eitrige
Bauchfellentzündung) kommen. Meist ist eine Antibiotikabehandlung
erfolgreich, nur selten ist eine Operation notwendig.
Weitere, aber sehr seltene Komplikationen der Divertikelkrankheit
sind die spontane Perforation (platzen) eines Divertikels, die Blutung
aus einem Divertikel und eine narbig bedingte Darmverengung durch
wiederholte Entzündungen.
Ursachen der Divertikulose bzw. Divertikulitis
Da die Divertikulose vor allem in Industriestaaten vorkommt, wird als
Ursache eine ballaststoffarme Ernährung angenommen. Sie ist in
asiatischen oder afrikanischen Ländern, wo sich die Menschen
ballaststoffreich ernähren, sehr selten.
Zudem besteht eine familiäre Veranlagung. In den letzten
Jahrzehnten hat die Divertikulose an Häufigkeit deutlich
zugenommen.
Das können Sie selbst tun
Divertikel bleiben lebenslang, sie bilden sich – unabhängig von der
Art der Ernährung - nie zurück. Meist nimmt ihre Anzahl im Laufe des
Lebens noch zu.
ABER: Auch wenn Sie keinen Einfluss auf die Bildung von Divertikeln
haben, so schützt eine ballaststoffreiche/faserreiche Diät vor der
Entwicklung einer Divertikelkrankheit!!
Dies sollte schrittweise erfolgen. Auf eine genügende
Flüssigkeitszufuhr (1,5 bis 2 Liter pro Tag) ist dabei zu achten.
Eine einfache erste Ernährungsumstellung kann z.B. durch die Zugabe
von 1-2 Esslöffel Kleie zum Frühstück in ein Müsli oder Joghurt
erfolgen.
Generell umfasst eine ballaststoffreiche Ernährung viel Gemüse,
Salat, Obst und Vollkornprodukte, ist also vegetarisch orientiert!
Speisen mit kleinen Kernen (z.B. Weintrauben, Kiwis, Leinsamen,
Johannisbeeren) sollten eher gemieden werden.
Praxis Dr. Ziegler, Butzbach - www.drachimziegler.de
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