Folie 6

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Beschäftigung und Arbeitslosigkeit
Seminar LVA 239.231 „Firmen und Märkte“
Karl Aiginger
Dienstag, 4.5.2010, 10.15 – 12.00 K 269D und 13.15 – 15.15 UC6
H:/user/aig/vorlesungen/ Linz_SS_2010/Linz_SS_2010_6.ppt
Outline

Beschäftigungstheorie

Arbeitslosigkeit

Empirie für Österreich

Wirtschaftspolitische Ansätze (WIFO-Weißbuch)
1
16.05.2016
Beschäftigungsgleichgewicht



Schnittpunkt der Arbeitsangebots- und der -nachfragekurve
Nachfrage ist Funktion des Lohns (-) und des Outputs (+)
(Produktivität)
Angebot ist Funktion des Lohns (+), Alternativeinkommen (-),
Wert der Freizeit (-), Bedürfnisse (+)

Steigende Angebotskurve und sinkende Nachfragekurve

Markträumung ergibt Beschäftigungsquote

Arbeitslosigkeit ist "freiwillig", zum Marktlohn findet "man" Arbeit

Neoklassische Theorie
2
16.05.2016
Outline

Beschäftigungstheorie

Arbeitslosigkeit

Empirie für Österreich

Wirtschaftspolitische Ansätze (WIFO-Weißbuch)
3
16.05.2016
Typen der Arbeitslosigkeit

Strukturelle Arbeitslosigkeit:



Fehlende Übereinstimmung Qualifikation (Mismatch)
Technologisch bedingt: Rationalisierung
Konjunkturelle Arbeitslosigkeit:

Mit Schwankungen der Nachfrage

Saisonale Arbeitslosigkeit (Witterung/Fremdenverkehr/Ferien)

Friktionsarbeitslosigkeit


Unvermeidbare Übergänge
Optimierende Suchprozesse
4
16.05.2016
Erklärungen tatsächlicher Arbeitslosigkeit

Optimierungen oder Friktionen oder Nachfragedefizit

Segmentierungen, Mismatch, Diskriminierung

Regulierungen, Sozialgesetzgebung, Gewerkschaften

Qualifikationssicherung, Qualität, Gesundheit

Effizienzlohnhypothese,

Insider-/Outsidertheorien

Rigide Löhne (nach unten; wichtig bei sinkender Nachfrage)


Effektive Nachfrage mit Spirale nach unten,
wenn Löhne sinken
Keynesianische Interpretation
5
16.05.2016
Die großen Kontroversen





Entscheidung am Arbeitsmarkt oder am Outputmarkt?
Arbeitsmarkträumung entscheidend:
Politikempfehlung: Deregulierung, Flexibilisierung,
Abbau Rigiditäten, Qualifikation
Outputmarkt entscheidend:
Politikempfehlung: Wachstum und
Konkurrenzfähigkeit fördern
Angebotsseitig oder nachfrageseitig
Manche Faktoren sind an beiden Märkten wichtig:
Qualifikation, Produktivität, Effiziente Institutionen
Folgt Beschäftigung Wachstum oder erzeugt Beschäftigung
Wachstum?
Politikempfehlung: Restriktiver bzw.
offener Zugang zum Arbeitsmarkt
6
16.05.2016
Outline

Beschäftigungstheorie

Arbeitslosigkeit

Empirie für Österreich

Wirtschaftspolitische Ansätze (WIFO-Weißbuch)
7
16.05.2016
Empirie der Arbeitsmärkte

Arbeitslosigkeit 2008 zwischen Ländern unterschiedlich
2008: 2 bis 5% in AT, NL, DK,
5 bis 7% in IL, IT, FI, SE, GB
7 bis 10% in BE, DE, GR, ES, FR, PT

Arbeitslosenquote über Zeit unterschiedlich
1961-70 1971-80 1981-90 1991-2000 2001-2008
EU
2,0%
3,8%
8,6%
9,2%
7,5%
USA
4,7%
6,4%
7,1%
5,6%
5,2%
8
16.05.2016
Arbeitslosenquote 2008 und Varianz
Minimum
Maximum
Jahr
2008
Jahr
EU 27
2008
6.8
2004
9.0
6.8
EU 15
2008
6.8
1994
10.3
6.8
United States
2000
4.0
1992
7.4
5.4
Japan
1991
2.1
2002
5.4
4.0
Canada
2008
6.0
1993
11.4
6.0
New Zealand
2007
3.6
1992
10.4
4.0
9
16.05.2016
Arbeitslosenquote
in der EU15
Minimum
Maximum
Jahr
EU 15
Belgium
Denmark
Germany
I reland
Greece
Spain
France
I taly
Luxembourg
Netherlands
Austria
Portugal
Finland
Sw eden
United Kingdom
2008
1991
2008
1991
2001
1991
2007
2008
2008
1991
2001
1991
2000
2008
1991
2004
2008
Jahr
6.8
6.4
3.1
5.3
4.0
7.1
8.3
8.0
6.0
1.6
2.2
3.4
3.9
6.3
3.1
4.7
1994
1994
1993
2005
1993
1999
1994
1994
1998
2004
1994
2005
2007
1994
1997
1993
10
10.3
9.8
9.6
10.7
15.6
12.0
19.5
11.6
11.3
5.1
6.8
5.2
8.0
16.6
9.9
10.2
6.8
7.3
3.1
7.3
5.6
8.3
9.3
8.0
6.0
4.5
2.9
4.2
7.9
6.3
6.2
5.4
16.05.2016
Arbeitslosenquote
in den neuen Mitgliedsländern
Minimum
Maximum
Jahr
EU 27
Bulgaria
Czech Republic
Estonia
Cyprus
Latv ia
Lithuania
Hungary
Malta
Poland
Romania
Slov enia
Slov akia
2008
2008
2008
2007
1995
1991
1991
2001
1991
2008
1996
2008
2008
2008
Jahr
6.8
6.0
4.5
4.7
2.6
0.6
0.3
5.7
4.4
7.1
3.4
4.7
9.8
11
2004
2001
2000
2000
2005
1996
2001
1993
2001
2002
2002
1998
2001
9.0
19.5
8.7
12.8
5.2
20.6
16.5
11.8
7.6
19.9
8.4
7.4
19.3
6.8
6.0
4.5
6.0
3.7
6.4
4.5
8.3
6.3
7.1
6.1
4.7
9.8
16.05.2016
Konjunkturprognose Österreich 2009
1990-2008
1995-2008
2005
2008
2009
Arbeitslosigkeit
Quote lt. Eurostat
Zahl lt. Eurostat in 1.000
4.1
159.3
4.3
168.0
5.2
208.3
3.9
176.6
4.2
181.9
6.7
222.2
7.3
252.7
5.8
208.7
6.3
232.7
69.2
62.7
69.7
62.8
68.6
65.9
72.8
65.9
72.8
2.3
2.4
2.9
2.0
0.9
Quote lt. AMS
Zahl lt. AMS
Beschäftigungsquote
Aktiv Erwerbstätige
Erwerbstätige
Wachstum des realen BIP
Q: WIFO, September 2009.
12
16.05.2016
Arbeitslosenquote und
Beschäftigungszuwachs in Österreich
4.0
Wachstum und Beschäftigung
3.0
BIP
2.0
Beschäftigung
1.0
0.0
-1.0
-2.0
1989
1991
1993
1995
1997
13
1999
2001
2003
2005
2007
16.05.2016
Beschäftigungsquote in Österreich vs. EU
74
Beschäftigungsquote insgesamt
72
Österreich
70
68
66
64
EU 15
62
60
58
1994
1996
1998
2000
2002
14
2004
2006
2008
16.05.2016
Wachstum bestimmt Arbeitslosigkeit
und Beschäftigung
4.0
4.0
Wachstum und Beschäftigung
3.0
Wachstum und Arbeitslosigkeit
3.0
BIP
2.0
BIP
2.0
Beschäftigung
1.0
1.0
0.0
0.0
-1.0
-1.0
-2.0
Arbeitslose
-2.0
1989
1991
1993
1995
1997
1999
2001
2003
2005
2007
1989
1991
1993
1995
1997
1999
2001
2003
2005
2007
Anmerkung: Reihen sind geglättet und standardisiert (Mittelwert, Varianz)
15
16.05.2016
Outline

Beschäftigungstheorie

Arbeitslosigkeit

Empirie für Österreich

Wirtschaftspolitische Ansätze (WIFO-Weißbuch)
16
16.05.2016
Mehr Beschäftigung durch Wachstum
auf Basis von Innovation und Qualifikation
WIFO-Weißbuch zu Wachstum und Beschäftigung in Österreich
Studie im Auftrag von Wirtschaftskammer Österreich, Bundesarbeitskammer, Österreichischem
Gewerkschaftsbund und Landwirtschaftskammer Österreich
Mit finanzieller Unterstützung von Oesterreichischer Nationalbank, Androsch International Consulting,
Investkredit, Gewerkschaft Metall – Textil, Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, Oberbank AG,
D. Swarovski & Co, Rauch Fruchtsäfte Ges.m.b.H.
23. November 2006
H:/user/aig/vorlesungen/WU_ws08/Vorl_WS_2008_4.ppt
Ausgangssituation:
Arbeitslosigkeit Österreich/EU 15
12
Österreich: 1990: 3,1%, 2000: 3,6%, 2008: 3,9%
EU 15:
1990: 8,0%, 2000: 7,7%, 2008: 7,7%
10
EU 15
8
Δ = 6,1%
Δ = 2,9%
6
Δ = 4,1%
Δ = 4,9%
4
Österreich
2
0
1990
Q: Eurostat.
1992
1994
1996
1998
2000
18
2002
2004
2006
2008
16.05.2016
Hebel: Mehr Beschäftigung durch Wachstum
Enger, wenn auch nicht perfekter Zusammenhang zwischen
Wachstum und Beschäftigung
Etwas weniger eng für Wachstum und Arbeitslosigkeit
wegen Arbeitsangebot
Berechnung von Schwellen:
ab 1,5% steigt Beschäftigung
ab 2%
steigt Vollzeitbeschäftigung
ab 2½% sinkt Arbeitslosigkeit
 Schwellen nicht unveränderbar, aber sehr
wichtige Stylized Facts.
19
16.05.2016
Elf Strategieelemente
Wachstumstreiber:
Innovation
Ausbildung und Weiterbildung
Infrastruktur als Standort- und Nachfragefaktor
Akzeleratoren:
Wettbewerb und Gründungsaktivität
Flexibilität und Sicherheit
Die Qualität des öffentlichen Sektors
Österreichische Stärken:
Technologien und Dienstleistungscluster
Innovative Energie- und Umweltpolitik
Quellen zusätzlicher Beschäftigung:
Umwandlung von informeller Arbeit in Erwerbstätigkeit
Forcierung der Chancengleichheit der Geschlechter
Das Sozialsystem als Produktivkraft.
20
16.05.2016
Starker Zuwachs der Bevölkerung
verschiebt Angebotsengpass in Richtung 2020
10000
2005/2015: Arbeitsangebot +133.000 / +240.000
"Obere
Wanderungsvariante"
9500
9000
8500
Hauptvariante
Bevölkerung
8000
7500
7000
Maximum
2022
6500
6000
"Obere
Wanderungsvariante"
Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter
5500
Maximum
2018
5000
Hauptvariante
Aktivierungsszenario
4500
4000
Arbeitskräfteangebot (Hauptvariante)
Hauptszenario
3500
3000
2500
70
75
80
85
90
95
00
21
05
10
15
20
25
50
16.05.2016
Nachfragestimulierungspaket
Ziel: Lösung der Blockaden in der Inlandsnachfrage,
die durch höhere Sparneigung aus Einkommen und Gewinnen
Maßnahmen aus elf Strategieelementen:

Erhöhung der Investitionsbereitschaft


Belebung des Konsums


stärkere Anhebung von niedrigen Pensionen durch Sockelbeträge
Verstärkte Nutzung von Vermögen für Konsum und Wohnbau


Begünstigung von energie- und emissionsreduzierenden Investitionen
insbesondere bei Unternehmen (Investitionsprämie „light“)
Abschaffung der Kreditgebühr und mehr Wettbewerb (niedrige Kosten) bei
Wohnungsvermittlung (Maklergebühren)
Schaffung von Vertrauen und Sicherheit

Konsens und positive Begründung der Reformen mit strategischem Ziel.
22
16.05.2016
Beschäftigungspaket
Ziel: unmittelbare Beschäftigung gegen Verfestigung
Verbesserung der Anreizstruktur
Zusammengefasste Maßnahmen aus den elf Strategielinien:
Senkung der Lohnnebenkosten im Niedriglohnbereich
und Verbreiterung der Bemessungsgrundlage um Vermietung, Zinsen
Übernehmen der Lohnnebenkosten des ersten Beschäftigten bei Gründung
Absetzbarkeit von Reparatur und Dienstleistungen
Anreizverbesserung:
Experience Rating mit Bonuskomponente bei Ganzjahresarbeitplätzen
Verstärkung der betrieblichen Komponente bei Lohnverhandlungen
Abflachung Altersprofile
Bei stärkerem Konjunkturrückgang:
Forcierung nationaler und internationaler Infrastrukturprojekte.
23
16.05.2016
Strategieelement 9: Umwandlung
informeller Arbeit in Erwerbstätigkeit
Teilstrategieziel: Die Umwandlung von Arbeit in der Familie oder im informellen
Sektor in sozialversicherte Jobs
Einzelmaßnahmen:
Förderung spezifischer Betreuung und Pflegeleistung
Steuerliche Abschreibbarkeit von häuslichen Dienstleistungen
Umwandlung eines Teiles eines erhöhten Pflegegeldes in Schecks
Anpassung von Kollektivverträgen (Trennung Anwesenheits-/Arbeitsverpflichtung)
Forcieren von Kinderbetreuungseinrichtungen
Pflegeplattformen
Innovativer altersgerechter Wohnbau
Sozialversicherung für Pflege von Angehörigen
Vorteil: Zuverdienste, Größenvorteile
Qualifizierung, Weiterbildung
Transparenter Markt
Versicherung, Pensionsanspruch.
24
16.05.2016
Strategievorschlag des WIFO-Weißbuchs
Makroökonomische
Steuerung
Europäische Politik
Strategieziel:
Mehr Beschäftigung durch
Wachstum auf Basis von
Innovation und Qualifikation
Das Sozialsystem als
Produktivkraft
Chancengleichheit
der Geschlechter
Informelle Arbeit zu
Erwerbstätigkeit
Innovative Energieund Umweltpolitik
Technologie- und
Dienstleistungscluster
Die Qualität des
öffentlichen Sektors
Flexibilität und
Sicherheit
Wettbewerb und
Gründungsaktivität
Infrastruktur als
Standortfaktor
Ausbildung und
Weiterbildung
Innovation
Strategieelemente
Dreiphasenstrategie:
1. Kick-off-Phase bis 2008
2. Reformphase 2008 bis 2015
3. High-Tech-Phase ab 2015
Beschäftigungspaket
Qualifizierungsoffensive
Nachfragestimulierungspaket
Integrationspaket
Produktivitätsoffensive
Energie- und Umweltpaket
Wettbewerb und Flexibilität
Dienstleistungs- und Exportpaket
Umsetzungspakete
25
16.05.2016
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