Leitlinie Hodentumoren - Bundesverband Deutscher Pathologen

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Bundesverband Deutscher Pathologen e. V.
Deutsche Gesellschaft für Pathologie e. V.
Version 3.0:
Januar 2014
Revision geplant:
Januar 2016
S1-LEITLINIE
HODENTUMOREN
1
Anleitung zur
pathologisch-anatomischen
Diagnostik von Hodentumoren
des Bundesverbandes
Deutscher Pathologen e. V. ©
und der Deutschen Gesellschaft
für Pathologie e. V. ©
3. Auflage, 2014
von 15
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Vorwort
Die erste Auflage dieser „Anwendungsleitlinie Hodentumoren“
orientierte sich im Wesentlichen an einem interdisziplinären
Konsensus zur Diagnostik und Therapie von Hodentumoren
[Krege et al. 2001a, b] und an der Leitlinie zur Diagnostik und
Therapie von Hodentumoren auf Grundlage evidenzbasierter
Medizin (EBM), die von der Deutschen Krebsgesellschaft herausgegeben wurde [Souchon et al. 2000, Souchon et al. 2002].
Grundzüge aus dieser Leitlinie wurden für den europäischen
Raum als Empfehlung publiziert [Schmoll et al. 2004]. Ebenfalls berücksichtigt wurden europäische Leitlinien [Albers et al.
2005]. Einige Anleitungen zur Makropräparation und Befundung aus dem Buch „Histopathology Reporting. Guidelines for
Surgical Cancer“ von D. C. Allen [2000, 2006] und der Literatur
(Association of Directors of Anatomic and Surgical Pathology
[2000], [Ansell 2000]) wurden in die Gestaltung miteinbezogen.
In der 2. und 3. Auflage wurden neue Arbeiten zur Standardisierung der histopathologischen Begutachtung von Hodentu-
moren mitberücksichtigt [Krege et al. 2008, Albers et al. 2011,
Beyer et al. 2013]. Diese Leitlinie folgt auch in der 3. Auflage
der folgenden Einteilung:
• Materialbehandlung
• Informationen des Pathologen
• Makroskopische Beschreibung
• Makropräparation („Zuschneiden“) und Gewebeentnahme
für die histologische Untersuchung
• Mikroskopische Bearbeitung (Schnittebenen, Färbungen, Immunhistochemie)
• Aussagen der pathohistologischen Begutachtung (Zusammenfassende Begutachtung und Dokumentation)
Ergänzt wird diese Anleitung durch die
• Tumorklassifikationen
• Erläuterungen (sollen morphologische Hintergründe, Klassifi kationen und mögliche Unklarheiten darstellen)
• Literatur
Die Herausgeber
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A.
UNTERSUCHUNGSMATERIAL
Zur pathomorphologischen Diagnostik von Hodentumoren oder von Hodengewebe, das auf eine intratubuläre
Keimzellneoplasie (Intratubular Germ Cell Neoplasia unclassified, IGCNU; Synonym: Testikuläre intraepitheliale
Neoplasie, TIN) untersucht werden soll, kommen Gewebeproben in Form folgender Materialien zur Untersuchung:
– Hodenbiopsien
– Probeexzisionen für Schnellschnittuntersuchungen
– Orchiektomiepräparate
– Lymphadenektomiepräparate (deren Bearbeitung wird
nicht behandelt)
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– Identifikationsnummer (wenn vorhanden)
Tag der Entnahme
Andere klinische Informationen (Seite: rechts oder links)
– Eigenanamnese
– Risikofaktoren (z. B. bekannter Kryptorchismus)
– Serumwerte (LDH, AFP, ß-HCG)
Klinische Diagnose und Fragestellung
Art der Entnahme
B.1.3
Makroskopische Beschreibung
Anzahl und Größe der Biopsien, Art der Fixation
B.
B.1.4
VORGEHEN BEI DEN EINZELNEN
UNTERSUCHUNGSMATERIALIEN
Makropräparation und Gewebeentnahme
für die histologische Bearbeitung
B.1
Sofern die Durchführung einer Semidünnschnittuntersuchung geplant ist, sollte hierfür ein Teil der Gewebeprobe
(1/3) gesondert fixiert und weiterbearbeitet werden. In
allen anderen Fällen wird das komplette Gesamtmaterial
für die konventionelle Bearbeitung verwendet.
Hodenbiopsien
B.1.1
Indikation und Materialbehandlung
B.1.5
Bei Verdacht auf Hodentumoren sind perkutane Biopsien
(und Keilbiopsien oder Probeexzisionen) nicht indiziert.
Bei Verdacht auf einen Hodentumor wird die Diagnose
im Zweifelsfall nach Hodenfreilegung im Schnellschnitt
oder am Orchiektomiepräparat gestellt. Die kontralaterale Hodenbiopsie zum Nachweis einer TIN (IGCNU) wird
international nicht von allen Zentren als Standard angesehen. Sie sollte in Abwägung der Risikofaktoren mit
dem Patienten diskutiert werden [Herr et al. 1997, Krege
et al. 2008]. In der vorliegenden Anleitung wird diese
Untersuchung deshalb als fakultativ und nicht als obligat
angegeben (Näheres siehe Erläuterungen B.1.1).
Mikroskopische Bearbeitung
Der morphologische Nachweis der TIN (IGCNU) erfolgt
– lichtmikroskopisch am HE-Präparat mit immunhistologischem Nachweis atypischer Keimzellen (D2-40,
Oct-3/4; obligat einen der genannten Marker)
oder
– im Semidünnschnitt, entsprechende Erfahrung mit der
Methode vorausgesetzt [Dieckmann et al. 1989, Schütte
1988].
B.1.6
Histopathologische Begutachtung
B.1.2
Information des Pathologen
Patientendaten
– Name
– Geburtsdatum
– Geschlecht
– Identifikationsnummer
Verantwortlicher Arzt
– Name
Nach Ausschluss von Läsionen, die klinisch und makroskopisch einen Hodentumor vortäuschen können sowie auch eines Normalbefundes, ist eine TIN (IGCNU)
oder ein invasiver Hodentumor zu diagnostizieren. Für
invasive Hodentumoren sind die gültigen Tumorklassifi kationen anzugeben (siehe Erläuterungen C). Bei
Gewebe- oder Fixationsartefakten soll auf eine eingeschränkte Beurteilung des Gewebes hingewiesen werden. Soweit möglich sollte eine Beurteilung der Spermiogenese erfolgen.
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Schnellschnittuntersuchung
eine HE-Färbung; fakultativ können weitere Färbungen
angefertigt werden (PAS u. Ä.).
B.2.1
B.2.6
Indikation und Materialbehandlung
Histopathologische Begutachtung
im Schnellschnittverfahren
Nach den Leitlinien des interdisziplinären Update-Konsensus zur Diagnostik und Therapie von Hodentumoren
ist bei makroskopisch unklarer Dignität eine Schnellschnittuntersuchung indiziert [Krege et al. 2001a und
2001b, Albers et al. 2011, Beyer et al. 2013]. Liegt adäquates Gewebe zur Schnellschnittuntersuchung vor, ist die
Aussage des Pathologen zur Dignität des Hodentumors
obligat. Das Gewebe muss unfi xiert schnellstmöglich an
den Pathologen gesandt werden.
B.2.2
Bei der histopathologischen Beurteilung sollte keine histologische Subtypisierung erfolgen, da
1) diese differenzialdiagnostisch schwierig und im Schnellschnitt nicht zu bestimmen sein kann und
2) bei der Beurteilung des Orchiektomiepräparates noch
weitere histologische Komponenten gefunden werden
können.
Eine Aussage über das Vorliegen einer TIN (IGCNU) kann
am Schnellschnitt nicht mit ausreichender Sicherheit getroffen werden und ist deswegen von der Klinik nicht zu
fordern.
Information des Pathologen
(siehe B.1.2)
B.2.3
Makroskopische Beschreibung
– Größe und Gewicht des Hodens (inklusive Nebenhoden und Samenstrang)
– Länge des anhängenden Samenstranges
– Tumorbeschreibung: größter Längs- und Querdurchmesser, Farbe, Konsistenz, Homogenität, Zysten, Nekrosen, Blutungen, Knochen, Knorpel; Ausbreitung in
Rete testis, Samenstrang, Tunica albuginea, Nebenhoden oder andere Strukturen
– Beschreibung des nicht tumorösen Hodens: Atrophie,
Fibrose, Knoten
– Beschreibung des Rete testis, des Nebenhodens und
des Samenstranges
B.2.4
Gewebeentnahme für Schnellschnittuntersuchung
Entnahme einer nicht nekrotischen Gewebeprobe aus
dem Tumor. Wünschenswert ist eine Fotodokumentation
(Polaroidfoto oder digitale Fotografie), in der die Entnahmestelle markiert ist.
B.2.5
Mikroskopische Bearbeitung
Nach Herstellung von 5 µ dicken Gefrierschnitten erfolgt
B.3
Orchiektomiepräparate
B.3.1
Materialbehandlung
Das Operationsmaterial wird ohne Gewebeentnahme
durch den Operateur (oder andere) an die Pathologie geschickt. Ausnahme hiervon ist die Probeexzision bei vorausgehendem Schnellschnitt. Alle anderen Gewebeentnahmen, z. B. für molekularpathologische Untersuchungen,
sind ausnahmslos vom Pathologen durchzuführen. Bei der
Materialentnahme ist darauf zu achten, dass die notwendig durchzuführenden Tumorklassifikationen eines Tumors (besonders TNM-Klassifikation) nicht beeinträchtigt
werden dürfen (siehe Allgemeine Erläuterungen). Das Präparat wird in Formalin (10 %) fixiert, wobei auf ein ausreichendes Verhältnis von Formalin zu Gewebe geachtet
werden soll. Ein gesondertes Aufspannen des Präparates
ist nicht notwendig. Alternativ kann Stieve- oder Bouinsche Lösung verwendet werden, bei deren Verwendung
sich in der Histologie eine TIN (IGCNU) besser erkennen
lässt. Allerdings ist bei Verwendung dieser Fixierlösung
damit zu rechnen, dass immunhistochemische Methoden
nur eingeschränkte Aussagen ergeben können. Für einen
weniger geübten Pathologen liefert letzteres Vorgehen die
Möglichkeit, die Erkennung einer TIN (IGCNU) in der kontralateralen Hodenbiopsie zu üben.
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B.3.2
B.3.5
Information des Pathologen
Mikroskopische Bearbeitung
(siehe B.1.2)
(Näheres siehe Erläuterungen B.3.5)
Von jedem Block wird mindestens ein HE-Schnitt angefertigt. Indikation zu immunhistochemischen Untersuchungen siehe Erläuterungen.
B.3.3
Makroskopische Beschreibung
– Angaben zur Fixation: unfi xiert, fi xiert, besondere
Fixationslösungen
– Seite (rechts, links), Größe und Gewicht des Hodens
(mit Nebenhoden und Samenstrang)
– Länge des Samenstranges
– Tumorbeschreibung: Angaben zur Tumorgröße sind
obligat, und zwar in Form des größten Tumorlängsdurchmessers und des größten Tumorquerdurchmessers
– Farbe, Konsistenz, Homogenität, Zysten, Nekrosen,
Blutungen, Knochen, Knorpel
– Ausbreitung in Rete testis, Nebenhoden, Samenstrang, Tunica albuginea oder andere Strukturen
– Beschaffenheit des nicht tumorösen Hodens: Atrophie,
Fibrose, Knoten
– Beschreibung von Rete testis, Samenstrang und Nebenhoden
– Wenn möglich (fakultativ): Fotokopien oder digitale
Fotografie mit Markierung der Gewebeentnahmen
B.3.4
Makropräparation und Gewebeentnahme
für die histologische Untersuchung
(Näheres siehe Erläuterungen B.3.4)
– Vollständige Querlamellierung des Hodens und Samenstranges
– Mehrere Querschnitte durch den anhängenden Samenstrang
– Pro cm Tumor einen Block (mindestens 3 Blöcke)
– 1 Block aus der unmittelbaren Tumorumgebung
– 1 Block aus tumorfernem Hodengewebe
– 1 Block aus Übergang Hoden/Nebenhoden
– 1 Block aus Übergang Hoden/Samenstrang
– 2 Blöcke aus Querschnitten des Samenstrangs (Absetzungsrand/1 cm Abstand Hoden)
B.3.6
Histopathologische Begutachtung
(Näheres siehe Erläuterungen B.3.6)
Die Begutachtung oder die histologische Diagnose muss
eine Reihe von Aussagen enthalten, die in dem Formblatt
(siehe Abbildung 1) zusammengefasst sind.
C.
Klassifikationen
(Näheres siehe Erläuterungen)
Ein invasiver Hodentumor sollte nach der WHO-Klassifikation [2004] klassifiziert werden. Bei der Anwendung der
TNM-Klassifikation ist die TIN (IGCNU) als pTis zu klassifizieren. Ein Grading ist bei Keimzelltumoren des Hodens
nicht vorgesehen. Zusammenfassend sollte der Pathologiebericht eines Orchiektomiepräparates folgende Klassifikationen und weitere Angaben enthalten:
– Lokalisation (ICD-O-3)
– Größe des Tumors
– Histologische Typisierung [WHO 2004]
– pT-Kategorie [UICC 2002, ab 01. Januar 2010: UICC 2010]
– R-Klassifikation [UICC 2002, ab 01. Januar 2010: UICC 2010]
– Bei Seminomen: Vorhandensein von synzytiotrophoblastären Riesenzellen
– Bei pluriformen Tumoren: Beschreibung von jeder individuellen Komponente und geschätzter Anteil (%)
– Invasion des Rete testis
– Angabe der Gefäßinvasion: Lymphgefäße (L-Klassifikation), Venen (V-Klassifikation der UICC), Perineuralscheideninvasion (Pn-Klassifikation)
– Vorhandensein einer TIN (IGCNU)
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ERLÄUTERUNGEN
Allgemeine Erläuterungen
zur Materialbehandlung
Operativ entferntes Gewebe ist unversehrt an das Institut
für Pathologie zu übersenden. Eine Gewebeentnahme, z. B.
für molekularpathologische Untersuchungen, muss durch
den Pathologen erfolgen. Dabei ist zu berücksichtigen,
dass notwendige Klassifikationen eines Tumors (besonders R- und TNM-Klassifikation) nicht beeinträchtigt werden dürfen. Höfler [1995] hat in einer Stellungnahme zur
Einrichtung von „Tumor/Gewebebanken“ festgestellt: „Die
Entnahme von Normal- und Tumorgewebe aus frischen
Operationspräparaten soll nur durch makroskopisch geschulte Pathologen erfolgen, die auch Erfahrungen mit
der Erstellung von pathohistologischen Befunden haben,
optimalerweise von dem das Präparat befundenden Pathologen selbst.“
Die Asservierung von Tumorgewebe zu nicht diagnostischen Zwecken setzt in jedem Fall eine präoperative Aufklärung mit schriftlicher Einwilligung des Patienten voraus [Höfler 2004; Stellungnahme des nationalen Ethikrates
17. März 2004, siehe hierzu auch Röcken et al. 2013].
Erläuterungen zu B.1.1
Indikationen und Materialbehandlung
von Biopsien
Die intratubuläre Keimzellneoplasie (Intratubular Germ
Cell Neoplasia, unclassified, IGCNU; Synonym: Testikuläre intraepitheliale Neoplasie, TIN) stellt die obligate
nicht invasive Vorläuferläsion aller invasiven Keimzelltumoren dar. Sie besteht aus atypischen Keimzellen,
die aus fetalen Gonozyten hervorgehen. Bei manifestem
invasiven Keimzelltumor liegt das Risiko einer kontralateralen TIN (IGCNU) bei 5–6 % und die kumulative
Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung eines invasiven
Keimzelltumors beträgt nach sieben Jahren 70 % [Dieckmann et al. 2007]. Deshalb wird zur Sicherung der Diagnose einer TIN (IGCNU) die ungezielte kontralaterale Hodenbiopsie über eine skrotale Inzision empfohlen.
Die Fixierung sollte vorzugsweise in Stieve-Lösung oder
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Bouinscher Lösung erfolgen. Der morphologische Nachweis der TIN/IGCNU erfolgt
– lichtmikroskopisch am HE-Präparat mit immunhistochemischem Nachweis atypischer Keimzellen (Nachweis von D2-40 oder Oct-3/4-Immunreaktivität)
[Hoei-Hansen et al. 2005, van Casteren et al. 2009a]
oder
– im Semidünnschnitt, entsprechende Erfahrung mit der
Methode vorausgesetzt [Dieckmann et al. 1989, Schütte
1988].
Die kontralaterale Hodenbiopsie zum Nachweis einer TIN
(IGCNU) wird international nicht von allen Zentren als
Standard empfohlen. In den publizierten Empfehlungen
der „Interdisziplinären Arbeitsgruppe Hodentumoren“ wird
diese Untersuchung deshalb als fakultativ und nicht als obligat angegeben.
Zusammensetzung (Rezeptur) von Stieve-Lösung:
Quecksilber (II) Chlorid AB
Aqua purificata ad
unter leichtem Erwärmen klar lösen,
hinzufügen
Essigsäure 100 % z. A. Merck 63
Formaldehydlösung AB 36 %
53,0 g
760,0 ml
40,0 ml
200,0 ml
1000,0 ml
Zusammensetzung (Rezeptur) von Bouinscher Lösung:
Gesättigte wässrige Pikrinsäure
Formaldehydlösung AB 36 %
Essigsäure 100 %
15,0 ml
5,0 ml
1,0 ml
Bei Verwendung dieser Fixierlösungen ist damit zu rechnen, dass immunhistochemische Methoden nur eingeschränkte Aussagen ergeben können. Da meistens eine
immunhistochemische Methode zum besseren Nachweis
einer TIN (IGCNU) angewendet wird, kann auch eine Formalinfixation verwendet werden.
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Tabelle 1
Prävalenz und Diagnose einer TIN/IGCNU in einem nicht tumorbefallenen Hoden
[Dieckmann et al. 2001, Dieckmann et al. 2007]
• Eine TIN (IGCNU) in der kontralateralen Biopsie haben
– 5–6 % aller Patienten mit einem ipsilateralen Keimzelltumor
– >_ 18 % der Patienten mit einem Hodenvolumen < 12 ml und einem Alter < 40 Jahre
– >_ 30–40 % der Patienten mit einem extragonadalen Keimzelltumor vor Chemotherapie (CTx)
– Etwa 10 % der Patienten mit einem extragonadalen Keimzelltumor nach CTx
• Unbehandelt entwickeln 70 % der Patienten mit einer TIN/IGCNU innerhalb von sieben Jahren einen
invasiven Keimzelltumor
• 99 % der TIN/IGCNU werden durch Biopsie detektiert
• Eine Hodenbiopsie wird dringend empfohlen:
– Hochrisikopatienten (Volumen < 12 ml, Alter < 40 Jahre)
– Extragonadaler Keimzelltumor (vor CTx; falls nicht vor CTx erfolgt, frühestens zwei Jahre nach CTx)
– Kontralateraler, nicht tumorbefallener Hoden
– Extragonadaler Keimzelltumor (ein- oder beidseitig)
Erläuterungen zu B.3.4
Makroskopische Bearbeitung
und Probenentnahme
Erläuterungen zu B.3.5
Mikroskopische Bearbeitung
einschließlich Immunhistochemie
Bei der makroskopischen Bearbeitung wird der Hoden
vollständig quer lamelliert (3 mm dicke Scheiben) und
aufgearbeitet, wobei von der Konvexität auf den Nebenhoden zugeschnitten und der Nebenhoden bzw. Samenstrang jeweils durchtrennt wird. Der Samenstrang darf
vorher nicht abpräpariert werden. Der Samenstrang
wird ebenfalls durch mehrere Querschnitte aufgearbeitet [Hartmann et al. 1998]. Als Gewebeentnahmen
sind obligat, dass pro Zentimeter Tumor eine Gewebeentnahme (Block), jedoch mindestens drei untersucht
werden. Zusätzlich muss ein Block aus der unmittelbaren Tumorumgebung und ein Block aus dem tumorfernen präexistenten Hodenparenchym untersucht werden.
Der Übergang vom Hoden zum Nebenhoden und Samenstrang soll rekonstruierbar dargestellt werden, entweder
in den vorliegenden Tumorblöcken oder in zusätzlich
anzufertigenden Blöcken. Dies ist notwendig, da der
Nebenhoden oder Samenstrang auch bei makroskopisch
nicht nachweisbarer Invasion histologisch befallen sein
kann. Vom Samenstrang muss ein Querschnitt 1 cm vom
Hoden entfernt und ein Querschnitt vom Absetzungsrand histologisch untersucht werden.
Standardmäßig werden HE-Schnitte angefertigt, fakulativ ergänzt durch andere Färbungen, wie z. B. PAS (TIN [IGCNU,
Seminom] und EvG [Gefäßinvasion]). Immunhistologische
Untersuchungen von Hodentumoren sind zur genaueren
Charakterisierung der einzelnen Tumorkomponenten, zur
Differenzialdiagnose und zur Frage einer Gefäßinvasion indiziert. Da die Therapie von der zuverlässigen Unterscheidung zwischen seminomatösen und nicht seminomatösen
Tumoren abhängt, ist eine CD30- oder Zytokeratindarstellung auch bei Seminomen wünschenswert, da sonst kleine Herde eines embryonalen Karzinoms übersehen werden
können. Aufgrund der Tatsache, dass eine Gefäßinvasion
die pT-Kategorie beeinflusst, ist eine histochemische oder
immunhistochemische Endotheldarstellung bei nicht sicher
nachweisbarer Gefäßinvasion zu empfehlen. Zusammenfassend sollten folgende Antikörper angewandt werden:
• gegen Zytokeratin (Erkennung von nicht seminomatösen Strukturen),
• gegen D2-40 oder OCT-3/4 (Erkennung einer TIN/IGCNU)
[van Casteren et al. 2009b],
• gegen CD31/Faktor-VIII (Darstellung von Gefäßendothelien).
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Antikörper gegen Glypican-3 (GPC) oder Alphafetoprotein
(AFP) zur Erkennung eines Dottersacktumors, CD-30 oder
SOX-2 (Identifikation embryonaler Karzinomanteile, z. B.
vs. Dottersacktumoranteile), Beta-humanes Choriogonadotropin (ß-HCG, zum Nachweis syncytiotrophoblastärer Riesenzellen) und D2-40 oder Oct-3/4 (Nachweis einer TIN/
IGCNU oder eines Seminoms, Ausschluss eines malignen
Lymphoms oder eines spermatozytischen Seminoms) können fakultativ zur Abgrenzung einzelner Tumorkomponenten angewandt werden. Die Verwendung weiterer Antikörper ist üblicherweise nicht indiziert und bleibt speziellen
Fragestellungen (z. B. Studien) vorbehalten.
Erläuterungen zu B.3.6
Festlegung der pT-Kategorie
Da eine klinische T-Kategorie (cT) nicht existiert, kann nur
am Orchiektomiepräparat eine pT-Kategorie festgelegt werden. Für die Festlegung der pT-Kategorie der UICC-TNMKlassifikation ist die Beziehung des Tumors zu Nebenhoden,
Samenstrang, Tunica vaginalis, Tunica albuginea und Skrotum zu dokumentieren. Weiterhin ist eine Gefäßinvasion
festzustellen, da diese die pT-Kategorie beeinflusst und für
Nichtseminome zur Risikoabschätzung einer retroperitonealen Metastasierung herangezogen wird. Darüber hinaus sollte für Seminome die Tumorgröße und Invasion des Rete testis
angegeben werden, da beide als Risikofaktoren für eine retroperitoneale Metastasierung gelten [Albers et al. 2011, Beyer et
al. 2013] (siehe Erläuterungen zu C).
Unter Gefäßinvasion werden morphologische Korrelate verstanden, bei denen die Präsenz von Tumorzellen im Lumen
von Blutgefäßen oder Lymphgefäßen evident ist (d. h., so klar,
dass kein Pathologe daran zweifeln würde). Es muss dabei
immer eine artefizielle Tumorzellverschleppung bei der makroskopischen Bearbeitung und Probenentnahme ausgeschlossen werden. Eine CD-31-Darstellung von Gefäßendothelien
hilft dabei, da gerade im Hoden kleine Gefäße konventionellhistologisch nicht sicher von artefiziellen Spalten abgegrenzt
werden können.
Pathologisch-anatomisch ist zu beachten, dass
(i)
nur im Bereich des Margo posterior der Hoden Kontakt zum Nebenhoden hat,
(ii) nur das obere Drittel eine Kontinuität zwischen Hoden und Nebenhoden über die Ductuli efferentes
zeigt und
(iii) in den unteren zwei Dritteln des Hodens der Sinus
epidydimis als eine „Mesostruktur“ existiert.
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Folglich würde sich ein Tumor am hinteren Rand des oberen
Drittels direkt über die Ductuli efferentes in den Nebenhoden
ausbreiten (pT1-Kategorie) und in den unteren zwei Dritteln
über das Mesotestis bzw. das Cavum testis den Nebenhoden
infiltrieren. Da der Samenstrang auf ganzer Länge den Nebenhoden begleitet, muss eine Tumorausdehnung jenseits des
Hodens, die sich nicht sicher auf den Nebenhoden begrenzen
lässt, als Infiltration des Samenstranges, d. h. pT3-Kategorie,
gewertet werden.
Histopathologisches Gutachten
Grundsätzlich sind die Hinweise in der Basisdokumentation für Tumorkranke zu beachten [Dudeck et al. 1999]. Einige Aussagen müssen im histopathologischen Gutachten
obligat angegeben werden, wofür ein Formblatt zweckmäßig zu verwenden ist (siehe Abbildung 1, entspricht
Formblatt Seite 78 in [Hartmann et al. 1998, Krege et al.
2001a und 2001b].
Zusätzliche Angaben bei pluriform strukturierten Tumoren:
– Nachgewiesene Strukturen
– Geschätzter Anteil in Prozent
Zusätzliche Angaben bei Seminomen:
– Nachweis von Synzytiotrophoblasten
Zusätzliche Angabe bei spermatozytischen Seminomen:
– Nachweis einer Sarkomkomponente
Erläuterungen zu C.
Klassifikationen
Nach Untersuchung des Orchiektomiepräparates sind für
die Hodentumoren eine Reihe von Klassifikationen obligat
anzugeben.
• Tumorlokalisation
Diese soll nach dem Tumorlokalisationsschlüssel erfolgen [ICD-O-3].
• Histologische Klassifikationen (Typing)
Die Tumoren werden entsprechend der aktuellen WHOKlassifikation 2004 klassifiziert [WHO 2004].
Die im Primärtumor erkennbaren histologischen Tumorentitäten und der geschätzte prozentuale Anteil müssen obligat angegeben werden. Der zusätzliche Nachweis einer TIN/IGCNU ist obligat anzugeben und sollte
auch verschlüsselt werden (ICD-O-M 9064/2).
• Grading
Ein Grading ist bei Keimzelltumoren und malignen Keimstrang-Stroma-Tumoren des Hodens nicht vorgesehen.
• Staging nach der aktuellen TNM-Klassifi kation
• R-Klassifikation nach der aktuellen TNM-Klassifikation
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und sofern Angaben zur Metastasierung und der Entfernung von Metastasen vorliegen
Risikofaktoren für Seminome und Nichtseminome im
klinischen Stadium I (pT1–4)
Seminom:
Tumorgröße > 4 cm und Rete-testis-Infiltration. Bei
Vorliegen beider Risikofaktoren steigt das Risiko für
eine okkulte retroperitoneale Metastasierung von
12 % auf 32 % an.
Nichtseminom:
Blut-/Lymphgefäßinvasion. Bei Vorliegen einer Blut- /
Lymphgefäßinvasion steigt das Risiko für eine okkulte
retroperitoneale Metastasierung von 13 %auf 50 % an.
Besonderheiten der pTNM-Klassifikation der Hodentumoren [UICC 2013: TNM Supplement 4th edition]
Außer im Fall einer pTis- oder pT4-Situation (für die eine
Hodenbiopsie ausreicht) muss ein Orchiektomiepräparat untersucht werden, um die pT-Kategorie festlegen zu können.
Im Fall gemischter Keimzelltumoren wird die pT-Kategorie
durch den gesamten Tumor bestimmt. Synchrone bilaterale
Tumoren sollten separat als unabhängige Tumoren klassifiziert werden.
pT2: Eine Tumorausdehnung jenseits der Tunica albuginea liegt dann vor, wenn folgende Strukturen
eine Tumorinvasion zeigen: Musculus cremaster,
Cremasterfaszie, testikulärer Anteil der Faszia spermatica interna oder externa. Eine Invasion jenseits
dieser Strukturen muss als pT4 klassifiziert werden.
pT3: Die Ausbreitung in den Samenstrang entspricht
einer direkten Tumorinvasion. Sie liegt dann vor,
wenn auf Samenstrangquerschnitten Tumorzellen
jenseits des Rete testis und/oder des Nebenhodens
nachweisbar sind. Hierzu gehört auch der Nachweis von Tumorzellen im Plexus pampiniformis,
der als pT3-Kategorie zu klassifizieren ist.
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Literatur
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Verfasser
Stefan Schweyer (Starnberg)
Christian Wittekind (Leipzig)
Im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Pathologen
und der Deutschen Gesellschaft für Pathologie
Fassung vom:
Revision geplant:
Januar 2014
Januar 2016
Adresse der Autoren
PD Dr. med. Stefan Schweyer
Gemeinschaftspraxis Pathologie Starnberg
Am Fuchsengraben 3
82319 Starnberg
Prof. Dr. med. Christian Wittekind
Institut für Pathologie der Universität Leipzig
Liebigstraße 26
04103 Leipzig
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Pathologisches Gutachten bei Hodentumoren/Orchiektomiepräparat – Minimalprogramm
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Abbildung 1
Pathologisches Gutachten bei Hodentumoren/Orchiektomiepräparat – Minimalprogramm
Tumorlokalisation und -größe
Bitte Tumor in Schema einzeichnen!
Tumorausbreitung
Rete testis
Tunica albuginea
Tunica vaginalis
Nebenhoden
Samenstrang
Skrotum
Blut-/Lymphgefäßinvasion
pT-Kategorie
Hodendystopie
F = Tumorfrei
Nein
pTis
pT2
Histologischer Typ (WHO, ICD-O)
Intratubuläre Keimzellneoplasie (TIN)
____ /__
9064/2
Uniform strukturierte Keimzelltumoren
Seminom
Seminom mit hohem Mitoseindex
Spermatozytisches Seminom
Embryonales Karzinom
Dottersacktumor
Polyembryom
9061/3
9062/3
9063/3
9070/3
9071/3
9072/3
Pluriform strukturierte Keimzelltumoren
Teratokarzinom
9081/3
Sonstiger germinaler Mischtumor
9085/3
Sonstiger Tumortyp:
Rechts
Nein
Links
Ja
Größter longitudinaler Tumordurchmesser (cm)
___ , __
Größter transversaler Tumordurchmesser (cm)
___ , __
T = Mit Tumor
Ja
pT1
pT3
X = Nicht untersucht
pT4
Chorionkarzinom
Trophoblastärer Plazentatumor
Reifes Teratom
Unreifes Teratom
Teratom in maligner Transformation
9100/3
9104/3
9080/1
9080/3
9084/3
Chorionkarzinom kombiniert
9101/3
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Abbildung 1 (Fortsetzung)
Zusätzliche Angaben bei pluriform strukturierten Tumoren: nachgewiesene Strukturen und geschätzter Anteil (%)
I___I___I Seminom
I___I___I Seminom mit hohem Mitoseindex
I___I___I Spermatozytisches Seminom
I___I___I Embryonales Karzinom
I___I___I Dottersacktumor
I___I___I Polyembryom
I___I___I Chorionkarzinom
I___I___I Trophoblastärer Plazentatumor
I___I___I Reifes Teratom
I___I___I Unreifes Teratom
I___I___I Teratom in maligner Transformation
Zusätzliche Angabe bei Seminom: Synzytiotrophoblast
Synzytiotrophoblast
Nein
Ja
Nein
Ja
Zusätzliche Angabe bei spermatozytischem Seminom:
Zusätzliche Sarkomkomponente
Datum
Unterschrift
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