Kleine Welle – Große Wirkung

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Gut zu wissen
Kleine Welle – Große Wirkung
Die Herstellung von Microwaves
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ie schier endlos lange
Winterzeit ist nun fast
vorbei. Die Knospen an
den Bäumen sprießen, und auch die
ersten Fangmeldungen erreichen uns.
Die neue Saison erwartet uns und damit
unbekannte Abenteuer. Für alle, die
noch nicht damit begonnen haben die
kommende Saison vorzubereiten, wird
es jetzt allerhöchste Zeit. Wir haben die
lange Zeit der Ruhe genutzt, um euch
einmal die Herstellung von Microwaves
vorzustellen. Schon seit dem Jahr 2003
stellen Patrick und ich den Großteil unserer Boilies mit diesem Verfahren her.
Den Anstoß, diese Variante der Boilieherstellung einmal auszuprobieren, gab
uns ein Artikel aus dem Carp-Mirror
von Harald Gruber aus dem Jahr 2001.
In dem zweiteiligen Artikel wurde das
Verfahren zur Herstellung von Microwaves umfassend beschrieben. Für
uns war die Idee, haltbare Köder ohne
jegliche Zugabe von Konservierungsstoffen herstellen zu können, faszinierend. Trotzdem hat es ganze zwei Jahre
gedauert, bis wir es endlich ausprobiert
haben. Im nachfolgenden Text stelle ich
das Herstellungsverfahren, wie wir es
praktizieren, einmal vor:
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Boillies aus der Mikrowelle – Schritt für Schritt
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Boiliemix und Frischei wie gewohnt zu einer homogenen
Masse kneten. Falls der Mix klebt etwas Mix-Fit (2–4%)
und/oder Lachsöl (20–50 ml pro 10 Eier) hinzugeben.
Da Lachsöl reich an Omega 3-Fettsäuren ist, wird der Mix
zusätzlich aufgewertet.
Die rohen Boilies in etwas Grundmix wälzen, dadurch
kleben sie später in den Tüten nicht zusammen.
Nun die überschüssige Luft aus dem Beutel drücken und die
Öffnung des Beutels anschließend mit drei bis vier
Siegelnähten verschweißen. Zum Verschweißen benutzen wir
ein handelsübliches Vakuumier- und Verschweißgerät.
Kostenpunkt: 30,00 bis 40,00 €.
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Boilies wie gewohnt abrollen.
Nun etwa 800 Gramm Boilies in einen herkömmlichen
3-Liter-Gefrierbeutel füllen, dies entspricht etwa einem Viertel
des Fassungsvolumens. Es sollte darauf geachtet werden,
dass nach dem Verschweißen im flach liegenden Beutel
maximal zwei Schichten Boilies übereinander liegen.
Als nächstes Boilies im verschweißten Beutel gleichmäßig
verteilen. Dabei nochmals überprüfen, ob im flach liegenden
Beutel maximal 2 Lagen Baits übereinander liegen.
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Boillies aus der Mikrowelle – Schritt für Schritt
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Anschließend den Beutel in der Mikrowelle bei zirka 800 Watt
für etwa 2 Minuten 40 Sekunden garen. Die Garzeit ist
abhängig vom Füllgrad des Beutels und vom Durchmesser der
Boilies. Die oben angegebene Garzeit gilt für zirka 800 Gramm
Boilies mit einem Durchmesser von 18mm. Schauen Sie beim
Garvorgang ab und zu in die Mikrowelle. Der Beutel wird sich
durch die Hitze aufblähen. Falls er während des Garvorgangs
so aussieht, als würde er gleich platzen, unterbrechen Sie den
Vorgang.
Nach 10 bis 15 Minuten kommen die Boilies bei 800 Watt für
etwa zwei Minuten erneut in die Mikrowelle. Nach dem
zweiten Gang sollte der Beutel aufgebläht sein. Überprüfen Sie
beim Herausnehmen stichprobenartig die Konsistenz der
Boilies, sie sollten jetzt bereits schön fest sein.
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Nehmen Sie den Beutel aus der Mikrowelle, drehen ihn um,
und schütteln den Inhalt gut durch. Legen Sie den Beutel
anschließend zur Seite damit er abkühlt. Um Zeit zu sparen,
sollte man zunächst mehreren Beuteln den ersten Gang
verpassen. Wir arbeiten in der Regel mit vier Mikrowellen
gleichzeitig, dadurch kann man mit der übrigen Produktion
einigermaßen Schritt halten. Wie gesagt, waven ist eine
zeitaufwändige Sache.
Nun kommen die Beutel für zirka 24 Stunden in eine
Styroporkiste. Dadurch kühlen sie langsam ab und garen
noch etwas nach. Das Endergebnis sind haltbare Köder
ohne Konservierungsstoffe.
Andreas & Patrick Heinz
www.naturebaits.de
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Anhaltender Erfolg dank haltbarer Boillies.
Vor- und Nachteile der Microwaves
Vorteile
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Haltbar Zwischen 8 und 16 Wochen haltbare Boilies
Nachteile
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Aufwändig Das Produktionsverfahren ist
(abhängig vom Mix) ohne Zugabe von Konservierungs-
umständlicher und nimmt mehr Zeit in Anspruch als
stoffen. Werden die Boilies eingefroren, sind sie entspre-
herkömmliche Methoden (kochen, dampfgaren).
chend länger haltbar.
Großmengen Futterboilies sollte man mit anderen
Methoden herstellen.
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Individuell Die Boilies in einem Beutel sind in der
Regel verschieden stark durchgegart, dadurch lösen
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Nur bedingt wurfrohrtauglich Beim
sie sich unterschiedlich schnell auf. Außerdem sind sie
Garvorgang in der Mikrowelle verformen sich die Boilies
dadurch auch unterschiedlich schwer (u. U. Vorteil in
in der Regel etwas. Dadurch ist es praktisch unmöglich,
Gewässern mit hohem Befischungsdruck).
einheitlich wurfrohrtaugliche Baits herzustellen. Auch
die Tatsache, dass die Baits unterschiedlich schwer sind
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Frisch Die Boilies trocknen im verschlossenen Beutel
wirkt sich negativ aus bei Nutzung des Wurfrohres.
nicht nach, dadurch sind die Baits stets frisch und von
gleichbleibender Konsistenz.
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Für strömende Gewässer nur bedingt
geeignet Mikrowaves sind leichter als her-
Schmackhaft Die Geschmacks- und Lockstoffe
kömmliche Baits und dadurch für Flüsse mit starker
werden nicht aus den Boilies heraus gekocht.
Strömung nicht so gut geeignet.
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