Fahrradreisebericht Duschanbe (Tadjikistan) – Pamirhighway – Osch – Son Köl – Bischkek (Kirgistan) 18.7.2014 Liebe Freunde, ich Reise mal wieder. Fuer Jene, welche dies noch nicht mitbekommen haben, ich werde mit dem Fahrrad von Duschanbe aus ueber Chorog, dem Whakan Koridor und den Pamir (Gebirge mit Stadt Murgab) nach Osch fahren. Wenn dann noch Zeit ist, ein paar Orte in Kirgistan besuchen, welche ich schon kenne. Am 6. September fliege ich dann von Bischkek aus zurueck in die Heimat. Seit gestern bin ich unterwegs. In Duschanbe bin ich heute morgen um 4 Uhr angekommen. Gerade habe ich mein Fahrrad zusammengebaut. Nicht nur das es hier ist, sondern es funktioniert auch alles. Es kann Sonntag also wirklich auf die (Schotter-)Strasse gehen, denn das Permit fuer das Pamir Gebirge habe ich heute morgen auch im Original bekommen. Derzeit ruhe ich mich im klimatisierten Zimmer, mit Blick auf die umliegenden Huegel, aus. 33 C schaffen mich heute am ersten Tag doch ein wenig. Nachher geht es aber wieder raus, ein wenig Fahrrad rollen durch die Stadt sightseeing! Den Gruenen Basar habe ich schon heute morgen besucht, lange nicht so gross wie der in Osch, aber erfischend diese Vielfalt der Gemuese und des Obstes. Dies ist nur eine Reisebeginnmail und das ich gut angekommen bin. Falls jemand diese Mails nicht bekommen moechte, mag er mir dieses mitteilen. Ansonsten wird es in unregelmaesigen Abstaenden mal einen Lagebericht aus dem Pamir geben. liebe Gruesse Juergen 28.7.2014 Moin Liebe Freunde, ich bin endlich in Khorog angekommen. Es ist wunderschoen, heiss, super anstrengend, und schon zum zweiten mal ist meine Kraft TOTAL am Ende. Zudem hat mich eine Honigmelone mit waesserigem Durchfall darnieder gelegt. Heute nur kurz noch ein paar Zahlen: 570 km, 2150 m ue NN (1350 m mehr als in Duschanbe), gefahrene Hoehenmeter 7900 m hoch 6800 m hinunter. Die Stadt Khorog ist wegene des Zuckerfestes (ende des Ramadan) total lahm gelegt, aber das ist ja auch zum erholen fuer mich ganz gut. morgen mehr Liebe Gruesse Juergen 29.7.2014 Moin Liebe Freunde, nun geht es mir wieder besser, zum Glueck! Das war anstrengend! Als ich in Duschanbe losgefahren bin, war ich froh endlich abreisen zu koennen, die Hitze war kaum aushaltbar (fuer mich). Aber auch ausserhalb kuehlte wenn nur der Fahrtwind, sofern es ueberhaupt welchen bei der Geschwindigkeit gab, oder das nassgeschwitzte Hemd. Die ersten 100 km liefen gut auf dem Asphalt. Stetig ging es bergauf, durch Felder, welche bewirtschaftet werden. Das aenderte sich bis jetzt auch nicht, nur die Methoden. Wenn um Dushanbe herum schon mit Maehdreschern (alter Art) gedroschen wurde, wird hier mit Sicheln geerntet, welche zu Hiepen zusammengebunden werden und an anderem Ort von hand gedroschen werden. So Zeltete ich die erste Nacht an einem Feldrand und neben einem Pappeln (AR auf Badagschani) besetztem Bewaesserungsgraben. Fast 10 h Schlaf gaben auch Erholung, es wird halt frueh dunkel in Tadjikistan. Diese Kraft brauchte ich dann auch, nach einem Einkauf im letzten groesserem Ort, es gab drei kleine Magazine), hoerte der Traum von Asphalt auf. Schotterpiste der nicht so guten Art fast den Rest des Tages. Die Strassen werden hier seit 10 Jahrten nicht mehr gepflegt, da sie ein Staudammprojekt, immerhin in den 70ern begonnen, weitergebaut und wohl evtl auch mal beendet werden koennte. Umstritten bleibt er und ist er. Nachmittags wird die Hitze immer wieder unertraeglich, die Strassenbauarbeiter mit heissem Bitum waren nicht zu beneiden. Irgendwann dann der Checkpoint fuer die BGAO, geschafft ich bin in der Zone. Da es nicht erlaubt war dort Fotos zu machen, uebrredete ich den Soldaten von mir und dem Schild ein Foto zu machen, hat geklappt! Kurz darauf war dann aber meine Kraft am Ende, die schlechten Strecken kosten Kraft, und die nie weniger als 1000 m hoch und runter, jeweils! Wasser besorgen und neben der Strasse campen. Als die Sonne um halb sieben hinterm Berg verschwand gab es Essen und Tee. Aber auch Nachts wird es nur auf 25 C fallen das Termometer. Was kommt nach schlechter Wegstrecke? Natuerlich noch schlechter Wegstrecke! 5 - 10 cm grosse Steine streuen sich ueber die Strasse, welche eigentlich nur aus Schlagloechern besteht und mit vielen Wasserdurchquerungen. Das Tal heisst nicht umsonst das Tal der 40 seitentaeler. Das Bergauf schieben erhoeht sich deutlich und manchmal auch auf Strecke, weil an Fahren, ohne das Gefuehl zu bekommen, dass die Paktaschen abfallen, fast nicht zu denken ist. Die Landschaft ist toll, gruen, eigentlich immer entlang Fluessen, welche ein Tal gegraben haben. Die Menschen sind nett und Freundlich und neugierig. Leider lernen die Kinder kein Russisch mehr und die Unterhaltung stockt mit Ihnen. Zu bewundern sind einige Fahrer, trotz Ramadan, welcher bedeutet, dass sie zwischen 3 Uhr morgens und 8 Uhr abend nicht essen und trinken duerfen, troztdem arbeiten (mit langer Mittagspause). Dies hat auch zur Folge, dass die Chaichana wenn nicht geschlossen hoechsten kleines Gericht anbieten. Die Essensversorgung obliegt einem also eher selbst ueber Tag. Abends wieder ein Checkpoint, die Lieben sie. Wasser ist meistens gut zu finden und um Kraft zu tanken habe ich auf Tee mit viel Zucker umgestellt. Das hilft auch kurzfristig. Die Nacht verbinge ich am rauschenden Fluss. Naechsten Tag soll es 1600 m hoch zum naechsten Pass gehen. Da ich einige Verbrennungen feststellte (trotz Langaemeligem Hemd etc, vor allem leider auch die Lippen beginnend, fahre ich schon um 6 Uhr vor Sonnenaufgang los. Ich schaffe es auch bis zum Beginn des schotters ohne zu schieben! In einer Schlucht, noch im Schatten Fruehstuecke ich, dann verringern sich die fahrstrecken auf fast null, 20 km schieben folgen. Meine Kraft reicht auf Dauer nicht zum Fahren auf 6 Prozent. Ok koennte die Hitze sein, ich haette meine Ubersetzung vorne noch um 2 Zaehne verkleinern koennen, aber eher liegt es an meinem leider schon geohnten und dann wohl chronischen Durchfall, den ich nach dieser Reise unbedingt wieder angehen muss. Immerhin schaffe ich es mit 4,5 kmh zu schieben, andere fahren aber, das frustriert ein wenig. Das Tal blueht in allen Farben und riecht nach so vielen Krautern, unfassbar schoen! Auf 2500 m gibt es eine Chaichana, lange habe ich mich auf diese gefreut, aber sie bleibt schon seit Jahren geschlossen, da sich die hauptroute auf die Suedroute (80 km laenger aber gut ausgebaut und kein pass) verlagert hat, hier fahren nur lokale, touristen mit dem fahrrad und wenige der chinesischen LKW (dazu spaeter mehr). Irgendwann habe ich den Pass auf 3254 m erreicht, dort treffe ich 4 Radler aus CH und D. Schon mehrere Tage hatte ich von Ihnen gehoert. Fahrradfahrer gibt es hier doch ganz schoen viele, zumindest Touristen. Viele davon sind sehr lange unterwegs, auf der Reise ihres Lebens? Ich bleibe auf 3000 m und uebernachte auf einer kleinen feuchten Wiese. Ein wenig Voraklimatisierung. Das war eine schoene Nacht. Die Abfahrt am Morgen fast genauso anstrengend, da sehr viel steiler. 2000 Hoehenmeter in 2 h mit den Bremsen aufhalten. Ohne Vertrauen in die Gleichen geht das nicht! Ebenso musste ich morgens die Bremshebel meiner Hydraulikbremse nachstellen, und Mittags zurueckstellen, wegen der Ausdehnung bei Sonne! Unter war ich dann endlich auf der jetzigen Hauptstrecke angekommen. Die Chaichana entfaellt wieder wegen Ramadan, aber ich bekomme etwas zu Essen auf em Bazar. Jedoch nach 15 km muss ich aufgeben. Nicht einmal die Kraft um mein Fahrrad auf ebener Strecke zu schieben ist geblieben. Ich werde zum Tee eingeladen, mit Brot und Tomaten, lecker und Erholung. Eine Stunde erhole ich mich, erfahre dabei von einer Chaichana mit Homestay am Ende des Dorfes. Die suche ich dann, leider ist niemand zu finden. ich lege mich draussen auf eines der wie Betten aussehenden Speisesitze und schlafe ein. Spaeter kommt die hausherrin, ich kann mein Zelt aufbauen. Drei Malzeiten und ein wenig Schlaf peppeln mich ein wenig auf. Nachts war der Wind immer noch 32 C warm. Ueblich trinke ich ueber den Tag mehr als 10 Liter wasser oder Tee, so dass ich noch ein wenig PiPi machen kann. Ueber die hauptstrecke rollen nicht nur Radler, und lokale Fahrzeuge, sondern auh die versorgung und der Personenverkehr des Pamir gebirges. Immer in Eile, Jeeps schaffen die 600 km aud der Suedroute in 17 h. Manchmal fliegen sie auch mehr als das sie fahren, all jener Bodenhaftung zum reagieren entflohen. Kommt etwas in die Flugbahn, ... tja dann eben Unfall. Am anstrengensten sind aber die LKW welche in 15 tagen von Duschanbe nach Kashgar fahren und zurueck. Nach kashgar leer zurueck voll mit diesen wunderbaren Waren aus dem Land. jeder LKW (Mercedes Nachbau aus China als 4 Achser und grossem Kontainer drauf, wohl bis zu 40 Tonnen schwer, auch mal n riesen Auflieger, oder noch n Anhaenger dahinter) faehrt auch ueber die Pamirhochebene und davon wohl bis zu 100 Stueck pro Richtung pro Tag. Ach ja, vielleicht noch zu den Strassen, hauefig enger als unsere Bundesstrassen, viele welliger, ja manchmal steiler. Wenn sich das tal verengt immer wieder ohne Asphalt, das die Stasse notduerftig repariert wurde mit Bulldozern. Die steilen kurzen anstiege schaffen die LKW nur mit durchdrehende raedern, dann entshet schon einmal eine Kuhle so tief, wo der naechste Opel Astra oder Mercedes drinn feststecken wuerden, aber auch die schaffen es irgendwie sich um diese Loecher herum zu manoefrieren. Ab Kahlaikum geht es immer entlang der Afghanischen Grenze. Mal Felsig, Bergig immer, Wuesten, dann wieder Oasen aus gruen und Doerfern. Manchmal zum greifen nah, dann wieder etwas entfernter. In den engen Schluchten, wo ich entlang fuhr, wo sich die Welt bewegt, mit Handz am Ohr!!, dort gibt es viele Orte ohne Gas und ohne Strom. So traf ich einen aelteren mann mit einem riesen Packet Reisig auf dem Ruecken ueber die Stasse wancken. Er erzaehlte mir diese Geschichte. Endlich war Khorog in greifbarer Tagesentfernung. Ich uebernachtete am zum kleinen See aufgestautem Panj Grenzfluss, direkt mitten im Dorf. Das geht hier ohne grosse probleme, hat jedoch einigen besuch von Kindern und Familien zur Folge. Das ist aber mit dem dunkel werden auch bald zu ende, also nett und begrenzt. Ich hatte Lust auf Fruechte, gerne Aprikosen, welche hier gerade reif sind. Irgendwie wollte mir keiner welche geben, also entschied ich mich fuer eine Honigmelone, welche ich alsbald nicht wieder anruehren werde! Schon Nachts fuehlte es sich dann im bauch nicht gut an. Um drei Uhr morgens hoerte ich die schulapelle Uas Afghanistan herueberschallen. Wieder frueh auf der Strecke lief es die ersten 30 km gut, sehr gut war die Strasse, also sehr gut (nur das die Jeeps hier noch schneller fahren als erhofft). Fruehstueck am See, lecker. Nur nach hinten wurde es immer duenner, ... . Das machte sich dann auch alsbald im Vortrieb bemerkbar. Bei 48 km war erst mal ende, Pause, schlafen, und langsam weiter rollen. Irgendwie habe ich es wirklich die 85 km bis Chorug geschafft und auch ein tolles Zimmer gefunden (am Sonntag Nachmittag!) Heute Mittag geht es endlich wirklich wieder besser. Aufgrund der Grundsaetzlichen Kraftprobleme habe ich entschieden mit einer Gruppe zusammen in einem Jeep die naechste Strecke bis auf den Pamir herauf zu fahren. Ich denke die Strecke von 2300 Hoehenmeter zu schieben ueberfordert mich. Vom Murgab auf 3500 m fahre ich dann wieder, denn ich denke die Hoehe ist es nicht, dann fehlen ja auch nur noch 1000 m bis 4600 m am hoechsten pass. Bis zur Abfahrt am Sonntag ruhe ich mich aus, mache ein zwei tage Tour ins Nachbartal und besuche am Fr und Sa ein grosses Musikfestivall in Chorog, weshalb ich eigentlich aus nur so lange bleibe. soweit aus dem Pamir liebe Gruesse Juergen 31.7.2014 Liebe Freunde, das war eine schoene kleine Tour Richtung Sued-Osten. Ich bin gestern entlang des Shakti-Dara Flusses entlang in die Hoehe geradelt. Ware die Strasse so, wie die Menschen freundlich sind, ware es eine Autobahn. Hatette ich auch nur annaehernd die Teeeinladungen angenommen, ware ich nicht weit gekommen. Die Fahrt war angenehm, auch die Anstiege habe ich geschafft, jedoch eben mit Entlasstung welche ich in Chorog gelassen habe (gute 5 kg), jetzt fange auch ich wohl an die kg zu zaehlen. Ich bin sehr langsam weiter gerollt, mit angenehmen Pausen. Am schoensten war jene in Roshtgala in einem Teehaus mit Sambosas (leckere mit Fleisch gefuellte Teigtaschen). Mit der Zeit kramten alle Anwesenden ihre einmal gelernten deutsch Kenntnisse heraus. Anscheinend war es die erste Fremdsprache neben Russisch und Tadjikisch. Irgendwann wurde das bewohnte Tal syreal mit schroffen roten steilen Bergen und eine Flussebene mit Auenwald und ungemein trocken. Obwohl es die letzten beiden Tage besser ist, da wiederholt Wolken aufkommen, die die Hitze nicht so durchkommen lassen. An Schlafplaetzen haette es nicht und nie gemandelt, wenn an der Strasse nicht alles mit Dornengestruepp abgeriegelt gewesen waere. Ich denke die Dornen wuerden sogar die Reifen schaffen! Als ich nach 60 km schon ans Umdrehen dachte kommt ein ein Schild Homestay in Sicht und nicht nur das, auf dem Gelaende gibt es tolle Zeltmoeglichkeiten. Ich frage und bleibe bei dieser netten Familie. Vom Gelaende aus gibt es noch dazu einen unheimlich guten Blick auf alle umliegenden Berge. Ich bin wieder auf 2850 m. Ob es dann nun fuer die Familie ein Fest ist, bleibt die Frage, aber Verwandte Feiern in Chorog und die Stake (1 jaehriges Kalb) wird kurzer Hand geschlachtet und zerlegt. Ich komme erst beim Abhaeuten hinzu, die weiteren Schritte empfinde ich aber eher als ueblich als als puh, ich gehe doch lieber an die Kuehltheke. Abends gibt es dann ein leckeres warmes Essen, fuer mich mit Buchweizen und ausgewaehlten Innereien, fuer die Tadjiken die puren Innereien zum Satessen. Das lassen sie sich wirklich schmecken. Angeblich essen die Tadjiken und Kirgiesen bis zu 60% Fleisch! Aber viel wird es in jedem Falle sein. Nach angenehmer Nacht wuseln meine Gastgeber schon um 5 Uhr durch den Garten, also aufstehen. Dann kann ich mir auch noch kurz das eigentliche PAMIR-Haus ansehen. Ein Haus ohne Fenster, auf 5 heiligen Saeulen lagern, mit Licht und Dunsthaube in der Mitte. Heutzutage wird dieser teil des Hauses vor allem im Winter von allen genutzt. Die Abfahrt, trotz teilweise sehr schlechter Wegstrecke, geht deutlich schneller und ich bin schon vor dem Mittag wieder in Chorug. Immer wieder wird mir erzaehlt, das die Tadjiken ein Volk der Arier sind, genau so wie ihr (sie meinen mich und die Deutschen). Nicht verallgemeinernd, wird es ausgedrueckt. Mich wundert nur, dass sie in keinem Fall etwas von Blondem Haar oder Blauen Augen haben. Aber gehoert habe ich davon auch schon. Hier bleibt fuer mich nach der Reise Recherchearbeit im Internett. Soweit kurz von meiner Reise liebe Gruesse Juergen 16.8.2014 Moin liebe Fraunde, nach ueber 14 Tagen bin ich wohlbehalten in Osch (Kirgistan) angekommen. Geduscht, rasiert, endlich mal wieder Obst gegessen, sitze ich jetzt am Hotel-PC und schreibe Euch. Das Obst, das Gruen, die Vielfalt sind hier wunderbar zu geniessen. Zum Anfang ein paar Zahlen: Ich Reise jetzt seit 28 Tagen, davon 21 auf dem Fahrrad, ich habe 1261 km zurueckgelegt und bin dabei mit dem Fahrrad 14070 m aufgestiegen und 14979 m abgestiegen. Dabei fehlen natuerlich alle Hoehenmeter mit dem Jeep. In Khorog gab es ja noch das Musikfestival. Schoen anzusehen, es fehlt ein wenig an der Struktur, welche ich gewohnt bin and einige Beitraege waren wirklich toll, wie zb zwei junge Leute aus Usbekistan an der Langhalslaute. Die haben einen irren Sound gebastelt. An der Benutzung und Aufstellung von Lautsprechern und Mischpulten bleibt bei den dortigen Soundingenieuren noch viel Spielraum zum Lernen. Ich habe mir letztlich Taschentuecher in die Ohren gesteckt, dann waren Klang und Lautstaerke deutlich besser. Sonntags ging es dann mit dem Jeep endlich los, zusammen mit einer Franzoesin aus Touluse und einem jungen Paerchen aus Belgien. In GarmShasma habe ich nicht nur die heisse Quelle wieder genossen, sondern habe auch die Familie besucht, bei der ich 2005 gewohnt habe. Nur die Frau war dort. Natuerlich hat sie sich nicht erinnert, sich aber sehr ueber den Besuch und die Bilder gefreut. Wir sassen 1 1/2 h beim Tee und haben geplaudert. Ihr Mann ist jetzt pensionierter Lehrer und bekommt eine Rente von 200 Com im Monat (40 Dollar US). Das kann ein Tourist leicht an einem Tag ausgeben, oder ein Brot kostet 5 Com. Leben koennen sie nur durch ihre neben Landwirtschaft mit Gemuese und Tieren. Und durch ihre Tochter, sie lebt in Moskau, als studierte arbeitet sie scheinbar in einem Lebensmittelladen und schickt das Geld in die Heimat, fuer den eigenen Mann und Kind und Eltern, welche alle zusammen wohnen. Auf dem Weg nach Ishkashim trinken wir noch natuerlich aus der Erde sprudelndes Mineralwassen mit Gas. Ishkashim ist groesser geworden, aber an seinem vergessenem Charm mit dem Blick auf den grossartigen Hindukush hat sich nicht viel geaendert. Auch hier habe ich die Familie besucht, bei welcher ich beim letzten Mal gewohnt habe. FReude ueber den Unbekannten, der sich ueber die mitgebrachten Bilder vorstellt. Auch hier gibt es Tee und spaeter gemeinsamen Plov. Die Familie scheint lange nicht mehr so arm wie frueher. In der Region gibt es um die 80 % Arbeitslosigkeit. Familiaere Kleinlandwirtschaft gilt hier als Ueblich. Gemeint ist also Abwesenheit von bezahlter Arbeit. Endlich kein Asphalt mehr, fuer Fahrrad fangen hier die Strapazen an, fuerchterliches Waschbrett auf der Strasse. Schon jetzt habe ich Sehnsucht nach meinem Fahrrad auf dem Dach. Es ist auf zwei alten Autoreifen festgezurrt, aber so. dass sich die Raeder noch drehen. Die Hoehe aendert hier noch nicht so viel an der Waerme. Und hier hat es das ganze Jahr noch nicht geregnet, Schnee gibt es im Winter auch nicht, dafuer -30 Grad. Die Natur stellt sich darauf ein, ohne Wasser nur Staub und groell und Felsen, mit Bewaesserung Baeume, Gruen, Obst, Felder, Gemuese, alles, was das Herz begehrt. Der Wahkan Korridor ist schoen, vor allem der Blick nach Afghanistan und auf dem Hindukusch ist grandios, aber letztlich ist es dort noch trockener als hier. Die heisse Quelle von Bibi Famtima liegt dann auf 3500 m (den Hoehenunterschied von mal eben 500 m ueberlegt sich dann doch jeder Fahrradfahrer sehr genau) in einer Schlucht mit rauschendem Bach. Ueber diesen Bach hat man die Terme gebaut, weil genau dort das 40 Grad warme Wasser aus der Wand sprudelt. Es fuellt ein Becken von 5 x 2 m, wodrin sich dann einge Menschen tummeln. Eine kleine Hoehle laedt zum hineinklettern ein, dort soll das Wasser besonders gut fuer die Fruchtbarkeit sein, aber es sind auch schon einige Westler dort stecken geblieben. Die Tadjiken sind halt grundsaetzlich kleiner als wir westler. Nach 15 Minuten wird dann getauscht mit dem jeweils anderen Geschlecht, laenger haelt man es sowieso nicht aus. In Langar kommt dann schliesslich die einzige Stelle, welche die Fahrradfahrer herausfordert, aber eben jeden. 200 Hoehenmeter auf schotter mit wohl 12 % Steigung. Hier steigt jeder ab, bzw wird von Jugendlichen angeschoben. Alle anderen Strecken waeren auch fuer mich schaffbar gewesen, na ja, so sitze ich jetzt im Jeep, werde diesen aber alsbald in Alichur, gerade auf dem Hochplateau auf 3800 m verlassen und dann radeln. Noch im Whakan Korridor habe ich wohl den verrueckesten Japaner getroffen. Er kam uns mit einem Klapprad (!!!!!) entgegen, dahinter zog er einen Samsonite Koffer mit den dafuer grossen Raedern von vielleicht 15 cm Durchmesser. Eine Fahrradreisende meinten, er sei sehr hart im nehmen, bzw fahren und haben bei seinen Streckenideen gestreikt mit ihm zusammen zu fahren. Ich meine mal von diesem Typen gelesen oder gesehen zu haben? Uebliche Streckenlaengen liegen zwischen 30 km (sehr schlechte Wegstrecke) und 80 km (sehr guter Asphalt, wenig steiler Aufstieg, kein Gegenwind), alles bezogen auf schon aklimatisiert und 4000 m Hoehe. Der Korridor endet trocken (fuer Fahrradfahrer), die Abstaende fuer sauberes Wasser steigen und muessen geplant sein. Einige Male ist man keine 20 m von Afghanistan entfernt. Dann geht es die letzten 500 m in die Hoehe auf 4200 m. Ein kleiner Salzsee schmueckt die Landschaft, welche sont eher als leicht Huegelig auf 4200 m Hoehe zu bezeichnen ist, aber die sauber Luft taeuscht, es siond schon noch Huegel von bis zu 1500 m Hoehe. Die Ladnschaft wird Mondaehnlich. Ueberall liegen kleine und grosse Steine harum, wild gestreut, auch auf der Strasse, na eher auf dem Pfad. Der Jeep kaempft sich leicht hindurch. Die Fahrraeder kaempfen bergab mit 5-9 kmh um nicht zu stuerzen. Uebrigens Bergauf sind es manchmal (ueber Stunden) zwischen 3,5 und 6 kmh mit Dauerpusten). Dann folgt die Ueberraschung, ein schwarzes Band durchzieht die Weite des Tales vor uns, auf ihm viele weisse Punkte, welche in beide Richtungen ziehen, der eigentliche PamitHighWay, die M41, ist erreicht - fast vollstaendig Asphaltiert. Hier entlang werden auch die vielen Waren aus China nach Duschanbe und Afghanistan transportiert. Wir machen noch einen Abstecher zum Bulunkul See. Mit einem Weide und Sumpfkranz eingekreist liegt er wunderschoen in einem kleinen Kessel. Am Rande treffen wir eine Forschergruppe aus Polen. Sie gestalten mit StundentInnen eine Langzeitstudie ueber drei Seen in dieser Hoehe. Die zeitlichen Abstaende bestimmen sich aus der Loesung der formellen Anforderungen von Tadjikistan, die sehr hoch und kostenintensiev sin sollen. Alichur ist eine Stadt (?), welche sehr rostlos erscheint. Strom, trotz vorhandener Straomleitungen, gibt es schon seit vielen Jahren nicht. Abends springen ueberall kleine Generatoren an und sorgen fuer ein wenig Licht. Morgens setze ich mich dann aufs Fahrrad, mit Backup, denn der Jeep wird abends folgen. Den ersten Tag plane ich 60 leicht km auf Asphalt mit nur 400 m Aufstieg. Schnell heisst hier 15 kmh, ansonsten wird die Luft knapp und der noch nicht so recht aklimatisierte Juergen bekommt Kopfschmerzen (nicht zu schweigen von den Nackenschmerzen vom Fahrrad- und Jeepfahren - die sind stecknadelscharf und fuerchterlich - Schmerzgel hilft ein wenig ab). Vor mir rollen zwei Schweizer, wie wir bei der ersten Pause feststellen. Unser Tempo passt sehr gut zusammen. Der Pass ist leicht erreicht, kurz dahinter finden wir das einzige Haus von Mamazair sehr leicht. Ich bin KO und werde von den Schweizern ein wenig versorgt. Ruhe und Aspirin helfen mit gut. Die Landschaft ist in ihrer urspruenglichkeit nicht leicht zu beschreiben, um so mehr verwundert vielleicht die grosse Gastfreundschaft der Menschen, auch das letzte wenige mit einem zu teilen. Zum Glueck haben sie von der Tradition, fuer Gaeste ein Schaf oder Ziege zu Schlachten abstand genommen. Fleisch ist hier deshalb eher selten auf der Speisekarte, eher Kartoffeln, Nudeln und Zwiebeln und der beliebte Morgentee: schwarzer Tee mit Milch und Butter und Salz, darin Brot hineingebroeselt und der Kirgiese ist am Morgen gluecklich. Es macht aber sehr satt! Murgab liegt nur 40 km entfernt. Eine Nacht im Dreierdorm entdet fuer mich im Speiseraum (puh war die Luft schlecht). Die naechsten Tage bezahle ich einfach alle drei Betten und habe mein Zimmer fuer mich allein. Murgab hat sich entwickelt, der Basar ist groesser geworden und ueberall sind Hometays zu finden. Strom ist vorhanden, aber ueber ein Glimmen, vielleicht 110 V, kommen die Gluehlampen nicht hinaus. Glueck fuer den, welcher ein automatisches Ladegeraet mit hat, dieses Passt sich an und laedt langsam. Uebrigens, Mobilephone haben auch hier die Welt erreicht, in den Staedten. Die Sendemasten versorgen sich selsbt ueber Sonnenkollektoren. Das Festnetztelefon ist nicht mehr vorhanden, nur die Masten der Ueberlandleitungen wurden noch nicht benoetigt und somit noch nicht demontiert. Einen Tag nehme ich noch an einem Pferde-Festival teil. Neben einem 4 km rennen folgen noch einige kuriose Disziplinen: Ausdem Galopp etwas vom Boden aufheben, Ringen, besser Rassling auf dem Pferd und fange die Braut, kuesse diese und selbige peitscht dann den Mann aus. Letzteres scheitert eher an den fehlenden Frauen, welche reiten koennen. So ein Programm zieht sich dann schon ueber 6 Stunden in der prallen Sonnen. Einmal nicht aufgepasst glueht die Haut rot und pellt sich alsbald. Ich bin zum vollstaendig bedeckt uebergegangen, im besonderen beim Fahrrad fahren. Das moechte ich der Haut nicht so haeufig antuen. Mit einem franzoesischem Paerchen reise ich weiter nach Karakol. Uebrigens ist der PamirHighWay sehr gut mit dem Donauradweg zu vergleichen, zumindest ist er ebenso populaer und viel befahren. Wenige davon sind reine Urlaubsreisende (wie wir drei jetzt), die meisten legen ihre Langzeitreise ueber dieses Gebirge. Wir werden jetzt ueber den hoechsten Pass des pamir fahren (schieben) 4650 m. Aber vorerst geht es gemaechlich bergauf, sletenerweise mit Wolken. Diese ziehen sich neben uns im Gebrige zusammen und fuehren zu Niederschlag und sehr kalten Wind, bis uns Auslaeufer mit Schnee auch auf der Strasse erreichen. Schlafplaetze sollten so gewaehlt sein, dass einem die aufgehende Sonne waermt! Und nicht wie wir es gemacht haben, -3 C und keine Sonne bis zur Abfahrt um 8 Uhr, wir haben alle die froesche gefrohren! Die letzten 500 m zum Pass sind am naechsten Tag haeftig. 1,5 h schieben, mit Schnaufpause alle 50 bis 100 m, das fueht schon an die Grenzen, nicht die letzten an diesem Tag! Die Blicke vom Pass belohnen uns. Die Paesse zeigen uns hier nur die Hoehenmeter, keine Zeichen keine Markierung wie in den Alpen zB, ist halt nur der hoechste Punkt des Weges. Mit dem Pass beginnt Schotterstrasse, bergauf, nur das Ende, alles ok, Bergab, den steilen part, super, die letzten 17 km in der Ebene, fuerchterliches Waschbrett. Mittendrinn faellt die dritte Poppniete aus meinen Ortliebtaschen heraus. Die Nieten halten das ruetteln nicht aus. Die Reparatur dauert nicht lange, habe zum Glueck noch eine Ersatzschraube mit. Entnerft stellen wir bei 50 km fest, das der Tag fast um ist und die Strecke noch weit (30 km). Der Asphalt troestet nur wenig, die Beine schmerzen schon, wind kommt jetzt von Vorne und die naechsten Huegel stehen an. Auch als diese um sind bleibt es leicht Bergab eine quaelerei mit dem Gegenwind. Erst gegen halb Acht kommen wir am See und gleichnamigem Ort Karakol an. Extra fuer uns wird die Banja angeheizt und warmes Essen gibt es auch. Ich freue mich auf den Ruhetag am See. Dieser wechselt die Farben staendig (mit den Wolken und Sonneneinfallswinkel). Ein ruhiger, gemaechlicher Tag bis 17 Uhr, 12 Motorradfahrer aus Polen fallen in das Guesthaus ein. Die neuen Franzosen fluechten aus dem Haus in die Jurte, in welcher ich Schlafe und das Haus bleibt fuer die Polen. Ein guter Kompromiss fuer alle, zu mindest ruhiger fuer uns. Abfahrt zur Grenze - 58 km. Obwohl zu schaffen, moechte ich noch im Gebirge uebernachten, so kommt es dann auch, aber anderst! Mit tollen Blicken auf dem See wird die drittel Runde um den Gleichen belohnt. Erst jetzt werden die Ausmasse des Salzsees mit 380 qkm bemerkbar, vieles haben Inseln vorher verdeckt. Der erste Pass ist alsbald erreicht. Aber hier faengt dann auch der Gegenwind an. Zuerst Wind, dann mehr wind, ich fluche, aber die Windhosen entschaedigen noch. Ich entdecke ein Drahtgeflecht am rande der Strasse, was den Schriftzug auf Deutsch bennent: Irgendwo, dieser war auch schon im Globetrotterheft abgebildet (vor ein oder zwei Jahren). Mittag im starkWind, herrlich, immer Sand auf der Zunge. Der starkWind wird zum Sturm! An Fahren ist nun gar nicht mehr zu denken. Fluchen schieben und zu wenig Wasser um jetzt zu stoppen! Sch... . Ploetzlich springen drei Soldaten auf die Strasse. Schoenes Wetter Heute, sagt der Eine, nur seine Kalaschnikoff haelt mich vor Zornesausbruechen ab. Sie sind nicht lustig! Fragen dann noch nach Alhol, Essen und Zigaretten, aber letztlich lassesn sie mich ziehen. Ich Fluche weiter, jetzt Bergauf bei Gegensturm. Er frischt weiter auf! Immer noch auf der Suche nach dem kleinen See, welchen mir ein paar Reisende beschrieben haben. Ich kann mich bei dem Sturm kaum noch auf den Beinen halten, der letzte Aufstieg zur Grenze liegt direkt vor mir, noch mehr Gegenwind! Als ich zusammenbrechen will kommen aus dem nichts 4 Rallyautos der Mongolei Rallz von London eben in die MOngolei. Schon die Tage zuvor habe ich davon welche gesehen. Es geht nicht um schnelligkeit sondern um das Ankommen. Sie halten und geben mir 7 L Wasser! Super! Zwar zu viel, aber hinter mir sollen noch drei Radler kommen, welche sich genauso freuen wuerden. Unterhalb der Strasse laesst sich sogar das Zelt aufbauen, mit Steinen und Band spanne ich es ab, ich weiss nicht, ob es sonst ueberlebt haette (obwohl ich es wirklich in Windrichtung aufgebaut hatte). Gerade drinnen sitzend folgt auch schon Regen mit Schneeanteilen. Das geht so bis in die Nacht. Beim Essenkochen im Zelteingang wird ordentlich viel Staub und Sand hineingeweht. Aber ich bin Satt! Schlafen und gut! Morgens waremt mich dann frueh die Sonne aus dem kalten Schlaf bei -5 Grad. Der Pass und die Grenze sind nun leicht erreicht, ein Abstieg von 1200 m folgt noch ruppig, dann wird es gruen in der Welt. Weideflaechen mit Jurten und vielen Pferden, Kuehen und Schafen auf 3300 m - diese Farbe hatte ich schon vermisst. Die Stadt SaryTasch scheint zum greifen Nah. Ich konnte sie trotz gemaechlichem Rollen mit 25 kmh Bergab aber letzlich erst nach 2 h erreichen. Ein leckeres Essen in einer Fernfahrerkneipe entlohnt fuer alles. Endlich ein wenig Vielfalt statt Kartoffeln mit Zwiebeln! Nachmittag regnet es! Abends auch! Hoffentlich morgen nicht. Aber nicht so schlimm, es geht ja nur noch 2400 m Bergab, wenn da nicht die beiden Paesse waeren! Am ersten Pass muss ich 650 aufsteigen, davon sehr viele Meter mit 8% schieben (scheiss Ubersetzung), Zwei Blicke entschaedigen fuer die Strapaze und die Kaelte, vor dem Pass sieht die Landschaft wie in Irrland aus, Huegel, Gruen, Pferde und Kuehe und Schafe, die Gipfel in Wolken verhuellt. Dahinter eine unglaubliche Abfahrt, 1200 m in einem Kessel nur mit Switchbacks von links nach rechts, fast all von Oben einsehbar. Fantastisch. Ansonsten geht es wirklich Bergab, trotz Regen und tw Gegenwind schaffe ich 110 km. Den naechsten Morgen der naechste Pass, 700 m Aufstieg auf letztlich 2402 m. Alles jetzt in Gruen, jetzt auch schon wieder mit Baeumen!!! Die gab es schon Gestern gleich nach dem Pass, die zweite Freude nach dem ersten Gruen. Nach dem Pass wieder nur Bergab bis Osch. Das empfohlene Hotel war voll, aber eine weitere Empfehlung hat geglueckt. Und mein fahrrad, alles ok bis auf einen sehr kleinen Platten, den ich noch zwei tage aufschieben konnte ihn zu beheben. Ach ja, ausser die fehlende kleine Uebersetzung an den vorderen Blaettern. Uebrigens die Arier sind in Zentralasien lange vor Christi Geburt eingewandert, darauf scheinen sich die Tadjiken zu beziehen (danke Claudia). Jetzt mache ich schluss, mein Magen knurrt maechtig und es wird wohl auch bald dunkel. Liebe Gruesse aus Osch Juergen 18.8.2014 Liebe Freunde, zwei Tage geniesse ich nun schon Osch. Herrlich! Der, nein die Bazare, das Obst inkl. frischen Feigen, die Auswahl an Essen. Heute morgen wurde fuer eine Probe fuer den Nationalfeiertag am 31.8. mit sehr vielen Jugendlichen eine Hauptstrasse vor dem Parliamentsgebaeude gesperrt, dass wird sicherlich noch haeufiger passieren, es sah noch sehr ungeprobt aus! Dann bin ich auf den Stadtberg und Barbours Dom (Haus) gestiegen. Habe die Aussicht genossen und mir eine Predigt in einer kleinen Kapelle angehoert. Fuer die Weiterreise ist alles eingekauft - alsbald wird wieder gepackt. Ich werde ueber Oezgoen nach DjalaLabad fahren, von dort aus geht es in die Berge Richtung Osten nach Kazarman (Goldabbau), von dort moechte ich erneut zum SonKoel See auf 3000 m. Spaeter werde ich dann Richtung NordWesten fahren, ueber KizilOi und Nebentaeler auf die Hauptroute nach Bischkek treffen. Ich bin gespannt, wie lange ich fuer diese Route benoetigen werde, ich denke so um die 14 Tage vielleicht. Dann bleiben mir noch ein paar Tage in Bischkek zum geniessen. Bis dann, liebe Gruesse von Juergen aus Osch 30.8.2014 Liebe Freunde, Bischkek ist erreicht! Eine Woche vor meiner Abreise habe ich mein Ziel in Kirgistan erreicht. Wohlbehalten, aber muede ubd mit heilem Fahrrad! Die Statistik sieht nun wie folgt aus: Ich bin 2001 km gefahren, dabei 24593 m nach oben und 23363 m nach unten. Letztlich bin ich derzeit 32 Tage geradelt. Von Osch, wo ich mir noch so richtig viel frisches Obst reingehauen habe, bin ich in einem Tag nach JalalLabad gefahren. Auf Asphalt lassen sich auch 120 km mal eben schaffen. Von dort an wurde es jedoch ein wenig beschwerlicher. Richtung Osten und in die Berge hoeren die schoenen Strassen eben auf. So auch auf meiner Route nach Kazarman. Nach 40 km kam dann die schlechte Strecke und blieb sehr lange. Entweder Wellblech, oder 5 bis 10 cm Steine auf der Strecke. Das Tempo faellt auf unter 10 km. Auch auf gerader Strecke bin ich wiederholt geschoben, da ich die Schlaege auf den Hintern nicht mehr abkonnte. Ich empfand diese Strecken als Anstrengender als in Tadjikistan. Mitten im Nirgendwo traf ich dann zwei Kirgisische Russen in einem alten Militaerlastwagen. Es lag gut auf der Strecke, so dass ich nach einem Tee auch gleich mein Zelt aufgestellt habe. Die Russen sind Wissenschaftler, Geophysiker. Sie Stellen an bestimmten Orten GPS Antennen auf, fuer jeweils 2 Tage. Dann wird gemessen, ob sich die Erde in irgendeiner Art bewegt hat. derzeit hebt ich Kirgistan, da es zwischen zwei Platten zusammengequetscht wiurd, um 1 mm pro Jahr, so in etwa! Der Abend wurde mit weiteren reisenden aus Bayern, welche mit ihrem alten Magirus LKW vorbei kamen noch recht lustig. Die Wodka Vorraete der Russen, aus einem 5 L Plastik Tetrapack, waren des naechtens ganz schoen dezimiert, aber wir hatten viel Spass. Den naechsten morgen ging es dann noch 10 km leicht Bergauf, dann folgte der 18 km lange Aufstieg zum Pass. Wodka und Strassen veranlassten mich einen Lift auf den Pass anzunehmen. Na ja, den haette ich auch ohne Wodka angenommen, denn der Aufstieg war endlos! Oben gab es eine grandiose Sicht. Die eine Seite grue, die andere, Wetterabgewandt trocken und staubig. Auf halbem Weg bergab sind weitere Nieten aus den Ortlieb Taschen gefallen, mit der Reparatur habe ich dann vieluft aus den Reifen gelassen und die vorderen Packtaschen mit Spanngurten festgzurrt, das hilft bis heute. Vor allem die Schlaege auf den Hintern haben leicht nachgelassen. Ob das gut fuer den Reifen ist? Der hat schon ordentlich gelitten, aber noch ist er fit. Nach zwei tagen erreichte ich endlich, sehr muede, Kazarman, wieder auf 1000 m Hoehe. Aber Kirgistan ist eben ein gebirgiges Land. Naechsten morgen folgte der naechste Anstieg. Zum Mittag endlich ein Dorf. Wo Doerfer sind, gibt es auch Wasser. Ich fragte eine Jugendlichen danach, ungenaue Antwort, einen vorbeikommenden Reiter, er zeigte mir die Quelle. Wie immer packte ich einfach alles aus und liess es liegen, um Wasser zu holen. Als ich zurueck kam, fehlte meine kleine rote Tasche mit Medikamenten. Sehr aergerlich. Ich ging durchs Dorf und suchte den Jugendlichen, der war natuerlich nicht mehr zu finden. Einige Leute halfen mir beim Suchen - nichts! Irgendwann entdeckte jemand dies Taeschchen auf der Strasse, weggeschmissen, es waren ja nur Medikamente, nichts von Wert. Glueck gehabt. Dann habe ich mir doch noch ne kraeftige Nudelsuppe zum Mittag gekocht und bin weiter in die Steppe gefahren. Lekcer ist es auch, wenn die vielen Audis und Mercedese und Ladas an einem vorbei fahren, entweder so schnell, dass einem die Steine um die Beine spritzen, zumindest aber mit einer riesigen Staubwolke, die regelmaessig die Nase verstopfte. Nach solchen Tagen ist es wunderbar einen Schlafplatz mit Fluss zu finden, von denen es hier nicht allzuviele gibt. Eine Dusche nach 50 - 60 km tut dann sehr gut. Auch den naechsten Pass liess ich mich die letzten 6 km mitnehmen, immer geht es auf gute 3000 m Hoehe. Abends erreiche ich den Abzweig zum SonKoel. Hinterm Dorf ist bald ein Schlafplatz gefunden. Auf der ganzen Tour hier in Tadjikistand sind die Doerfer seltener und die Anstrengung groesser, dass die Kontakte mit menschen seltener geworden sind, manchmal musste ich aber auch nur verschnaufen und brauchte gerade so gar keine Fragen nach Woher, Wohin, Wie weit, ... . Das Tal zum SonKoel Pass wurde ganz anders. Ich befand mich urploetzlich in den Alpen wieder. Fichten und Tannen en Mass machen ein schoenes Klima. Hinterm Pass dann nur noch Weite und leichte Wellen und in der Entfernung der schoene See. Dieser kommt dann auch bald naeher, zusammen mit einem ueber die Gebrigketten schwappendes Gewitter. Die vorboten, Sturm, erreichen mich schnelle, natuerlich mit Gegenwind. Am See finde ich Kirgisen mit mehreren Jurten. Ich bleibe. Es ist fuer sie ein Festtag, Verwandte kommen vorbei, schon morgens wurde ein Schaf geschlachtet, welches gerade im Topf brodelt. Es wird Beschbarmark geben, die Lieblingsspeise der Kirgiesen: Fleisch und Fett (ausgewogen) satt, spaeter kommen ein paar Nudeln hinzu, dazu Kumis, die vergorene Stutenmilch. Ich war eingeladen, ablehnen gab es nicht, auch das Fett musste gegessen werden. Zum Glueck gab es ein paar Verteiler (Wodka). Letztlich habe sie aber nicht sehr viel geholfen, bis Mitternacht hatte ich gute Bauchschmerzen, wo ich nicht wusste, ob es auch vorne rauskommen wollte. Das war dann doch ein wenig zu viel Fett. der Kumis hat dann hinten fuer Abfluss gesorgt. Der Tag am See war wieder grossartig und durch die Wolken sehr abwechselungsreich, nur ist so eine weite auch sehr schwierig auf dem Bild festzuhalten, mal sehen, wie die Bilder geworden sind. Vom See zum naechsten Pass Richtung Westen ging es sehr gemaechlich, es waren ja auch nur 200 Hoehenmeter zu ueberwinden, dann ging es mal eben 2000 m Bergab, steil und kaum passierbar. Bergab schieben, besser nur bremsen und versuchen durch die WasserFlussKerben in der Strasse heil hindurch zu kommen. Weit in der Entfernung ist ein weites flaches Tal zu sehen. Dort angekommen, in einem Ort Namens Kuruchuck kann ich mich gerade noch vor einem Sturm unter eine Busshaltestelle fluechten. Die war der Treffpunkt der dortigen Alkoholiker, aber es gab nur die wahl ziwschen Sturm mit Staub oder Bushaltestelle mit Alkoholikern, letzteres erschien mir ertraeglicher. Nach einer halben Stunde konnte ich dann, endlich wieder auf Asphalt, weiter. So ne Asphaltstrasse kann schon Freudenspruenge hervorrufen. Die endete dann auch am naechsten Tag an dem Punkt, wo die beiden Fluesse zusammenflossen: mit Asphalt Bergab, ohne Bergauf. Die wunderschoene Schlucht wurde leider durch sehr starken Gegenwind fuer mich geschaehlert. teilweise wurde ich quasi vom rad gepustet. An einem kleinen Wasserfall machte ich dann eine Mittagspause mit einem kleinen Schlaf. Als ich aufwachte standen um den Wasserfall wohl 20 eher westlich gekleidete Menschen zusammen mit einem Guru (auf jeden fall sah er so aus) herum und spuerten seine Kraft mit speziellen von allen eingenommenen Haltungen. Sie regten nicht zum Nachfragen an. Ich packte und schob weiter. Der Sturm legte sich erst in meinem Zielort fuer diesen Tag. Pause mit russischem Banja. Erst nach dem naechsten Tag kam ich wieder an die grosse Strasse, welche osch mit Bischkek verbindet. Mit der Strasse kamen aber auch 1000 Hoehenmeter auf mich zu. Diese sind uebrigens auf Asphalt leichter zu bewaeltigen. Oben wartete ein Tunnel auf mich, dunkel, 2,6 km lang und mit schlechtem Asphalt. erst wollte mich der Milizionaer nicht fahren lassen. Fuer LKW ra der Tunnel gerade gesperrt. Ich scherzte mit Ihm, er koenne doch kurz den Tunnel sperren, so lange ich hindurch fahren wuerde. er lies mich dann fahren, sagte noch: Pass aber auf! und ich fuhr, der Tunnel ist drinnen leicht beleuchtet, die Strasse nicht so schlecht, nach 500 m ging es nur noch bergab. Absichtlich fuhr ich mittig meiner fahrbahn, um mich nicht knapp und gefaehrlich ueberholen zu lassen. Aber dazu kam es auch gar nicht, denn es kamen die 10 Minuten so gar kein Auto in meine Rihtung, hatte der Milizionaer doch die Strasse gesperrt? Auf der anderen seite kamen 2000 m bergab, bei 50 kmh fing ich immer an zu bremsen. Spater folgte wieder Sturm von Vorne, auch lecker bergab treten zu muessen! Ich empfand die 150 km auf dieser dicken Strasse mit viel Verkehr nicht so schlimm. Aber es waren ja auch nur 150 km! nicht die 800 von osch aus. In Bischkek wurde es dann deutlich voller und enger. Morgen ist hier Natinonalfeiertag, mal sehen, was dazu in der Stadt so passiert. Montag werde ich noch einmal mit der Bahn an den Issik Kul fahren und von dort langsam zurueck radeln nach Bischkek. Eine besondere Schlucht werde ich dort auch noch einmal besuchen. Langsam lasse ich die Reise austrudeln. Wenn dass Umbuchen nicht so teuer waere, haette ich die reisen auch schon am Montag enden lassen koennen. irgendwie ist mit Bischkek alles auf dieser reise getan. Nun hoffe ich noch auf ein paar nette Tage im Osten des Landes. Liebe Gruesse Juergen 4.9.2014 Liebe Freunde, Mit Bisckek hatte ich auf meiner Reise das gewaehlte Ziel erreicht. Das zeigte mir meine Gesundheit (lag den ganzen Sonntag mit Magen Darm Problemen im Bett und konnte nicht die Reiterspiele zum Independanceday anschauen) und auch der oertliche Bahnfahrplan (der Zug, welcher mich aus der Stadt bringen sollte faehrt erst im naechsten Jahr wieder). Deshalb habe ich mich entschieden die letzten Urlaubstage in Hamburg zu verbringen. Seit Dienstag bin ich wieder in HH und geniesse das wunderbare Gruen in der Datsche un hamburgs Norden. Ich hoffe, Ihr hattet ein wenig Spass beim Lesen meiner kleinen Berichte aus zentral Asien. Vielen Dank fuers Lesen. Liebe Gruesse Juergen