Biologische Grundlagen und psychologische Grundkonzepte

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Verhaltensmedizin
Heute:
Biologische Grundlagen und
psychologische Grundkonzepte
Verhaltensmedizin
Biologische Grundlagen:
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Aufbau des Nervensystems
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Endokrines System
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Immunsystem
Verhaltensmedizin
Verhaltensmedizin
Somatisches Nervensystem
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Reizleitung zum ZNS:
Haut , Skelettmuskeln, Gelenke, Augen, Ohren
(afferente Fasern)
ZNS-Signale zur Skeletmuskulatur
(efferente Fasern)
Verhaltensmedizin Vegetatives Nervensystem
¾ Anpassung von Körperprozessen an Umweltanforderungen
¾ Parasympathicus: Aufbau von Energiereserven
¾ Sympathicus: Bewältigung von bedrohlichen Situationen
Verhaltensmedizin Zielorgane des vegetativen NS
Verhaltensmedizin
Ansichten des Gehirns
Verhaltensmedizin
Telencephalon (Endhirn)
ƒ cerebraler Cortex (Hirnrinde)
Æ intellektuelle Leistung
Æ motorische und sensorische Leistung
ƒ Limbisches System
Æ Emotionen
ƒ Basalganglien
Æ Motorik
Verhaltensmedizin
Zwischenhirn
ƒ Thalamus
Æ Verschaltet sensorische Reize
Æ Regulation von Schlaf und Wachheit
ƒ Hypothalamus
Æ Regulierung lebenswichtiger Funktionen
(z.B. Hunger, Körpertemp., Reproduktion)
Æ Steuerung der Hormonfreisetzung durch
Hypophyse
Æ wichtige Rolle bei Stressreaktionen
Verhaltensmedizin
Rautenhirn
= Nachhirn + Hinterhirn
ƒ Formatio reticularis
Æ ARAS
Æ Beteiligung:
Schlaf, Aufmerksamkeit,
Muskeltonus, HerzKreislauf, Atmung
ƒ Kleinhirn
Æ Bewegungsprogramme
Æ Wahrnehmung (z.B. Spracherkennung)
Verhaltensmedizin Aufbau eines Neurons
Axon verbindet Nervenzellen mit anderen Zellen
An Dendriten u. Soma enden die Axone anderer
Neurone
Verhaltensmedizin
Synapsen
Synapsen sind die Verbindungsstellen von
Neuronen mit anderen Nerven-, Muskel- oder
Drüsenzellen
Verhaltensmedizin
Neurotransmitter
Aminosäuren:
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Glutamat:
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GABA:
- wichtigster exzitatorischer NT
- bes. viele Rezeptoren im Hippocampus
Æ Lernen und Gedächtnis
- wichtigster inhibitorischer NT
Æ angstlösende Wirkung der Benzodiazepine
beruht auf Sensibilisierung der GABARezeptoren
Verhaltensmedizin
Neurotransmitter
Biogene Amine:
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Azetylcholin:
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Dopamin:
-
Noradrenalin:
Æ Bei Absterben Parkinson!
- Aktivierung in ZNS u. sympathischen NS
Serotonin:
Æ Beeinflussung von Stressreaktionen u. Emotionen
- dämpfende Wirkung im ZNS
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hemmende o. erregende Effeke, je nach Rezeptoren
im Gehirn: Æ Einfluß bei kognitiven Prozessen
in der Peripherie: Æ autonomes NS
Bewegungskontrolle
- aktivierende Wirkung im parasympathischen NS
Æ Störung für zahlreiche psychische Störungen von
Bedeutung
Verhaltensmedizin
Neurotransmitter
Neuropeptide:
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Endogene Opiate:
(z.B. ß-Endorphin, Dymorphin)
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Peptidhormone:
(z.B. CCK, NPY, Oxytozin, CRH)
- Gehirn und RM
Æ Hemmung der Schmerzwahrnehmung
- Gehirn und Verdauungstrakt
Æ Regulation der Nahrungsaufnahme
Æ Stressverarbeitung
Verhaltensmedizin
Endokrines System
ƒ Kommunikation zwischen Gehirn und Körper
ƒ
Freisetzung von Hormonen, die über Blutbahn Erfolgsorgane
erreichen
ƒ
Regulation grundlegender Funktionen (z.B. Wachstum,
Energieverbrauch, Wasser + Salzhaushalt)
Beteiligung an Kontrolle und Aktivierung komplexer
Verhaltensmuster (Sexualität, Emotion, Motivation, Gedächtnis)
Verhaltensmedizin
Verhaltensmedizin
Grundprinzipien der Hormonwirkung
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langandauernde Effekte
multiple Effekte
pulsatile Freisetzung
circadiane Rhythmik
Anpassung der Rezeptoren (Down- und Up-Regulation)
Interaktion zwischen Hormonen
Feedback Wirkung (Kontrolle der eigenen Freisetzung)
Verhaltensmedizin
Hormon-Klassen
ƒ Peptid- oder Proteinhormone
- Ketten von Aminosäuren
- Mehrzahl aller Hormone
- z.B. ACTH, FSH, LH, Insulin, CRH
ƒ Aminhormone
- eine (umgewandelte) Aminosäure
- z.B. Adrenalin, Melatonin
ƒ Steroidhormone
- Fette + 4 Kohlenstoffringe
- z.B. Testosteron, Östradiol
Verhaltensmedizin
Rezeptoren
ƒ bedingen Spezifität der Hormonwirkung
ƒ Membranrezeptoren (auf Zelloberfläche)
Æ Peptid- und Proteinhormone, Aminhormone binden daran
ƒ Steroidrezeptoren (im Zellinneren)
Æ nur für die Steroidhormone zugänglich
Verhaltensmedizin
Die HHNA-Achse
Æ Hauptreaktionssystem des Körpers bei Stress
Æ Über- bzw. Unterfunktion relevant für
psychische Störungen (z.B. Depression, PTSD)
Æ prä- und perinataler Stress kann zu Verstellung
der Stressreaktivität der Achse führen
Verhaltensmedizin
Immunsystem
• B-Lymphozyten
Produzieren Antikörper, um eindringende Mikroben zu
bekämpfen
• T-Lymphozyten
Stimulieren B-Zellen zur Teilung,
Zytotoxische T-Zellen greifen direkt fremdes Gewebe an
• Makrophagen
Vernichten fremdes Gewebe oder Mikroben
Verhaltensmedizin
Psychoneuroimmunologie
ƒ Stress und Immunsystem
Æ Cortisol beeinflusst Immunreaktionen (z.B. unterdrückte
Makrophagenaktivierung und Produktion von Zytokinen)
Æ Prüfungsstress
Æ
reduzierte natürliche Killerzellenaktivität
Æ emotionale Belastung
(z.B. bei Depression)
Æ
allgemein erniedrigte Immunfunktion
Verhaltensmedizin
Psychologische Grundkonzepte der Verhaltensmedizin
ƒ Lernprozesse
ƒ Informationsverarbeitung und Gedächtnis
ƒ Persönlichkeitsvariablen
Verhaltensmedizin
Lernprozesse:
klassische Konditionierung
Beispiel:
Zeitdruck am Arbeitsplatz
(UCS)
(CS)
CS
Blutdruck ↑
(UCR)
CR: kurzfristige
Blutdrucksteigerung
Entstehung von Bluthochdruck
Verhaltensmedizin
Lernprozesse:
Modell - Lernen
Beispiel:
Menstruationsbeschwerden
bei Mutter und Tochter
Verhaltensmedizin
Lernprozesse
operante Konditionierung
ƒ Erhöhung der Wahrscheinlichkeit eines
Verhaltens durch positive oder negative
Verstärkung
ƒ Verhaltenswahrscheinlichkeit wird durch
Ausbleiben der Verstärkung oder durch
Bestrafung reduziert (gelöscht)
Beispiel:
Schmerzsymptome
Zuwendung
(C+)
Verhaltensmedizin
Informationsverarbeitung und Gedächtnis
ƒ selektive Aufmerksamkeit
Æ Personen mit Ess-Störungen nehmen bevorzugt nahrungs- und
körperrelevante Informationen wahr
ƒ selektive Memorierung
Æ Personen mit hoher Gesundheitsangst speichern nur
dementsprechende Information
ƒ selektiver Gedächtnisabruf
Æ Personen mit Schmerzsymptomen erinnern sich besser an
Situationen, in denen starke Schmerzen vorhanden waren
Verhaltensmedizin
Persönlichkeitsfaktoren
ƒ Typ-A Verhalten:
- kompetitives Auftreten
- Konkurrenzverhalten
- Aggressivität
- Feindseligkeit
- Ungeduld, Ehrgeiz
Æ Herzinfarkt, koronare Herzerkrankungen
ƒ Typ-B Verhalten:
- Gegenteil von Typ-A
Æ geringeres Risiko für Herz- Kreislauferkrankungen
Verhaltensmedizin
Theorie der Symptomwahrnehmung von Pennebaker
Unterscheidet 3 Prozesse bei Interoception:
(1)
Signalbildung
(2)
Bewußtwerdung
(3)
Berichtsverhalten
Æ Für die Wahrnehmung internaler Information gelten
die gleichen Mechanismen wie für externale Signale
Verhaltensmedizin
Salutogenese
ƒ Welches sind psychologische Voraussetzungen für Gesundheit
trotz Belastungen?
ƒ Ansatz von Antonovsky:
Kohärenzgefühl
Verstehbarkeit
Lebensabläufe sind
strukturiert, vorhersagbar und erklärbar
Bewältigbarkeit
es bestehen Möglichkeiten zur Bewältigung
von Problemen und
Befriedigung von
Bedürfnissen
Sinnhaftigkeit
Probleme sind Herausforderungen, für die
Lösungen möglich
sind
Verhaltensmedizin
Aufbau von Therapiemotivation
Motivationsmodell von Prochaska und Di Clemente
Phasen:
Intervention:
Präkontemplation
Einsicht schaffen,
Informationsvermittlung
Kontemplation
Selbsbeobachtung und
Selbstbeteiligung fördern
Handlung
Handlungskompetenzen vermitteln und unterstützen
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Auf Wiedersehen nächsten Dienstag
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