Staatskanzlei Demografischer Wandel in Ostdeutschland Menschen gehen, Wölfe kommen? Stefan Krappweis 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 0 Welt 20. Jahrhundert: Bevölkerungsexplosion Bei gleich bleibender Fruchtbarkeit (2,83 Kinder je Frau 1995-2000) würden in 150 Jahren 244 Milliarden Menschen, in 300 Jahren 134 Billionen Menschen auf der Erde leben. UN, World- Population in 2300, S. 2 http://www.un.org/esa/population/publications/longrange2/Long_range_report.pdf Tragfähigkeit der Erde (max. Zahl von Menschen, die versorgt werden können): ca. 12-15 Milliarden Menschen (1765) Staatskanzlei Anstieg um 1 Mrd. nach Jahren: 9. Mrd. 26 8. Mrd. 15 7. Mrd. 14 6. Mrd. 12 5. Mrd. 13 4. Mrd. 14 3. Mrd. 33 2. Mrd: 123 http://www.dsw-online.de/pdfs/wb_wachstum.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 1 Welt 2100: Ende des Wachstums Höchststand 2100: 9,06 Mrd. EW UN-Prognose Weltbevölkerung mittleres Szenario EW-Anteil in % 2000 2100 Afrika Asien Europa Nordamerika Lateinamerika Ozeanien 13,1 60,6 12,0 5,2 8,6 0,5 Staatskanzlei 24,9 55,4 6,5 5,2 8,1 0,5 2100: Asien und Afrika mehr als 80 % der Weltbevölkerung 10000 Welt 9000 9,064 8,919 8,494 7000 6,071 6000 4000 3000 Mittleres Szenario: ab 2050 2000 1000 0 Asien 5,222 5000 8,499 8,751 8,972 Africa Asia Europe Latin America, Caribbean Northern America Oceania Welt 8000 Europa: -190 Mio EW 100 Jahre unterhalb der natürlichen Reproduktion (2,1 Kinder pro Frau in Europa), danach natürliche Reproduktion in Mio. EW 5,019 3,680 Afrika 1,803 796 728 316 2000 2,254 Europa 632 448 2050 Nordamerika 538 474 2100 550 490 2150 574 509 2200 594 523 2250 611 534 2300 WORLD POPULATION IN 2300, Highlights; http://www.un.org/esa/population/publications/longrange2/Long_range_report.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 2 Zukünftige Geburtenziffern weltweit Staatskanzlei BiB-Mitteilungen 2/2004 TFR = total fertility rate (zusammengefasste Geburtenziffer) http://www.bib-demographie.de/publikat/bib-mit2_2004_KarteTFR.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 3 Demografischer Wandel in Ostdeutschland Staatskanzlei Gliederung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 16.05.2016 Faktoren, Kennzahl, Paradoxien Trends Europa, Deutschland, Brandenburg Folgen für Brandenburg Wer ist gefordert? Gestaltungsmöglichkeiten Prioritäten für mehr Geburten (alte/neue Länder) Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 4 Faktoren demografischer Entwicklung Geburtenrate Staatliche Alterssicherung, soziale Sicherung Kinderschutz (Arbeitskräfte in Bauern-/Handwerkerhaushalten) Bildungsstand; Individualisierung Erwerbstätigkeit Einkommen/BIP Familienstand (ledig, verheiratet) Arbeitsmarkt/Arbeitslosenquote (Weltwirtschaftskrise, Wendekrise) Mittleres Gebäralter Mutterschutz Lebensstandardsicherung bei Babypause (finanz. Unabhängigkeit vom Mann: bezahlte Elternzeit, Kindergeld, Steuerregelungen) Kinderbetreuung 16.05.2016 Lebenserwartung/ Sterberate Gesellschaftlich: Frieden Medizinische Versorgung Hygiene, Desinfektion Arbeitsbedingungen (Bergwerk oder Büroarbeit) Unfallverhütung (Arbeitsschutz, Verkehr) Umweltschutz (Smog, S02) Individuell: Ernährung (Hunger, Vitamine) Hygiene, Desinfektion Konsum (Tabak) Lebensgewohnheiten (Frau, Mann) Fitness Staatskanzlei Wanderung Gesellschaftliche Lebensbedingungen (persönliche Freiheit, Asyl) Einkommensgefälle Arbeitsplatzangebot (Hochqualifizierte, Wissenschaftler), Existenzgründungshilfe (Steuerfreiheit) Natürliche Lebensbedingungen, Attraktivität (Florida, Mallorca, Fremdenverkehrsgebiete) weiche Standortfaktoren, Infrastrukturausstattung (Bsp. Kita auf dem Telegrafenberg in Potsdam) Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 5 Geburtenrate - Fertilitätsmaß Staatskanzlei Zusammengefasste Geburtenziffer (total fertility rate TFR): • durchschnittl. Kinderzahl einer Frau (wenn Geburtenzahl des betrachteten Jahres von ihrem 15.-49. Lebensjahr gelten würde) • Deutschland: 1,3 • EU: 1,47 • Welt: 2,83 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 6 Sterberate: kein Limit bei Lebenserwartung Staatskanzlei Lebenserwartung 2300 keine Obergrenze absehbar Spitzenreiter Japan: 108 Jahre (Frauen), 104 Jahre (Männer) Schlusslichter Liberia und Mali: 88 Jahre (Frauen) 87 Jahre (Männer) MDC: more developed countries LDC: less/least developed countries Deutschland: Anstieg Lebenserwartung: 3 Monate pro Jahr, in 4 Jahren um 1 Lebensjahr, Rentenalter (65/60) unverändert seit 1916 WORLD POPULATION IN 2300, Highlights, S. 5f; http://www.un.org/esa/population/publications/longrange2/Long_range_report.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 7 Alterung Die Welt altert - 21. Jahrhundert: durchschnittliches Alter der Bevölkerung in Jahren Alterung 50 very „old Europe“ 45 Mittleres Szenario: ab 2050 100 Jahre unterhalb natürl. Reproduktion (2,1 Kinder pro Frau), danach natürliche Reproduktion Staatskanzlei Europa 47,7 Nordamerika 40,2 40 37,7 35 30 25 20 35,4 29,8 29,2 27,8 23,6 22 20,1 19 Austral./Ozean. 39,9 Asien 39,8 38,7 Latein-Am./Karibik 36,8 Welt 30,7 26,4 Afrika 27,5 26,1 24,2 18,3 15 1950 2000 2050 Vgl. Informationen zur politischen Bildung Nr. 282/2004 Bevölkerungsentwicklung, S. 15, eigene Darstellung, Quelle: Bevölkerungsprognose UN, WORLD POPULATION IN 2300, Highlights; http://www.un.org/esa/population/publications/longrange2/Long_range_report.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 8 Demografischer Wandel - Paradoxien Staatskanzlei Industrieländer Je größer Wohlstand (Pro-Kopf-Einkommen), desto geringer Geburtenrate (demografisch-ökonomisches Paradoxon) Alte Bundesländer: Steigendes Einkommen/Bildung, sinkende Kinderzahl (DINKS; DCC) Transformationsländer: (Wirtschafts)krisen schweißen die Paare zusammen (Scheidungsrate), Kinder kommen nicht heraus Brandenburg/Neue Länder: Nicht Arbeitslose wandern, sondern gut Qualifizierte Je mehr wir in Bildung investieren, umso größer die Gefahr der Abwanderung Trotz Kinderbetreuung Geburtenrate niedriger als im (schlecht betreuten) Südwesten 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 9 Warum Kinder? Staatskanzlei Wirtschaftliche und emotionale Gründe? http://www.tu-chemnitz.de/phil/soziologie/nauck/scripte/Sozialstruktur03.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 10 Mehr Wohlstand – weniger Kinder 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 Staatskanzlei 11 Europa: Schrumpfung Staatskanzlei Fruchtbarkeit in Transformationsländern im „roten Bereich“ Quelle: Demografische Forschung, 2004 Nr. 4, http://www.demografische-forschung.org/archiv.htm Grünbuch demographischer Wandel: http://ec.europa.eu/employment_social/social_situation/green_paper_de.html http://ec.europa.eu/employment_social/news/2005/mar/comm2005-94_de.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 12 Deutschland: Schrumpfung Staatskanzlei bis 2050 von 82,5 auf 65-75 Mio. EW Variante 5: - 7,5 Mio. EW (Zuwanderung: 200.000 EW/Jahr) Variante 1: - 17,5 Mio. EW (Zuwanderung: 100.000 EW/Jahr) Deutschlands drei demografische Weltrekorde: 1. früheste Schrumpfung infolge niedriger Geburtenrate 1969/1972 (DDR/BRD) 2. höchster Anteil Kinderloser 3. Stärkste Zuwanderung je EW 1980er Jahre: 1.022 EW/100.000 EW, USA: 245 EW) Herwig Birg, Deutschlands Weltrekorde GRUNDKURS DEMOGRAPHIE - ERSTE LEKTION, FAZ, 22.2.2005 Quelle: Statistisches Bundesamt, Bevölkerungsprognose 2050, http://www.destatis.de/presse/deutsch/pk/2003/Bevoelkerung_2050.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 13 Deutschland: Schrumpfung Staatskanzlei bis 2050 je nach Zuwanderung von 82,5 auf 65-75 Mio. EW - 7,5 Mio. EW (Zuwanderung: 200.000 EW/Jahr) - 17,5 Mio. EW (Zuwanderung: 100.000 EW/Jahr) Geburtendefizit pro Jahr: 2000: 72.000 EW 2050: 576.000 EW Quelle: Statistisches Bundesamt, Bevölkerungsprognose 2050, S. 27 http://www.destatis.de/presse/deutsch/pk/2003/Bevoelkerung_2050.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 14 Bevölkerungsentwicklung – alte Länder Hauptbewegungen in alte Länder: 1. Vertriebene 1945-1950: 8 Mio. (Anteil 16 %) 2. Aussiedler (dt. Siedlungsgebiete im Ausland) 1950-heute: 4,3 Mio. 3. Übersiedler 1950-Mauerbau: 2,6 Mio. Ausländer 1965-heute: 6,6 Mio. (insgesamt 7,3 Mio.) 4. Gastarbeiter Staatskanzlei Einwohnerentwicklung BRD und DDR 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0 5. Asyl DDR-EW in 1000 BRD-EW in 1000 19.000 17.188 16.614 16.028 15.120 16.745 Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr 1939 1948 1950 1960 1970 1980 1989 1990 2000 6. Innerdeutsche Ost-WestWanderer seit 1989: 1,5 Mio. http://www.destatis.de/download/d/datenreport/datrep04gesch.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 15 Bevölkerungsentwicklung – Neue Länder Hauptbewegungen neue Länder: Einwohnerentwicklung Neue Länder und Berlin-Ost Vertriebene (Neubürger, Umsiedler) 1945-1950: 20.000 4,1 Mio. (Anteil 22 %) 18.000 Übersiedler 1950Mauerbau: -2,6 Mio. Innerdeutsche Ost-WestWanderer (Saldo) bis 2003: seit 1989: -1,5 Mio. Staatskanzlei EW in 1000 19.000 EW/km² 19.000 17.000 180 160 16.745 17.188 16.614 140 16.028 16.000 15.120 15.000 14.000 120 100 Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr 1939 1948 1950 1960 1970 1980 1989 1990 2000 http://www.destatis.de/download/d/datenreport/datrep04gesch.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 16 Bevölkerungsentwicklung – Neue Länder Staatskanzlei Einwohnerzahlen der neuen Länder 1990 und 2002 in Mio. EW 6,0 4,8 5,0 1990 4,3 4,0 3,0 2002 2,9 2,6 2,6 2,5 1,9 1,7 2,0 2,6 2,4 1,0 0,0 Brandenburg 16.05.2016 MecklenburgVorpommern Sachsen Sachsen-Anhalt Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 Thüringen 17 Deutschland: Bevölkerungs(um)verteilung Staatskanzlei 1990-1999 (nach Kreisen): Fernwanderung ín Alte Länder zur Arbeit Nahwanderung aus den Kernstädten ins Umland in die größere Wohnung (Suburbanisierung) Quelle: BBR Einwohnerzahlen der neuen Länder 1990 und 2002 in Mio. EW 6,0 4,8 5,0 1990 4,3 4,0 3,0 2002 2,9 2,6 2,6 2,5 1,9 1,7 2,0 2,6 2,4 1,0 0,0 Brandenburg 16.05.2016 MecklenburgVorpommern Sachsen Sachsen-Anhalt Thüringen Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 18 Geburtenrate: Vergleich alte/neue Länder Staatskanzlei zusammengefasste Geburtenziffern 3.0 1.800 Mecklenburg-Vorpommern Brandenburg 2.5 1.600 Thüringen Sachsen 2.0 Sachsen - Anhalt 1.400 1.5 Westdeutschland 1.200 Ostdeutschland 1.0 1.000 0.5 800 0.0 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Quelle: Statistisches Bundesamt 16.05.2016 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Jahre Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Statistische Landesämter Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 19 Deutschland: Alterung Staatskanzlei Altersaufbau Deutschland Von der Pyramide zur Pappel 1910 16.05.2016 1964 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 2050 20 Deutschland: Alterung Staatskanzlei Demografische Alterung in Deutschland 1871-2030 Anteil der Altersgruppen in % 70 60 55 50 40 56 54 55 54 50 47 43 48 unter 20 Jahre 37 20 bis unter 60 Jahre 31 30 20 14 10 58 55 29 16 31 über 60 Jahre 26 19 19 22 20 28 31 23 21 17 15 15 8 0 1871 1950 1960 1970 1980 1990 1998 2010 2020 2030 Quelle: Geißler, R., Die Sozialstruktur Deutschlands, 3. Aufl., Bonn 2002, eigene Darstellung 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 21 Brandenburg 2002 Staatskanzlei 2020 2050 Kinderjahrgänge wie zu Kriegszeiten Altersschwerpunkt des „Brandenburger Lebensbaumes“ verschiebt sich immer weiter nach oben Demografisches Echo des Wendeknicks 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 22 Brandenburg: Umverteilung Staatskanzlei + 63.000 EW (+6,6 %) -182.000 EW (-7 %) -244.000 EW (-14,9 %) 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 23 Brandenburg – Umverteilung 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 Staatskanzlei 24 Brandenburg – Verdichtung und Entleerung Staatskanzlei Bevölkerungsdichte 1990 2002 2020 Weitere Verdichtung im Berliner Umland Äußerer Entwicklungsraum z.T. mit weniger als 20 Ew./km2 so dünn besiedelt wie Skandinavien 16.05.2016 Einwohner je km² < 35 35 bis < 45 45 bis < 55 > 55 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 25 Brandenburg Staatskanzlei 2001 bis 2020 mehr Zuwanderung (Berlin, Ausland) als Abwanderung (alte Länder): +87.000 EW aber zu wenig Geburten: 268.300 EW = -182.000 EW (-7 %) (entspricht EW-Zahl des Landkreises MärkischOderland) 2002 2003 Geburten-/Sterbesaldo: - 8.794 -8.892 Wanderungssaldo: -1.871 +1.034 Verhältnis 4,7:1 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 26 Alter 100 Brandenburg 95 Staatskanzlei 90 85 80 75 70 65 60 Alterspezifische Wanderungssalden (Summe der Jahre 1991 bis 1999) mit anderen Bundesländern (gestapelte Werte) 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 - 10 - 8 - 6 - 4 - 2 0 + 2 + 4 + 6 1 000 Personen Bln. männl. ABL männl. NBL männl. Quellen: LDS Brandenburg, Bln. wbl. ABL wbl. NBL wbl. Landesumwelt amt Brandenburg, Ref erat Raumbeobacht ung 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 27 3. Folgen für Brandenburg Staatskanzlei Finanzen: Mindereinnahme: (Länderfinanzausgleich, Soli II und Bundesergänzungszuweisungen basieren auf Einwohnerzahl) 2.300 €/Jahr/EW 400 Mio. € im Jahr 2020 Jahr 2020 Haushaltsdefizit 2020: 3,5 Mrd. € Kreditfinanzierungsquote von 12,1 % auf 30 % 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 28 Anpassen Betreuung - Anpassung vollzogen: von 26.000 auf 9.000 Stellen (-65 %) (2001 zu 1992) Staatskanzlei Bildung - Grundschulen: bisher aufgelöst: 175 (80 % im äE) noch aufzulösen: 40 langfristiger Bestand: – 450, (Mehrzahl einzügig), – davon 45 „Kleine Grundschulen“ (jahrgangsübergreifende Klassen) Einzugsbereich je Grundschule: 4.700 EW bzw. 65 km² (M-V: 54 km²) 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 29 Anpassen Bildung - Sekundarstufe I: (Gesamtschulen, Gymnasien, Realschulen) Staatskanzlei Bildung - Sekundarstufe II: Gymnasiale Oberstufe (an Gymnasien, Gesamtschulen, OSZ) Bisher aufgelöst: 70 Noch aufzulösen: 157 Langfristiger Bestand: 232 Gegenwärtiger Bestand: 162 Zukünftiger Bestand: 90-100 Zukünftiger Einzugsbereich: Gymnasium: 350 km² Ziel: Reduzierung Schulformen sonstige Sek-1-Schule: 195 km² Sek I: Sekundarschule (Real- und (Schleswig-Holstein: 154 km²) (Schleswig-Holstein: 36 km²) Gesamtschule zusammenlegen) Sek II: nur noch Gymnasien und OSZ 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 30 Wirtschaft Arbeitsmarkt: Fachkräftemangel trotz Langzeitarbeitslosigkeit Staatskanzlei Wohnungsleerstand: Konzentration auf „Plattenbau“ und unsanierte Altbauwohnungen 125.000 WE in den Städten (>5.000 EW) Sinkende Nachfrage: Branchen mit unelastischer Nachfrage im äE: (nicht preis-, sondern einwohnerabhängig) – Ernährung – Handwerk 16.05.2016 40.000 WE in Gemeinden (< 5.000 EW) im eV seit 1998 rückläufig, im äE stark ansteigend Insolvenzgefahr bei 50 Unternehmen mit mehr als 15 % Leerstand Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 31 4. Wer ist gefordert? Staat Staatskanzlei Private Bund soziale Sicherungssysteme Ost-West-Angleichung Aufbau Ost Familienpolitik (u.a. Betreuung) Zuwanderung Land Haushaltskonsolidierung Krankenhäuser, Bildung, Jugend, Kultur, Sport Strukturförderung Kommunen Daseinsvorsorge 16.05.2016 Wirtschaft Familienfreundlichkeit rechnet sich Versorgungswirtschaft Flächenversorgung bei sinkender Nachfrage gewährleisten: Ärzte, Energie, Post, Telekom, Rundfunk, Wasser, Abwasser, Abfall, Finanzdienstleistungen Gesellschaftliche Organisationen Verantwortung in nichtstaatlicher Trägerschaft (Subsidiarität) Engagement gemeinwohlorientierte Dienstleistungen (Öko-Ranger) Ehrenamt Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 32 5. Gestaltungsmöglichkeiten (Bund, Länder) Staatskanzlei a) Familienpolitik, Bevölkerungspolitik b) Zuwanderungspolitik c) Wirtschaftspolitik (GA; Behörden, Bundeswehr) 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 33 a) Familienpolitik Kinderwunsch und „Kosten“-Frage Industrieländer mit wachsender Frauenerwerbsbeteiligung Problem Erwerbsunterbrechung/ Babypause der Frau: mit wachsendem Einkommen/Bildung höhere Einkommensausfälle (Opportunitätskosten) Verschlechterung adäquater Erwerbsund Aufstiegschancen auf dem Arbeitsmarkt nach Wiedereinstieg (Karrierebruch) materielle Unabhängigkeit vom Mann 16.05.2016 Staatskanzlei Forsa/Ifo-Umfrage für „Eltern“: „Warum keine Kinder“?: Richtiger Partner fehlt: 44 % Karrierehemmer: 42 % (Mütter) Berufliche Unsicherheit: 40 % Verlust Unabhängigkeit: 34 % Höhere Kosten: 29 % Empfehlung Ifo: Statt Ehegattensplitting Familiensplitting wíe in Frankreich (alle Mitglieder zählen) dpa 11.1.2005 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 34 „Frauen 2002 – Wünsche, Werte, Wirklichkeit“ Staatskanzlei Unabhängig sein: Für Frauen in Deutschland steht nach einer Emnid-Umfrage für die Commerzbank finanzielle Unabhängigkeit bei der Lebensplanung an erster Stelle. Wichtigste Ziele der Lebensplanung 1. Finanzielle Unabhängigkeit 94 % 2. Wunsch nach Kindern: 88 % 3. Mann fürs Leben: 85 % Tagesspiegel: 19.9.02 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 35 Kinderlose Akademikerinnen Staatskanzlei hohe Kinderlosigkeit von 40 % schon in 1970er Jahren. – Hochschulabschluss: 2 % der 35-39-Jährigen (2000: 10 %) Ohne Kind: Akademikerinnen: 40 %, Abiturientinnen: 30 %, Mittlere Reife 25 %, Hauptschule: 20 % Heike Wirth und Kerstin Dümmler: Zunehmende Tendenz zu späteren Geburten und Kinderlosigkeit bei Akademikerinnen - Eine Kohortenanalyse auf der Basis von Mikrozensusdaten, Informationsdienst Soziale Indikatoren Ausgabe 32, 7/2004 http://www.berufstaetige-muetter.de/base/show_article.php?c=3&u=&a=199 http://www.gesis.org/Publikationen/Zeitschriften/ISI/index.htm 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 36 Sinkende Kinderzahl bei Akademikerinnen Staatskanzlei BMFSFJ: Bevölkerungsorientierte Familienpolitik – ein Wachstumsfaktor. http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschue renstelle/PdfAnlagen/Bev_C3_B6lkerungsorientierteFamilienpolitik-einWachstumsfaktor,property=pdf.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 37 Qualifikation und Kinderlosigkeit 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 Staatskanzlei 38 Ländervergleich Staatskanzlei USA: 2,0 (2001) Marshall Petain, Radioansprache 17. Juni 1940: „Zu wenig Kinder, zu wenig Waffen, zu wenig Verbündete: Wir sind besiegt“, Charles de Gaulles, Aufruf März 1945: „Frankreich braucht 12 Mio. Babys“, Informationen zur politischen Bildung, Heft 285, S. 22 Emanzipation oder Kindergeld? Wie sich die unterschiedlichen Kinderzahlen in den Ländern Europas erklären http://www.familienhandbuch.de/cms/Familienforschung_Emanzipation.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 Adenauer 1956: „Kinder bekommen die Leute sowieso“ Irland: geringer Anteil der Sozialausgaben am BSP (14,6 %), Schweden: 31,3 %, Tsp. 12.5.04 „Kinder als Sozialversicherung“ wie in USA 39 Ländervergleich: Familie und Beruf Staatskanzlei Emanzipation oder Kindergeld? Wie sich die unterschiedlichen Kinderzahlen in den Ländern Europas erklären http://www.familienhandbuch.de/cms/Familienforschung_Emanzipation.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 40 Ländervergleich: Kinder ohne Trauschein Staatskanzlei „Familie braucht keine Ehe“ „Scheidungshäufigkeit Indikator für Gleichberechtigung“ (durch Erwerbstätigkeit abgesichert nach Trennung) Italien: 1/7, Schweden: ½ so viele Scheidungen wie Eheschließungen Emanzipation oder Kindergeld? Wie sich die unterschiedlichen Kinderzahlen in den Ländern Europas erklären http://www.familienhandbuch.de/cms/Familienforschung_Emanzipation.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 41 Ländervergleich: Sozialausgaben Staatskanzlei Vergleich Frankreich/Deutschland In Familienfreundlichkeit investieren, aber an richtiger Stelle Bsp. Deutschland: Anreize für langes Pausieren Kindergeld (nach Luxemburg das zweithöchste Europas) Erziehungsgeld für 36 Monate Ehegattensplitting Emanzipation oder Kindergeld? Wie sich die unterschiedlichen Kinderzahlen in den Ländern Europas erklären http://www.familienhandbuch.de/cms/Familienforschung_Emanzipation.pdf Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 16.05.2016 42 Ländervergleich: Betreuung unter 3-Jährige Staatskanzlei Schnelle Rückkehr in Beruf führt zu mehr Kindern: Betreuung der 1-3-Jährigen Nur schwacher Zusammenhang zwischen Anteil betreuter Kinder zwischen 3-6 Jahren und Kinderzahl je Frau: keine schnelle Rückkehr in Beruf Quelle: Emanzipation oder Kindergeld? möglich, Karriereknick. Wie sich die unterschiedlichen Kinderzahlen in den Ländern Europas erklären http://www.familienhandbuch.de/cms/Fa milienforschung_Emanzipation.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 43 Ländervergleich Krippe (unter 3-Jährige) Staatskanzlei Kita (3-6-Jährige) Quelle: http://www.destatis.de/presse/deutsch/pk/2004/kindertagesbetreuung_2002i.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 44 BundesLändervergleich Staatskanzlei Kinderbetreuungskosten je Einw ohner und Jahr (Krippe, Kita, Hort; Land und Kommune) Berlin Brandenburg Rheinland-Pfalz Baden-Württemberg Saarland Niedersachsen Schleswig-Holstein Bayern 242 € 190 € 184 € 117 € 114 € 112 € 99 € 96 € Quelle: Süddeutsche Zeitung 21.12.04 Statistisches Bundesamt: http://www.destatis.de/presse/deutsch/pk/2004/kindertagesbetreuung_2002i.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 45 Kinderbetreuung „lohnt sich“ Staatskanzlei Fruchtbarkeit Mehr Kinder, höhere Fruchtbarkeit (Ländervergleich) Erwerbstätigkeit Frauen Bildung Weniger Kinder in Sonderschule Weniger Sitzenbleiber Bessere Ausländerintegration (Schulerfolg von Kindern aus Migrantenfamilien, 9 % Gymnasiasten ohne vorherige Ganztagskita, 39 % mit) Verkürzung Schul- und Ausbildungszeit (Fruchbarkeitseffekt: Senkung Gebäralter) Finanzen Weniger Ausgaben bei Sozialhilfe Mehr Einnahmen bei Sozialkassen, Steuern u.a. DIW-Wochenbericht, Berliner Morgenpost 27.10.04, Stern, Heft 52/2004 http://www.stern.de/politik/deutschland/index.html?id=533666&nv=ct_cb 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 46 b) Zuwanderungspolitik Staatskanzlei Variante 9: + 300.000 Zuwanderer (stabile EW-Zahl) Variante 5: + 200.000 Zuwanderer (-7,5 Mio. EW) Zuwanderer je 100.000 EW in 1980er Jahren pro Jahr: USA: 245 Kanada: 479 Australien: 694 Deutschland (alte Länder): 1.022. „Desinformation und Desinteresse haben zu einem falschen Selbstbild geführt: Deutschland ist weltoffener als andere Länder.“ Herwig Birk, Grundkurs Demografie, Erste Lektion, Deutschlands Weltrekorde, FAZ 22.2.2005 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 47 Gestalten: Zuwanderungspolitik Staatskanzlei Aufenthaltserlaubnisse (befristet) für Ausländische Studenten (§ 16 Aufenthaltsgesetz), ausländische Beschäftigte mit Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit (§ 18 Aufenthaltsgesetz), Selbständige, wenn sie mehr als 1 Mio. € investieren oder 10 Arbeitsplätze schaffen (§ 21 Aufenthaltsgesetz), Niederlassungserlaubnisse (unbefristet, ohne Nebenbestimmungen) für Hochqualifizierte (§ 19 Aufenthaltsgesetz), d.h. Wissenschaftler mit besonderen Kenntnissen, Lehrpersonen und wiss. Mitarbeiter mit herausgehobener Funktion, Spezialisten, und leitende Angestellte mit besonderer Berufserfahrung, wenn ihr Einkommen um das Doppelte über der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Krankenversicherung liegt. Integrationserfordernisse, Sprachkompetenz: Schlüsselfunktion Kitabetreuung von Zuwandererkindern 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 48 „Gefühlte“ Zuwanderung im Osten Staatskanzlei Frage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Baaske an Schüler einer 9. Klasse in Schwedt: “Wie hoch schätzt ihr den Ausländeranteil in Schwedt?“ „ 24 Prozent, 20, 22 , rufen die Schüler „1,7 Prozent!, jeder 57. Schwedter ist ein Ausländer“ „Ihr müsst was im Kopf haben“, Märkische Oderzeitung, 18.5.2005 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 49 c) Wirtschaftspolitik Staatskanzlei Arbeitsplätze schaffen: Bundesbehörden und Einrichtungen im Osten ansiedeln (s. Föderalismuskommission) Regionalpolitik (Strukturfonds der EU, Ziel-1-Gebiet, GA-Mittel) Infrastrukturgefälle ausgleichen, Standort Neue Länder aufwerten: Straßen, Schiene, Wasserstraße, Verkehrsprojekte deutsche Einheit Soli II: Aufbau Ost-Mittel bis 2019 Beraterkreis der Bundesregierung zum Aufbau Ost (u.a. von Dohnanyi) 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 50 Bundesbehörden Staatskanzlei Beispiel Aufbau Ost Lt. Vorschlag Föderalismuskommission v. 27.5.1992: BT-Ds 12/2853 (neu) sind „neue Bundeseinrichtungen und – institutionen ... grundsätzlich in den neuen Ländern anzusiedeln“. Bundestag hat dazu festgestellt: Die Bundesregierung „wird über die Ausführung der Beschlüsse wachen und bei entstehenden Schwierigkeiten Ersatzmaßnahmen unterbreiten.“ Aktuell: Bundesamt für Verbraucherschutz Minijob-Zentrale BND, BKA nach Berlin? (Berlin als Teil der Neuen Länder?) Bundesinstitut für Produktsicherheit mit 100 Beschäftigten nach Neuruppin („Neuruppin sticht Leipzig aus“ (2004) Frankfurt/O gegen Leipzig bei Osteuropazentrum: „Der Teufel scheißt immer auf den dicksten Haufen“ (OB Patzelt) 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 51 Transferleistungen 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 Staatskanzlei 52 6. Prioritäten für mehr Geburten (alte Länder) Staatskanzlei 1. Kinderbetreuung der unter 3-Jährigen 2. Bezahlte Elternzeit gekoppelt an Nettoeinkommen 3. Familiensplitting statt Ehegattensplitting 4. Flexible Arbeitszeit, Teilzeit 5. Arbeitsplätze schaffen 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 53 Prioritäten für mehr Geburten (neue Länder) Staatskanzlei 1. Arbeitsplätze schaffen 2. West-Ost-Einkommensgefälle für gut Qualifizierte abmildern 3. Bezahlte Elternzeit gekoppelt an Nettoeinkommen 4. Familiensplitting statt Ehegattensplitting 5. Flexible Arbeitszeit, Teilzeit 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 54 Strategievorschlag: DELFI - K³ - NW Staatskanzlei 1. Dezentralisierung 2. Engagement 3. Lean and healthy 4. Flexibilisierung 5. Innovation 6. Kinder 7. Konzentration 8. Kooperation 9. Netzwerke 10. Wettbewerb 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 55 Unsere Zukunft - Leitbild 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 Staatskanzlei 56 Staatskanzlei 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 57 Anhang 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 Staatskanzlei 58 Ursachen der Bevölkerungsbewegung Staatskanzlei Migration: Zuwanderung und Abwanderung über nationale Grenzen (Arbeit, gesellschaftliche Lebensbedingungen) Geburtenrate Geburtendefizit Fernwanderung (über Bundesländergrenzen) Alte Länder (Ausbildung, Einkommen, Karriere, Arbeit) Hauptgruppe: junge, gut Qualifizierte Landflucht (alle Gemeindegrößen), Stadtflucht Nahwanderung (über Gemeindegrenzen): Suburbanisierung, Desurbanisierung (Wohnung, Gewerbe) Hauptgruppe: 30-50-Jährige,Doppelverdiener, Stadtflucht Sterberate steigende Lebenserwartung Re-Urbanisierung (Ausbildung, Ruhesitz) Hauptgruppen: Auszubi, Studenten, Alte Landflucht 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 59 EU - Schrumpfung Staatskanzlei Prognose 2050 Bevölkerungsrückgang ab 2015 ggü 2000 EU-15: -10,4 % Beitrittsländer: -17,3 % (Ohne Malta und Zypern) EU-Beitrittsländer-„Wendeknick“, Transformationskrise Slowakei -13,4 % Polen -13,6 % Tschechien -17,6 % Litauen -19,1 % Slowenien -23,2 % Ungarn -24,9 % Lettland -28,0 % Estland -46,1 % EU 15: 373 Mio. EW 12 Beitr.-Länder 04/07: 75 Mio. EW Quelle: Die Europäische Union in Zahlen, Ausgabe 2000; United Nations Population Division 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 60 EU Staatskanzlei EU-15 - 2050 Stabile Bevölkerungszahl: bei TFR von 1,4: 1.2 Mio. Zuwanderern Bisher: ca. 700.000 Zuwanderer/Jahr 100.000 Zuwanderer/Jahr = 0.1 Kinder/Frau 2050 Quelle: Wolfgang Lutz und Sergei Scherbov: Können Zuwanderer Bevölkerungsalterung aufhalten? In: Demografische Forschung, 2004, Jahrgang 1, Nr. 1, S. 3 http://www.demografische-forschung.org/archiv/defo0401.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 61 EU - Alterung 2000-2050 Staatskanzlei Rentner > 65 Jahre: + 12 % 1. steigende Lebenserwartung 2. sinkende Geburtenzahlen Seit Anfang 70er Jahre unter Reproduktionsrate ( 2,1 Kinder je Frau) Erwerbsfähige 1565 Jahre: - 10 % 1970: 2,38 2001: 1,47 (EU-15) Kinder < 15 Jahre: Quellen: eurostat, Statistik kurz gefasst 12/2001 Die Europäische Union in Zahlen http://europa.eu.int/comm/publications/booklets/eu_glance/14/txt_de.pdf 16.05.2016 -5% Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 62 Deutschland - Alterung 1) 2000 2010 2020 2050 Jugendquotient Altenquotient2) 38,1 33,2 31,3 31,9 42,8 48,3 59,9 91,4 Staatskanzlei Unterstützungsquotient3) 80,9 81,5 91,2 123,3 2020: 100 (20-60-Jährige) zu 91 (Nicht-Erwerbstätige) 2050: 100 zu 123 1) unter 20-Jährige auf 100 Menschen im Alter v on 20 bis unter 60 2) über 60-Jährige auf 100 Menschen im Alter v on 20 bis unter 61 3) Summe aus Jugend- und Altenquotient Quelle: Herwig Birg, Soziale Auswirkungen der demographischen Entwicklung, Informationen zur politischen Bildung (Heft 282), http://www.bpb.de/popup_druckversion.html?guid=KN8WS2 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 63 Deutschland - Alterung Staatskanzlei 1997-2015 Forcierte Alterung im Osten Abwanderung der Jungen in den Westen Wendeknick bei den Geburten 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 64 Deutschland: Bevölkerungs(um)verteilung Staatskanzlei 2000 – 2020 Osten: Starke Abnahme im Ausnahme: Umlandkreise großer Ballungsräume (Berlin, Dresden, Leipzig, Halle, Rostock) Westen: Wachstum und beginnende Schrumpfung Norden: Flensburg -8%, Kiel - 7 %, Wilhelmshaven -19,9 %, Bremen -9 % Westen: Ruhrgebiet fast durchweg: Gelsenkirchen - 16,1 %, Wuppertal, -16,6 %, Südwesten: Saarbrücken -9,8 % Süden: Hof -14,2 %, Bayreuth - 10,6 %, Nürnberg -6,3 % Quelle: BBR-Prognose, http://www.berlin-institut.org/studie2020/frei/karte.php 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 65 Brandenburg: Prognose 2002-2020 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 Staatskanzlei 66 Brandenburg: Demografische Zeitachse 2010: Beginn Fachkräftemangel 1990 2000 1997/98: Beginn Reduzierung Primarschulstandorte 1993/94: Schließung Kitas 1990/91: Einsetzen starker Geburtenrückgang 16.05.2016 2025 ?: Weniger Erwerbstätige und mehr Rentner: Rentensystem akut gefährdet 2010 ?: Pflegekapazitäten werden knapp 2010 2014: Zahl der Hochbetagten (>80J.) ggü. 2000 verdoppelt 2006-2011: Reduzierung Schulabgängerzahlen um 60% 2003/04: Beginn Reduzierung Sekundarschulstandorte 2020 2020/25: Letzte Geburtenstarke Jahrgänge (1960-65 vor "Pillenknick") gehen in Rente 2020: ggü. 2001 Zahl der Hilfebedürftihgen um 60.000 und der Pflegebedürftigen um 35.000 gestiegen 2040 ?: Erneuter Anstieg Pflegebedarf 2030 2035/40: Letzte Geburtenstarke Jahrgänge (1960-65 vor "Pillenknick") werden Hochbetagte (>80J.) 2025/30: Erstes demografisches Echo Die nach 1990 nicht geborenen Kinder fehlen als Eltern - erneuter Rückgang der Geburtenzahlen Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 Staatskanzlei Nach 2040 Schätzung: Bevölkerunfszahl wird unter 2 Mio. Ew. fallen (2003: 2,574 Mio.) 2040 2050 2050: Zweites demografisches Echo Die 2025/30 nicht geborenen Kinder fehlen als Eltern erneuter Rückgang der Geburtenzahlen 67 Prioritäten in den alten Ländern Staatskanzlei „In allen westeuropäischen Ländern verzichten Frauen heute eher auf Kinder als auf Selbstständigkeit und berufliche Entwicklung. Je moderner eine Gesellschaft und je größer die Emanzipation der Frauen, um so höher sind die Kinderzahlen...“ Emanzipation oder Kindergeld? Wie sich die unterschiedlichen Kinderzahlen in den Ländern Europas erklären http://www.familienhandbuch.de/cms/Familienforschung_Emanzipation.pdf 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 68 Kinderwunsch und Kostenfrage Staatskanzlei psychologisch-emotionaler Nutzen gegen Opportunitätskosten (Opportunitätskosten = Einkommensausfälle während Mutterschaft-Erwerbsunterbrechung, nicht Kosten für Versorgung des Kindes) 16.05.2016 Stefan Krappweis, Vortrag beim Bund Neudeutschland, Stadtgruppe Berlin, 19.3.2005 69