Winkler - Evangelische Akademie Tutzing

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Organizational Ethics Konzepte und Erfahrungen aus
den USA und ihre
Übertragbarkeit auf Deutschland
Dr. med. Eva Weiss
Klinikum der Universität München
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Großhadern
Division of Medical Ethics, Harvard
Medical School, Boston
The Harvard University Center for
Ethics and the Professions,
Cambridge
„Schlechtes Management oder verfehlte Politik –
Welche Ursache stecken hinter den Ärzteprotesten? „
WDR 5, Morgenecho vom 5. August 2005
Überblick
1.
2.
3.
4.
Ein Fall für die Organisationsethik
Von der “Situations”-Ethik zur “System”-Ethik
Theorie einer Ethik der Organisation
Organisationsethik: Definition, Prozesse,
Prinzipien
5. Voraussetzungen für das Gelingen von
Organisationsethik
6. Praktische Umsetzung organisatorischer Ethik
7. Möglichkeiten der Übertragbarkeit
1. Ein Fall für die Organisationsethik
Was tun, wenn reife
Minderjährige
Bluttransfusionen
ablehnen?
Pat. AB
Pat.YZ
Alter
15
14 1/2
OP
Gehirn Blinddarm
Fallbeispiel aus einer Kinderklinik
Blutungs 10risiko
15%
Wird
operiert
?
Nein
1015%
Ja
1. Fallbeispiel: Ablehnung von Bluttransfusionen
Zusammensetzung der “Organizational
Ethics Task Force”
Leitung:
Leiterin des Arbeitskreises des Ethikkomitees
Direktor der orthopädischen Abteilung
Anästhesie
Direktor und ein Assistenzarzt
OP-Pflege
eine OP-Schwester
Intensivstationen
leitender Arzt, zwei Schwestern
Blutbank
Leiter und Labormitarbeiter
Psychatrie
Ärztin
Seelsorge
Pastorin
RechtsabteilungRechtsanwalt der Klinik
1
Ethikkomitee
Kinderonkologe
KH-Leitung
CEO, Compliance Manager
Summe
2
2
1
3
2
1
1
1
+2
___
14
+2
1. Fallbeispiel: Ablehnung von Bluttransfusionen
Arbeitsschritte
1. Datenerhebung: Zahl und Art der Fälle
2. Literaturrecherche: Ethik und Recht
3. Stand der psychologischen Forschung zur
Entwicklung der Entscheidungsfähigkeit
4. Erfahrungsberichte aus anderen Kliniken
5. Klinikumfrage
6. Empfehlung für eine Regelung
1. Fallbeispiel: Ablehnung von Bluttransfusionen
Umfrage zur Haltung und
Wertentscheidungen der Klinikmitarbeiter
Umfrage und Diskussion in Focusgruppen anhand von drei
Fallszenarien
Alter (>18>)
Blutungsrisiko
Je grösser das Blutungsrisiko,
desto höher die Neigung, die Wünsche des Patienten zu negieren
Fallbeispiel: Ablehnung von Bluttransfusionen
Ethische Fragen an die “Task Force”
1.
2.
Soll die Kinderklinik die freiwillige, informierte
Entscheidung von Minderjährigen akzeptieren,
Bluttransfusionen zu verweigern?


Autonomie
Nicht-Schaden


Option 1: Transfer
Option 2: Akzeptanz
Wenn ja, muss die Klinik die Patienten behandeln oder
kann es die Patienten auch an andere Institutionen
überweisen?
3.
Darf die Klinik das medizinische Personal zwingen,
gegen sein Gewissen eine Behandlung ohne
Bluttransfusionen zu garantieren?
4.
In welchem Umfang sollen Ressourcen für die speziellen
Bedürfnisse einer kleinen religiösen Gruppe eingesetzt
werden?
2. Von der Situations-Ethik zur
System-Ethik
1. Institutionalisierung und
Kompartimentalisierung der Medizin
2. Allokation von knappen Ressourcen
3. Erfahrung klinischer Ethikkomitees mit der
institutionellen Dimension ihrer Arbeit




Mangelnde
Mangelnde
integriert
Mangelnde
Mangelnde
Wirkungsgrad (z.B. der verfassten Leitlinien)
institutionelle Unterstützung  instituionell
Sichtbarkeit des Ethikkomitees
u.a. Pentz, Ross, Spencer, Mill und
Akzeptanz
Blake DC “Reinventing the HEC”,
HEC Forum 2000: 12(1):8-32
3. Theorie der Organisationsethik
Wirtschaftsethik – Studien zum ethischen
Verhalten in Organisationen
Positive Faktoren
1.
2.
3.
4.
5.
Klarheit und Transparenz der Erwartungen an ethisches Verhalten
Übereinstimmung des Verhaltens von Vorgesetzten mit diesen
Erwartungen
Sanktionierbarkeit / Belohnung von un-/ verantwortlichem
Verhalten
Realisierbarkeit der Erwartungen
Kaptein M., J Bus Ethics, 2000, 24, 95-114
Kritikmeoglichkeit
Negative Faktoren
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Unklare Prioritäten
Fehlen von Vorbildern
hierarchische Strukturen ,
Unzureichende Kommunikation in vertikaler wie horizontaler
Beziehung
Arbeitsbelastung, die Arbeitnehmer persönliche Werte
vernachlässigen lässt
Angst, die angemessene Kritik und Handlung verhindert
Klebe Trevino, Bus Ethics Quart. 1998, 8, 447-76
3. Theorie der Organisationsethik
Wirtschaftsethik – Konzepte zum ethischen
Verhalten
Ethik für Führungskräfte (Manager Ethik)
Tugendethischer Ansatz
Eine “Gute Praxis” produziert nicht nur ein gutes Produkt,
sondern mit der Zeit auch gute Menschen.
Hartman EM; 1996.Organizational Ethics and the Good Life
Stakeholder-Theorie zur Verantwortung des
Unternehmens
Unternehmenskultur und Unternehmensethik
4. Definition - Organisationsethik
Als Theorie beschreibt Organisationsethik in der Medizin
1. die Prinzipien die für die Klinik und ihre Mitarbeiter
handlungsleitend sein sollten und
2. die Möglichkeitsbedingungen, mit denen die
Institution die Wertverwirklichung fördern kann.
Als Praxis etabliert sie
3. Prozesse, die sicherstellen, dass diese Bedingungen
erfüllt werden und die Klinik dadurch ihrer
Verantwortung gegenüber allen Beteiligten gerecht
wird.
4. Unterschiede zwischen klinischer und
organisatorischer Ethik
Klinische Ethik
Organisationsethik
Betroffen
Arzt – Patient
Vielfältige
Anspruchsberechtigte
EthikCode
Ethos des ärztl.
Berufstandes
Verwaltung ohne
tradierte Berufsethik
Ethische
Prinzipien
4 anerkannte
Prinzipien
Keine anerkannten
Prinzipien
Handlung
Einzelner
der Klinik als
Institution
4. Prinzipien für die Organisationsethik
Normatives
Prinzip
Behandle
Behandle Verteile die
Patienten
m. Respekt Mitarbeiter Ressourcen
m. Respekt gerecht
medizin.
gut
Rolle
KrankenVersorger
Arbeitgeber
Manager
Körperschaft
Werte
Kompetenz
Empathie
Vertrauen
Autonomie
Fairness
Teilhabe
Pers. Entwicklung
Effizienz
Gleichheit
Bedürftigkeit
Qualität
Gemeinwohl
Feld der Ethik
Klinische
Ethik
Wirtschaftsethik
Politische
Ethik
Politische
Ethik
Handle in
gesellschaftl.
Verantwortung
1. Fallbeispiel: Ablehnung von Bluttransfusionen
Empfehlung der Task Force
„ Das Children’s Hospital respektiert die freie und
informierte Entscheidung reifer Minderjähriger,
Bluttransfusionen zu verweigern, wenn deren
Urteilsfähigkeit sichergestellt ist.
Es räumt ihren Klinikmitarbeitern ein, die
Behandlung an Kollegen abzugeben, wenn
diese zutiefst gegen ihre moralischen oder
religiösen Grundüberzeugung verstößt, solange
die Versorgung der Patienten durch andere
sicher gestellt ist. Es anerkennt die emotionale
Belastung, die mit der transfusionslosen
Behandlung verbunden sein können und
unterstützt ihre Mitarbeiter dabei.
1. Fallbeispiel: Ablehnung von Bluttransfusionen
Empfehlung der Task Force
Im Rahmen der zur Verfügung stehenden
Ressourcen etabliert es ein Programm zur
transfusionslosen Behandlung, das langfristig
allen Patienten zu Gute kommt.“
1.
Veränderung des ethischen Klimas
2.
Evaluierung des informed consent Prozess
3.
Einrichten einer klinischen Koordinationsstelle für eine
optimalen “transfusionslose” Versorgung der Patienten
4.
Fortlaufende Qualtitätskontrolle der transfusionslosen
chirurgischen und internistischen Behandlunge in der Klinik
4. Definition - Organisationsethik
Als Theorie beschreibt Organisationsethik in der Medizin
1. die Prinzipien die für die Klinik und ihre Mitarbeiter
handlungsleitend sein sollten und
2. die Möglichkeitsbedingungen, mit denen die
Institution die Wertverwirklichung fördern kann.
Als Praxis etabliert sie
3. Prozesse, die sicherstellen, dass diese Bedingungen
erfüllt werden und die Klinik dadurch ihrer
Verantwortung gegenüber allen Beteiligten gerecht
wird.
5. Voraussetzungen für das Gelingen
von Organisationsethik
 Legitimation
 Implementation and Evaluation
 Deliberativer Prozess
 Transparenz von Handlungsgründen,
Ansprüchen und Rechten
 Konsistenz der Handlungsgründe
5. Voraussetzungen für das Gelingen
von Organisationsethik
1. Legitimation
Status-Autorität:
 Einsetzung durch die Klinikleitung
Kompetenz-Autorität – Repäsentation
 der Experten, die notwendig sind, um das
Problem zu lösen.
 Der Gruppen, die die Entscheidung
mittragen und umsetzen sollen.
5. Voraussetzungen für das Gelingen
von Organisationsethik
2. Implementation and Evaluation
 am Status quo ansetzen
 Evaluation über die Zeit
5. Voraussetzungen für das Gelingen
von Organisationsethik
3. Deliberativer Prozess
 Vollzähligkeit und Qualtiät der Fakten
 Begegnung unter Gleichen: ethisch gesehen
 Substantielle Vorstellung von den ethischen
Verpflichtungen einer Klinik.
1.
2.
3.
4.
Behandle Patienten mit Respekt medizinisch gut
Behandle Mitarbeiter mit Respekt
Verteile die Resourcen gerecht
Handle in gesellschaftlicher Verantwortung
Winkler, EC. J.Healthc Manage 2005 50:2
5. Voraussetzungen für das Gelingen
von Organisationsethik
4. Transparenz von Handlungsgründen
Öffentliches Statement, wofür die Klinik
einsteht:
- Sichtbarwerden als ethisch Handelnde
- Vorab-Information für potentielle Patienten
wie Mitarbeiter (wertsystembasierte Auswahl
der Organisation)
6. Praktische Umsetzung von
Organisationsethik
 Integrated ethics program for managed
care organizations
Potter, Bioethics Forum 1996,12
 Administrative case rounds
Reiser,S.J. Hast. Cent Rep 1994,24
 Mission discernment process
Gallagher,J.A. Bus. Ethics Q 2002,12
 Virginia Bioethics Network
Spencer,E.M. Oxford Univ. Press,2000
 Ethical behavior through “patientsatisfaction” feedback-loop
Childs,B.H. HEC. Forum 2000. 12 (
6. Praktische Umsetzung von
Organisationsethik
Die Rolle der Ethics Advisory Group bei Harvard Pilgrim
Health Care

(HPHC)
- ist eine gemeinnützige (not for profit) Krankenversicherung
- mit 750 000 Versicherten in MA, NH and ME
2.
Ethics Advisory Group (EAG)
etabliert 1996 (nach dem Zusammenschluss von Harvard
Community Health Plan mit Pilgrim Health Care)
Zusammensetzung (tagt 6 mal jährlich)





Angestellte der Versicherung (Bereichsleiter, operatives Geschäft)
Versicherte (“consumers”)
Ärzte
Arbeitgeber / Einkäufer
Vertreter der Öffentlichkeit
6. Praktische Umsetzung von
Organisationsethik
Ca 10 % zu Fragen der Ressourcenallokation:
05/98 Kostendeckung für Viagra
08/98 Screening für Kolonkarzinom mit flexibler
Sigmoidoscopie.
04/00 Kostendeckung für neue Kinderimpfung
gegen Pneumokokkeninfektion.
11/01 “Letzte Chance” Therapien
(Lebertransplantation für HIV pos Patienten)
03/02 Kostendeckung für physikalische Therapie
01/03 Einsatz von aufwendigen, bildgebenden
Verfahren (CT,MRI)
01/04 Ethische Fragen bei gewichtsreduzierender
Chirurgie.
6. Praktische Umsetzung von
Organisationsethik: der Fall Viagra
 keine Entscheidung über Leben und Tod
 hat eine tatsächlichen und nicht-trivialen
Nutzen
 weckt öffentliches und Medieninteresse
 kostenintensiv in der Summe
 bezahlbar für die meisten Individuen
6. Praktische Umsetzung von
Organisationsethik: der Fall Viagra
1.
Prinzip der Bedürftigkeit: Ist Viagra medizinisch notwendig
oder nur ein Life-Style Medikament?
- Kostendeckung nur bei Komorbidität (z:B Diabetes)
- psychologische Ursachen?
“I can’t believe that at the end of the 20th century – after all that
Freud thaught us – that we are talking as if sexuality were an
optional matter of “lifestyle”. To reduce the ability to have
intercourse to the status of a “life-enhancing” activity is to
belittle a patient’s valid desire to restore a basic function”
Arbeitgeberin als TN der EAG
6. Praktische Umsetzung von
Organisationsethik: der Fall Viagra
1.
Wie soll der offensichtliche Nutzen für den Einzelenen mit
vernünftigem Haushalten mit den Resourcen aller in
Einklang gebracht werden?



Arzt in der Kontrollfunktion über den gerechtfertigten
Einsatz von Viagra
Patient in der Verantwortung für angemessene
Inanspruchnahme der Versicherungsgemeinschaft
Harvard Pilgrim als Versicherer in der Verantwortung
für Stabilität der Beiträge und Haushalten mit den
Resourcen der Versicherungsgemeinschaft
6. Praktische Umsetzung von
Organisationsethik: der Fall Viagra
Eine Beschränkung der erstattungsfähigen Menge von
Viagra auf 4 Tbl/Monat ist akzeptabel, wenn
1.
2.
die Gründe hierfür müssen relevant und vernünftig sein
 Medizinische Notwendigkeit wird im Arzt-PatientenVerhältnis definiert
 Abwägung der Kosten für den Einzelnen und die
Gemeinschaft
die Begründung öffentlich kommuniziert wird
3.
die Regelung nach 6 Monaten einer Überprüfung
unterzogen wird.
4.
Chance für einen gesellschaftlichen Lernprozess nutzen
6. Praktische Umsetzung von
Organisationsethik: der Fall Viagra
Normatives
Prinzip
Behandle
Behandle Verteile die
Patienten
m. Respekt Mitarbeiter Ressourcen
m. Respekt gerecht
medizin.
gut
Rolle
KrankenVersorger
Arbeitgeber
Manager
Körperschaft
Werte
Kompetenz
Empathie
Vertrauen
Autonomie
Fairness
Teilhabe
Pers. Entwicklung
Effizienz
Gleichheit
Bedürftigkeit
Qualität
Gemeinwohl
Feld der Ethik
Klinische
Ethik
Wirtschaftsethik
Politische
Ethik
Politische
Ethik
Handle in
gesellschaftl.
Verantwortung
6. Praktische Umsetzung von
Organisationsethik: der Fall Viagra
 Legitimation
 Implementation and Evaluation
 Deliberativer Prozess
 Transparenz von Handlungsgründen nach
aussen wie innen
 Konsistenz der Handlungsgründe
6. Praktische Umsetzung von
Organisationsethik: der Fall Viagra
Transparenz nach Außen
„ As to why HPHC settled on four pills as opposed
to, say, eight, Dorsey admits there is no
scientific logic in that number. „It demonstrates
a commitment to using the resource pool to
help make it possible for people to use the
medication … but it also reflects the fact that
Viagra is too expensive for us to pay for
unlimited use“
HPHC, Medical Director, Boston Globe, 12.06.98
6. Praktische Umsetzung von
Organisationsethik: der Fall Viagra
Transparenz nach Innen
Vor EAG – keine Abdeckung / Reines Kostenprinzip
Memo an Ärzte: „We would appreciate your consideration of
HPHC‘s coverage policies when considering the quantity
of medication you prescribe…“
Nach EAG – begründetes Kostenprinzip/ Arzt-Patienten-V.:
„This policy is not intended to act as a recommendation to
physicians regarding the appropriate quantity of Viagra
to prescribe. That decision can only be made between
the clinician and the patient“
6. Praktische Umsetzung von
Organisationsethik: der Fall Viagra
Konsistenz der Handlungsgründe über die
Zeit:
Erwähnung des Viagra Falls in anderen Entscheidungen zur
Kostendeckung:

Sigmoidoskopie-Entscheidung



Kostendeckung für physikalische Therapie
Einsatz von aufwendigen, bildgebenden
Verfahren (CT,MRt9
Ethische Fragen bei gewichtsreduzierender Chirurgie
“One way of promoting consistency is if you have
participants or people who are involved over time who
are highly influential “
Jim Sabin,MD Director of the EAG
6. Praktische Umsetzung von
Organisationsethik: der Fall Viagra
Prozedurale Kriterien
1.
2.
3.
4.
5.
Legitimation
Transparenz
Öffentlicher Lernprozess
Konsistenz
Möglichkeit der Kritik und
Evaluation
 Prozess allein ist keine
Garantie für das richtige
Ergebnis
Inhaltliche Kriterien
1. Prinzipien für
Organisationen im
Gesundheitswesen
2. Begründete Anwendung
der
Gerechtigkeitsprinzipien
(Verdienst, Gleichheit,
Bedarf)
7. Übertragbarkeit des Modells auf
das deutsche Gesundheitswesen
Gemeinsamer Bundesausschuss der Ärzte und
Krankenkassen:


Arzneimittel zur Behandlung der erektilen Dysfunktion und
Mittel, die der Anreizung und Steigerung sexueller Potenz
dienen, dürfen nicht mehr auf Kassenrezept verordnet
werden.
15.September 1998
Diese Entscheidung wird als Ergänzung der
Arzneimittelrichtlinie mit der Veröffentlichung im
Bundesanzeiger am 30.09. 1998 wirksam.
Mehrere Sozialgerichte geben jeweils klagenden
Patienten Recht und erklären die Entscheidung des
Bundesausschuss‘ für unwirksam –
in letzter Instanz das Bundessozialgericht
am 30. September 1999
7. Übertragbarkeit des Modells auf
das deutsche Gesundheitswesen
1. Relevanz der Gründe
 Erektile Dysfunktion ist keine Krankheit
 Kosten und damit Wirtschaftlichkeit nicht ermittelbar
2. Transparenz u. Kommunikation d.Gründe
3. Repräsentation
 Ärzte und Krankenkassen mit Stimmrecht
 Patientenvertreter, wenn vorhanden, ohneSR
4. Konsistenz der Entscheidung
 Andere, aufwändigere und weniger effektive
Behandlungsmethoden werden erstattet
5. Kritik und Evaluation
8. Zusammenfassung
 Die organisatorischen Rahmenbedingungen
sind wesentlich für das Gelingen klinischer
Ethik
 daher Erweiterung des Auftrags um die
Organisationsethik notwendig
8. Zusammenfassung
 die Prozesse und Prinzipien der
Organisationsethik verstärken sich gegenseitig
in ihren Möglichkeiten, nicht nur die klinische
Ethik sondern die Ethik der Klinik zu
verbessern.
Pro -
Inhalt
zess
Danksagung
Zusammenarbeit und inhaltlichen Austausch mit
Steven D. Pearson, MD und
James E. Sabin, Professor für Psychatrie an der
Harvard Medical School und Direktor des HPHC
Ethics Program
Organizational Ethics Task Force, Children‘s
Hospital Boston unter der Leitung von J.
Emmans und C. Mitchell
Vielen Dank!
7. Model für einen institutionsweiten
Beratungsauftrag
Anfrage durch




Leiter der klinischen Abteilungen
Verwaltungsleiter
Klinisches Personal
Patientenvertreter
Klinisches Ethikkomitee:
Einzelfall – Institution?
Insitutioneller Beratungsauftrag
Besetzung je nach Problemstellung
Umsetzung der Empfehlung
Leitungsebene
(klinische Direktion
Verwaltung)
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