1 Zechmann - Warum gibt es die Schilddruese?

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Fortbildung im Herbst
Waidhofen/Ybbs, 27./28. November 2015
Warum gibt es eine Schilddrüse ?
Seit wann gibt es die Schilddrüse ?
Seit wann gibt es Schilddrüsenhormone ?
Wolfgang Zechmann
ehemals
INSTITUT für NUKLEARMEDIZIN und SCHILDDRÜSENDIAGNOSTIK
des Landeskrankenhauses Innsbruck (Universitätskliniken) in
WÖRGL
und
SCHILDDRÜSENORDINATION SCHWAZ
Google:
Evolution der Schilddrüse 1.Treffer, 2. Kapitel
In der Phylogenese lässt sich die Schilddrüse auf das bei den Chordatieren
vorhandene Endostyl zurückführen,
bei anderen wirbellosen Tieren sind keine gleichwertigen Strukturen vorhanden.
Das Endostyl bildet eine vorne im Kiemendarm gelegene Flimmerrinne, die
sogenannte Hypobranchialrinne, mit einem Drüsenepithel .
T4
Manteltiere
Tonnensalpe (Cyclomyaria)
frei schwimmend
Die Larven haben eine Chorda dorsalis
Das Endostyl produziert Thyroxin
und ein Schleimnetz in dem sich
Nahrungspartikel (Plankton)
verfangen. Diese Schleimnetz wird
dann in den „Ösophagus“ (lila Pfeil)
befördert. Das Thyroxin wird dann
aus dem Darm resorbiert.
Wolfgang Zechmann, Herbstfortbildung, November 2015, Waidhofen / Ybbs
Evolution der Schilddrüse
In der Phylogenese lässt sich die Schilddrüse auf das bei den Chordatieren
vorhandene Endostyl zurückführen,
bei anderen wirbellosen Tieren sind keine gleichwertigen Strukturen vorhanden.
Das Endostyl bildet eine vorne im Kiemendarm gelegene Flimmerrinne, die
sogenannte Hypobranchialrinne, mit einem Drüsenepithel .
Endostyl
Schädellose
(Acrania):
Lanzettfischchen
. Schädeltiere
(Craniota)
Seescheiden
Schilddrüse
Ciona intestinalis
(Schlauchseescheide)
Manteltiere
(Chordata)
Manteltiere
(Tunicata)
Bild einer
Ciona
intestinalis
entfernt
alle Wirbeltiere haben eine
Stamm der Chordatiere
Rundmäuler
(Cyclostomata)
Neunaugen-Larve
Salpen
 Knorpelfische
Wirbeltiere
 Knochenfische
(Gnathostomata)
Nabeltiere
Landwirbeltiere
Adultes Neunauge
Amphibien 
Reptilien 
 Säugetiere
Sauropsiden
Vögel 
Wolfgang Zechmann, Herbstfortbildung, November 2015, Waidhofen / Ybbs
DasEvolution
Endostyl ist
dernicht
Schilddrüse
der Anfang
Welche
Entwicklung war
davor?
Die Drüsenzellen des Endostyls haben bereits
die notwendigen Hilfsmittel um
Drüsenzellen des
Thyroxin zu produzieren
(zB. NaJ-Symporter, TPO, Dejodasen, Thyroglobulin)
Endostyl
Endostyl
Bild einer
Ciona
intestinalis
entfernt
Ciona intestinalis
Chordatiere
(Chordata)
Manteltiere
(Tunicata)
. Schädeltiere
Schädellose
(Acrania)
(Craniota)
Seescheiden
Schilddrüse
Cyclostomata
Neunaugen-Larve
Salpen
 Knorpelfische
Wirbeltiere
 Knochenfische
(Gnathostomata)
Nabeltiere
Landwirbeltiere
Adultes Neunauge
(Schlauchseescheide)
Manteltiere
Amphibien 
Reptilien 
Säugetiere
Sauropsiden
Vögel 
Wolfgang Zechmann, Herbstfortbildung, November 2015, Waidhofen / Ybbs
Evolution bis zum Endostyl
Metazoa
Gewebetiere
(Vielzeller)
BILATERALIA
Urmünder
Stammgruppe
Neumünder
Protozoa
(Einzeller)
Hemichordata
Stamm der Chordatiere
Endostyl
(Chordata)
Manteltiere
(Tunicata)
. Schädeltiere
Urmünder
Würmer
Schnecken
Muscheln
Krebstiere
Spinnen
Insekten
(kein Thyroxin)
Schädellose
(Acrania)
(Craniota)
Seescheiden
Cyclostomata
Neunaugen-Larve
Salpen
 Knorpelfische
Wirbeltiere
 Knochenfische
(Gnathostomata)
Nabeltiere
Landwirbeltiere
Adultes Neunauge
Amphibien 
Reptilien 
Säugetiere
Sauropsiden
Wolfgang Zechmann,
Vögel Herbstfortbildung, November 2015, Waidhofen / Ybbs
Hohltiere
Bild einer
Koralle
entfernt
Bild einer
Qualle
entfernt
Evolution bis zum Endostyl
Metazoa
Gewebetiere
BILATERALIA
Drüsenzellen
des
Nesseltiere (Korallen, Quallen)
Seesterne,Seeigel
Hemichordata
Chordatiere
Endostyl
(Chordata)
Manteltiere
(Tunicata)
Stachelhäuter
Neumünder
. Schädeltiere
Schädellose
(Acrania)
(Craniota)
Bild eines
Seeigels
entfernt
Bild eines
Seesterns
entfernt
Seescheiden
Cyclostomata
Neunaugen-Larve
Salpen
 Knorpelfische
Wirbeltiere
 Knochenfische
(Gnathostomata)
Nabeltiere
Landwirbeltiere
Adultes Neunauge
Amphibien 
Reptilien 
Säugetiere
Sauropsiden
Vögel 
Wolfgang Zechmann, Herbstfortbildung, November 2015, Waidhofen / Ybbs
Evolution bis zum Endostyl
Bild einer
Koralle
entfernt
Bild einer
Qualle
entfernt
Wirbellose
Tiere
(Praevertebraten)
Vielzeller
Nesseltiere
Jodproteine
Thyroxin,
T3, MJT, DJT
Seesterne
Seeigel
Gewebetiere
Rippenquallen
BILATERALIA
Neumünder
Hemichordata
Chordatiere
EndostylEndostyl
(Chordata)
Manteltiere
(Tunicata)
. Schädeltiere
Schädellose
(Acrania)
(Craniota)
Bild eines
Seeigels
entfernt
Bild eines
Seesterns
entfernt
Seescheiden
Schilddrüse
Cyclostomata
Neunaugen-Larve
Salpen
 Knorpelfische
Wirbeltiere
 Knochenfische
(Gnathostomata)
Nabeltiere
Landwirbeltiere
Adultes Neunauge
Amphibien 
Reptilien 
Säugetiere
Sauropsiden
Vögel 
Wolfgang Zechmann, Herbstfortbildung, November 2015, Waidhofen / Ybbs
Zeitachse der Evolution
Kosmische Chemische
Evolution Evolution
Kambrium
 Quartär
20 %
20 %
600
Mio
Jahre
10 %
10 %
O2
4,6
Biologische Evolution
Sauerstoffgehalt der Atmosphäre
Urmeer 3,6
2,6
Cyanobakterien
(Prokarioten)
Milliarden Jahre
1,6

0,6
. . Vielzeller
. . .…Vielzeller
(Metazoa)
20
%
10
%
O2
erste
Zellen
Entstehung der Erde vor 4,6 Milliarden Jahren
Gegenwart
Zeitachse der Evolution
Kosmische Chemische
Evolution Evolution
Kambrium
 Quartär
20 %
20 %
600
Mio
Jahre
10 %
10 %
O2
4,6
Biologische Evolution
Sauerstoffgehalt der Atmosphäre
Urmeer 3,6
2,6
erste
Zellen
Milliarden Jahre
1,6

0,6
. . . . .…Vielzeller
Cyanobakterien (Prokarioten)
(Metazoa)
Wasserspaltende Photosynthese
Nervensystem
photosynthetische
 Sauerstoff Eukaryotische
Zellen (Algen)
Hormonsystem
Zuerst werden Metalle etc.
photosynthetische Zellen (Algen)
oxidiert  Erzlagerstätten
20
%
10
%
O2
Anaerober Stoffwechsel  aerober Stoffwechsel
Entstehung der Erde vor 4,6 Milliarden Jahren
Gegenwart
Zeitachse der Evolution
Kosmische Chemische
Evolution Evolution
O2
4,6
 Quartär
Chemische
Bausteine des frühen Lebens
20 %
waren von Anfang an vorhanden:
20 %
10 %
Kambrium
H Wasserstoff 10 %
C Kohlenstoff
Sauerstoffgehalt der Atmosphäre
O Sauerstoff
Urmeer 3,6
2,6
N Stickstoff
Cyanobakterien
S Schwefel
P Phosphor
erste
I Zellen
Jod (in geringer Konzentration)
1
1
12
6
14
7
16
8
31
15
32
16
127
53
Entstehung der Erde vor 4,6 Milliarden Jahren
600
Mio
Jahre
Milliarden Jahre
1,6

0,6
20
%
10
%
O2
eukaryotische
Zellen (Algen)
photosynthetische Zellen (Algen)
Gegenwart
Zeitachse der Evolution
Kosmische Chemische
Evolution Evolution
20 %
10 %
O2
4,6
Kambrium
Chemische
Bausteine des frühen Lebens:
20 %
 Quartär
besondere Eigenschaften von Jod
600
H Wasserstoff
• hohe Kernladungszahl
Mio
10 %
C Kohlenstoff
• hohes Molekulargewicht (127,6)
Jahre
• Jod hat mehrere Oxidationsstufen
O Sauerstoff
der Atmosphäre
Milliarden Jahre
•Sauerstoffgehalt
Jod ist sehr reaktionsfreudig
N Stickstoff
hohes Potential für
Urmeer• 3,6
2,6aktive Redox-Reaktionen
1,6
0,6
S Schwefel
• Elementares
Jod (I2) ist ein starker Katalysator
Cyanobakterien

eukaryotische
P Phosphor
• Jod wird leicht an Phenolring (zB.imTyrosin)Zellen
gebunden
(Algen)
I Jod
(inüberträgt
geringerseine
Konzentration)
• Jod
Reaktivität  komplexe
Moleküle
erste
photosynthetische
Zellen (Algen)
1
1
12
6
14
7
16
8
31
15
32
16
127
53
20
%
10
%
O2
Zellen
Entstehung der Erde vor 4,6 Milliarden Jahren
Gegenwart
Zeitachse der Evolution
Biologische Evolution
Kosmische Chemische
Evolution Evolution
 Quartär
20
%
600
Mio
10
Jahre %
20 %
20 %
Welche
Rolle spielen Thyroxin,
10 %
Jod, Jodtyrosine, Jodthyronine?
10 %
O2
4,6
Kambrium
Sauerstoffgehalt der Atmosphäre
3,6
2,6
Cyanobakterien
erste
Zellen
Entstehung der Erde vor 4,6 Milliarden Jahren
Milliarden Jahre
1,6

O2
0,6
eukaryotische
Zellen (Algen)
Leben
auch
photosynthetische Zellen (Algen)
am
Vielzeller Land
(Metazoa)
Leben nur im Meer
Gegenwart
Int.J.Dev.Biol.49: 969-967 (2005)
Stefan Berking et al.
Zoologisches Institut Köln
Ein antioxidatives System und seine Bedeutung für die Entwicklung der Ohrenqualle:
Sauerstoffradikale und elementares Jod kontrollieren die Medusenentwicklung
Bild einer
Ohrenqualle
entfernt
Auslösung der Strobilation
Aurelia aurita
(Ohrenqualle)
Strobilation setzt nach Reduzierung der
Umgebungstemperatur ein
Suche nach auslösendem Mechanismus
(blue moon jellyfish)
Wolfgang Zechmann, Herbstfortbildung, November 2015, Waidhofen / Ybbs
Hypothetisches Jod-Tyrosin Abwehrsystem gegen
Sauerstoffradikale bei Meeresorganismen
Sauerstoffradikale (ROS) schädigen DNA, Lipide, Proteine (1,2)
MIT, DIT, Thyroxin: Abfallprodukte
Jodid gelangt in die Zelle
Sauerstoffradikale (ROS)
oxidieren Jodid zu
elementarem Jod (J2) (3,4)
Temperaturabfall
X
J2 an Tyrosin gebunden (6)
und an Tyrosilreste von
Proteinen gebunden (5)
MIT, DIT, Thyroxin
Abfallprodukte  (6)
Modifiziert nach
Strobilation Control
Substance (SCSISCS)
Int.J.Dev.Biol.49: 969-967 (2005)
Stefan Berking et al.
Zoologisches Institut Köln
Wolfgang Zechmann, Herbstfortbildung, November 2015, Waidhofen / Ybbs
Hypothetische Evolution von Abwehrmechanismen gegen
Sauerstoffradikale und Evolution von Thyroxin
(S.Berking et al.)
Mitochondrien produzieren zwangsläufig Sauerstoffradikale (ROS)
die Zellkomponenten zerstören
Evolutionsvorteil: Entwicklung von Abwehrsystemen gegen ROS
Sauerstoffradikale werden u.a.
reduziert durch
Ascorbinsäure, Tocopherol,
Glutathion: „Opfersubstanzen“
(direkt oder mittels Enzymen, zB.
Glutathion-Peroxidase)
Oxidierte Substanzen sind Abfallprodukte oder werden recycled
Jod-Tyrosin –System bei Meeresorganismen:
ROS oxidieren Jodid zu elementarem Jod ( I2 )
I2 schädigt Zellstrukturen durch Jodination
Evolutionsvorteil: Schutz gegen Jodination
Tyrosin bietet sich als „Opfersubstanz“ an
Jodierte Verbindungen (MJT, DJT, T4, T3)
sind Abfallprodukte
einige erlangen eine neue Funktion in der Evolution
Aurelia aurita:
ISCS kontrolliert die Strobilation
Thyroxin, ein Abfallprodukt in sehr
stoffwechselaktiven Geweben  neue Funktion:
als Hormon kontrolliert es die Stoffwechselrate
Wolfgang Zechmann, Herbstfortbildung, November 2015, Waidhofen / Ybbs
Hypothetische Evolution von Abwehrmechanismen gegen
Sauerstoffradikale und Evolution von Thyroxin
(S.Behring et al.)
Mitochondrien produzieren zwangsläufig Sauerstoffradikale (ROS)
die Zellkomponenten zerstören
Evolutionvorteil: Abwehrsysteme gegen ROS
Jod-Tyrosin –System:
Meeresorganismen: ROS oxidiert Jodid zu Jod
 schädigt Zellstrukturen durch Jodination
Evolutionsdruck: Schutz gegen Jodination
Tyrosin bietet sich als „Opfersubstanz“ an
zB. auch C y a n o b a k t e r i e n
Jodierte Verbindungen (MJT, DJT, T4)
sind daher Abfallprodukte
Dieser primitive Abwehrmechanismus existiert bei zahlreichen
Meeresorganismen, einschließlich Bakterien und Algen
Phytoplankton und Zooplankton enthalten Schilddrüsenhormone !
Wolfgang Zechmann, Herbstfortbildung, November 2015, Waidhofen / Ybbs
Stoffaustausch zwischen Tier- und Pflanzenreich
Andreas Heyland, and Leonid L. Moroz
J Exp Biol 2005;208:4355-4361
(A) A hypothesis for iodine-based cross-kingdom communication in marine ecosystems.
Zooplankton
Phytoplankton
Monojodtyrosin, Dijodtyrosin
Trijodthyronin, Thyroxin
„THs“
Braunalgen (zB.Kelp) 
sehr hoher Jodanteil (1%)
THs werden mit dem Futter
aufgenommen und resorbiert
erst ein ausreichend hoher
Thyroxinspiegel löst die
Metamorphose aus
©2005 by The Company of Biologists Ltd
Stoffaustausch zwischen Tier- und Pflanzenreich
Andreas Heyland, and Leonid L. Moroz
J Exp Biol 2005;208:4355-4361
Metamorphose wird erst durch
einen ausreichend hohen
Thyroxinspiegel ausgelöst
Larven fressen nicht, sind
lecitotroph, Metamorphose
nur durch endogene
Thyroxinproduktion
„non feeding“
Sanddollar
Larve
(peronella japonica) erwachsenes Tier
Bild eines
adulten
Sanddollars
entfernt
Bild einer
Sanddollarlarve
entfernt
endogene
T4 Produktion
Diese Larven sind plankotroph
Viel Plankton viel Thyroxin
Metamorphose früher,
Larven kleiner
Wenig Plankton  wenig
Thyroxin, Metamorphose erfolgt
später,
Larven größer
©2005 by The Company of Biologists Ltd
„feeding“
Larve
Sanddollar
(Dentraster excentricus)
Bild einer
Sanddollarlarve
entfernt
Thyroxin exogen
(Phytoplankton)
erwachsenes Tier
Bild eines
adulten
Sanddollars
entfernt
Stoffaustausch zwischen Tier- und Pflanzenreich
Andreas Heyland, and Leonid L. Moroz
J Exp Biol 2005;208:4355-4361
Metamorphose wird erst durch
einen ausreichend hohen
Thyroxinspiegel ausgelöst
Larven fressen nicht, sind
lecitotroph, Metamorphose
nur durch endogene
Thyroxinproduktion
„non feeding“
Sanddollar
Larve
(peronella japonica) erwachsenes Tier
Bild eines
adulten
Sanddollars
entfernt
Bild einer
Sanddollarlarve
entfernt
endogene
T4 Produktion
Diese Larven sind plankotroph
Viel Plankton viel Thyroxin
Metamorphose früher,
Larven kleiner
Wenig Plankton  wenig
Thyroxin, Metamorphose erfolgt
später,
Larven größer
©2005 by The Company of Biologists Ltd
„feeding“
Larve
Sanddollar
(Dentraster excentricus)
Bild einer
Sanddollarlarve
entfernt
Thyroxin exogen
(Phytoplankton)
erwachsenes Tier
Bild eines
adulten
Sanddollars
entfernt
Stoffaustausch zwischen Tier- und Pflanzenreich
Andreas Heyland, and Leonid L. Moroz
J Exp Biol 2005;208:4355-4361
Metamorphose wird durch einen
ausreichend hohen
Thyroxinspiegel ausgelöst
Larven fressen nicht, sind
lecitotroph, Metamorphose
nur durch endogene
Thyroxinproduktion
Diese Larven sind plankotroph
Viel Plankton viel Thyroxin
Metamorphose früher,
Larven kleiner
Wenig Plankton  wenig
Thyroxin, Metamorphose erfolgt
später, Larven größer
©2005 by The Company of Biologists Ltd
Scheinbares Paradoxon
bei hohem Futterangebot
sind die Larven kleiner
bei niedrigem
Futterangebot
sind die Larven größer
Axolotl (Familie der Querzahnmolche) Xochimilco-See nahe Mexico City
Congenitale Hypothyreose, lebt in jodarmem Wasser keine Metamorphose
Metamorphose bringt beim Axolotl keinen
evolutionsrelevanten Vorteil. Der See
trocknet nicht aus, nach der letzten Eiszeit
konnten Landgänger nicht überleben
Umwandlung in ein Landlebewesen
somit kein Vorteil 
geschlechtsreife Dauerlarve (bis 30 cm groß)
Bild eines
erwachsenen
Querzahnmolches
Metamorphose
kann durch Thyroxin
ausgelöst werden
Bild einer jungen Larve
(Albino)
Querzahnmolches
Thyroxinmangel verhindert die Metamorphose
die Larven werden groß
aus „Hypothetische Evolutionsgeschichte der Schilddrüse“
(A.Gorbman in „Comparative Endocrinology“, 1959)
Phytoplankton
viele Prävertebraten
Zooplankton
Endostyl
Acrania zB. Lanzettfischchen
Endostyl
Cyclostomata: adultes Neunauge
Schilddrüse
submukös
Manteltiere
Cyclostomata (zB. Neunaugenlarve)
Endostyl
alle folgenden Wirbeltiere
T3 ist ein lebensnotwendiges Signalmolekül,
die endokrine Abgabe ist ein Evolutionsvorteil
Hormonversorgung ist verlässlicher
Wolfgang Zechmann, Herbstfortbildung, November 2015, Waidhofen / Ybbs
Topographie der Schilddrüse im Verlauf der weiteren Entwicklung
auch bei der Neunaugenlarve sind
Adultes Neunauge
Thyreozyten in Follikeln angeordnet
Thyreozyten nicht follikulär angeordnet
T4-produzierende Zellen des Endostyls
Schilddrüsenfollikel mit Lumen (Kolloid) sind in keiner follikulären Anordnung
T4-wird extrazellulär im Lumen produziertT4 wird im Cytosol der einzelnen Thyreozyten
produziert
Neunauge: Erstmals endokrine Schilddrüse
schon Hypophysäre Regelung
Wolfgang Zechmann, Herbstfortbildung, November 2015, Waidhofen / Ybbs
Topographie der Schilddrüse im Verlauf der weiteren Entwicklung
Zebrafisch
B.Alt, Dissertation
2006, Universität Köln
Bild entfernt
beliebter Modellorganismus in der
Genetik und der Entwicklungsbiologie
Embryo durchsichtig, rasche Entwicklung
Entwicklung der Schilddrüse
beim Zebrafisch
• das Primordium der Schilddrüse schnürt sich im ventralen Pharynxepithel ab
• relokalisiert sich ins hypopharyngeale Mesenchym, in direkter Nähe zum Herz
• differenziert zu einem epithelialen Follikel, er speichert im Lumen Thyroxin
• Durch Proliferation reihen sich weitere Follikel entlang der Aorta auf
• kein zusammenhängendes,durch eine
Bindegewebshülle umschlossenes Organ
Wolfgang Zechmann, Herbstfortbildung, November 2015, Waidhofen / Ybbs
Topographie der Schilddrüse im Verlauf der weiteren Entwicklung
Zebrafisch: einzelne Follikel entlang der vorderen Baucharterie
Lachs:
lose Gruppen von Follikeln entlang der Baucharterie
Aal:
alle Follikel sind lose verbunden, keine Kapsel
Tetrapoden: Schilddrüse mit Kapsel und eigener Blutzufuhr
Amphibien, Reptilien, Vögel: Zwei symmetrische Lappen oder mediane
Lage, Lokalisation im caudalen Mediastinum
Säugetiere: Blutversorgung über die Carotiden, die Schilddrüse findet
sich zunehmend in der ventralen Halsregion, hier ist mehr Raum für
Vergrößerungen bei Jodmangel
(H.Krude: Evolution, Child developement and the Thyroid: A Phylogenetic and
Ontogenetic Introduction to Normal Thyroid Function
Szinnai G (ed) Pediatric Thyroidology , Endocr.Dev.Basel, Karger, 2014, Vol.26, pp 1-16 in)
Pathologien beim Menschen durch Phylogenese erklärbar:
Zungengrundstruma, mediastinale Struma, Zysten des
Ductus thyreoglossus, Asymmetrien, Lappenaplasie etc.
Wolfgang Zechmann, Herbstfortbildung, November 2015, Waidhofen / Ybbs
vor Millionen
Jahren
Erdneuzeit
Erdmittelalter
Erdaltertum
Erdurzeit
zusammenfassend
Erdgeschichte
Evolution der Schilddrüse
2
Quartär
Eiszeit,
Mensch,Tyrosine,
Mammut Thyroxin, Trijodthyronin sind
Jodierte
65 - 2
Tertiär
Tiere und Pflanzen > heutige Formen
135 - 65
Kreide
Letzte Saurier, Vögel, erste Primaten
180-135
Jura
225-180
Trias
270-225
Perm
 Abfallprodukt Thyroxin wird zu einem Hormon
Hauptzeit
der Saurier,
Nadelhölzer
 parallel
Entwicklung
von T3-Rezeptoren
Saurier,
erste Säugetiere
 parallel
Entwicklung der zentralen Steuerung
Riesenschachtelhalme,
Riesenfarne
 Thyroxin zunächst
exogen mit der Nahrung
Entfaltung
derSynthese
Wirbeltiereim Organismus (exokrin,endokrin)
 Später
340-270
Karbon
Thyroxin Reptilien,
(T3) wird
lebensnotwendiges
Hormon für
Amphibien,
erste
Wälder
zunächst Abfall beim Schutz der Zellen vor
Sauerstoffradikalen
 Metamorphose
Fische,
Insekten, Baumfarne
390-340
 Energiestoffwechsel
 Thermogenese
Silur
Panzerfische,
erste Landpflanzen
430-390
 Wachstum
Erste
Wirbeltiere, und Entwicklung, Gehirnreifung
480-430 Ordovicium
Devon
Chordatiere (Cyclostomata/Rundmäuler)
600-480 Kambrium Vorläufer der Wirbeltiere, alle
Tierstämme außer den Wirbeltieren
3,5- 0,6 Milliarden Jahre
Entstehung des Lebens, einfache LebensPräkambrium
formen, Bakterien, Algen, Korallen
vor Millionen
Jahren
Erdneuzeit
Erdmittelalter
Erdaltertum
Erdurzeit
Erdgeschichte
2
Quartär
Eiszeit, Mensch, Mammut
65 - 2
Tertiär
Tiere und Pflanzen > heutige Formen
135 - 65
Kreide
Letzte Saurier, Vögel, erste Primaten
180-135
Jura
Hauptzeit der Saurier, Nadelhölzer
225-180
Trias
Saurier, erste Säugetiere
Riesenschachtelhalme, Riesenfarne
270-225
Perm
Entfaltung der Wirbeltiere
340-270
Karbon
Amphibien, Reptilien, erste Wälder
390-340
Devon
Fische, Insekten, Baumfarne
Leben am
Festland
Evolutionsvorteil:
 ein Organ zur
Thyroxinsynthese
und
Thyroxinspeicherung
(Jodspeicherung)
Silur
Panzerfische, erste Landpflanzen
Erste Wirbeltiere,
480-430 Ordovicium
Chordatiere (Cyclostomata/Rundmäuler)
600-480 Kambrium Vorläufer der Wirbeltiere, alle
Tierstämme außer den Wirbeltieren
3,5- 0,6 Milliarden Jahre
Entstehung des Lebens, einfache LebensPräkambrium
formen, Bakterien, Algen, Korallen
430-390
Jodmangel !
im Meer Jod
immer vorhanden
vor Millionen
Jahren
Erdneuzeit
Erdmittelalter
Erdaltertum
Erdurzeit
Erdgeschichte
2
Quartär
Eiszeit, Mensch, Mammut
65 - 2
Tertiär
Tiere und Pflanzen > heutige Formen
135 - 65
Kreide
Letzte Saurier, Vögel, erste Primaten
180-135
Jura
Hauptzeit der Saurier, Nadelhölzer
225-180
Trias
Saurier, erste Säugetiere
Riesenschachtelhalme, Riesenfarne
270-225
Perm
Entfaltung der Wirbeltiere
340-270
Karbon
Amphibien, Reptilien, erste Wälder
390-340
Devon
Fische, Insekten, Baumfarne
Silur
Panzerfische, erste Landpflanzen
Erste Wirbeltiere,
480-430 Ordovicium
Chordatiere (Cyclostomata/Rundmäuler)
600-480 Kambrium Vorläufer der Wirbeltiere, alle
Tierstämme außer den Wirbeltieren
3,5- 0,6 Milliarden Jahre
Entstehung des Lebens, einfache LebensPräkambrium
formen, Bakterien, Algen, Korallen
430-390
Jodmangel !
Leben am
Festland
Evolutionsvorteil:
 ein Organ zur
Thyroxinsynthese
und
Thyroxinspeicherung
(Jodspeicherung)
SCHILDDRÜSE
im Meer Jod
immer vorhanden
Fortbildung im Herbst
Waidhofen/Ybbs, 27./28. November 2015
Darum gibt es eine Schilddrüse
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