- Gemeinschaftspraxis Leimbeck & Klapsch

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Impfungen
Impfungen
Grippe-Virus – Reservoir
Hausarztpraxis
M. Leimbeck / M. Klapsch
- Gemeinschaftspraxis -
Facharzt für Allgemeinmedizin / Facharzt für Innere Medizin
Geriatrie (Altersheilkunde)
/
Internist
Umweltmedizin
/
Notfallmedizin
Suchtmedizin. Grundversorgung
Braunfels-Philippstein, Lindenstrasse 2, 06442 / 6208
www.hausarzt-braunfels.de
Impfungen
Impfplan der Ständigen Impfkommission bei der Bundesregierung (STIKO):
5
5
5
Impfungen
Grundlagen
Impfkritik
Empfehlungen (STIKO)
Aktuelles
Reise-Impfungen
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Arzt f.Allgemeinmedizin / Internist
Impfungen – Teil I
Grundlagen:
 Was ist & wie wirkt eine Impfung
 aktive & passive Impfung
 Impfkritik & Ergebnisse d. Impfprogramme
Empfehlungen (STIKO):
 Kinder
 Erwachsene
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Impfungen – Teil II
Aktuelles:
Grippe, Pneumokokken
Grippe-Virus
Reise-Impfungen
Ausblick
Roter Sand
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Impfungen - Teil I

Nur wer ausreichend über Schutzimpfungen und die
Krankheiten, die sie verhindern sollen, informiert
ist, kann eine richtige Entscheidung für sich oder
seine Kinder treffen.
Der Piks kann Leben retten. Trotzdem haben nur
(zu?) wenige einen "Komplettschutz".
Auch Erwachsene kommen an Impfungen nicht
vorbei.
Natürlich kann es unerwünschte Wirkungen geben –
aber grundsätzlich gilt: Impfschäden sind selten.
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Impfungen

Besonders wichtig sind Impfungen
durch die gefährliche und rasche Zunahme der
Resistenz vieler Krankheitserreger gegen
Medikamente
wie Antibiotika (zB Penicilline), Mittel gegen
Pilzerkrankungen, Anti-Tuberkulosemittel (!!)
und der sowieso schon geringen Zahl an Wirkstoffen gegen
Viruserkrankungen,
wodurch unsere Heilungsmöglichkeiten
eingeschränkt und bedroht sind und heilbare oder
verhütbare Krankheiten (wieder) gefährlich werden.
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Impfungen
Geschichte der Impfmethode

Der Grieche Thukydides (400 v. Chr.) beschrieb als erster das
Prinzip der aktiven Immunisierung. Ihm war aufgefallen, dass
einige Athener, die eine Pesterkrankung überlebt hatten, bei
späteren Pestepidemien nicht mehr erkrankten!
Man brachte auch schon in den alten Kulturen Asiens
Menschen absichtlich mit Schorf und Flüssigkeitsprodukten von
pockentypischen Hauterscheinungen in Berührung.
Dieser Vorgang wird als Variolation bezeichnet. In Europa wurde die
Variolation erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts durch den schottischen
Arzt Maitland eingeführt.
Damit war bereits das Prinzip der Aktivimpfung entdeckt:
Der bewusst und gezielt herbeigeführte Kontakt des gesunden
Körpers mit einem natürlich vorkommenden Krankheitserreger
schützt vor einer echten Infektion.
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Impfungen

Geschichte der
Impfmethode
Darstellung eines
Poliokranken, Ägypten 18.
Dynastie1403 - 1365 v. Chr.
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Impfungen

Geschichte der Impfmethode
Edward Jenner: die (Kuh-) Pocken waren nur der Anfang…
Das Prinzip der Impfung wird auf den
englischen Wissenschaftler Edward Jenner
zurückgeführt, der im 18. Jahrhundert erstmals
einen 8-jährigen Jungen gegen Pocken
immunisierte.
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Impfungen

Geschichte der Impfmethode
Das Durchstehen der Kuhpocken (eine beim Menschen leicht verlaufende
Rinderkrankheit) macht gegen weitere Ansteckungen durch die (Menschen-)
Pocken weitgehend immun.
Jenner (1749 - 1823) experimentierte mit diesem Wissen und infizierte im Jahr
1796 einen Jungen mit den Kuhpocken.
Im Anschluss war der Junge gegen die gefährlichen Pocken (Tödlichkeit ca.
30%, Überlebende durch Narben schwer entstellt) immun.
Da der Impfstoff von Kühen stammte, nannte Jenner seinen Impfstoff Vaccine
(lat. vacca „Kuh“; heute Vakzine geschrieben; daraus abgeleitet Vakzination
für die Technik der Immunisierung).
Rasche Verbreitung dieser ersten modernen Art der Impfung gegen die
Menschenpocken in Europa;
Ursachen der Infektionskrankheiten, Seuchen und Epidemien weiterhin
unbekannt !
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
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Geschichte der Impfmethode
an Pocken erkranktes Kind
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
Geschichte der Impfmethode
Louis Pasteur formulierte 1864 die
„Keimtheorie“,
Robert Koch erbrachte 1876 den
Nachweis der Krankheitserreger von
Milzbrand und
1881 den Nachweis des TuberkuloseBakteriums.
Diese Entdeckung gilt als der
endgültige Beweis der Existenz
bakterieller Krankheitserreger.
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
Geschichte der Impfmethode
Milzbrand-Erreger (Mikroskop)
Mycobakterium tuberculosis
Robert Koch, ca.1882
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Geschichte der Impfmethode

Lungen-Tbc
Haut-Milzbrand
Lungen-Tbc, SektorInfiltrat, Kavernen
1.Rö-befund
einer Tbc,
1901
Pocken, D,
Anfang 20.Jhdt.
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Lymphknoten-Tbc
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Impfungen

Geschichte der Impfmethode
Schüler von Koch und Pasteur bauten das Konzept weiter aus.
Pasteur gemeinsam mit Emile Roux: Impfstoffe gegen Milzbrand
(1881) und Tollwut (1885).
Paul Ehrlich, Emil von Behring und Shibasaburo Kitasato: 1890
passive Impfung gegen Diphtherie und Wundstarrkrampf (Tetanus).
Mit der Entwicklung von Impfstoffen begannen ab dem Ende des 19.
Jahrhunderts die ersten nationalen Impfprogramme. Allerdings kam es durch
Verunreinigungen in frühen Impfstoffen auch zu Unfällen wie dem Lübecker
Impfunglück 1930 (Bacillus Calmette-Guérin).
Mit dem diesem Fall folgenden Prozess beginnt das moderne Medizinrecht.
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Impfungen

Geschichte der Impfmethode
Lübecker Impfunglück 1930
Bei der Einführung der BCG-Schutzimpfung gegen Tuberkulose kam es 1930
in Lübeck zum größten Impfunglück des 20. Jahrhunderts.
Insgesamt starben 77 Kinder infolge kontaminierten Impfstoffes an
ausgedehnter Tbc & weitere 131 Impflinge erkrankten schwer.
Aufgrund dieses Unglücks wurde die Einführung der BCG-Impfung in
Deutschland bis nach dem 2. Weltkrieg verzögert.
Wegen niedriger Prävalenz in D, zu geringem Impfschutz der BCG-Methode
& der möglichen unerwünschten Arzneimittelwirkungen entschloss sich die
STIKO (Ständige Impfkommission bei der Bundesregierung) 1998, die BCGImpfung nicht mehr zu empfehlen
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Impfungen

Geschichte der Impfmethode
Tollwut
Diphtherie
Pat. m. Rabies ,1959
Tetanus (Brasilien, 1999)
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Impfungen

Geschichte der Impfmethode
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wurden systematisch zahlreiche weitere
Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten entwickelt;
beispielsweise von Jonas Salk und Albert Sabin gegen Kinderlähmung (Polio);
in D keine Schluckimpfung mehr wg. für ca. 10 Tg. infektiösen Stuhls m.
Gefahr d. Impf-Polio; nur noch Spritz-Impfung (IPV);
sowie gegen Gelbfieber durch Max Theiler;
seit 1967 werden unter der Schirmherrschaft der
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
weltweite Impfprogramme aufgelegt.
GelbfieberÜbertragung erfolgt
durch Mücke der
Gattung Aedes
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Polio-Schluckimpfung
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Polio, Nepal
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Impfungen
Geschichte der Impfmethode
Heute:

> (WHO:) keine Pocken mehr <
Erreger genau dosiert verabreichbar;
jeweilige Erreger werden abgetötet oder abgeschwächt oder
man verwendet nur einzelne Bestandteile;
Nebenwirkungen [z.T. sehr] selten geworden.
Weniger neue Impfstoffe, dafür verbesserte Versionen der alten in
Entwicklung (zB um Reinheit zu verbessern, Nebenwirkungen
zu verringern, Ansprechraten zu erhöhen).
Aussichtsreich: neue Impfungen gegen Helicobacter pylori,
(Haupterreger von Magengeschwüren)
und gegen Herpes-simplex-Infektionen.
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Impfungen

Geschichte der
Impfmethode
Heute:
aktuelle WHOProgramme
gelten der
Ausrottung von
Masern & Polio
Polio, Nepal
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Impfungen
Geschichte der Impfmethode Heute:

In EU & USA seit 06 Impfstoff gegen Rotaviren (Erreger
schwerer Durchfallerkrankungen bei Säuglingen
& Kleinkindern) zugelassen.
Die FDA ließ im Frühjahr/Sommer 06 in USA
Impfstoff gegen bestimmte Papillomaviren zu
(Genitalwarzen, Gebärmutterhalskrebs).
Dieser Impfstoff (Zulassung in EU erwartet) neben
dem gegen Hepatitis B ein zweiter, der zur
Prävention bestimmter Krebsarten dient !
Vorausgesagte neue Impfungen gegen Aids, einige Krebsarten, Malaria,
Creutzfeldt-Jakob, Borreliose, Reisedurchfall (E.coli), die in EU vorherrschenden
Meningokokken Typ b: in nächster Zeit keiner zu erwarten.
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Impfungen

Geschichte der Impfmethode
Heute:
Weltweit sind sich die Fachleute einig:
ca. 20 % aller Krebserkrankungen
sind infektiös bedingt (!),
ließen sich also mit dem Einsatz von
Anti-Infektiva oder vorbeugenden Impfungen
behandeln bzw. vorbeugend vermeiden !
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
Impfungen
Geschichte der Impfmethode, Wirkung der Impfung
Generell bei Impfungen zwei Varianten:
die aktive und die passive Impfung.

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
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Impfungen

Wirkung der Impfung
Die aktive Impfung ("klassische" Methode):
der Körper wird einem Bestandteil eines Virus bzw.
einer Bakterie, seinem Toxin oder einem
vollständigen Erreger* ausgesetzt,
der durch bewusste Veränderung zu schwach ist,
um noch eine Krankheit auszulösen,
jedoch noch stark genug, um Immunität, also
Abwehrkraft des Immunsystems, gegenüber dem
eigentlichen Schädling zu bewirken.
*) Totimpfung (Totimpfstoff) oder Lebendimpfung (Lebendimpfstoff)
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Impfungen

Wirkung der Impfung
Die passive Impfung unterscheidet sich von der
aktiven dadurch,
dass das Immunsystem unterstützt wird, nicht
herausgefordert,
weswegen solche Impfungen dann gegeben werden,
wenn es für eine aktive Immunisierung bereits zu
spät sein könnte bzw. ist: also zB im Krankheitsfall.
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
Ziel der Aktivimpfung
 Aufbau eines körpereigenen Schutzes vor
Krankheitserregern,
 Vorbeugung einer Infektion,
 Nachahmung einer Infektion (gegen deren
Erreger der Körper Abwehrstoffe
[„Antikörper“] produziert).
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Impfungen

Ziel & Wirkweise der Aktivimpfung
Prozess dauert in der Regel ein bis zwei Wochen,
Antikörper oft üb. Jahre/Jahrzehnte wirksam &
nachweisbar;
Erinnerungszellen („B-Lymphozyten“): können bei
erneutem Kontakt mit dem Erreger jederzeit
wieder Antikörper nachproduzieren (Körper bildet
selbst Antikörper, ist also „aktiv“).
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Impfungen

Ziel & Wirkweise der Aktivimpfung
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Impfungen

Ziel der Passivimpfung
 Auch Prinzip der passiven Immunisierung in der
Natur angewandt
 Schon in der Gebärmutter Übertragung von
Antikörpern der Mutter auf das Kind: Schutz vor
vielen Krankheiten in den ersten Lebenswochen
Nestschutz
(„Nestschutz“)
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Impfungen
Ziel & Wirkweise der Passivimpfung

Spritzen fremder Antikörper gegen jeweiligen
Erreger
Antikörper stammen vom Menschen oder von
Tieren, die ihrerseits aktiv geimpft wurden und
Antikörper gebildet haben
Antikörper gegen Bakteriengifte, Viren oder
tierische Gifte wie Schlangen-, Skorpion-,

Spinnengifte (Impfserum, Antiserum)
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Impfungen

Ziel & Wirkweise der Passivimpfung
Antikörper meist dann verabreicht, wenn sich der
Körper bereits mit dem Erreger infiziert hat und für
eine aktive Immunisierung nicht mehr genügend
Zeit bleibt.
> Gespritzte Antikörper sofort wirksam <
 Werden allerdings vom Körper abgebaut (maximaler
Impfschutz nach passiver Impfung drei Monate); eigenes
Immunsystem nicht beteiligt, also "passiv". Wegen der
enthaltenen Eiweißstoffe (= wirksame Abwehrstoffe)
besteht hier eine deutlich höhere Allergierate !
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Impfungen
Ziel & Wirkweise der Passivimpfung

Poolen von bis zu 20.000
Blutspenden
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Impfungen
Impfungen sind
wirksam
„Deutsch Ost-Afrika“
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Impfungen
Impfungen sind wirksam
Nepal
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Impfungen
Simultanimpfung
 Man kann die aktive und passive Impfung in
vielen Fällen auch kombinieren.
 Versuch, einen schnell einsetzenden
Sofortschutz durch passive Impfung und eine
lang anhaltende Dauerimmunität durch aktive
Impfung zu erreichen.
 Solche Simultanimpfungen werden beispielsweise
bei Tetanus- und Tollwutgefahr verabreicht.
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Impfungen
Simultanimpfung
Tetanus
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Impfungen
Zeitliche Abstände
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
Impfungen
Zeitliche Abstände
(innerhalb einer Impfung)
 Oft mehrere Impfungen notwendig, um lang
andauernden und zuverlässigen Impfschutz zu
erhalten
 Zunächst Grundimmunisierung; je nach
Krankheit/Impfung regelmäßiges Auffrischen mit
einzelner Impfung
 Einmal begonnene Grundimmunisierung kann auch
noch nach Jahren vervollständigt werden !
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
Impfungen
Zeitliche Abstände
(innerhalb einer Impfung)
Haben Sie zum Beispiel als Kind nicht die
vollständige Anzahl der Impfungen bekommen, reicht es
aus, wenn Sie die Grundimmunisierung als
Erwachsener komplettieren.
Sie müssen die Grundimmunisierung nicht wieder von vorne
beginnen. Zwar waren Sie die vergangenen Jahre nicht
ausreichend geschützt, Sie sind es aber wieder für die nächsten
Jahre.
Das gleiche gilt, wenn die Grundimmunisierung zwar
abgeschlossen wurde, Sie jedoch die Auffrischimpfung
verpasst haben.
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
Impfungen
Zeitliche Abstände
(innerhalb einer Impfung)
Wenn Sie nicht genau wissen wie viele Impfungen Sie
bekommen haben: Lassen Sie die nötigen Impfungen
komplett mit Grundimmunisierung durchführen.
Selbst wenn Sie bereits einen Impfschutz besitzen, schaden
zusätzliche Impfungen i. a. nicht. Bei manchen Impfungen kann
man anhand einer Blutprobe feststellen, ob Sie geschützt sind
(Bestimmung des Impftiters*).
*) Maß für die Immunität des Körpers gegen eine bestimmte Krankheit nach einer vorausgegangenen
Impfung. Dabei Bestimmung der Konzentration der im Blut vorhandenen Antikörper gegen den
jeweiligen Erreger; teuer, selten notwendig, empfohlen zB bei Hep.-Impfung; Röteln-Test für
Schwangere bzw. Frauen in gebärfähigem Alter ohne Röteln-Impfung.
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
Impfungen
Zeitliche Abstände
(innerhalb einer Impfung)
Wichtig: die zeitlichen Mindestabstände
zwischen den einzelnen Impfungen einhalten!
Verkürzte Impfschemata (zB vor dringenden oder Lastminute-Reisen) gibt es zwar;
sie bieten aber keinen so effektiven und keinen so
lang anhaltenden Schutz.
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
Impfungen
Zeitliche Abstände
(zwischen verschiedenen Impfungen)
Besonders vor Reisen fallen häufig mehrere verschiedene
Impfungen an.
Informieren Sie sich deshalb
mindestens sechs Wochen vor Reisebeginn
über Ansteckungsgefahren und nötige
Impfungen in Ihrem Zielgebiet.
!
Viele Impfungen kann man zwar gleichzeitig impfen, manche
brauchen aber einen gewissen Abstand zu anderen.
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Impfungen
Zeitliche Abstände
(zwischen verschiedenen Impfungen)
Totimpfstoffe: keine Zeitabstände, weder zu anderen
Tot- noch zu Lebendimpfstoffen.
Lebendimpfstoffe: können gleichzeitig geimpft werden;
falls nicht gleichzeitig verabreicht: Abstand von
mindestens vier Wochen einzuhalten;
zu Totimpfstoffen muss kein Abstand eingehalten werden.
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Impfungen
Zeitliche Abstände
(zwischen verschiedenen Impfungen)
Passive Impfungen: enthalten Abwehrstoffe (= Antikörper),
die Lebendimpfstoffe inaktivieren können.
Lebendimpfungen: daher mindestens 2 Wochen vor
einer Passivimpfung.
Nach einer Passivimpfung: solange warten, bis ihre
Wirkung verloren gegangen ist, bevor entsprechende
Lebendimpfung verabreicht wird (in der Regel 3 Monate).
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Impfungen
Impfungen während Schwangerschaft
Prinzipielles Risiko während der Schwangerschaft, das ungeborene Kind
durch Impfungen zu schädigen.
Deshalb: nur wirklich dringende Impfungen in der Schwangerschaft
durchführen.
Möglichst keine Impfungen während erstem Schwangerschaftsdrittel.
Unbedenklich: Diphtherie - FSME (passiv) – Hep. A (passiv) - Tetanus
Schwangere sollte/muss gegen Tetanus geimpft sein (Erreger überall
auf der Welt / an jedem Ort zu finden);
Mutter überträgt ihre Tetanus-Abwehrstoffe (= Antikörper) auf das Kind,
schützt das Neugeborene damit vor einer Infektion (= Nestschutz);
meist Auffrischung der Tetanus-Impfung in Kombination mit der Impfung
gegen Diphtherie.
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Impfungen
Impfungen während Schwangerschaft
>> Kontraindiziert : Gelbfieber - Masern
Mumps - Röteln - Windpocken

Diese Lebendimpfstoffe sind noch in geringem Maße
vermehrungsfähig. Für die Mutter sind sie ungefährlich,
das Kind können sie jedoch schädigen.
Strenge Risiko-Nutzen-Abwägung:
In jedem einzelnen Fall Nutzen für Mutter gegen
Risiko für Ungeborenes abzuschätzen: Cholera,
FSME (aktiv), Grippe (Influenza), Hepatitis A (aktiv),
Hepatitis B, Japanische Enzephalitis, Tollwut,
Kinderlähmung (Polio), Meningokokken,
Pneumokokken, Typhus
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
49
Impfungen
Tot- und Lebendimpfstoffe

Bei Entwicklung aktiver Impfstoffe zwei Dinge wichtig:
1. der Impfstoff muss dem Erreger der jeweiligen
Infektionskrankheit möglichst ähnlich sein (denn der
Körper soll anhand dieses Vorbilds Abwehrstoffe
(Antikörper) bilden, die den echten Erreger abfangen
können);
2. keine Schädigung des menschlichen Organismus.
Grundsätzlich zwei Arten von Impfstoffen:
die Tot- und die Lebendimpfung.
Welche Art der Impfung verwendet wird, hängt unter anderem
von den speziellen Eigenschaften des Erregers ab.
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Impfungen
Tot- und Lebendimpfstoffe

Totimpfstoffe: Cholera, Diphtherie, FSME, Grippe (Influenza),
Hepatitis A & B, Hib (Haemophilus influenzae b), Japanische
Enzephalitis, Tollwut, Tetanus (Wundstarrkrampf),
Polio
(Kinderlähmung), Pertussis (Keuchhusten), Meningokokken,
Pneumokokken, Typhus-Spritzenimpfung
Totimpfstoffe: entweder ganze & abgetötete Erreger oder Bruchstücke oder nur
das Gift; können sich also weder vermehren noch die Krankheit auslösen.
Vorteil: in der Regel geringere Nebenwirkungen zu erwarten als bei
Lebendimpfstoffen; heute die meisten Impfungen;
Nachteil: Impfschutz lässt mit der Zeit nach; muss regelmäßig
aufgefrischt werden; manchmal bereits nach wenigen Jahren
(FSME), manchmal erst nach vielen Jahren (Tetanus/Diphtherie)
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Impfungen
Tot- und Lebendimpfstoffe

Lebendimpfstoffe: Gelbfieber, Masern, Mumps, Röteln
Typhus-Schluckimpfung, Windpocken
Lebendimpfstoffe: sehr geringe Mengen lebender & abgeschwächter Keime;
können sie sich zwar noch vermehren, die Krankheit aber nicht mehr auslösen;
außer bei Immungeschwächten
Vorteil: lebenslanger Schutz nach Grundimmunisierung bei
manchen Lebendimpfungen
Nachteil: zwar selten, aber möglich: Impfung ruft ähnliche
Beschwerden wie die Krankheit selbst hervor ;
diese fallen in der Regel schwach aus und dauern wenige Tage
an;
im Vgl. zu früher heutige Lebendimpfungen sehr gut verträglich;
kontraindiziert bei Schwangerschaft
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Impfungen
Wann darf man impfen – wann nicht ??
?!
Eine Gegenanzeige (= Kontraindikation) ist ein Umstand,
bei dem man ein bestimmtes Medikament,
Nahrungsmittel oder sonstigen Wirkstoff nicht
anwenden darf.
Beispiele:
- Allergien / Unverträglichkeiten (Milch-/Hühnereiweiß, Penicillin,
Nüsse/Kiwi, Nickel in Schmuck/Hosenknopf, Farb-/
Konservierungsstoffe etc)
- besondere Umstände (akute Infektion, Immunschwäche
Schwangerschaft/Stillzeit, bestimmte Medikamente etc)
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Impfungen
Wann darf man impfen – wann nicht ??
> Kontraindikationen <
?!
Akute, schwere, fieberhafte Erkrankungen (zB Otitis
media, eitrige Tonsillitis, Pneumonie),
fortschreitende Erkrankungen des
Zentralnervensystems,
schwere Abwehrschwäche (zB Immunsuppression,
Chemo-/Radiotherapie,
auszehrende Erkrankungen/Krebs) etc
sind absolute oder relative Kontraindikationen
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Impfungen
Wann darf man impfen – wann nicht ??
?!
Folgende Fälle eher keine Gegenanzeige:
 Geringe Temperaturerhöhung bei leichten Infekten
 Kontakt des Impflings mit Menschen, die möglicherweise
ansteckende Krankheiten haben – trotzdem genaues Abwägen
 Ein in der Familie des Impflings bekannter Fall von
Epilepsie (ein Kind, das zu Krampfanfällen oder Fieberkrämpfen
neigt, kann nach einer Impfung einen solchen Anfall erleiden;
Risiko vermeidbar durch vorbeugende Gabe Fieber senkender
Medikamente)
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Impfungen
Wann darf man impfen – wann nicht ??
!
?
Folgende Fälle eher keine Gegenanzeige:
 Hautausschlag oder eng begrenzte Entzündung der
oberflächl. Haut
 Behandlung mit Antibiotika, niedrig dosiertem Kortison
oder kortisonhaltigen Salben/Cremes
 Die Mutter des Impflings ist schwanger
 Personen mit angeborenen oder erworbenen
Immundefekten: Totimpfstoffe möglich
 Gelbsucht bei Neugeborenen
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Impfungen
Wann darf man impfen – wann nicht ??
!
?
Folgende Fälle eher keine Gegenanzeige:
 manche chronische Krankheiten, besonders diejenigen, denen
durch Impfung vorgebeugt werden kann, können besonders
schwer verlaufen: in diesem Fall ausführliche ärztliche Beratung
 nicht fortschreitende Erkrankungen des zentralen
Nervensystems
 Frühgeborene: Impfung unabhängig vom
Geburtsgewicht; Grundlage der Impfung ist das Alter
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Impfungen
>> Grundsätzlich gilt:
Das Impfprinzip ist der Natur
abgeschaut & nutzt oder ahmt
biologische Prozesse nach.
Besser ein 80- oder 90-prozentiger Schutz,
als gar keiner.<<
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Impfungen
Impfkritik
oder
Warum man kritischer Impfbefürworter sein sollte
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Impfungen
Impfkritik
Kontroverse Einstellungen zu Impfungen finden
sich bereits mit der Einführung des ersten Impfstoffes
Anfang des 19. Jahrhundert, der sich gegen die Pocken
richtete.
Laut Robert-Koch-Institut (RKI) sind bis zu 5% der deutschen
Bevölkerung Impfgegner oder -kritiker.
Ihre Argumentation ist häufig alternativmedizinisch orientiert,
häufig wenig naturwissenschaftlich fundiert und
häufig nicht nach objektiven Statistiken und Studienergebnissen
ausgerichtet.
Impfkritische Meinungen sind auch oftmals durch religiöse oder
esoterische Hintergründe motiviert.
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Impfungen
Impfkritik
Von Impfgegnern zu unterscheiden: Impfkritiker;
keine prinzipielle Ablehnung von Impfungen;
stattdessen eigene Ansichten über Zeitpunkt,
Impfstrategie, Wirksamkeit, Sicherheit oder Nebenwirkungen.
Impfschadensberichte (sehr häufig Einzelfallberichte): führen zu
starker Verunsicherung mancher Menschen (insbesondere
junger Eltern) - bis hin zur Impfverweigerung.
Angst vor Impfschäden, Misstrauen gegenüber staatlichen
Einrichtungen, Pharmaindustrie und der Wissenschaftsmedizin
sowie auch Unwissen und Unsicherheit tragen dazu bei.
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Impfungen
Impfkritik
Die Kritikpunkte der Impfgegner lassen sich im Wesentlichen
in drei Gruppen zusammenfassen:
1. Wirksamkeit
Ein Nachweis über die Wirksamkeit von Impfungen fehle, der
wissenschaftlichen Kriterien standhalte.
2. Nebenwirkungen
Es gebe Krankheiten & Spätfolgen gebe, die als Nebenwirkungen von
Impfungen gesehen werden können (als Spätfolgen aufgeführt: Allergien,
Asthma, Autismus, Kriminalität, Homosexualität, HIV, plötzlicher Kindstod…)
3. Neutralität der Datenlage
wg. des Interessenkonfliktes zwischen den Empfehlungen der
Pharmaunternehmen und ihrem Profit hieraus.
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Impfungen
Impfkritik
Zu 1. Nachweis der Wirksamkeit: ergibt sich schon alleine
durch die absolut nüchterne Betrachtung der Statistiken.
Zu 2. Nebenwirkungen & Spätfolgen: werden permanent über neutrale
Meldesysteme im 5-Jahres-Rhythmus überwacht. STIKO-Empfehlung
bedeutet eine zum jeweiligen Zeitpunkt hohe Sicherheit
(Staatsempfehlung, gewisser Versorgungsanspruch) basierend auf
Versuchsreihen m. vielen tausenden Probanden .
Beispiel Allergien: sind nach dem Ende der Impfpflicht der DDR in
Ostdeutschland exponentiell angestiegen.
Zu 3. Neutralität: WHO,CDC, RKI, DESTATIS sind absolut neutrale &
nüchterne Beobachter, Auswerter & Wissenschaftler; erste US-RotavirusVakzine oder auch Hexavac® wurden zB nach kurzem vom Markt
genommen; auch Impfgegner verdienen sehr gut an ihrer Gegnerschaft
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Impfungen
Impfkritik
Prof. Ulrich Heininger, Leiter der Abteilung für Infektiologie und Vakzinologie
am Universitätskinderspital in Basel:
Dass 2005 insgesamt 25 Todesfälle nach einer Impfung gemeldet wurden,
darunter viele bei Säuglingen und Kleinkindern, sei eher nicht auffällig.
»Etwa eines von 2000 Lebendgeborenen stirbt vor seinem ersten
Geburtstag plötzlich und unerwartet, die meisten davon im Alter von zwei
bis sechs Monaten«, sagt er. Da just in diesem Alter allerdings auch drei
Impfungen stattfänden, bleibe es aus rein statistischen Gründen nicht aus,
»dass auch einmal ein Kind kurz nach einer Impfung stirbt«. »In den
allermeisten Fällen beruht der Zusammenhang mit einer Impfung auf purer
zeitlicher Koinzidenz.«
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Impfungen
Impfkritik
Dr. Jean Elmiger schreibt in seinem Buch:
"Die wiederentdeckte Medizin" folgendes:
Es werde zu früh geimpft.
Es würden zu viele Impfstoffe gleichzeitig zugeführt.
Es würde zu oft aufgefrischt.
Es werden auf tierischem Eiweiß gezüchtete Impfstoffe benutzt, die
obendrein chemische Zusätze (zB Konservierungsmittel,
Stabilisatoren – ML) enthalten und die Allergien hervorrufen können
> Diskussionswürdig & bedenkenswert <
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Impfungen
Impfkritik - Zwischenfazit 1
Diskussion sehr belastet durch Dogmen und Ideologie.
Natürlich gibt es leider unerwünschte
Arzneimittelwirkungen/Nebenwirkungen und Impfschäden;
meist durch Nicht-Beachten von Gegenanzeigen oder zeitlichen
Abständen sowie durch (zufälliges) zeitliches Zusammenfallen
von Symptomen und Erkrankungen.
Eine Auflistung gesicherter, möglicher Impffolgen veröffentlicht und
aktualisiert das Robert-Koch-Institut ständig (www.rki.de)
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Impfungen
Impfkritik – Zwischenfazit 2
Faustregel (am Bsp. Masern):
Alles in allem zeigt die nüchterne Statistik
(Destatis – Statistisches Bundesamt und Paul-Ehrlich-Institut –
Bundesamt für Sera, Impfstoffe, Gentherapie), dass
die Wildkrankheiten etwa eine Nebenwirkung auf 1000
Erkrankungen verursachen
und die Impfungen etwa einen Impfschaden auf 1.000.000
Impfungen;

(der Sicherheits- und Schutzfaktor beträgt also etwa 1000).
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Impfungen
Impfkritik – Zwischenfazit 3
Impfmüdigkeit
Durch Impfmüdigkeit (Ablehnung od. Vernachlässigung empfohlener
Schutzimpfungen) treten manche Krankheiten wieder vermehrt auf.
Insbesondere werden Termine zur Nachimpfung nicht wahrgenommen.
Deshalb immer wieder lokale Epidemien von Infektionskrankheiten, zB in
NRW 2006 Masern-Epidemie mit > 2000 (zT Schwer-) Erkrankten !!
Daher erklärtes Ziel der Gesundheitsbehörden, Grundimmunisierungen &
Auffrischimpfungen flächendeckend durchzuführen, um Impfschutz der
Bevölkerung aufrecht zu erhalten.
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Impfungen
Impfkritik – Zwischenfazit 4
» If you don’t like the vaccine,
try the disease «
Etwa: „Wenn Du keine Impfung möchtest, dann probiere die Krankheit“
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Impfungen
Impfkritik – Statistik & Realität
Historischer Vergleich jährlicher Infektionsfälle in den USA
vor & nach der Einführung von Impfprogrammen
(Quelle: The Scientist)
Diphtherie
175.885 (1922)
1 (1998)
20.000 (1982)
54 (1998)
Keuchhusten
147.271 (1925)
6.279 (1998)
Masern
503.282 (1962)
89 (1998)
Mumps
152.209 (1968)
606 (1998)
Pocken
48.164 (1904)
0 (1998)
Röteln
47.745 (1968)
345 (1998)
Haemophilus Influenzae B
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Impfungen
Impfkritik – Statistik: Beispiel Masern
Masern
typ. Hauterscheinungen bei Masern
lt.WHO in 2004 >450.000
maserntote Kinder global
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Komplikationsrate
bei Erkrankung
Komplikationsrate
nach Impfung
Exanthem
98%
5%, abgeschwächt
Fieber
98%, meist hoch
3 bis 5%, sehr selten
hoch
Fieberkrämpfe
7 bis 8%
≤1%
Verminderung der
Blutplättchen
1/3000
1/30.000 bis
1/50.000
Enzephalitis
1/1000–10.000
>1/1.000.000
Letalität
1/1000–20.000
0
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Impfungen
Impfkritik – Statistik: Beispiel Masern
Keine harmlose Krankheit
Masernepidemie mit tödlichen Folgen
In Holland erkrankten im vergangenen Jahr innerhalb eines
Zeitraumes von rund 10 Monaten 2961 Personen,
vorwiegend Kinder im Alter von 1 bis 9 Jahren an Masern.
Jede sechste betroffene Person erlitt teils schwere
Komplikationen und 3 Kinder im Alter von 2, 3 und 17
Jahren starben infolge der Maserninfektion.
Zeitungsmeldung
typ. Hauterscheinungen bei Masern
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Die Masernwelle in NRW 2006 zeigt, wie wichtig die
Impfungen sind.
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Impfungen
Impfkritik – Statistik: Beispiel Masern
NRW 2006
typ. Hauterscheinungen bei Masern
Zu kleineren regionalen Ausbrüchen kommt es zwar immer
wieder, doch eine Masernepidemie, wie sie 2006 NordrheinWestfalen heimsuchte, gab es lange nicht mehr. Mit der 19.
Kalenderwoche ist die Zahl der Masernfälle dort auf mehr
als 1100 angeschwollen: Fast drei Monate kämpfte das
Land mit dem Masern-Virus. Nicht einmal die Schulferien
konnten die Infektionswelle stoppen. Drei Kinder wurden
mit einer lebensgefährlichen Gehirn-& -haut-entzündung
(der schwersten Masernkomplikation) ins Krankenhaus
eingeliefert, insgesamt mehr als 160 kleine Patienten
mussten stationär behandelt werden.
Zeitungsmeldung
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Impfungen
Impfkritik: Beispiel Masern
Masernkomplikation SSPE (Hirnschnittpräparat)
SSPE-Patient
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Impfungen
Impfkritik: Beispiele Masern, Mumps, Polio
Ungefähr bei jedem 1000. Masernkind Komplikationen (Pneumonie,
Hirnentzündung, Mittelohrentzündung);
bei ca. jedem 3000. Masernkind ein bleibender Schaden von Gehirn
und Nervensystem (wie spastische Lähmungen, Demenz)
und ca. jedes 5000. Masernkind stirbt.
Mumps:
Komplikation
bei Erkrankung
Entzündung der
98%
Speicheldrüse
nach Impfung
0,5%
Bauchspeicheldrüse
2 bis 5%
0,5%
Hodenentzündung
bei
Jugendlichen
und
erwachsenen
Männern
20 bis 50%
1/1.000.000
Meningitis
~15%
1/1.000.000
Taubheit
1/20.000
0
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Spätfolge
der Kinder=
lähmung:
Post-PolioSyndrom
PPS
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Impfungen
Impfkritik: Beispiel Röteln
(eine mittlerweile verkannte Erkrankung )
bei Erkrankung
nach Impfung
Gelenkbeschwerden
bei Frauen
40 bis 70%,
anhaltend
12 bis 26%, meist
kurz und schwach
Enzephalitis
1/6000
0
Verminderung der
Blutplättchen
1/3000
1/30.000 bis
1/50.000
Rötelnembryopathie bei
Infektion in der
Schwangerschaft
> 60% (ohne
Totgeburten)
0
Symptomatik
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Röteln – schwere Hörminderung
(Innenohrtaubheit möglich)
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Impfungen
Impfkritik: Beispiel Röteln
Röteln – Impfschutz: gesellschaftliche Aufgabe &_______________
soziale Verantwortung_____________________
Gefährlichste Röteln-Komplikation: eine Infektion, auch eine unbemerkte, der
Mutter während des ersten Drittels der Schwangerschaft: hohes Risiko, dass das
Ungeborene schwere Schädigungen und Missbildungen zurückbehält Risiko im
ersten Schwangerschaftsmonat ~ 50%, im zweiten ~ 20%, im dritten ~ 4%.
Folgen der "angeborenen Röteln" sind schwere
Augenschäden, Taubheit, Herzfehler, zu kleiner
Kopf (Mikrozephalie) & weitere Organschäden. In
späteren Jahren treten noch Schäden an den
endokrinen Drüsen (Schilddrüsenunterfunktion,
Diabetes mellitus und andere) hinzu.
Röteln,
schwerer Visusfehler
& grauer Star
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Impfungen
Impfkritik: weitere Beispiele
Sterbefälle durch einige impfpräventable Erkrankungen
(Statistisches Bundesamt, Todesursachenstatistik)
hustenbedingter Erstickungsanfall bei Pertussis
1980 1990 1998
264 244 237
23
1
2
4
3
0
1
0
105 132 158 [ +53]
Gesamt
Masern
Mumps
Röteln
Hepatitis B
(akut)
Pertussis
8
8
0
Diphtherie
2
1
2
Tetanus
12
8
4
Meningokokken 114
89 68
[ohne Hep-B-Tote: 159 > 79 = - 80]
Röteln
Augenschäden
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Impfungen
Impfkritik: weitere Beispiele
NL: Tetanusschutzimpfungsprogramm ab 1962
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Impfungen
Impfkritik: weitere Beispiele
Rachenbeläge bei Diphtherie, Toxine lassen den
Hals zuschwellen
Einblutungen im & am Auge bei
Keuchhusten, ausgelöst durch
schwere Hustenanfälle
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Impfungen
Impfkritik: Fazit
Faustregel (am Bsp. Masern) :
bei STIKO-empfohlener Impfung in etwa 1:1.000.000 Impffällen eine
schwere Komplikation
bei den entsprechenden Wildformen der Erkrankungen in ca.
1:1.000 Krankheitsfällen eine schwere Komplikation
» If you don’t like the vaccine,
try the disease «
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Impfungen
Weiterführendes

Literatur
Impfen schützt - ärztlicher Ratgeber für Fernreisende. Verlag J.Fink, Ostfildern
ISBN 3-7718-1075-2
Ulrich Heininger: Handbuch Kinderimpfung. Hugendubel-Verlag, Kreuzlingen 2004
ISBN 3-7205-2496-5
Schutzimpfungen von Reiner Thomssen, C.H.Beck, ISBN 3406447759
Der kritische Impfratgeber von Gabi Hoffbauer, Knaur, ISBN 3426669021
Impfungen für Kinder - großer Schutz für kleine Schätze von Prof. Dr. med Heinz J.
Schmitt, Verlag im Kilian ISBN 3932091434
Heinz Spiess, Ulrich Heininger (Hrsg.): Impfkompendium. 6. Auflage. Georg
Thieme Verlag, Stuttgart und New York 2005, ISBN 3-13-498906-9
Schutzimpfungen im Dialog von Dr. med. Ute Quast und Dr. med. Sigrid Ley,
VERLAG im KILIAN, (3.Auflage) ISBN: 3-932091-41-8
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Impfungen
Weiterführendes
weblinks

kindergesundheit-info.de
Impfung, Infektionskrankheiten, Immunisierung, Impfstoffe, Impfreaktionen,
Impfkalender: Das unabhängige Informationsangebot der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Impfung und Impfberatung online beim Deutschen Grünen Kreuz (www.dgk.de)
Empfehlungen zu Reiseimpfungen der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin
und Internationale Gesundheit e.V.
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Impfungen
(k)eine Zukunftsvision ?
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Impfungen
Impfempfehlungen (STIKO)
(k)eine Zukunftsvision ?
MMR: 2x
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Impfungen
Impfempfehlungen (STIKO)
Impfung gegen
Empfehlung der STIKO
Cholera
nur im Ausnahmefall: auf Verlangen eines Ziel- oder Transitlandes bei Reisen
Diphtherie
!!
Standard für Kinder ab 2 Monaten, Auffrischung für Erwachsene alle 10 Jahre
FSME
Exponierte zu Zecken in FSME-Risikogebieten (Forstarbeiter u.a.)
Gelbfieber
bei Reisen in gefährdete Gebiete (tropisches Afrika, Südamerika)
Haemophilus influenzae Typ b !!
Standard für Kinder ab 2 Monaten
Personen mit anatomischer oder funktioneller Asplenie
Hepatitis A
Risikogruppen
Gefährdetes Personal (Gesundheitsdienst, Forschung, Kanalisation u.a.)
Hepatitis B !!
Standard für Kinder ab 2 Monaten
Risikogruppen
Gefährdetes Personal in Gesundheitsdienst
Influenza
Personen über 60 Jahre
Personen mit geschwächtem Immunsystem
Personen mit chronischen Erkrankungen
Masern
!!
Meningokokken-C
Standard für Kinder ab 11 Monaten
!!
Mumps !!
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Standard für Kinder ab 12 Monaten
Personen mit geschwächtem Immunsystem
Gefährdetes Personal (Labor, Entwicklungszusammenarbeit u.a.)
Jugendliche mit Langzeitaufenthalt in gefährdeten Ländern
Standard für Kinder ab 11 Monaten
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Impfungen
Impfempfehlungen (STIKO)
Keuchhusten
!!
Standard für Kinder ab 2 Monaten, Auffrischung mit 5-6 Jahren, und zwischen dem 9. und 17. Lebensjahr.
Pneumokokken !!
Standard für Kinder ab 2 Monaten bis 2 Jahren
Personen über 60 Jahre
Personen mit geschwächtem Immunsystem
Poliomyelitis !!
Standard für Kinder ab 2 Monaten / u. U. Auffrischung
Röteln !!
Standard für Kinder ab 11 Monaten
Tetanus !!
Standard für Kinder ab 2 Monaten, Auffrischung für Erwachsene alle 10 Jahre und ggf. im Verletzungsfall
Tollwut
Personen mit Umgang von Tieren in Gebieten mit Wildtiertollwut
(Tierärzte, Jäger, Forstpersonal u.a.)
Tuberkulose
derzeit nicht empfohlen
Typhus
Bei Reisen in Endemiegebiete
Windpocken
!!
Standard für Kinder ab 11 Monaten
Seronegative Personen bei Indikation (Organtransplantation, Kinderwunsch bei Frauen u.a.)
Seronegatives Personal im Gesundheitswesen
Pocken: keine Wildkrankheit mehr aufgetreten bzw. bekannt geworden; erfolgreiche globale Impfstrategie
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Impfungen
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Impfungen
Die Erkrankungen der empfohlenen Impfungen
- Auswahl (u.a. so genannte Kinderkrankheiten) -
Masernvirus:
Elektronenmikroskopische
Aufnahme
Bild: CDC/ Cynthia S. Goldsmith
William Bellini, Ph.D
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Impfungen
Diphtherie
Lebensgefährliche, hochansteckende Erkrankung d.oberen Atemwege,
durch Gift des Diphtherie-Bakteriums (Corynebakterium diphtheriae) hervorgerufen,
hieß früher „Würgeengel der Kinder“ (bei jungen Menschen viele Opfer),
Schleimhautschwellung & Beläge im Rachen: Luftnot (führte oft zum Tode),
Schäden im Gehirn oder am Herzen als Komplikationen.
Seit Impfung in Deutschland selten geworden, neben der Impfung trug auch die
Verbesserung der hygienischen Verhältnisse dazu bei.
Noch sehr häufig in verschiedenen Reiseländern; besonders betroffen: die Staaten
der ehemaligen UdSSR.
Kinder in D: i.a. guter Impfschutz, ~60 % der 30-40jährigen unzureichend geschützt.
Die Diphtherie-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für alle
Kinder und Erwachsenen empfohlen und muss regelmäßig aufgefrischt werden.
(Totimpfstoff [Toxin]; aktive Impfung; meist Kombinationsimpfung)
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Impfungen
Diphtherie
Corynebakterium diphtheriae
Diphtherie –
„Würgeengel der Kinder“
Rachenbeläge bei Diphtherie, Toxine lassen den
Hals zuschwellen
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Impfungen
FSME
Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME): entzündliche
Erkrankung des Gehirns u./o. der Hirnhäute, durch das FSME-Virus ausgelöst,
Virus (v.a. von März - November durch Zeckenbisse übertragen,
Erreger befinden sich in den Speicheldrüsen der Zecke und werden sofort
beim Stich-Biss in die Wunde übertragen,
tritt nur in bestimmten Gebieten auf (in D zB Bayerischer Wald, Schwarzwald &
Odenwald; wandert nordwärts!, außerhalb D: v.a. Österreich & Osteuropa).
Nach Ausbruch Therapie sehr schwierig,
Impfung wird allen Menschen in virusverseuchten Regionen & Reisenden
empfohlen.
(Totimpfstoff, aktive Impfung, ab 1.Lj. möglich;
passive Impfung bis max. 4 Tage nach Stich möglich, aber erst ab 14.Lj.)
PS. abzugrenzen: Borelliose (bakterielle Erkrankung, unbedingt Antibiose)
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Impfungen
FSME
FSME-Virus
Ixodes ricinus
Gemeiner Holzbock (Schildzecke)
FSME-Virus
Verbreitung Europa
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Impfungen
Haemophilus influenzae Typ b (Hib)
Bakterium, bei Kindern lebensgefährliche entzündliche Erkrankungen
im HNO-Bereich,
- nicht verwechseln m. (Para-) Influenza-Viren (Pseudo-Krupp, echte Grippe
[Influenza]) gefürchtete Komplikationen: Kehldeckelentzündung (Epiglottitis, Erstickung),
eitrige Hirnhautentzündung (trotz Behandlung können Hörschäden und
Entwicklungsstörungen bleiben, manchmal auch tödlich),
schwere Infektionen in den ersten fünf Lebensjahren am häufigsten,
50 % Hib-Hirnhautentzündungen im 1.Lj.
Problem: einige Hib-Stämme resistent gg. Antibiotika / Behandlung versagt,
deswg. Impfung!
(Totimpfstoff, aktive Impfung, meist Kombinationsimpfung)
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Impfungen
Haemophilus influenzae Typ b (Hib)
Hib-Bakterium
Hib-Infektion: Kind m. Gesichtsschwellung
Epiglottitis bei Hib:
Kehldeckelschwellung
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Sekundäre Vaskulitis & DIC mit Gangrän
der Hand bei Hib-Septikämie
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Impfungen
Hepatitis B
Entzündung der Leber (Leistungsschwäche, Übelkeit, Druckschmerzen
im Oberbauch) durch das hochansteckende Hepatitis B-Virus (HBV),
durch Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma oder Vaginalschleim übertragen
(schon Benutzen einer Zahnbürste eines Hep.B-Kranken führt zur Ansteckung.
Erkrankungsverlauf akut od. chronisch (akute Form [~90 %] heilt innerhalb 6
Monaten aus; chron. Form [~10 %] nicht), lebenslange Schäden möglich,
Neugeborene können sich während der Geburt bei ihrer Mutter anstecken
(sofortige Impfung nach der Geburt kann meist Ausbruch beim Säugling
verhindern); Gefahr der Entwicklung von Leberzirrhose & ~krebs.
5 - 7 % der Weltbevölkerung chronisch infiziert (~300 - 420 Mio Menschen),
in D ~0,6 % der Bevölkerung.
(Totimpfstoff, aktive Impfung, meist Kombinationsimpfung; Impftiterbestimmung)
PS: Hep-A-Impfung ebenfalls möglich, Hep-C-Impfung nicht.
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Impfungen
Hepatitis B
Impfung seit 1995 für alle Säuglinge, Kinder und Jugendliche empfohlen.
Weiterhin für folgende Risikogruppen:
- Personen mit Blut-Kontakt (zB med.& zahnmed. Personal, Personal und
Patienten in psychiatr. Einrichtungen / Behindertenwerkstätten, Ersthelfer,
Polizisten, Drogenabhängige, Sozialarbeiter, Gefängnispersonal mit Kontakt zu
Drogenabhängigen, Dialysepatienten, Patienten, denen häufig Blut übertragen
wird, Patienten vor ausgedehnten chirurgischen Eingriffen),
- Personen mit Kontakt zu chron. Hep-B-Kranken in Familie / Gemeinschaft
(zB in Kindergärten/~heimen, Pflegestätten, Schulklassen, Spielgemeinschaften,
- Personen mit häufig wechselnden Sexualkontakten,
- Reisende, die sich längere Zeit in Ländern mit hoher Durchseuchung aufhalten
oder engen Kontakt zur einheimischen Bevölkerung haben,
- chronisch Leberkranke & HIV-Positive ohne Hep-B-Antikörperschutz
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Impfungen
Hepatitis B
Hep.B-Virus
Chron. Hep. B: Verbreitung
Hep. B: Leberkrebs m.
aufgetriebenem Bauch
(Ascites)
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Impfungen
Pertussis (Keuchhusten)
quälende, langwierige Atemwegserkrankung m. schweren, krampfartigen
Hustenanfällen (Erstickungsanfälle, vereinzelt Tod), besonders für Säuglinge
sehr gefährlich,
durch Keuchhusten-Bakterium (Bordetella pertussis) ausgelöst,
oft Folge-Erkrankungen (Lungenentzündungen [20 %], Krampfanfälle [3 %],
Hirnschäden [1 %]),
gegen den Keuchhusten selbst eigentlich keine Therapie,
Impfung für alle Kinder empfohlen (in letzten Jahren Zahl der Erkrankungen in
D gestiegen: weniger Eltern lassen ihre Kinder impfen),
empfohlen auch für Personal in Pädiatrie, Infektionsmedizin, Gemeinschafts=
einrichtungen (Vorschulalter) & für über 18-Jähr. mit Säuglings-Kontakt (zB
Eltern, Großeltern), Frauen m. Kinderwunsch sollten sich impfen lassen.
(azellulärer Totimpfstoff, aktive Impfung, meist Kombinationsimpfung)
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Impfungen
Pertussis (Keuchhusten)
Bordetella pertussis
Pertussis
Pertussis: Hustenanfall
Einblutungen im & am Auge bei
Keuchhusten, ausgelöst durch
schwere Hustenanfälle
Gesundheitstag
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100
Impfungen
Kinderlähmung (Polio)
Erreger: Poliomyelitis-Virus, äußerst infektiös, befällt Nervenzellen
(meist im Rückenmark muskelinnervierende Zellen),
wenige Stunden nach Ansteckung besteht schon Infektiosität,
meist leichter Verlauf mit Durchfall;
aber: in ~1 % Lähmungen (Arme, Beine, Atmung) oder Gehirnschäden,
Erwachseneninfektion: Komplikationen häufiger,
Einführung der Schluckimpfung 1962: früher häufige Polio fast vollständig
zurückgedrängt,
aber: Fernreisende können Polio einschleppen, Geimpfte schützen nicht nur
sich selbst, sondern auch andere!, 99 % aller neuen Fälle in Nigeria, Ägypten,
Indien & Pakistan, auch Afghanistan, Niger & Somalia betroffen),
nicht geimpfte Reisende: Tröpfchen- oder Schmierinfektion, auch über
Toilettenanlagen & verunreinigte Lebensmittel Ansteckungsgefahr
(Totimpfstoff IPV / Spritze – kein Schlucken mehr !; aktive Impfung)
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101
Impfungen
Kinderlähmung (Polio)
Poliovirus type 1 at 2.9
Angstroms resolution. Hogle,
Chow & Filman, 1985
Polio-Folgen
Eiserne Lungen
Polio-Lähmung
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102
Impfungen
Masern
Masern-Virus (Morbilli-Virus)
recht ansteckend (Tröpfcheninfektion), weltweit verbreitet,
Infektion der oberen Atemwege & typischer rot-fleckiger Hautausschlag,
keine harmlose Kinderkrankheit: Immunsystem stark abgeschwächt,
dadurch häufig schwere bakterielle Komplikationen auf (Mittelohrentzündung,
Bronchitis, Lungenentzündung, besonders gefürchtet: Hirnhautentzündung bei
1:1000 der Fälle; davon 10–20 % tot, 20–30 % bleibende geistige Behinderung,
v.a. Säuglinge, Erwachsene und Abwehrgeschwächte betroffen),
Impfen empfohlen für alle Kinder, nicht geimpfte Erwachsene, die in Kinder=
tagesstätten, ~heimen, ~kliniken arbeiten, Personen, die Immungeschwächte &
Krebspatienten betreut sowie für alle Nicht-Geimpfte m. Masernkontakt
(Lebend-Impfstoff, 2 x aktive Impfung, meist Kombinationsimpfung ‚MMR‘;
Erwachsene: 1 Injektion, auch Kombi möglich;
Masernkontakt: Gesunde erhalten Aktivimpfung innert 3 Tg., Abwehr=
geschwächte/chron. Kranke Passiv-Impfung sofort)
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103
Impfungen
Masern
Masernvirus:
Elektronenmikroskopische
Aufnahme
Bild: CDC/ Cynthia S. Goldsmith
William Bellini, Ph.D
Masern: typischer Hautausschlag
schwere Komplikationen bei
ca. 1:1000 Erkrankungsfällen
und bei
ca. 1:1.000.000 Impffällen
Masern-Folge SSPE
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Impfungen
Meningokokken (Hirnhautentzündung / Meningitis)
Meningokokken (Neisseria meningitidis; Bakterien), Tröpfcheninfektion,
Meningitis: hohes Fieber, massive Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit,
häufig bei Kleinkindern & Jugendlichen,
in D ca. 700 Fälle/J. (ca. 50 Tote), geistige Behinderungen/Lähmungen möglich;
gehört in Entwicklungsländern (kinderreiche, arme Bevölkerung) zu den häufigen
Erkrankungen (insbes. "Meningitis-Gürtel" Afrikas [südl. d. Sahara & nördl. d.
Äquators, von Ost- bis Westküste] sowie Südamerika & Asien;
verschiedene Meningokokken-Arten: Tropen meist Unterart A (Epidemien),
Europa: eher Untergruppen B (ca. 2/3) & C (ca.1/4,zunehmend)  einzelne Fälle,
gehäuft in Winter & Frühjahr;
immer ein Notfall: Antibiotika wirkungsvoll, Therapie muss sehr schnell erfolgen
(Komplikationsvermeidung): wenige Std. entscheiden über Patienten-Schicksal !
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Impfungen
Meningokokken (Hirnhautentzündung / Meningitis)
Impfung empfohlen seit Juli 2006 für alle Kinder (ab 12. Lebensmonat möglich),
Impfungen schützen nur gegen Unterart C (Untergrp. B: keine Impfung),
ohne Grundimmunisierung als Kind: Impfung auch für Reisende in
Epidemiegebiete, Menschen ohne Milz oder mit Immundefekten;
Pilgerreisen nach Mekka: Impfung Voraussetzung für die Einreise.
(Totimpfstoff; aktive Impfung)
PS.: ebenfalls eine Hirnhautentzündung verursachen
Haemophilus-influenzae- und Pneumokokken-Bakterien & FSME-Viren
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Impfungen
Meningokokken (Hirnhautentzündung / Meningitis)
Neisseria meningitidis
Meningokokken-Meningitis
Einblutungen in die Haut
Sektionspräparat mit
mult. Einblutungen
Einblutungen in die Haut
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Impfungen
Mumps (Ziegenpeter)
Viruserkrankung, Entzündung der Ohrspeicheldrüsen (Parotitis),
hochkontagiös, besonders betroffen: Kinder ab 4. Lj.;
Komplikationen: Gehörschäden (eine der häufigsten Ursachen für ein- oder
beidseitige Schwerhörigkeit bei Kindern), in 10 – 30 % Hirnhautentzündung (bei
Erwachsenen körperliche Behinderung, sogar Tod möglich);
bei Frauen: in seltenen Fällen Eierstockentzündung (Unfruchtbarkeit möglich),
Erkrankung während der ersten 3 Schwangerschaftsmonate: in 1/3 Fehlgeburt;
männl. Jugendliche/Erwachsene: 20 - 30 % Hodenentzündung (Sterilität mögl.).
Impfung empfohlen für alle Kinder; Selbstschutz UND Fremdschutz.
Lebendimpfstoff, vereinzelt Speicheldrüsen-Schwellungen für einige Tage, bei
gleichzeitiger Masernimpfung: gelegentlich nach 1 - 2 Wo. leichte Masern=
symptome, bei 5 -10 % Fieber, 5 % Hautausschlag (sog. „Impfmasern“ - nicht
ansteckend!); Lebendimpfstoff-Bedingungen zu beachten; aktive Impfung;
Vorsicht bei Hühnereiweiß-Allergie!
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Impfungen
Mumps (Ziegenpeter)
Mumps-Virus
Schwellung durch
Entzündung der
Ohrspeicheldrüse
(Parotis)
Beidseitige Schwellung
von Parotis und
Unterkieferspeicheldrüse
bei Mumps
NHS Schottland
Rückgang Fälle seit
Impfung
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109
Impfungen
Pneumokokken (Lungenentzündung / Pneumonie,
Hirnhautentzündung / Meningitis, Mittelohrentzündung / Otitis media)
-Bakterien junge, gesunde Menschen: i. d. R. keine Komplikationen,
ältere Menschen, Erwachsene & Kinder mit Vorerkrankungen oder
Abwehrschwäche: evtl. tödliche Bedrohung,
Impfung für alle Kinder empfohlen, ab dem 2. Lebensmonat möglich;
ohne Grundimmunisierung im Kindesalter (alle 5 J. Auffrischung):
-alle über 60 Jahre,
- Kinder, Jugendliche & Erwachsene mit chron. Erkrankungen (Herz-KreislaufErkrankungen, Lungenleiden: Asthma oder Bronchitis, Stoffwechselerkrankungen
(zB Diabetes mellitus), Leber- & Nierenerkrankungen, Organtransplantierte, MilzResezierte, HIV-Infizierte, Leukämiepatienten).
(Totimpfstoff, aktive Impfung)
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Impfungen
Pneumokokken (Lungenentzündung / Pneumonie,
Hirnhautentzündung / Meningitis, Mittelohrentzündung / Otitis media)
Pneumokokken
Lobärpneumonie im 6. Segment li. durch Pneumo=
kokken m. Einschmelzung & Spiegelbildung (Pfeile)
akute Otitis media
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Impfungen
Röteln
Virale Erkrankung, Tröpfcheninfektion via Husten, Niesen, Sprechen;
für
Kinder meist harmlos (50 % aller infizierten Kinder ohne Krankheitszeichen), alle
Infizierten sind infektiös (also Ansteckungsquelle für andere);
typische Symptome: Beginn m. leichter Atemwegsinfektion, später typische
auffällige Hautrötung (meist im Gesicht) für 2 bis 3 Tage;
Erwachsene: vereinzelt Gelenkschmerzen, Komplikationen sind Entzündungen d.
Rückenmarks & d. Sehnervs (1:6000) sowie Hirnhautentzündung (1:20.000);
ACHTUNG bei Schwangerschaft Ungeimpfter: Infektion für die Frau harmlos,
aber Fötus stark bedroht ! Röteln verursachen beim Ungeborenen schwere
Schäden: in >60 % Augenschäden, Herzfehler, Hirnschaden, Taubheit (Röteln=
embryopathie), wenn Infektion während des 1.-3. Schwangerschaftsmonats;
~8 % der Frauen in D ohne ausreichenden Impfschutz  jedes Jahr 50 - 100
Geburten von Kinder mit Rötelnembryopathie !
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Impfungen
Röteln
Impfung für alle Kinder empfohlen ( Selbst- UND Fremdschutz);
als Kleinkind nicht geimpfte Mädchen: Impfung 11. - 16. Lj., Vorbeugung einer
Erkrankung während späterer Schwangerschaft;
(Lebendimpfstoff – Bedingungen zu beachten; aktive
Impfung; Vorsicht bei Hühnereiweißallergie)
Folgen der RötelnEmbryopathie
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Impfungen
Tetanus (Wundstarrkrampf)
schwere Erkrankung d. Nervensystems durch Gift d. Tetanus-Bakteriums
(Clostridium tetani): Muskulatur d. ges. Körpers verkrampft , im Verlauf Sprechen
nicht mehr möglich, Atmung setzt aus,
weltweit sterben im Erkrankungsfall mind. 50 % !
Erreger weltweit & praktisch überall vorhanden
(zB in Böden, gelangt über kleinste Wunden in den Körper [Gartenarbeit]);
Die Erkrankung ist nur dank der konsequenten Impfung der Bevölkerung in den
Industrieländern relativ selten (in D ca. 10 - 20 Fälle/J.).
Impfung empfohlen für alle, unabhängig vom Alter,
Totimpfstoff, aktive Impfung, Auffrischung spätest. alle 10 J.;
für Ungeimpfte bei Verletzung od. Kontakt: passive Impfung (fertige Antikörper);
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Impfungen
Tetanus
Clostridium tetani
Neonatal tetanus with severe
muscle contractions.
-courtesy of CDCPhoto Courtesy of the
Centers for Disease Control
„Teufelsgrinsen“ bei
Tetanus (dgk.de)
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Verlauf Anzahl Tetanusfälle und
Beginn Impfungen (USA)
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Impfungen
Windpocken (Varicellen)
Virus der Herpes-Viren-Familie; verbreitet sich „wie der Wind“ (= hochkontagiös);
juckende Bläschen an Haut & Schleimhäuten des gesamten Körpers so lange
ansteckend, bis das letzte Bläschen abgeheilt (eingetrocknet) ist (Erkrankte
dürfen oft mehrere Wochen nicht in den Kindergarten od. in die Schule);
selten Mittelohr-, Lungen- od. Hirnentzündung (meist Kleinhirn),
aber: bei Schwangeren kann eine Infektion zu schweren Schädigungen des
Ungeborenen führen!;
> je älter der Erkrankte, desto schwerer der Verlauf <
Lebendimpfstoff; empfohlen seit 2004 für alle Kinder & Jugendlichen sowie für
Frauen mit Kinderwunsch, Immunsupprimierte, Neurodermitiker (!), LeukämiePatienten, vor Organtransplant., Personal im Gesundheitsdienst.
Nach Varicellen-Infektion (auch nach Impfung) nach Jahren Gürtelrose (Zoster)
möglich; immer Anlass für gründliche Untersuchung (abwehrschwächende
Erkrankung?) !!
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Impfungen
Windpocken (Varicellen)
Varicella-Zoster-Virus VZV
Varicellen:
Effloreszenzen
(Hautausschlag)
Pneumonitis caused by varicella
zoster virus (Australian Herpes
Management Forum)
Zoster (Gürtelrose)
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Impfungen
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Impfungen
Kinder auf Reisen
Zeitverschiebung, veränderte Tagesabläufe, ungewohnte Nahrungsmittel für
Kinder größere Umstellung als für Erwachsene;
Infektionen & Flüssigkeitsverlust (Schwitzen, Erbrechen, Durchfall) wesentlich
belastender / gefährlicher; Abenteuer- & Trekkingreisen in Malaria-Gebieten für
kleine Kinder nicht zu empfehlen;
Mindestalter für Reiseimpfungen zu beachten;
auf rechtzeitige Planung der Impfungen achten;
spezielle Reiseimpfungen für viele Länder (manche vorgeschrieben);
Impfempfehlung auch von Reiseumständen (wann, wo wie) abhängig;
sehr wichtig / nicht zu vergessen: der normale, altersübliche empfohlene
Impfstatus (viele dieser Krankheiten in vielen Ländern sehr häufig!, dabei
Tuberkulose-Impfung grundsätzl. nicht empfohlen);
auf rechtzeitige Planung der Impfungen achten.
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Impfungen
Impfungen für Erwachsene
 Diphtherie (Auffrischung alle 10 J.)
 FSME (Impfung im Winter; für alle in virusverseuchten Gebieten Lebende &
dorthin Reisende; nach Grundimmunisierung [3 Injektionen:0, 1-3 mon, 9-12 mon]
Auffrischung alle 5 J. [< 60 J.] bzw. alle 3 J. [> 60 J. alt], Passivimpfung möglich)
 Grippe / Influenza (tötet jährl. Tausende in D; Impfung ab 6. Mon. möglich, bis
3.Lj. 2 x ½ Dosis; jährl. Impfung nötig, für alle Gefährdeten [auch Ost- / SüdostAsien-Reisende!] wie chron. Erkrankte, Kontaktpersonen, alle > 60-Jährigen)
 Pneumokokken (Lungen-, Hirnhaut-, Mittelohrentzündung; für alle
Gefährdeten & alle > 60 J.; Auffrischung alle 5 J.)
 Tetanus / Wundstarrkrampf (Auffrischung alle 10 J.)
 Polio / Kinderlähmung (Auffrischung alle 10 J. für Gefährdete [med. Personal,
Fernreisen])
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Bleiben Sie kritisch,
aber lassen Sie die notwendigen Impfungen
vornehmen !
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Hausarztpraxis
M. Leimbeck / M. Klapsch
- Gemeinschaftspraxis -
Facharzt für Allgemeinmedizin / Facharzt für Innere Medizin
Geriatrie (Altersheilkunde)
/
- Internist -
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
Braunfels-Philippstein, Lindenstrasse 2, 06442 / 6208
www.hausarzt-braunfels.de
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