20140514_lzh_pm_elt_final

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P RE S S E M I T TE I L U N G
Klare Sicht für das Extremely Large
Telescope – LZH entwickelt IRSchmalbandfilter
Wenn Teleskope in den Weltraum blicken, haben sie selbst
bei sternenklarer Nacht nur eingeschränkte Sicht – Moleküle
in der Atmosphäre „versperren“ ihnen den Blick.
Wissenschaftler des Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)
entwickeln und fertigen Schmalbandfilter für das European
Extremely Large Telescope (E-ELT), die störende Signale
ausblenden.
 Pressemitteilung
Hannover, 14. Mai 2014
 Kontakt
Lena Bennefeld
Marketing & Communications
+49 511 2788-238
[email protected]
Im Gegensatz zu weltraumbasierten Teleskopen messen
erdgebundene Teleskope unweigerlich auch Störsignale, die in
Atmosphäre erzeugt wurden. Um dieses Rauschen auszublenden,
entwickeln Wissenschaftler am LZH spezielle Beschichtungen für
Optiken des E-ELT. Erste Filter mit einer Dicke von 60 bis 100 µm
auf einem Substrat mit einem Durchmesser von 100 mm hat die
Arbeitsgruppe Beschichtungen bereits hergestellt. Die
Schmalbandfilter blocken die Störsignale und transmittieren die
Signale aus dem Weltraum in schmalen Bändern im InfrarotBereich (IR). Die, durch Ion Beam Sputtering hergestellte,
Beschichtung muss eine Homogenität von 0,1% oder weniger
haben.
Filter ermöglichen genauere Messungen
Die Herstellung der komplexen Filter ist eine Herausforderung, da
immer ein Kompromiss zwischen Beschichtungsdicke und Güte
der Filter gefunden werden muss. Daher stimmt sich Dr. Stefan
Günster, Leiter der Gruppe Beschichtungen, bei der Entwicklung
eng mit den Astronomen des Max-Planck-Instituts für
extraterrestrische Physik und der Universitäts-Sternwarte der
Ludwig-Maximilian-Universität München ab. Mit der Beschichtung
der Filter soll das Signal-Rausch-Verhältnis verbessert werden.
Redaktion:
Dipl.-Biol. Lena Bennefeld | Marketing & Communications | +49 511 2788-238 | [email protected]
Laser Zentrum Hannover | Hollerithallee 8 | 30419 Hannover | +49 511 2788-0 | www.lzh.de
Dadurch ließe sich die Messzeit verkürzen und letztlich genauere
Messungen erreichen.
Dafür setzen die Wissenschaftler um Dr. Günster einen speziellen
am LZH entwickelten Breitbandmonitor ein, der einen sehr großen
Wellenlängenbereich von 380 bis 1700 nm abdeckt. „Mit diesem
Instrument können wir die Beschichtung während sie läuft
kontrollieren und den Prozess falls notwendig optimieren“,
erläutert Stefan Günster. „Da die Beschichtung der Filter, aufgrund
der großen Schichtdicke, aufwendig ist, sparen wir damit
erhebliche Entwicklungszeit.“
Formtreue prüfen
Die verhältnismäßig große physikalische Dicke der Beschichtung
übt mechanischen Stress auf die Optik aus: die Filter verbiegen
sich und beeinflussen damit die Messung. „Wir arbeiten daher
auch an Verfahren, mit denen die Formtreue der Optiken geprüft
und kontrolliert werden kann“, fügt Dr. Günster hinzu.
Sobald das Beschichtungsverfahren etabliert ist, könnten die
Schmalbandfilter auch in anderen Bereichen eingesetzt werden:
etwa bei biologischen und medizinischen Anwendungen, für die
eine Messungen im IR-Bereich von hoher Güte notwendig ist.
Die Gruppe Beschichtungen ist vom 20. bis 22. Mai 2014 auf der
Optatec: Halle 3, Stand H39.
Zu der Pressemitteilung gibt es ein Bild.
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Bildunterschrift Bild 1: Darstellung des geplanten E-ELT, in dem die IR-Schmalbandfilter des LZH Einsatz
finden sollen. Foto: Swinburne Astronomy Productions/ESO
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Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)
Als unabhängiges gemeinnütziges Forschungsinstitut steht das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) für
innovative Forschung, Entwicklung und Beratung. Das durch das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft,
Arbeit und Verkehr geförderte LZH widmet sich der selbstlosen Förderung der angewandten Forschung auf dem
Gebiet der Photonik und Lasertechnologie. 1986 gegründet erarbeiten inzwischen über 170 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter einen Umsatz von 15,993 Millionen Euro (Stand 2013), u.a. aus Erträgen aus Projekten von Bund,
Land, EU und der Industrie.
Der Fokus des LZH liegt auf den Bereichen Optische Komponenten und Systeme, Optische
Produktionstechnologien und Biomedizinische Photonik. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von
Naturwissenschaftlern und Maschinenbauern ermöglicht innovative Ansätze für Herausforderungen
verschiedenster Bereiche: von der Komponentenentwicklung für spezifische Lasersysteme bis hin zu
Prozessentwicklungen für die unterschiedlichsten Laseranwendungen, zum Beispiel für die Medizintechnik oder
den Leichtbau im Automobilsektor. 17 Ausgründungen sind bis heute aus dem LZH hervorgegangen. Das LZH
schafft so einen starken Transfer zwischen grundlagenorientierter Wissenschaft, anwendungsnaher Forschung
und Industrie.
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