Zielgerichtete Therapien (Targeted Therapies

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Mibs und Mabs oder neue
onkologische Therapien
PATRICIA WUTTKE, MVZ MITTE LEIPZIG
Onkologische Therapiemaßnahmen

Operative Verfahren

Zytostatika (Chemotherapie)

Zielgerichtete Therapien (Targeted Therapies)

Radioonkologie (Strahlentherapie)
Zielgerichtete Therapie (Targeted
Therapy)
… „Targeted Therapies“ führen zu einer
zielgerichteten Beeinflussung von Signalwegen in
einer Tumorzelle, mit dem Ziel, das
Tumorwachstum zu verhindern und den Tumor zu
verkleinern. (www.wikipedia.de)
Unterschied zwischen Chemo/Strahlentherapie vs.
Targeted Therapy
Zytostatika/Strahlentherapie
„Targeted Therapy“
VS.
gerichtet gegen jede Zelle, die sich teilt
•
Nebenwirkungen verstärkt
gerichtet gegen Zellen, die das „Target“
enthalten (idealerweise nur Tumorzellen)
•
i.d.R. geringeres Nebenwirkungsprofil
Gezielte Krebstherapie
• „Mabs“
Monoklonale Antikörper
• „Mibs“
Small molecules
• Große Proteine
• Biologische Herstellung
• Wirken meist außerhalb
der Krebszelle
• Intravenöse/subcutane
Applikation
• Kleine Moleküle
• Chemische Herstellung
• Wirken immer in der
Krebszelle
• Orale Einnahme
(Tabletten)
Wirkprinzipien der gezielten
Krebstherapie
• Signaltransduktionshemmer (Unterdrückung
von Wachstumssignalen)
Antikörper
Kinasehemmer
Wirkprinzipien der gezielten
Krebstherapie
• Angiogenesehemmer (Nahrungszufuhr des
Tumors unterbinden)
Kontinuierliche VEGFExpression
Wirkprinzipien der gezielten
Krebstherapie
• Auslösung einer zellzerstörenden
Immunantwort durch Antigenbindung auf der
Zelloberfläche
• „Müllentsorgung“ der Zelle blockieren,
Eiweißmoleküle werden nicht entsorgt durch
Blockierung von Enzymen, die Zelle „erstickt“,
stirbt ab
Spezielle Nebenwirkungen der
zielgerichteten Therapie
...aber auch
•
•
•
•
•
Bluthochdruck (Angiogensehemmer)
Selten Perforationen im Magen-Darm-Bereich
Fatigue (Müdigkeit)
Nasenblutungen
Entzündungen von Zahnfleich und
Schleimhäuten
• EKG-Veränderungen
• Blutbildveränderungen
Einsatz der Antikörpertherapie am
Beispiel des Herceptins
Neuer Therapieansatz für HER2-positive
Patientinnen im metastasiertem Stadium
Brustkrebszellen tragen verschiedene HER-Rezeptoren auf ihrer Oberfläche
Neuer Therapieansatz für HER2-positive
Patientinnen im metastasiertem Stadium
HER-Rezeptoren auf der
Oberfläche einer Brustzelle
HER2-Rezeptor paart („dimerisiert“)
mit einem anderen HER-Rezeptor
(bevorzugt HER3) auf der
Zelloberfläche und sendet dann
Wachstums-signale in das
Zellinnere.
Neuer Therapieansatz für HER2-positive
Patientinnen im metastasiertem Stadium
•
Der HER2-Dimerisierungs-Inhibitor (HDI)
Pertuzumab bindet gezielt an HER2Rezeptoren und verhindert somit die
Paarung mit anderen HER-Rezeptoren.
•
Die Signalweiterleitung ins Zellinnere wird
blockiert.
•
Der gemeinsame Einsatz des HER2Dimerisierungs-Inhibitors Pertuzumab und
Trastuzumab (Roche) verstärkt die Blockade
von HER2  dadurch wird die Wirkung der
Therapie gesteigert.
•
Das Fortschreiten der Krebserkrankung kann
deutlich verzögert werden.
HER2DimerisierungsInhibitor
Pertuzumab
Trastuzumab
Neues Wirkprinzip: gegen HER2 gerichtetes
Antikörper-Wirkstoff-Konjugat
= vereint die HER2-Antikörpertherapie und Chemotherapie, fest mit
einem Linker verbunden, in einem Medikament
Zytostatikum
Linker
Antikörper
Wie wirkt das
Antikörper-Wirkstoff-Konjugat?
Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat bindet gezielt an die mit zahlreichen
HER2-Rezeptoren besetzten Tumorzellen.
Der gegen HER2 gerichtete Antikörper
blockiert die
Zytostatikum
HER2-Rezeptoren und damit die Wachstumssignale.
1.
Zudem signalisiert er dem körpereigenen Immunsystem,
die Tumorzelle zu zerstören.
Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat wird in die Tumorzelle
aufgenommen.
2.
Wie wirkt das
Antikörper-Wirkstoff-Konjugat?
Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat wird aufgelöst, das
Chemotherapeutikum wird innerhalb der Tumorzelle
freigesetzt und kann jetzt im Tumor seine Wirkung
Zytostatikum
entfalten.
3.
Das Chemotherapeutikum verhindert das Wachstum der
Tumorzelle, sie stirbt ab.
4.
Einsatz der zielgerichteten Therapie
bei Knochenmetastasen
Einsatz der zielgerichteten Therapie
bei Bauchwassersucht (Ascites)
Intraperitoneale Therapie mit dem
Antikörper Removab®
Einsatz der zielgerichteten Therapie
bei Darmkrebs
Zielgerichtete Therapie bei Darmkrebs
• Angiogenesehemmung: Avastin, Aflibercept
• Hemmung Zellwachstum: Erbitux, Vectibix
• „small molecules“: Regorafenib
Fallbeispiel: Zielgerichtete Therapie
CT Therapie nach 4 Zyklen 5-FU, Irinotecan, Cetuximab
Fallbeispiel: Zielgerichtete Therapie
CT Befund nach Operation
Einsatz der zielgerichteten Therapie
bei Brustkrebs
Zielgerichtete Therapie bei Brustkrebs
• Hemmung Zellwachstum: Herceptin, Perjeta,
Kadcyla
• Angiogensehemmung: Avastin
• „small molecules“: Tyverb, Afinitor
• Hormontherapie
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