Zur angebotsorientierten Bedarfsermittlung

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Rechtliche Grundlagen,
Bedarfsplanung und
Finanzierung
Dipl.Ing. Berndt Martetschläger
Vorlesung Krankenhausmanagement
WS 2011/2012
Krankenhausmanagement
Österreichische Bundesverfassung
Art. 10 Abs. 1:
Bundessache ist die Gesetzgebung und Vollziehung in folgenden
Angelegenheiten:
(12) Gesundheitswesen mit Ausnahme des Leichen- und
Bestattungswesens sowie des Gemeindesanitätsdienstes und
Rettungswesens, hinsichtlich der Heil- und Pflegeanstalten,
des Kurortewesens und der natürlichen Heilvorkommen jedoch
nur die sanitäre Aufsicht;……….
Krankenhausmanagement
Österreichische Bundesverfassung
Art. 12 Abs. 1:
Bundessache ist die Gesetzgebung über die Grundsätze,
Landessache die Erlassung von Ausführungsgesetzen und die
Vollziehung in folgenden Angelegenheiten:
(1) ….Mutterschafts-, Säuglings- und Jugendfürsorge; Heil- und
Pflegeanstalten;….
Grundsatzgesetzgebung:
Bund (KAKuG)
Ausführungsgesetzgebung: Länder (KALG, Tir KAG, K-KAO, etc.)
Krankenhausmanagement
Österreichische Bundesverfassung
Österreichweit einheitliche Neuregelungen der rechtlichen
Grundlagen
für
Heilund
Pflegeanstalten
(z.B.
der
Spitalsfinanzierung, des Österreichischen Strukturplans Gesundheit
– ÖSG, etc.) können daher nicht durch ein einfaches Bundesgesetz
geregelt werden sondern nur durch einen Staatsvertrag nach Art.
15a B-VG zwischen dem Bund, vertreten durch die
Bundesregierung und allen Ländern, vertreten durch die
Landeshauptleute erwirkt werden.
Krankenhausmanagement
Definitionen KAKuG
§1.(1): Unter Krankenanstalten (Heil- und Pflegeanstalten) sind
Einrichtungen zu verstehen, die
1.
zur Feststellung und Überwachung des
Gesundheitszustandes durch Untersuchung
2.
zur Vornahme operativer Eingriffe
3.
zur Vorbeugung, Besserung und Heilung von Krankheiten
durch Behandlung
4.
zur Entbindung oder
5.
für Maßnahmen medizinischer Fortpflanzungshilfe
bestimmt sind.
Krankenhausmanagement
Definitionen KAKuG
§1.(2): Ferner sind als Krankenanstalten auch Einrichtungen
anzusehen, die zur ärztlichen Betreuung und besonderen
Pflege von chronisch Kranken bestimmt sind.
Krankenhausmanagement
Definitionen KAKuG
§2.(1): Krankenanstalten im Sinne des § 1 sind:
1.
Allgemeine Krankenanstalten
2.
Sonderkrankenanstalten
3.
Pflege für chronisch Kranke
4.
Sanatorien
5.
Selbständige Ambulatorien
Krankenhausmanagement
Definitionen KAKuG
§2a.(1) in Verbindung mit § 18 sieht folgende Abstufungen bei
Krankenanstalten vor:
a)
Standardkrankenanstalten (für 50 000 – 90 000
Einwohner) mit bettenführenden Abteilungen zumindest für:
1. Chirurgie
2. Innere Medizin
Einrichtungen für Anästhesiologie, für Röntgendiagnostik
und für die Vornahme von Obduktionen; Konsiliarärzte;
Krankenhausmanagement
Definitionen KAKuG
b)
Schwerpunktkrankenanstalten (für 250 000 bis 300 000
Einwohner) mit bettenführenden Abteilungen zumindest für:
1. Augenheilkunde
2. Chirurgie
3. Frauenheilkunde und Geburtshilfe
4. Hals- Nasen Ohrenkrankheiten
5. Haut- und Geschlechtskrankheiten
6. Innere Medizin
7. Kinderheilkunde einschl. Neonatol.
8. Neurologie und Psychiatrie
9. Orthopädie
10. Unfallchirurgie
11. Urologie
Einrichtungen für Anästhesiologie, Hämodialyse, Strahlendiagnostik und -therapie,
Nuklearmedizin, Physikalische Medizin, Intensivpflege, Zahnheilkunde, Konsiliarärzte, Anstaltsapotheke, Pathologisches Institut, Laborinstitut
Krankenhausmanagement
Definitionen KAKuG
c)
Zentralkrankenanstalten (für 1 Million übersteigend) mit
grundsätzlich allen dem jeweiligen Stand der medizinischen
Wissenschaft entsprechenden spezialisierten Einrichtungen
Krankenhausmanagement
Gesundheitsreform 2005
A) Überwindung der strikten Trennung der einzelnen Sektoren des
Gesundheitswesens und Erreichung einer besseren Abstimmung in
der Planung, Steuerung und Finanzierung des gesamten
Gesundheitswesens
B) Längerfristige Sicherstellung der Finanzierbarkeit des
österreichischen Gesundheitswesens durch Maßnahmen zur
Kostendämpfung und Effizienzsteigerung bzw. Steuerung im
Gesundheitswesen
C) Unterstützung von Vorsorgemaßnahmen und flächendeckende
Sicherung und Verbesserung der Qualität im österreichischen
Gesundheitswesen
Krankenhausmanagement
Gesundheitsreform 2005
Zu A)
• Landesgesundheitsfonds mit Gesundheitsplattformen auf Länderebene und
eine Bundesgesundheitsagentur mit Bundesgesundheitskommission zur
Planung und Steuerung des gesamten Gesundheitswesens (intra- und
extramural) werden eingerichtet.
• Es sind gemeinsame Modellversuche zur integrierten Planung, Umsetzung und
Finanzierung der fachärztlichen Versorgung im Bereich der Spitalsambulanzen und des niedergelassenen Bereichs (Entwicklung neuer
Kooperationsmodelle) vereinbart.
• Österreichweite Leistungsangebotsplanung (dzt. Österreichischer
Strukturplan Gesundheit 20010– ÖSG 2010)
• Mit 1. Jänner 2007 wird eine bundesweit einheitliche Diagnosen- und
Leistungsdokumentation im spitalsambulanten und niedergelassenen
Bereich eingeführt
Krankenhausmanagement
Gesundheitsreform 2005
Zu B)
• Bund, Länder und Sozialversicherung vereinbaren die Wahrnehmung von
Maßnahmen zur Kostendämpfung und Effizienzsteigerung bzw.
Steuerung im Gesundheitswesen im Ausmaß von 300 Mio. Euro.
• Diese Maßnahmen zur Kostendämpfung und Effizienzsteigerung bzw.
Steuerung im Gesundheitswesen betreffen insbesondere die Senkung von
Verwaltungskosten, neue Organisationsformen, Vermeidung von
Doppelgleisigkeiten und eine regional ausgeglichenere Versorgung
• Eine gemeinsame Evaluierung des obigen Kataloges wird alle zwei Jahre
vorgenommen
• Als Sanktionsmechanismus ist vorgesehen, dass die Bundesgesundheitsagentur bei maßgeblichen Verstößen gegen vereinbarte Pläne und Vorgaben
im Zusammenhang mit der Qualität oder der Dokumentation finanzielle Mittel
für die Landesgesundheitsfonds zurückzuhalten hat, bis der rechtskonforme
Zustand herbeigeführt worden ist.
Krankenhausmanagement
Gesundheitsreform 2005
Zu C)
• Gesundheitsqualitätsgesetz und Gesundheitstelematikgesetz
• Einsetzung einer österreichweiten Steuerungsgruppe zur Planung und
Akkordierung der Einführung der elektronischen Gesundheitsakte
• Finanzierung spezieller Projekte durch die Bundesgesundheitsagentur:
Planungen und Strukturreformen, Transplantationswesen, Vorsorgeprogramme
• Gemeinsame Analyse und Evaluierung der epidemiologischen Auswirkungen
bestehender und zukünftiger Vorsorgemaßnahmen im Gesundheitswesen.
Krankenhausmanagement
Kenngrößen der KH-Betriebsführung
Verweildauer
Dauer eines durchschnittlichen Krankenhausaufenthalts je stationärer
Aufnahme
VD
=
Tatsächliche Belagstage pro Jahr
______________________________ [Tagen]
Stationäre Fälle
Achtung:
Belagstage  Mitternachtsstände
Pflegetage  Aufnahme- und Entlassungstag voll
Unterschied in der Verweildauer ca. 1 Tag !!!
Krankenhausmanagement
Kenngrößen der KH-Betriebsführung
Auslastung (Bettennutzung)
Verhältnis der tatsächlichen Belagstage zur theoretischen Kapazität bei
gegebener Bettenzahl in der Zeiteinheit
AL
=
Tatsächliche Belagstage pro Jahr
______________________________ x 100 [ % ]
Aufgestellte Betten x 365
Achtung:
Belagstage  Mitternachtsstände
Pflegetage  Aufnahme- und Entlassungstag voll
signifikanter Unterschied in der Auslastung !!!
Krankenhausmanagement
Kenngrößen der KH-Betriebsführung
Tagesbelegte Betten (tbB)
Anzahl der in einer Zeiteinheit im Durchschnitt belegten Betten absolut
tbB
=
Tatsächliche Belagstage pro Jahr
______________________________ [ Betten ]
365
Achtung:
nur sinnvoll in Belagstagen  Mitternachtsständen
Krankenhausmanagement
Kenngrößen der KH-Betriebsführung
Patientenumsatz
Anzahl der Patienten (stationären Fälle) je Bett in der Zeiteinheit
PU
=
Stationäre Fälle pro Jahr
______________________ = ______________________
aufgestellte Betten
Achtung:
Tats. Belagstage
aufgestellte Betten x VD
nur sinnvoll in Belagstagen  Mitternachtsständen
Krankenhausmanagement
Kenngrößen der KH-Betriebsführung
Bettenbedarf
Analytische Bettenbedarfsformel
Bettenbedarf
Krankenhausmanagement
=
Stat. Fälle pro Jahr x VD
------------------------------------------ [ Betten ]
AL x 365
Kenngrößen der KH-Betriebsführung
Bettenbedarf
Analytische Bettenbedarfsformel
Bettenbedarf
Krankenhausmanagement
=
Krankenhaushäufigkeit
Stat. Fälle pro Jahr x VD
------------------------------------------ [ Betten ]
AL x 365
Kenngrößen der KH-Betriebsführung
Bettenbedarf
Analytische Bettenbedarfsformel
Bettenbedarf
Krankenhausmanagement
=
Behandlungsstrategien /
Anreize
Stat. Fälle pro Jahr x VD
------------------------------------------ [ Betten ]
AL x 365
Kenngrößen der KH-Betriebsführung
Bettenbedarf
Analytische Bettenbedarfsformel
Bettenbedarf
=
Stat. Fälle pro Jahr x VD
------------------------------------------ [ Betten ]
AL x 365
Wirtschaftlichkeit
Verfügbarkeit
Krankenhausmanagement
Internationaler Vergleich
Krankenhausmanagement
Internationaler Vergleich
Krankenhausmanagement
Die Bedeutung der Auslastung
in Abhängigkeit vom durchschnittlichen Tagesbelag und von der durchschnittlichen Verweildauer
Quelle: J.P. Juchem, Krankenhausbettenbedarf, ÖBIG, Wien 1987
Verweildauer
20,0
100
A=
15,0
1 + 1,188 . Tb
( 0,807 - 1 )
. VD
-0,442
A = Auslastung
Tb = durchschn. tagesbelegte Betten
Vd = Verweildauer
10,0
5,0
20,0
Krankenhausmanagement
40,0
60,0
80,0
68 - 70 %
72 - 74 %
76 - 78 %
80 - 82 %
84 - 86 %
88 - 90 %
Tagesbelag
Methoden der Bedarfsermittlung
1. Morbiditätsdeterminierte Bedarfsermittlung
2. Mortalitätsorientierte Bedarfsermittlung
3. Angebotsorientierte Bedarfsermittlung
4. Inanspruchnahmeorientierte Bedarfsermittlung
Quelle Bedarfsermittlungsmethoden: Siegfried Eichhorn, Krankenhausbetriebslehre, Band I, Verlag W. Kohlhammer
Krankenhausmanagement
Methoden der Bedarfsermittlung
Zur morbiditätsorientierten Bedarfsermittlung:
Weitgehend theoretisch, weil
•
flächendeckende, elektronische Morbiditätsdaten kaum vorhanden
•
weitgehend noch kein Konsens über morbiditätsspezifische
Behandlungsstrategien (Standard operating procedures - SOP)
Ausnahme ist Geburtshilfe, weil
•
Exakte Fallzahlen vorhanden (Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett)
•
Demografische Prognosedaten sehr sicher
•
Weitgehender Konsens über SOP´s
Krankenhausmanagement
Methoden der Bedarfsermittlung
Zur angebotsorientierten Bedarfsermittlung:
Ausgangspunkt ist der IST-Zustand an vorhandenen Betten je Einwohner
des Einzugsgebiets [ Bettenmessziffer ]
Für die Prognoserechnung wird diese Bettenmessziffer mit den
Bevölkerungsprognosen korreliert und ergibt so den künftigen Bedarf.
Verfeinerung kann erfolgen durch:
•
Aufgliederung nach Versorgungsstufen
•
Differenzierung durch kleinere Einzugsgebiete
•
Gliederung nach Fachdisziplinen
•
Berücksichtigung einer optimalen Auslastung
Krankenhausmanagement
Methoden der Bedarfsermittlung
Nachteile der angebotsorientierten Bedarfsermittlung:
•
Berücksichtigt nur die demografische Entwicklung
•
Lässt die Entwicklung von Kennzahlen wie Verweildauer außer
acht
•
Schreibt Unter- bzw. Überversorgungen in der Gegenwart in die
Zukunft fort
•
Kann keine Veränderungen in der abgestuften
Versorgungspyramide berücksichtigen
Krankenhausmanagement
Methoden der Bedarfsermittlung
Zur inanspruchnahmeorientierten Bedarfsermittlung:
Einflußfaktoren auf KH-Häufigkeit und Verweildauer und damit auf den
analytischen Bettenbedarf, die im Rahmen einer inanspruchnahmeorientierten Bedarfsermittlung zu berücksichtigen sind:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Stand, Organisation und Technik der Medizin
Altersstruktur der Bevölkerung
Zusammensetzung der Bevölkerung nach Geschlecht
Art und Umfang der Erwerbstätigkeit
Wohnverhältnisse
Wohlstandsentwicklung
Verkehrsbedingungen
Angebot an Gesundheits-Dienstleistungen
Sozial- und Gesundheitsgesetzgebung
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit 2010
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit 2010
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit ab 2006
Die bisherige Darstellung von einzelnen Krankenanstalten
wird umgestellt auf die Darstellung von 32 Versorgungsregionen und 4 Versorgungszonen, der Geltungsbereich wird
sukzessive von Fonds-Krankenanstalten auf alle Krankenanstalten gemäß KAKuG sowie alle weiteren Leistungserbringerinnen und Leistungserbringer ausgeweitet;
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit ab 2006
Quellbezogene Richtwerte zur Anzahl stationärer Aufenthalte
im Jahr 2010 pro MHG (rund 450 „Medizinische Einzelleistungs-/ Hauptdiagnosengruppen“ im Sinne des LKFModells) und pro Versorgungsregion bzw. Versorgungszone
mit einem Toleranzbereich von jeweils +/- 25 % gegenüber
dem Bundesdurchschnitt ersetzen die bisherigen Bettenobergrenzen pro Krankenanstalt;
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit ab 2006
Qualitätskriterien, Vorgaben zu jährlichen Mindestfrequenzen
sowie zur Erreichbarkeit werden künftighin für jene medizinischen Leistungen vorgegeben werden, für die dies aus
Expertensicht erforderlich ist;
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit ab 2006
die Versorgungssituation in den Bereichen „ambulante
ärztliche Versorgung“, „extramurale therapeutische, psychologische und psychosoziale Versorgung“, „Rehabilitation“
sowie „Alten- und Langzeitversorgung“ wird pro Versorgungs-
region bzw. Versorgungszone im Iststand 2004 erfasst,
außerdem werden Kriterien zum Funktionieren des Nahtstellenmanagements in den einzelnen Versorgungsregionen
definiert;
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit ab 2006
zu den medizinisch-technischen Großgeräten sind allgemeine
Planungsgrundlagen und technische Beschreibungen sowie
Vorgaben, für welche medizinischen Leistungen welche Großgeräte (v. a. CT, MR) erforderlich sind, vorgesehen; weiters
umfasst der ÖSG den bundesweiten Großgeräteplan, der pro
Bundesland die maximale Anzahl an Großgeräten (CT, MR,
ECT) im intra- und extramuralen Bereich beinhaltet.
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit 2006
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit 2006
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit 2006
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit 2006
Der
ÖSG
2006
beschreibt
die
regionalen
Versorgungserfordernisse
in
3
verschiedenen
Darstellungen:
•
Planungsmatrix
•
Versorgungsmatrix
•
Leistungsmatrix
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit 2006
Planungsmatrix:
1
9
4
32
Gesamt-Österreich
Bundesländer
Versorgungszonen
Versorgungsregionen
Medizinische Fächer (Innere Med, Chirurgie,etc)
Akut-Krankenanstalten
Ambulante ärztliche Versorgung
Extramurale therap., psycholog. und psychosoziale Versorgung
Rehabilitation
Alten- und Langzeitversorgung
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit 2006
Versorgungsmatrix:
1
Gesamt-Österreich
4 VZ, 32 VR, 9 Bundesländer, 18 inl. und ausl.
Gastpatienten je Bundesland, 1 Ö-Gesamt
(insgesamt 64 Spalten)
450 MHG (Med. Einzelleistungs- und Hauptdiagnosegruppen),
jeweils für 2004 (Ist) und 2010 (Soll)
8 Sonderbereiche (AG/R, Palliativ, etc)
Ambulanter Sonderbereich Dialyse
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit 2006
Leistungsmatrix:
1
Gesamt-Österreich
Qualitätskriterien
(Mindestversorgungsstruktur, K-Typ, Intensiv,
CT/MR, Histopathologie, Mindestfrequenz)
Ausgewählte med. Einzelleistungen (MEL´s)
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit 2006
Folgende medizinisch-technische Geräte gelten aktuell
als Großgeräte:
•
Computertomographiegeräte (CT),
•
Magnetresonanz-Tomographiegeräte (MR),
•
Coronarangiographische Arbeitsplätze
(Herzkatheterarbeitsplätze) (COR)
•
Strahlen- bzw. Hochvolttherapiegeräte (STR; Linear- und
Kreisbeschleuniger, Telekobalttherapiegeräte, Gamma-Knife),
•
Emissions-Computer-Tomographiegeräte (ECT) und
•
Positronen-Emissions-Tomographiegeräte (PET)
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit 2006
Planungsgrundsätze /1/:
•
Medizinisch-technische Großgeräte sollen in jenen Krankenanstalten eingerichtet werden, die diese zur Bewältigung der sich
aus der jeweiligen Fächerstruktur ergebenden medizinischen
Anforderungen benötigen (Qualitätskriterium).
•
Die Versorgung der Bevölkerung soll durch optimale Standortwahl
für Großgeräte regional möglichst gleichmäßig und bestmöglich
erreichbar (Kriterium der Versorgungsgerechtigkeit), aber auch
wirtschaftlich erfolgen (Wirtschaftlichkeitskriterium).
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit 2006
Planungsgrundsätze /2/:
•
Dem Wirtschaftlichkeitskriterium Rechnung tragend, wurden bei der
Erarbeitung von Standortempfehlungen die Versorgungswirksamkeit
des extramuralen Sektors sowie Kooperationspotentiale zwischen
dem intra- und dem extramuralen Bereich miteinbezogen.
•
Aufgrund des raschen technischen Fortschritts sollte alle zwei Jahre
eine Revision der Großgeräteplanung erfolgen.
•
Universitätsklausel
Krankenhausmanagement
Österr. Strukturplan Gesundheit 2006
Krankenhausmanagement
Internationaler Vergleich
Krankenhausmanagement
Leistungsorientierte KH-Finanzierung (LKF)
Hinter dem Begriff „Finanzierung” verbergen sich zwei grundsätzlich
unterschiedliche Gesichtspunkte. Zum einen lässt sich Finanzierung
als Antwort auf die Frage:
„Wer finanziert mit welchem Geld?”
interpretieren, zum anderen kann Finanzierung auch als Vorgang
der Mittelverteilung angesehen werden – also als Antwort auf die
Frage:
„Wie wird das Geld verteilt?”.
Krankenhausmanagement
Leistungsorientierte KH-Finanzierung (LKF)
Grundlage des österreichischen LKF- Systems ist
eine einheitliche Dokumentation von:
• Diagnosen seit 1.1.2001 nach dem ICD-10 der WHO
(International Classification of diseases)
• Ausgewählte Prozeduren nach einem eigenentwickelten Katalog
„Medizinischer Einzelleistungen (MEL)“
• Eventuell Alter des Patienten / der Patientin
• Eventuell Strukturqualitätskriterien
Krankenhausmanagement
Leistungsorientierte KH-Finanzierung (LKF)
Sämtliche Krankheitsbilder werden in insgesamt
996 LDF (Leistungs- und Diagnoseorientierte
Fallgruppen) eingeteilt, davon sind
442 leistungsbasiert (primär in der operativen Fächern
über MEL´s codiert)
und
554 krankheitsbasiert (primär in den konservativen
Fächern über Diagnosen - HDG´s codiert)
Krankenhausmanagement
Leistungsorientierte KH-Finanzierung (LKF)
Krankenhausmanagement
Leistungsorientierte KH-Finanzierung (LKF)
Jeder der 996 LDF – Gruppen ist:
•
eine Gesamtpunktezahl (Fallpauschale) zugeordnet, die sich
wiederum unterteilt in
- eine Leistungskomponente
- eine Tageskomponente
•
ein Verweildauerintervall mit unterer und oberer Schwelle
zugeordnet
•
das LKF – Modell wird jährlich weiterentwickelt
Krankenhausmanagement
Leistungsorientierte KH-Finanzierung (LKF)
Nach der Bestimmung der LDF-Gruppe und damit
der Fallpauschale (über MEL oder HDG) werden
folgende Zusatzbepunktungen angebracht:
•
Zusatzpunkte für längere Aufenthalte (degressiv)
•
Punkteabschläge für kürzere Aufenthalte
•
Mehrleistungszuschläge (zusätzliche Leistungskomponente
bei Mehrfachbehandlungen)
•
Zusatzpunkte für Aufenthalte in Intensivstationen
•
Tageweise Bepunktung in Sonderbereichen (Psych.
Tagesklinik, Palliativbehandlung, Akutgeriatrie und
Remobilisation etc.)
Krankenhausmanagement
Leistungsorientierte KH-Finanzierung (LKF)
Krankenhausmanagement
Leistungsorientierte KH-Finanzierung (LKF)
Krankenhausmanagement
Leistungsorientierte KH-Finanzierung (LKF)
Ziele die mit der Einführung des österreichischen
LKF-Systems verbunden waren:
–
eine höhere Kosten- und Leistungstransparenz,
–
die langfristige Eindämmung der Kostensteigerungen,
–
die Reduzierung unnötiger Mehrfachleistungen,
–
längst notwendige Strukturveränderungen (u.a.
Akutbettenabbau) und
–
ein österreichweit einheitliches, einfach zu administrierendes
Instrumentarium für gesundheitspolitische Planungs- und
Steuerungsmaßnahme
Krankenhausmanagement
Internationaler Vergleich
Krankenhausmanagement
Internationaler Vergleich
Krankenhausmanagement
These
These 11:
Es muss und wird uns gelingen, in den nächsten
10 – 15 Jahren die Krankenhaushäufigkeit drastisch zu
senken, da ansonst der zusätzliche Ansturm alter und
hochbetagter Patienten nicht leistbar ist.
Dies wird einzelne Fachrichtungen stark unterschiedlich tangieren und häufig nochmals zu einer
markanten Bettenreduktion führen
Krankenhausmanagement
Der
Zielkonflikt
Der strategische
Strategische Zielkonflikt
Standortvielfalt
-) Wohnortnähe
-) Niederschwelligkeit
-) Regionalpolitik
Qualität
-) Menge/Qualität
-) Fachspezialisierung
-) Strukturqualität
Schwerpunktbildungen
Vernetzungen
Virtuelle Organisationen
Krankenhausmanagement
Internationaler Vergleich
A bed built,
is a bed filled
(aus der englischen Gesundheitsdiskussion)
Krankenhausmanagement
These
These 22:
Die „trügerische“ Ruhe im Verdrängungswettbewerb
resultiert aus der protektionistischen Gesetzgebung in
Österreich (Landesfonds, PriKraF).
Eine - früher oder später von der EU erzwungene –
Marktöffnung wird eine Reihe internationaler Anbieter
mit Markenmedizin-Konzepten nach Österreich
bringen.
Krankenhausmanagement
These
These 33:
Ich komme mir oft vor, wie wenn Mercedes seinen
Verkäufern eine Umweltprämie für jedes nicht
verkaufte Auto in Aussicht stellt und dann jahrelang
diskutiert, warum die Verkaufszahlen kontinuierlich
zurückgehen.
In Österreich wirken (finanzielle) Anreize oft diametral
gegen gesundheitspolitisch verkündete Strategien.
Krankenhausmanagement
These
These 44:
Was wir aus freien Stücken viele Jahre nicht geschafft
haben, wird letzten Endes die elektronische
Vernetzung erzwingen.
Es wird zunehmend nicht mehr verstanden, warum
immer noch der Facharztbefund von gestern völlig
unbekannt ist, wenn man heute in die
Notfallaufnahme des Krankenhauses eingeliefert wird.
Krankenhausmanagement
These
These 55:
Die elektronische Vernetzung von Befunddaten wird
schließlich auch der Qualitätssicherung im ärztlichen
Bereich (im Spital und in der Ordination) zum
Durchbruch verhelfen.
Investitionen in e-health sind daher zu einem guten
Teil auch Investitionen in medizinische
Qualitätssicherung und verbesserte Schnittstellen.
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