zur Ernährung für Schmerzpatienten

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Tipps
zur Ernährung für
Schmerzpatienten
Tipps
zur Ernährung für Schmerzpatienten
Was die Ernährung bei Schmerzen leisten kann
Viele Schmerzpatienten haben aufgrund ihrer Erkrankung
Probleme mit einer gesunden Ernährung. Manchmal sind
es Schluckstörungen oder Magen- und Darmbeschwerden,
die den Appetit verderben. Ganz oft ist es aber der Schmerz
selbst. Er zermürbt derart, dass vielen Betroffenen die Lust
am Essen fehlt. Das ist verständlich. Aber eine Fehlernährung
ist genau das, was sie jetzt am wenigsten gebrauchen können.
Die Lust am Essen können Sie sich erarbeiten. Und das geht so:
Nehmen Sie sich Zeit für das Essen. Denken Sie daran,
dass die Ernährung wichtig ist. Denn eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung stabilisiert die Abwehrkräfte,
mobilisiert die Selbstheilung und hilft dem Körper.
Wählen Sie aus, was Ihnen schmeckt – aber abwechslungsreich muss es sein. Was Ihnen von vornherein nicht
schmeckt, sollten Sie sich auch als Schmerzpatient nicht
aufnötigen. Rufen Sie sich in Erinnerung, was Sie sonst
immer mochten. Denken Sie dabei aber immer daran,
dass es nicht täglich dasselbe ist.
Das Auge isst mit – Dekoration hilft. Bunte und vielfältige
Speisen regen den Appetit an. Nicht nur das Auge,
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sondern auch die Nase und die Zunge essen mit. Das
Aussehen, der Duft, die Konsistenz und der Geschmack
regen die Sinne an. Diese positiven Sinneswahrnehmungen
steigern nicht nur den Appetit, sondern wirken sich auch auf
die Schmerzschwelle aus. Die Schmerzen können zeitweilig
in den Hintergrund treten.
Nicht nur das „Wie“, sondern auch das „Was“ ist wichtig.
Schmerzpatienten sollten ganz besonders auf die richtige
Auswahl an Nahrungsmitteln achten.
Ballaststoffe
Auch wenn Sie es schon oft gehört haben: Ballaststoffe sind
ganz wichtig in der Ernährung – gerade für Schmerzpatienten. Ballaststoffe helfen, eine opioidbedingte Verstopfung
zu lindern. Trinken Sie auch reichlich: Am besten Wasser,
Früchte- oder Kräutertees und Saftschorlen.
Gemüse und Obst
Beide Gruppen sind für Schmerzpatienten sehr wichtig. Sie
enthalten zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe, die beispielsweise entzündungshemmend, antimikrobiell oder antioxidativ
wirken oder verdauungsfördernd sind. Außerdem bereichern
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sie durch ihre Vielfalt in Farbe, Form und Geruch den Speiseplan, sorgen für Abwechslung und dadurch für eine positive
Stimmung.
Süßigkeiten und Knabbereien
Das sind echte „Vitaminräuber“: Ihre Verdauung „verbraucht“
Vitamine, sie liefern aber selbst keine. Trotzdem sind sie in
kleinen Mengen gut für die Seele.
Milch und Milchprodukte
Sie gehören täglich mehrfach auf den Speiseplan. Hiermit
kann ein großer Teil des Calcium-Bedarfes gedeckt werden.
Auch als Eiweiß- und Vitaminlieferant ist Milch gut geeignet.
Fleisch, Wurst, Fisch und Eier
Fleisch enthält je nach Tierart und Qualität sehr viele gesättigte Fettsäuren, die den Stoffwechsel belasten. Täglich eine
Fleisch- oder Wurstmahlzeit, einmal in der Woche Fisch
oder Eier, dann aber kein Fleisch, das ist auch für Schmerzpatienten optimal.
Achtung: Benötigen Sie viel Eiweiß in der Nahrung, gilt diese
Empfehlung nicht.
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Öle und Fette
Sie sind bei Schmerzpatienten ein besonders wichtiges
Thema. Öle sind Fetten vorzuziehen. Sie enthalten mehrfach
ungesättigte Fettsäuren, die unter anderem auch für die
Reizweiterleitung wichtig sind. Außerdem enthalten sie kein
Cholesterin, das bei Schmerzpatienten mit gleichzeitigen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen schädlich ist.
Besondere Ernährungstipps bei Erkrankungen des
rheumatischen Formenkreises
Hierzu zählen Gicht, Fibromyalgie oder Rheuma. Bei Gicht
kommt es z. B. darauf an, möglichst wenige Purine aus der
Nahrung aufzunehmen. Fleisch und Fisch, Eigelb und Hülsenfrüchte sollten Sie daher meiden. Bei den anderen rheuma-
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Besondere Ernährungstipps bei…
tischen Erkrankungen sollten Sie besonders auf die Art der
Fettsäuren achten. Eine fischreiche Kost ist deshalb sehr zu
empfehlen.
Die in tierischen Produkten, aber auch in pflanzlichen Ölen
(Sonnenblumen- oder Distelöl) enthaltene, vierfach ungesättigte Fettsäure Arachidonsäure ist eine Vorstufe der Schmerz
vermittelnden und Entzündung fördernden Prostaglandine.
Omega-3-Fettsäuren in Kaltwasserfischen (Lachs, Hering) und
Raps- oder Leinöl sind Gegenspieler dieser Arachidonsäure.
Sie hemmen also die Entzündungs- und Schmerzvermittlung.
Gemüse und Obst ist auch meist frei von ungünstigen Fettsäuren. Sie sollten wegen ihres hohen Gehalts an sekundären
Pflanzenstoffen und Vitaminen reichlich verzehrt werden.
Besondere Ernährungstipps bei Krebsschmerzen
Es gibt keine medizinisch empfohlene Krebsdiät. Dazu sind
auch die Unterschiede von Mensch zu Mensch und von
Tumorart zu Tumorart zu groß. Der Körper braucht aber bei
einer Tumorerkrankung mehr Energie und mehr Nährstoffe,
um den Wiederaufbau beschädigter Zellen zu unterstützen
und die Abwehrkräfte zu stärken. Deshalb ist eine ausge-
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wogene vitaminreiche Ernährung mit viel frischen Pflanzenprodukten und Ballaststoffen zu empfehlen. Der Fettgehalt
sollte jedoch etwas höher sein, und der Kohlenhydratanteil
etwas abgesenkt werden. Ziel der Krebsdiät ist es, den
drohenden Gewichtsverlust und Mangelerscheinungen zu
vermeiden.
Für Tumorpatienten ist es manchmal besser kleinere Mahlzeiten einzunehmen, dafür aber häufiger zu essen – bis zu
8 Portionen täglich. Appetitlosigkeit ist bei Krebspatienten
eine häufige Begleiterscheinung. Hier hat es sich bewährt,
bitterstoffhaltige Teesorten (Wermut, Beifuß, Salbei, Enzianwurzel, Tausendgüldenkraut) oder fertig zusammengestellte
Magentees ungesüßt zu trinken.
Bei Schluckbeschwerden ist die Nahrungsaufnahme beschwerlich und vermindert die Lust zu essen. Meiden Sie
deshalb Speisen, die Schmerzen verursachen und Säfte
mit hohem Fruchtsäuregehalt. Zu heiße und stark gewürzte
Speisen wirken sich auch ungünstig aus. Nikotin und Alkohol sind bei Schluckbeschwerden ebenfalls schädlich.
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Besondere Ernährungstipps bei Rückenschmerzen,
Osteoporose und Arthrose
Hier ist der Verzicht auf arachidonsäurehaltige Lebensmittel zu
empfehlen um die körpereigene Produktion von Schmerzbotenstoffen einzudämmen. Achten Sie auch auf Ihr Körpergewicht. Jedes Pfündchen Übergewicht schadet der Statik und
belastet Knochen, Gelenke, Sehnen und Muskeln.
Bei Osteoporose stärkt Calcium die brüchigen Knochen.
Milch und Milchprodukte enthalten viel Calcium und sollten
daher häufig verzehrt werden. Die Aufnahme in den Darm
wird aber durch eine hohe Phosphatzufuhr verschlechtert.
Deshalb ist der Verzehr von phosphatreichen Lebensmitteln
wie Schmelzkäse, Wurst- und Fleischwaren einzuschränken. Auch organische Säuren wie Oxalsäure (Rhabarber,
Spinat und Mangold) und Phytinsäure (in ballaststoffreichen
Lebensmitteln wie z.B. Kleie) binden Calcium sowie andere
Mineralstoffe und Spurenelemente. Man kann sie aber durch
Erhitzen inaktivieren. Essen Sie daher nicht mehr als die Hälfte
der Lebensmittel roh. Die Calciumaufnahme wird durch den
gleichzeitigen Verzehr von Milchzucker, Zitronen- und Apfelsäure verbessert. Die beiden Säuren sind in verschiedenen
Obstsorten enthalten.
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Außerdem spielt Vitamin D eine wichtige Rolle bei Osteoporose. Es verbessert die Aufnahme des Calciums in die Knochen. Vitamin D kann mit der Nahrung zugeführt oder durch
Sonneneinstrahlung in der Haut selbst gebildet werden. Viel
Bewegung an der frischen Luft ist darum ein wichtiger Faktor
zur Vermeidung des Knochenabbaus.
Besondere Ernährungstipps bei Nervenschmerzen
Bei allen Formen von Nervenschmerzen gilt möglichst
vitaminreich zu essen. Besonders die Vitamine der B-Gruppe sind bei Nervenerkrankungen wichtig. Sie sind reichlich
in den Schalen und Keimlingen von Getreide enthalten.
Aber auch Milch und Milchprodukte enthalten B-Vitamine
sowie manche grüne Gemüse (Broccoli, Spinat, Rosenkohl).
Nüsse, Fisch und Fleisch zählen auch zu den B-Vitamin
Lieferanten.
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Notizen
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Mat.-Nr. 57871
© JANSSEN-CILAG GmbH
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