Regierungspräsidium Darmstadt

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Regierungspräsidium Darmstadt
„Seckbachs Boden und Grundwasser wird sauberer“
oder
„Schwerer Boden – Gifte belasten Seckbacher
Grundstücke“ ?
Ergebnisse eines Feldversuchs zur Sanierung durch In-Situ-Chemische-Oxidation
(ISCO)
Baunatal, den 18.5.2010
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Gliederung des Vortrags
 Darstellung des Schadens und des
Umfeldes
 Allgemeines über das Verfahren „In-SituChemische-Oxidation (ISCO)“
 Versuchsfeldaufbau und Durchführung
 Ergebnisse des Versuchs
 Fazit
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Allgemeines über das Industriegebiet
Seckbach
 Liegt in Frankfurt a. M. auf den Gemarkungen
Seckbach und Bergen-Enkheim
 Entstehung nach 1900 durch Umsiedelung von
Schwerindustrie auf die „Grüne Wiese - Mainaue“
 Vollzieht seit einiger Zeit einen Wandel von der
Schwerindustrie zur sensibleren Nutzung (Handel
und Wohnungen)
 Vorfluter ist der Main
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Das Umfeld
des Schadens
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Allgemeines über das Industriegebiet
Seckbach
 Die Oberfläche ist relativ eben und liegt bei einer
Höhe von ca. 100 m ü NN.
 Der Grundwasserstand im oberen (quartären)
Grundwasserleiter liegt bei ca. 96 bis 97 m ü NN,
kann aber je nach Witterung und Jahreszeit bis zu
2 m schwanken.
 Der tiefere Grundwasserleiter wird durch ca. 90 m
Rupelton überdeckt.
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Profilschnitt durch das
Schadenszentrum
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Grundwassergleichenplan vom 6.5.2002
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Allgemeines über die Schadenssituation
 Relevante Schadstoffe sind
Lacklösemittel (hauptsächlich Xylol und andere
BTX),
policyclische aromatische Kohlenwasserstoffe
(PAK),
Mineralölkohlenwasserstoffe und Schwermetalle.
 Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) sind in diesem
Sanierungsfall zu vernachlässigen.
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Die BTX-Verteilung im Grundwasser auf dem Standort
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Regierungspräsidium Darmstadt
Die BTX-Verteilung im Grundwasser auf dem Standort
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Zeitlicher Verlauf der Analysenergebnisse der Messstelle GWM Fr_30
[µg/l]
1000000
100000
10000
Summe BTEX
Xylole
1000
100
Ethylbenzol
Benzol
10
1
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Zeitlicher Verlauf der Analysenergebnisse der Messstelle GWM Fr_1
[µg/l]
100000
10000
Summe
BTEX
Xylole
Ethylbenzol
1000
Benzol
100
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Sanierungskonzept
Kombinierte , stufenweise Sanierung des Schadenszentrums
1. Stufe:
Bodenluftabsaugung
In-Situ Chemische Oxidation im Zentrum
Zeitweilig unterstützt durch AIR-Sparging
Ziel: Reduzierung der vorhandenen Schadstoffe um 90%
2. Stufe:
Nachsanierung Restbelastung (Vorschlag: MNA)
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In-Situ Chemische Oxidation (ISCO)
Grundsätzliche Ziele (Vorteile):
Keine Förderung von Schadstoff – Behandlung im Boden oder
Grundwasser
Nach Möglichkeit vollständige Beseitigung der Schadstoffe (gelöste
Stoffe wie Residualsättigung)
Schnelle Sanierung
Keine schädlichen Abbauprodukte
Nachteile:
Verdrängung von Schadstoff möglich
Ggf. Entstehung von fremden Oxidationsprodukten möglich
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Auswahl des Reaktionsmittel
Zu Berücksichtigen sind:
Bodenart
Schadstoffart
Schadstoffverbreitung (ungesättigte oder gesättigte Zone)
Schadenszentrum (Phase) oder Fahne (gelöste Stoffe)
Zusätzliche Parameter (z.B. Bauwerke, Kabel, Kanäle, …)
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Grundsätzliche Eignung von Reagenzien in Abhängigkeit
vom Schadstoff
- Stärke der Reaktivität +
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Fentonreagenz
H2O2 + Fe2+

OH- + OH• + Fe3+
Stärkstes (flüssiges) Oxidationsmittel
Nachteile:
ph-Wert 3 – 5 notwendig oder spezielle Eisenbindungsformen
thermische Reaktion (Bodentemperaturen > 60° C möglich)
Verteilungsproblem, geringe Reichweite, schneller Abbau (1-2 Tage)
ggf. Gasfreisetzung
Bodenmatrix verbraucht ggf. viel Reaktionsmittel
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Persulfat (aktiviert)
S2O8 + Fe2+

2SO4-• + 2Fe3+
Zweitstärkstes Oxidationsmittel
Nachteile:
ph-Wert 3 – 7
teuer im Einkauf
Verteilungsproblem, geringe Reichweite, Haltbarkeit 1-2 Wochen
Bodenmatrix verbraucht ggf. viel Reaktionsmittel
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Auswahl und Genehmigung des Verfahrens
1.
2.
3.
Laborversuch
mit Standortmaterial – Boden und Grundwasser
Klärung der grundsätzlichen Eignung mit geringem Aufwand
Nachteil: kleine Mengen
Feld- oder Pilotversuch
Sanierung vor Ort im kleinen Maßstab
bedarf wegen der Einleitung von Stoffen ins Grundwasser immer der
(wasserrechtlichen) Genehmigung
Sanierung
ggf. zusätzlich Beteiligung von Dritten erforderlich
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Versuchsfelder
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Bilder vom
Versuchsfeldbau
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Bilder von der
Versuchsdurchführung
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[ug/l BTX]
1000000
Versuchsfeld Fenton
Infiltration
Infiltration
100000
Zustrom
I_6
I_5
I_23
I_22
10000
1000
100
10
[µg/l BTX]
Abstromüberwachung Fentonfeld
1000000
100000
10000
1000
100
Zustrom
I_4
I_21
I_38
10
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Messergebnisse der Bodenluftabsaugung im Fentonfeld
[mg/m³ BTX]
100000
70
Vol %
60
10000
50
1000
100
40
30
BTX
O2
20
CO2
10
10
1
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0
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[µg/l BTX]
1000000
Versuchsfeld Persulfat
Infiltration
Infiltration
100000
Zustrom
I_3
I_2
I_20
I_19
10000
1000
100
10
[µg/l BTX]
1000000
100000
10000
1000
100
10
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Abstromüberwachung Persulfatfeld
Zustrom
I_1
I_18
I_36
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Darstellung PAK und Phenol vor und nach Versuchsdurchführung
[µg/l]
Versuchsfeld Fenton
1000
PAK vor Infiltration
10
PAK nach Infiltration
Phenol vor Infiltration
0.1
[µg/l]
10000
1000
100
10
1
0.1
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Phenol nach Infiltration
Versuchsfeld Persulfat
PAK vor Infiltration
PAK nach Infiltration
Phenol vor Infiltration
Phenol nach Infiltration
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Ergebnisse Versuchsfelder
 Beide Versuchsfelder zeigten Schadstoffabbau bei den BTX, im Fenton-Feld
ist dieser besser.
 Schwermetallfreisetzung im Infiltrationsbereich, kein Anstieg im Abstrom.
Schlussfolgerung:
 Sanierung des Gesamtschadens mit Fentonreagenz, weiterhin
Überwachung der Schwermetalle.
 Feldversuch zeigte, dass eine Ausweitung der Infiltration erforderlich wird.
 Situation im Straßenbereich (Kanal) erfordert eine Anpassung des
Verfahrens.
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oder
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Vielen Dank für
Ihre
Aufmerksamkeit
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Internetadressen für
weitere Literatur zum Verfahren
In-Situ-Chemische-Oxidation:
www.interland.arcs.ac.at/extranet/interland/publikat.htm
www.epa.gov
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