Demokratie

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Auf dem Weg zu einer
demokratischen
Lernkultur
Demokratie leben und lernen
Der Klassenrat
www.wl-lang.de
Was Sie erwartet:
Was ist Demokratiepädagogik?
 Warum ist das ein Thema für die GS?
 Welche Wissens- und Kompetenzerweiterungen
stehen im Zentrum?
 Öffnung von Unterricht und Schule
 Freinetpädagogik –
(M)eine Grundlage für eine demokratische Unterrichtskultur
 Zwei zentrale Bausteine: Projekt-(Handlungs)orientierung + Klassenrat
……………………………..
 Der Klassenrat
Funktion / Struktur / Aufgaben / Arbeitsweisen,
dargestellt anhand von Auszügen aus Protokollbüchern

Schule und Unterricht
auf dem Prüfstand
Zurzeit dominieren:

PISA / VERA / Output-Orientierung /
Verbesserung der fachlichen Leistungen /
Methodenlernen / Evaluation / Leistungen feststellen
und überprüfen / Fördern und Fordern / Individualisierung von
Lernen / …….
In den Hintergrund geraten sind:

Bildungsauftrag der Schule / politische Bildung /
Schulklima / Schule als sozialer Lebensraum /
…. alles das, was nicht so leicht
abgetestet werden kann
Schule und Unterricht
auf dem Prüfstand
Und jetzt auch noch die Demokratie!!!!






Was ist das überhaupt?
In der Grundschule???
Wie soll denn das gehen?
Das kann ich net!!
Das will ich net!
Un iwwerhaupt!!!
Ja, wo sei mer
denn!!!!!
Demokratie –
Was ist das überhaupt?
Demokratie



ist als Staatsform eine historische
Errungenschaft
gibt als Gesellschaftsform den
Maßstab ab für die Entwicklung der
Zivilgesellschaft
regelt als partizipativ gestaltete Lebensform den
menschlichen Umgang miteinander
und das praktische Handeln im
gelebten Alltag
Demokratie –
ein Thema für die (GS-)Schule ?
Demokratie
 braucht Demokraten, weil sie von Inklusion und Partizipation lebt
 ist eine Zieldimension
 ist kein Privileg der Erwachsenen
 hat als Basis die demokratische Haltung der Akteure
 muss gelernt und erfahren werden …. von klein auf!
Demokraten fallen nicht vom Himmel!
Demokratiepädagogik
Warum??
Begründungen und Ziele
Demokratie lernen,



um in der Zukunft bestehen zu können
um an der demokratischen Gemeinschaft
teilhaben zu können
um Demokratie als Lebensform
mitgestalten und mitbestimmen zu können
 WISSEN
LEBENDIGE
ERFAHRUNG
KONKRETE
TEILHABE
Wo ist die Demokratiepädagogik
verankert?

Kinderrechtskonvention der UNO
Artikel 12
[Berücksichtigung des Kindeswillens]
(1) Die Vertragsstaaten sichern dem Kind, das fähig
ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, das
Recht zu, diese Meinung in allen das Kind
berührenden Angelegenheiten frei zu äußern,
und berücksichtigen die Meinung des Kindes
angemessen und entsprechend seinem Alter
und seiner Reife.
(UNO 1989)
1992 von BRD ratifiziert
Kinderrechte sind kein
Geschenk der Erwachsenen,
sondern eine historische
Errungenschaft
Wo ist die Demokratiepädagogik
verankert?

OECD
und Europarat
2005 Das Europäische Jahr
der Demokratieerziehung
Die OECD und der Europarat waren sich einig,
dass es insbesondere 4 Leitwerte/Leitgedanken sind,
an denen sich Lernen zu orientieren hat:
Menschenrechte
Demokratie
Nachhaltigkeit
Soziale Integration
Alles Lernen,
alle zu erlernenden Kompetenzen haben sich diesen
Leitwerten unterzuordnen.
Wo ist die Demokratiepädagogik
verankert?
Kultusministerkonferenz 2006


Kinderrechtskonvention
Recht des Kindes auf Bildung
„… von dessen Verwirklichung die Zukunft des Einzelnen wie auch der Gesellschaft
nicht unwesentlich abhängt.“



Subjektstellung des Kindes respektieren
Altersgerechte Berücksichtigung der Rechte des Kindes
Recht auf Partizipation
……..was essentiell für die Schulkultur ist
Wo ist die Demokratiepädagogik
verankert?
Der Bildungsauftrag der Schule
Aus dem Schulgesetz für Rheinland- Pfalz:
§1

(1) Der Auftrag der Schule bestimmt sich aus dem Recht des jungen Menschen auf
Förderung seiner Anlagen und Erweiterung seiner Fähigkeiten sowie aus dem
Anspruch von Staat und Gesellschaft an Bürgerinnen und Bürger zur
Wahrnehmung von Rechten und Übernahme von Pflichten hinreichend
vorbereitet zu sein.

(2) In Erfüllung ihres Auftrags erzieht die Schule zur Selbstbestimmung in
Verantwortung vor Gott und den Mitmenschen, ……
..... zur Bereitschaft, die sozialen und politischen Aufgaben im freiheitlichdemokratischen und sozialen Rechtsstaat zu übernehmen, …….
……. sie vermittelt ….. Verantwortungsbewusstsein
…… zur Erfüllung der Aufgaben in Staat,
Gesellschaft und Beruf zu befähigen.
Demokratiepädagogik ein Auftrag der (Grund-)Schule
Wo ist die Demokratiepädagogik
verankert?

Teilrahmenplan Sachunterricht
„ Die Welt mitgestalten
Ein anderer Aspekt von Gestaltung sei besonders betont: Die Möglichkeit,
durch Partizipation aktiv das Schulklima und das Klassenklima
mitzugestalten.
Partizipation macht Regeln und Räume zu etwas Eigenem und stärkt den
verantwortlichen Umgang mit Sachen und Menschen.
Dazu gehören z. B. die persönliche und gruppenbezogene Zeitgestaltung,
die Raumgestaltung unter dem Gesichtspunkt des Zusammenklangs von
Funktionalität und Ästhetik, ein achtsamer Umgang mit sich selbst und
anderen, das Wahrnehmen von Verantwortung und die Einbindung in das
Gemeindeleben. Solche aktive Partizipation trägt nicht nur zum
Wohlfühlen in der Schule bei, sondern ist eine wichtige Fähigkeit für die
generelle Lebensbewältigung.“
Demokratiepädagogik
Ziele einer demokratischen Schul- und Unterrichtskultur
3 Schlüsselkompetenzen
Selbstständig handeln können
 Werkzeuge konstruktiv und reflexibel
nutzen können
 In heterogenen Gruppen erfolgreich
miteinander umgehen können

Demokratische
Handlungskompetenz
Demokratische Handlungskompetenz –
Was ist das?
Selbstkompetenz
 Sachkompetenz
 Sozialkompetenz

Sozialkompetenz
schließlich bezieht dies
auf den Umgang
miteinander, auf das
gesellschaftliche und
auf das politische
Handeln.
Ich-Stärke, aber nicht im Sinne von
rücksichtsloser Durchsetzung, sondern
gebunden an Verantwortung für das
eigene Handeln
Dass man in den Feldern, über die
man beratschlagt, in die man sich
einmischt, die man mitgestaltet, auch
sachkundig ist, weil nur dadurch
verantwortliche Entscheidung und
Teilnahme möglich sind. Dies bezieht
auch mit ein, dass man Methoden und
Strategien zu nutzen weiß, ..
….. => Methodenkompetenz
Demokratiepädagogik
Was muss Schule bieten, damit diese Kompetenzen
von den Kindern erreicht werden können?
…den Schülerinnen und Schülern
 Erfahrungs- und Handlungsfelder eröffnen, die ihnen
erlauben, demokratische Kompetenzen zu erwerben
 den Lerninhalt Demokratie nahe bringen
 Demokratie als Wert, der seine Basis in der eigenen
Erfahrung hat, in demokratieförderlichen Lernwelten
erfahrbar machen

Ziel ist der Erwerb
demokratischer
Handlungskompetenz
Demokratische Strukturen
Demokratische Vorbilder
Gelebte Partizipation
Öffnung von Unterricht
Morgenkreis
Arbeitspläne
Karteiarbeit
Offener
Anfang
Freie
Arbeit
Inhaltlich
Organisatorisch
Methodisch
Stationen/
Werkstatt
Demokratische Lernkultur
Öffnung von Unterricht
Grundüberzeugungen
Methodisch
Inhaltlich
Organisatorisch
Freinet-Pädagogik
GRUNDÜBERZEUGUNGEN
„Freinetische“
Grundüberzeugungen





Welches Menschenbild habe ich?
Was ist ein Kind?
Welchen Auftrag hat Schule?
Was heißt Lernen?
Wie verstehe ich Unterricht?
„Freinetische“
Grundüberzeugungen














Kinder sind wissbegierig und wollen etwas Lernen
Das natürliche Lernbedürfnis wird durch traditionelle Schulstrukturen und didaktischmethodische Maßnahmen erschwert
Kinder, Lehrer und Klasse tragen die Verantwortung für gelingende Lernprozesse
Kinder haben das Recht auf einen Vertrauensvorschuss
Lernen ist selbstbestimmt
Erfolgreiches Lernen ist prozesshaft, zweckgerichtet, ganzheitlich und für den Lernen
bedeutsam
Lernen ist dialogisch
Der Lehrer ist immer Modell
Konflikte sind Störungen der kooperativen Arbeitsdisziplin und somit Angelegenheit der
Klasse. Sie können nur im Klassenverband bearbeitet werden.
Erziehung muss erfahrbar sein (Handeln und Reflektieren)
Erziehen heißt Unterstützen
Der Mensch/das Kind erschließt sich durch sinnvolle Arbeit seine Welt
Arbeit(en) ist ein positiv besetzter Begriff, ein elementares Bedürfnis des Menschen, zu
dem Anstrengung, Frust und Lust gehören
Eine Klasse ist eine kooperative Arbeitsgemeinschaft … incl. des Lehrers
Freinet-Pädagogik
4 Grundprinzipien

Die freie Entfaltung der Persönlichkeit:


Die kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt und Bezug zum Leben:


Die Lebenswelt der Schüler und deren Bedürfnisse bilden den Ausgangspunkt für praktische
Arbeitsvorhaben, Untersuchungen und Erkundungen. Schlüsselbegriff ist hier "tatonnement experimental",
was soviel wie ein tastendes forschendes Herangehen an eine Fragestellung bedeutet.
Selbstverantwortlichkeit des Kindes:


Beim freien Schreiben, Gestalten, Musizieren, etc. lernen die Schüler sich zu öffnen und auf andere
einzugehen. Erziehung ohne Zwang. Eine solche "Befreiung" ist wesentlich für die
Persönlichkeitsentwicklung und stärkt die selbsttherapeutischen Kräfte des Menschen.
Die Schüler sollen lernen nicht nur die eigene Situation einzuschätzen und die Arbeit nach selbst gewählten
Maßstäben zu organisieren, sondern auch die persönliche Identität und die Verschiedenheit der Mitschüler
zu respektieren.
Kooperation und gegenseitige Verantwortlichkeit:

Demokratisches Zusammenleben ist kein abstrakter Unterrichtsinhalt, sondern wird gelernt in einer
Atmosphäre von Vertrauen zu der die offene Diskussion von Konflikten und die gegenseitige konstruktive
Kritik und Hilfe ebenso gehört wie das Hinterfragen und Neuerarbeiten von Regeln und Strukturen in der
Gruppe.
OECD/Europarat
•Menschenrechte
•Nachhaltigkeit
•Demokratie
•Soziale Integration
„Das Kind wird nicht erst Mensch, es ist Mensch.“
(Janus Korczak, Anfang des 20. Jh.)
Niemand ist zu jung für Partizipation!
•DemokratischeUnterricht
Unterrichtskultur
Offener
„Die zentrale Idee des Offenen Unterrichts ist die
konsequente Umsetzung der Erziehungsziele
Selbständigkeit und Mündigkeit
in entsprechenden Unterrichtspraktiken,
um Lernen aus eigener Verantwortung zu fördern,
individuelle Entwicklungsziele zuzulassen
und methodisch in hohem Maße Selbständigkeit oder
Selbststeuerung zu ermöglichen.“
(H. Gudjons: Handlungsorientiert lehren und lernen, Heilbronn 1992)
•Abbau unangemessener
Hierarchie
•Befreiung von Bevormundung
Oberstes Lernziel ist
der aufrechte Gang des Kindes
in unübersichtlichem Gelände
oder
Lernen,
sich seines eigenen Verstandes
ohne Anleitung zu bedienen!
„Schule soll einen Erfahrungsraum bieten,
wo im Kleinen, jedoch durchaus als
Ernstfall, geübt wird, was hernach im
Großen die zivilgesellschaftliche Praxis
bestimmen soll.“
(Prof. Dr. Wolfgang Edelstein)
Die Idee und die Praxis
Klassenrat
Projektorientiertes Arbeiten
Handlungsorientierung
Nur wer beteiligt ist,
fühlt sich verantwortlich.
Klassenrat und Demokratiepädagogik

Klasse als kleinste soziale Einheit, in der Partizipation,
Verantwortung und Beteiligung im sozialen Miteinander
von Anfang an gelernt und Selbstwirksamkeit erfahren wird.

Klassenrat als Basis der Demokratie an der Schule
– ein bewusst gestaltetes WIR auf Basis
demokratischer Werte.


Klassenrat als Delegationsorgan und Wahlkörper
für eine repräsentative Schülervertretung.
Klassenrat als Ausgangspunkt für das Lernen in
sozialen Projekten mit Partnern der Zivilgesellschaft
Demokratie
als Lebensform
Demokratie als
Regierungsform
Demokratie als
Gesellschaftsform
Für alle Nebenwirkungen
übernehmen wir die Verantwortung

Vorteile, die auf der Hand liegen
•In einer demokratischen Schule, in demokratischen Unterricht
verbessern sich Klassen- und Schulklima, nehmen Gewaltbereitschaft
und soziale Konflikte ab,
•steigen die Leistungsbereitschaft und das Engagement für die Schule,
•werden Außenseiter(-gruppen) an die Schule an die Schulgemeinschaft
gebunden,
Un jetzert
•erfolgt eine Integration der Armen, wobei arm
kummt die
nicht nur materiell gesehen wird,
Praksis!
•wird Demokratie zu einem Wert, zu einer Haltung,
was nur durch praktizierte Demokratie erreicht
werden kann.
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