Morbus Paget

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Gemeinschaftspraxis Radiologie und Nuklearmedizin
Mainzer Landstraße 191 Frankfurt
Dres. med. Halbsguth  Lochner  Köber  Maier  Lurz  TIP Dr./Univ. Istanbul Bayar
Dres. med. Müller-Schimpfle  Schweinshaut  Schlißke  Börtlein  Herr Bongartz
Dr. K. Schlißke, Arzt für Nuklearmedizin
Differentialdiagnostik des
Morbus Paget
Morbus Paget - Erstbeschreiber
Sir James Paget
1814 – 1899,
Chirurg und Pathologe
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Osteitis deformans
Ostitis deformans
Osteodystrophia
deformans
Makropathologie
M. Paget
Cortikalisverdickung
Leichte Verbiegung
Hyperämie
Distal Osteolyse
M.Paget - Mikropathologie
Pathologischer vielkerniger Riesenosteoklast
Morbus Paget – Pathophysiologie I
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Path. Riesenosteoklasten >>> stark
erhöhte Knochenresorption
Knochenabbau >>> reaktive überstürzte
Neubildung von mechanisch
minderwertigem Knochengewebe
Stark gesteigerter Knochenstoffwechsel,
reaktive Hyperperfusion
Verminderte mechanische Stabilität
M. Paget – Pathophysiologie II
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Osteolysen
Knochenneubildung mit Verdickung von
Corticalis und Spongiosa
Knochendeformierung
Frakturen
Schädigung durchtretender Nerven
Maligne Entartung (Osteosarkom)
M.Paget – epidemiologische Eckdaten
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Alter:
Geschlecht:
Prävalenz:
> 40 Jahre
überwiegend Männer
1 – 2 % der > 40-jährigen
bis 5 % der > 55-jährigen
Ethnologie:
am häufigsten Nordeuropäer
(Engländer) selten Asiaten und
Afrikaner
Familiäre Häufung: bei 15 – 30% der Fälle
Ursache:
unbekannt, Slow virus?
Mutation auf Chromosom 18?
Morbus Paget - Diagnostik
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Klinik
Labor
Röntgen
Skelettszintigramm
Ggf. CT
Morbus Paget - Klinik
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Schmerz
Knochenverbiegung und Vergrößerung
Hyperkyphose - Hyperlordose
Paresen (z.B. Hirnnerven)
Fraktur
Herzinsuffizienz
M.Paget - Klinik
Verbiegung von
Knochen, hier:
Säbelscheidentibia
mit Verkrümmung
nach ventral und
lateral
M.Paget - Klinik
Vergrößerung und Verbiegung der Clavicula und
1. Rippe links, Humerusdeformierung links
Morbus Paget – Labor I
Marker für
Knochenaufbau erhöht
Marker für
Knochenabbau erhöht
Alkalische Phosphatase Pyridinoline im Urin
Ostase (BAP)
Calcium im Urin
Differentialdiagnose Labor
Calcium
Osteoporose
Osteomalazie
HPT primär
HPT sekundär
Skelettfiliae
M.Paget
High turn-over
Osteoporose
Immobilisation
Ostase
PTH
Vitamin D
Pyridinoline
Differentialdiagnose AP Erhöhung
Hier: chron Cholezystitis bei Cholelithiasis
M.- Paget – Radiologische Stadien
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1. Stadium: osteolytisch
2. Stadium: sklerotisch-osteolytisch
3. Stadium: sklerotisch
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Volumenzunahme und Deformierung
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Die Stadien sind häufig gleichzeitig
nachweisbar!
M. Paget – 1. Stadium: relativ scharf abgegrenzte
lytische Veränderungen
M. Paget – 2. Stadium: lytische und sklerotische
Veränderungen sowie Volumenzunahme der
Knochenstrukturen
M. Paget - 3. Stadium: Sklerose und
Volumenzunahme
Verlauf M.Paget
Osteolytisches Stadium I
Nach einigen Jahren
sklerotisches Stadium III
Z.n. Bisphosphonaten
M.Paget – Weitere rad. Zeichen
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Wirbelsäule: verstärkte Kyphose/Lordose
Femur:
„Bischofsstab“ bei Coxa valga
Tibia:
„Säbelscheiden“-Tibia
Schädel:
„Baumwollschädel“
Fraktur
Säbelscheidentibia mit Crura vara antecurvata (Verbiegung
nach lateral und ventral) bei M.Paget Stadium II.
Hautverfärbungen durch Hyperperfusion mit
Hämosiderineinlagerungen
Verbreiterung und Verdickung der Schädelkalotte mit
grobtüpfeliger Zeichnung (Baumwollschädel) bei M.Paget
Stadium III
Morbus Paget - Fraktur
Frakturlinien im
Übergang prox. zum
mittleren Tibiadrittel
bei M. Paget mit
Säbelscheiden-Tibia
M.Paget – Skelettszintigraphie
Technik
3-Phasen-Skelettszintigramm der
relevanten Region mit Darstellung von
Perfusion, Weichteilen und Knochenstoffwechsel
1. Perfusionsphase regional: 0.- 1. min. p.i.
2. Frühphase ggf Ganzkörper: 2.- 5. min. p.i.
3. Skelettphase Ganzkörper: ca. 3h p.i.
Perfusionsphase M.Paget –
Hyperperfusion Becken links
Frühphase M.Paget –
Weichteildarstellung mit Frühanreicherung Becken links
Spätphase M.Paget –
Massive Knochenstoffwechselsteigerung Becken links
M.Paget – Skelettszintigramm
Indikationen
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Suche nach weiteren Herden/
Befallsmuster
Unklarer Röntgenbefund zur
Differentialdiagnose
Prozessaktivität
Unklar erhöhte Knochen-AP (Ostase)
Unklare Schmerzsymptomatik ohne
Röntgenkorrelat
Polyostotischer M.Paget mit Befall von Clavicula, Sternum,
Becken bds. und Femur re.
Morbus Paget – Indikation CT-Abklärung
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Unklarer Befund in Röntgen und
Skelettszintigramm
Beispiel: - 30-jährige Frau
- anhaltender Schmerz linke Hüfte
- Röntgen auswärts o.p.B
- MRT auswärts unklares Ödem Os ilium links
- Skelettszintigramm hier unklare Steigerung des
Knochenstoffwechsels Os ilium links
Knochenstoffwechselsteigerung Os ilium links
Morbus Paget – CT Indikationen
Verdickung der Kompakta,
Sklerosierung im Markraum sowie
Volumenzunahme im Os ilium links
Diagnose: M.Paget Stadium II
Morbus Paget - Differentialdiagnose
Alle Erkrankungen mit osteolytischen und/
oder osteosklerotischen Veränderungen z.B:
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Osteoblastische Metastasierung
Fibröse Dysplasie
- Jaffe-Lichtenstein
- McCune-Albright-Syndrom
Osteomyelitis
Marmorknochen-Krankheit
Knochenzysten
Paget-Sarkom
Lymphom
M.Paget - Differentialdiagnose
Raumforderung rechts im Hilus
Superscan im Szintigramm
Generelle knöcherne Verdichtung
Diagnose: Bronchialkarzinom zentral rechts, diffuse osteoblastische Metastasierung
M. Paget - Differentialdiagnose
Ausgedehnte Auftreibung rechts
thorakaler Rippen
Diagnose: Fibröse Dysplasie
M.Paget - Differentialdiagnose
Jugendlicher Patient
Verdichtung der proximalen
Tibia ohne begleitende
Volumenzunahme,
eingelagerte längsovaläre
Aufhellung
Anamnese!
Diagnose: chronische
Osteomyelitis
M.Paget - Differentialdiagnose
Kind.
Generelle Sklerose der
Knochen. Markraum
weitgehend knöchern
durchbaut
Pathologische Fraktur
Diagnose: Osteopetrose
Morbus Paget - Differentialdiagnose
Polyzyklische
Aufhellung,
umschrieben,
scharf
begrenzt,
respektierte
Kortikalis
Diagnose:
Knochenzyste
Morbus Paget - Differentialdiagnose
Im Femurkopf und
Schenkelhals sklerotische
und lytische Veränderungen
Im Femurschaft deutlich
spiculierte, unregelmäßige
Auftreibung der Corticalis
Diagnose: Osteosarkom bei
vorbestehendem M.Paget
Morbus Paget - Differentialdiagnose
Sklerosierung S1 mit
Übergriff auf die Massa
lateralis.
Histologisch Lymphom
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