SIEGFRIED momo cHoREoGRAFEN STELLEN

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Ballett
premieren
Siegfried
Ballett von Peter Breuer
Uraufführung
19.11.11 GroSSes Haus
Momo
12+
Ein philosophisches Ballett von Tim Plegge
Uraufführung
21.4.12 GroSSes Haus
Choreografen stellen
sich vor
Romantik
Ein Ballettabend mit Werken von Demis Volpi,
Heinz Spoerli und Christopher Wheeldon
URAUFFÜHRUNG / DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG /
EUROPÄISCHE ERSTAUFFÜHRUNG
24.9.11 GroSSes Haus
Der Nussknacker
Ein Ballettabend zur Entdeckung neuer Talente
UraufführungEN
9.6.12 Kleines Haus
8+
Eine Weihnachtsgeschichte
Ballett von Youri Vámos nach Charles Dickens
und E. T. A. Hoffmann
2.12.11 GroSSes Haus
Schwanensee
Ballett von Christopher Wheeldon nach
Marius Petipa und Lew Iwanow
DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG
25.1.12 GroSSes Haus
wiederaufnahmen
5. karlsruher
ballettwoche
Die Höhepunkte der Spielzeit
22.5.– 26.5.12 grosses Haus
ballett gala
Festlicher Abschluss der Ballettwoche
26.5.12 grosses Haus
siegfried
Wie
man
denn
19.11.11
GroSSes Haus
UrauffUhrung
Ballett von Peter Breuer libretto von andreas geier
Die Faszinationskraft des Nibelungenliedes ist ungebrochen.
Das Erstaunlichste an diesem Heldenepos aus dem 12. Jahrhundert ist jedoch, dass es das Schicksal einer Frau in den
Mittelpunkt stellt. Es beginnt mit Kriemhilds Jugend und endet
mit ihrem Tod. Ihre Begegnung mit dem Helden Siegfried ist
die zentrale unter den vielen Begebenheiten im Leben dieser
Frau. Im Zentrum des Balletts von Peter Breuer steht der
Moment, in dem Kriemhild die verwundbare Stelle Siegfrieds
an Hagen verrät und ihr klar wird, dass sie ihn damit dem Tode
ausgeliefert hat. Aus diesem Moment heraus beginnt sie,
ihre Geschichte mit Siegfried vom ersten Eintreffen in Worms
an Revue passieren zu lassen. Beleuchtet das Nibelungenlied
Kriemhild von außen, ist dieses Ballett eine Innenschau. Es
kreist um die Rolle und Stärke einer Frau, die dem Mythos
des Helden erliegt und erst zu spät begreift, dass sie selbst
stark genug ist, um ohne einen Helden leben zu können.
Kein anderer Komponist hat das Bild der Nibelungen so stark
geprägt wie Richard Wagner. So lag es nahe, dem Ballett
sinfonische Teile des Rings zugrunde zu legen. Diese werden
allerdings in Bezug zu John Adams’ Orchesterstück Harmonielehre gesetzt, dessen große orchestrale Imagination und
rhythmische Energie das ständige Spiel zwischen Erzählung
und psychologischer Innenschau in ein neues Spannungsverhältnis setzen.
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Der Choreograf Peter Breuer begann 1969 seine internationale
Karriere als Solotänzer des London Festival Ballets und gehörte
bis in die späten 80er-Jahre zu den führenden Tänzern der
internationalen Ballettszene. Seine zahlreichen Gastspiele
brachten ihm neben der Anerkennung durch die internationale
Fachpresse größte Publikumserfolge. Sein Repertoire umfasste alle großen klassischen Rollen, u. a. in Choreografien
von John Cranko, Maurice Béjart, Erich Walter und Hans van
Manen. Anfang der 80er-Jahre entstanden seine ersten Choreografien an der Bayerischen Staatsoper. Seit Beginn der Saison
91/92 ist Peter Breuer Ballettdirektor am Salzburger Landestheater, wo er eine Tradition großer Erzählballette begründete,
die er seit 2009 mit Andreas Geier als neuem Librettisten
erfolgreich fortsetzt.
Musik Richard Wagner, John Adams, Franz Liszt
Musikalische Leitung Christoph Gedschold Choreografie
Peter Breuer libretto Andreas Geier Bühne & Kostüme
Dorin Gal
auch
allenthalben
sagte, dass
man nie zuvor
einen schOneren
Helden gesehen
habe
21.4.12
MOMO
GroSSes Haus
uraufführung
12+
Ein philosophisches Ballett von Tim Plegge Nach dem Roman von Michael Ende
Mit And I watch you breathe hat der Choreograf Tim Plegge
vor knapp zwei Jahren seine erste Uraufführung am Ballett
des Staatstheaters Karlsruhe im Rahmen des Abends
Choreografen stellen sich vor gezeigt. Nach dieser kleineren
Arbeit wird der in Berlin ansässige, freischaffende Choreograf nun sein Handlungsballett-Debüt mit Tänzern des Karlsruher Ballettensembles geben und hat sich dafür Michael
Endes berühmtes Kinder- und Jugendbuch Momo als Vorlage
und Inspiration ausgesucht.
Der 1973 erschienene Roman ist zwar als Kinder- und Jugendbuch ein Welterfolg geworden, aber wie in vielen anderen
Publikationen Michael Endes vermitteln sich auch dem erwachsenen Leser über die ohnehin bewegende Geschichte hinaus
tiefere Wahrheiten und die Kritik an einer Gesellschaft, zu der
eine Alternative gefunden werden soll. Das Thema ist erschreckend aktuell: Zeit-Diebe, die „Grauen Herren“, stehlen
den Menschen ihre Lebenszeit. Alles wird auf Wirtschaftlichkeit hin geprüft. Dem elternlosen Mädchen Momo, das in einem
verfallenen Amphitheater lebt, fällt auf, dass ihre Freunde im
Gegensatz zu früher kaum noch Zeit finden, sie zu besuchen.
Momo hat ein großes Talent: Sie kann zuhören – sogar so
gut, dass sie mit ihrer Fähigkeit die Welt um sich herum verbessert. Sie schlichtet Streit und bringt die Fantasie ihrer
Freunde zum Blühen, ohne selbst in Aktionismus zu verfallen.
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In ihrer Gegenwart werden Menschen ehrlich. Ausgerechnet
Momos Mitgefühl für ihren Gegner gibt den Ausschlag in ihrem
Widerstand gegen Kälte und Lieblosigkeit. Sie hat die Fähigkeit, den Menschen hinter der Uniformität seines „grauen Zustands“ zu erkennen und damit die Identität der Zeit-Diebe
ins Wanken zu bringen.
Tim Plegge erhielt seine Ausbildung zum Tänzer in den Niederlanden, in Frankreich und an der Ballettschule des Hamburg
Ballett John Neumeier. Nach Engagements in Nürnberg und
bei den Salzburger Festspielen schloss er sein Choreografiestudium an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst
„Ernst Busch“ mit Auszeichnung ab. Nach Assistenzen bei
Helena Waldmann und Christian Spuck hat Tim Plegge seine
eigene choreografische Handschrift entwickelt und gilt als
vielversprechender junger Choreograf.
CHOREOGRAFIE Tim Plegge bühne Albert Lang kostüme
Judith Adam
Es war wie eine lautlose
und unmerkliche
Eroberung die
tagtAglich weiter
vordrang und gegen die
sich niemand wehrte,
weil niemand sie so
recht bemerkte. Und die
Eroberer –
wer waren sie?
5.
choreografen
karlsruher
stellen sich vor ballettwoche
9.6.12 22.5.–26.5.12
Uraufführungen
grosses haus
kleines haus
Ein Ballettabend zur Entdeckung neuer Talente
„Seitdem ich Verantwortung als Lehrende und Leiterin der
Akademie des Tanzes Mannheim übernommen habe, ist es mein
Anliegen, dort choreografische Talente zu entdecken und
ihr Potential zu fördern. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, diesen eine Chance auf Entwicklung zu geben. Und von
hier aus konnte mehr als nur ein Choreograf seine Laufbahn
beginnen.“ Birgit Keil
Die Förderung junger Künstler stand und steht immer wieder
im Vordergrund der Ballettdirektion. Mit der Gründung der
Tanzstiftung in Stuttgart sichert Ballettdirektorin Birgit Keil die
Förderung und damit die Finanzierung junger Tänzer während
des Studiums. Viele Mitglieder des Ballettensembles des
Badischen Staatstheaters Karlsruhe waren Stipendiaten dieser Stiftung.
Wie eine Gala en miniature gestaltete sich vor zwei Jahren
dieser Abend der kurzen Uraufführungen. Es ist ein vollwertiger
Ballettabend mit vielen Teilen, und jeder davon ist eine Überraschung. Denn wer sich aus dem Ballettensemble an eine
neue Aufgabe heranwagt oder wer diesen Schritt nach dem
vergangenen Erfolg sogar zum zweiten Mal macht, wird sich
erst im Laufe der Spielzeit herausstellen. Die Herausforderung
ist enorm. Tänzer wechseln die Seite und sind nicht mehr
Medium des Choreografen, sondern haben nun die Aufgabe,
ihre eigenen Ideen aus den Kollegen herauszuarbeiten. Auch
die Gäste unter den Choreografen müssen erst gefunden
werden. Sicher ist, dass man einige der Tänzer an diesem Abend
als Choreografen wieder entdecken kann, und möglicherweise
wohnt man dem Anfang einer neuen Karriere bei.
In der Ballettwoche präsentieren wir Ihnen die Stücke der
Spielzeit und zeigen eine Woche lang jeden Abend ein anderes
Ballett. Die Ballettwoche ist ein Geschenk an unser Publikum,
für das wir keine Mühen scheuen. So haben Sie die Gelegenheit, Ihre Lieblingsballette noch einmal anzuschauen oder Versäumtes nachzuholen.
Die Ballettwoche findet mit einer festlichen Ballett Gala ihren
Höhepunkt, zu der wir Ihnen sowohl unsere Tänzer in ausgewählten Beiträgen als auch hochkarätige Gäste der Tanzlandschaft präsentieren.
Nicht nur Tänzer sind in den Genuss der Förderung gekommen,
auch Choreografen haben immer wieder Gelegenheit bekommen, sich am Ballett des Staatstheaters KARLSRUHE
weiterzuentwickeln.
Der Ballettabend Choreografen stellen sich vor folgt der
Idee der Stuttgarter Noverre-Gesellschaft und bietet sowohl
Compagniemitgliedern als auch Gästen von außerhalb die
Gelegenheit, unter professionellen Bedingungen ihre Arbeit
zu entwickeln.
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sehr verehrtes Publikum,
liebe FreUnde des balletts,
die kommende Spielzeit ist in verschiedener Hinsicht eine
besondere. Zum einen freue ich mich auf eine aufregende Ära
unter der neuen Intendanz von Peter Spuhler. Zum anderen
habe ich das Glück, Ihnen gleich zwei große Uraufführungen
ankündigen zu können.
Mit dem Spielzeitmotto Von Helden begann unsere Suche
nach geeigneten Ballettstoffen. Natürlich könnte man sich
problemlos bei typischen Ballettklassikern wie bei den tragischen Helden Romeo und Julia oder Don Quijote bedienen.
Die erste Premiere dieser Spielzeit soll allerdings einem zumindest für das Ballett sagenhaft untypischen Helden gewidmet
werden: Siegfried. Dieses Heldenepos ist in der Ballettliteratur
bisher weitgehend unbeachtet geblieben. Umso mehr Grund
für uns, mit dem Ihnen bereits durch das in unserem Repertoire
enthaltene Ballett Tschaikowsky bekannten Peter Breuer einen
Choreografen auszuwählen, der sich diesem Mythos stellt.
Die sich um Siegfried und seine Frau Kriemhild rankende Geschichte findet sich in dem um 1200 entstandenen Nibelungenlied, zu einer Zeit, die man als Blütezeit der höfischen Dichtung bezeichnen kann.
Ebenso spannend ist die zweite Premiere im Frühjahr, für die
ich ebenfalls ein Handlungsballett ankündigen darf. Hier steht
eine Heldin im Mittelpunkt, wie sie zu dem germanischen
Ritter gegensätzlicher kaum sein könnte. Das elternlose Mädchen Momo, welches dem Ballett seinen Titel verleiht, hat
auf seine Art auch Riesenkräfte, ist aber bestrebt, mit leisen
Mitteln die Welt zu retten.
Nachwuchschoreografen bekommen wiederholt die Chance,
ihr Talent unter Beweis zu stellen. Wie Ihre begeisterte Reaktion, liebes Publikum, vor zwei Jahren gezeigt hat, lohnt es
sich, die Bühne für Experimente zu öffnen.
Auch auf besonders erfolgreiche Produktionen der vergangenen
Spielzeit müssen Sie nicht verzichten. Der Nussknacker –
Eine Weihnachtsgeschichte, Schwanensee und Romantik
werden in dieser Saison wieder aufgenommen.
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Zum Abschluss der Spielzeit zeigt Ihnen das Ensemble noch
einmal die Stücke der Saison in der 5. Karlsruher Ballettwoche,
die mit der Ballett Gala, zu der wir Ihnen sowohl unsere Tänzer
in ausgewählten Beiträgen als auch hochkarätige Gäste
der internationalen Tanzlandschaft präsentieren, ihren Höhepunkt findet.
Ich freue mich auf Sie!
Ihre
Birgit Keil
Ballettdirektorin
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